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Transkript:

Milch und Milchprodukte viel Genuss und viel Nutzen Maria Pfeuffer, Kiel ehem. Institut für Physiologie und Biochemie der Ernährung, MRI Karlsruhe Kieler Milchtag 2016 31. Mai und 01. Juni 2016

Mein Fokus: Milchfett Kritischer Inhaltsstoff Fett Gesättigte Fettsäuren (SFA) Transfettsäuren (rtfa) Lebensmittelmatrix Fett in Käse vs. Butter Produkteigenschaften vollfette vs. fettarme M+MP Ernährungsmuster M+MP in der DASH-Diät DASH Dietary Approach to Stop Hypertension M+MP Milch und Milchprodukte rtfa ruminante Transfettsäuren SFA saturated=gesättigte Fettsäuren 2

Kriterien der Bewertung von M+MP in den Industriegesellschaften Übergewicht BauchU > 102/88 cm Metabolisches Syndrom Typ 2 Diabetes Glucose nü > 110 mg/dl Insulinresistenz Inflammation Bluthochdruck SBP/DBP >130/85 mg Hg Dyslipidämie HDL 40/50 mg/dl (m/w) TAG 150 mg/dl Fettleber (NAFLD) KHE, Schlaganfall, HKE insges. DBP disatolischer Blutdruck HKE Herz-Kreislauf-Erkrankungen KHE Koronare Herzerkrankungen M+MP Milch und Milchprodukte NAFLD non-alcoholic fatty liver disease NECP National Cholesterol Education Program SBP Systolischer Blutdruck TAG Triglyceride Grenzwerte nach NCEP ATP III, 2001 3

Empfehlungen der DGE 10 Regeln. Bevorzugen Sie fettarme Produkte, vor allem bei Fleischerzeugnissen und Milchprodukten Lebensmittelpyramide der Deutschen Gesellschaft für Ernährung 4

Milchfett und Cholesterolspiegel 0,2 TC:HDLC 0,1 0-0,1 3,9 1,6 0,9-0,6-2,0-2,7 % CHO Butter Palmöl Kokosfett Olivenöl -0,2 Rapsöl Änderung des Plasma-Cholesterols und damit des Verhältnisses TC:HDLC bei Verzehr von 10 EN% als jeweiliges Fett, im Vergleich zur üblichen US-Diät (Hypothetische Kalkulation gemäß einer Meta-Analyse, Mensink et al. AJCN 2003) Bsp: 2300 kcal/tag, davon 25g als jew. Testfett*; Ausgangs-Wert TC:HDLC 4,5 (z.b. 200 mg/dl TC, 45 mg/dl HDLC) * zb 31 g Butter oder 200 ml Milch, 3,5% Fett +200 g Joghurt, 3,5% Fett + 30 g Edamer CHO Kohlenhydrate HDLC HDL-Cholesterol TC total Cholesterol, ie Gesamtcholesterol im Plasma 5

Milchfett Butter vs. Käse auch SFA unterscheiden sich in ihrer Wirkung die Matrix der Lebensmittel (M+MP) spielt eine Rolle Fett in Hartkäse vs. Butter Meta-Analyse aus 5 Interventionsstudien Änderung (mg/dl) pro 145 g Käse/d bzw. entsprechend Butterfett Gesamt-Cholesterol - 10,4 * De Goede et al. NRev 2015 LDL-Cholesterol - 8,5 * HDL-Cholesterol - 1,9 * Erklärungsmodelle: Proteine /Peptide im Käse (probiotische) Bakterien Calcium u.a. Mineralstoffe Wirkung auf HKE RR SFA aus M+MP vs. Fleisch pro 5g /Tag 0,79 * De Oliveira Otto et al. AJCN 2012 pro 5 EN% 0,62 * MESA-Kohorte (USA), M+F, 45-84 J, über 10 J HKE Herz-Kreislauferkrankungen M+MP Milch und Milchprodukte SFA gesättigte Fettsäuren (saturated fatty acids) 6

M+MP und Krankheitsrisiken Relatives Risiko (RR) von Diabetes Typ 2 M+MP gesamt M+MP fettarm Käse Joghurt n Studien (200/400/200 g) (200 g) (30/50/10 g) (50/200/50 g) 0,95* 0,88* 0,80* 0,91* 13/8/7/7 Gao et al. PLoS 2013 0,93* 0,91* 0,91* 0,78* 17/9/8/7 Aune et al. AJCN 2013 0,97 0,96* 1,00 0,86* 16/13/12/11 Gijsbers et al. AJCN 2016 Relatives Risiko (RR) von Schlaganfall Q5/Q1 Q5/Q1 Q5/Q1 Q5/Q1 0,88* 0,91* 0,94* 0,80* 18/8/6/3 Hu et al. NMCD 2014 Relatives Risiko (RR) von HKE Q5/Q1 Q5/Q1 Q5/Q1 Q5/Q1 1,02 0,94* - - 4/4/-/- Soedamah-Muthu AJCN 2011 0,77 * - 0,74* 0,89 1 Patterson et al. JN 2013 Ergebnisse aus Meta-Analysen von Kohortenstudien, bzw. einer Einzelstudie * Effekte signifikant hier: fermentierte Milch HKE Herz-Kreislauferkrankungen KHE Koronare Herzerkrankung Q Quintile 7

M+MP und Körpergewicht (1) in 3 Kohortensstudien NHS I ab 1986, n = 50.442, 20 J NHS II ab 1991, n = 47.898, 12 J HPFS ab 1986, n = 22.557, 20 J (Mozaffarian et al. NEJM 2011) HPFS Health Professionals Follow-up Study (M) NHS Nurses Health Study (F) 8

M+MP und Körpergewicht (2) Kohortenstudie zur Wahrscheinlichkeit, übergewichtig oder adipös zu werden Q1 Q2 Q3 Q4 Q5 p M+MP, fettarm (Portionen/Tag) 0 - <0,3 0,3 - <0,7 0,7 - <1,1 1,1 - <2,0 2,0 RR 1,00 1,08 1,07 1,06 1,06 ns M+MP, vollfett (Portionen/Tag) 0 - <0,2 0,2 - <0,5 0,5 - <0,8 1,1 - <1,3 1,3 RR 1,00 0,98 0,92 0,93 0,92 * Frauen (WHS), n = 18.438; zu Beginn > 45 J, BMI <25; Beobachtungszeit 11,2 J, (Raitiainen et al. AJCN 2016) Gewichtsanstieg im Beobachtungszeitraum im Schnitt 2,5 kg die Wahrscheinlichkeit, übergewichtig/adipös zu werden, war geringer bei Mehrverzehr von vollfetten M+MP BMI, Body mass index M+MP Milch und Milchprodukte Q Quintile RR Relatives Risiko WHS Womens Health Study, USA 9

Milchfett Fettsäuremuster Anteil (%) Gesättigt 69,4 kurz-und mittelkettig (C4:0 - C10:0) 7,7 C12:0 und C14:0 15,1 C16:0 30,1 C18:0 9,3 Ungeradzahlig (C15:0 und C17:0) 1,7 Ungeradzahlig, verzweigtkettig 3,6 Einfach ungesättigt 27,0 Ölsäure (C18:1n-9) 19,6 Mehrfach ungesättigt omega-6 2,2 Arachidonsäure (C20:4n-6) 0,08 Mehrfach ungesättigt omega-3 1,0 α-linolensäure (C18:3n-3) 0,58 EPA (C20:5n-3) und DHA (C22:6n-3) 0,14 trans-fettsäuren 3,2 Vaccensäure (trans11-18:1) 1,5 trans16:1n-7 0,38* konjugierte Linolsäuren (CLA) 1,1 SFA Vielfalt C15:0 und C17:0 als Biomarker PUFA Konzentration niedrig Verhältnis n-6/n-3 günstig TFA VA unproblematisch/günstig trans16:1n-7 als Biomarker CLA cis9,trans11-cla unproblematisch / günstig cis9,trans11-cla 0,87 DHA Docosahexaensäure EPA Eicosapentaensäure PUFA Polyunsaturated Fatty Acids Adaptiert nach Kusche et al. JSFA 2014, bzw. Benbrook et al. PLoS 13 (*), SFA Saturated fatty acids konventionelle Fütterung TFA Trans-Fettsäuren VA Vaccensäure.. sowie Phytansäure, 0,08-0,29 g/100g Bildquelle: https://de.wikipedia.org/..file:phytanic_acid.png 10

itfa TFA-Isomere % Anteil rtfa % Anteil Elaidinsäure Vaccensäure Position der Doppelbindung trans9-18:1 Elaidinsäure trans11-18:1 Vaccensäure COOH COOH TFA, Trans-Fettsäuren itfa industriell entstanden (teilgehärtete Öle) rtfa Wiederkäuer-TFA Position der Doppelbindung Stender & Dyerberg 2003 11

rtfa vs. itfa und KHE-Risiko T-TFA RR 1,22* T-TFA = itfa+rtfa Anteil der rtfa 20-40% itfa RR 1,30 rtfa RR 0,93 Bendsen et al. EJCN 2011, Meta-Analyse von Kohortenstudien und danach noch Laake et al. BJN 2012, Kohorte in NO, n= 71464, M+F >14 J itfa, teilgeh. Pflanzenöle RR 1,23 * itfa, teilgeh. Fischöl 1,09 rtfa, M 0,87 F 1,35 KHE Koronare Herzerkrankungen itfa industriell generierte TFA rtfa ruminante TFA T-TFA Gesamt-TFA RR relatives Risiko TFA Trans-Fettsäuren 12

Fettsäuren als Biomarker für Verzehr von M+MP Erwartung: Die Fettsäure kommt (fast) nur im Milchfett vor Konzentrationen im Plasma / Erythrozyten korreliert gut mit dem Verzehr Sie wird nicht endogen synthetisiert C 15:0 (% alle er FA) aller FA) trans16:1n-7 (% r = 0,36 bzw. 0,30 r = 0,30 bzw. 0,32 Milchfett in g/100g Gesamtfett-Verzehr Plasma-PL Erythrozyten Sun et al. AJCN 2007, NHS n= 306 Gute Korrelation der Konzentrationen an C15:0, C17:0 und trans16:1n-7 untereinander; r = 0,66 (Mozaffarian et al. AiM 2010) Beachte: Ein Biomarker ist nicht notwendigerweise die Substanz, die den Nutzen des Lebensmittels bedingt. FA Fettsäuren M+MP Milch u Milchprodukte NHS Nurses Healthy Study PL Phospholipide 13

trans16:1n-7 in Plasma-Phospholipiden 18 12 11 1 Vaccensäure, trans11-18:1 = trans18:1n-7 COOH 9-Desaturase 20% ß-Oxidation, peroxisomal 20% COOH trans16:1n-7 COOH CLA, cis9,trans11-18:2 Kuhnt et al. BJN 2006 u.a. trans-16:1n-7 kann auch endogen synthetisiert werden! Jaudszus et al. AJCN 2014 14

trans16:1n-7 und Gesundheitsrisiken * gemessen in Plasma-Phospholipiden oder Erythrozyten Erkrankung Assoziation invers? RR Studientyp Diabetes Typ 2 3 x signifikant 1 x Trend 0,43-0,52 0,73 4x Kohorte KHE 1 x signifikant 1 x Trend 0,63 0,79 Kohorte, aber nur Patienten! Fall-Kontrolle Schlaganfall 1 x nein 0,89 /1,07* Fall-Kontrolle Studien publiziert 2007 2016; Teilnehmer/Studie 1.150-3.736; *Plasma/Erythrozyten Diabetes Konzentration KHE Koronare Herzerkrankungen RR relatives Risiko (hier OR) 15

trans16:1n-7 und Risikomarker Q1 Q5 p M+MP, vollfett (Portionen/Wo) 5,7 8,7 M+MP, fettarm 4,1 3,8 t16:1n-7 in Plasma- PL (%) 0,12 0,26 Bauchumfang (cm) 97,7 96,0 ** HDLC (mg/100 ml) 53 54 * TC / HDLC 4,3 4,1 *** Insulin (pmol/l) 78,5 68,1 *** TAG (mg/100 ml) 147 119 *** CRP (nmol/l) 27,7 23,8 * Cardiovascular Health Study, USA n= 3330 Personen, M/F, 75 J Mozaffarian et al. AIM 2010 CRP C-reaktives Protein PL Phospholipide Q Quintile TAG Triacylglycerole TC Gesamt-Cholesterol 16

C15:0 u C17:0* und Gesundheitsrisiken * gemessen in Plasma-Phospholipiden oder Erythrozyten Erkrankung Assoziation invers? RR C15:0 Diabetes Typ 2 KHE, HKE Schlaganfall 6 x signifikant 3 x Trend / nein 4 x signifikant 2 x Trend / nein 0,40-0,73 0,49-1,20 0,47-0,74 0,93-0,98 RR C17:0 0,36-0,70 0,48-0,69 0,55-0,75 0,72-0,91 1 x signifikant - 0,71 3 x Trend / nein 0,77 1,29 0,80 1,04 Kohorten- oder Fall-Kontrollstudien, publiziert 2007 2016; Teilnehmer/Studie 380 28.000 C17:0 ist ein besserer Marker als C15:0; Effekte ggf. Frauen > Männer Diabetes KHE, HKE Konzentration FA Fettsäuren HKE Herz-Kreislauferkrankungen KHE Koronare Herzerkrankungen RR relatives Risiko (hier OR) SFA gesättigte Fettsäuren 17

C15:0+C17:0 und T2DM in der EPIC-Kohorte C14:0 - C18:0 Konzentration in Plasma-PL (%) C14:0 - C18:0 44,6 C15:0 + C17:0 0,62 C20:0 - C24:0 0,69 C15:0+C17:0 RR 0,70 * C20:0 - C24:0 Forouhi et al. Lancet-DE 14, n = 28051, EPIC-EU EPIC, European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition PL Phospholipide RR relatives Risiko (hier HR) T2DM, Diabetes Typ 2 18

C15:0+C17:0 und Risikomarker Marker Gewebe Assoziation Hinweis Erstautor C15:0 C17:0 BMI, WC Pls-CE - Smedman AJCN 99 BP (sys, dias) Pls-PL - De Oliveira Otto JAHA 13 ( ) Warensjö AJCN 10 Glucose Pls-PL Kratz AJCN 10 ( ) Warensjö AJCN 10 Leberfett Pls-PL ( ) Kratz AJCN 10 TAG Pls-PL - De Oliveira Otto JAHA 13 Pls-PL Warensjö AJCN 10 RBC 15:0 nur F Jacobs EJCN 14 HDL-C Pls-PL ns - De Oliveira Otto JAHA 13 RBC nur F Jacobs EJCN 14 CRP Pls-PL - nur bei ÜG! Wang O 11 Pls-PL ns - De Oliveira Otto JAHA 13 IL-6, F2-IsoP Pls-PL - nur bei ÜG! Wang O 11 EPA in Pls-PL Pls-CE - Smedman AJCN 99 Assoziation:, signifikant invers; < ; ( ) nur Trend;, signifikant positiv; ns, nicht signifikant; -, nicht getestet; BP, Blutdruck, systolisch, diastolisch EPA, Eicosapentaensäure (C20:5n-3) F, Frauen IsoP, Isoprostan Pls-CE, Plasma-Cholesterolester Pls-PL, Plasma-Phospholipide RBC, Erythroyzten ÜG, Übergewicht 19 TAG, Triglyceride

DASH-Diät auf Blutdruck und Serumlipide DASH = Dietary Approaches to Stop Hypertension DASH: Portionen / Tag Blutdruck (mm m Hg) 2 0-2 -4-6 Obst + Gemüse Obst + Gemüse + Milchprodukte Lipide (mg g/dl) 20 10 0-10 -20 Obst + Gemüse Obst + Gemüse + Milchprodukte Früchte 4-5 Gemüse 4-5 M+MP (1,8%) 2-3 Vollkornprodukte 7-8 Fleisch, Geflügel 0,6 Fisch 0,5 Nüsse, Samen, 0,7 Hülsenfrüchte (fettärmer als die O&G-Diät) -8 SBP DBP SBP DBP -30 Chol LDL HDL TAG Chol LDL HDL TAG Änderungen jew. im Vergleich zur Kontrolldiät (Western Diet), MW und 95% CI Appel et al. NEJM 1997 Orbazanek et al. AJCN 2001 Chol Cholesterol (gesamt) DBP diastolischer Blutdruck SBP systolischer Blutdruck TAG Triglyceride 20

Befunde zur DASH-Diät in Meta-Analysen Interventionsstudien Im Vgl zur Kontrolle n (Studien) SBP (mm Hg) DBP (mm Hg) -6,74 * -3,54 * 15 Saneei et al. NMCD 14 1 Insulinsensitivität bei > 8 Wo * 7 Shirani et al. N 13 Kohortensstudien RR n (Studien) HKE 0,80 * 6 Salehi-Abargouie et al. N 13 2 HKE 0,80 * 9 Schwingshackl et al. JAND 14 2 Krebs 0,89 * 3 Diabetes Typ 2 0,79 * 4 * Effekte signifikant 1 stärkerer Effekt bei hypertensiven Personen 2 betrifft Erkrankungen und Todesfälle DBP diastolischer Blutdruck HKE Herz-Kreislauferkrankungen RR relatives Risiko (hier HR) SBP systolischer Blutdruck 21

Funktioniert DASH nur mit fettarmen M+MP? Diät DASH low fat DASH high fat Kontrolle Fett (EN%) 27 40 38 Kohlenhydrate (EN%) 55 43 47 Ballaststoffe (g/d) 48 42 19 Parameter SBP (mm Hg) 125,4 a 125,0 a 128,8 b DBP (mm Hg) 78,3 a 79,0 a 81,2 b Chol (mg/dl) 174,4 a 175,1 a 184,0 b HDL (mg/dl) 51,0 a 52,6 a,b 54,1 b TAG (mg/dl) 116,8 b 101,8 a 106,2 a,b N = 36, m+w, 47 J, BMI 27,4; Crossover-Interventionsstudie; Dauer je 3 Wo, mit 2 Wo Wash out (Chiu et al. AJCN 2016) Chol Cholesterol (gesamt) DBP diastolischer Blutdruck SBP systolischer Blutdruck TAG Triglyceride 22

Zusammenfassung Fett in M+MP ist positiver zu bewerten als lange geglaubt, z.t. abh. vom Produkt Vollfette im Vgl. zu fettarmen M+MP sind nicht ungünstig für das Risiko von Diabetes, Übergewicht, HKE rtfa erhöhen das HKE-Risiko nicht C15:0 und trans16:1n-7 sind gute Biomarker für den Milchfett-Verzehr trans16:1n-7 im Plasma ist mit einem niedrigeren Diabetesrisiko assoziiert C15:0 und bes. C17:0 im Plasma sind mit einem niedrigeren Risiko von Diabetes und KHE/HKE assoziiert Die Biomarker korrelieren günstig mit einer Reihe von Risikomarkern M+MP sind eine wertvolle Ergänzung einer O+G-betonten Ernährung DASH Eine Zufuhr entsprechend den Empfehlungen nützt schon! DASH Dietary Approaches to Stop Hypertension HKE Herz-Kreislauferkrankungen KHE Koronare Herzerkrnakungen M+MP Milch und Milchprodukte O+G Obst und Gemüse rtfa ruminante Transfettsäuren 23

Danke für Ihre Aufmerksamkeit!