Empowerment zum Selbstmanagement chronischer Krankheit

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Transkript:

Fachveranstaltung für die Zentralschweiz Empowerment zum Selbstmanagement chronischer Krankheit Donnerstag, 21. Januar 2016, 16.00 18.00 Uhr Stans/NW, Kantonsspital Ein evidenzbasiertes Stanford Selbstmanagement Programm, gefördert von Careum Verein Evivo Netzwerk Fachveranstaltung für die Zentralschweiz 21.01.2016 in Stans/NW Herzlich willkommen Urs Baumberger, Direktor, Kantonsspital Nidwalden Verein Evivo Netzwerk Fachveranstaltung 21.01.2016 in Stans/NW 2 1

Der Verein «Evivo Netzwerk» will Organisationen partizipativ den Zugang zum Kursprogramm ermöglichen Bruno Umiker, Leitung Netzwerkstelle Verein Evivo Netzwerk Verein Evivo Netzwerk Fachveranstaltung 21.01.2016 in Stans/NW 3 Programm 16.00 Begrüssung Urs Baumberger, Direktor, Kantonsspital Nidwalden Bruno Umiker, Leiter Netzwerkstelle, Verein «Evivo Netzwerk» (Tagungsmoderation) 16.20 Einführende Gedanken Empowerment zum Selbstmanagement chronischer Krankheit Dr. Jörg Haslbeck, Careum Forschung, Vorstandsvorsitzender Verein «Evivo Netzwerk» Verein Evivo Netzwerk Fachveranstaltung 21.01.2016 in Stans NW 4 2

Programm 16.35 Evivo Kurs «Gesund und aktiv leben» Ansatz und Evaluationsergebnisse Dr. Jörg Haslbeck, Careum Forschung, Vorstandsvorsitzender Verein «Evivo Netzwerk» 17.00 Erfahrungen mit dem Evivo Kurs David Künzler, Betroffener und Teilnehmender an einem Evivo-Kurs Susanne Peter, Evivo Kursleiterin Verein Evivo Netzwerk Fachveranstaltung 21.04.2015 5 Programm 17.20 Miteinander im Gespräch Fragen, Diskussion, Austausch von Wissen und Erfahrungen Walter Wyrsch, Geschäftsleiter, Spitex Nidwalden Anita Heggli, Pflegedienstleiterin, Kantonsspital Nidwalden Kathrin Reinli, Leiterin Prävention, sohsolothurner Spitäler und Publikum 18.00 Abschluss und Einladung zum Netzwerk-Apéro, offeriert vom Kantonsspital Nidwalden und Spitex Nidwalden Verein Evivo Netzwerk Fachveranstaltung 21.04.2015 6 3

Evivo funktioniert und kann wesentlich zur Gesundheitskompetenz und zum Wohlbefinden bei chronischer Krankheit beitragen. Dr. Jörg Haslbeck, Vorstandsvorsitzender, Verein Evivo Netzwerk, Leiter Patientenbildung Careum Forschung Verein Evivo Netzwerk Fachveranstaltung 21.04.2015 7 Die Gesundheitswelt der Zukunft denken Einführende Gedanken und Erkenntnisse zu Evivo Fachveranstaltung «Empowerment zum Selbstmanagement chronischer Krankheit», 21. Januar 2016, Stans Dr. Jörg Haslbeck Careum Forschung, Forschungsinstitut der Kalaidos Fachhochschule Gesundheit, Zürich (CH) Platzhalter für Partnerlogo 4

3 Fragen zu Selbstmanagementförderung bei chronischer Krankheit: 1. Warum relevant? 2. Wie fördern bspw. mit Evivo?! 3. Bringt das etwas? Careum Forschung 9 3 Fragen zu Selbstmanagementförderung bei chronischer Krankheit: 1. Warum relevant? 2. Wie fördern bspw. mit Evivo?! 3. Bringt das etwas? Careum Forschung 10 5

Mehr Menschen leben mit chronischen Krankheiten «slow motion disaster» (BMJ, 2002, 325 (7370), cover) Mehr Menschen leben lange mit mehreren Krankheiten Multimorbidität eher Norm denn Ausnahme hoher Versorgungsbedarf «Number of chronicconditions byagegroup» Barnett et al. Lancet (2012; p. 39); s. a. Sevicket al.j Gen Intern Med(2007) 6

Menschen mit mehreren chronischen Krankheiten haben niedrige Gesundheitskompetenz European HealthLiteracy Survey 2011 fast jede 2. Person mit Risiko geringer oder unzureichender Gesundheitskompetenz (länderübergreifend) Höhere Risikensozialschwachen und bildungsfernen Gruppen niedrige Gesundheitskompetenz v. a. bei Menschen mit Mehrfachund Langzeiterkrankungen, die mehr als 6x/Jahr Leistungen beanspruchen WHO (2016), Careum:Zürich; Sørensen, K., et al. (2015) European Journal of Public Health 13 Aus dem Alltag mit chronischer Krankheit «L den Schalter umlegen» Careum Forschung Photo: http://deathtothestockphoto.com/ 14 7

Leben mit chronischen Krankheiten Bewältigungsherausforderungen Schmerzen Eingeschränkte Mobilität Appetit- und Schlaflosigkeit Verändertes Körperbild Erschöpfung / Fatigue Angst, Depression, Frustration (gefühlte) Stigmatisierung Soziale Isolation Einfluss auf Erwerbstätigkeit, Arbeitsplatzverlust Abhängigkeit von Angehörigen, Fachpersonen... Corbin/Strauss (2010), Haslbeck et al. Obsan Dossier Nr. 46 (2015), Schaeffer (2004) Careum Forschung 15 Umgang mit chronischer Krankheit «toliftlifeaboveillness»: Krankheitsbezogen (Symptommanagement, Medikamente) Alltagsgewohnheiten (Familie, Beruf, Haushalt, Freizeit) Emotionen (Ärger, Zukunftsängste, Hoffnung) Corbin/Strauss (2004), Grypdonck(2005: 1381), Lorig et al. (2012), Schaeffer/Moers (2011) Careum Forschung 8

Selbstmanagement «Lwas Patienten und Angehörige tun.» Lawn/Schoo Pat Edu Couns(2010) Careum Forschung Selbstmanagementkompetenzen Nicht nur etwas wissen, sondern gesundheitskompetent handeln PROBLEME LÖSEN Schwierigkeiten überhaupt erkennen und einschätzen, (Zugang zu) Wissen und Hilfsmittel haben/nutzen, Lösungsideen entwickeln ENTSCHEIDUNGEN TREFFEN Lösungsideen und Optionen systematisch abwägen, sich an Rollenmodellen orientieren («peers») HANDLUNGEN PLANEN Sich konkrete erreichbare Ziele setzen, Aktivitäten planen, Umsetzung überprüfen SELF-TAILORING Informationen und Empfehlungen von Fachpersonen und Dritten an eigene Lebenssituation und Alltag anpassen TRAGFÄHIGE BEZIEHUNGEN GESTALTEN Kommunikationsfähigkeit ausbauen für Aushandlungsprozesse mit Fachpersonen, Angehörigen & «peers» Careum Forschung Lorig/Holman (2007); vgl. Schaeffer (2004) 9

Person als «Regulationsinstanz und Massstab» Hilfsmittel und Techniken anbieten, Erreichen von Zielen fördern Selbstmanagementförderung als Beitrag zur «Koproduktion von Gesundheit» Patienten/Angehörige Gesundheitskompetent informiert und aktiv Koproduktion von Gesundheit Nutzerzentriertes Versorgungssystem Motivierendunterstützende Fachpersonen Careum Forschung Vereinfacht nach Ahmad et al. (2014): Person-centred care: from ideas to action. The Health Foundation, p. 66 20 10

Selbstmanagementförderung zeigt Wirkung Trotz Interventionsvielfalt & Komplexität höhere Versorgungsqualität Ergebnisse aktueller Literaturreviews: EngerZusammenhang mit hoher Versorgungsqualität bei chronischer Krankheit Positiver Einfluss auf Einstellung, Verhalten, Bewältigung, Lebensqualität, Symptome, Versorgungsnutzung Zuschnitt von Interventionen erforderlich auf Individuum, Lebenswelt, Alltag mit Krankheit, Krankheitsüberzeugung, kulturellen Kontext Bedeutung und Wert von Kommunikation (Patient, Fachperson etc.) und «peer»-support Interventionsvielfalt: Information, Wissensvermittlung, psychosoziale Unterstützung, Kompetenzförderung (praktisch), fachliche Unterstützung, organisationale(r) Kontext/Kultur de Silva (2011) Health Foundation; Taylor et al. (2014) Health Services and Delivery Research Careum Forschung 21 3 Fragen zu Selbstmanagementförderung bei chronischer Krankheit: 1. Warum relevant? 2. Wie fördern bspw. mit Evivo?! 3. Bringt das etwas? Careum Forschung 22 11

Interventionspalette Selbstmanagementförderung Kein Königsweg Vielfalt gefragt In: Klein, M., & Haslbeck, J. (2014). Leben mit chronischen Wunden Selbstmanagement fördern. Wundmanagement, 8(1), 9 12. Evivo im Kontext von Selbstmanagementförderung bei chronischer Krankheit In: Klein, M., & Haslbeck, J. (2014). Leben mit chronischen Wunden Selbstmanagement fördern. Wundmanagement, 8(1), 9 12. 12

Internationale Umsetzung CDSMP (Evivo) Chronic Disease Self-Management Program Grossbritannien >100.000 Personen in EPP Kursen seit 2007 verschiedene Anbieter Dänemark Jährlich rund 2 500 Personen in kommunalen Kursen; zusätzlich krankheitsspezifische Kurse Gesetzlich verankert Weitere CDSMP-Studien/Pilot-Projekte in Australien (Lorig et al. 2013; Swerissen et al. 2006) Niederlanden (Elzen et al. 2007, Smeulders et al. 2006) China (Fu et al. 2003; Dongboet al. 2006) Kanada (Jaglal et al., 2014; McGowan/Green 1995) Schweiz (Haslbeck et al., 2015) Careum Forschung 25 Stanford-Modell Gruppenkurs mit «peer-ansatz» Systematische Informationsvermittlung und Kompetenzförderung 6-wöchiger Kursfür ca. 8-12 Pers. Säulen des CDSMP - Probleme lösen - Handlungen planen - Entscheidungen treffen - Self-tailoring - Ressourcen nutzen Kurseinheit 1x/Wo., ca. 2,5h Krankheitsübergreifend, strukturiert Zielgruppe: Patienten, Angehörige... Kursleitungen = selbst von chronisch Krankheit betroffene Personen 4-tägiges Training von Kursleitungen Standardisiertes Kursmanual Komponenten: Erfahrungsaustausch, Handlungsplan, Kurzvorträge, Brainstorming, Lösen von Problemen Begleitbuch zum Kurs HaslbeckJournal Gesundheitsförderung2015; HaslbeckCare Management 2012; Lorig et al. Effective Clinical Practice 2001 13

Begleitbuch zum Kurs Deutsch und Französisch Kate Lorigs Selbstmanagement-Klassiker mit Patient/-innen adaptiert Handlungsrelevante Gesundheitsinformationen bspw. über: Aktives Selbstmanagement Gesundheitsbeschwerden verstehen und aktiv managen Bewegungs- und Ausdauerübungen Kognitive Entspannungstechniken Symptommanagement Kommunikation Sich gesund ernähren Mit Medikamenten umgehen Sich für eine Behandlung entscheiden Kate Lorig et al. (2015), erschienen beim Careum Verlag, Zürich 3 Fragen zu Selbstmanagementförderung bei chronischer Krankheit: 1. Warum relevant? 2. Wie fördern bspw. mit Evivo?! 3. Bringt das etwas? Careum Forschung 28 14

Internationale Evidenz «CDSMP wesentlicher Beitrag zur Förderung von Public Health» Positiver Einfluss Selbstwirksamkeit Wohlbefinden (psych. health status)* Erschöpfungszustand (Fatigue)** Kognitives Symptommanagement* Bewegung (Ausdauer, Dehnung)* CDC Meta-Analyse CDSMP, 23 anglo-amerikanische Studien, 8 688 Teilnehmende: «Lcontribute[s] to improvement in psychological health status, self-efficacy, and selected health behaviors and many of those improvements are maintained over 12 months.» Brady et al 2013Prev Chron Dis Vol. 10 Brady et al. (2014) Preventing chronic disease Kommunikation Fachpersonen (Arzt)* Selbsteinschätzung Gesundheit (6 Mo.)** Soziale Teilhabe** Versorgungsnutzung (Spitalaufenthalt)*** *) signifikant positiv inkl. 4-6 Mo. nach Kurs, stabil 9-12 Mo. nach Kurs **) leicht bis moderat signifikant 4-6 Mo. nach Kurs, danach nicht mehr ***) leicht signifikant Evidenz zum Stanford Modell II Einfluss auf Gesundheit(skompetenz) und Selbstmanagement Auswirkungen auf physische Gesundheit, emotionales Befinden und Lebensqualität (HRQL) Wissen zu Krankheit und Gesundheit (Health Literacy) Zugewinn an Kraft & Beweglichkeit Abbau von (Rollen-) Konflikten im sozialen Umfeld Psychisches Wohlbefinden und Selbstvertrauen Zusammenarbeit mit Fachpersonen im Gesundheitswesen Mehrheitlich (aber nicht immer) verbesserte Schmerzsymptomatik Einfluss auf Versorgungsnutzung Kontroverse Befunde zur Langzeitwirkung Herausforderung vulnerable schwer erreichbare Gruppen Barlow et al. (2005), Elzenet al. (2007), Dongboet al. (2006), Expert Patient Programme (2011) Jerantet al. (2009), Kennedy et al. (2007), Loriget al. (2001, 2003, 2005), Sobel et al. (2002), Swerissenet al. (2006); Whitelawet al 2013 Careum Forschung 30 15

Evaluation Evivo «Gesund und aktiv leben» (2012-14) «multiple method»-studie mit 327 Personen aus 35 Kursen Explorativ, zwei-armig Familienstand der Teilnehmenden (in %) Schriftliche Befragung prä/postund 4-5 Monate nach Kursende in CH-A Fokusgruppen und Interviews Analyse: deskriptiv, thematisch Settings: ambulante Versorgung (Pflege), Klinik-und gemeindenah, Primärversorgung Verwitwet 10.4 Ledig 17.3 Verheiratet 44.6 Convenience Sample: Alter Ø60 J. (33-83 J.), 90% Frauen, 13% Angehörige, Subsample Migration (n=35) Geschieden 16.2 Zusammenlebend 7.9 Haslbecket al. (2015). IntroducingtheChronic Disease Self-Management Program in SwitzerlandandGerman-speakingcountries: findingsfrom a multiple methodsstudy. BMC Health Serv Res. Krankheitsspektrum in Evivo Kursen (2012-14) Muskuloskelettale Krankheiten / psychische Gesundheit (jede 5. Person) Krebs 5.4% Herz-, Kreislauferkrankungen 9.1% Erkrankungen des Verdauungssystems 12.3% Psychische Erkrankungen 21.4% Hormonelle & Stoffwechselkrankheiten 21.4% Atemwegserkrankungen 22.3% Neurologische Erkrankungen 25.4% Rückenleiden, Bandscheibenprobleme 35.1% Rheuma, Fibromyalgie 38.1% Haslbecket al. (2015). IntroducingtheChronic Disease Self-Management Program in SwitzerlandandGerman-speakingcountries: findingsfrom a multiple methodsstudy. BMC Health Serv Res. 16

Auszug Kursevaluation Evivo (2012-2014) Tendenzen «besseres» Selbstmanagement chronischer Krankheit Kursangebot & -organisation sehr positiv bewertet; Gruppenerfahrung sehr wichtig «Peer»-Ansatz & Rollenmodell sehr relevant; motivierende Kursleitung für TN sehr wichtig Teilnahme und Kursinhalt lohnenswert; Inhalt vertrauenswürdig und alltagsrelevant Selbstwirksamkeit Verbesserungstendenz nach Teilnahme, leicht abnehmend nach 4-5 Mo. Weitere Tendenzen bessere(s) Lebensqualität & Wohlbefinden, Medikamente bewusster nehmen, bessere Kommunikation beim Arzt Haslbeck et al. (2015). Introducing the Chronic DiseaseSelf-Management Program in Switzerland and German-speaking countries: findings from a multiple methods study. BMC Health Serv Res. Careum Forschung «Seit dem Kurs setze ich meine Handlungspläne konsequent um und ich merke, wenn ich es nicht mache, fehlt mir was.» «In der Gruppe habe ich wieder den Ehrgeiz entwickelt, meine Pläne und Wünsche umzusetzen.» «Es war hilfreich und motivierend, dass die Kursleitungen selbst etwas hatten.» Stimmen von Teilnehmenden Foto: Frauengesundheitszentrum Graz (2012) Erste Erfahrungen mit Evivo im Migrationskontext Hoher Alltagsnutzen Integrationsimpuls anspruchsvolles Übungsfeld CDSMP bei Migrantinnen auf Deutsch durchführbar, wenn Verständigung klappt. Grosses Interesse, Neugier und hohe Motivation aller Beteiligten Alltagsnutzen Selbstmanagementwerkzeuge: Handlungsplan «Ausländische Frauen bleiben immer mit ihrer Familie, mit dem Mann und den Kindern. Und nach diesem Kurs haben wir gesagt: Nein, jetzt ist genug! [...] Jetzt muss ich mich auch für mein Leben interessieren» Teilnehmerin Evivo-Kurse Migration Kursleitungen mit Migrationshintergrund: doppelte «Peer»-Funktion (Schlüsselperson) Systemkompetenz: Recht auf Übersetzung kennen/einfordern; Deutsch üben, spezifische Begriffe lernen Careum Forschung 34 17

Was ist Gesundheit? «... die Fähigkeit, sich anpassen und selbst managen.» Huber et al. BMJ (2011) Careum Forschung Mehr erfahren im Careum BlogL Beiträge zu Evivo und Selbstmanagementförderung: http://blog.careum.ch/ Careum Forschung 18

Kontakt Dr. Jörg Haslbeck, MSc Mitglied im Vorstand des Vereins «Evivo Netzwerk» Kompetenzzentrum Patientenbildung, Careum Forschung Forschungsinstitut Kalaidos Fachhochschule Departement Gesundheit Pestalozzistrasse 3, CH-8032 Zürich T +41 43 222 50 50, F +41 43 222 50 55, joerg.haslbeck@careum.ch, www.careum.ch Careum Forschung 37 Es geht darum, zu erkennen, dass das Leben mit der Krankheit selbst gestaltet werden kann. David Künzler, Betroffener und Teilnehmender an einem Evivo Kurs Verein Evivo Netzwerk Fachveranstaltung 21.04.2015 38 19

Die Kurse werden mehrheitlich von selbst betroffenen Personen geleitet, was den Teilnehmenden einen offenen Umgang mit ihrer eigenen Krankheit ermöglicht. Susanne Peter, Evivo Kursleiterin Verein Evivo Netzwerk Fachveranstaltung 21.04.2015 39 SCHWEIZ Erfahrungen mit dem Evivo Kurs «Empowermentzum Selbstmanagement chronischer Erkrankungen» Fachveranstaltung Zentralschweiz 21. Januar 2016 SaluToMed.AG, Praxis für intergrative Medizin, Kirchlindachstrasse 7, CH-3052 Zollikofen, Tel: 0319112060 40 20

SCHWEIZ Erfahrungen mit der Kurs - Organisation Lokale Verankerung eines Kursveranstalters kann ein Vor- und/oder Nachteil sein Barrierefreie, gut erreichbare und zentrale Räumlichkeiten sind wichtig Persönliche Werbung ist am erfolgreichsten Durchführung zu verschiedenen Zeiten ermöglicht unterschiedlichen Zielgruppen einen Zugang SaluToMed.AG, Praxis für intergrativemedizin, Kirchlindachstrasse 7, CH-3052 Zollikofen, Tel: 0319112060 41 SCHWEIZ Erfahrung als Kursleiterin Selbst betroffen zu sein, ist von grosser Bedeutung («sie oder er weiss von was ich spreche») Wenig Männer in den Kursen -> Ausbildung von Kursleitern Eine ergänzende Zusammenarbeit mit der Co- Kursleitung unterstützt den Prozess Freude vor einer Gruppe zu stehen und die Energie für Vorbereitung und 2.5h Kurseinheit ist eine Voraussetzung SaluToMed.AG, Praxis für intergrative Medizin, Kirchlindachstrasse 7, CH-3052 Zollikofen, Tel: 0319112060 42 21

SCHWEIZ Erfahrung mit den Kursinhalten Der Handlungsplan, das Probleme lösen, das Entscheidungen treffen-> Kernstücke des Kurses Die Art wie der Kurs durchgeführt wird, ist genau so bedeutend wie der Kursinhalt-> Rollenmodell Strukturiertes Programm -> Selbsthilfecharakter, aber keine Selbsthilfegruppe Brainstorming = Ideen sammeln als Hauptmethode SaluToMed.AG, Praxis für intergrative Medizin, Kirchlindachstrasse 7, CH-3052 Zollikofen, Tel: 0319112060 43 SCHWEIZ Erfahrung mit den Kursteilnehmenden Der Kurs ist eine Möglichkeit und ein Angebot Für unterschiedliche Menschen, sind unterschiedliche Aspekte des Kurses hilfreich Die 6 Kursteile ermöglichen den Teilnehmenden Vertrauen aufzubauen und sich einzulassen Kursteilnehmende treffen sich nach den Kursen weiter und teilen Handlungspläne SaluToMed.AG, Praxis für intergrative Medizin, Kirchlindachstrasse 7, CH-3052 Zollikofen, Tel: 0319112060 44 22

SCHWEIZ Zitate Kursteilnehmende «Ich habe gelernt, offen vor Leuten über meine Krankheit zu sprechen, zu ihr zu stehen und mir Hilfe zu holen, wenn ich sie brauche». «Seit diesem Kurs weiss ich, dass ich trotz meiner Krankheit fähig bin, mir mit Handlungsplänen Arbeiten zu planen. Ich schaffe es, mich nicht dafür zu verurteilen, wenn ich den Plan nicht immer einhalte». SaluToMed.AG, Praxis für intergrative Medizin, Kirchlindachstrasse 7, CH-3052 Zollikofen, Tel: 0319112060 45 Werkzeugkasten für das Selbstmanagement Verein Evivo Netzwerk Fachveranstaltung 21.04.2015 46 23

Mein Handlungsplan Etwas, was ICH selbst machen oder entscheiden möchte Erreichbar Spezifische Aktivität Antworten auf folgende Fragen: Was? (spezifische Aktivität) Wie viel? Wie lange? (Zeit, Distanz, Menge) Wann? (Tageszeit und/oder an welchen Wochentagen) Wie oft? (Anzahl Tage in der Woche) Grad der Zuversicht von 7 oder grösser Verein Evivo Netzwerk Fachveranstaltung 21.04.2015 47 Miteinander im Gespräch Walter Wyrsch, Geschäftsführer, Spitex Nidwalden Anita Heggli, Pflegedienstleitung, Kantonsspital Nidwalden Kathrin Reinli, Leiterin Prävention, Solothurner Spitäler AG und Publikum Verein Evivo Netzwerk Fachveranstaltung 21.04.2015 48 24

Machen Sie mit! Fördern und setzen Sie Evivo mit uns um! Verein Evivo Netzwerk Fachveranstaltung 21.04.2015 49 Wir bedanken uns für Ihr Interesse und laden Sie herzlich ein zum Netzwerk- Apéro. Der Apéro ist offeriert vom Kantonsspital Nidwalden und Spitex Nidwalden Verein Evivo Netzwerk Fachveranstaltung 21.04.2015 50 25