Sozialrecht aus anwaltlicher Sicht

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Transkript:

Sozialrecht aus anwaltlicher Sicht meris e.v., Wittenberg 23./24.10.2010 RA Sebastian Stücker, M.mel. 1

Medizinische Gutachten im Sozialrecht SGB II Erwerbsfähigkeit ( 8 Abs. 1) SGB III Verfügbarkeit ( 119 Abs. 5) SGB V Begutachtung durch MDK SGB VI Rente wegen Erwerbsminderung ( 43) SGB VII Verletztenrente ( 56) SGB VIII Eingliederungshilfe ( 35 a) SGB IX Feststellung der Behinderung ( 69) SGB XI Pflegebedürftigkeit ( 14, 15) SGB XII Leistungsberechtigte ( 19) 2

Fachanwaltsordnung 11 Nachzuweisende besondere Kenntnisse im Sozialrecht Für das Fachgebiet Sozialrecht sind besondere Kenntnisse nachzuweisen in den Bereichen: 1. allgemeines Sozialrecht einschließlich Verfahrensrecht, 2. besonderes Sozialrecht a) Arbeitsförderungs- und Sozialversicherungsrecht (Krankenversicherung, Unfallversicherung, Rentenversicherung, Pflegeversicherung), b) Recht der sozialen Entschädigung bei Gesundheitsschäden, c) Recht des Familienlastenausgleichs, d) Recht der Eingliederung Behinderter, e) Sozialhilferecht, f) Ausbildungsförderungsrecht. 3

allgemeines Sozialrecht einschließlich Verfahrensrecht SGB I SGB IV SGB X SGG Allgemeiner Teil Gemeinsame Vorschriften für die Sozialversicherung Sozialverwaltungsverfahren und Sozialdatenschutz Sozialgerichtsgesetz 4

SGB I 1 Aufgaben des Sozialgesetzbuchs Abs. 1 Satz 1: Das Recht des Sozialgesetzbuchs soll zur Verwirklichung sozialer Gerechtigkeit und sozialer Sicherheit Sozialleistungen einschließlich sozialer und erzieherischer Hilfen gestalten. 5

SGB I 13 Aufklärung [ ] Bevölkerung über die Rechte und Pflichten nach diesem Gesetzbuch aufzuklären. 14 Beratung Jeder hat Anspruch auf Beratung über seine Rechte und Pflichten nach diesem Gesetzbuch. 15 Auskunft [ ] Träger [ ] sind verpflichtet, über alle sozialen Angelegenheiten nach diesem Gesetzbuch Auskünfte zu erteilen. 6

SGB I 68 Besondere Teile diese Gesetzbuches Bis zu ihrer Einordnung in dieses Gesetzbuch gelten die nachfolgenden Gesetze mit den zu ihrer Ergänzung und Änderung erlassenen Gesetzen als dessen besondere Teile: 1.das Bundesausbildungsförderungsgesetz, 2.(aufgehoben) 3.die Reichsversicherungsordnung, 4.das Gesetz über die Alterssicherung der Landwirte, 5.das Gesetz über die Krankenversicherung der Landwirte, 6.das Zweite Gesetz über die Krankenversicherung der Landwirte, 7.das Bundesversorgungsgesetz, auch soweit andere Gesetze, insbesondere a) 80 des Soldatenversorgungsgesetzes, b) 59 Abs. 1 des Bundesgrenzschutzgesetzes, c) 47 des Zivildienstgesetzes, d) 60 des Infektionsschutzgesetzes, e) 4 und 5 des Häftlingshilfegesetzes, f) 1 des Opferentschädigungsgesetzes, g) 21 und 22 des Strafrechtlichen Rehabilitierungsgesetzes, h) 3 und 4 des Verwaltungsrechtlichen Rehabilitierungsgesetzes, die entsprechende Anwendung der Leistungsvorschriften des Bundesversorgungsgesetzes vorsehen, 7

SGB I Fortsetzung 68: 8.das Gesetz über das Verwaltungsverfahren der Kriegsopferversorgung, 9.das Bundeskindergeldgesetz, 10.das Wohngeldgesetz, 11.(weggefallen) 12.das Adoptionsvermittlungsgesetz, 13.(aufgehoben) 14.das Unterhaltsvorschussgesetz, 15.der Erste Abschnitt des Bundeserziehungsgeldgesetzes, 15a.der erste Abschnitt des Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetzes, 16.das Altersteilzeitgesetz, 17.das Gesetz zur Hilfe für Frauen bei Schwangerschaftsabbrüchen in besonderen Fällen. 18.(weggefallen) 8

SGB IV 1 Sachlicher Geltungsbereich Abs. 1 Die Vorschriften dieses Buches gelten für die gesetzliche Kranken-, Unfall- und Rentenversicherung einschließlich der Alterssicherung der Landwirte sowie die soziale Pflegeversicherung (Versicherungszweige). Die Vorschriften dieses Buches gelten mit Ausnahme des Ersten und Zweiten Titels des Vierten Abschnitts und des Fünften Abschnitts auch für die Arbeitsförderung. Die Bundesagentur für Arbeit gilt im Sinne dieses Buches als Versicherungsträger. 9

SGB IV 7 Beschäftigung Abs. 1: Beschäftigung ist die nichtselbständige Arbeit, insbesondere in einem Arbeitsverhältnis. Anhaltspunkte für eine Beschäftigung sind eine Tätigkeit nach Weisungen und eine Eingliederung in die Arbeitsorganisation des Weisungsgebers. 8 Geringfügige Beschäftigung und geringfügige selbständige Tätigkeit 20 bis 28 Beiträge Verjährung, Beanstandung und Erstattung zu Unrecht entrichteter Beiträge, Verzinsung und Verjährung des Erstattungsanspruchs 28 a bis r Meldepflichten des Arbeitgebers, Gesamtsozialversicherungsbeitrag 10

SGB X Verwaltungsverfahrensgesetz (VwVfG) Verwaltungsakt Bestimmtheit und Form, Begründung, Rechtsbehelfsbelehrung, Bekanntgabe, 44 Rücknahme eines rechtswidrigen nicht begünstigenden Verwaltungsaktes [ ] auch nachdem er unanfechtbar geworden ist, mit Wirkung für die Vergangenheit zurückzunehmen. Rücknahme und Widerruf 64 Kostenfreiheit Abs. 1: Für das Verfahren bei den Behörden nach diesem Gesetzbuch werden keine Gebühren und Auslagen erhoben. 11

SGG 51 Zulässigkeit des Rechtsweges; Generalklausel Abs. 1: Die Gerichte der Sozialgerichtsbarkeit entscheiden über öffentlich-rechtliche Streitigkeiten 1.in Angelegenheiten der gesetzlichen Rentenversicherung einschließlich der Alterssicherung der Landwirte, 2.in Angelegenheiten der gesetzlichen Krankenversicherung, der sozialen Pflegeversicherung und der privaten Pflegeversicherung (Elftes Buch Sozialgesetzbuch), [ ] 3.in Angelegenheiten der gesetzlichen Unfallversicherung mit Ausnahme der Streitigkeiten aufgrund der Überwachung der Maßnahmen zur Prävention durch die Träger der gesetzlichen Unfallversicherung, 4.in Angelegenheiten der Arbeitsförderung einschließlich der übrigen Aufgaben der Bundesagentur für Arbeit, 4a.in Angelegenheiten der Grundsicherung für Arbeitsuchende, 5.in sonstigen Angelegenheiten der Sozialversicherung, 6.in Angelegenheiten des sozialen Entschädigungsrechts mit Ausnahme der Streitigkeiten aufgrund der 25 bis 27j des Bundesversorgungsgesetzes (Kriegsopferfürsorge), auch soweit andere Gesetze die entsprechende Anwendung dieser Vorschriften vorsehen, 6a.in Angelegenheiten der Sozialhilfe und des Asylbewerberleistungsgesetzes, 7.bei der Feststellung von Behinderungen und ihrem Grad sowie weiterer gesundheitlicher Merkmale, ferner der Ausstellung, Verlängerung, Berichtigung und Einziehung von Ausweisen nach 69 des Neunten Buches Sozialgesetzbuch, 8.die aufgrund des Aufwendungsausgleichsgesetzes entstehen, 9.(weggefallen) 10.für die durch Gesetz der Rechtsweg vor diesen Gerichten eröffnet wird. Nicht dabei obwohl besondere Teile des Sozialgesetzbuches ( 68 SGB I) BAföG, Wohngeld (Verwaltungsgericht), StrRehaG (LG, OLG) Kindergeld nach EStG gehört zum Steuerrecht (zuständig Famkasse, Finanzgericht; Verfahrensrecht: AO, FGO) 12

SGG 91 Fristwahrung bei Unzuständigkeit Abs. 1: Die Frist für die Erhebung der Klage gilt auch dann als gewahrt, wenn die Klageschrift innerhalb der Frist statt bei dem zuständigen Gericht der Sozialgerichtsbarkeit bei einer anderen inländischen Behörde oder bei einem Versicherungsträger oder bei einer deutschen Konsularbehörde oder [ ] 92 Klageschrift Abs. 1: Die Klage muss den Kläger, den Beklagten und den Gegenstand des Klagebegehrens bezeichnen. Zur Bezeichnung des Beklagten genügt die Angabe der Behörde. Die Klage soll einen bestimmten Antrag enthalten und von dem Kläger oder einer zu seiner Vertretung befugten Person mit Orts- und Zeitangabe unterzeichnet sein. Die zur Begründung dienenden Tatsachen und Beweismittel sollen angegeben, die angefochtene Verfügung und der Widerspruchsbescheid sollen in Urschrift oder in Abschrift beigefügt werden. 13

SGG 103 Untersuchungsmaxime Das Gericht erforscht den Sachverhalt von Amts wegen; die Beteiligten sind dabei heranzuziehen. Es ist an das Vorbringen und die Beweisanträge der Beteiligten nicht gebunden. 106 Aufklärungspflicht des Vorsitzenden Abs. 1: Der Vorsitzende hat darauf hinzuwirken, dass Formfehler beseitigt, unklare Anträge erläutert, sachdienliche Anträge gestellt, ungenügende Angaben tatsächlicher Art ergänzt sowie alle für die Feststellung und Beurteilung des Sachverhalts wesentlichen Erklärungen abgegeben werden. 109 Anhörung eines bestimmten Arztes Abs. 1 S. 1: Auf Antrag des Versicherten, des Behinderten, des Versorgungsberechtigten oder Hinterbliebenen muß ein bestimmter Arzt gutachtlich gehört werden. 183 Kostenfreiheit Satz 1: Das Verfahren vor den Gerichten der Sozialgerichtsbarkeit ist für Versicherte, Leistungsempfänger einschließlich Hinterbliebenenleistungsempfänger, Behinderte [ ] kostenfrei, soweit sie in dieser jeweiligen Eigenschaft als Kläger oder Beklagte beteiligt sind. 14

besonderes Sozialrecht SGB II Grundsicherung für Arbeitssuchende SGB III Arbeitsförderung SGB V Gesetzliche Krankenversicherung SGB VI Gesetzliche Rentenversicherung SGB VII Gesetzliche Unfallversicherung SGB VIII Kinder und Jugendhilfe SGB IX Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen SGB XI Soziale Pflegeversicherung SGB XII Sozialhilfe Wohngeld, BAföG, Kindergeld, Erziehungsgeld, Elterngeld 15

SGB II 7 Berechtigte 11 bis 13 und ALG II-V Zu berücksichtigendes Einkommen und Vermögen 19 Arbeitslosengeld II 20 Regelleistung zur Sicherung des Lebensunterhalts 22 Leistungen für Unterkunft und Heizung 28 Sozialgeld 16

SGB III Beratung und Vermittlung Leistungen an Arbeitnehmer Förderung der Berufsausbildung bzw. der beruflichen Weiterbildung Arbeitslosengeld bei Arbeitslosigkeit und bei beruflicher Weiterbildung Teilarbeitslosengeld Übergangsgeld Kurzarbeitergeld Insolvenzgeld Leistungen an Arbeitgeber 17

SGB III Arbeitslosengeld 117 Anspruch auf Arbeitslosengeld Abs. 1 Nr. 1: Arbeitnehmer haben Anspruch auf Arbeitslosengeld bei Arbeitslosigkeit 118 Anspruchsvoraussetzungen bei Arbeitslosigkeit Abs. 1: Anspruch auf Arbeitslosengeld bei Arbeitslosigkeit haben Arbeitnehmer, die 1. arbeitslos sind, 2. sich bei der Agentur für Arbeit arbeitslos gemeldet und 3. die Anwartschaftszeit erfüllt haben. 119 Arbeitslosigkeit Abs. 1: Arbeitslos ist ein Arbeitnehmer, der 1. nicht in einem Beschäftigungsverhältnis steht (Beschäftigungslosigkeit), 2. sich bemüht, seine Beschäftigungslosigkeit zu beenden (Eigenbemühungen) und 3. den Vermittlungsbemühungen der Agentur für Arbeit zur Verfügung steht (Verfügbarkeit). 18

SGB V Versicherter Personenkreis Leistungen der Krankenversicherung 13 Kostenerstattung Verhütung, Prävention, Früherkennung Krankenbehandlung (ärztl. & zahnärztl., Arznei-, Verbands-, Heilund Hilfsmittel, Krankenhaus, Reha) Krankengeld Zahnersatz Beziehung der Krankenkassen zu den Leistungserbringern (Vertragsarztrecht, insb. 95 ff. Voraussetzungen und Formen der Teilnahme von Ärzten und Zahnärzten an der Versorgung) Medizinischer Dienst der Krankenversicherung (MDK) 19

SGB VI Versicherter Personenkreis Leistungen Medizinische Rehabilitation Übergangsgeld Renten Renten wegen Alters Renten wegen verminderter Erwerbsfähigkeit Renten wegen Todes Sonderregelungen Rente wegen teilweiser Erwerbsminderung bei Berufsunfähigkeit (vor dem 02.01.1961 geb.) 20

SGB VI 43 Rente wegen Erwerbsminderung Abs. 1: Versicherte haben bis zum Erreichen der Regelaltersgrenze Anspruch auf Rente wegen teilweiser Erwerbsminderung, wenn sie 1.teilweise erwerbsgemindert sind, 2.in den letzten fünf Jahren vor Eintritt der Erwerbsminderung drei Jahre Pflichtbeiträge für eine versicherte Beschäftigung oder Tätigkeit haben und 3.vor Eintritt der Erwerbsminderung die allgemeine Wartezeit erfüllt haben. Teilweise erwerbsgemindert sind Versicherte, die wegen Krankheit oder Behinderung auf nicht absehbare Zeit außerstande sind, unter den üblichen Bedingungen des allgemeinen Arbeitsmarktes mindestens sechs Stunden täglich erwerbstätig zu sein. Abs. 2: Versicherte haben bis zum Erreichen der Regelaltersgrenze Anspruch auf Rente wegen voller Erwerbsminderung, wenn sie 1.voll erwerbsgemindert sind, 2.in den letzten fünf Jahren vor Eintritt der Erwerbsminderung drei Jahre Pflichtbeiträge für eine versicherte Beschäftigung oder Tätigkeit haben und 3.vor Eintritt der Erwerbsminderung die allgemeine Wartezeit erfüllt haben. Voll erwerbsgemindert sind Versicherte, die wegen Krankheit oder Behinderung auf nicht absehbare Zeit außerstande sind, unter den üblichen Bedingungen des allgemeinen Arbeitsmarktes mindestens drei Stunden täglich erwerbstätig zu sein. [ ] Abs. 3: Erwerbsgemindert ist nicht, wer unter den üblichen Bedingungen des allgemeinen Arbeitsmarktes mindestens sechs Stunden täglich erwerbstätig sein kann; dabei ist die jeweilige Arbeitsmarktlage nicht zu berücksichtigen. 21

SGB VII Versicherter Personenkreis Versicherungsfall Arbeitsunfall Berufskrankheit Leistungen Heilbehandlung Leistungen zur Teilhabe Verletztengeld Renten Beschränkung der Haftung 22

SGB VII 56 Voraussetzungen und Höhe des Rentenanspruchs Abs. 1 Satz 1: Versicherte, deren Erwerbsfähigkeit infolge eines Versicherungsfalls über die 26. Woche nach dem Versicherungsfall hinaus um wenigstens 20 vom Hundert gemindert ist, haben Anspruch auf eine Rente. Abs. 3: Bei Verlust der Erwerbsfähigkeit wird Vollrente geleistet; sie beträgt zwei Drittel des Jahresarbeitsverdienstes. Bei einer Minderung der Erwerbsfähigkeit wird Teilrente geleistet; sie wird in der Höhe des Vomhundertsatzes der Vollrente festgesetzt, der dem Grad der Minderung der Erwerbsfähigkeit entspricht. 23

SGB VIII 2 Aufgaben der Jugendhilfe Abs. 1: Die Jugendhilfe umfasst Leistungen und andere Aufgaben zugunsten junger Menschen und Familien. Abs. 2: Leistungen der Jugendhilfe sind: 1.Angebote der Jugendarbeit, der Jugendsozialarbeit und des erzieherischen Kinder- und Jugendschutzes ( 11 bis 14), 2.Angebote zur Förderung der Erziehung in der Familie ( 16 bis 21), 3.Angebote zur Förderung von Kindern in Tageseinrichtungen und in Tagespflege ( 22 bis 25), 4.Hilfe zur Erziehung und ergänzende Leistungen ( 27 bis 35, 36, 37, 39, 40), 5.Hilfe für seelisch behinderte Kinder und Jugendliche und ergänzende Leistungen ( 35a bis 37, 39, 40), 6.Hilfe für junge Volljährige und Nachbetreuung ( 41). Abs. 3: Andere Aufgaben der Jugendhilfe sind 1.die Inobhutnahme von Kindern und Jugendlichen ( 42), [ ] 6.die Mitwirkung in Verfahren vor den Familiengerichten ( 50), 7.die Beratung und Belehrung in Verfahren zur Annahme als Kind ( 51), 8.die Mitwirkung in Verfahren nach dem Jugendgerichtsgesetz ( 52), 9.die Beratung und Unterstützung von Müttern bei Vaterschaftsfeststellung und Geltendmachung von Unterhaltsansprüchen sowie von Pflegern und Vormündern [ ] 24

SGB IX 2 Behinderung Abs. 1: Menschen sind behindert, wenn ihre körperliche Funktion, geistige Fähigkeit oder seelische Gesundheit mit hoher Wahrscheinlichkeit länger als sechs Monate von dem für das Lebensalter typischen Zustand abweichen und daher ihre Teilhabe am Leben in der Gesellschaft beeinträchtigt ist. 69 Feststellung der Behinderung Abs. 1: Auf Antrag des behinderten Menschen stellen die für die Durchführung des Bundesversorgungsgesetzes zuständigen Behörden das Vorliegen einer Behinderung und den Grad der Behinderung fest. [ ] Die Auswirkungen auf die Teilhabe am Leben in der Gesellschaft werden als Grad der Behinderung nach Zehnergraden abgestuft festgestellt. Die Maßstäbe des 30 Abs. 1 BVG und der auf Grund des 30 Abs. 17 BVG erlassenen Rechtsverordnung gelten entsprechend (Versorgungsmedizin-Verordnung inkl. Versorgungsmedizinische Grundsätze, bis 2008 AHP). 25

SGB XI 14 Begriff der Pflegebedürftigkeit 15 Stufen der Pflegebedürftigkeit Leistungen bei häuslicher Pflege Pflegesachleistung Pflegegeld Teil- und Vollstationäre Pflege 26

SGB XII Hilfe zum Lebensunterhalt Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung Hilfen zur Gesundheit Eingliederungshilfe für behinderte Menschen Hilfe zur Pflege Hilfe zur Überwindung besonderer sozialer Schwierigkeiten Hilfe in anderen Lebenslagen 27

Besondere Teile BAföG Bundesversorgungsgesetz (bzw. Gesetze die dieses für Anwendbar erklären: Soldatenversorgungsgesetz, Zivildienstgesetz, Infektionsschutzgesetz, Opferentschädigungsgesetz u.a.) Kindergeld (EStG, BKGG) Wohngeld Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetz 28

Kosten des eigenen Anwalts Rahmengebühren Beratungshilfe Prozesskostenhilfe Rechtsschutzversicherung 29

Fragen? 30