Die Kirchliche Verwaltung von Morgen.

Ähnliche Dokumente
Arbeiten bis 67? Es geht doch! Praktische Beispiele altersgerechter Arbeitsgestaltung.

Altern(n)sgerechte Arbeitsgestaltung oder Arbeitsbedingtes Voraltern

Macht Arbeit gesund? - Chancen und Risiken der neuen Arbeitswelt.

Nachhaltiges Generationen-Management: Die Werkzeuge zur Förderung der Arbeitsfähigkeit und Gesundheit im Betrieb.

Macht Arbeit gesund? Prävention und Erhalt der Arbeitsfähigkeit in Zeiten demografischer Veränderungen.

Demografische Entwicklung und. Warum geht dieses Thema uns alle an?

Alter(n)sgerechtes Arbeiten: Konzepte & Instrumente.

Macht Arbeit gesund? Führung im demografischen Wandel.

Das Haus der Arbeitsfähigkeit ein Konzept für die betriebliche Praxis?!

Wir altern altern unsere Tätigkeiten und Arbeitsverträge mit uns?

Der demografische Wandel und was er für die HR Praxis bedeutet

Betriebliches Gesundheitsmanagement Herausforderungen der modernen Arbeitswelt. Prof. Dr. H. Geissler. Inhalt

Gefährdungsbeurteilung

Fit für die Zukunft - alter(n)sgerechte Arbeitsgestaltung im Fokus.

Frühhinweise durch den Arbeitsbewältigungs-Index (ABI)

Gesundheitsförderndes Führen mit wertschätzenden Dialogen

Arbeit gut bewältigen können Aufgaben für Betrieb und Beschäftigte

Anerkennung und Wertschätzung als Faktoren der Gesundheitsförderung

Alternde Arbeitskräfte

Alter(n)sgerechte Personalentwicklung

Attraktiver Arbeitgeber für alle Generationen

Zukunft gestalten mit alternden Belegschaften: Alters- und alternsgerechte Arbeitsbedingungen im Betrieb

Alter(n)sgerechte Arbeitsplatzgestaltung: Arbeitsfähigkeit und Produktivität im Lebenslauf. Rechte kennen und durchsetzen

ARBEITSBEWÄLTIGUNGS- COACHING

Alternsgerechte Arbeitswelten. Eine Vision? Chancen und Stolpersteine bei der Umsetzung

Alternsgerechte gesundheitsförderliche Arbeitsbedingungen

Zfrieda schaffa im Krankahus.

Alternsgerechtes Arbeiten: Wie kann Arbeitsfähigkeit im Alter von den Unternehmen gefördert werden?

Anerkennender Erfahrungsaustausch, partizipative Arbeitsgestaltung.

Kognitionsförderliche Arbeit in Verwaltungen

Erfolgreiches Altern im Bus

Macht Arbeit gesund?

Veranstaltung zur BGF-Koordinierungsstelle in NRW Was ist BGF?

Wege aus der Fehlzeitenfalle - Von den Gesund(et)en lernen. Torsten Bökenheide

Demografischer Wandel im Betrieb Herausforderungen und Gestaltungsmöglichkeiten Dr. Urs Peter Ruf

Alternsgerechtes Arbeiten

8. Arbeitstagung der Rechtsträger der Unternehmen in der Caritas

Alternsgerechte Berufsverläufe gestalten.

Alternsgerecht arbeiten was bedeutet das im Unternehmen?

Personalentwicklung in Einrichtungen der Erziehungshilfe

Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) in der Parlamentsdirektion. Wien, 28. Jänner 2013 Mag. a Birgit Kriener

Berater/innentag "Demografie Wissen Kompakt November 2013

Arbeitsbedingungen in NRW Fokus auf psychische Belastungen und Arbeitszeit

Das Haus der Arbeitsfähigkeit beim BEM bauen

Arbeit alternsgerecht gestalten mit über 60 Jahren noch in der Hauswirtschaft arbeiten?

Ältere Mitarbeiter. Erfahrung zählt! Block 3 Region Süd / Südwest. Ab wann sind Mitarbeitende ältere Mitarbeitende?

Arbeitswelt alternsgerecht gestalten Trends, Herausforderungen, Perspektiven

Verlängerung der Lebensarbeitszeit Möglichkeiten und Grenzen für individuelle und betriebliche Strategien

Arbeitszeit in der Gefährdungsbeurteilung Mitbestimmung bei der Arbeitszeit. Susanne Nickel

Im Haus der Arbeitsfähigkeit ganzheitlich Gesundheit fördern

Alexander Frevel. München, 01. Februar 2013

Der Handel im Wandel Arbeitsfähigkeit erhalten Mag. Martina Zidek Msc

Gute Arbeitsgestaltung in allen Lebensphasen Gesundheit im Betrieb für alle Generationen gemeinsame Veranstaltung des DGB und des HMSI

Gesundheit im Unternehmen. Veranstaltungsreihe der IHK Erfolgreich unternehmen

Ergonomisches Grundmodell Menschengerechte Bildschirmarbeit Belastung, Beanspruchung, Beschwerden

Der Job Stress Index 2015

Flexibel bleiben Altersgerechte und generationensensible Personalentwicklung in sozialen Arbeitsfeldern

Alternsmanagement für MA in Gesundheitseinrichtungen durch ARBEITSBEWÄLTIGUNGS-COACHING. Mag. Brigitta Geißler-Gruber

Hier bewegt sich was?! Betriebliches Gesundheitsmanagment in Bibliotheken

Arbeit und psychische Erkrankung- Chancen und Grenzen betrieblicher Prävention und Intervention. Eva Höltl Gesundheitszentrum Erste Bank

Anerkennender Erfahrungsaustausch ein wertschätzender Dialog zur Förderung der Arbeitsfähigkeit

Das Haus der Arbeitsfähigkeit Ein Modell zur Gesundheitsvorsorge am Arbeitsplatz Fachforum Hauswirtschaft 11. Mai 2017 in Walsrode

Projekt Gute Arbeit und Demografie IG BCE, Sigrid Weimann, Fachsekretärin Gute Arbeit und Demografie

Beschäftigten- Befragung 2014: Gesamt-Ergebnisse für alle Betriebe

Gesundheit von Lehrer/innen als Aufgabe von Führung?

Was Betriebe in Sachen psychischer Belastung wissen sollten. Was ist mit psychischer Belastung gemeint?

gesund pflegen Arbeitsprogramm Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Pflege Psychische Belastungen eine Herausforderung für Pflegeeinrichtungen

Zukunft der Arbeitswelt: Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit älter werdender Beschäftigter. Dr. Dorothee Karl, Metropolregion Rhein-Neckar GmbH

Betriebliches Gesundheitsmanagement in der DRV Mitteldeutschland

Qualität der Arbeit und empfundene Arbeitszufriedenheit bei älteren Beschäftigten in Korrelation mit dem Altersbild und Age Management im Unternehmen

Alter(n)smanagement - Potenziale des Alters

Auswirkungen der Arbeitsbelastung auf das Krankheitsgeschehen. Dr. Albrecht Schumacher, Leitender Psychologe Warnemünde,

Demografie Wissen Kompakt 2013 Werkzeuge für die betriebliche Demografieberatung. Arbeitsbewältigungs-Coaching

Belastungen als Chance verstehen

Psychische Belastungen am Arbeitsplatz Definition & Umsetzung

Die Basis guter Arbeit:

HEUTE FÜR MORGEN, BMW GROUP. DEM DEMOGRAFISCHEN WANDEL AKTIV BEGEGNEN.

Besonderheiten der Personalentwicklung bei älteren ArbeitnehmerInnen.

Wer sind und was machen wir?

Demografischer Wandel Herausforderung für Arbeitsgestaltung

Ergebnisbericht der Mitarbeiterbefragung im FB GeschKult

Universität Passau. Seminararbeit. Der Work Ability Index

Fachforum 3: Handlungsfähig bis zum Anschlag?

Beurteilung psychischer Gefährdungen für Ihr Unternehmen

Thomas Heiming. Alter(n)sgerechte Arbeitsgestaltung für Mittelständler demografische Herausforderungen

Erhebung der psychischen Belastungen am Arbeitsplatz Bisherige Erfahrungen im Betrieb

2. BVA Symposium Arbeitsplatz Schule: Gesund lehren, gesund führen, gesund leben , Krems an der Donau Workshop 2 - Dr.

Employability im demographischen Wandel

Gestaltung von Betrieblicher Gesundheitsförderung

Stress am Arbeitsplatz und seine Folgen

Gesundheits- und alternsgerecht führen: Seminarreihe für Führungskräfte

Schneller, höher, weiter bis ins hohe Alter? Anforderungen, Ressourcen und Befinden von Erwerbstätigen im Altersgruppenvergleich

Fehlzeitenmanagement Krankenstand, Burnout und innere Kündigung

Einführung: Zum Zusammenhang von Führung und Gesundheit

Mehr Wertschätzung für die alten Eisen : Erfolgreiches Alternsmanagement als Antwort auf den demographischen Wandel

Staatliches Gewerbeaufsichtsamt Hannover Behörde für betrieblichen Arbeits-, Umwelt- und technischen Verbraucherschutz

Psychische Belastungen am Arbeitsplatz

Psychische Belastungen bei der Arbeit und Gesundheit - Einführung Tag der Arbeitssicherheit, DGUV-LV-Südwest, Fellbach

Mitalternde Arbeit Prävention durch strategische Personalpolitik

Gute Arbeit. Für guten Arbeits- und Gesundheitsschutz

Transkript:

Die Kirchliche Verwaltung von Morgen. Prof. Dr. H. Geissler

Inhalte Ein erster Blick auf das Altern Denkmuster Alter, Arbeit & Gesundheit Die Führungskraft steht hinter mir Arbeitsschutz Gesundheits- Management Innovationen Eine mögliche Vision?

Altersstruktur 2015-2024, Verwaltung, n=2508 2015 2024 41,7 34,2 27,2 27,2 20,08 15,4 5,7 9,8 5,7 9,8 0,2 0,2 bis 20 21-30 31-40 41-50 51-60 60plus Bedarf

Was sehen Sie?

1 + 3 = 4 Sehr wenige 2 + 4 = 6 3 + 2 = 5 Fast niemand Fast alle 5 + 1 = 6 2 + 2 = 5

Bruch Übergang Europa (seit Aristoteles): Modelle und Dualismus China vor Christus: Situation und Kohärenz Entweder oder Oder Sowohl - Als auch Es gibt oder Es gibt nicht Es gibt - Es ist noch nicht vorhanden 4 Jahreszeiten 2 echte Jahreszeiten und 2 Übergänge Tätersprache (handelndes Subjekt) è Ursache-Wirkungs-Denken, lineares Denken (interpretierende Sprache) Keine durchgängige Philosophie des Alterns (nur Bruchstücke: z.b. Cicero, Montaigne oder Beauvoir) Referierende Sprache è was sich den Sinnen zeigt, Gegenwartsorientierung Philosophie der Übergänge (Leben erschöpft, Alter entspannt, Tod lässt uns ausruhen)

Ziel: hohe Arbeitsfähigkeit Arbeitsfähigkeit Arbeitsbedingungen Führungs- und Arbeitsorganisation Kompetenz Gesundheit è Alle Beschäftigten arbeitsfähig halten. è Die Bedingungen so gestalten, dass è die Jüngeren sich gut einfinden (ohne Überforderung) è wir allen gute Entwicklungschancen bieten und è auch die Älteren die Arbeit gesund, motiviert und produktiv ausüben können.

ZIEL: Arbeit gut bewältigen können Möglichst lange ( Rentenalter) gesund gerne (motiviert) produktiv arbeiten können (Gesundheit und Kompetenz) wollen (Motivation) dürfen (Arbeitsbedingungen, Führung) è betriebliche und individuelle Aufgabe Niemand kann Arbeitsfähigkeit alleine erreichen.

Mentale Modelle: Das Sichtbare ist unsichtbar! Automobilindustrie: Japan-Besuch der 3 Weltmarktführer aus Detroit: Japan: Just in time in der Theorie Japan: Betriebsbesichtigung Toyota USA: Ignoranz & die Folgen (nach: Peter Senge: Die 5. Disziplin)

Aspekte des demografischen Wandels Altern einer großen Kohorte è viele Erwerbspersonen Ä Alter(n)sgerechte Arbeit Kollektives Altern è wenige Erwerbspersonen Im Verhältnis zu vielen RentnerInnen (von 4:1 auf 2:1) Entjüngung der Gesellschaft è weniger Erwerbspersonen = Nachwuchsprobleme Ä Attraktive Arbeit

Anteil Gesunder Lebensjahre an der Lebenserwartung ab 65 53% S: 40% è 73% DK: 53% è 65% 1995 2010 S: 50% è 77% DK: 63% è 69% 55% 54% 47% 57% 37% 34% 39% Frauen Österr Frauen BRD Männer Österr. Männer BRD

Organis. Person BFG Architekt: Professor Juhani Ilmarinen

Körperliche Veränderungen Eingeschränkte Beweglichkeit der Gelenke und Elastizität der Sehnen und Bänder Verminderte physische funktionelle Kapazität und Kraft Seh- und Hörverminderung Hitze- und Kälte-Unverträglichkeit Verminderte Wahrnehmung, Aufmerksamkeit und Entscheidungsfähigkeit Häufung von Lendenwirbelbeschwerden, Erhöhtes Risiko für Fallen und Ausrutschen, langsamere Rehabilitation Geringere Erholungsdefizit-Toleranz BFG nach Spirduso, 1995

Arbeitsphysiologische Grundlagen:?

Mehr geistige, psychische und soziale Herausforderungen

Sauerstoffaufnahme der Lunge VO max 2 Active Passive 20 30 40 50 60 Age

Geistig-soziale Entwicklungen Baltes, Lindenberger, Staudinger / Spektrum der Wissenschaft, 1998 BFG Irene Kloimüller, Michaela Erkl 2010

Psycho-vegetative Beschwerden Alter & Arbeitszeit BFG Nachreiner, Rädiker, Janßen, Schomann (2005): Untersuchungen zum Zusammenhang zwischen der Dauer der Arbeitszeit und gesundheitlichen Beeinträchtigungen. www.gutearbeit-online.de

Statistik Austria

Gleichbehandlung oder Individualität? 20 Damit es gerecht zugeht, erhalten Sie alle die gleiche Prüfungsaufgabe: Klettern Sie auf diesen Baum!

Mit zunehmendem Alter wachsen die Unterschiede Work ability index (WAI) WAI 50 45 40 35 30 25 20 49 43 36 27 WAI Class excellent good moderate poor 15 Carrot project 1998, N=729 10 5 15 25 35 45 55 65 7 Age, yrs BFG Prof.Ilmarinen/FIOH&JIC

Vorhersagekraft und Frühhinweise BFG des Work Ability Index Zusammenhang zwischen WAI und der Vorhersage von Sterblichkeit und Berufs- oder Erwerbsunfähigkeitsrente bei kommunalen Arbeitnehmern in den Jahren 1981-1992 % Indexeinteilung: schlecht: 7-27 mäßig: 28-36 gut: 37-43 sehr gut: 44-49 70 60 50 40 30 20 10 Quelle: Tuomi, Ilmarinen et al.1997 0 sehr gut gut mäßig schlecht Erwerbsunfähigkeitsrente 1992 Tod 1992

Veränderungen der Arbeitsfähigkeit Arbeitsfähig keit (ABI) sehr gut 50 innerhalb von 20 Jahren (nach Ilmarinen) Keine Maßnahmen 45 gut 40 Nur individuelle Gesundheitsförderung mäßig 35 schlecht 30 25 20 40 45 50 55 60 65 Individuelle Gesundheitsförderung, Ergonomische Maßnahmen, verbessertes Führungsverhalten Alter (Jahre) Ausarbeitung: Dr. Richenhagen BFG

ANERKENNENDE, WERTSCHÄTZENDE FÜHRUNG ALS GESUNDHEITSFAKTOR & RESSOURCE

Ressourcen als Mediator und als Moderator (nach M.Rimann und I.Udris) z.b. Bewältigungskompetenz Selbstwirksamkeit Fertigkeiten, Fähigkeiten Belastungen Innere Ressourcen (personal) Gesundheit BFG Äußere Ressourcen (organisational & sozial z.b. Anerkennung durch Vorgesetzte Kommunikation & Kooperation Handlungsspielraum mit selbstbestimmten Rahmenbedingungen

Relatives Herz-Kreislauf-Risiko bei niedriger Anerkennung & hoher Verausgabungsbereitschaft Normalgewichtige ohne Gratifikationskrise (1.0)! Normalgewichtige mit!!! Gratifikationskrise (3.07) Übergewichtige ohne Gratifikationskrise (4.57)!!!!! Übergewichtige mit Gratifikationskrise (7.45)!!!!!!!! BFG Quelle: J. Siegrist

Häufigkeit beruflicher Gratifikationskrisen nach ausgewählten Berufsgruppen Quelle: Das IGA-Barometer 2005 (BKK Essen 2005) BFG J. Siegrist: Gratifikationskrisen am Arbeitsplatz und ihre Folgen. 11. DGPPN-Hauptstadtsymposium, Berlin, Vortrag 7.3.2012

Wahrscheinlichkeit besserer Arbeitsbewältigungs-Fähigkeit (11 Jahre follow-up, Ilmarinen/Tempel, 2002. S. 249) 3,6 1,8 2,1 BFG Mehr Sport Weniger Fließband höhere Anerkennung durch Vorgesetzte

An-Erkennen von Person und Leistungen Wir haben zwar jetzt so ein System, wo man dann am Ende des Jahres ein bisschen Geld bekommt, aber Geld ist nicht alles. Ein Gespräch wäre da bestimmt schöner. Mit den Leuten, die sehr oft krank sind, sprechen sie ja auch. Da könnten sie mit uns ja genauso sprechen. (ÖPNV) Muss ich erst krank werden, dass mein Teamleiter mit mir redet? (Callcenter)

Kantine Die Kantinen als Ort der negativen Kommunikation, des Krank-Redens, der Gerüchte und der Nörgelei: Ich lasse mich nicht demotivieren, oder: Ich bleibe nur länger, wenn die Richtigen dort sind ==> Aktivierung der schweigenden Mehrheit durch stärken-orientierte Interventionen

Positive Beziehung zur Arbeitsaufgabe 6% fahren nur wegen des Geldes 94 % haben eine positive Beziehung zur Arbeitsaufgabe: KommunikatorIn FahrkünstlerIn Selbständige/r Gesundheitsressource: Arbeitsfreude & -stolz durch Wahlmöglichkeiten

Lob = Anerkennung? Lob Aktuelles Kompliment Leistungs- Beurteilung Absichtsvoll im Moment des Lobes SAGEN Anerkennung Generelle Wertschätzung Leistungs- Wertschätzung Absichtslos im Moment des AE FRAGEN

Systematische Gesprächsthemen für FK Anerkennung! Was gefällt Ihnen- am meisten - bei der Arbeit? Was stört und belastet Sie - am meisten? Wenn Sie in meiner Position wären, was würden Sie als erstes weiter verbessern? Auf was sind Sie besonders stolz als MitarbeiterIn unseres Unternehmens? Was macht aus Ihrer Sicht das Unternehmen für die Gesundheit der MitarbeiterInnen? Können/Wollen Sie Ihre Tätigkeit bis zum gesetzlichen Rentenalter (Ältere)/die nächsten Jahre (Jüngere) ausüben? BFG Wenn ja: Wie können wir Sie unterstützen? Wenn nein: Was müsste sich ändern?

Eine kleine Übung mit dem/der NachbarIn Was gefällt Ihnen - am meisten - bei der Arbeit? Wenn Sie in meiner Position (= Führungskraft) wären, was würden Sie als erstes weiter verbessern? Es fragt die (fiktive) Führungskraft Sie antworten

Arbeiten bis 67? 35 Arbeitsfähigkeit Arbeit Umgebung Gemeinscha= Belastungen Anforderungen Management Führung Werte Einstellungen Motivation Weniger Zeit-/Termindruck, Mehrarbeit weg, Frauen sind nicht so belastbar, Trainer auf Dauer zu anstrengend (Reisen), weniger Dienstreisen angemessene Auslastung, gute Führung, Anerkennung, mehr Urlaub, kürzere WAZ ab 60, Ältere fördern, Teilzeit, gutes Klima erhalten, transparente Entscheidungen bessere Kommunikation, mehr Planung & Organisation, Individuum berücksichtigen Wollen/Müssen anderer Lebensplan, Beurteilung weg ab 55, Mehr Verantwortungsspielraum, Sicherheit (keine Befristung), berufl. Weiterkommen bis zum Ende der Laufbahn Bildung Kenntnisse Kompetenz Geschicklichkeit Erfahrungswissen nutzen Wissensmanagement, höhere Wertschätzung Gesundheit Leistungsfähigkeit guter Gesundheitszustand, bessere Ergonomie, BGF- Angebote nutzen Quelle: Haus der Arbeitsfähigkeit / Illmarinen /Tempel (Arbeitsfähigkeit 2010) BFG

Dialog Diskussion Freier Sinnfluss (Bohm) è Zusammenführen Win - win Gewinn, wenn einer einen Fehler gemacht hat Andere Standpunkte wahrnehmen Reflexion und Suspendieren der eigenen Vorannahmen (gemeinsam) Lernen Lat. Wurzel: zerteilen, zerlegen, zerschlagen è Auseinander-Setzen Gewinnen Verlieren Wer Fehler macht, hat verloren Den eigenen Standpunkt verteidigen Die eigenen Voran-nahmen vertreten (alleine) Gewinnen

Japanische Methode für vorurteilsfreie Kommunikation ICH MITAR- BEITER/IN POSITIVES Was habe ich ihm/ ihr Gutes getan? Was hat er/sie mir Gutes getan? NEGATIVES Was habe ich ihm/ ihr Negatives angetan? X Diese Frage stelle ich mir nicht! BFG FÜHRUNG ANERKENNUNG 37

ALTER(N)SGERECHTE BERUFSVERLÄUFE

Basis-Modell für Berufsverläufe!! BFG Einstieg (Tätigkeit nach Ausbildung) zum Aufbau von Routine Umstieg bei belastungsbedingt begrenzter Tätigkeitsdauer L und/ oder berufliche Entwicklung J (mit systematischem Training und gezielter Unterstützung durch ältere/erfahrene KollegInnen) oder Aufstieg Verweilen mit alternsgerechter Anpassung der Tätigkeit, abwechslungsreiche Aufgaben à bis zum Regelrentenalter zu bewältigen Entlastung mit erfahrungsgeleiteten Arbeitsaufgaben und alternsgerechten Arbeitsbedingungen als Wahlangebot Alter(n)sgerechte (Teil-)Tätigkeiten Alterskritische (Teil-)Tätigkeiten

Alter(n)sgerechte Berufsverläufe Rohölaufsuchungsgesellschaft als Entwicklungsprojekt Projekte Linz: Group IT Mechanische Werkstatt LogServ (Innerbetrieblicher Transport und Fuhrpark-Service) Strassenmeistereien Med. Hochschule Hannover Sozialgeriatrie Graz Edelstahlwerk BEG: 15 Projekte 2011-2015 Schmiedetechnik: 3 Projekte 2015/16 MAGNA Powertrain (Giesserei) Pharmaindustrie (Logistik) Arbeitsmarktservice Österr. Foto: Böhler Edelstahl GmbH & Co KG

Umbau der Leistungsfähigkeit BFG Abbau (physiologisch) Stabilität (psychisch, mental) Zuwachs (geistig, sozial) Muskulatur, Kraft und körperliche Schnelligkeit, Sauerstoffaufnahmefähigkeit, Körpertemperatur, sensorische Leistungen wie Sehkraft, Hörvermögen, Tastsinn, Feinmotorik Gedächtnis (Ausnahme Kurzzeitgedächtnis) Intelligenz (fluide baut ab, dafür nimmt kristalline zu), Assoziationsfähigkeit, Innovationsfähigkeit und Kreativität (praktische Kreativität nimmt zu), Lernfähigkeit, Konzentrationsfähigkeit, Aufmerksamkeit Empathiefähigkeit, ganzheitliches Handeln, Kooperationsfähigkeit, Zuverlässigkeit, Selbstvertrauen, Selbstbewusstsein, Verantwortungsübernahme, Arbeitsmoral, Loyalität, Qualitätsbewusstsein, Urteilsfähigkeit, Ausgeglichenheit I. Kloimüller, alternsgerechtes Arbeiten, 2010

SATIS EST. ç SEHR GROßE INDIVIDUELLE UNTERSCHIEDE! Entlastung Früherkennung

Tarifvertrag der VHH (Auszug) https://vhhbus.de/unternehmen/tarifvertrag-demografischer-wandel/

Ilmarinen/Geißler/ Frevel_WA-A_2011 45

46

Gesundheit: Kostenfaktor oder Investition 50 40 30 20 10 0 Bezahlte Arbeitszeitverkürzung für FahrerInnen über 57 (Quelle: Ell, 1995) 0 49 20 27 1989 1994 Krankenstand Freizeit-Gewinn 2 Tage plus

ENTLASTUNGSMODELLE

Abloy Oy 5 Alterns-Meister Zusatzurlaub Bezahlte Zusatzurlaube Fitness-Untersuchung mit Maßnahmen Zusatzurlaub nach Alter: 58: 6 Tage 59 bis 62: 2 Tage mehr/jahr Ab 63: 3 Tage mehr/jahr Absprache mit dem Supervisor Keine Kombination mit anderen Absenzen oder Urlauben Urlaub nach dem Geburtstag

Vattenfall: Das 80-90-100 Programme BFG (Nils Friberg) Ziel: Verlängerung der Arbeitskarriere (65-67-70), Senken des Krankenstandes, Transfer von Erfahrungswissen Belastung und Arbeitszeit senken ab 58+ 80-90-100 Konzept : - Arbeitszeit 80 % - Lohn 90 % - Rente 100 % Offen für alle Pilotphase von 6 Monaten dann Rücktritt oder Fortsetzung (Entscheidung durch Arbeitgeber) Von 1.300 MA haben 330 teilgenommen (ca. 25%) Ergebnisse: Alles Beteiligten sind zufrieden mit dem Konzept Renteneintritt um 4 Jahr erhöht JIC&MCD-Team2010

ARBEITSBEWÄLTIGUNGS- COACHING BFG 53 Ilmarinen/Geißler/Frevel_WA-A_2011/2012

Ziel "/# é Individuelle Selbstbeobachtung &-regulation ab-c als Instrument des $ é Betriebliche Steuerung zur Förderung der Arbeitsbewältigung der Beschäftigten! é Überbetriebliche Handlungsmöglichkeiten zur Förderung der Arbeitsbewältigung der Arbeits-kräfte und der Zukunftsfähigkeit der Betriebe Empowerments Beratungsinhalt è Frühhinweis für die Person selbst (Selbstbeobachtung durch persönlichen Indexwert) è Vertrauliches Gespräch à Planung individueller Fördermaßnahmen è Frühhinweise für den Betrieb (anonymisierter Arbeitsbewältigungsstatus der Belegschaft und Förderbedarfe) è Moderation à Planung betrieblicher Fördermaßnahmen è è Frühhinweis für die Region / Branche (anonymisierter Arbeitsbewältigungsstatus der beteiligten Betriebe / Branchen und Förderbedarfe) Moderation à Planung überbetrieblicher Fördermaßnahmen

Frühhinweise durch den Arbeitsbewältigungs-Index (ABI) Ergebnis Kategorie der Arbeitsfähigkeit Maßnahme 7-27 Punkte schlecht Arbeitsfähigkeit wieder herstellen 28-36 Punkte mäßig Arbeitsfähigkeit verbessern 37-43 Punkte gut Arbeitsfähigkeit unterstützen 44-49 Punkte sehr gut Arbeitsfähigkeit erhalten BFG Frage 6: Glauben Sie, dass Sie, ausgehend von Ihrem jetzigen Gesundheitszustand, Ihre derzeitige Arbeit auch in den nächsten zwei Jahren ausüben können? Unwahrscheinlich Nicht sicher ziemlich sicher

Umsetzungsprozess: Arbeitsfähigkeit & Berufsverlaufsmatrix Erhebung ABI / Arbeitsbewältigungs-Coaching BÄD Ergebnis: ABI-Wert des MA erstes Szenario der beruflichen Zukunft ABI mäßig oder kritisch? Nein ja à keine unmittelbaren individuelle Maßnahmen Einverständnis des MA, weitere Unterstützung zu bekommen? ja Nein à? Gespräch BÄD, Betriebsrat Ergebnis: Erste Einschätzung, ob rot, gelb oder grün in Qualifikationsmatrix Angebot zur Unterstützung Einverständnis des MA, weitere Unterstützung zu bekommen? ja Gespräch Betriebsleiter, Betriebsrat, Sicherheitsfachkraft Ergebnis: Angebot(e) für den MA entwickelt RPM liefert bei Bedarf notwendige Informationen Nein à? BFG Gespräch Betriebsleiter, MA, Betriebsrat Ergebnis: Angebot(e) werden dem MA unterbreitet MA entscheidet sich für Angebot Umsetzung der vereinbarten Maßnahmen Anpassung in der Qualifikationsmatrix Periodisch: Lernen aus individuellen Fällen / Ableiten organisatorischer Maßnahmen

PSYCHISCHE GEFÄHRDUNGS- BEURTEILUNG NACH ARBSCHG

Abteilung A Information Räume ungen. Umgebung Unterbrechung Aufstieg Weiterbildung Ideen Reihenfolge 5,0 Zuteilung 4,5 Planen 4,0 Neues 3,5 Wissen 3,0 2,5 Abwechslung 2,0 1,5 Ergebnis 1,0 Vollständig Fehlendes Zuviel Arb. Verlaß Koll. Verlaß FK Zeitdruck Konzentration Kooperation zu kompliziert Unterhaltung Rückmeldung Zusammenhalt Real Wunsch

Regulationsbehinderungen Hindernisse: Erschwerungen (motorisch/informatorisch) Unterbrechungen (Personen, Arbeitsmittel, Software) Überforderungen: Monotonie Zeitdruck neg. Umgebungsbedingungen... wenn dann noch zusätzlich betrieblich keine Bewältigungsmöglichkeiten bzw. unterstützende Ressourcen zur Verfügung gestellt werden Zusatzaufwand (Arbeitsverdichtung) Riskantes/unergonomisches Verhalten Regulationsressourcen erschöpfen und Regeneration ist nicht mehr ausreichend gegeben

Gesundheitspotenziale & Gesundheitsrisiken (Nach: Oesterreich, Volpert (Hrsg.): Psychologie gesundheitsgerechter Arbeitsbedingungen, 1999) é ê Psychische Ressourcen erhöhen Kommunikation Wahl- und Einflussmöglichkeiten Zusammenarbeit Psychische Belastungen vermindern Hindernisse/Überforderungen Zeitdruck é Aktive Freizeit (Bereicherung) é Selbstwirksamkeit ê Ängstlichkeit é Zufriedenheit ê Psychosomatik

Informatorische Erschwerungen: Sind die für die Durchführung der Arbeitsaufgabe notwendigen Informationen vollständig? Sind sie übersichtlich bzw. gut erkennbar? Sind sie fehlerfrei bzw. aktuell? Sind sie verfügbar?

Motorische Erschwerungen Sind alle benötigten Arbeitsmittel vorhanden? Sind die Arbeitsmittel verfügbar? Sind sie leicht zugänglich? Sind sie leicht zu bedienen? Sind sie zuverlässig? Sind sie für die Bearbeitung des Arbeitsauftrages geeignet?

Motorische Erschwerungen Motorische Erschwerungen Zu wenige Vollversionen für Acrobat! Bearbeitung und Verkettung und Versendung von Dokumenten erschwert Zusatzaufwand für anderen Raum, Nutzung des anderen PC s (= Unterbrechung für die andere Person) und bei Abwesenheit: Schlüssel beim Empfang besorgen TELKO über das interne Telefonsystem ist billiger, aber langwieriger und umständlicher! Information über Vorgehen bei TELKO! Memo zum Vorgehen beim Zusammenführen der TN Bei längerem Gebrauch des Mobiltelefons und höherem verbrauchten Datenvolumen verlangsamt sich das Internet und verlängert Recherchen Mangelnde Internetstabilität bei mobilem Arbeiten Laptop darf nicht völlig stromlos werden, weil Start nicht möglich ist! Zusatzaufwand Besprechungsraum im 5.Stock! BFG Verbesserung durch go to meeting - Programm Eig. Telekom- Ticket

Unterbrechungen: BFG Durch Personen (indirekt durch Tel.: Eil-Aufträge, Nachfragen,... direkt: im Büro) Durch Arbeitmittel (ohne software) gestörte Funktionen (z.b. Stau oder kein Papier im Drucker) Ausfall oder Blockierung von Arbeitsmitteln (z.b. Kopierer, Drucker...) Durch Software (Internetausfall, Datenbank wird erst hochgeladen...)

Zeitdruck: Arbeitsrückstände Werden Überstunden geleistet? Wird Arbeit mit nach Hause genommen? Kommt es vor, dass Pausen durchgearbeitet oder verkürzt werden? Werden einzelne Arbeitsschritte verkürzt oder ausgelassen? Helfen kurzfristig KollegInnen aus? Auf welche Ursachen sind die Arbeitsrückstände zurückzuführen? Gibt es regelmäßige Schwankungen im Zeitdruck?

Arbeitsrückstände

Innovationen schräger Blick BFG Leymann, Mobbingforscher ç Gespräche mit PfarrerInnen Post Kontakte è soziale Dienstleistung (Japan) Voest: Was ist die ungesehene Kompetenz der Elektriker & Schlosser Lingenau: Junge im Dorf halten Mehrgenerationen-Wohnen mit Mietreduktion Krumbach: Internationaler Architekten- Wettbewerb für 7 Bushäuschen (z.b. ein japanisches)

Mögliche Regelungen in Deutschland? BFG Gesetz zur Förderung der Workability Ab 63 entscheiden nur die AN, ob sie weiter arbeiten Ab 800 MA zahlt AG 100% der Krankenstandkosten Bei Frühverrentung wegen gesundheitsschädigender Arbeitsbedingungen zahlt der AG die Kosten der Frührente bis zum Regelrentenalter im Voraus

Midlife work ability predicts old age disability (IADL) (= keine selbständige Haushaltsführung) Risk for IADL disability according to midlife professional group and work ability* IRR 1.75 Men Women 1.5 1.25 1 Execl. WA Moderate WA Poor WA Excel. WA Moderate WA Poor WA Excel. WA Moderate WA Poor WA Excel. WA Moderate WA Poor WA White-collar Blue-collar White-collar Blue collar *adjusted for age+marital status+alcohol intake+smoking+exercise+main chronic diseases BFG (von Bonsdorff M.B. et al. CMAJ)

Produktivität ist nicht vom Alter abhängig, sondern von der Organisation der Tätigkeit. Juhani Ilmarinen