Lernziele der WIAP-Theorieseminare zur Seminarvorbereitung und Orientierung von Ausbildungsteilnehmern und Dozenten

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Transkript:

Kinder- und Lernziele der WIAP-Theorieseminare zur Seminarvorbereitung und Orientierung von Ausbildungsteilnehmern und Dozenten Die nachfolgenden Lernziele beziehen sich auf die Theorieseminare und blöcke im Rahmen der Psychotherapie-Ausbildung an der Wiesbadener Akademie für Psychotherapie. Sie dienen den Dozenten zur Orientierung und den Ausbildungsteilnehmern zur Vor- und Nachbereitung durch eigenes Literaturstudium. Bitte beachten Sie, dass nicht immer alle Lernziele in einem Seminar behandelt werden können, da Dozenten aufgrund der Gruppendynamik ihr Programm manchmal modifizieren müssen. Erstes Ausbildungsjahr Seminar 1.1 Psychotherapeut Werden I: Ankommen in der WIAP, Menschenbild der WIAP Begegnung der Gruppenmitglieder untereinander und mit dem Mentor, gegenseitiges Kennenlernen Orientierung über tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (als Richtlinienverfahren) Einblick in Besonderheiten der Kinder- und erste Selbstreflexion zur therapeutischen Identität als Kinder- und Jugendtherapeut, Selbsterfahrungsübungen zur Motivation der Berufswahl besondere Verantwortung durch Heilberuf Seminar 1.2 Psychotherapeut-Werden II: Einführung in die tiefenpsychologisch fundierte Kinder- und und ihre Besonderheiten Verständnis für tiefenpsychologisches Vorgehen ( Wie und warum wirkt tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie? ) Spezifika in der Behandlung von Kindern und Jugendlichen Ziele, Indikation, Methode und Abgrenzung der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie bei Kindern und Jugendlichen Seminar 1.3 Psychotherapeut-Werden III: Grundbegriffe der Tiefenpsychologie und die Bedeutung des Spiels in der Kinder- und Einblick in Setting und Interventionstechniken (Deuten, Konfrontieren, Durcharbeiten bei begrenzter Regression) der tiefenpsychologisch fundierten Kinder- und Einführung in Begriffe (z.b.. therapeutische Beziehung, Unbewusstes, Übertragung, Gegenübertragung, Widerstand, Agieren, Abwehr, Regression, Konflikt, Struktur etc. mit Bezug auf die therapeutischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen Überblick über verschiedene psychodynamische Modellannahmen (z.b. Triebtheorie, Selbstpsychologie, Objektbeziehungstheorie) Verständnis für die Bedeutung des Spiels als via regia zum Unbewussten beim Kind Seminar 1.4 Psychotherapeut-Werden IV: Allgemeine Krankheitslehre psychotherapeutisch behandelbarer Störungen im Kindes- und Jugendalter aus psychodynamischer Sicht Definition von Gesundheits-Krankheitsbegriff und Störung 1

Überblick über psychodynamischen Erklärungsmodelle (Freud, Klein, Mahler, Winnicot, Kohut) Überblick über Störungen im Kindes- und Jugendalter und deren Diagnostik (OPD-KJ, ICD-10 MAS) Vermittlung der Indikationsstellung für tiefenpsychologisch fundierte Therapie bei Kindern und Jugendlichen. Seminar 1.5 Psychotherapeut-Werden V: Entwicklungspsychologie, Beziehung und Bindung; tiefenpsychologische Entwicklungskonzepte und analytische Säuglingsforschung Überblick über entwicklungspsychologische Grundlagen (kognitive, motorische, sprachlich sowie soziale Entwicklung und ihre Störungen) Einblick in die Bindungsforschung (z.b. zu Bindungsqualitäten), Thematisierung der psychischen Repräsentanz der realen Interaktion mit Bezugspersonen tiefenpsychologisches Verständnis für Entwicklungspsychopathologie Seminar 1.6 Psychotherapeut-Werden VI: Allgemeine und spezielle Neurosenlehre Störungsbegriff Definition des Neurosebegriffs und von Neurosenstrukturen Einführung in Konfliktpathologie (Grundkonflikt, Aktualkonflikt, innerer Konflikt) und Strukturpathologie Seminar 1.7 Tiefenpsychologische Anamneseerhebung und Erstgespräch (Theorie und Patientenvorstellung) Verständnis für die diagnostischen, prognostischen, therapeutischen und kommunikativen Funktion des Erstgesprächs Unterscheidung von nicht, halb- und strukturiertem Erstinterview Erfahrung mit objektiver, subjektiver und szenischer Information Überblick über die Inhalte der Anamnese Übung mit Erstinterview nach Dührssen, Peseschkian, Argelander Seminar 1.8 Einführung in die Positive Psychotherapie als tiefenpsychologisch-humanistische Kurzzeittherapie Darstellung des Menschenbildes der Positiven Psychotherapie Verständnis von Positiver Psychotherapie als humanistische psychodynamische Kurzzeit- Psychotherapie Vertiefung zum Erstinterview der Positiven Psychotherapie (vgl. Seminar 1.7) Überblick über die 5 Stufen der Positiven Psychotherapie Einsatzmöglichkeiten des Balancemodells, der Mikrotraumentheorie, der Vorbilddimensionen, der Interaktionsstadien Einsatzmöglichkeiten von WIPPF, DAI und anderen Verfahren Anwendung von Geschichten und Spruchweisheiten Seminar 1.9 Allgemeine Krankheitslehre psychotherapeutisch behandelbarer Störungen im Kinder- und Jugendalter aus Sicht der Positiven Psychotherapie Verständnis für Störungen als Fähigkeit Bearbeitung von Störungsbildern orientiert an den 4 Bereichen Arbeit mit dem Konfliktmodell der Positiven Psychotherapie Vertiefung der Inhalte von Seminar 1.8 2

Seminar 1.10 Allgemeine und spezielle Psychosomatik für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten Darstellung von Modellen der psychosomatischen Sichtweise (Bezug zu Leib-Seele-Thema, Psychosomatikbogen, bio-psycho-sozialer Sichtweise etc.); wichtige Autoren Hinweis auf somatoforme Störungen nach ICD-10 Darstellung häufiger psychosomatischer Störungsbilder im Kindes- und Jugendalter Thematisierung der therapeutischen Haltung, Behandlungsplanung und spezieller Schwierigkeiten bei der Therapie von psychosomatischen Störungen Seminar 1.11 Bedeutung und Aspekte der Therapeut-Patient-Beziehung und der Passung in der Kinder- und Definition von Passung, therapeutischer Arbeitsbeziehung, therapeutischem Rapport Erkennen der Eigenschaften und Wirkungen einer guten Passung und therapeutischen Beziehung (Bewusstmachen und Nutzung von Übertragung, Gegenübertragung, Agieren und Widerstand) Beiträge des Therapeuten zur funktionierenden und fehlenden Passung bzw. therapeutischen Beziehung (u.a. Selbsterfahrung zum Einfluss narzisstischer Kränkungen des Therapeuten) Verständnis der Bedeutung von Neutralität und Abstinenz Bearbeitung der besonderen Bedeutung von Arbeit mit den Bezugspersonen Übungen Zweites Ausbildungsjahr Seminar 2.1 Die probatorische Phase in der tiefenpsychologisch fundierten Kinder- und Bezug zu Seminar 2.3 Berichterstellen I, Bezug zu Seminar 1.7 Anamnese/Erstgespräch und Seminar 1.11 therapeutischen Beziehung/Passung Vermittlung weiterer Funktionen der Probatorik (Motivationsprüfung/Auftragsklärung, Problemaktualisierung, Diagnostik, psychischer Befund, Psychodynamik, Behandlungsplanung/Formulierung von Therapiezielen) Vermittlung der formalen und rechtlichen Aspekte der probatorischen Sitzungen (Schweigepflichtsentbindung, Konsiliarbericht, informed consent, Bericht an den Gutachter) Besonderheiten durch Bezugspersonen in der Probatorik Darstellung der Unterschiede zwischen Probatorik vs. Therapie Indikation zu KZT und LZT Seminar 2.2 Psychodynamik-Seminar Vorbereitung auf die Zwischenprüfung und Behandlungsphase unter Supervision Klärung offener Fragen zum bisher Gelernten Zusammenhang von Grundkonflikt, innerem Konflikt, Aktualkonflikt und Symptomatik Bedeutung von Übertragungen und Gegenübertragungen Herleitung der Strukturdiagnose Erarbeitung der Psychodynamik von vorgestellten oder eigenen Fällen in Kleingruppen (Elemente der Balintarbeit) Darstellung der Psychodynamik in der Falldokumentation für die Zwischenprüfung und in Berichten an den Gutachter Seminar 2.3 Berichterstellung I Systematik (Antragsverfahren, Psychotherapierichtlinien, Rahmenbedingungen), Biografie, Befund, Setting, Psychodynamik, Behandlungsplanung und Prognose Hinweise auf rechtlichen Rahmen und Bedeutung des Gutachterverfahrens 3

Übungen mit der Systematik der Berichterstellung (Bearbeitung der Gliederungspunkte für LZT- und KZT-Antrag anhand der KV-Vorgaben) Übungen mit Berichten an den Gutachter Seminar 2.4 Projektive Testverfahren Einordnung der projektiven Tests in die Diagnostik Darstellung und Übung mit Verfahren wie Schwarzfuss-Test, Sceno-Test, Mann Zeichen Test, Baum Zeichen Test, Picture Frustration Test, Familie in Tieren, CAT (nicht alle Tests können geübt werden) Vermittlung der Möglichkeiten und Grenzen der Verfahren Übungen Seminar 2.5 Suizidalität und Krisenintervention in der Kinder- und (Fallseminar) Einziges Seminar zum Thema Sensibilisierung für das Thema (Epidemiologie, Risiken, Warnsignale, Ursachen und Auslöser) Suizidalität bei Kindern und Jugendlichen, im sozialen Umfeld (Angehörige, Freunde etc.) Darstellung von Erklärungsmodellen Möglichkeiten der Erfassung Vorbereitung auf Krisensituationen, praktisches Vorgehen bei Notfällen, rechtliche Gesichtspunkte, Umgang mit Bezugspersonen Beschäftigung mit Suizidforen im Internet, Werther-Effekt, chronischer Suizidalität Seminar 2.6 Spezielle Krankheitslehre psychotherapeutisch behandelbarer Störungen bei Kindern und Jugendlichen (u.a. Enuresis, Enkopresis) Diagnostik und Behandlung bei typischen Krankheitsbildern (auf jeden Fall Ausscheidungsstörungen, gerne zusätzlich andere) Vermittlung der Erklärungsmodelle der Entstehung und therapeutischen Wirkung (auch über die tiefenpsychologisch fundierte Therapie hinausgehend) Einsatz von ICD-10, MAS und OPD-KJ Arbeit mit den Leitlinien Seminar 2.7 Therapeutische Arbeit mit Eltern und Bezugspersonen Betonung der Bedeutung der Bezugspersonen-Arbeit in der Kinder- und Psychodynamik der Eltern-Kind-Interaktion und ihre Beeinflussung durch Psychotherapie Bedeutung der Triangulierung Techniken der Elternarbeit mit Übungen Umgang mit Konfliktsituationen Rechtliche Aspekte (z.b. Sorgerecht, Familiengericht, Jugendamt) Seminar 2.8 Entwicklungsstörungen und Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend (u.a. elektiver Mutismus) Bearbeitung von Störungen aus ICD-10 F8 und ICD-10 F9 (zumindest elektiver Mutismus, gerne andere) Vermittlung von regelhafter Entwicklung und von Entwicklungskonzepten (Freud, Piaget, Erikson etc.) Überblick über die Gemeinsamkeiten aller Entwicklungsstörungen und über verschiedene Formen der Entwicklungsstörungen bzw. über Verhaltens- und emotionale Störungen Darstellung von Behandlungsmöglichkeiten 4

Seminar 2.9 Behandlungspraxis I (Verfahren, Methoden, Techniken): Entwicklungsstufe I: Kleinkindalter 2-6 Jahre Erläuterung der Entwicklungsaufgaben im Kleinkindalter Bezug zu Besonderheiten der Elternarbeit und Antragstellung Kurze Beschreibung häufiger Störungen im Kleinkindalter anhand ICD-10 z.b. Regulationsstörungen, Enuresis, Enkopresis etc. (Achtung: Bezug zu Seminar 2.6) mit Hinweisen zu Diagnostik und Differenzialdiagnostik Darstellung therapeutischer Möglichkeiten bei häufigen Störungen im Kleinkindalter Seminar 2.10 Behandlungspraxis II (Verfahren, Methoden, Techniken): Entwicklungsstufe II: Schulalter 6-12 Jahre Erläuterung der Entwicklungsaufgaben im Schulalter Bezug zu Besonderheiten der Elternarbeit und der Antragstellung Kurze Beschreibung häufiger Störungen im Schulalter (z.b. ADHS, Schulphobie, Störungen des Sozialverhaltens, Entwicklungsstörungen) gemäß der ICD-10 mit Hinweisen zu Diagnostik und Differenzialdiagnostik (Achtung: Bezug zu Seminar 3.3) Darstellung therapeutischer Möglichkeiten bei häufigen Störungen im Alter von 6 bis 12 Jahren Schwerpunkt soll bei tiefenpsychologisch fundierter Therapie liegen aber auch Einblick in verhaltenstherapeutische Verfahren wie time out, Selbstverbalisation etc. Seminar 2.11 Behandlungspraxis III (Verfahren, Methoden, Techniken): Entwicklungsstufe III: Adoleszenz und junge Erwachsenenzeit Erläuterung der Entwicklungsaufgaben in Adoleszenz und jungem Erwachsenenalter Bezug zu Besonderheiten der Elternarbeit und Antragsstellung Darstellung der Besonderheiten bei der Altersgruppe 18 bis 21 Jahre (Abgrenzung und Indikation von/zur Erwachsenentherapie) Kurze Beschreibung häufiger Störungen in Adoleszenz und junger Erwachsenenzeit (z.b. Ess- Störungen, Drogenmissbrauch) anhand ICD-10 mit Hinweisen zu Diagnostik und Differenzialdiagnostik Darstellung therapeutischer Möglichkeiten bei häufigen Störungen ab dem 12. Lebensjahr Schwerpunkt soll bei tiefenpsychologisch fundierter Therapie bei Jugendlichen liegen aber auch Einblick in verhaltenstherapeutische Verfahren Drittes Ausbildungsjahr Seminar 3.1 Berufsethik in der Psychotherapie und Psychohygiene von Psychotherapeuten Vermittlung von Grundprinzipien ethischen Verhaltens in der Psychotherapie, Beispiele für unethisches Verhalten Thematisierung der Anforderungen an Approbierte (Heilberuf) Bearbeitung des Themas Nebenwirkungen und Risiken in der Psychotherapie Vermittlung von Verpflichtungen wie Dokumentations-, Schweige- oder Aufklärungspflicht Austausch über spezifische Belastungen von Psychotherapeuten Selbstreflexion über die Motivation zur Berufswahl Thematisierung von Präventions-, Bewältigungs- und Selbstfürsorgemöglichkeiten sowie spezieller Weiterbildung zur Verhinderung von Burnout Seminar 3.2 Berichterstellung II (mit eigenen Fällen der Teilnehmer) 5

Wiederholung der Anforderungen aus Seminar 2.3, Austausch der bisherigen Erfahrungen und Schwierigkeiten Vermittlung von Kenntnissen zum Fortführungs- und Umwandlungsantrag sowie zum Antrag auf 2-stündige wöchentlichen Therapie Darstellung der Gründe für Ablehnungen (mangelhafte Beschreibung von Psychodynamik oder Behandlungsplanung) und Möglichkeiten des Obergutachtens Abgrenzung gegenüber psychoanalytischen Berichten an den Gutachter Übungen, Arbeit mit Berichten an den Gutachter Seminar 3.3 Behandlung von Störungen der Emotionen und des Sozialverhaltens (u.a. ADHS) Kurze Beschreibung der Störungsbilder nach ICD-10 mit Diagnostik und Differenzialdiagnostik (Achtung: Bezug zu Seminar 2.10) sowie Entstehungsmodellen und Leitlinien Darstellung tiefenpsychologisch fundierter Therapieansätze (Behandlungsplanung und praxis) und alternative andere Verfahren (auch Hinweis auf Psychopharmaka) Seminar 3.4 Behandlung von Angst, Zwang und Anpassungsstörungen Kurze Beschreibung der Störungsbilder nach ICD-10 mit Diagnostik und Differenzialdiagnostik sowie Entstehungsmodellen (Schwerpunkt bei Kindern und Jugendlichen) Darstellung tiefenpsychologisch fundierter Therapieansätze (Behandlungsplanung und praxis) und alternative andere Verfahren (auch Hinweis auf Psychopharmaka) Seminar 3.5 Psychotraumatologie Definition von Trauma und Traumafolgestörungen (Diagnostik) Neurophysiologische Kenntnisse zur Trauma-Entstehung und -behandlung Beschreibung typischer Interventionen (z.b. sicherer Ort, Bildschirmtechnik, EMDR, Reorientierung) Besonderheiten bei der Kinder- und Vermittlung der Grenzen der Methoden für Therapeuten ohne Trauma-Ausbildung Seminar 3.6 Behandlungsformen von Essstörungen (Anorexie, Bulimie, Adipositas) Kurze Beschreibung der Störungsbilder nach ICD-10 mit Diagnostik und Differenzialdiagnostik sowie Entstehungsmodellen (Achtung: Bezug zu Seminar 2.11) Darstellung tiefenpsychologisch fundierter Therapieansätze (Behandlungsplanung und praxis) und Alternativen (VT, stationäre Therapie, Medikamente etc.) Seminar 3.7 Gruppentherapie mit Kindern und Jugendlichen Beschreibung der Rahmenbedingungen (Indikationen, Setting, Auswahlkriterien/Zusammensetzung) für Gruppentherapie mit Kindern und Jugendlichen Wirkfaktoren von Gruppentherapien (tiefenpsychologisch, analytisch, verhaltenstherapeutisch) Vertiefung tiefenpsychologischer Gruppenkonzepte (Beachtung von Übertragung, Gegenübertragung, Widerstand, Regression etc.) in der Kinder- und Darstellung der Besonderheiten ambulanter (z.b. Antragstellung) und stationärer Gruppen Übungen, Aufgreifen der Erfahrungen der Teilnehmer z.b. aus Kliniken Seminar 3.8 Verhaltenstherapeutische Behandlungskonzepte und methoden in der Kinderund 6

Vermittlung von Prinzipien, Besonderheiten und Indikationen der Verhaltenstherapie bei Kindern und Jugendlichen Einblick in die spieltherapeutischen Ansätze der Verhaltenstherapie Überblick über Desensibilisierungs- und Konfrontationsmethoden, operante Techniken und Selbstinstruktionsverfahren Vermittlung von Problemlöse- und Kompetenztrainings Vergleich des verhaltenstherapeutischen Elterntrainings mit tiefenpsychologisch fundiertem Vorgehen. Seminar 3.9 Familientherapie und moderne Familienformen Kurzer Überblick über die historische Entwicklung von Familiensystemen mit Schwerpunkt auf den Besonderheiten gegenwärtiger Familienformen (Einelternfamilien, Patchworkfamilien etc.) Vermittlung von Prinzipien, Besonderheiten und Indikationen von Familientherapie Verständnis über das Konzept des Indexpatienten und Bedeutung der Bezugspersonenarbeit (Achtung: Bezug zu Seminar 2.7) Übersicht über Modelle von Richter (Familienneurose), Stierlin (Delegationsmodell / bezogene Individuation), Sperling (Mehrgenerationenperspektive), Bauriedl (Beziehungsanalyse) und Willi (Kollusionskonzept) Art des Einbezug von Kindern und Jugendliche in die Familientherapie Seminar 3.10 Gemeinsamkeiten und Unterschiede psychotherapeutischer Verfahren und Methoden (Schwerpunkt: wissenschaftlich anerkannte Verfahren) Kurzer Überblick über die historische Entwicklung der (Kinder- und Jugendlichen-) Psychotherapie Vergleich der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie mit Psychoanalyse (verschiedene Ansätze) und Verhaltenstherapie (verschiedene Ansätze). Schwerpunkt liegt auf Kinder- und. Hinweise auf Systemische Therapie und Gesprächspsychotherapie Seminar 3.11 Beendigung und Abschied in der Psychotherapie Begleitung der Ausbildungsgruppe beim Ende der gemeinsamen Seminararbeit (Reflexion über bisherige Ausbildung, Gruppenübungen mit Selbsterfahrungsanteilen etc.) Vermittlung der Bedeutung (Lösung der Übertragungsbeziehung) und spezieller Schwierigkeiten der Endphase von Psychotherapien (z.b. krisenhafte Zuspitzung) sowie Hinweise zu deren Gestaltung (z.b. Thematisierung des Endes, schrittweiser Abschied, Resümee) Umgang mit vorzeitigem Abbruch Wiesbadener Akademie für Psychotherapie, www.wiap.de Weitergabe nicht gestattet. Stand: August 2016 7