Präsentation Endergebnisse

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Transkript:

Präsentation Endergebnisse 10.09.2012 RUSH Effekt 4-monatiger Lauftrainingsprotokolle ( HIT versus LIT ) auf muskuläre, physiologische und kardiale Größen bei Untrainierten und Wiedereinsteigern Institut für Medizinische Physik, FAU Radiologisches Institut, FAU Institut für Sportwissenschaften, FAU Klinikum Nürnberg Universitätsklinikum Erlangen

Studiendesign RUSH Randomisierte Studie mit zwei Studienarmen (je 40 Männer) - Laufgruppe (HIT; 2-4x/Wo; 4 Monate (Sept.-Dez.), n=40) - Wartegruppe (Kontrolle (Sept.-Dez.); LIT (Jan.-Mai), s.o. n=40) Einschlusskriterien: - Männer zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr - niedriger Trainingsumfang ( 1x/Wo. Ausdauertraining) - Body Mass Index < 30 kg/m 2 (bspw. ca. 100 kg bei 180 cm Größe) Ausschlusskriterien: - Herz-Kreislauf-Erkrankungen - Fehlzeiten > 2 Wochen während des Interventionszeitraums - Klaustrophobie, Herzschrittmacher, magnetisierbare intracorporale Fremdkörper (-> MRT)

Messungen (Übersicht) Zielgrößen Studien-Endpunkte: Körperzusammensetzung Herzparameter (strukturell + funktionell) Blutparameter Muskulatur (Ruhe-/Leistungsumsatz und Co.) Sporttests (Ausdauer, Beinkraft, Schnelligkeit) Bezugswertermittlung: Laktatleistungsdiagnostik (Lauf-Stufentest) Bildnachweis: Institut für Medizinische Physik; Institut für Radiologie, FAU

Zwei Trainingsprotokolle Dauer: 4 Monate: September-Dezember / Januar-Mai Trainingshäufigkeit: 2 4 TE/Woche (zu Beginn 2 TE/Wo., progr./period. Steigerung) jeweils eine - zwei gemeinsame TE mit Betreuung jeweils eine - drei selbständige TE gemäß Trainingsplan Trainingsziel: 10 km Volkslauf Sylvester/Frühjahrslauf Bezugswerte: Intensitätssteuerung über Herzfrequenz (laktatbasiert) Unterschied zwischen den Gruppen: High Intensity Training (HIT) vs. Low Intensity Training (LIT) Aber: gleiche Arbeit als Basis: HIT: schneller/kürzer ; LIT: länger/langsamer

Trainingsarm I Trainingsgruppe High Intensity Training (HIT; n=40) Trainingsvorgaben: Trainingsintensität: 95 110% der Schwellen-HF ( 80-95% Hfmax): 35% des Gesamtvolumens Belastungen über der ANS (>102,5% der ANS-HF) 35% des Gesamtvolumens Belastungen im Bereich der ANS (95-102,5% der ANS-HF) 30% des Gesamtvolumens Belastungen unter der ANS Methoden: v.a. extensives Intervalltraining, Schwellen-(Dauer-) läufe, intensive Fahrtspiele

Trainingsarm II Wartegruppe low Intensity Training (LIT; n=41; EX-KG ) Trainingsvorgaben: Trainingsintensität 70-100% Schwellen HF ( 60-82,5% Hfmax) 0% des Gesamtvolumens Belastungen über der ANS (>102,5% ANS-HF) 5% des Gesamtvolumens Belastungen im Bereich der ANS (95-102,5% der ANS-HF) 10% des Gesamtvolumens Belastungen knapp unter der ANS (75-95% ANS-HF) 85% Gesamtvolumen Belastungen im niedrigintensiven Bereich (60-75% ANS-HF) Methoden : v.a. extensive Dauermethode, extensive Fahrtspiele, selten intensive Dauermethode/ext. Intervalle

Basale Charakteristika Variable HIT (n=33) KG (n=41) LIT (n=32) Alter [J] 44,1 ± 4,7 42,8 ± 5,6 42,9 ± 5,1 Größe [cm] 181,1 ± 6,3 181,7 ± 5,3 180,8 ± 5,0 Gewicht [kg] 91,2 ± 13,8 90,2 ± 15,8 87,5 ± 13,3 Arbeitszeit [h/woche] 42,9 ± 6,4 42,7 ± 7,1 43,5 ± 5,5 Aktivität [Index] 1 2,6 ± 1,0 2,5 ± 1,1 2,6 ± 1,0 Sport-Umfang [min/w] 29,4 ± 29,3 32,4 ± 34,3 33,1 ± 30,7 VO 2 max [l/min/kg] 35,9 ± 5,5 37,8 ± 6,2 38,3 ± 5,6 1 selbsteingeschätzte körperliche Aktivität Index von 1 (sehr niedrig) bis 7 (sehr hoch)

Ergebnisse: Trainingsgrößen (HIT vs. LIT) Variable HIT LIT Drop-out [n] 7 9 Trainingshäufigkeit [TE] 1 40,5 ± 5,4 40,3 ± 5,7 Zeit unter Belastung [min] 2092 ± 298 2300 ± 347 Gesamte Arbeit [MJ] 118,8 ± 21,4 123,7 ± 24,6 Anstrengungsgrad [Index] 2 4,7 ± 0,9 4,5 ± 1,1 1 von maximal 51 Trainingseinheiten; Range: 25-50 2 selbsteingeschätzter körperlicher Anstrengungsgrad beim Training; Index von 1 (nicht anstrengend) bis 7 (sehr anstrengend)

Ergebnisse: Körperzusammensetzung *

Ergebnisse: Lauf-Stufentest (Ausbelastung) ( * )

Ergebnisse: Ökonomisierung

Kardiale MRT Morphologie Late Enhancement Funktion Cardio-MRT Strain Muskelmasse /-volumen Schlagvolumen Herzmuskeldicke

Kardiale MRT: Herzparameterveränderungen HIT gegenüber Kontrollgruppe *** p <.001 *** p <.001 HIT-group Controls MM EDV ESV SV MM EDV ESV SV

Kardiale MRT: Herzparameterveränderungen HIT gegenüber LIT

Kardiale MRT: Korrelation Herzmorphologie und Sauerstoffaufnahme

Fazit: MRT "Mit der kardialen MRT als Goldstandard zur Evaluation funktioneller und morphologischer Herzparameter zeigen sich nach einem viermonatigen HIT- und LIT- Training signifikante Zuwächse in der myokardialen Masse, dem enddiastolischen Volumen und dem Schlagvolumen beider Ventrikel, wobei Teilnehmer der HIT-Trainingsgruppe signifikant höhere Zuwächse der myokardialen Masse des linken und rechten Ventrikels sowie im enddiastolischen Volumen des linken Ventrikels aufweisen."

Gefäßalterbestimmung Gefäß Max. IMT IMT-Mittelwert Vaskuläres Alter DHC-Risiko Linker Bulbus 0.656 mm 0.490 mm 35 2% Rechter Bulbus 0.721 mm 0.545 mm 38 2%

Ergebnisse: Gefäßsystem

Ergebnisse: Labor Ausdauerspezifik

Ergebnisse: Labor

Ergebnisse: Labor

Ergebnisse: Labor

Gruppeninterne Veränderungen Variable LIT-Laufgruppe HIT-Laufgruppe Körperfett *** ** Muskelmasse ** * Laufzeit unter Belastung *** *** Relative VO 2 max *** ( *) *** Relative VO 2 submax * * * Myocardmasse *** * *** Enddiastolisches Volumen *** * *** Mittlerer Blutdruck *** *** Intima Media Thickness ** * Gesamtcholesterin/HDL-C *** * *** HBA1c *** *** *

Fazit Beide Programme führten zu identischen Ergebnissen hinsichtlich Performance trotz Unterschieden in einzelnen leistungsdeterminierenden Parametern (=Anpassung in unterschiedlichen Bereichen) Sinnvoll erscheint demnach eine Kombination beider Programme um eine optimale Reizsetzung und Anpassung im Bereich unterschiedlicher Organsysteme zu generieren Hinsichtlich Verletzungen/Beschwerden bestand kein Unterschied zwischen LIT und HIT Das häufige Auftreten von trainingsbedingten Beschwerden (1/3 der Studienteilnehmer) verdeutlicht die Bedeutung einer Eingewöhnungsphase und gegebenenfalls einer Ergänzung durch Kraft- und Dehnübungen zur Erhöhung der Belastbarkeit des Bewegungsapparates.

Ausblick Ausdauer ist jedoch nicht alles.. Krafttraining ist für einen Erhalt/eine Erhöhung der Muskelmasse, Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit des Bewegungsapparates ebenfalls sehr bedeutsam Kraftstudie Männer zwischen 30 und 50 Jahren gesucht!!!

Universitätsklinikum Erlangen Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Für die Unterstützung der Studie danken wir den folgenden Firmen und Einrichtungen herzlich: Bayer Vital GmbH, Leverkusen DANOVA, Erlangen Netzwerk Knochengesundheit e.v. Synlab, Nürnberg