Psychosoziale Belastungen am Arbeitsplatz Auswirkungen auf Individuum und Team
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- Helmut Raske
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Transkript
1 Psychosoziale Belastungen am Arbeitsplatz Auswirkungen auf Individuum und Team Manfred Rupp Leiter Personalführung und -gewinnung
2 Selbstverständlich.für den Körper 2
3 und was ist mit Psyche? 3
4 Belastungen Distanzierungsfähigkeit 24- Stunden- Schichtarbeit Nachtdienst Resignationstendenz Überstunden Umstrukturierung Menschliches Leid Steigende Patientenzahlen Einspringen Nichtbesetzte Stellen Perfektionsstreben Arbeitsverdichtung Verausgabungsbereitschaft Tod Emotionsarbeit 4
5 Bedeutung psychischer Belastung in der Arbeitswelt Oftmals wird psychische Belastung mit psychischer Störung und damit mit individueller Beeinträchtigung und verminderter Leistungsstärke in Verbindung gebracht Für manche hat der Begriff einen negativen Beigeschmack 5
6 Belastungs-Beanspruchungsmodell (1) Belastung: Gesamtheit aller bei einer Tätigkeit direkt oder indirekt entstehenden oder bestehenden Einwirkungen des Arbeitssystems auf den Menschen Arbeitsbelastungen resultieren aus der Aufgabenerfüllung Umwelt-/Umfeldbelastungen physikalisches Umfeld (Lärm, Klima,,...) soziale Umgebung (z.b. Betriebsklima, Arbeitszeitregelung oder Sicherheit des Arbeitsplatzes) 6
7 Belastungs-Beanspruchungsmodell (2) Beanspruchung: Gesamtheit aller, von den individuellen Eigenschaften, Fähigkeiten und Fertigkeiten abhängigen, unterschiedlichen Auswirkungen im einzelnen Menschen Beanspruchungen sind abhängig von Höhe und Dauer der Teilbelastungen, individuellen Faktoren (individuellen Eigenschaften, Fähigkeiten, Fertigkeiten und Bedürfnissen). Berücksichtigung inter- und intraindividueller Unterschiede (objektiv gleiche Belastungen können zu unterschiedlichen Beanspruchungen führen) 7
8 Belastungs-Beanspruchungs-Modell psych. Belastung Individuelle Voraussetzungen psych. Beanspruchung anregend beeinträchtigend Langfristige Folgen Übung / Weiterentwicklung Wohlbefinden Gesunderhaltung psychsosomatische Störungen Ausgebranntsein (Burnout) Fehlzeiten, Fluktuation, 8
9 Belastung und Beanspruchung 9
10 Fallbeispiele Problemstellung: Herr R., Sachgebietsleiter im Personalmanagement erhält kurz vor Feierabend einen wichtigen Auswertungs-Auftrag der Klinikumsleitung, welcher mit dem neuen HR-Programm zu erledigen ist. Er delegiert die Aufgabe weiter an 10
11 Hr. Felix Individuelle Voraussetzung: freut sich, das neue HR-Programm anzuwenden er sieht den Auftrag als Herausforderung und ist sich sicher, die Aufgabe gut zu erfüllen die Arbeit am PC fällt ihm leicht er freut sich über die Gelegenheit Stunden für ein verlängertes Wochenende einzuarbeiten Individuelle Bewältigungsstrategie: setzt sich sofort an den PC und erledigt mit Elan den Auftrag Kurzfristige Beanspruchung: hat kaum Probleme freut sich, dass es ihm rasch gelingt, auch die ihm neuen Bestandteile des Programms anzuwenden (Aktivierung) Auswirkungen aufs Team? Klima Langfristige Folge: wird gelobt Selbstbewusstsein wächst ist sich sicher, geschätzt zu werden geht er zuversichtlich an neue Aufgaben Fühlt sich wohl (Wohlbefinden) Aggressivität / Streit / Konflikte Hilfsbereitschaft 11
12 Fr. Meier Individuelle Voraussetzung: hat große Probleme mit dem neuen HR-Programm hat heute Zeit, weiß aber, dass sie das Problem auf die Schnelle nicht lösen wird denkt, gerade jetzt kommt er damit! Individuelle Bewältigungsstrategie: setzt sich sofort an den PC und versucht die Aufgabe zu bewältigen Kurzfristige Beanspruchung: ihr gelingt gar nichts innerlich von Tagesaufgaben erschöpft reagiert fahrig u. macht Fehler, sogar bei Dingen, die sonst leicht von der Hand gehen (psych. Ermüdung) Auswirkungen aufs Team? Langfristige Folge: Chef ist unzufrieden Unsicherheit bei Fr. M. wächst schläft schlecht geht nicht mehr gern zur Arbeit depressive Verstimmungen stellen sich ein, zunächst selten, später häufiger (Krankheit) Klima Hilfsbereitschaft Aggressivität / Streit / Konflikte.
13 Fr. Schmidt Individuelle Voraussetzung: eigentlich großes Interesse die Aufgabe sofort zu erledigen ist sich auch sicher, die Aufgabe gut erledigen zu können hat das neue Programm schon verwendet gerade heute passt es aber nicht, da ihre kleine Tochter auf sie wartet und kein anderer sie abholen kann Individuelle Bewältigungsstrategie: Bitte um Rücksprache mit dem Chef. Gemeinsame Lösungssuche: Da mit dem Programm vertraut -> Erledigung am nächsten Morgen vor Abgabetermin. Kurzfristige Beanspruchung: mit Problemlösung zufrieden freut sich, da die Regelung ihren Vorstellungen entspricht (Aktivierung) Auswirkungen aufs Team? Klima Hilfsbereitschaft Langfristige Folge: nicht nur aufgrund dieses Gesprächs sicher, dass ihr Chef auf ihre Situation Rücksicht nimmt fühlt sich und ihre Arbeit geschätzt geht zuversichtlich an neue Aufgaben heran Aggressivität / Streit / Konflikte
14 Konflikte ungesund Verdeckte, verborgene Aktionen und Leugnung des Konflikts Keine Zusammenarbeit/ Boykott Fehlen gemeinsamer Zeit Zweideutige zwischenmenschliche Beziehungen Mangelhafte Organisation Unklare Rollen Hinterhältige und ausweichende Kommunikation gesund Offener Konflikt und Diskussion Zusammenarbeit Gemeinsame und geteilte Zeit Klare zwischenmenschliche Beziehungen Gesunde Organisation mit klaren Strukturen Klar definierte Rollen und Aufgaben Klare und direkte Kommunikation Entscheidungstechniken 14
15 Fr. Meier Voraussetzung des Einzelnen: hat große Probleme mit dem neuen HR-Programm hat heute Zeit, weiß aber, dass sie das Problem auf die Schnelle nicht lösen wird denkt, gerade jetzt kommt er damit! Individuelle Bewältigungsstrategie: setzt sich sofort an den PC und versucht die Aufgabe zu bewältigen Kurzfristige Beanspruchung: ihr gelingt gar nichts innerlich von Tagesaufgaben erschöpft reagiert fahrig u. macht Fehler, sogar bei Dingen, die sonst leicht von der Hand gehen (psych. Ermüdung) Auswirkungen aufs Team? Langfristige Folge: Chef ist unzufrieden Unsicherheit bei Fr. M. wächst schläft schlecht geht nicht mehr gern zur Arbeit depressive Verstimmungen stellen sich ein, zunächst selten, später häufiger (Krankheit) Klima Hilfsbereitschaft Aggressivität / Streit / Konflikte.
16 Wer hat welche Aufgabe? Unternehmensleitung: Konzept zur Prävention psychischer Belastungen und Erkrankungen initiieren und Ressourcen dafür bereitstellen Unternehmenskultur gestalten und Enttabuisierung des Themas psychische Erkrankung anstreben 16
17 Wer hat welche Aufgabe? Personalabteilung: Aufbau von Netzwerken und Vermittlung von Experten Einsatz von gezielten Personalentwicklungsmaßnahmen, die dieses Thema berücksichtigen, insbesondere Führungskräfteschulungen Integration des Themas in das Gesundheitsmanagement Eingliederungsmanagement / BEM 17
18 Wer hat welche Aufgabe? KollegInnen: Auffälligkeiten bei KollegeInnen ansprechen und nicht schweigen Durch persönliche Gespräche eigenen Beitrag zur Enttabuisierung leisten 18
19 Wer hat welche Aufgabe? Vorgesetzte/ Führungskräfte: Auffälligkeiten wahrnehmen und ansprechen Nach arbeitsbedingten Ursachen fragen Hilfe vermitteln Unterstützung für das eigene Handeln holen Maßnahmen ergreifen Das gesamte Team und die Arbeitsaufgabe im Blick haben 19
20 Psychologische Symptome Depressive Verstimmung Ängste Reizbarkeit / Überreaktion Müdigkeit Erschöpfung 20
21 Somatische Symptome Muskel-/Gelenkschmerzen Hautprobleme Magen-Darm-Probleme Kardiovaskuläre Störungen. 21
22 Verhaltenssymptome Übermäßiger Tabakkonsum Übermäßiger Alkoholkonsum Appetitstörungen Starke Gewichtszunahme / -abnahme. 22
23 Entscheidungstechniken 23
24 24
25 25
26 Wiedersehen am ? 26
27 Auf zur mentalen Stärkung! RESILIENZ Selbstachtsamkeit Humor Gesunde Führung Burnout Auswege Anforderungen Anforderungen Entscheidungstechniken 27
28 Viele tolle Erfahrungen! 28
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