Lösungsvorschlag zu den Präsenzaufgaben der 1. Übung

Ähnliche Dokumente
ax 2 + bx + c = 0, (4.1)

Beispiel Wenn p ein Polynom vom Grad größer gleich 1 ist, ist q : C Ĉ definiert durch q (z) =

3. Zusammenhang. 22 Andreas Gathmann

Vorlesung. Funktionen/Abbildungen 1

11.3 Komplexe Potenzreihen und weitere komplexe Funktionen

Fraktale Geometrie: Julia Mengen

Vorlesung. Komplexe Zahlen

50. Mathematik-Olympiade 2. Stufe (Regionalrunde) Klasse Lösung 10 Punkte

Mengensysteme, Wahrscheinlichkeitsmaße

Optimalitätskriterien

Geometrische Mannigfaltigkeiten

Absolute Stetigkeit von Maßen

Modulabschlussklausur Analysis II

f : C C, z f(z) = zz komplex differenzierbar? Gibt es ein Gebiet G so dass f G analytisch ist?

TECHNISCHE UNIVERSITÄT MÜNCHEN. Abzählbarkeit, Injektivität, Sürjektivität und Bijektivität

3.1. Die komplexen Zahlen

Gibt es verschiedene Arten unendlich? Dieter Wolke

Ergänzungen zur Analysis I

9.2. DER SATZ ÜBER IMPLIZITE FUNKTIONEN 83

x 2 2x + = 3 + Es gibt genau ein x R mit ax + b = 0, denn es gilt

Matrizennorm. Definition 1. Sei A M r,s (R). Dann heißt A := sup die Matrixnorm. Wir wissen zunächst nicht, ob A eine reelle Zahl ist.

Theoretische Informatik

0, v 6 = , v 4 = span(v 1, v 5, v 6 ) = span(v 1, v 2, v 3, v 4, v 5, v 6 ) 4. span(v 1, v 2, v 4 ) = span(v 2, v 3, v 5, v 6 )

Kommentierte Musterlösung zur Klausur HM I für Naturwissenschaftler

3. Die Eigenschaften der reellen Zahlen II: Geordnete Körper

Mathematik 1. Lösungsvorschläge zum 2. Übungsblatt

FUNKTIONENTHEORIE - ZUSÄTZLICHE LERNMATERIALIEN

Zwei Aufgaben, die auf windschiefe Regelflächen führen,

Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr!

Seminararbeit für das SE Reine Mathematik- Graphentheorie

Lösungen zur Vorrundenprüfung 2006

Data Mining: Einige Grundlagen aus der Stochastik

Abschlussprüfung Realschule Bayern II / III: 2009 Haupttermin B 1.0 B 1.1

9. Anwendungen der Fundamentalgruppe

1 Ordnung muß sein. 1.1 Angeordnete Körper. 1.2 Folgerungen aus den Anordnungsaxiomen. ( c) (b a) > 0. Somit a c b c > 0.

Theoretische Informatik

Diskrete Strukturen und Logik WiSe 2007/08 in Trier. Henning Fernau Universität Trier

Mathematischer Vorkurs für Physiker WS 2009/10

ERGÄNZUNGEN ZUR ANALYSIS II MITTELWERTSATZ UND ANWENDUNGEN

Gleichungen und Ungleichungen

Basis und Dimension. Als nächstes wollen wir die wichtigen Begriffe Erzeugendensystem und Basis eines Vektorraums definieren.

Literatur. Dominating Set (DS) Dominating Sets in Sensornetzen. Problem Minimum Dominating Set (MDS)

Einführung in die Funktionentheorie

Nachhilfe-Kurs Mathematik Klasse 13 Freie Waldorfschule Mitte

Division Für diesen Abschnitt setzen wir voraus, dass der Koeffizientenring ein Körper ist. Betrachte das Schema

1. Man schreibe die folgenden Aussagen jeweils in einen normalen Satz um. Zum Beispiel kann man die Aussage:

Vorlesung Analysis und Numerische Mathematik (für Informatiker) gehalten von Werner Römisch Winter-Semester 1992/93 bis Sommer-Semester 1994

2.12 Potenzreihen. 1. Definitionen. 2. Berechnung POTENZREIHEN 207. Der wichtigste Spezialfall von Funktionenreihen sind Potenzreihen.

Gegeben ist die Funktion f durch. Ihr Schaubild sei K.

13. Abzählen von Null- und Polstellen

Aufgaben des MSG-Zirkels 10b Schuljahr 2007/2008

Komplexe. Zahlen. Ein Leitprogramm in Mathematik. Verfasst von Christina Diehl Marcel Leupp. Du weißt. Instinkt. Bei uns Tigern ist das angeboren.

1 Die reellen Zahlen. 1. Ziele des Mathematikstudiums: Die Studierenden sollen lernen,

11. Primfaktorzerlegungen

w a is die Anzahl der Vorkommen von a in w Beispiel: abba a = 2

7. Mathematik Olympiade 1. Stufe (Schulolympiade) Klasse 12 Saison 1967/1968 Aufgaben und Lösungen

Reelle Zahlen. Mathematische Grundlagen Lernmodul 4. Stand: Oktober 2010

2 3 x3 17. x k dx = x k x k+1 k +1. Mit jeder weiteren partiellen Integration reduziert sich der Grad des Faktors x n, induktiv erhalten wir also

WS 2008/09. Diskrete Strukturen

Grundlagen der höheren Mathematik Einige Hinweise zum Lösen von Gleichungen

Reelle Analysis. Vorlesungsskript. Enno Lenzmann, Universität Basel. 7. November 2013

Rekursionen. Georg Anegg 25. November Methoden und Techniken an Beispielen erklärt

Das Briefträgerproblem

Entscheidungsprobleme. Berechenbarkeit und Komplexität Entscheidbarkeit und Unentscheidbarkeit. Die Entscheidbarkeit von Problemen

5.1 Drei wichtige Beweistechniken Erklärungen zu den Beweistechniken... 56

EINFÜHRUNG IN DIE KOMPLEXE ANALYSIS

3. Grundlagen der Linearen Programmierung

Analysis I III. Vorlesungsskriptum WS 2005/06 WS 2006/07. Fakultät für Mathematik, Ruhr-Universität Bochum

Induktive Limiten. Arpad Pinter, Tobias Wöhrer. 30. Jänner 2010

1 Aussagenlogik und Mengenlehre

Mathematik für Studierende der Biologie und des Lehramtes Chemie Wintersemester 2013/14. Auswahl vorausgesetzter Vorkenntnisse

Messung des Kopplungsfaktors Induktiv Gekoppelter Spulen

Kombinatorische Optimierung

4. Übungsblatt zu Mathematik für Informatiker I, WS 2003/04

Algebra. Patrik Hubschmid. 8. Oktober 2013

Also kann nur A ist roter Südler und B ist grüner Nordler gelten.

Wie löst man Mathematikaufgaben?

Lösungen zu Kapitel 7

Erinnerung/Zusammenfassung zu Abbildungsmatrizen

Die komplexen Zahlen

Aufgaben zur Vorlesung Analysis II Prof. Dr. Holger Dette SS 2012 Lösungen zu Blatt 6

Aufgabe 1: Der Weidezaun

1 Stochastische Prozesse in stetiger Zeit

5. Komplexe Zahlen. 5.1 Was ist eine Zahl?

Die Cantor-Funktion. Stephan Welz

Lernmaterial für die Fernuni Hagen effizient und prüfungsnah

Grundlagen Theoretischer Informatik I SoSe 2011 in Trier. Henning Fernau Universität Trier fernau@uni-trier.de

Monte Carlo Methoden in Kreditrisiko-Management

Einführung in die Algebra

Lineare Funktionen. 1 Proportionale Funktionen Definition Eigenschaften Steigungsdreieck 3

Die Weierstraßsche Funktion

Abiturprüfung Mathematik 2008 (Baden-Württemberg) Berufliche Gymnasien ohne TG Analysis, Aufgabe 1

Komplexe Zahlen. 1) Motivierende Aufgabe. 2) Historisches

Sprechen wir über Zahlen (Karl-Heinz Wolff)


Einführung in die Statistik

Brückenkurs Mathematik, THM Friedberg,

Formale Methoden II. Gerhard Jäger. SS 2008 Universität Bielefeld. Teil 8, 11. Juni Formale Methoden II p.1/30

Folgen. Kapitel Zinsrechnung

Transkript:

Michael Winkler Johannes Lankeit 8.4.2014 Lösungsvorschlag zu den Präsenzaufgaben der 1. Übung Präsenzaufgabe 1: Rufe dir die folgenden Definitionen wieder in Erinnerung: C = {(x, y); x R, y R} bildet mit den Operationen und +: C C C, (x 1, y 1 ) + (x 2, y 2 ) := (x 1 + x 2, y 1 + y 2 ) : C C C, (x 1, y 1 ) (x 2, y 2 ) := (x 1 x 2 y 1 y 2, x 1 y 2 + x 2 y 1 ) den Körper der komplexen Zahlen. Wir identifizieren R mit {(x, 0); x R} und definieren die imaginäre Einheit als i := (0, 1). Für z C, z = x + iy, x, y R definieren wir Realteil, Imaginärteil, komplex Konjugiertes und Betrag als Re(z) = x, Im(z) = y, z = x iy, z = x 2 + y 2. Für z 0 C und r > 0 bezeichnet die (offene) Kreisscheibe um z 0 mit Radius r. B r (z 0 ) := {z C; z z 0 < r} Eine Menge A C heißt offen, falls zu jedem z 0 A ein r = r(z 0 ) > 0 mit B r (z 0 ) A existiert. A C heißt abgeschlossen, wenn C \ A offen ist. U C heißt Umgebung von z 0 C, falls es r > 0 mit B r (z 0 ) U gibt. Das Innere A einer Menge A C ist die größte offene in A enthaltene Menge: A = {Ã C; Ã A, Ã offen}. Der Abschluss A einer Menge A C ist die kleinste abgeschlossene Menge, die A umfasst: A = {Ã C; A Ã, Ã abgeschlossen}. Der Rand A von A C ist definiert als A = A \ A. z C heißt Häufungspunkt von A C, falls für jedes ε > 0 gilt, dass (B ε (z) \ {z}) A. z C heißt isolierter Punkt von A, falls es ε > 0 mit B ε (z) A = {z} gibt. Eine Folge (z n ) n N in C konvergiert gegen z 0 C, falls es zu jedem ε > 0 ein n 0 N mit z n z < ε für alle n n 0 gibt. Für A C heißt U A offen in A, falls es eine offene Menge Ũ C gibt mit Ũ A = U. Für A C heißt U A abgeschlossen in A, falls es eine abgeschlossene Menge Ũ C gibt mit Ũ A = U. A C heißt zusammenhängend, falls gilt: Sind U A und V A offen in A und U V = A sowie U V =, so ist U = oder V =. Zu z 0 A C heißt U A Umgebung von z 0 in A, falls es r > 0 mit B r (z 0 ) A U gibt. Seien z 0 A C und f : A C eine Funktion. f heißt stetig in z 0, wenn für jede Umgebung U von f(z 0 ) die Menge f 1 (U) = {z A; f(z) U} eine Umgebung von z 0 in A ist. f heißt stetig (in A), wenn f stetig in jedem z 0 A ist.

Seien z 1, z 2 C. Dann heißt die (kompakte) Strecke von z 1 nach z 2. [z 1, z 2 ] := {z 1 + t(z 2 z 1 ); t [0, 1]} Sind n N und z 0,... z n C, so heißt n k=1 [z k 1, z k ] ein Polygonzug (von z 0 nach z n ). Sei A C. Eine nichtleere Menge C A heißt Zusammenhangskomponente von A, falls C zusammenhängend ist und für jede zusammenhängende Menge B A mit C B bereits B = C gilt. Eine nichtleere offene zusammenhängende Teilmenge von C heißt Gebiet. Falls irgendetwas davon unbekannt sein sollte: Es steht ja alles im Aufgabentext. Präsenzaufgabe 2: Zeige: Jede komplexe Zahl z lässt sich (in eindeutiger Weise) in der Form z = x + iy mit x, y R angeben. Sei z C. Dann ist also z = (a, b) mit a, b R. Berechne a + ib = (a, 0) + (0, 1) (b, 0) = (a, 0) + (0, b) = (a, b) = z, damit ist das also die gesuchte Darstellung. Eindeutigkeit: Seien x 1, x 2, y 1, y 2 R mit x 1 + iy 1 = x 2 + iy 2, also x 1 x 2 = i(y 2 y1). Das ist (nach unserer Definition von C) gleichbedeutend mit (x 1 x 2, 0) = (0, 1) (y 2 y 1, 0) = (0, y 2 y 1 ) und daher (Betrachtung der einzelnen Komponenten) mit x 1 x 2 = 0 und 0 = y 2 y 1, also x 1 = x 2 und y 1 = y 2. Präsenzaufgabe 3: Beweise: i 2 = 1. Berechne Re( i 3 2 + i ), Im((i + 2)3 ), 2 + i (5 3i), 2i + 4 + 8i 1 + 2i. Zeige oder widerlege: z C erfüllt z R genau dann, wenn z = Re(z). also Re( i 3 2+i ) = 1. i 2 = (0, 1) (0, 1) = (0 0 1 1, 0 1 + 1 0) = ( 1, 0) = 1. i 3 (i 3)(2 i) = 2 + i (2 + i)(2 i) = 2i i2 6 + 3i 5 + 5i 4 i 2 = = 1 + i, 5 Im((i + 2) 3 ) = Im(i 3 + 3 2 i 2 + 3 2 2 i + 2 2 ) = Im( i 6 + 12i + 4) = 11. 2 + i (5 3i) = 3 + 4i = 3 2 + 4 2 = 5 2i + 4 + 8i 1 + 2i = 2i + 4 = 2i + 4 = 4 + 2i. 1 + 2i 1 + 2i Die Aussage ist für negative reelle Zahlen falsch. Ganz konkretes Gegenbeispiel: z = 42; z = 42 42 = Re(z). Richtig wird die Aussage übrigens, falls man links den Betrag entfernt oder rechts hinzufügt. (Zusatzaufgabe: Beweis!) Präsenzaufgabe 4: Skizziere die folgenden Mengen in der komplexen Ebene : {z C; z 2 + i < z 3 und z i < 42}, {z C; z(2 + 3i) = 3 + 5i}.

Wir haben C als R 2 eingeführt; gesucht sind hier also Punktmengen in der Ebene. (x-achse: Realteil, y-achse: Imaginärteil) Die gesuchten Zahlen liegen näher an 2 i, also (2, 1), als an 3, d.h. (3, 0). Die Linie, die diesen Bereich begrenzt, ist eine Gerade; genauer: die Mittelsenkrechte durch die Verbindungslinie der beiden genannten Punkte. Darüberhinaus müssen sie innerhalb des Kreises mit Radius 42 um i, also um (0, 1) liegen. (Die Informationen sollten zum Zeichnen reichen.) Im Fall der zweiten Menge lässt sich die Gleichung auflösen (vergleiche vorhergehende Aufgabe) und man erhält eine einpunktige Menge. Präsenzaufgabe 5: Für (z n ) n N C und z C gilt z n z für n genau dann, wenn Re(z n ) Re(z) und Im(z n ) Im(z) für n (in R). z n z (in C) ist (wie ein Vergleich der Definitionen zeigt) dasselbe wie z n z 0 (als Konvergenz einer reellen Zahlenfolge). Sei nun zunächst Re(z n ) Re(z) und Im(z n ) Im(z). Dann ist 0 z n z = (Re(z n z)) 2 + (Im(z n z)) 2 Re(z n z) + Im(z n z) = Re(z n ) Re(z) + Im(z n ) Im(z) 0. Sei umgekehrt z n z, also z n z 0. Dann Im(z n z) analog. Re(z n ) Re(z) = Re(z n z) z n z 0. Präsenzaufgabe 6: Es sei A C, f : A C und z 0 A. Zeige: f ist stetig in z 0 genau dann, wenn für jede Folge (z n ) n N mit z n z 0 gilt, dass f(z n ) f(z 0 ). f ist genau dann stetig, wenn für jede offene Menge U C die Menge f 1 (U) offen in A ist. Sei f stetig in z 0 und z n z 0. Sei ε > 0. Dann ist B ε (f(z 0 )) Umgebung von f(z 0 ) und demnach f 1 (B ε (f(z 0 ))) Umgebung von z 0, enthält also B Rε (z 0 ) (mit passendem R ε > 0). Sei nun n 0 so gewählt, dass für n > n 0 z n B Rε (z 0 ). Dann ist für n > n 0 auch z n f 1 (B ε (f(z 0 ))), also f(z n ) B ε (f(z 0 )) und damit f(z 0 ) f(z n ) < ε. Insgesamt gilt also f(z n ) f(z 0 ). Sei f unstetig in z 0 und z n z 0. Es gibt demnach eine Umgebung U von f(z 0 ), deren Urbild zwar z 0 enthält, aber keine komplette Kugel um z 0. Es sei ε 0 > 0 derart gewählt, dass B ε0 (f(z 0 )) U. Zu n N wähle z n B 1 n (z 0) A (C \ f 1 (U)). Dann gilt z n z 0 (da z n z 0 < 1 n ), aber f(z n) f(z 0 ) > ε 0, da z n C \ f 1 (U). Sei f stetig. Sei U C offen. Sei x f 1 (U) beliebig. Da x f 1 (U), ist f(x) U und damit U eine Umgebung von f(x) in A. Eine Menge, die [in A] Umgebung all ihrer Elemente ist, ist offen [in A]. Sei z 0 A. Sei U Umgebung von f(z 0 ). Dann enthält U für ein ε > 0 die Menge B ε (f(z 0 )) und nach Voraussetzung ist f 1 (B ε (f(z 0 ))) offen in A, es gibt also δ > 0, sodass B δ (z 0 ) A f 1 (B ε (f(z 0 ))) f 1 (U); damit ist f 1 (U) Umgebung von z 0, also ist f stetig in z 0. Präsenzaufgabe 7: Es seien A C sowie z C. Beweise oder widerlege:

a) Falls z ein Häufungspunkt von A ist, so ist z A. b) Falls z Häufungspunkt von A ist, gibt es eine Folge (z n ) n N A \ {z}, die gegen z konvergiert. c) Wenn A eine Umgebung von z enthält, so ist A offen. d) Falls A kompakt ist, ist A beschränkt. e) Falls A beschränkt ist, ist A kompakt. a) Nö. A = B 1 (0), z = 0. b) Zu jedem n N gibt es in B 1 n (z) ein Element a n von A. (Nach Definition eines Häufungspunkts von A ist nämlich der Schnitt dieser Umgebung mit A nicht leer.) Die Folge der a n konvergiert gegen z, da z a n < 1 n 0. c) z = 0. A = B 1 (0) {42 + 42i} ist nicht offen, enthält aber eine Umgebung von z. d) A = C \ {0}. A = {0} kompakt, aber A unbeschränkt. e) A ist abgeschlossen als Schnitt von A mit dem Komplement der offenen Menge A. Falls A beschränkt ist, ist auch A beschränkt. (Wenn A beschränkt ist, ist A B R (0) für ein R > 0. Offensichtlich 1 ist {z C; z R} eine abgeschlossene Menge, die A enthält. Damit enthält sie auch A, also erst recht A und A ist beschränkt (alle Elemente haben einen Betrag kleiner oder gleich R.) ) Präsenzaufgabe 8: Sei A C. a) Zeige: Ist A offen, so gilt A = A. Ist A abgeschlossen, so ist A = A. b) Gibt es Mengen mit A = A? c) Zeige: d) Zeige: A = A {z C; z ist Häufungspunkt von A}. A = {z C; Für jedes ε > 0 gilt sowohl B ε (z) A als auch B ε (z) (C \ A) }. a) Nach Definition ist A A; außerdem ist wegen der Offenheit von A auch A = à A, à A,à offen da à = A in der Vereinigung vorkommt. Ähnlich für den Abschluss: A A klar, A... A. b) Ja. und C. c) A A ergibt sich direkt aus der Definition. Sei z ein Häufungspunkt von A mit z / A. Dann ist für ε > 0 nach der Definition eines Häufungspunktes A B ε (z) nicht leer. Angenommen, z / A. Dann gäbe es eine offene Menge U C \ A, sodass z U und insbesondere gäbe es ε > 0 mit B ε (z) A =, im Widerspruch zum eben Gesehenen. Sei z C \ A auch kein Häufungspunkt von A. Wir zeigen: Dann liegt z auch nicht in A. Denn: Es gibt nach dem soeben Vorausgesetzten eine Umgebung B ε (z) von z, die A nicht schneidet. Damit ist A (C \ B ε (z)) eine abgeschlossene Menge, die A umfasst, also A A (C \ B ε (z)) und insbesondere z / A. 1 Falls nicht: Unbedingt nachfragen.

d) Sei z A = A \ A. Sei ε > 0. Wäre nun B ε (z) A =, so wäre A (C \ B ε (z)) eine abgeschlossene Menge, die A umfasst, und daher A A (C \ B ε (z)), also z / A. Wäre für ein ε > 0 die Schnittmenge B ε (z) (C \ A) leer, so wäre z B ε (z) A, d.h. z wäre in einer offenen Menge enthalten, die in A enthalten ist, also z A. Sei z C so, dass für jedes ε > 0 sowohl B ε (z) A als auch B ε (z) (C \ A) gelten. Dann ist z / A, da dazu für ein ε > 0 auch B ε (z) A gelten müsste. Aber z A, da z in keiner offenen Menge enthalten ist, die A nicht schneidet. Damit gilt dann z A. Präsenzaufgabe 9: Beweise oder widerlege: Ist A C offen und U A offen in A, so ist U offen. Ist A C abgeschlossen und U A abgeschlossen in A, so ist U abgeschlossen. A C ist zusammenhängend genau dann, wenn A und die einzigen Teilmengen von A sind, die sowohl offen als auch abgeschlossen in A sind. Da U A offen in A, gibt es eine offene Menge Ũ C, sodass U = A Ũ. Da A offen und der Schnitt zweier offener Mengen offen ist (sei x Element des Schnitts; dann enthält jede der beiden Mengen eine Kugel um x, deren kleinere natürlich noch immer im Schnitt liegt (Achtung: bei unendlich vielen Mengen schlägt dieses Argument fehl)), ist also U offen. Da U A abgeschlossen in A, gibt es Ũ C abgeschlossen mit U = A Ũ. Nun ist der Schnitt abgeschlossener Mengen abgeschlossen (siehe auch nächste Aufgabe), also ist auch U abgeschlossen. C und sind offen und abgeschlossen, also sind C A = A und A = offen und abgeschlossen in A. Sei A zusammenhängend. Sei U offen und abgeschlossen in A. Dann ist auch A \ U abgeschlossen und offen in A. Die beiden Mengen sind disjunkt und ihre Vereinigung ergibt A; nach Definition von zusammenhängend muss also U = oder A \ U = sein also U = oder U = A. Es gibt also keine weiteren Mengen, die sowohl offen als auch abgeschlossen in A sind. Es gebe nun außer A und keine Teilmenge von A, die offen und abgeschlossen zugleich ist. Sei A = U V mit U, V offen in A und U V =. Da V = A \ U offen ist, ist U auch abgeschlossen, also offen und abgeschlossen zugleich. Damit muss U = oder U = A, also V = gelten. Demnach ist A zusammenhängend. Präsenzaufgabe 10: Seien I eine Menge und A α C für α I. Beweise: Ist A α offen für alle α I, so ist α I A α offen. Ist A α abgeschlossen für alle α I, so ist α I A α abgeschlossen. Sei A α C zusammenhängend für alle α I. Gilt dann α I A α, so ist α I A α zusammenhängend. Sei x α I A α. Dann gibt es α 0 I mit x A α0. Da A α0 offen ist, gibt es r > 0, sodass B r (x) A α0. Damit ist auch B r (x) α I A α, also enthält die Menge α I A α um jeden ihrer Punkte noch einen Ball, ist mithin offen. Eine Menge ist genau dann abgeschlossen, wenn ihr Komplement offen ist. Da also C\A α, nach der DeMorgan schen Regel C \ A α = \ A α ) α I α I(C gilt und diese Menge (wie gerade gezeigt) offen ist, ist also der Schnitt der A α wieder abgeschlossen. Es sei α I A α = U V, wobei U V = und U sowie V offen in α I A α seien. Da α I A α, gibt es x α I A α und obda ist x U. Nehmen wir nun an, dass V, so muss es y V geben und damit auch ein α 0 I, sodass y A α0. (Schließlich ist V eine Teilmenge von α I A α.) Nun ist U A α0 eine nichtleere (enthält x) und in A α0 offene Menge, V A α0 ebenso (enthält y). Es ist (V A α0 ) (U A α0 ) = sowie (V A α0 ) (U A α0 ) = A α0. Das ist aber ein Widerspruch dazu, dass A α0 zusammenhängend ist. Also muss V = sein und damit die Vereinigung zusammenhängend.

Präsenzaufgabe 11: Sind A C zusammenhängend und B C derart, dass A B A gilt, so ist auch B zusammenhängend. Sei B = U V mit U V = und U = B Ũ, V = B Ṽ für offene Mengen Ũ, Ṽ C. Dann ist obda Ũ A leer (da A zusammenhängend ist). Ist nun Ũ A, so gibt es y Ũ mit y A \ A, also y Häufungspunkt von A. Weil Ũ offen ist, ist dann auch für ein ε > 0 der Ball B ε(y) in Ũ enthalten. Aber weil y ein Häufungspunkt von A ist, enthält B ε (y) auch ein Element von A, im Widerspruch zu A Ũ =. Damit muss Ũ A leer sein, also auch = Ũ B = U, d.h. B ist zusammenhängend. Präsenzaufgabe 12: Sind einelementige Mengen zusammenhängend? Ja. Wenn U {x}, V {x} und U V =, muss schon eine der beiden Mengen leer sein. (Erst recht gilt das also für die Mengen U, V, die zusätzlich noch die anderen Bedingungen aus der Definition erfüllen.) Präsenzaufgabe 13: Sei A C. Wenn B A zusammenhängend ist, gibt es genau eine Zusammenhangskomponente C von A, die B enthält. Ist z A, so gibt es eine Zusammenhangskomponente C von A mit z C. Sind C 1, C 2 Zusammenhangskomponenten von A, so gilt entweder C 1 = C 2 oder C 1 C 2 =. Betrachte als C die Vereinigung aller zusammenhängenden Mengen, die B umfassen. Sie ist nicht leer, da sie B enthält, und nach PA 10 zusammenhängend. Ist nun D eine zusammenhängende Menge mit C D, so ist erst recht B D, also D in der Vereinigung enthalten, als die wir C definiert haben. Damit ist C = D. Folglich ist C eine Zusammenhangskomponente. Ist B in zwei Zusammenhangskomponenten C 1, C 2 enthalten, so ist C 1 C 2 und damit (PA 10) auch C 1 C 2 zusammenhängend. Da C 1 C 1 C 2 eine Zusammenhangskomponente ist, folgt C 1 = C 1 C 2 und analog erhält man C 2 = C 1 C 2, also C 1 = C 2 und die Zusammenhangskomponente, die B enthält, ist demnach eindeutig bestimmt. Da die Menge {z} zusammenhängend ist (s.o.), folgt die nächste Behauptung aus dem ersten Teil. Auch diese Aussage haben wir soeben bewiesen: Ist C 1 C 2, wähle z C 1 C 2 und beachte, dass die Zusammenhangskomponente, die {z} umfasst, eindeutig bestimmt ist. Präsenzaufgabe 14: Sei A C offen. Dann sind äquivalent: a) A ist zusammenhängend. b) Für alle a, b A gibt es einen Polygonzug P von a nach b mit P A. c) Für alle a, b A gibt es einen Polygonzug P aus achsenparallelen Strecken von a nach b mit P A. Trivialerweise impliziert c) bereits b). Dass a) aus b) folgt, ist eine Konsequenz der vorhergehenden Aufgabe wie beim Lösen von Hausaufgabe 5 klar werden wird. Für die (wichtige) Folgerung a) c) betrachten wir zu z A die Menge P z aller Punkte, die sich mit z durch einen achsenparallelen Polygonzug verbinden lassen. Diese Menge ist offen. Denn um jeden Punkt y gibt es eine Kugel, die noch in A enthalten ist, und vom Kugelmittelpunkt lässt sich ein achsenparalleler Polygonzug zu jedem Punkt x der Kugel angeben. Die Polygonzüge von z nach y und von y nach x hintereinandergehängt ergeben dann einen achsenparallelen Polygonzug von z nach x. Auch A \ P z ist dank einer sehr ähnlichen Argumentation offen. Da ferner P z nicht leer ist, muss P z = A gelten (PA

9). Die Skizzenhaftigkeit dieses Beweises ist (gerade, da es um eine wichtige Aussage geht) als die dringende Aufforderung zu verstehen, ihn selbst nochmal gründlich durchzuarbeiten und auszuformulieren. Nachfragen dürfen gerne gestellt werden. Präsenzaufgabe 15: Zeige: Ist A abgeschlossen, so ist jede Zusammenhangskomponente von A abgeschlossen. Ist A offen, so ist jede Zusammenhangskomponente von A offen. Sei C eine Zusammenhangskomponente von A und sei z ein Häufungspunkt von C. (Zu zeigen ist dann, dass z C.) Da C C {z} C und C zusammenhängend, ist auch (siehe oben) C {z} zusammenhängend, also z in derselben Zusammenhangskomponente wie C, d.h. z C. Sei C eine Zusammenhangskomponente von A und z C. Dann ist, da A offen ist, auch B δ (z) A für ein δ > 0. Da die Menge B δ (z) zusammenhängend ist, ist sie in genau einer Zusammenhangskomponente enthalten (siehe letzte Aufgabe), also B δ (z) C. Damit umfasst C zu jedem Element noch eine ganze Kugel um dieses Element, ist also offen. Präsenzaufgabe 16: Zeige: Ist A C offen, so hat A höchstens abzählbar viele Zusammenhangskomponenten. Nach der vorherigen Aufgabe ist jede einzelne Zusammenhangskomponente von A offen, enthält also eine Kugel B ε (z) (für ein ε > 0 und ein z C), und damit mindestens ein Element von Q + iq. Davon gibt es aber nur abzählbar viele, und keines liegt (siehe Präsenzaufgabe 14) in mehr als einer Zusammenhangskomponente. Also kann es höchstens abzählbar viele Zusammenhangskomponenten von A geben. Präsenzaufgabe 17: Finde ein Beispiel für eine Menge mit überabzählbar vielen Zusammenhangskomponenten. R \ Q. Je zwei Elemente dieser Menge liegen in verschiedenen Zusammenhangskomponenten. Seien x, y R \ Q und A eine Menge, die x und y enthält. Dann ist A nicht zusammenhängend (also insbesondere keine Zusammenhangskomponente). Beweis: q sei eine rationale Zahl mit x < q < y (oder y < q < x). Dann ist A = (A {z C; Re(z) < q}) (A {z C; Re(z) > q}), die beiden angegebenen Mengen haben leeren Schnitt und sind offen in A. Außerdem sind sie nicht leer, da sie x bzw. y enthalten.