Tagung SKF-Trier Infektionen bei Frauen mit HIV, Hepatitis und STD: Behandlungsmöglichkeiten im Netzwerk Prof. Dr. Peter Löcherbach, Katholische Fachhochschule Mainz University of Applied Sciences Sprecher der Fachgruppe Case Management der Deutschen Gesellschaft für Sozialarbeit (DGS)
oder: Die vielfältigen Erwartungen
1. Theorie des CM Grundlegende Definition: Case Management CM umfasst die Organisation (Planung, Begleitung und Evaluation) von Behandlungsabläufen mit dem Ziel einer effizienten und effektiven Versorgung des Patienten/ Klienten kurz: die Fall- und Systemsteuerung von Hilfeprozessen eine prinzipielle Beteiligung von mehreren Personen die Nutzung vorhandener Arrangements die Erreichung neuer Arrangements CM ist ein zusammenfassender Begriff für ein neues System der Gesundheitsversorgung
1. Theorie des CM Case Management Tagung SKF-Trier 7.11.03 Löcherbach Gesamtbehandlung meint die Einbeziehung persönlicher, sozialer, medizinischer und pflegerischer Dimensionen.
CM als Verknüpfungsaufgabe 1. Theorie des CM KLIETNT (PATIENT-) SYSTEM Einzelne Menschen und Gruppen mit Problemen/ in Notlagen/Belastungen Was soll erreicht werden? Wie können dies beiden Systeme zeitlich, räumlich, kompetent bestmöglich zusammengebracht werden? RESSOURCEN (HILFE-) SYSTEM Soziale Umwelt, Mitmenschen (Familie, Freunde, Kollegen usw.), natürliches Netzwerk und professionelles Einrichtungen (institutionelles Netzwerk) Was haben sie zu bieten? (Wendt 1997)
2. Fall- und Systemsteuerung im CM Die Wirkung von Case Management in der Praxis hängt von der Handlungsebene und der Organisationsebene gleichermaßen ab. Case Management umfasst die Fall- und Systemsteuerung
2. Fall- und Systemsteuerung im CM Organisation I einzelfallübergreifend Prozessablauf intern Die Steuerungsebenen im CM Systemsteuerung Voraussetzung für Qualität ermöglicht limitiert selektiert Rückkopplung Fallsteuerung Handeln einzelfallbezogen fallbezogene Prozesssteuerung Organisation II einrichtungsübergreifend Versorgungsmanagement Bedarfsanalysen Bestandsanalysen Soll-Ist-Vergleich
CM-Fallführung bedeutet erstens 2.1 Fallsteuerung im CM fallweise Prozesssteuerung Lotsenfunktion Auswahl der Optimalen Hilfen Begleitung Überprüfung der Wirksamkeit
CM-Fallführung bedeutet zweitens 2.1 Fallsteuerung im CM Qualifikation fallweise Handlungskompetenz Prozesssteuerung Kenntnis der Infrastruktur Lotsenfunktion Nutzung der Ressourcen Bedarfsermittlung Auswahl der Planung Optimalen Hilfen Kontrakt Verbinden Netzwerken, Begleitung Anleiten Überprüfen Überprüfung Dokumentation der Wirksamkeit Evaluation
CM-Fallführung bedeutet drittens 2.1 Fallsteuerung im CM Zuständigkeit Qualifikation fallweise alles Handlungskompetenz aus einer Hand Prozesssteuerung Kenntnis der Infrastruktur Lotsenfunktion Abklärung Nutzung der Ressourcen Bedarfsermittlung Auswahl der Kompetenzverteilung Planung Optimalen Hilfen Kontrakt Verbinden Kooperations- bzw. Netzwerken, Begleitung Anleiten Leistungsverbund Überprüfen Der Übergang zur Systemsteuerung ist fließend Überprüfung Dokumentation der Gesundheitsplanung Wirksamkeit Evaluation Grundlagen von Sozial-
CM Schritte in der Analyse Phasen im CM Eröffnung Ermittlung bestehender Schwierigkeiten und Problemlagen Ermittlung vorhandener privater und professioneller Hilfen quantitativ Ermittlung der Eignung der Hilfen qualitativ Bewertung der aktuellen Situation mit Zielformulierung und Behandlungsplanung
Vernetzung und Abstimmung 2.1 Fallsteuerung im CM Wer macht was wann wie für wen mit wem mit welchem gemeinsamen Ziel????
CM-Schritte im weiteren Verfahren 2.1 Fallsteuerung im CM Kontrollierte Durchführung Intervention - Monitoring Klientenfürsprache Gemeinsame Evaluation Intervention, inkl. Linking Monitoring Re-Assessment Evaluation Rechenschaftslegung Accountability
Integration Gesamtbehandlung als CM-Prozess begreifen 2.1 Fallsteuerung im CM Teilaspekte aus Sicht von Dienstleistern Vorbehandlung Aktuelle Situation eigene Erkenntnisse vorhandene Empfehlungen Behandlungsabschnitt Internes CM Ansprechpartner Kooperation Medizin Pflege Sozialarbeit Anschlussbehandlung Anschlussprobleme minimieren CM-Prozess sichern Soziales Netz Prof. Netz Systematische Vorgehensweise Routine für Administration Chancen für Löcherbach Verbesserung
2.2 Systemsteuerung im CM Systemsteuerung (Organisation II) Einrichtung (intern) Dienst vor Ort Verbund (lokal) Verbund (regional) Ebenen der Systemsteuerung bundesweite Organisation Aufbau und Pflege von Kooperationsnetzen Klientenbeteiligung sichern Einrichtung (extern) ähnliche Dienste (Konkurrenz, Entlastung) Versorgungsbereich sektorenbezogen Abstimmung von Maßnahmen sektorenübergreifend Spezifische Fachthemen behandeln
CM-Systemsteuerung 2.2 Systemsteuerung im CM Koordination von von Kooperation der der Dienstleistungen Fachkräfte FÜR FÜRden MIT MIT Patienten(Bürger) dem dem Patienten(Bürger) Erhebung und und Nutzung von von Dienstleistungen in in Einrichtungen Diensten Praxen Sozialen Netzen Erhebung und und Gestaltung von von Beziehungen zu zu bzw. mit mit Personen aus aus Einrichtungen Diensten Praxen Sozialen Netzen
3. Folgerungen Qualitätsverbesserungen in der Praxis Vorarbeiten (überindividuell/einrichtungsbezogen) Bedarfe der Adressaten (Bildung von Fallgruppen) Leistungen/Maßnahmen für die Fallgruppen Ziele für die Fallgruppen Grundsätzliche Strategie für die Fallgruppen Prozessablauf (überindividuell: Rahmen für individuelles Vorgehen) Sreening (Unterscheidung CM-Fall-/Nicht-CM-Fall) Verfahren nach CM (inklusiv Komm./Kooperation) Abschluss Evaluation Einzelfälle, Fallgruppen, Netzwerke Bildung von Kennzahlen (wenn als sinnvoll eingeschätzt) Klient : Berater (unterschieden nach Fallgruppen) Klienten : Leistungen Zielerreichungsquote Leistungsbeschreibungen sind zu erstellen bzw. anzupassen n
4. Ausblick Und nun? Sollten Sie an diesem Punkt der Meinung sein, das Ganze sei doch viel zu umfassend, viel zu kompliziert und zu aufwändig oder anstrengend, so möchten wir Ihnen (dringend) raten, auf die Einführung des Case Managements zu verzichten kommt doch die Durchführung halbherziger, uninspirierter, ungenügend fundierter und dadurch letztendlich zum Scheitern verurteilter Veränderungsprozesse in jeder Hinsicht teurer zu stehen als solche, die gewissenhaft vorbereitet und von allen Beteiligten mitgetragen werden (Riet/Wouters, 2002, S. 260)..das dicke Ende kommt nach
Tagung SKF-Trier Case Management Tagung SKF-Trier 7.11.03 Löcherbach Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit und freue mich auf einen interessanten Austausch Kontakt: doktor.p@case-manager.de Internet:www:case-manager.de