Erfahrungsbericht über mein Auslandssemester an der University of West Florida in Pensacola Vorbereitung Die Vorbereitung nimmt sehr viel Zeit und Geduld in Anspruch. Ich hätte nicht gedacht, dass man sich um so viele Sachen kümmern muss: Nachdem man sich für eine Austauschuniversität entschieden hat, muss man sich bei dieser Uni bewerben. Wird man von dieser Uni nominiert, muss man sich bei der Uni Ulm bewerben. Für beide Bewerbungen werden Lebensläufe, Motivationsschrieben, Gutachten, Sprachtest usw. verlangt. Nach der Nominierung findet eine Besprechung mit allen Nominierten und Frau Baur vom International Office statt. Diese kleine Runde ist gut, um sich schon einmal mit den anderen Nominierten auszutauschen und Frau Baur gegebenenfalls Fragen zu stellen. Bekommt man dann letztendlich die Zusage von der Universität Ulm, geht s erst richtig los Die UWF (University of West Florida) hat eine bestimmte Krankenversicherung (die von STA wurde akzeptiert ansonsten muss man die relativ teure Versicherung der Uni kaufen) und bestimmte Impfnachweise verlangt. Außerdem muss man sich um das Visum kümmern, was viel Papierkram und einen Besuch bei der Botschaft (ich war in München) mit sich bringt. Dann muss man sich noch um einen Flug kümmern und am besten ein Learning Agreement abschließen, wenn man sich die ausländischen Kurse in Ulm anrechnen lassen will. Falls ich nun etwas vergessen haben sollte, wird es auf den (sehr guten) Informationsflyern des International Offices sicherlich aufgeführt. ;-) Anreise Die Anreise war unkompliziert. Da ich von München aus 2 Zwischenstopps hatte, war ich einfach nur müde, als ich ankam. Da mein eigentlicher Plan war, nach dem Semester noch zu reisen und ich mich nicht auf einen Abflugsort und Abflugstag festlegen wollte, wollte ich zuerst nur einen Hinflug buchen. Letztendlich habe ich jedoch einen Hin- und Rückflug zusammen gebucht, da das eindeutig günstiger war. Ich hatte jedoch die Option, den Rückflug gegen Gebühr umzubuchen (sowohl Zeit als auch Ort). Ich habe meine Flüge bei STA in Ulm gebucht.
Ich kam bereits 4 Tage vor Beginn der Orientation Days in Pensacola an. Da man erst ab Sonntag ins Wohnheim darf, habe ich für 3 Nächte ein Hotel gebucht. Im Nachhinein kann ich das nicht empfehlen, da ich mich in diesen Tagen sehr gelangweilt habe und aufgrund der weiten Entfernungen auch nicht Pensacola wirklich erkunden konnte (das war mein eigentlicher Plan ). Wohnen Als ich dann am Sonntag endlich ins Wohnheim dufte, war ich mehr als froh. Es gibt die beiden Möglichkeiten, on-campus oder off-campus zu wohnen. Ich (und auch die meisten anderen Internationals) habe mich dazu entschieden, mich für ein Wohnheim auf dem Campus zu bewerben. Das kann ich auch nur empfehlen, da man so sehr schnell Kontakte knüpft und das Leben auf dem Campus kennenlernt. Ich habe mich für ein Zimmer in einem 4er-Apartment im Village East beworben. Da hatte ich ein eigenes Zimmer (was mir sehr wichtig war! Und in anderen Apartments leider nicht immer der Fall ist ) und habe mir ein Bad mit meiner Mitbewohnerin geteilt. Die Küche haben wir zu viert benutzt. Ich hatte sehr nette Mitbewohnerinnen, die nun zu sehr guten Freundinnen geworden sind. Leider ist die Miete sehr teuer (ca. 2800 ) und das Wohnheim dafür teilweise ziemlich alt und dreckig. Außerdem ist das Wohnheim nur mit Möbeln ausgestattet und man muss sich um alles andere kümmern: Bettwäsche, Geschirr, Töpfe usw. Studium Da ich eigentlich schon im Master (Psychologie) bin, aber Undergraduate-Kurse belegt habe, war es sehr einfach für mich. Allgemein sind die Ansprüche in Amerika (oder zumindest an der UWF) aber auch nicht so hoch wie in Deutschland Außerdem ist das System ziemlich
verschult, sodass man kleiner Prüfungen, Quizzes und kleine Hausarbeiten schon während dem Semester hat. So hat man während dem Semester einiges zu tun, dafür am Ende aber nicht mehr eine große Prüfung über den ganzen Stoff. Da für mich der Stoff aber ziemlich einfach war, hatte ich auch noch genug Zeit, meine Zeit in Pensacola zu genießen. J
Außercurriculare Angebote Die UWF hatte viele tolle außercurriculare Angebote. Eine Woche vor Semesterbeginn fanden 3 Orientation Days statt. Dies hat sehr geholfen, andere Leute sowie den Campus kennenzulernen. Außerdem war dies eine Chance, die letzten Fragen (zu Stundenplänen usw.) zu klären. Während des Semester konnten wir das Fitnessstudio sowie alle anderen Sportangebote kostenlos nutzen. Das war super! Neben dem Fitnessstudio bietet de UWF verschiedene Kurse, Tennisplätze, Beachvolleyballfelder, eine Kletterwand, ein großes Schwimmbad und verschiedenste Outdoor Activities an. Ich habe an 3 Trips teilgenommen und so auch ein bisschen die Umgebung von Pensacola kennegelernt. J Außerdem fanden oft Partys, Free Barbecues, Zumbapartys usw. statt.
Aufenthalt Auch wenn ich nur für 4 Monate in Pensacola war, habe ich die amerikanische Kultur kennenund zum Teil lieben gelernt. Einiges ist vergleichbar mit Deutschland, es gibt aber auch viele Unterschiede. So sind die Amerikaner sehr freundlich und hilfsbereit (auch wenn oft nur oberflächlich!). Dennoch hätte ich gerne mehr amerikanische Studenten kennengelernt. Da man sich nur kurz im Kurs gesehen hat, kam leider sehr wenig Kontakt zustande. Auch wenn ich zuerst ein wenig enttäuscht darüber war, habe ich letztendlich so viele neue (und sehr internationale!) Menschen kennengelernt. J Außerdem ist in Amerika alles sehr weitläufig und weit entfernt. Für den Weg zur Uni konnte man sich für $70 pro Semester ein Fahrrad ausleihen. Das war auf jeden Fall gut, da man so ziemlich schnell vor Ort war. Mit dem Fahrrad konnte man aber auch zur nächsten Einkaufsgelegenheit fahren (ca. 10-15 Minuten). Auch wenn der Strand ca. eine halbe Stunde mit dem Auto weg ist, bin ich mit meinen Freundinnen fast jedes Wochenende zum Strand gefahren. Der Strand ist unglaublich schön und einer der schönsten Strände in ganz Florida (weißer kilometerlanger Sandstrand + türkisenes Wasser). Downtown ist sozusagen die Innenstadt und ca. 20 Minuten vom Campus entfernt. Dort findet man einige Restaurants und die 2 bekannten Nachtclubs.
Fazit Alles in allem, kann ich nur empfehlen, ein Auslandssemester zu absolvieren! Es war so eine tolle Zeit und ich habe so viele nette Menschen kennengelernt. Man macht viele tolle Erfahrungen und hat unvergessliche Erlebnisse Auch wenn es ziemlich teuer ist (in Amerika ist alles ziemlich teuer ), hat es sich auf jeden Fall gelohnt und ich bin so froh, dass ich mich dazu entschieden habe. J Ich habe mich außerdem für das BadenWürttemberg-Stipendium beworben und es auch erhalten. So habe ich ein wenig finanzielle Unterstützung erhalten. J