Sozioökonomische Umbrüche und ihre Auswirkungen auf die Demokratie

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Transkript:

Sozioökonomische Umbrüche und ihre Auswirkungen auf die Demokratie Befunde aus Österreich und Deutschland Martina Zandonella mz@sora.at 17. Juni 2017 SORA Institute for Social Research and Consulting Bennogasse 8/2/16 1080 Wien www.sora.at Welche Auswirkungen haben Erfahrungen, die Menschen in der sich verändernden Arbeitswelt machen, auf das politisches System? 2 1

Drei Zonen der gesellschaftlichen Integration durch Arbeit prekäre Arbeitsverhältnisse kaum existenzsicherndes Einkommen geringeres soziales Schutzniveau vorübergehend / dauerhaft aus Erwerbsprozess ausgeschlossen Entkoppelung Verwundbarkeit Integration stabile gesellschaftliche Existenz soziale Sicherheit durch erwerbsbezogen Absicherung Castel, R. (2000): Die Metamorphosen der sozialen Lage. Eine Chronik der Lohnarbeit. Konstanz: UVK. Castel, R. / Dörre, K. (2009): Prekarität, Abstieg, Ausgrenzung. Die soziale Frage am Beginn des 21. Jahrhunderts. Frankfurt: Campus. 3 Zentrale Merkmale prekärer Beschäftigung Entlohnung niedrige / nicht kontinuierliche Einkommen nicht / nicht dauerhaft existenzsichernde Einkommen Dauer und Art der Beschäftigung befristete, unabsehbare Beschäftigungsdauer ausbildungsinadäquate Beschäftigung Soziale Sicherheit geringes Ausmaß an sozialem Schutz Ausschluss von institutionell verankerten Rechten Betrieb mangelnde betriebliche Mitbestimmung Ausschluss von sozialen Netzwerken, die sich am Arbeitsort herausbilden Gesellschaft weniger Anerkennung bis Abwertung Kratzer, N. et al. (2004): Entgrenzung von Unternehmen und Arbeit. Grenzen der Entgrenzung. In: Beck, U. / Lau, Ch. (Hrsg.): Entgrenzung und Entscheidung. Frankfurt: Surhkamp. Kraemner, K. / Speidel. F. (2005): Prekarisierung von Erwerbsarbeit. In: Heitmaier, W. / Imbusch, P. (HRsg.): Integrationspotenziale einer modernen Gesellschaft. Wiesbaden: VS. 4 2

Atypisch ist nicht prekär, birgt jedoch höheres Risiko Normalarbeits verhältnis 11 46 41 3 atypisch beschäftigt 6 29 51 14 5 10 kann sehr gut von Einkommen leben reicht gerade aus reicht vollkommen aus reicht nicht aus AK Oberösterreich ArbeitsklimaIndex, eigene Auswertung 5 Atypische Beschäftigung in Österreich 2015 66 33 2005 76 24 5 10 Normalarbeitsverhältnis atypische Beschäftigung Knittler, K. (2015): Atypische Beschäftigung im Jahr 2015 und im Verlauf der Wirtschaftskrise. In: Statistische Nachrichten, 6, S. 416422. 6 3

Atypische Beschäftigung in Österreich 2015 gesamt 66 33 Männer 84 16 Frauen 48 52 5 10 Normalarbeitsverhältnis atypische Beschäftigung Knittler, K. (2015): Atypische Beschäftigung im Jahr 2015 und im Verlauf der Wirtschaftskrise. In: Statistische Nachrichten, 6, S. 416422. 7 Prekarisierung als sozialer Prozess Gesellschaft Betrieb prekär Beschäftige 8 4

Individuelle Ebene von prekärer Beschäftigung prekäre Beschäftigung führt nicht zwangsläufig zu Verarmung oder Entwurzelung Wann empfinden Menschen ihre Beschäftigung als prekär? unfreiwillig lange Dauer mangelnde soziale Eingebundenheit prekäre Beschäftigung ist kein Sprungbrett in gesicherte Beschäftigung Unsicherheit in Bezug auf Entlohnung & Planbarkeit ist zentraler Grund für Wunsch nach Normalarbeitsverhältnis 9 Betriebliche Ebene von prekärer Beschäftigung Festangestellte und befristet Angestellte treffen aufeinander Festangestellte Status / Abstiegsängste stehen unter Druck ihr Privileg verteidigen zu müssen Befristet Angestellte Hoffnung auf Übernahme stehen unter Druck sich (jedes Mal neu) beweisen zu müssen Auswirkungen: Produktionssteigerungen Zunahme physischer & psychischer Belastungen Abnahme Solidarität zwischen Beschäftigtengruppen fehlende Energie für Widerstand oder Protest Zugeständnisse an schlechtere Arbeitsbedingungen 10 5

Gesellschaftliche Ebene von prekärer Beschäftigung Arbeitsbedingungen werden insgesamt schlechter Arbeitsbelastungen nehmen insgesamt zu ganze Gruppen von Beschäftigten ( Reservearmeen ) verlieren Anschluss an Gesellschaft Ungleichheit steigt innerhalb Beschäftigtengruppen zwischen Beschäftigten und Nichtbeschäftigten Arbeit und Kapital 11 Auswirkungen von prekärer Arbeit auf die politische Kultur der Rückfall von der höheren kulturellen Stufe der politischen Auseinandersetzung auf die primitivere der individuellen gegenseitigen Gehässigkeiten [war] fast aktenmäßig zu belegen Jahoda, M. et al. (1975): Die Arbeitslosen von Marienthal. Ein soziographischer Versuch. Berlin: Suhrkamp. 12 6

Rechtspopulistische Orientierungen als Folge von Prekarisierungsprozessen Rebellische Variante und Resignation und Unkontrollierbarkeit => Enttäuschung und Wut => Ablehnung v.a. von denen da oben Konservierende Variante Abstiegsängste => Konkurrenz um Ressourcen & Status => gruppenbezogene Abwertungen Konformistische Variante und hohe Identifikation mit Marktnormen + hoher Anpassungsdruck => Forderungen nach Leistung und Assimilation u.a. Dörre, K. (2007): Prekarisierungund Rechtspopulismus gibt es einen Zusammenhang? In: WisoDiskurs. Expertisen und Dokumentationen zur Wirtschaftsund Sozialpolitik, S. 2434. 13 Auswirkungen von Prekarisierungsprozessen auf das politische System Zone der Integration Zone der Verwundbarkeit Zone der Entkoppelung Vollzeit Erwerbstätig Teilzeit erwerbstätig arbeitslos Integration durch Arbeit Unbefristete Beschäftigung befristete Beschäftigung armutsgefährdet nicht armutsgefährdet Vollzeit und armutsgefährdet Sozialleistungen Haupteinnahmequelle Integration durch soziale Beziehungen + ~ 14 7

Die Verteilung der drei Zonen Österreich 48 39 14 Deutschland 43 44 13 5 10 15 Risikofaktoren für die arbeitslose Phase > 3 Monate Frauen mit Kindern unter 6 Frauen Zone der Verwundbarkeit Alleinerzieherinnen Migrationshintergrund Psychische Gesundheitsprobl. signifikante Faktoren der Logistischen Regression 16 8

Risikofaktoren für die arbeitslose Phase > 3 Monate Zone der Entkoppelung MH & finanziell schwierige Kindheit arbeitslose Phase & psych. Gesundheitsprobl. signifikante Faktoren der Logistischen Regression 17 Auswirkungen auf das politische System Drei Dimensionen Politisches System Repräsentanz & Mitbestimmung Politisches Selbstkonzept Zufriedenheit mit Demokratie Interesse der PolitikerInnen an Menschen Vertrauen in Fähigkeit zu partizipieren Vertrauen in Institutionen Alleinerzieherinnen Pflichtschulabschluss Mitsprachemöglichkeiten des politischen Systems Vertrauen in Wirksamkeit von Partizipation Ergebnis der Faktorenanalyse 18 9

Auswirkungen auf das politische System Dimension Politisches System 15 24 => Verwundbarkeit & Entkoppelung geringeres Institutionenvertrauen 35 5 10 geringes Vertrauen in Parlament 17 19 => Entkoppelung geringere Zufriedenheit mit Demokratie im Land 39 5 10 geringe Zufriedenheit mit Demokratie 19 Auswirkungen auf das politische System Dimension Repräsentanz & Mitsprache 21 37 44 => Verwundbarkeit & Entkoppelung fühlen sich schlechter von PolitikerInnen repräsentiert 5 10 PolitikerInnen interessiert kaum was Menschen denken 64 46 => Verwundbarkeit & Entkoppelung fühlen sich schlechter von Parteien repräsentiert 39 5 10 Nähe zu einer politischen Partei 20 10

Auswirkungen auf das politische System Gewerkschaftliche Interessensvertretung 33 => schwächere Vertretung in Gewerkschaft (Ö) 18 5 100 % Gewerkschaftsmitglieder 34 => schwächere Vertretung in Gewerkschaft (D) 14 5 10 Gewerschaftsmitglieder 21 Auswirkungen auf das politische System Dimension Politisches Selbstkonzept 15 21 => Entkoppelung geringeres Vertrauen in Wirksamkeit von Partizipation 32 5 10 geringes Vertrauen in Wirksamkeit von Partizipation 14 16 => Entkoppelung geringeres Vertrauen in Fähigkeit zu partizipieren 27 5 10 geringes politisches Interesse 22 11

Auswirkungen auf das politische System Partizipation in Form von Wahlteilnahme 81 78 => Entkoppelung geringere Wahlbeteiligung (Ö) 63 5 10 Wahlbeteiligung NRW 2013 (reale WB: 74%) 81 77 => Entkopplung geringere Wahlbeteiligung (D) 50 5 10 Wahlbeteilung BTW 2013 (reale WB: 72%) 23 Sind diese Unterschiede eine Folge von Prekarisierungsprozessen? Politisches System Vertrauen in Institutionen Zufriedenheit mit Demokratie Verunsicherung Entkoppelung Politisches Selbstkonzept Vertrauen Fähigkeit Partizipation Vertrauen Wirksamkeit Partizipation Wahlteilnahme NRW 2013 Repräsentanz & Mitsprache Interessen werden vertreten System ermöglicht Mitsprache Hypothesen für Pfadmodell 24 12

Zone der Verunsicherung: Politisches System Vertrauen in Institutionen Zufriedenheit mit Demokratie Zone der Verunsicherung Repräsentanz & Mitsprache Interessen werden vertreten System ermöglicht Mitsprache Politisches Selbstkonzept Vertrauen Fähigkeit Partizipation Vertrauen Wirksamkeit Partizipation Wahlteilnahme NRW 2013 Ergebnis des Pfadmodells 25 : Zone der Entkoppelung Politisches System Vertrauen in Institutionen Zufriedenheit mit Demokratie Repräsentanz & Mitsprache Interessen werden vertreten System ermöglicht Mitsprache Politisches Selbstkonzept Vertrauen Fähigkeit Partizipation Vertrauen Wirksamkeit Partizipation Wahlteilnahme NRW 2013 Ergebnis des Pfadmodells 26 13

Fazit Prekarisierungsprozesse wirken sich negativ auf gesellschaftlichen Zusammenhalt aus: neue Ungleichheiten entstehen Solidarität wird selektiver gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit steigt Prekarisierungsprozesse wirken sich negativ auf Funktionsweise & Legitimität der Demokratie aus: Vertrauen in politische Institutionen & AkteurInnen sinkt Distanz zur Demokratie als politischem System nimmt zu Hinwendung zu demokratiefeindlichen Gruppen systematische Nichtbeteiligung 27 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! SORA Institute for Social Research and Consulting Bennogasse 8/2/16 1080 Wien www.sora.at 14