6. Tag der Gesundheitsberufe Workshop 3: ArbeitnehmerInnenschutz Strukturmangel- und Überlastungsanzeige 12. Mai 2016 Seite 1
Aufgaben der Arbeitsinspektion Wahrnehmung des gesetzlichen Schutzes*) der Arbeitnehmer/innen Unterstützung und Beratung der Arbeitgeber/innen und Arbeitnehmer/innen Gesundheitsschutz und Sicherheit der Arbeitnehmer/innen sicherstellen Gewährleisten eines wirksamen Arbeitnehmer/innenschutzes Erhebung von Beschwerden Kontrolle, Beratung bzgl. der Arbeitnehmer/innenschutzvorschriften *) gesetzlicher Schutz: ASchG, KA-AZG Seite 2
ArbeitnehmerInnenschutzgesetz (ASchG) Arbeitgeber/innen haben die zum Schutz des Lebens, der Gesundheit sowie der Integrität und Würde erforderlichen Maßnahmen zu treffen 3 ASchG Arbeitgeber sind verpflichtet, die für die Sicherheit und Gesundheit der Arbeitnehmer bestehenden Gefahren zu ermitteln und zu beurteilen. Insbesondere sind dabei die Gestaltung der Arbeitsaufgaben und die Art der Tätigkeiten, der Arbeitsumgebung, der Arbeitsabläufe sowie der Arbeitsorganisation zu berücksichtigen ( Evaluierung psychischer Belastungen ) - 4 Abs. 1 Z.6 ASchG Grundsätze der Gefahrenverhütung sind anzuwenden - 7 ASchG Seite 3
Krankenanstalten-Arbeitszeitgesetz (KA-AZG) Arbeitszeit größer als sechs Stunden > Ruhepause von mindestens 30 Minuten. Verlängerte Dienste von mehr als 25 Stunden 2 Ruhepausen. Ist die Gewährung von Ruhepausen aus organisatorischen Gründen nicht möglich, so ist innerhalb der nächsten zehn Kalendertage eine Ruhezeit entsprechend zu verlängern - 6 KA-AZG Aufzeichnungen über die geleisteten Arbeitsstunden, außergewöhnlichen Fällen und Pausen - 11 KA-AZG Die Verpflichtung zur Führung von Aufzeichnungen über die Ruhepausen kann durch Betriebsvereinbarung entfallen Seite 4
Strukturmangel- und Überlastungsanzeige Wie kann diese durch das Arbeitsinspektorat festgestellt werden? Hinweise, Beschwerden: Vertrauliche Behandlung! Schwerpunktaktionen (JAP) Welche Kontrollen sind möglich/zielführend? Einsicht in Sicherheits- und Gesundheitsschutzdokumente Kontrolle der Arbeitszeitaufzeichnungen Stichprobenartig bzw. konkret bei betreffenden Arbeitsplätzen Seite 5
Bitte bei Beschwerden / Anzeigen beachten die Beschwerde muss ausreichend konkret sein, dh. der Betrieb bzw. die entsprechende Abteilung muss klar genannt werden konkrete Beschreibung des Missstands bzw. der Tätigkeit / Arbeitsplatz etc. ev. wann welche (angezeigten) Tätigkeiten durchgeführt werden bzw. im Fall von AZ Überschreitungen: wann diese angefallen sind Die Dringlichkeit bzw. ob einer Beschwerde zweckmäßiger mit Betriebskontrolle oder mit Erhebung nachgegangen wird, ergibt sich aus dem jeweiligen konkreten Fall. Durch die (notwendige) Konkretisierung können Probleme mit der Anonymität entstehen ggf. mit BR absprechen/zusammenarbeiten Seite 6
Krankheits(kosten)pyramide Sichtbar > als 3-Tage Krankenstände 1-2 Tage Kurzkrankenstand Weniger sichtbar bis unsichtbar Befindlichkeitsstörungen, Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Herzschmerzen Motivationsverlust, Unzufriedenheit, Fehlhandlungen, innere Kündigung, Burn Out, Mobbing Seite 7
Evaluierung der Psychischen Belastungen Ziele Schutz der psychischen und physischen Gesundheit - Vermeidung von Krankheiten Vermeidung von Arbeitsunfällen und Beinaheunfällen Menschengerechte Arbeitsgestaltung Nicht-Ziele Herausfiltern von psychisch kranken Arbeitnehmern/innen, individuellen Befindlichkeiten und Störungen Psychotherapie Messung der Beanspruchung wie Kopfschmerzen, Depressionen, Burnout,... Seite 8
Die vier Dimensionen Dimension Aufgabe, Tätigkeit Arbeitsorganisation Organisations- und Sozialklima Arbeitsumgebung Fehlbelastung Freundlichkeitsdruck Unklare Zuständigkeit Fehlende Information Lärm, Hitze Seite 9
Welche Messmethoden/Verfahren sollen eingesetzt werden? Hintergrund: Verhältnisprävention: Situation im Betrieb nicht Verhalten, Eigenschaften der Betroffenen Messung von Belastungen, von arbeitsbedingten Stressoren /Ressourcen Validierte Verfahren stellen Objektivität, Reliabilität, Validität sicher Seite 10
Aufgabenanforderungen und Tätigkeiten Seite 11
Organisations- und Sozialklima Seite 12
Arbeitsumgebung Seite 13
Arbeitsabläufe und Arbeitsorganisation Seite 14
Seite 15