Univ.-Prof. Dr. Ing. habil. Norbert Gronau Lehrstuhlinhaber Chairholder

Ähnliche Dokumente
Eckpunktepapier. Social Media im Krisenmanagement

Executive Summary: Banken und Versicherungen Wettbewerbsfaktor Analytics - Reifegrad ermitteln, Wirtschaftlichkeitspotenziale entdecken

Ergebnisse: Online- Fundraising Studie 2011 von Thomas Seidl & Altruja GmbH

Social Media-Trendmonitor

Social Media für EPUs. Neue Kommunikationskanäle jenseits von Facebook, Xing und Twitter. gerlach&co

Die vier Social-Media-Typen in der Wissenschaft Ergebnisse einer bundesweiten Studie. Leibniz-Bibliotheksverbund Forschungsinformation

Social Media: Die Herausforderung begann Soziale Medien in Bildungsinstitutionen: Hype oder Pflicht?

Praxisbericht: Social Media im Vertrieb

Science 2.0 Eine Einführung

Facebook, Twitter & Co:

- Your Social Media Business -

Kommunikation für Marken und Medien

Chancen von Web 2.0 Mastertitelformat und E-Partizipation

Gesundheitswirtschaft

#twittwoch #leipzig #220910

QuOIMA Quell Offene Integrierte Multimedia Analyse. Klaus Mak

Social Media und Public Relations Befragung von österreichischen PR-Entscheidern

Social Media und Öffentliche Verwaltung: Wie weit darf man gehen?

Webinar: Sales Productivity in Microsoft Dynamics CRM

Ergebnisse der Online-Fundraising-Studie 2013

Ergebnisse der Studie Bundestagswahlkampf 2.0

Auswertung zum Trendmonitor Interne Kommunikation

ulm 2.0 für mehr Transparenz & Bürgerorientierung

Social Media Monitoring Was wird über Sie und Ihre Wettbewerber gesagt?

Crowdsourcing Disaster Response. Wie Internetnutzer die Katastrophenhilfe unterstützen können

Basisstudie IV. Print, Online, Mobile CP in einer neuen Dimension. München, 03. Juli 2014

Die Zukunft ist digital. Chancen für Fachbuchhandlungen im Social Web. Jan Manz wbpr Public Relations

Einsatz von Social Software für die Rechtsgestaltung am Beispiel einer Fallstudie. Xinnovations RA Tanja Röchert-Voigt

CRM Status Quo und Trends Schweiz

Erfolgreiche Tourismus-Kommunikation im (Social) Web (2.0) 2011 F.F.T. MedienAgentur 1

Workshop 3: Recruiting durch Social Media. Prof. Dr. Thorsten Petry, Wiesbaden Business School, Hochschule RheinMain

Smarter Travel & Transport in the Age of Social Business Ivo Koerner Vice President Software Group, IMT Germany

Krisen und Krisenkommunikationsprävention im Mittelstand

Das CHE-LänderRanking

Wie sexy muss eine Marke für Social Media sein? Der erfolgreiche Social Media-Start von claro

Network your Business. Beziehungen 2.0. Robert Beer, Country Manager XING Schweiz und Österreich, Bern, 4. März 2013

insights Auswirkung von Social-Media-Aktivitäten auf das Employer Branding Fokus auf Finanzsektor / Regional-Banken

Die Einführung eines Social Intranets Ohne Change Management kein Erfolg

Social Media im Unternehmen

Erfolgsfaktoren auf dem Weg zum integralen Content Marketing

Ergebnisse der Online-Fundraising-Studie 2014

UF&C Unternehmensführung & Controlling

Social Media Einsatz in saarländischen Unternehmen. Ergebnisse einer Umfrage im Mai 2014

Exemplarische Schulungskonzepte für Schule, Aus- und Weiterbildung

Social Media in der Aus- und Weiterbildung

Learning by Doing - mit Blended Learning zum Experten für Blended Learning und Online Learning

Kommunikation und Zusammenarbeit durch Web 2.0 im und zwischen Unternehmen = Enterprise 2.0

Chancen und Herausforderung des Einsatzes von Social Media für Verwaltungen - Erfahrungen aus der Praxis

Social Media in Kommunen

Ob Sie es wollen oder nicht: Im Web wird über Sie geredet.

Ergebnisse der Online-Fundraising-Studie 2012

Vorstellung provalida. Vertrauen im Internet. Social Business. Unsere Kunden. im Zahlungsverkehr beim einkaufen beim verkaufen XRM. Klaus Wendland CRM

E-Leadership aus der Mitarbeiterperspektive

$QGUHDV +LOOHU 0DUFXV 6FKQHLGHU

web 2.0 Mach mit! Die Zukunft hat begonnen Web 2.0 für Betriebsräte Twitter Facebook Rss-Feed Flickr Xing

Innovationsplattform Schutz und Rettung von Menschen, Verbundforschungsprojekt SECURITY2People

Passantenbefragung in der Stadt Brandenburg an der Havel und Entwicklung von Handlungsempfehlungen

Perspektive der Altenarbeit: Personalmarketing in der Sozialwirtschaft

Leitfaden Social Media in der Hamburgischen Verwaltung

Forum Management. Referent: Gregor Preuschoff -1-

Social Media. Chancen und Risiken für Unternehmen. Thorben Fasching Director Marketing & User Experience

IT-Sicherheit: Herausforderungen und Quick-Wins Vorstellung der Handlungsempfehlungen des KKI e.v.

Was ist eine Unternehmenskrise - Definition im Sinne der Krisenkommunikation

dresden exists Fokussierung aus Erfahrung

Marketing mit Umweltthemen Social Media Marketing

Warum zukünftig die Arbeitgeber überzeugen müssen Die Suche nach der Seele des Unternehmens

Social Media Monitoring im Tourismus

Dialog 2.0 mit dem Kunden drei.null. // Dialog 2.0 als Vertrauens und Vertriebsinstrument // Von der Empathie bis zur Krisenkommunikation

IHK Symposium. St. Gallen. Unternehmenskommunikation 2.0. Namics. Ralph Hutter. Leiter Marketing / Kommunikation. 14. Februar 2011

Social Media & Journalistinnen:

Ralph Hutter. Leiter Marketing / Kommunikation.

BERUF & SOZIALE NETZWERKE

Auswirkungen des technologischen Fortschritts auf die Kommunikation im Organisationskontext. Enterprise 2.0

Wie schafft der deutsche Mittelstand den digitalen Wandel?

Monitoring Pflicht oder Kür?

Digitales Krisenmanagement

Marketing mit Facebook & Co.

Social Media wird erwachsen: Chancen und Risiken für KMU. Was? Wer? Wie? Drei Tipps. Social Media wird erwachsen: Chancen und Risiken für KMU.

Social Media verändern Unternehmen. Oder.

SFP Web Monitoring. Die Basis für Kommunikation und Marketing in digitalen Kanälen. Social Media

FIRMENPRÄSENTATION. Mai 2014 BTM

ENTERPRISE 2.0 DER EINSATZ VON ENTERPRISE SOCIAL

Social Collaboration. Chance für Vernetzung, Austausch und Transparenz Dr. Martin Kabath

Mobile Endgeräte für Führungskräfte und Gremiumsmitglieder. Michael Predeschly Fachbereich eservices 0731/

Web 2.0 und Social Media im Hochschulmarketing

Orientierungsveranstaltung für Studierende der Bachelorstudiengänge. Schwerpunkt Wirtschaftsinformatik. Prof. Stefan Lessmann

10 Wege, wie Sie Ihr Social Media Monitoring ausbauen können

Social Media! Auch für den Mittelstand!! 2011 F.F.T. MedienAgentur! 1!

SMO Services. Mehr Erfolg durch Social Media Optimization (SMO) von dmc Steigerung von Umsatz Erhöhung der Markenbekanntheit

Web 2.0 für Kommunen. Zwischen symbolischer Politik, neuem Dialog und Prozessveränderung

Web 2.0 in der Wissenschaft Wissenschaftsbezogene Nutzung von Web 2.0 und Online-Werkzeugen in Sachsen 2012

Effiziente Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für KMU

Workshop Patientenorientierung

Social Media Monitoring Den Kunden zuhören. Teil I

Online-Marketing. Zum Nachmachen empfohlen oder mehr Schein als Sein? Chancen für den Mittelstand Innovativ in Brandenburg. DIALOG aus der Reihe

SOCIAL BUSINESS INTEGRATION SOZIALER KANÄLE IN DIE KOMMUNIKATIONSSTRATEGIE DIE AGENTUR FÜR KREATIVE LÖSUNGEN. ONLINE.

SAS Open Data Open Government Monitor

HR Management 2.0: Social Media im Personalbereich. Diplomatic Council/Wirtschaftsrat Deutschland e.v.

Social BLS Emergente und geplante Strategien für Social Media. Berner-Architekten-Treffen Nr. 21 Andreas Kronawitter, 09.

Transkript:

Nutzung von Social Media im Krisenmanagement Potsdam, 11. April 2014 Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik und Electronic Government Universität Potsdam Chair of Business Information Systems and Electronic Government University of Potsdam Univ.-Prof. Dr. Ing. habil. Norbert Gronau Lehrstuhlinhaber Chairholder August-Bebel-Str. 89 14482 Potsdam Germany Tel +49 331 977 3322 Fax +49 331 977 3406 E-Mail ngronau@lswi.de Web lswi.de

Vorstellung Social Media im Krisenmanagement Stand in Deutschland

Der Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik und Electronic Government an der Universität Potsdam Jura Philosophie Humanwissenschaften Wirtschafts- und Sozialwissenschaften Soziologie VWL Politik / Verwaltung BWL Informatik Hasso-Plattner- Institut Neugründung 1992 ca. 21.000 Studierende ca. 210 planmäßige Professorinnen und Professoren ca. 2.100 Mitarbeiter Budget 2012 ca. 102 Mio. EUR (ohne Drittmittel) Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik und Electronic Government Mathematik und Naturwissenschaften

Themenfelder des Lehrstuhls Wissen, Lernen, Bilden Soziale Software Kreativität und Innovation Transfer und Diffusion Softwareindustrie Industrie und Handel ERP-Systeme Prozesse gestalten Governance Wertschöpfungsnetze Schutz intellektuellen Kapitals Lernfabrik Indikatoren Kritische Infrastrukturen Öffentlicher Sektor Sicherheit Software- Architekturen Wandlungsfähigkeit Verhaltensmuster Entscheidungsprozesse Geschäftsmodelle Entwicklungsprozesse MES

Themen, Projekte, Veranstaltungen Social Media in der Fluthilfe Interne Studie zu den größten Facebook- Hochwasserseiten Ziele und Motivation der Betreiber Selbsthilfe vs. Unterstützung der BOS Zukünftige Integration in die Stabsarbeit Workshop Social Media im Krisen- und Katstrophenmanagement Gemeinsame Veranstaltung mit dem BIGS am 07.11.2013 Anwendungsbeispiele, organisatorische und rechtliche Herausforderungen Tagungsband in Kürze verfügbar LÜKEX 2013 Befragung zum Stand der Nutzung Evaluation des Krisenmanagementleitfadens des BMEL Handlungsempfehlungen zum Entwurf einer Social- Media-Strategie Simulation von Social-Media-Aktivitäten für Übungen (LÜKEX-Steuerung) Online-Befragung von BOS in Deutschland Zeitraum der Befragung: 27.08. bis 18.09.2013 85 vollständige Antworten

Vorstellung Social Media im Krisenmanagement Stand in Deutschland

Social Media Gemeinsame Erstellung von Dokumenten - Wikis - Maps - CrisisCommons.org - Ushahidi - Sahana Beteiligung und Beratung - Bürgerhaushalt - Maerker Brandenburg - Online Konsultationen Teilen von Inhalten/ Informationsquellen - Flickr - YouTube Social Software bezeichnet Software, die Schnittstellen zu anderen Menschen, ihren Interessen und ihrer Arbeit herstellt. Sie leistet einen Beitrag für die Entwicklung von der individuellen hin zur vernetzten, kollektiven Produktivität. Synchrone und asynchrone Kommunikation - Chat - Skype - Twitter Kontaktaufbau und - pflege - Soziale Netzwerke - Facebook Social-Media-Kommunikation sind hierarchiefrei und hoch-dynamisch. Wie gehen hierarchisch geprägte Organisation damit um? - Blogs - Microblogs - Foren nach Burg/Pirchner 2006

Lagebeurteilung und Selbsthilfe Krisenmanagement Monitoring Selbsthilfefähigkeit Anreicherung der Lagebilder um nutzergenerierte Inhalte Karten, Bilder, Textinformationen Frühzeitiges Erkennen von potenziellen Krisen Identifikation kommunikativer Krisensituation Schnelle Verbreitung von Selbsthilfeanweisungen Aggregation von Neuigkeiten außerhalb der behördlichen Öffentlichkeitsarbeit Koordination von privaten Hilfsleistungen

Social Media als Kommunikationsmedium Krisenkommunikation Zusätzlicher Kommunikationskanal zwischen Bevölkerung und Behörden Risikokommunikation und Krisenprävention Aufbau von Vertrauen Sensibilisierung für das Vorgehen von Krisenkräften Erhöhung der Selbsthilfefähigkeit durch Versorgung mit Informationsmaterialien Integration freiwilliger Kräfte Rekrutierung Koordinierung

Social Media in der Stabsarbeit Katastrophenschutzstab Beispiel Magdeburg Berührungspunkte im Stab Oberbürgermeister Leiter Stab Betroffene Behörden, Verbindungsbeamte zu anderen Organisationen S1 Personal S4 Versorgung S3 Einsatz S2 Lage S5 Presse TEL: Technische Einsatzleitungen vor Ort S1: Rekrutierung von freiwilligen Kräften S2: Social Media Monitoring S3: Koordination und Integration der freiwilligen Kräfte S4: Koordinierung von Spenden und Hilfsleistungen S5: Krisenkommunikation TEL: Lagebild vor Ort

Facebook Fluthilfe 2013: Anteil der Posts mit BOS-Bezug Post Post mit BOS-Bezug Fluthilfe DD 95 % 5 % Das Hochwasser 75 % 25 % Sachsen-Anhalt 85 % 15 % Niedersachsen 79 % 21 % Gesamt 87 % 13 % 0 % 25 % 50 % 75 % 100 % Wie können Facebook-Helfer in der Zukunft besser eingebunden werden? n=656 eigene Erhebung auf Basis der Facebook-Beiträge in der Akutphase des Hochwassers.

Vorstellung Social Media im Krisenmanagement Stand in Deutschland

Inwiefern nutzen Sie bereits Social Media? Mehrfachantworten möglich Allgemeine Öffentlichkeitsarbeit 28 Information während und nach eines Ereignisses 19 Kommunikation während und nach eines Ereignisses 15 Passives Monitoring 20 Aktives Monitoring 10 n=85 Die Hälfte der befragten Teilnehmer nutzt Social Media derzeit nicht. Knapp 40 Prozent der befragten Teilnehmer plant auch in den nächsten 12 Monaten keine Einführung der Social-Media-Nutzung.

Wie haben Sie die Social-Media-Nutzung organisatorisch integriert? Zusätzliche Aufgabe für Öffentlichkeitsarbeit/Presse Zusätzliche für ausgewählte MA Zusätzliche Aufgabe für alle MA Personalaufstockung 30 17 n=49 0 2

Aspekte zur Entscheidungsfindung Chancen Bedenken Zielgruppengerechte Information Ergänzender Kommunikationskanal Moderation von Kommunikation Relevante Informationen für das Lagebild Imagegewinn Mitgliederbindung und -gewinnung Vertrauenswürdigkeit der Nutzerbeiträge Ungewollte Reaktionen auf eigene Beiträge Personalaufwand Verfügbarkeit des Mediums Zweckmäßige Integration Datenschutz, vor allem beim Monitoring Derzeit besteht der größte Handlungsbedarf in der Entwicklung von Strategien und Einsatzkonzepten für die Nutzung sozialer Medien in der zivilen Sicherheit.

Kontakt Norbert Gronau, Moreen Heine (Hrsg.) gae in Vertext dien uch mitder och che iale den alen ung en? Zum Nachlesen Univ.-Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik und Electronic Government Universität Potsdam August-Bebel-Str. 89 14482 Potsdam Germany Tel. +49 331 977 3423 E-Mail mheine@lswi.de cthim@lswi.de Social Media im Krisen- und Katastrophenmanagement ung Wirtmit htet Social Media im Krisenund Katastrophenmanagement Norbert Gronau, Moreen Heine (Hrsg.) Gronau, N., Heine, M. (Hrsg.): Social Media im Krisen- und Katastrophenmanagement Berlin 2014, ISBN 978-3-95545-073-1