Innovative Unternehmenssteuerung und qualitative Unternehmensbewertung im textilen Einzelhandel -1-
1. Ausgangssituation 1.1 Geschäftsumfeld Laut Boston Consulting Group ist SØR mit 26 Niederlassungen von Sylt bis München der deutsche Marktführer im Premiumsektor. Der Firmensitz befindet sich im westfälischen Oelde Die kontinental europäische Textilbranche befindet sich in einer bedeutenden Umbruchphase. Umsatzrückgänge, Preis- und Margendruck führen zu rückläufigen Erträgen Zentraler Erfolgsfaktor ist die Akquisition und Bindung von fachlichen Spitzenkräften. Neben finanziellen Aspekten spielen andere Faktoren wie z. b. Ruf des Unternehmens oder Unternehmenskultur eine Rolle, was zu der Notwendigkeit eines glaubwürdigen Nachweises führt -2-
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1.2 SØR Philosophie Der Beginn jeder Philosophie ist das Staunen über die Vielfalt der Wirklichkeit. Die Wirklichkeit einer Unternehmung wird durch ihre Traditionen, Visionen und Strategien wesentlich geprägt -4-
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1.3 Fazit Das Spannungsfeld zwischen Strategie und Vision und Rahmenbedingungen des Marktumfeldes führen zur Notwendigkeit von innovativen Unternehmenssteuerungen Herkömmliche Konsolidierungs- und Unternehmenssteuerungskonzepte basieren in der Regel auch den klassischen Bilanzierungsansätzen (vergangenheitsorientiert) Diskrepanz zwischen Buchwert und Marktwert macht das Thema Wissensbilanz auch für die Kapitalseite interessant Für SØR stellte sich im Jahre 2004 die Frage: Was nun? -6-
2. Vorgehen 2.1 Teilnahme am Wettbewerb Wachsende Herausforderungen durch den Wettbewerb und den Kapitalmarkt (Basel II) führen zur Teilnahme an der öffentlichen Ausschreibung des BMWA-Projektes: Fit für den Wettbewerb Nach Vorabgesprächen und Analysen Berufung als Pilotunternehmen in den Arbeitskreis Wissensbilanz Realitätsnahe Bilanzierung des Wissenskapitals steht und fällt mit der Zusammensetzung des Projektteams (quer durch die Hierarchien) Intensive Gruppenarbeit unter Moderation des Fraunhofer Instituts Zeitaufwand: - 3 eintägige Workshops - Vor- und Nachbereitung der Workshops (5 Tage) - Erstellen des redaktionellen Teiles (14 Tage) -7-
2.2 Erstellen einer Wissensbilanz Wissensunterschiede entscheiden den Wettbewerb Wissensvorteile sind nachhaltig strategische Erfolgsfaktoren (Basel II Rating) Prozess der Wissensbilanzierung ist vergleichbar einem intellektuellen Radar das Unternehmenssteuerung neben quantitativen Messgrößen um qualitative Steuerungsdimensionen ergänzt Definition von Einflussfaktoren auf das intellektuelle Kapital (Human-, Struktur- und Beziehungskapital) -8-
2.2.1 Humankapital Humankapital bedeutet soziale Kompetenz und fachliche Fähigkeit der Mitarbeiter Organisation des Wissenskapitals um sie für dynamische Veränderungsprozesse fruchtbar zu machen -9-
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2.2.2 Strukturkapital Strukturkapital ist stabiler als Humankapital Strukturkapital sichert die Qualität der Prozessabläufe (chinesischer Tellerdreher) SØR Standorte wichtigstes Strukturkapital (langfristige Mietverträge) -11-
2.2.3 Beziehungskapital Beziehungskapital umfasst alle erfolgskritischen Betriebsverhältnisse der Unternehmung (z. B. Kunden, Lieferanten) -12-
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2.3 Maßnahmen der Zukunftsgestaltung 2.3.1 Einfluss des Wissenskapitals auf den Geschäftserfolg 48 % Strukturkapital unabhängig von Mitarbeitern und wechselnden Umfeldbeziehungen -14-
Bewertungs- und Potenzialdiagramme zeigen die Möglichkeiten der Einflussmaßnahmen auf Die Analyse der Einflussfaktoren hat bereits folgende Maßnahmenschwerpunkte ergeben: -15-
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2.3 Nutzen für das Unternehmen Wissensbilanzierung in schwierigen Branchen als Wettbewerbsvorteil weiche Faktoren messbar und steuerbar gemacht (nur was messbar ist, kann auch gemanagt werden Zukunftsfähigkeit gewährleistet durch wissensbilanzierten Erfahrungsaustausch mit Mitarbeitern und Netzwerken sinkende Finanzierungskosten Wissensbilanz als Basis für Creditor Relation (kontinuierliche, transparente, informative und zeitnahe Dialoge) -17-
Trau Dich Sei mutig! Workshop-Teilnehmer als Motor für notwendige Veränderungsprozesse Unternehmen durch strukturiertes Wissen und konsequentes Machen zu verändern (Wissen ist Macht!) Herkömmliche Managementinstrumente vernachlässigen qualitative Elemente Konzept der Wissensbilanzierung für alle Unternehmen ein praxistaugliches Bewertungs- und Steuerungsinstrument SØR will 2006 eine neue Wissensbilanz vorstellen -18-