STUDIEREN UND DURCHSTARTEN. Grenzen der Arbeit oder Arbeiten ohne Grenzen? Gewandelte Arbeitsanforderungen als Coaching-Thema Prof. Dr. phil. Andreas Zimber Prodekan und Studiendekan Masterstudiengang Psychologie STAATLICH ANERKANNTE FACHHOCHSCHULE
Gewandelte Arbeitsanforderungen als Coaching-Thema 1. Was hat sich bei der Arbeit gewandelt? 2. Folgen für die Beschäftigten: Beispiel Führungskräfte 3. Ansätze für das Coaching Folie 2
1. Was hat sich bei der Arbeit gewandelt? Makroebene (globale Wirtschaft und Gesellschaft) globaler Wettbewerb Verschiebung der Beschäftigungs- Struktur (z.b. Wissensarbeit, Dienstleistungen) Verbreitung der Informations- und Kommunikationstechnologie (IuK) Mesoebene (Unternehmen) flexible Arbeitsformen und -zeiten (z.b. Projektarbeit, Telearbeit) neue Management- Formen, Reorganisationsprozesse Mikroebene (Individuen und ihre sozialen Beziehungen) Anforderungen: lebenslanges Lernen Anpassung an Technik Selbststeuerung Kooperation und Kommunikation Belastungen: Unsichere Arbeitsbedingungen Informationsüberlastung Entgrenzung der Arbeit Arbeitsverdichtung Folie 3 Quelle: Zimber & Rigotti (2015)
1. Was hat sich bei der Arbeit gewandelt? Beispiel: Multitasking-Anforderungen weniger Routinetätigkeiten geistig anspruchsvolle (Wissens-) Arbeit stärker projektorientiertes Arbeiten viele Parallelaufgaben in unterschiedlichen Teams eingebunden wechselseitige Abhängigkeiten mehr Störungen und Unterbrechungen Grenzen mit Privatleben verschwimmen Anforderungen an die Selbstorganisation stärker selbst bestimmen, wann, wie und wo gearbeitet wird mehr selbständige Planung und Einteilung der Arbeit selbständig für Pausen und Erholungszeiten sorgen Folie 4
2. Folgen für die Beschäftigten Anstieg psychisch bedingter Erkrankungen in der Arbeitswelt: Folie 5
2. Folgen für die Beschäftigten: Beispiel Führungskräfte Durchschnittliche Korrelationen zwischen psychischer Gesundheit und arbeitsbezogenen Risikofaktoren bei Führungskräften Depressive und psychosomatische Symptome Psychische Gesundheit/ Wohlbefinden Stress Stressoren in der Arbeit Quantitative Arbeitsbelastung* Konflikte durch Führungsrolle** Quantitative Arbeitsbelastung* Quantitative Arbeitsbelastung* Konflikte durch Führungsrolle** Quantitative Arbeitsbelastung* N k Min / r [CI 95%] d Max 1.019 5 -.53 /.48.20 [.14 < r <.26].40 952 3.25 /.49.31 [.25 < r <.37].64 36.20 2 3 -.50 / -.14 Quelle: Zimber, Hentrich, Bockhoff, Wissing & Petermann (2015) Irritation -.26 [-.30 < r < -.22] -.54 2.211 2.03 /.67.13 [.09 < r <.17].25 408 2.32 /.55.43 [.35 < r <.51].94 256 2.22 /.32.26 [.14 < r <.37].54 Folie 6
2. Folgen für die Beschäftigten: Beispiel Führungskräfte Ergebnisse der Studie Psychische Gesundheit von Manager/innen (PsyGeMa) (Zimber & Hentrich, 2015) N=282 Führungskräfte Folie 7
2. Folgen für die Beschäftigten: Beispiel Führungskräfte Angaben zur erlebten Arbeitsintensität (Mittelwerte): Folie 8
2. Folgen für die Beschäftigten: Beispiel Führungskräfte Verbreitung psychischer Beeinträchtigungen bei N=282 Führungskräften: Folie 9
2. Folgen für die Beschäftigten: Beispiel Führungskräfte Zusammenhänge (Korrelationskoeffizienten) zwischen psychischen Beeinträchtigungen und Verausgabungsneigung (Overcommitment): Folie 10
2. Folgen für die Beschäftigten: Beispiel Führungskräfte Zusammenhänge (Korrelationskoeffizienten) zwischen psychischen Beeinträchtigungen und Persönlichkeitsmerkmalen: Folie 11
2. Folgen für die Beschäftigten: Beispiel Führungskräfte Folie 12
3. Ansätze für das Coaching Folie 13
3. Ansätze für das Coaching Arbeitsprozess: Arbeits- Anforderungen Bewältigungsansätze (Kaluza) Instrumentelle Bewältigung Coaching-Themen: Arbeitsmittel, Einsatz von Technik Arbeitsplanung, Zeitmanagement Arbeitsverhalten Beanspruchungs- Reaktionen Mentale Bewältigung Regenerative Bewältigung Kompetenztraining Bearbeitung von Einstellungen und Denkmustern Erholung, Pausengestaltung Folie 14
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT Folie 15