Externe Evaluation Sekundarschule Horw November 2014
Externe Schulevaluation Die externe Schulevaluation stellt in den teilautonomen Schulen im Kanton Luzern eine vergleichbar gute Schul- und Unterrichtsqualität sicher und trägt zu einer wirkungsvollen Qualitätssicherung und -entwicklung bei. Dabei stärkt und unterstützt die Schulevaluation die Lehrpersonen, die Schulleitungen und die Schulbehörden in ihrem Bemühen um eine gute Schul- und Unterrichtsqualität. Die externe Evaluation versteht sich als Partner der Führungsund Qualitätsverantwortlichen und vermittelt den Schulen rund alle 5 Jahre eine professionelle Fremdbeurteilung, welche der Schule als Grundlage für die weiteren Entwicklungsschritte dient. Die externe Evaluation vermittelt den Schulen eine systematische, fundierte und umfassende Aussensicht ihrer Schulqualität zeigt den Schulen Stärken und Schwächen auf weist die Schulen auf Bereiche mit Veränderungsbedarf beziehungsweise Veränderungspotenzial hin gibt den Schulen Impulse und Empfehlungen zur Weiterentwicklung ihrer Schul- und Unterrichtsqualität liefert den Schulbehörden und Schulleitungen Steuerungswissen für ihre Führungsentscheide dient der Rechenschaftslegung der Schulen.
Stärken der Sekundarschule Horw 1 Zusammenfassung 1.1 Stärken der Sekundarschule Horw Gemeinschaftsfördernde Anlässe sowie der wertschätzende Umgang aller Schulbeteiligten begünstigten das Wohlbefinden an der Sekundarschule. Durch die respektvolle Atmosphäre und die ermutigende Haltung der Lehrpersonen wird auch ein lernförderliches Klima geschaffen. Der gut strukturierte Unterricht und die klaren Aufgabenstellungen führen zu einer effizient genutzten Unterrichtszeit. Zusätzlich unterstützt die gute Beziehungsebene zwischen den Lehrpersonen und den Jugendlichen die Zusammenarbeit im Unterricht. Mit der Förderlektion und dem Studienzimmer werden den Lernenden wichtige Unterstützungsgefässe angeboten. Diese schätzen viele von ihnen sehr. Die wertvolle Zusammenarbeit der Lehrpersonen beruht auf gegenseitigem Vertrauen und auf einer hohen Verlässlichkeit. Die Eltern nehmen die Zusammenarbeit mit der Schule positiv wahr. Sie fühlen sich ernst genommen und können ihre Anliegen deponieren und besprechen. Auch die Information zur schulischen Situation ihres Kindes und zu Themen der Sekundarschule beschreiben die Eltern als gut bis sehr gut. Die Verantwortlichen der Gemeindeschule Horw arbeiten strukturiert zusammen, gestalten eine enge Zusammenarbeit im Schulleitungsteam und gewährleisten einen reibungslosen Schulbetrieb. Die Gemeindeschule Horw unterstützt die Schulangehörigen mit einer gut verankerten Schulsozialarbeit und stellt in Zusammenarbeit mit der Gemeinde attraktive schulergänzende Tagesstrukturen und weitere Angebote zur Verfügung. Gutes Wohlbefinden der Schulangehörigen. Die Schüler/innen fühlen sich sowohl im Unterricht als auch auf dem Pausenplatz und in der Schulgemeinschaft insgesamt wohl. Viele von ihnen beschreiben die Gemeinschaft der Schule als störungsarm. Der Umgang an der Schule ist durch gegenseitige Wertschätzung der Schulbeteiligten geprägt. Die Lehrpersonen unterrichten gerne an ihrer Schule und fühlen sich im Team sowie in der Schulgemeinschaft ebenfalls wohl. Gemeinsame Aktivitäten an der Schule fördern das gute Auskommen miteinander. Lernförderliches Klassenklima. Im Unterrichtsalltag wird ein respektvoller Umgang gepflegt. Der Klassenführung liegt eine ermutigende und unterstützende Haltung der Lehrpersonen zu Grunde. Die allermeisten Schüler/innen fühlen sich getragen und in ihrem Selbstvertrauen gestützt. Es gelingt den Lehrpersonen der Sekundarschule Horw insgesamt gut, in den Klassen ein lernförderliches Klima zu schaffen. Strukturierter Unterrichtsaufbau. Der strukturierte und logisch aufgebaute Unterricht ermöglicht den Schüler/innen bereits bekannte Lerninhalte mit neuen zu verknüpfen. Die Aufgabenstellungen sind klar und verständlich formuliert. Die Organisation des Unterrichts erfordert wenig Aufwand, sodass die Zeit im Unterricht wirkungsvoll genutzt werden kann. Wertvolle Pflege der Beziehungsebene. Vielen Lehrpersonen gelingt es, zu den Jugendlichen eine gute Beziehung aufzubauen. Das echte Interesse der Lehrpersonen an den Themen der Jugendlichen schätzen die Lernenden sehr. Für sie trägt dies wesentlich zu ihrem Wohlsein an der Schule bei. Hilfreiche Unterstützung in der Förderlektion und im Studienzimmer. In der Förderlektion werden bewusst individuelle Zielsetzungen formuliert und in Zusammenarbeit zwischen Lehrpersonen und Schüler/innen bearbeitet. Im Stundenplan sind die Förderlektionen so angelegt, dass die jeweiligen Parallelklassen von zwei bis drei Lehrpersonen betreut und unterstützt werden können. Das Studienzimmer bietet eine wertvolle und von vielen Schüler/innen gern genutzte Gelegenheit, die Hausaufgaben in einer störungsfreien Umgebung zu erledigen. 1
Stärken der Sekundarschule Horw Unterstützende und gewinnbringende Zusammenarbeit der Lehrpersonen. Für die schulinterne Zusammenarbeit sind verschiedene geeignete Gefässe eingerichtet. Dies ermöglicht den Lehrpersonen eine effiziente und gewinnbringende Zusammenarbeit. Die Förderung der Lernenden steht dabei im Mittelpunkt. Für die Lehrpersonen bedeutet der gemeinsame Austausch eine wertvolle Stütze im Schul- und Unterrichtsalltag. Die Zusammenarbeit ist durch gegenseitiges Vertrauen und eine hohe Verlässlichkeit geprägt. Respektvoller Umgang und unkomplizierte Kontakte mit Eltern. Die Eltern erleben grossmehrheitlich einen freundlichen und respektvollen Umgang mit den Lehrpersonen. Sie fühlen sich von den Lehrpersonen und der Schulleitung ernst genommen. Anlässe mit allen Eltern und die jährlich stattfindenden Elterngespräche werden sehr geschätzt. Anliegen von Eltern können in der Regel schnell und unkompliziert besprochen werden. Gute Information der Eltern. Die Schule nutzt auf Klassen- wie auf Schulebene einheitliche Informationsmittel. Die Eltern fühlen sich dadurch gut über die schulische Situation ihrer Kinder informiert. Auch über Wichtiges der Schule fühlen sich die Eltern gut und rechtzeitig informiert. Gewinnbringende Zusammenarbeit im Schulleitungsteam. Die Schulleitungen, der Rektor sowie die Schuldienstleitung bilden das Schulleitungsteam, welches Entscheidungen im Konsensverfahren trifft und unter der Federführung des Rektors miteinander die operative Führung der Gemeindeschule Horw verantwortet. Das Schulleitungsteam arbeitet strukturiert und konstruktiv zusammen. Gut organisierter und reibungsloser Schulbetrieb. Die Gemeindeschule hat viele wichtige Abläufe sowie Prozesse schriftlich festgehalten und erstellt im Rahmen des Projekts Qualitätsmanagement neue Unterlagen. Sie gibt den einzelnen Schulen damit einen klaren Rahmen und stellt hilfreiche Instrumente und Vorlagen zur Verfügung. An der Sekundarschule ist die zielgerichtete Zusammenarbeit der Lehrpersonen durch geeignete Gefässe gesichert. Die Schulleitung ist präsent und pflegt eine unterstützende Personalführung sowie eine wertschätzende Zusammenarbeit mit den Eltern. Unterstützende Angebote der Gemeinde. An der Gemeindeschule Horw steht den Schüler/innen, Lehrpersonen und Eltern eine gut verankerte Schulsozialarbeit zur Verfügung. Die Gemeinde bietet zudem ein attraktives und gut mit der Schule vernetztes Angebot an schulergänzenden Tagesstrukturen an. Insgesamt besteht an der Gemeindeschule Horw ein vielfältiges Förder- und Betreuungsangebot. 2
1.2 Optimierungsbereiche der Sekundarschule Horw Optimierungsbereiche der Sekundarschule Horw Zur Unterrichtsgestaltung und zur Steuerung der Lernprozesse bestehen innerhalb des Lehrpersonenteams erst wenige Absprachen. Dies führt zu unterschiedlichen Gewichtungen durch die einzelnen Lehrpersonen. In der Auseinandersetzung mit dem eigenen Lernen werden die Schüler/innen dadurch auch unterschiedlich gefördert. Die Beurteilungspraxis thematisieren die Lehrpersonen oft auf bilateraler Ebene. Dies ermöglicht ihnen zwar eine fundierte und verantwortungsvolle Beurteilung der Schüler/innen. Allerdings bestehen noch wenig Absprachen an der gesamten Sekundarschule, die das gemeinsame Verständnis der Leistungsbeurteilung weiter festigen. Mit dem Klassen- und dem Schülerrat sind zwei wertvolle Gefässe zur Schülerpartizipation installiert. Die Umsetzung und Vernetzung der beiden Gefässe kann durch mehr Absprachen noch optimiert werden. Auf der Ebene der Gemeindeschule Horw befindet sich ein umfassendes Qualitätsmanagement noch im Aufbau. Unterschiedlich abwechslungsreiche Unterrichtsgestaltung. Trotz dem gemeinsamen Thematisieren von kooperativen und selbstgesteuerten Lehr- und Lernmethoden setzen die Lehrpersonen diese im Unterricht unterschiedlich um. Gemeinsam festgelegte Verbindlichkeiten zur Unterrichtsgestaltung bestehen noch nicht. Die Absicht der Schule, die Ausdauer der Schüler/innen durch abwechslungsreichen Unterricht und eigenverantwortliches Lernen zu fördern, wird dadurch unterschiedlich erreicht. Wenig Gemeinsamkeiten in der Steuerung der Lernprozesse. Die Lehrpersonen handhaben die Steuerung der individuellen Lernprozesse unterschiedlich. Teilweise werden fundierte Förderziele formuliert, regelmässig überprüft und deren Erreichen ausgewertet. In einem Portfolio oder einem Lernheft wird dieser Lernprozess dann festgehalten. An der Sekundarschule gibt es jedoch erst vereinzelt Absprachen zur Steuerung der Lernprozesse, wodurch die Lernenden sich unterschiedlich intensiv mit ihrem Lernen auseinandersetzen. Gemeinsames Verständnis zur Leistungsbeurteilung noch wenig gesichert. Zur Leistungsbeurteilung bestehen an der Sekundarschule wenig festgelegte Eckwerte. Überlegungen dazu erfolgen in den einzelnen Unterrichtsteams oder in den Fachschaften, vor allem aber auch auf bilateraler Ebene zwischen einzelnen Lehrpersonen. Dadurch beurteilen die Lehrpersonen zwar fundiert und verantwortungsvoll, dennoch fehlen gemeinsame und verbindliche Eckwerte, die eine einheitliche Beurteilungspraxis an der Schule gewährleisten. Schülerpartizipation. An der Sekundarschule ist der Klassenrat verbindlich eingeführt und mit Vereinbarungen zur Umsetzung versehen. Trotzdem wird das Gefäss unterschiedlich gewichtet und genutzt. Oft wird der Klassenrat nur durchgeführt, wenn die Schüler/innen genügend Themen einbringen oder wenn ein Austausch zu Themen aus dem Schülerrat ansteht. Der Klassenrat wird noch wenig zum Besprechen von sozialen Themen oder zur Übung der Redegewandtheit genutzt. Umfassendes Qualitätsmanagement noch im Aufbau. Die einzelnen offiziellen Elemente zur Qualitätssicherung auf Ebene der Gemeindeschule Horw befanden sich zum Zeitpunkt der externen Evaluation noch im Aufbau oder wurden gerade eingeführt. Das vorausschauende und gezielte Vorgehen der Schulführung sowie die umsichtige Steuerung des Projekts geben Grund zur Annahme, dass die bestehenden Lücken qualitätssichernder Massnahmen bald geschlossen sein werden. 3
Entwicklungsempfehlungen 2 Entwicklungsempfehlungen Gemeinsames Verständnis zu Lehr- und Lernprozessen aufbauen Begründung Das Team der Sekundarschule verfügt über ein grosses Know-how im Bereich der Lehr- und Lernformen. Dieses konnten sie sich in der Berufsausbildung sowie durch individuelle und gemeinsame Weiterbildungen aneignen. In den gemeinsam formulierten Absichten streben sie einen anregenden und abwechslungsreichen Unterricht an, der das selbstgesteuerte Lernen der Jugendlichen ermöglicht und fördert. Dabei steht ebenso das Übernehmen von Selbstverantwortung durch die Lernenden im Mittelpunkt. In verschiedenen Gefässen setzen sich die Lehrpersonen mit diesen Zielsetzungen auseinander. Bisher wurden daraus jedoch noch keine Verbindlichkeiten zu einem gemeinsamen Lehr- und Lernverständnis an der Sekundarschule abgeleitet. Durch die Kenntnisse und Erfahrungen des Teams bestehen gute Voraussetzungen, die Unterrichtsentwicklung bewusster zu koordinieren und abzusprechen. Bisher hatten die Lehrpersonen in der Gestaltung des Unterrichts viel Freiraum. Um die gemeinsam formulierten Absichten effizient und einheitlich umsetzen zu können, sind Vorgaben und Gemeinsamkeiten zur Weiterentwicklung der Unterrichtsgestaltung jedoch förderlich. Sie ermöglichen Absprachen zu Unterrichtsmethoden über die Stufen hinweg und den Aufbau eines roten Fadens. Zudem kann diese thematische Auseinandersetzung auch zur Überlegung genutzt werden, ob die Sekundarschule Horw sich in erster Linie als leistungs- oder förderorientierte Schule versteht. Empfehlung Wir empfehlen der Sekundarschule Horw, ein gemeinsames Verständnis zu Lehr- und Lernprozessen aufzubauen. Dazu sind Lehr- und Lernformen festzulegen, die das Erfüllen der gemeinsamen Absichten unterstützen. Das Erarbeiten und Umsetzen der verschiedenen Formen ist an die Anforderungen der Niveaus der Sekundarschule anzupassen. Mögliche Massnahmen Vorhandenes Methodenrepertoire im Team sichtbar machen Festlegen, welche Kompetenzen mit welcher Methode gefördert werden können An der Primarschule erlernte Kompetenzen aufnehmen und weiterfördern Verbindliche Abmachungen zur Umsetzung festlegen Überprüfung der vereinbarten Methoden und der getroffenen Abmachungen längerfristig sichern 4
Entwicklungsempfehlungen Schülerpartizipation weiter ausbauen und festigen Begründung An der Sekundarschule ist der Klassenrat verbindlich eingeführt. Die Umsetzung erfolgt jedoch noch sehr unterschiedlich. Mehrheitlich wird er dann durchgeführt, wenn die Jugendlichen Themen einbringen. Eher selten bringen Lehrpersonen Themen aus den formulierten Grundlagen der Schülerpartizipation ein. Eine Auseinandersetzung zu Werten und Verhaltensweisen nehmen die Lehrpersonen bei aktuellem Anlass zwar lösungsorientiert auf. Eine bewusst geplante Vertiefung dazu im Klassenrat erfolgt jedoch eher weniger. Der Klassenrat dient zudem als Verbindung zum Schülerrat. Für diese Funktion wird er in den Klassen gut genutzt. Der Schülerrat wurde vor ca. 1 ½ Jahren neu eingeführt. Zwei Lehrpersonen begleiten und beraten ihn. Die Lernenden der Sekundarschule wählen ein zweiköpfiges Präsidium, das die Leitung des Rates und deren Sitzungen wahrnimmt. Die Jugendlichen schätzen den Schülerrat sehr. Allerdings verspüren sie noch wenig Wirkung. Anliegen des Schülerrates zum Schul- und Unterrichtsalltag wurden teilweise durch die Lehrpersonen als nicht verhandelbar abgewiesen. Dies führte bei Jugendlichen zu Enttäuschung und Resignation. Um den Nutzen der gut aufgebauten Schülerpartizipation nicht zu gefährden, sind klar definierte Mitwirkungs- und Gestaltungsfelder für die Schüler/innen wichtig. Dabei sind Möglichkeiten zu einer echten Mitbestimmung zu schaffen. Die Wirkung der Schülerpartizipation könnte mit einer einheitlichen Vernetzung mit dem Klassenrat erhöht werden. Empfehlung Wir empfehlen der Sekundarschule Horw, die Schülerpartizipation auszubauen und zu festigen. Dazu sind Felder zu definieren, in denen die Jugendlichen im Rahmen des Schülerrates mitgestalten und mitbestimmen können. Dabei ist eine einheitliche und den Grundlagen der Schülerpartizipation entsprechende Umsetzung des Klassenrats sicherzustellen. Mögliche Massnahmen Einigung im Team, welche Mitgestaltungs- und Mitwirkungsfelder den Jugendlichen ermöglicht werden sollen Allenfalls eine schrittweise Öffnung der Mitwirkungsmöglichkeiten planen Vorgaben zur Umsetzung des Klassenrats bestätigen Teilnahme des Schülerrats-Präsidiums an Sitzungsteilen des Lehrpersonenteams überprüfen Umsetzung der Abmachungen regelmässig überprüfen 5