Ehrenamtlich im Sozialraum vernetzt Dr. Gerlinde Wouters, FöBE IPP München 1
FöBE Förderstelle für Bürgerschaftliches Engagement Seit 1998 die Anlaufstelle für BE in München Vernetzung Information Qualifizierung Beratung Impulse in Stadtpolitik verwaltung- Bürgerschaft Seit 2010 Geschäftsführung des Fachbeirates für BE - Stadtrat Träger: Verein für psychosoziale Initiativen Gefördert: Sozialreferat LHM
Forum BE Keimzelle für Entwicklung im BE Forum BE Ein Netzwerk von 25 Organisationen zu BE Gemeinsame Definition zu BE Zivilgesellschaft und nicht Ehrenamt light Gemeinsame Projekte Fachlicher Austausch Trends Fachveranstaltungen Evangelische Partner: evangelisches Bildungswerk und Oma Opa Service Dr. Florian Straus
Infrastrukturen des Engagements Neben den traditionellen Strukturen des Ehrenamtes in Sport, Kirchen, Wohlfahrt Neue Formen des Engagements (1980er Jahre) Dazu Anlaufstellen der Engagementförderung Dr. Florian Straus
Welche Motive haben Freiwillige, sich zu engagieren? Bitte von 1 bis 10 punkten (1=das meistgenannte Motiv) Anderen Menschen helfen Etwas für das Gemeinwohl tun Anerkennung finden Berechtigte eigene Interessen durchsetzen Kenntnisse und Erfahrungen erweitern Eigene Probleme lösen Spaß an der Tätigkeit Auch beruflichen Nutzen haben Eigene Verantwortung haben Mit sympathischen Menschen zusammenkommen 5
Neue Formen des Engagements Freiwilliges Engagement Selbsthilfe Unternehmensengagement Selbstbestimmung Weniger ist zunächst mehr Engagierte Selbstentwicklung/Selbst bezug Wahl-verwandtschaften Kritische Geister Einfluss und Gestaltung Dr. Florian Straus
Engagementpotenziale Die Zweifel der 90er Jahre (Die Menschen engagieren sich immer weniger für den Gemeinsinn) bestätigen sich nicht: Wir haben in Deutschland sogar eine leichte Zunahmen der Engagierten (36 auf 38%) und eine deutliche Zunahme des Engagementpotenzials Dies gilt ebenso für den evangelischen Bereich Veränderung: Pluralisierung der Engagementformen und möglichkeiten. Es gibt keine Krise des Engagements, aber das Engagement hat andere Orte gefunden: kleinere Initiativen, neue Aufgabenfelder, weniger hierarchische Strukturen
Perspektiven der Netzwerkorientierung in evangelischen Gemeinden Bindungspotenziale Netzwerkpotenziale Pilotstudie Ansbach 2008/09 Pilotstudie Unterschleißheim 2008/09 Engagementpotenziale Studie Ingolstadt 2010/11 Basisdaten (Angebotsnutzung/ Info-wege Zufriedenheit/ Wünsche )
Ich bin bereit mich zu engagieren, wenn Wenn folgende Bereiche angeboten werden: Unterstützung kirchlicher Angebote (29) Gottesdienst (Kinder- /Jugendgottesdienst), Bibel/-Hauskreise, Konfirmandenarbeit / -freizeit, Chor/Orchester, Musikbereich Soziale Projekte (13) Projekte für sozial schwache Familien, Nachbarschaftshilfe, Gemeindeprojekte, Spendenaktion/Hilfsprojekte Unterstützung bei bestimmten Tätigkeiten bzw. Themen (18) Dolmetscher (Gebärdensprache), Technische Hilfe (Tontechnik, Computer), Basteln, Verwaltungsaufgaben/ Finanzen, Kuchen backen, Liturgischer Lektor Organisation bei Festen, Freizeiten allgemein, Trauerarbeit, Lesungen, Kunst gestalten und erleben, Sport, Naturschutz Arbeit mit spezifischen Gruppen (52) Kinder (im Außenbereich, Betreuung, soziale Hilfen), Jugendliche (Freizeit, Hausaufgabenbetreuung), Familien (Krabbelgruppe, sonstige Angebote), Alte Menschen /Aktive Senioren (Freizeit, soz. Engagement, kirchl. Angebote), Migranten, Konfirmanden Wenn folgenden Rahmenbedingungen gegeben sind: Engagement muss zeitlich flexibel sein Klar umrissene Aufgabengebiete und feste Ansprechpartner Offenheit (gegenüber weniger religiösen Menschen, für Kritik und Nachfragen) Offenheit der Organisation (unkompliziert, keine Anwesenheitspflicht) Zusammenarbeit mit richtigen Partnern (Freunde, offen, persönlich, nett, kein Streit) Gute Information über Möglichkeiten des Engagements
Bindungspotenziale Basismotivation für gemeindliches Engagement Spiritualität Etwas Tun Sich engagieren Gemeinschaft 11
Bindungspotenziale Basismotivation für gemeindliches Engagement Spiritualität Etwas Tun Sich engagieren Gemeinschaft Trends: Größere Pluralität in den Motivationslagen Die primär evang.-lutherisch geprägte Spiritualität ist nicht mehr der zentrale Motivationsfaktor 12
Netzwerkpotenziale der größte Teil der Engagierten wird über persönliche Ansprache gewonnen ( bin gefragt worden ), davon ein Teil über die Pfarrer, der größere Teil aber von den Engagierten selbst: Beispiel für Netzwerkeffekt aber der Netzwerkeffekte ist stark altershomogen geprägt (Problem Altersdurchschnitt der Engagierten 59 Jahre!!) 65% der befragten Mitglieder 15-40 kennen aktuell keinen der in einer Gemeinde engagiert ist: kein Netzeffekt möglich je aktiver Mitglieder und Engagierte sind, desto mehr werden auch Angebote außerhalb der eigenen Gemeinde genutzt 13
Wie kann man diese Gruppe gewinnen? Der klassische Weg trägt nicht mehr alleine Fest verwurzelt im Glauben und Gemeindeleben Fest verwurzelt im Glauben und Gemeindeleben aber dann von Kirche und Gemeinde enttäuscht Evangelisch getauft und mit positiven Bindungserfahrungen Evangelisch getauft Ohne nachhaltige Bindungserfahrungen
Der Generationenwechsel in der religiösen Prägung dermenschen zeigt zunehmend Wirkungen Fest verwurzelt im Glauben und Gemeindeleben Fest verwurzelt im Glauben und Gemeindeleben aber dann von Kirche und Gemeinde enttäuscht Evangelisch getauft Evangelisch getauft und mit positiven Bindungserfahrungen Ohne nachhaltige Bindungserfahrungen
Prioritäre Ziele und Zielgruppen?? Fest verwurzelt im Glauben und Gemeindeleben Fest verwurzelt im Glauben und Gemeindeleben aber dann von Kirche und Gemeinde enttäuscht Evangelisch getauft Evangelisch getauft und mit positiven Bindungserfahrungen Ohne nachhaltige Bindungserfahrungen
Fazit Nicht den Gottesdienst um jeden Preis modernisieren (das würde nur die jetzigen Nutzer verprellen, die mit diesem überwiegend zufrieden sind) andere Angebote schaffen ( teilweise auch ohne spirituelle Elemente, die Gemeinschaftserleben und Engagementmöglichkeiten in einem Miteinander christlich geprägter Menschen ermöglichen) und das Potenzial an Bindungserlebnissen erhöhen
Im Mittelpunkt der Überlegungen: Wie kann man die Generation der 15-40 jährigen wieder stärker an die Gemeinde binden..durch positiv erlebte, zeitlich flexible Bindungserlebnisse, die spätere Bindungen wahrscheinlicher machen
Fragen Wer hat neue aktive Mitglieder der Gemeinde gewonnen, die sich im Rahmen der evangelischen Kirche engagieren? Unter 30 jährige 30 bis 50 jährige Wie ist das gelungen? Wer hat Personen gewonnen, die nur noch schwach evangelisch waren, aber bereit, etwas zu tun?
Im Mittelpunkt der Überlegungen: Was kann die einzelne Gemeinde zum vorhandenen Angebot zusätzlich machen,.wo ist sie überfordert?..wo könnte durch eine Zusammenarbeit über Gemeindegrenzen hinweg neue Bindungspotenziale entstehen?
Fragen Wer ist wie im Sozialraum mit anderen Organisationen und Initiativen vernetzt? Wie kann man in andere Initiativen positiv das Evangelische hineintragen?
Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit Dr. Florian Straus