Der Zusammenhang zwischen funktionellem Status und Krankheitseinsicht nach Schädel- Hirn-Trauma: Eine Längsschnittstudie

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Transkript:

Der Zusammenhang zwischen funktionellem Status und Krankheitseinsicht nach Schädel- Hirn-Trauma: Eine Längsschnittstudie Michael Schönberger, Ph.D, Dipl.-Psych. Jennie Ponsford, Adam McKay, Dana Wong, Helen Harrington, Margaret Mealings Universität Freiburg, Institut für Psychologie Abt. Rehabilitationspsychologie und Psychotherapie

Hintergrund Unterschiedliche Zugänge zur Erhebung des funktionellen Status: U.a. Selbst- vs. Fremd-Rating Problem Selbsteinschätzung: Oft eingeschränkte Krankheitseinsicht (Vanderploeg et al., 2007) Problem Fremdeinschätzung: Begrenzte Kenntnis des Ptn. und evtl. bias (Angehörige) Übereinstimmung selbst vs. fremd abhängig von Messinstrument und Teilfunktion (z.b. motorisch vs. kognitiv; Tepper et al., 1996) Abt. Rehabilitationspsychologie und Psychotherapie Michael Schönberger, Ph.D- - 2

Konzeptualisierung der Krankheitseinsicht Unterschiedliche Konzeptualisierungen liegen vor Bio-Psycho-Soziales Modell von Ownsworth et al. (2006): Bases for Unawareness : Neurokognitive Faktoren (Nicht-Wissen /nicht Erkennen von funktionellen Problemen; Störung des awareness-systems oder exekutiver Funktionen) Psychologische Faktoren (z.b. Verdrängung als Schutzmechanismus) Kontext-Faktoren (u.a. Klinik vs. Alltag; therapeutische Beziehung; Schönberger et al., 2006) Abt. Rehabilitationspsychologie und Psychotherapie Michael Schönberger, Ph.D- - 3

Zeitperspektive der Krankheitseinsicht Krankheitseinsicht verbessert sich mit der Zeit (Vanderploeg et al., 2007) Zeitperspektive in Krankheitseinsichts-Forschung aber kaum berücksichtigt Validität von Selbsteinschätzungen des funktionellen Status zu unterschiedlichen Zeitpunkten nach SHT unklar Abt. Rehabilitationspsychologie und Psychotherapie Michael Schönberger, Ph.D- - 4

Fragestellungen 1. Wie entwickeln sich die Krankheitseinsicht und Selbst-/ Fremdeinschätzungen des funktionellen Status nach SHT über die Zeit? 2. Wie stark ist der Zusammenhang zwischen Selbst- und Fremdeinschätzungen des funktionellen Status zu unterschiedlichen Zeitpunkten? 3. Wie stark sind Selbsteinschätzungen des funktionellen Status von der Krankheitseinsicht geprägt? Abt. Rehabilitationspsychologie und Psychotherapie Michael Schönberger, Ph.D- - 5

Monash-Epworth Rehabilitation Research Centre Kooperation zwischen Monash University & Epworth Hospital, Melbourne Studien zu psychosozialen Aspekten des SHT Abt. Rehabilitationspsychologie und Psychotherapie Michael Schönberger, Ph.D- - 6

Setting & Design TeilnehmerInnen: Menschen mit SHT Setting: Gemeindebasiertes, interdisziplinäres Reha-Programm im Anschluss an stationäre Reha Wiederholte Messungen jeden 3. Monat während des Reha-Programms Erste Messung zu Beginn des Programms Letzte Messung 12 Monate nach Beginn (teilweise nach Entlassung=follow-up) Abt. Rehabilitationspsychologie und Psychotherapie Michael Schönberger, Ph.D- - 7

Stichprobe N=42 Personen mit SHT (85% männlich) SHT-Ursache: Überwiegend Verkehrsunfälle Aufnahme in Studie zu Beginn des gemeindebasierten Reha-Programms Mean Median SD Range Alter bei SHT 34 29 15,6 16-74 Ausbildungsjahre 12,2 12 2,6 8-18 PTA (Tage) 15,5 12,5 11,3 1-42 Niedrigster GCS 8,9 8 4,7 3-15 Abt. Rehabilitationspsychologie und Psychotherapie Michael Schönberger, Ph.D- - 8

Sydney Psychosocial Reintegration Scale (SPRS-2, Form B; Tate, 2011) Erhebt funktionellen Status im Sinne von Teilhabe: - Arbeitstätigkeit - Zwischenmenschlichen Beziehungen - Unabhängigkeit im Alltag - Gesamt-Score 12 items, Likert-Skala 0 ( extremely poor ) 4 ( very good ) Selbstrating & Fremdrating durch Therapeuten Abt. Rehabilitationspsychologie und Psychotherapie Michael Schönberger, Ph.D- - 9

Self-awareness of deficits interview (SADI; Fleming et al., 1996) Fremdbeurteilung der Krankheitseinsicht (Problemwissen=intellectual awareness) durch Therapeut Auf Grundlage eines strukturierten Interviews wird bewertet (5 Ratings): - Bewusstsein der Defizite - Bewusstsein der Bedeutung der Defizite für den Alltag und für Arbeit/Studium (Modifikation) - Fähigkeit, sich realistische Ziele zu setzen Likert-Skala 0 (kein awareness-problem) 3 (grosses Problem) Hier: Gesamt-Score (Range 0-12) Abt. Rehabilitationspsychologie und Psychotherapie Michael Schönberger, Ph.D- - 10

Anzahl der erhobenen Werte pro Zeitpunkt und Messinstrument Zeitpunkt (Monate seit Beginn der Reha) SPRS Patient N SPRS Therapeut N 0 34 32 40 SADI N 3 27 27 27 6 12 13 14 9 5 5 5 12 16 8 11 Abt. Rehabilitationspsychologie und Psychotherapie Michael Schönberger, Ph.D- - 11

Funktioneller Status: SPRS Total (Selbstrating) - Einzelverläufe Signifikant unterschiedliche Ausgangswerte, aber keine signifikant unterschiedlichen Verläufe (Mehrebenenanalyse) Abt. Rehabilitationspsychologie und Psychotherapie Michael Schönberger, Ph.D- - 12

Funktioneller Status: SPRS Total (Selbstrating) Mittlere Entwicklung Signifikante Verbesserung des funktionellen Status über die Zeit (Mehrebenenanalyse; p=.007) Abt. Rehabilitationspsychologie und Psychotherapie Michael Schönberger, Ph.D- - 13

Funktioneller Status: SPRS Total (Fremdrating) - Einzelverläufe Signifikant unterschiedliche Ausgangswerte, aber keine signifikant unterschiedlichen Verläufe (Mehrebenenanalyse) Abt. Rehabilitationspsychologie und Psychotherapie Michael Schönberger, Ph.D- - 14

Funktioneller Status: SPRS Total (Fremdrating) mittlere Entwicklung Signifikante Verbesserung des funktionellen Status über die Zeit (Mehrebenenanalyse; p<.001) Abt. Rehabilitationspsychologie und Psychotherapie Michael Schönberger, Ph.D- - 15

Funktioneller Status: Korrelationen zwischen SPRS Selbst- und Fremdratings Reha-Beginn:.59 3 Monate später:.85 6 Monate später:.72 9 Monate später:.87 12 Monate später:.85 -> vom Reha-Beginn abgesehen (sehr) gute, aber nicht perfekte Übereinstimmung von PatientInnen und TherapeutInnen Zunahme der Korrelation aber n.s. (keine Zeit x SPRS Interaktion im Mehrebenenmodell) Abt. Rehabilitationspsychologie und Psychotherapie Michael Schönberger, Ph.D- - 16

Krankheitseinsicht: SADI - Einzelverläufe Signifikant unterschiedliche Ausgangswerte (Mehrebenenanalyse); deskriptiv: heterogene Verläufe Abt. Rehabilitationspsychologie und Psychotherapie Michael Schönberger, Ph.D- - 17

Krankheitseinsicht: SADI mittlere Entwicklung Verbesserung (MLM; P=.01) (6/11 nicht mehr in Reha = Follow-up) Abt. Rehabilitationspsychologie und Psychotherapie Michael Schönberger, Ph.D- - 18

Zusammenhang zwischen Krankheitseinsicht und Selbstratings des funktionellen Status (SPRS) Prädiktor SPRS Skala Arbeitstätigkeit Zwischenmenschliche Beziehungen Unabhängigkeit im Alltag Total Krankheitseinsicht (SADI) Interaktion Zeit * SADI n.s. n.s. n.s. n.s. n.s. n.s. n.s. n.s. Mehrebenenanalysen Kontrollvariable: Zeit, Geschlecht, Ausbildungsniveau, Alter, Schwere des SHT (PTA) Abt. Rehabilitationspsychologie und Psychotherapie Michael Schönberger, Ph.D- - 19

Zusammenhang zwischen Krankheitseinsicht und Fremdratings des funktionellen Status (SPRS) Prädiktor SPRS Skala Arbeitstätigkeit Zwischenmenschliche Beziehungen Unabhängigkeit im Alltag Total Krankheitseinsicht (SADI) Interaktion Zeit * SADI -.39* n.s. n.s. n.s..07* n.s. n.s. n.s. Mehrebenenanalysen Regressionskoeffizienten angegeben * p<.07 Kontrollvariable: Zeit, Geschlecht, Ausbildungsniveau, Alter, Schwere des SHT (PTA) Abt. Rehabilitationspsychologie und Psychotherapie Michael Schönberger, Ph.D- - 20

Diskussion: Gegenläufige Effekte bei Selbstratings + Gute Krankheitseinsicht + (Reha-Erfolg) - Geringer Schweregrad der Schädigung (PTA/GCS) + Guter tatsächlicher funktioneller Status + Gute Bewertung des funktionellen Status (Selbstratings) In der Summe kein Zusammenhang zwischen Krankheitseinsicht und funktionellem Status Abt. Rehabilitationspsychologie und Psychotherapie Michael Schönberger, Ph.D- - 21

Diskussion: Keine gegenläufigen Effekte bei Fremdratings Gute Krankheitseinsicht + + (Reha-Erfolg) Kein direkter Zshg. Geringer Schweregrad der Schädigung (PTA/GCS) + Guter tatsächlicher funktioneller Status + Gute Bewertung des funktionellen Status (Fremdratings) In der Summe ein indirekter Zusammenhang zwischen guter Krankheitseinsicht und gutem bzw. Verbesserung des funktionellem Status Abt. Rehabilitationspsychologie und Psychotherapie Michael Schönberger, Ph.D- - 22

Fazit CAVE: Kleine Stichprobe Krankheitseinsicht und funktioneller Status verbessern sich Selbst-und Fremdratings des funktionellen Status korrelieren abgesehen vom Reha-Beginn stark Selbstratings des funktionellen Status werden möglicherweise von gegenläufigen Effekten beeinflusst, die sich in der Summe aufheben Selbstratings evtl. weniger valide, aber dennoch relevant: Fremd- und Selbstratings als sich ergänzende Facetten: objektiver funktioneller Status vs. dessen subjektive Wahrnehmung durch die Betroffenen; beides ist relevant Multiple Datenquellen komplettieren das Bild Abt. Rehabilitationspsychologie und Psychotherapie Michael Schönberger, Ph.D- - 23

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Kontakt: schoenberger@psychologie.uni-freiburg.de Abt. Rehabilitationspsychologie und Psychotherapie Michael Schönberger, Ph.D- - 24