Das betriebliche Suchthilfeprogramm im AKh LINZ Teil der betrieblichen Gesundheitsförderung - Am PULS Brigitte Eichinger*, Ulla Schwarz*, Ewald Höld Betriebsärztlicher Dienst/PPO/Magistrat Linz*, Institut für Suchtdiagnostik Wien Berlin 22.9.2005 Gemeinsame Konferenz der Deutschsprachigen Netzwerke Gesundheitsfördernder Krankenhäuser Foto: AKh Linz
Am PULS - Das betriebliche Gesundheitsförderungsprogramm beim Magistrat Linz Am PULS ist ein umfassendes Programm zur ganzheitlichen und nachhaltigen Sicherung der Gesundheit und der Arbeitsfähigkeit der MitarbeiterInnen der Stadt Linz Foto: Altes Rathaus der Stadt Linz
Am PULS- Wirkungsbereichbereich 2005 Magistratsdirektion KoA Präsidialverwaltung Finanz- und Vermögensverwaltung Kultur, Bildung, Sport Bezirks- und Sozialverwaltung Stadtentwicklung Facility Management PPO FSA BzVA LK ABA GM KOMM StK GsA MSch StPL SGL IT WSL ASJF SSL UTC TBL SFL AKh ESA VHS-Bib BSt Arch Organigramm Mag.Linz 2005 FW SZL KJS MuS 6 Geschäftsgruppen/27 Dienststellen/ 3 Unternehmungen
2005 ist das Allgemeine öffentlich Krankenhaus der Stadt Linz größter Arbeitgeber beim Magistrat Linz mit dem dazugehörigen medizinischen Ausbildungszentrum.
Am PULS - Das betriebliche Suchthilfeprogramm Gilt für ALLE MitarbeiterInnen der Stadt Linz (Allgemeines Krankenhaus, Seniorenzentren und Bereiche der Stadtverwaltung) unabhängig von der Hierarchie! Ist verpflichtende Aufgabe für Führungskräfte! (Leitbild) Beginn Beginn Ende Ende Unterzeichnung des des Contractes Alkoholfrei sein sein seit seit 2 Jahren! Obwohl das Programm alle Suchtarten einschließt, überwiegen in der betrieblichen Praxis seit 1988 die Fälle mit Alkoholsucht.
Im Zentrum steht der CONTRACT Schriftlicher Vertrag (Beginn, Ende), Dauer 2 Jahre, Rückstufung möglich Vorgesetzte Führungskraft Betriebsärztlicher Dienst JuristIn Dienstaufsicht Suchtkranke/r MitarbeiterIn
Der Contract Ist ein schriftlicher Vertrag zwischen den 4 Vertragspartnern (siehe Abb.) Der Contract wird nur abgeschlossen, wenn es sich -um eine Suchtkrankheit handelt -echter Therapiewille besteht -persönliche Contractfähigkeit gegeben ist -der/die MitarbeiterIn, die Bedingungen des Contractes akzeptiert - in rechtlicher Hinsicht keine Einwände bestehen Der/die Suchtkranke MitarbeiterIn ist selbst verantwortlich für die Einhaltung der Contractvereinbarungen. Sämtliche dienstrechtliche Maßnahmen werden für die Zeit des Contractes ausgesetzt. Der/die MitarbeiterIn erhält größtmögliche Unterstützung im Rahmen der betrieblichen Möglichkeiten.
Das betriebliche Suchthilfeprogramm Das 4 Stufenprogramm Ergebnis und Konsequenzen Therapie und Kontrolle Konkretisieren und Handeln Erkennen und Ansprechen Stufe 3 Stufe 2 Stufe 1 Vorstufe Betrieblicher Nutzen Klare Struktur Klare Verantwortlichkeiten Klare, offene Kommunikation Rasche Konfliktbearbeitung Verbesserung der Leistungsfähigkeit Verbesserung der Arbeitsqualität Verbesserung des Betriebsklimas Verbesserung der Gesundheit und Lebensqualität Verminderung betrieblicher Folgekosten
Das 4 Stufenprogramm VORSTUFE - Erkennen und Ansprechen Veränderte Verhaltensweise werden von KollegInnen, Vorgesetzen, Personalvertretung wahrgenommen Frühzeitiges und konkretes Ansprechen der Problematik von der Führungskraft (MitarbeiterInnengespräch) mit konkreter Terminvereinbarung für weiteres Gespräch Keine Diagnosestellung durch die Führungskraft Hilfsangebote für Führungskräfte nützen (Direktberatung durch BÄD, Leitfaden Erstgespräch, Fortbildungsmodule)
Das 4 Stufenprogramm STUFE 1- Konkretisieren und Handeln Gespräch zwischen MitarbeiterIn und Vorgesetztem/r Mit Erfolg - nächstes Mitarbeitergespräch im allgemeinen Zeitabstand Ohne ausreichenden Erfolg - Weitervermittlung des/der MitarbeiterIn an den Betriebsärztlichen Dienst unter Terminvorgabe - Meldung des/der MitarbeiterIn an die Dienstaufsicht
Das 4 Stufenprogramm STUFE 2 - Therapie und Kontrolle Bei Therapiewilligkeit - Aufnahme ins betriebliche Suchthilfeprogramm/Contract Festlegung des Therapieplans/ambulant oder stationär Arbeitsmedizinische Begleitung und Kontrolle des Therapieverlaufes/Dauer 2 Jahre Kontrolle und betriebliche Unterstützung von Dienststelle Kontrolle des Therapieverlaufes durch Dienstaufsicht
Das 4 Stufenprogramm STUFE 3 - Ergebnis und Konsequenzen Erfolgreicher Therapieverlauf Contractbeendigung mit gemeinsamen Abschlussgespräch von MitarbeiterIn, Vorgesetzte/er, BÄD und Dienstaufsicht Keine dienstrechtlichen Nachteile, betriebliche Förderung nach Maß der betrieblichen Möglichkeiten Nicht erfolgreicher Therapieverlauf Vorzeitige Beendigung des Contractes nach zweimaligem Rückfall innerhalb des 2-jährigen Beobachtungszeitraumes oder bei vorzeitigem Abbruch der Therapie; im neuerlichen Anlassfall werden dienstrechtliche Konsequenzen gezogen
Betriebliche Suchtprävention Ebene der Information und Weiterbildung Ebene der betrieblichen Kultur und des Wertesystems im Umgang mit Suchtmitteln Frühzeitig Handeln heißt Helfen Zuschau n heißt zulassen! Ebene allgemeiner betrieblicher gesundheitsfördernder Maßnahmen Aktivitäten im Rahmen von Am PULS u. dem Netzwerk gesundheitsfördernder Krankenhäuser
Information und Weiterbildung Laufendes Angebot Für neue MitarbeiterInnen Für Führungskräfte und unmittelbare Vorgesetzte Für Auszubildende im Medizinischen Ausbildungszentrum AKh In der Lehrlingsausbildung Einzelberatung (vertraulich, anonym) durch BÄD Spezielles Angebot Führungskräftemodul Psychosoziale Belastungen Einzelvorträge und Einzelworkshops zu speziellen Themen (wie Essstörungen) Für einzelne Berufsgruppen oder Dienststellen spezifisch MATCH 2002- Gesundheitstag
Weitere Eckpunkte in der Präventionsarbeit Arbeitsgruppe Suchthilfe Arbeitsbehelfe Das Programm der betrieblichen Suchthilfe Leitfaden Das erste Gespräch Leitfaden Das Begleitgespräch EDV gestützte Information imag, Intranet Ausbildungsmodul für JuristInnen der Dienstaufsicht Schwerpunkt Jugendarbeit in Zusammenarbeit mit Institut für Suchtprävention Linz Talk about- Workshop Jugendliche Ausbildung für LehrlingsausbilderInnen Leitdfaden Das erste Vertrauensgespräch Take controll- Raucherausstieg
Linz 2009...neue Herausforderungen..Kulturhauptstadt Weiterführung der Betrieblichen Suchthilfe und Suchtprävention Im Allgemeinen Krankenhaus, den Seniorenzentren und den Bereichen der Linzer Stadtverwaltung nach abgeschlossener Magistratsstrukturreform mit Ausgliederung des Allgemeinen Krankenhauses und der Seniorenzentren in GmbH 2006