Wichtige Beckenorgane. Beckenuntersuchungen. Harnblase. Multifokale Wandverdickung mit zystischen Einschlüssen: Cystitis Cystica

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Transkript:

Anatomie, Pathologien und Untersuchungstechnik: Männliches Becken Priv.-Doz. Dr. Daniel JUNKER Radiologie Tirol-Kliniken Landeskrankenhaus Hall Wichtige Beckenorgane Harnblase Ultraschall: Übersichtsuntersuchung der HB Cystogramm: Genaeste bildgebende Untersuchung der HB mit retrograder Füllung Urogramm und CT-Urographie: Aussagekraft abhängig von HB- Füllung MRT: zweitrangig, gewisse Aussagekraft in T2 bei guter Füllung Prostata und Samenblasen Funktioneller Ultraschall als Basisuntersuchung MRT mit höchster Sensitivität und Spezifität Scrotum und Penis: Ultraschall als Methode der Wahl Beckenuntersuchungen Ultraschall Für die Radiologie V.a. im männlichen Becken von Bedeutung Multiparametrischer transrektaler Ultraschall Abdomenschall nur zur Übersichts- und Harnblasenbeurteilung CT Zur Beurteilung von Beckenorganen von zweitrangiger Bedeutung Staging, Darmbeurteilung, Gefäßbeurteilung MRI Wichtigste Modalität zur Beurteilung der Beckenorgane Vor allem Native Sequenzen aussagekräftig (T2, Diff, T1) Wenn KM, dann als KM-Dynamik! Harnblase Normal: Dünnwandige Berandung Verdickung: Diffus primär entzündlich Fokal primär tumorös Aussackungen: Multipel und klein: Trabekulierung Fokal: HB-Divertikel Ostienmündung Normal: Nicht sichtbar Mit Aussackung: Hutch-Divertikel Mit Einstülpung: Ureterocele Auftreibung: meist Konkrementbedingt Fokale Wandverdickung: HB-CA Multifokale Wandverdickung mit zystischen Einschlüssen: Cystitis Cystica Fokale Wandverdickung im 3D-Ultraschall Fokale KM-Aussparungen im CT 1

Massive HB-Wandverdickung Auftreibung des Ostiums durch Konkrement Wenn unklar: Tumor bis zum Beweis des Gegenteils Ureterocele Aussackung an der Uretermündung: Hutch Divertikel US und Urogramm: Kobrakopfartige Einbuchtung des Harnleiters Anatomie männliches Becken T2w sagittal Anatomie T2w axial - Apex Harnröhe Äußere Kapsel der Prostata Prostatakapsel Samenblase Innere Drüse Harnblase Präprostatisches Fettgewebe Rectumvorderwand Harnröhre Rectum Symphyse Basis Mitte - Apex 2

Anatomie T2w axial Mitte / Basis Anatomie T2w axial - supraprostatisch Prostatakapsel Innere Drüse Mesorectale Fascie M. Obturator internus Symphyse Präprostatisches Fettgewebe Harnblase Samenblasen Rectum M.obturator internus Obturatorloge (LK) Mesorectum Multiparametrisches MRT - Sequenzprotokoll T2 TSE axial T2 3D TSE sagittal Diffusionsgewichtung/ADC VIBE-Dynamik (Kontrastmittel) Die T2 gewichtete Sequenz (T2w) Wichtigste Sequenz um Anatomie und Strukturen zu beurteilen Flüssigkeit immer hell (Blase!) Fett immer Hell Gefäße Dunkel Normale Prostata hell Die Diffusionsgewichtete Sequenz (DWI) Die ADC - Map Wird berechnet aus der Diffusion Diffusionsgesörte Areale dunkel Nahezu wichtigste Sequenz der Pca Diagnostik Darstellung der Brownschen Molekularbewegungen Auf Basis von T2 wird durch einen immer stärkeren Gradienten frei bewegliches Wasser subtrahiert (siehe Blase) Gewebe mit eingeschränkter Molekularbeweglichkeit bleiben hell: Ischämien Tumore mit hoher Zelldichte Lymphknoten Diffusion immer in Kombination DWI + ADC beurteilen Diffusionsgestörte Areale in DWI hell und in ADC dunkel 3

Die Dynamsche Kontrastmittelanalyse (DCE) Multiparametrischer Ultraschall zur Untersuchung der Prostata Analyse der zeitlichen Abfolge des Signalverhaltens nach KM- Gabe Viele kurze Sequenzen repetitiv nach KM-Gabe Auswertung der KM-Dynamik zu Farbkarten Analyse von Signal/Zeit Kurven Beispiel Prostata: Protokoll multiparametrischer Ultraschall / multiparametrisches MRT Multiparametrisches MRT mit TU PZ links Mp-tramsrektaler Ultraschall (min. 2 funktionelle Techniken): B-Bild Dopplersonographie Elastographie KM-Ultraschall Mp MRT (min. 2 funktionelle Techniken) T2 Gewichtung in mindestens 2 Ebenen Diffusion (b>800) KM-Dynamik Spectroskopie Auswertung: PI-RADS 1-5 Vgl mpmrt mit Elastographie MRI-Ultraschall Fusionsgezielte Biopsie a: Großflächenschnitt B: T2 TSE c: KM-Dynamik d: Elastographie 4

Samenblasen und Samenleiter Patient mit Hämatospermie Seitensymmetrsiche Darstellung Hell in T2 Samenleiter nicht sichtbar oder zart Asymmetrie der Samenblasen: Links gestaut Rechts kollabiert und hypointens Einblutung Samenblasenzyste Utriculuszyste Zyste an der Einmündungsstelle vor Colliculus Seminiferus Kompression Samenblase und Samenstrang Häufig: Median gelegene zystische Struktur am Colliculus Seminiferus Kompression Samenblasenmündung beidseits Lymphknoten - Diffusionsgewichtung Scrotum Multiparametrischer Ultraschall B-Bild plus funktionelle Sequenzen zur Optimierung der Aussagekraft und Unterscheidung von benignen und malignen Läsionen Elastographie (a) KM-Dynamik Dopplersonographie 5

Danke Danke ö 6