HANDLUNGSERLEBNISSE. Vladimir KARABALIĆ (Zagreb)

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "HANDLUNGSERLEBNISSE. Vladimir KARABALIĆ (Zagreb)"

Transkript

1 Zagreber Germanistische Beiträge 8(1999), HANDLUNGSERLEBNISSE Vladimir KARABALIĆ (Zagreb) I n diesem Beitrag wird versucht, einen in der bisherigen Sprechakttheorie in der Tradition John R. Searles kaum diskutierten Begriff 1 zu rekonstruieren und im Sinne des Verhältnisses zwischen Sprache und Bewußtsein weiterzuentwickeln, den Searle in (1983 / 1991) erwähnt und neuerdings auch in (1995) anstreift. Es ist der Begriff des Erlebnisses (experience), durch den, wie im vorliegenden Beitrag zu zeigen versucht wird, die Kategorie des Bewußtseins in die Analyse von Sprechhandlungen eingeführt werden könnte. Mit dem Begriff des Erlebnisses ist nach Searles Konzept ein psychischer Zustand beim Vollzug einer Handlung bzw. bei solchen geistigen Akten wie Wahrnehmen, Sicherinnern, Sichvorstellen, u.a. gemeint. Die Rekonstruktion des Searleschen Begriffs des Wahrnehmungserlebnisses (perception experience) erfolgt im Abschnitt 1. der vorliegenden Studie, die Anwendung auf Wahrnehmungserlebnisse von Sprechhandlungen im Abschnitt 4. Im Abschnitt 2. wird der Searlesche Begriff des 1 Kaum diskutiert bis 1995, so auch bis heute nach dem Wissen des Autors des vorliegenden Beitrags. Zusammenfassung In dem Beitrag wird der von John R. Searle eingeführte Begriff des Erlebnisses (experience) beim Handlungsvollzug rekonstruiert und weiterzuentwickeln versucht. Da Erlebnisse im wesentlichen bewußte Phänomene sind, könnte durch diesen Begriff, wie argumentiert wird, die Kategorie des Bewußtseins in die Analyse von Sprechhandlungen eingeführt werden, vor allem in solchen kommunikativen Zusammenhängen, in denen es um Bewußtmachung der sonst unbewußten Teilaspekte von Sprechhandlungen bzw. um Automatisierung der sonst bewußten Aspekte geht.

2 Vladimir Karabalić. HANDLUNGSERLEBNISSE 66 Handlungserlebnisses (action experience) rekonstruiert und weiterzuentwickeln versucht, und dann im Abschnitt 3. auf den speziellen Fall der echhandlungserlebnisse angewandt. Eine ontologische Qualität der Erlebnisse ist es laut Searle, daß sie bewußte geistige Ereignisse seien, d.h. ihre Intentionalität sei bewußt realisiert, im Gegensatz zu unbewußten Handlungen, psychischen Zuständen und geistigen Akten, die auch nicht erlebt seien. Sprechhandlungen als komplexeste unter diesen Phänomenen werden als Ergebnisse von bewußten Handlungsabsichten vollzogen, in Teilaspekten jedoch auch unbewußt, wie im Abschnitt 3.2 ausgeführt wird. Die vorliegende Studie versteht sich als sprechakttheoretische Annäherung an die aus der kommunikativen Praxis bekannten Phänomene der Bewußtmachung der sonst unbewußten Teilaspekte von Sprechhandlungen und umgekehrt Automatisierung der sonst bewußten Aspekte, die gewiß zur Dynamik von Kommunikationsprozessen beitragen. 1. Wahrnehmungserlebnisse Wenn man etwas sieht oder hört - generell: wahrnimmt, hat man ein - visuelles, akustisches - Wahrnehmungserlebnis davon, schreibt Searle (1983/1991: Kap. II). Das Wahrnehmen funktioniere über Wahrnehmungserlebnisse - dies sei eine echte empirische Behauptung: wenn es Menschen gäbe, die ohne Wahrnehmungserlebnisse wahrnehmen könnten, wäre das auch eine echte empirische Behauptung. Die Wahrnehmungssituation schließt laut Searle (ebd.) diese beiden Komponenten ein: das Erlebnis des wahrgenommenen Gegenstandes und den wahrgenommenen Gegenstand selbst als intentionales Objekt des Wahrnehmungserlebnisses oder als die sog. Erfüllungsbedingungen (Searle: fulfilment conditions) für das Wahrnehmungserlebnis bzw., wie Searle zuzufügen ist, als Teil der Erfüllungsbedingungen für die Wahrnehmung. (Die letzteren schließen nämlich auch das Vorhandensein des Wahrmungserlebnisses selbst ein, wovon unten noch die Rede sein wird; es ist also zu unterscheiden zwischen Erfüllungsbedingungen für das Wahrnehmungserlebnis und Erfüllungsbedingungen für die Wahrnehmung). Solche Erfüllungsbedingungen besagen, schreibt Searle, was der Fall sein muß, damit die Wahrnehmung keine Halluzination ist: man nimmt wahr und halluziniert nicht, wenn der Sachverhalt, von dem das Wahrnehmungserlebnis handelt, wirklich existiert, die dem Erlebnis entsprechenden Eigenarten hat und, z.b. im Falle der visuellen Wahrnehmung, in der Sichtweite des Wahrnehmenden steht. Sollte eine dieser Bedingungen nicht erfüllt sein, so handle es sich auch um keine Wahrnehmung, sondern um eine Halluzination, obwohl man dabei ein Wahrnehmungserlebnis haben könne.

3 Vladimir Karabalić. HANDLUNGSERLEBNISSE 67 Neben dem Wahrnehmungsgegenstand sei laut Searle auch das Wahrnehmungserlebnis eine notwendige Komponente des Wahrnehmens, d.h., wie oben schon erwähnt, das Vorhandensein des Wahrnehmungserlebnisses sei neben der Existenz des Wahrnehmungsgegenstandes eine der Erfüllungsbedingungen für das Wahrnehmen. Sowohl das Wahrnehmungserlebnis als auch der wahrgenommene Sachverhalt sind also notwendig für die Wahrnehmung. Was den logischen Status der beiden Komponenten der Wahrnehmung betrifft, so ist der wahrgenommene Sachverhalt laut Searle das intentionale Objekt des Wahrnehmungserlebnisses bzw., wie oben dargelegt, die Erfüllungsbedingung für dieses Erlebnis und für die Wahrnehmung insgesamt, während das Wahrnehmungserlebnis die intentionale Komponente der Wahrnehmung ist, d.h. das Erlebnis handelt von dem wahrgenommenen Gegenstand, ist auf diesen ausgerichtet. Das Wahrnehmungserlebnis sei das Vehikel des intentionalen Gehalts unserer Wahrnehmung (Searle 1991: 84 und 87). Durch das Wahrnehmungserlebnis als eine der Wahrnehmungskomponenten, und zwar wie gesagt die intentionale Komponente, ist Wahrnehmung ontologisch laut Searle ein bewußtes Phänomen, d.h. wenn man ein Wahrnehmungserlebnis hat, ist man sich der Erfüllungsbedingungen charakteristischerweise bewußt, die für das Erlebnis konstitutiv sind. Diese ontologische Eigenschaft, ein bewußtes Phänomen zu sein, unterscheide das Wahrnehmungserlebnis und die Wahrnehmung von geistigen Phänomenen, die zum einen nicht immer bzw. notwendig im Bewußtsein realisiert sind, oder aber, wie Searle hinzuzufügen ist, derer man sich zum anderen gar nicht bewußt werden kann, die also dem Bewußtsein unzugänglich sind. Beispiele für beide Arten unbewußter geistiger Phänomene finden wir im Searleschen Hintergrund (background) für psychische Zustände, geistige Akte oder Handlungen, der aus einem Netz von Überzeugungen, Wünschen, Intentionen und dergleichen besteht (vgl. Searle 1995 und 1983/1991: Kap. 5). Sei der Begriff des Hintergrunds an einem Beispiel verdeutlicht. Damit man etwa einen VW oder einen BMW sehen kann, muß man erstens mit dem Begriff,Auto' und zweitens mit diesen unterschiedlichen Automarken vertraut sein. Ist ersteres nicht der Fall, wird man beim Anblick eines VWs weder einen VW noch überhaupt ein Auto sehen; kennt man nur die Automarke VW nicht, wird man beim Anblick eines VW ein Auto, aber keinen VW sehen. Solche Kenntnisse bilden den Hintergrund für Wahrnehmungen: sie sind unbewußte Voraussetzungen für Wahrnehmungen - unbewußt laut Searle in dem Sinne, daß man während der Wahrnehmung nicht (notwendig) an sie denkt - daß sie nicht im Erlebnis des Wahrnehmenden mit enthalten sind. Entsprechendes gilt laut Searle für Handlungen und Handlungsabsichten. Verdeutlichen wir auch dies an einem Beispiel. Wenn man etwa einkaufen geht, hat man bestimmte Überzeugungen, die den notwendi-

4 Vladimir Karabalić. HANDLUNGSERLEBNISSE 68 gen Hintergrund für die Absicht bilden, einkaufen zu gehen, beispielsweise daß man die gewünschten Waren bezahlen muß,daß man in einer bestimmten Währung zahlt, daß die Preise die Mehrwertsteuer enthalten, daß zur Zeit des Schlußverkaufs viele Preise wesentlich niedriger sind als sonst, und vieles anderes mehr: beim Einkaufen muß man sich nicht notwendig all dieser Überzeugungen bewußt sein (im besagten Sinne, daß man dauernd an solche Tatsachen wie die genannten denkt, d.h. daß sie im Handlungserlebnis mit enthalten sind), obwohl sie nach Bedarf ins Bewußtsein gerufen werden können wenn man etwa einmal aus Zerstreutheit vergißt zu zahlen, wird man eben an die Zahlungspflicht erinnert. Andererseits gibt es Überzeugungen, Einstellungen u.ä. im Hintergrund unserer Überzeugungen, Einstellungen, Absichten, Wünsche, Emotionen, Wahrnehmungen und Handlungen, die nicht bewußtgemacht werden können. Zum Beispiel Freuds ganze Tiefenpsychologie ist auf solchen unbewußten oder "unterbewußten" Überzeugungen, Einstellungen und Wünschen aufgebaut, die den Hintergrund unserer Handlungsintentionen mit bilden und unser Handeln mit lenken sollen. Sie können als solche in dem Sinne nicht bewußtgemacht werden, als sie einmal bewußtgemacht, etwa durch psychoanalytische Behandlung, ihre wesentliche Eigenschaft der Handlungsmitsteuerung verlieren, die sie als unterbewußte Phänomene hatten. 2. Handlungserlebnisse 2.1. Handlungs- vs. Wahrnehmungserlebnisse Ähnlich wie Wahrnehmung besteht laut Searle (1983/1991: Kap. 3) auch jede Handlung aus zwei Komponenten: aus einer psychischen Komponente, nämlich dem Handlungsvollzug, und einer intentionalen Komponente, nämlich der Absicht, die Handlung zu vollziehen. Unabsichtliche Verhaltensformen, z.b. Reflexe, sind demnach keine Handlungen, weil sie nur die physische Komponente einer Handlung aufweisen. Genauso wie der wahrgenommene Gegenstand ein Teil der Wahrnehmung ist, nämlich das intentionale Objekt des Wahrnehmungserlebnisses als der intentionalen Komponente der Wahrnehmung, ist beim Handlen laut Searle der Handlungsvollzug das Objekt der Handlungsabsicht als der intentionalen Komponente des Handelns. Als einen der Hauptunterschiede zwischen Handeln und Wahrnehmen können wir nun hinsichtlich des Bewußtseins feststellen, daß im Gegensatz zum Wahrnehmen, das immer ein bewußtes geistiges Ereignis ist, das Wahrnehmungserlebnis also immer notwendig als intentionale Komponente hat, das Handeln bewußt und unbewußt sein kann. Beim unbe-

5 Vladimir Karabalić. HANDLUNGSERLEBNISSE 69 wußten Handeln besteht die intentionale Komponente nur aus der Absicht, die Handlung zu vollziehen. Beim Haarewaschen beispielsweise sind einzelne Bewegungen gewiß Handlungen, d.h. infolge der entsprechenden Handlungsabsicht vollzogen, obwohl diese Bewegungen nicht notwendig bewußt ausgeführt werden. Beim bewußten Handeln dagegen hat der Handelnde ein Erlebnis von dem Handlungsvollzug, ähnlich dem Erlebnis beim Wahrnehmen, und dieses Handlungserlebnis macht dann die intentionale Komponente des Handelns mit aus. Das Verhältnis zwischen Handlungserlebnis und Handlungsabsicht ist folgendes: das Erlebnis des Handlungsvollzugs ist die Handlungsabsicht, inwieweit diese bewußt realisiert wird - das Handlungserlebnis ist (der) bewußte (Teil der) Handlungsabsicht. Die komplexere Struktur der intentionalen Komponente beim Handeln im Vergleich mit dem Wahrnehmen, nämlich das Vorhandensein der Handlungsabsicht und des Handlungserlebnisses, können wir als eine Folge der unterschiedlichen»richtung der Verursachung«, wie Searle (1991: Kap 4) das Phänomen nennt, beim Wahrnehmen und Handeln deuten. Während nämlich beim Wahrnehmen ein Sachverhalt in der Welt als intentionales Objekt des Wahrnehmungserlebnisses dieses Erlebnis verursacht, wird der Handlungsvollzug als intentionales Objekt der Handlungsabsicht und, beim bewußten Handeln, des Handlungserlebnisses von der Handlungsabsicht verursacht: eine»intentionale Verursachung«findet hier nach Searle statt. Den Handlungsvollzug gäbe es in der Welt nicht, wenn er vor der entsprechenden Handlungsabsicht nicht verursacht würde, im Gegensatz zu den Sachverhalten in der Welt, die bestehen, auch wenn sie nicht wahrgenommen werden. In der intentionalen Komponente beim (bewußten) Handeln ist also, im Unterschied zum Wahrnehmen, neben dem Handlungserlebnis noch ein Vehikel notwendig, um Searles Terminus einmal zu bemühen, das das intentionale Objekt überhaupt zustandekommer läßt, indem es dieses verursacht, und dieses Vehikel ist die Handlungsabsicht: die Absicht, die Handlung zu vollziehen. Beim Wahrnehmen dagegen brauchen wir nur das Wahrnehmungserlebnis als Vehikel des intentionalen Gehalts der Wahrnehmung, und dies steht im Einklang mit der Tatsache, wie Searle schreibt, daß es gewöhnlich keine Wahrnehmungsintention gibt: normalerweise lenken wir unsere Aufmerksamkeit auf den wahrgenommenen Sachverhalt und nicht auf die Wahrnehmung selbst. 2 Analog zum Wahrnehmungserlebnis einerseits und zur genannten Komplexität der intentionalen Komponente beim Handeln andererseits ist mit dem Handlungserlebnis, um Searles diesbezügliche Ausführungen auf der Punkt zu bringen, das Bewußtsein von den Erfüllungsbedingungen für die 2 Die Aufmerksamkeit auf die Wahrnehmung selbst ist z.b. in der impressionistischer Kunst oder in der»kunst des Sehens«in der Romantik gerichtet. Zur letzteren vgl. Karabalić (1996).

6 70 Vladimir Karabalić: HANDLUNGSERLEBNISSE Zagreber Germanistische Beiträge 8(1999), 65-B2 Handlungsabsicht gemeint, und das heißt vor allem das Bewußtsein von dem Handlungsvollzug als Folge (Ergebnis) der eigenen Handlungsabsicht. Näheres dazu wird im Abschnitt 3.1 bei der Erörterung der Struktur der Sprechhandlungsabsicht ausgeführt. Ein weiterer Unterschied zwischen Wahrnehmen und Handeln ist die Art und Weise der Bedingungserfüllung, schreibt Searle. Es gibt nämlich Fälle, wo die Handlung als Erfüllungsbedingung für die Handlungsabsicht vollzogen wird und trotzdem diese Erfüllungsbedingung nicht erfüllt wird: wenn sie nicht in richtiger Art und Weise vollzogen wird. Verdeutlichen wir dies an einem Beispiel. Wenn ich dir verspreche, heute abend an meinem Buch nicht zu arbeiten (sondern vielleicht mit dir in die Oper zu gehen) und wenn mein Computer am selben Nachmittag kaputtgeht, zählt mein Nichtarbeiten am Abend in dieser Situation nicht als Halten des Versprechens, das ich dir am Morgen dieses Tages gegeben habe, weil ich unter neuen Umständen auch dann nicht arbeiten würde, wenn ich es dir nicht versprochen hätte. In diesem Fall ist meine Absicht, aufgrund meines dir gegebenen Versprechens heute abend nicht zu arbeiten, nicht erfüllt, obwohl ich am Abend tatsächlich nicht arbeite, was die Erfüllungsbedingung für meine Handlungsabsicht ist. Im Gegensatz dazu ist die Art und Weise der Bedingungserfüllung für Wahrnehmung nicht wichtig: wenn der wahrgenommene Sachverhalt existiert und die meinem Wahrnehmungserlebnis entsprechenden Eigenschaften hat, sind die Erfüllungsbedingungen für die Wahrnehmung erfüllt und es ist zum Beispiel nicht wichtig, wie sich der Sachverhalt in meiner Sichtweite fand, so daß ich ihn sehen konnte, und ähnliches. Ein weiterer wichtiger Unterschied zwischen Wahrnehmen und Handeln betrifft die Tatsache, daß der Handlungsvollzug als Erfüllungsbedingung für die Handlungsabsicht und das Handlungserlebnis oft eine weit komplexere Angelegenheit ist als bloßes Vorhandensein eines Sachverhalts, das die Erfüllungsbedingung für Wahrnehmung ist. Näheres dazu im nun folgenden Abschnitt Handlungsabsicht und Handlungserlebnis Wie oben bereits dargelegt, unterscheiden sich die Handlungsabsicht und das Handlungserlebnis als die beiden Vehikel, durch die die intentionale Komponente beim Handeln beschrieben werden kann, voneinander dadurch, daß das Handlungserlebnis immer notwendig bewußt realisiert ist, während das bei der Handlungsabsicht nicht immer der Fall sein muß. Ein Beispiel für Handlungen ohne Handlungserlebnis waren einzelne Bewegungen beim Haarewaschen, die nicht notwendig in bewußter Absicht ausgeführt werden. Ein weiteres Beispiel wäre Autofahren durch einen erfahrenen Fahrer: nicht alle Teilhandlungen beim Autofahren

7 Vladimir Karabalić: HANDLUNGSERLEBNISSE 71 (Motoranlassen, Gangschaltung, Steuerradlenkung usw.) werden notwendig bewußt vollzogen, weil die entsprechenden Bewegungen weitgehend automatisiert sind. Erst die Handlung als Ganzes - Haarewaschen, Auto fahren - wird bewußt vollzogen. Es ist nicht nur so, daß sich viele Handlungen aus solchen Teilhandlungen zusammensetzen, die nicht alle notwendig mit entsprechenden Handlungserlebnissen vollzogen werden; darüber hinaus weist eine Handlung oft mehrere Aspekte oder Ebenen auf, so daß ein und dieselbe Handlung unter einem Aspekt oder auf einer Ebene in bewußter Absicht, dageger unter einem anderen Aspekt oder auf einer anderen Ebene in unbewußter Absicht vollzogen wird. Dasselbe gilt für psychische Phänomene. So zum Beispiel wenn Frauen und Männer Dorian Gray in Oscar Wildes gleichnamiger Geschichte lieben, lieben sie den hübschen Jungen und nicht der häßlichen alten Mann. Die bewußte Intentionalität ihrer Liebe zu Dorian Gray bezieht sich auf den Aspekt den hübschen Jungen lieben und nicht auf den Aspekt den häßlichen alten Mann lieben. Dabei soll betont werden, daß diese zwei Aspekte nicht bloß zwei verschiedene Beschreibungen einer Handlung oder Einstellung sind, so daß diese unter einer Beschreibung intentional ist und unter der anderen nicht. Vielmehr sollen mehrere Aspekte in einer Beschreibung enthalten sein und die Fragestellung ist, auf welche(n) Aspekt(e) die Intentionalität der Handlung, der Einstellung, des psychischen Zustands usw. gerichtet ist und auf welche nicht. Dies wird auch im folgenden Beispiel einer Handlung versucht, die unter mehreren Aspekten im Hinblick darauf beschrieben wird, welche Aspekte in bewußter Intentionalität realisiert sind und welche nicht. Das Beispiel stammt von Gerhardus (1978:309), aber aus einem anderen Kontext und wird für die Zwecke der vorliegenden Argumentation modifiziert und umgedeutet. In einem Supermarkt zur Hauptgeschäftszeit. Plötzlich der Ruf,Feuer!' Furcht verbreitet sich. Alles drängt zu den Ausgängen, die schnell verstopft sind. Da, ein Mann löst sich aus dem Gewühl, läuft zu einer etwas abseits gelegenen Tür, versucht sie zu öffnen, aber sie ist geschlossen. Er zerschlägt die Tür und rennt hinaus. Andere, die dies sehen, folgen ihm blindlings. Auf die Frage Was hat der Mann gemacht? können unter anderem folgende Antworten gegeben werden: 1. Er ist zur abseits gelegenen Tür gelaufen. 2. Er hat die abseits gelegene Tür zerschlagen. 3. Er ist dem Feuer entlaufen. 4. Er hat den anderen den Weg hinaus gezeigt. 5. Er hat vielen Menschen das Leben gerettet. Diese fünf möglichen Antworten auf die Frage Was hat der Mann gemacht] sind fünf verschiedene Aspekte seiner Handlung. Diese Aspekte sind nich unabhängig voneinander, sondern es bestehen Beziehungen bestimmter

8 72 Vladimir Karabalć:. HANDLUNGSERLESNISSE Art zwischen ihnen. So stehen die ersten beiden Aspekte zum dritten in der Relation des Mittels zum Zweck: um dem Feuer im brennenden Supermarkt zu entlaufen, lief der Mann zu einer abseits gelegenen Tür und zerschlug sie, weil sie geschlossen war. Der erste und der vierte obengenannte Aspekt der Handlung des Mannes stehen in einem bestimmten Sinne in der Relation der Identität zueinander: das Laufen des Mannes zur abseits gelegenen Tür war das Zeigen, wie man hinauskommt und dem Feuer entläuft, d.h. indem er zur abseits gelegenen Tür lief, zeigte der Mann den anderen in der geschilderten Situation den Weg hinaus. Der fünfte obengenannte Aspekt schließlich ist eine der Folgen der Handlung des Mannes. Auf welche der genannten Aspekte der Handlung des Mannes bezieht sich nun die Intentionalität seiner Handlungsabsicht bzw. seines Handlungserlebnisses, d.h. auf welche Handlungsaspekte sind seine Handlungsabsicht und sein Handlungserlebnis gerichtet? Nur die ersten drei Aspekte - das Laufen zur abseits gelegenen Tür und das Zerschlagen der Tür als physische Aspekte der Handlung sowie das Sichretten vor dem Feuer als Ziel dieses Laufens und Zerschlagens waren in der bewußten Handlungsabsicht des Mannes notwendig beinhaltet. Im Gegensatz dazu waren der vierte und der fünfte Aspekt der Handlung des Mannes - den anderen den Weg hinaus zeigen und vielen das Leben retten - nicht notwendig von seiner Handlungsabsicht erfaßt und er war sich dieser beiden Aspekte seiner Handlung nicht notwendig bewußt: nicht notwendig im Sinne der Erfüllungsbedingungen für seine Handlungsabsicht und sein Handlungserlebnis. Denn er wäre beim Vollzug seiner Handlung des Hinauslaufens auch dann erfolgreich gewesen, wenn er durch sein Laufen den anderen den Weg hinaus nicht gezeigt hätte - wenn sie dieses Laufen nicht gesehen und es als den rettenden Weg hinaus erkannt hätten - und auch wenn er ihr Leben nicht gerettet hätte. Andererseits hätte er seine Handlung nicht erfolgreich vollzogen, wenn er in einem der drei erstgenannten Aspekte seiner Handlung nicht erfolgreich gewesen wäre - wenn es ihm nicht gelungen wäre, die geschlossene Tür zu zerschlagen, oder wenn er beispielsweise an der Treppe auf dem Weg zur rettenden abseits gelegenen Tür gestolpert wäre, sich den Fuß verstaucht hätte und so am weiteren Laufen gehindert wäre, oder wenn die abseits gelegene Tür nicht der Ausgang aus dem Supermakt gewesen wäre, sondern vielleicht der Eingang in eine andere Abteilung des Supermarkts, oder wenn er, aus dem Supermarkt durch die abseits gelegene Tür hinausgelaufen, erst recht ins Feuer geraten wäre, falls etwa das Feuer von draußen in den Supermarkt kam, wenn der Mann also durch sein Hinauslaufen sein Ziel verfehlt hätte, dem Feuer zu entlaufen, usw. Unbewußte Teilaspekte der mit Absicht vollzogenen Handlung des Hinauslaufens wären in diesem Beispiel, außer den genannten Aspekten,den anderen den Weg hinaus zeigen' und,vielen das Leben retten', auch

9 Vladimir Karabalic: HANDLUNGSERLEBNISSE 73 einzelne Bewegungen beim Laufen, entsprechend etwa den einzelnen automatisierten Bewegungen bei den früher erwähnten Haarewaschen und Autofahren. - Diese unbewußten Teilaspekte von erst als Ganzes bewußt vollzogenen Bewegungen erwähnen mag bei diesen bisher erwähnter Beispielen trivial erscheinen, aber bei sprachlichen Handlungen, wie weiter unten gezeigt wird, wird es sinnvoll sein. 3. Sprechakterlebnisse 3.1. Zum Inhalt der Sprechaktabsicht Kehren wir noch einmal zum Laufbeispiel aus dem vorigen Abschnit zurück. Wandeln wir es dermaßen ab, daß der Mann, anstatt einfach zum abseits gelegenen Ausgang zu laufen und so den anderen, die dies sehen, den Weg hinaus zu zeigen, erst einmal ruft:,da drüben ist ein anderer Ausgang!' und dann zusammen mit den anderen zu diesem anderen Ausgang läuft. Wir lassen also den Mann eine sprachliche Handlung vollziehen. Anders als bei der Laufhandlung und auch anders als bei Handlungen wie Haarewaschen oder Autofahren vollzieht man beim Sprechen, wie in der Sprechakttheorie postuliert wird, einen physischen Akt, indem man etwas sagt, und man meint etwas mit dem Gesagten, indem man seiner Äußerung eine bestimmte Bedeutung gibt, und zwar gemäß (einer) der konventionellen Bedeutung(en) dieser Äußerung, d.h. gemäß den konventionellen Gebrauchsregeln für diese Äußerung. Wie ist nun dieses Meinen des Sprechers in seiner Sprechaktabsicht und in seinem Sprechakterlebnis repräsentiert? Beim Vollzug von Sprechhandlungen als einer besonderen Art von Handlungen und anders als beim Vollzug nichtsprachlicher Handlungen beinhaltet die intentionale Komponente neben der Handlungsabsicht und dem Handlungserlebnis noch bestimmte andere geistige Phänomene, die laut Searle (1983/1991: Kap. 6) in den Sprechaktvollzug wesentlich eingeschlossen sind und die sich auf die vom Sprecher beabsichtigte Bedeutung seiner sprachlichen Äußerung beziehen. War also die Struktur der intentionalen Komponente beim nichtsprachlichen Handeln komplexer als die beim Wahrnehmen, wie im Abschnitt 2.1 oben gezeigt, so ist jetzt die Struktur der intentionalen Komponente beim sprachlichen Handeln durch Hinzukommen weiterer Elemente komplexer als die beim nichtsprachlichen Handeln. Diese anderen geistigen Phänomene, denen eine sprachliche Äußerung ihre vom Sprecher beabsichtigte Bedeutung verdankt, sind bestimmte psychische Zustände (Searle: psychological states), die beim Vollzug von Sprechakten ausgedrückt werden. So wenn man behauptet, daß X der Fall ist, drückt man seinen Glauben aus, daß X der Fall ist. Dieser

10 74 Vladimir Karabalic. HANDLUNGSERLEBNISSE Sachverhalt, daß X der Fall ist, ist das intentionale Objekt und die Erfüllungsbedingung des psychischen Zustands des Glaubens, und dieser Glaube ist seinerseits der psychische Modus, in dem der Sachverhalt, daß X der Fall ist, repräsentiert ist (nach Searle 1983/1991: Kap. 1). Wenn X nicht der Fall ist, oder wenn Y statt X der Fall ist, ist der Glaube, daß X der Fall ist, nicht erfüllt, d.h. man irrt, daß X der Fall ist. Derselbe Sachverhalt, daß X der Fall ist, ist aber auch das intentionale Objekt und die Erfüllungsbedingung der Sprechhandlung der Behauptung, bei deren Vollzug der Glaube, daß X der Fall ist, ausgedrückt wird. Und auch hier wenn sich herausstellt, daß X nicht der Fall ist, ist die Behauptung falsch. Und jetzt zum Problem der Bedeutung einer sprachlichen Äußerung als Behauptung: beim Vollzug einer Behauptung, daß X der Fall ist, verleiht der Geist dem physischen Akt der sprachlichen Äußerung die Erfüllungsbedingungen des bei diesem Vollzug ausgedrückten Glaubens, daß X der Fall ist, und macht (unter anderem) dadurch die Äußerung zu einer Behauptung, daß X der Fall ist. Die Einschränkung»unter anderem«soll übrigens heißen, daß sich die Erfüllungsbedingungen der Behauptung nicht vollständig mit den Erfüllungsbedingungen des Glaubens decken, denn der Sprechakt der Behauptung hat noch zusätzliche Bedingungen im Vergleich mit dem psychischen Zustand des Glaubens - der Sprechakt der Behauptung, daß X der Fall ist, beinhaltet mehr als nur den Ausdruck des Glaubens, daß X der Fall ist, wovon gleich im Kontext des Sprechakts der Aufforderung die Rede sein wird. Was bisher zur Bedeutung einer Behauptung gesagt wurde, gilt im wesentlichen auch für andere Sprechakttypen. So wenn man jemand auffordert, H zu tun, drückt man seinen Wunsch aus, daß der Aufgeforderte A H tut; diese Handlung H des Aufgeforderten A ist das intentionale Objekt und die Erfüllungsbedingung des psychischen Zustands des Wunsches, und dieser Wunsch ist seinerseits der psychische Modus, in dem der Sachverhalt, daß A H tut, repräsentiert ist. Wenn A H nicht tut, oder wenn A H' statt H tut, ist der Wunsch, daß A H tut, nicht erfüllt. Derselbe Sachverhalt, daß A H tut, ist aber auch das intentionale Objekt und die Erfüllungsbedingung der Sprechhandlung der Aufforderung, bei deren Vollzug der Wunsch, daß A H tut, ausgedrückt wird. Und wenn A H nicht tut, bleibt die Aufforderung unbefolgt. Für die Bedeutung einer sprachlichen Äußerung als Aufforderung gilt das der Bedeutung einer Äußerung als Behauptung Entsprechende: beim Vollzug einer Aufforderung, daß A H tut, verleiht der Geist dem physischen Akt der sprachlichen Äußerung die Erfüllungsbedingungen des bei diesem Vollzug ausgedrückten Wunsches, daß A H tut, und macht (unter anderem) dadurch die Äußerung zu einer Aufforderung, daß A H tut. Und nun zu der Einschränkung»unter anderem«, wie oben angekündigt, die heißen soll, daß sich die Erfüllungsbedingungen der Aufforderung nicht vollständig mit den Erfüllungsbedingun-

11 Vladimir Karabalic. HANDLUNGSERLEBNISSE 75 gen des Wunsches decken, denn der Sprechakt der Aufforderung hat noch zusätzliche Bedingungen im Vergleich mit dem psychischen Zustand des Wunsches - der Sprechakt der Aufforderung an den Adressaten, H zu tun, beinhaltet mehr als nur den Ausdruck des Wunsches, daß A H tut, obwohl der Sprechakt diesen Wunschausdruck als die von Searle sogenannte Aufrichtigkeitsbedingung des Sprechaktes (sincerity condition) wesentlich mit einschließt. Wenn man also eine sprachliche Äußerung macht und sie zum Beispiel als Aufforderung an A meint, daß dieser H tut, beinhaltet die Handlungsabsicht und das Handlungserlebnis des Sprechers S zumindest folgende vier Elemente: 3 1) S macht die Äußerung als Ergebnis seiner Sprechaktabsicht, und 2) diese Äußerung hat die Erfüllungsbedingung, daß sie eine Aufforderung an den Adressaten A der Äußerung ist, H zu tun, 4 und 3) daß A H tut, und 4) daß A H deshalb tut, weil S's Äußerung diese Erfüllungbedingungen hat. Wenn wir diese Struktur der Sprechaktabsicht mit der Handlungsabsichi beim Laufbeispiel im vorigen Abschnitt vergleichen, entspricht das Element 1) der Sprechaktabsicht (eine sprachliche Äußerung machen, in unserem Beispiel:,Da drüben ist eine andere Tür' sagen) den physischen Aspekten 1. und 2. der Laufhandlung (Laufen und Türzerschlagen). Daß dieser Äußerungsakt als Ergebnis der Sprecherabsicht vollzogen wird, will heißen, daß wie bei allen Handlungen auch hier die von Searle sog. intentionale Verursachung stattfindet (s. oben Abschnitt 2.1). Das Element 2) der Sprechaktabsicht (die Bedeutung der Äußerung als Aufforderung, in unserem Beispiel etwa Handlungsvorschlag) entspricht dem Aspekt 4. der Laufhandlung (Hinweis, wie man hinauskommt). Das Element 3) der Sprechaktabsicht repräsentiert den Zweck - den in der Sprechakttheork sog. perlokutionären Effekt -, zu dem eine Sprechhandlung vom Typ Aufforderung konventionellerweise vollzogen wird, daß nämlich der Adressat der Aufforderung den im propositionalen Gehalt des Sprechaktes spezifizierten Sachverhalt tut (in unserem Beispiel: daß die Supermarktkunden, an die die Aufforderung gilt, zum anderen Ausgang drüben gehen). Dieses Element 3) der Sprechaktabsicht entspricht dem Aspekt 3) der Laufhandlung (dem Feuer entlaufen). Und schließlich das Element 4) der Sprechaktabsicht repräsentiert den Grund für den Adressaten der Aufforderung, H zu tun - A tut das, weil er dazu vom Sprecher aufgefordert worden ist. Dieses Element findet sich unter den Aspekten der Laufhandlung nicht, weil diese keine Aufforderung ist, weil es also nicht in der Handlungsabsicht und im Handlungserlebnis des zur abseits gelege- 3 Die folgende Darstellung der Struktur einer Aufforderungsabsicht ist meine Zusammenfassung der Ausführungen von Searle (1983/1991: Abschn. 6. II). 4 Dieses»A tut H«ist die in der Sprechakttheorie sog. Bedingung des propositionalen Gehalts des Sprechaktes.

12 76 Vladimir Karabalic. HANDLUNGSERLEBNISSE nen Tür laufenden Mannes lag, durch sein Laufen anderen Supermarktkunden den Weg hinaus zu zeigen. Vielmehr war dieses Zeigen in unserem Beispiel ausschließlich eine Interpretationsleistung der Kunden und nicht von dem Mann beabsichtigt. Der Aspekt 5. der Laufhandlung schließlich, deren Folge, findet sich weder in der Handlungsabsicht und im Handlungserlebnis des laufenden Mannes - denn andere Menschen waren, wie eben gesagt, von seiner Handlungsabsicht überhaupt nicht erfaßt - noch ist sie eine Erfüllungsbedingung für die sprachliche Aufforderung - dies deshalb nicht, weil jemandem das Leben retten oder ähnliches keine konventionelle Folge einer Aufforderung ist, im Gegensatz zu den Elementen 1-4 oben, die alle konventionelle Erfüllungsbedingungen für Aufforderungen sind. Anders also als eine unkonventionelle Folge wie jemandem das Leben retten sind alle Elemente 1-4 einer Aufforderungsabsicht und des entsprechenden Sprechakterlebnisses notwendige Erfüllungsbedingungen für diese Absicht und Erlebnis in dem Sinne, daß wenn nur eine dieser Bedingungen nicht erfüllt ist, auch die Aufforderung nicht befolgt ist. Das gilt z.b. auch für das Element 4): wenn die Supermarktkunden in unserem Beispiel tatsächlich zum anderen Ausgang drüben gehen und somit die obengenannte Bedingung 3) erfüllen, aber nicht deshalb, weil sie dazu aufgefordert wurden, sondern weil sie z.b. selbst auf diese Rettungsmöglichkeit gekommen sind, bleibt der Sprechakt,Da drüben ist ein anderer Ausgang' nur ein mißlungener Versuch einer Aufforderung, denn die Adressaten sind zwar zum anderen Ausgang drüben gegangen, aber nicht in Befolgung der vom Sprecher beabsichtigten Aufforderung, was die Bedingung 4) oben ist Zum Inhalt des Sprechakterlebnisses In diesem Abschnitt soll es darum gehen, welche Komponenten der Sprechaktabsicht oder Aspekte des Sprechaktes, von denen im vorigen Abschnitt die Rede war, auch im Sprechakterlebnis repräsentiert sind, wenn also die Handlungsabsicht bewußt realisiert ist. Es soll betont werden, daß die folgenden Überlegungen zu dieser Frage ohne Anspruch auf Vollständigkeit angestellt werden. In der Sprechakttheorie werden bekanntlich verschiedene Aspekte eines Sprechaktes unterschieden. Der physische Akt, der im obengenannten Element 1) der Sprechaktabsicht repräsentiert ist, wird Äußerungsakt genannt (utterance act, Searle 1969), der im Äußern bestimmter Wörter (Austin 1962: phonetischer Akt) nach syntaktischen und anderen grammatischen Regeln einer Sprache (Austin: phatischer Akt) besteht. Nun ist der Äußerungsakt als Ganzes im Sprechakterlebnis repräsentiert, wird also als Ganzes bewußt vollzogen, in seinen Teilaspekten (der phonetische und phatische Akt) jedoch nicht, denn die Wahl passender Wörter und die

13 Vladimir Karabalic: HANDLUNGSERLEBNISSE 77 Anwendung der grammatischen Regeln sind beim muttersprachigen Sprecher automatisiert, vergleichbar mit dem automatisierten Vollzug von Teilhandlungen etwa beim früher erwähnten Autofahren durch einen erfahrenen Fahrer - obwohl natürlich sprachliche Regeln von wesentlich anderer Art sind als Regeln fürs Autofahren; die letzteren könnten wir vielleicht in Anlehnung an Alston (1964) Regularitäten nennen - wie man etwas gewöhnlich tut, aber ohne konventionelle Festlegung, die für sprachliche Regeln charakteristisch ist. Eine Aufgabe linguistischer Beschreibungen und ein heuristischer Wert der Unterscheidung zwischen bewußt und unbewußt realisierten Teilaspekten von Sprechaktabsichten, die in der vorliegenden Studie als mögliche Ausarbeitung der Ausführungen von Searle (1983/1991) zur Struktur von Handlungsabsichten generell thematisiert wird, bestünde nun in einer Explikation dessen, in welchen kommunikativen Zusammenhängen der normalerweise unbewußt realisierte, also nicht im Sprechakterlebnis repräsentierte Teilaspekte der Sprechaktabsicht, wie die genannten Gebrauch passender Wörter und Anwendung grammatischer Regeln, doch bewußt realisiert werden, wann sich also Sprecher dieser Teilaspekte ihrer Sprechhandlungen bewußt werden. Unter bestimmten Handlungsbedingungen gilt eine sprachliche Äußerung als ein sog. illokutionärer Akt bestimmten Typs. Diese illokutionäre Bedeutung ist im Gehalt der Sprechaktabsicht im vorigen Abschnitt im Element 2) repräsentiert. So gilt unsere Beispieläußerung,Da drüben ist ein anderer Ausgang' unter den oben geschilderten Handlungsumständen als Aufforderung, zum anderen Ausgang drüben zu gehen. Unter anderen Umständen mag mit der Äußerung einfach eine Informationshandlung vollzogen werden, daß da drüben ein anderer Ausgang ist. Es wären auch Umstände rekonstruierbar, in denen der Sprecher mit der Äußerung sein künftiges Handeln ankündigt, also nach der Sprechakttaxonomie in Searle (1979a) einen sog. kommissiven Sprechakt vollzieht. Man stelle sich vor, ein Facharbeiter repariert einen Ausgang im Supermarkt (vielleicht nach dem Brand aus unserem Beispiel oben). Nach einiger Zeit fragt ihn eine Verkäuferin, ob er mit der Arbeit bald fertig sei, woraufhin er auf eine eingeschlagene abseits gelegene Tür zeigt und sagt:,da ist ein anderer Ausgang!'. Lassen wir ihn damit meinen, daß er auch noch diesen Ausgang reparieren wird, mit der Äußerung also sein Handeln ankündigt. Der Vollzug des illokutionären Aktes einer Aufforderung, einer Informationshandlung, einer Handlungsankündigung usw. ist als solcher bewußt, die Handlungsabsicht, einen illokutionären Akt zu vollziehen, ist also auch im Handlungserlebnis des Sprechers repräsentiert. Unbewußt, weil automatisiert, ist dagegen die Anwendung der konventionellen Regeln, durch die solche Bedeutungen wie Aufforderung, Informationshandlung, Handlungsankündigung usw. einer solchen Äußerung wie,da

14 78 Vladimir Karabalić. HANDLUNGSERLEBNISSE drüben ist ein anderer Ausgang!' zugeordnet werden. Die Kenntnis dieser Regeln ist genauso wie die Kenntnis der grammatischen und Vokabularregeln im früher bereits erwähnten Hintergrund für sprachliches Handeln enthalten. Nun stellt sich auch hier die Aufgabe für linguistische Beschreibungen, in welchen kommunikativen Zusammenhängen diese sonst unbewußten Regelkenntnisse aus dem Handlungshintergrund ins Bewußtsein gerufen werden und so mit zum Inhalt der entsprechenden Handlungserlebnisse werden. Ein weiterer Aspekt jeder Sprechhandlung ist der Zweck, zu dem die sprachliche Äußerung gemacht wird oder, aus der Perspektive des Sprechers formuliert, das (kommunikative) Ziel, das er mit seiner Äußerung erreichen will. Dieser Zweck- bzw. Zielaspekt war für Aufforderungshandlungen in unserem Element 3) der Sprechaktabsicht im vorigen Abschnitt repräsentiert. Was den Gehalt des Sprechakterlebnisses in bezug auf den Zweck- bzw. Zielaspekt der Sprechhandlung betrifft, so kann festgehalten werden, daß dieser Aspekt am Anfang eines Großteils der Kommunikation steht: man will etwas von seinem Gesprächspartner und um dieses Ziel zu erreichen, spricht man mit ihm. Was man von seinem Gesprächspartner will (in unserem Feuerbeispiel: daß die Supermarktkunden zum anderen Ausgang drüben gehen), ist einem bewußt, macht also sein Sprechakterlebnis mit aus. Die Kenntnis der konventionellen Regel jedoch, durch die das Ziel, daß der Adressat der Äußerung tut, was der Sprecher ihm sagt, einem Sprechakt vom Typ Aufforderung zugeordnet ist, steckt im unbewußten Hintergrund für sprachliches Handeln vom Typ Auffordern, zusammen mit der Kenntnis der anderen oben erwähnten Regeln zum Vollzug illokutionärer Akte sowie der grammatischen und Vokabularregeln. Wir kommen nun zum nächsten Aspekt der Folgen oder Wirkungen von Sprechhandlungen (in unserem Beispiel: vielen Menschen das Leben retten). Sie sind nicht konventionell im Sinne der bisher erwähnten sprachlichen Konventionen der Grammatik und der illokutionären Semantik, denn es ist nicht die Sache einer sprachlichen Konvention, daß man dadurch, daß man Menschen zum Hinauskommen aus einem brennenden Gebäude veranlaßt, ihr Leben rettet, obwohl dies durchaus in der bewußten Absicht des Mannes aus unserem Beispiel liegen mag, wenn er sagt:,da drüben ist ein anderer Ausgang!'. Vielmehr verbindet die beiden Sachverhalte - aus dem brennenden Gebäude hinauskommen und sich dadurch das Leben retten - eine aus der Erfahrung bekannte Regularität, daß man eben in solchen Situationen mehr Chancen hat, glimpflich davonzukommen, wenn man aus dem brennenden Gebäude hinauskommt. Doch solche Regularitäten sind m.e. kein Gegenstand der Sprachwissenschaft, sondern etwa der Handlungsphilosophie, und werden deshalb an dieser Stelle nicht weiter diskutiert.

15 Vladimir Karabalić:. HANDLUNGSERLEBNISSE 79 Und schließlich jeder Einzelsprechakt wird gewöhnlich im Kontext eines Dialogs zwischen zwei Sprechern oder eines Gesprächs zwischen mehreren Sprechern vollzogen. Das heißt, daß das Ziel oder der Zweck jedes Einzelsprechaktes im Kontext der Ziel- und Zweckbestimmung des ganzen Dialogs oder Gesprächs zu sehen ist, in dem die Einzelsprechakte vollzogen werden. Bei unserem Beispielsprechakt wird sich allerdings wegen der prekären Brandsituation kaum ein längeres Gespräch entwickeln. Auf die Aufforderung,Da ist ein anderer Ausgang!' könnte ein positiver Bescheid seitens eines der betroffenen Supermarktkunden,Ja, schnell!' folgen, oder ein negativer Bescheid, etwa,nee, dort brennt's auch!', oder ein sog. problematisierender Bescheid wie,führt denn diese Tür hinaus?'. Je nach der Reaktion könnte nun der Mann, der die initiale Aufforderung gemacht hat, diesen Minidialog fortführen, indem er etwa auf den genannten negativen Bescheid hin sagt:,man kann gerade noch hindurch!' und damit auf seiner ursprünglichen Aufforderung besteht, oder indem er seinen Handlungsvorschlag modifiziert oder ergänzt:,stimmt! Wo sind denn Löscher?', usw. Auf den genannten problematisierenden Bescheid hin könnte der Mann erwidern:,ja, bestimmt! Gehen wir!' und somit seine Aufforderung bekräftigen, oder er könnte seine ursprüngliche Aufforderung zurückziehen und eine andere machen:,ach ja, stimmt! Aber da hinten ist noch eine Tür, glaube ich!', usw. Mit solchen Dialogrekonstruktionen beschäftigt sich bekanntlich seit den 80er Jahren die sog. Dialoggrammatik (ein neuerer Forschungsüberblick ist der Sammelband von Fritz / Hundsnurscher 1994), die ursprünglich eine Erweiterung der orthodoxen Sprechakttheorie Austins, Alstons und Searles von der Perspektive der Einzelsprechakte zu deren Dialogeinbettung hin darstellt. Die Dialoggrammatik postuliert authentische Gespräche als Realisierungen konventioneller Dialogmuster, in denen einzelne Dialogzüge (Sprechakte) miteinander regelgeleitet verbunden sind. Daher sei die primäre Aufgabe der linguistischen Beschreibung, diese konventionellen Dialogmuster zu rekonstruieren, um die Vielfalt authentischer Gespräche in den Griff zu bekommen. Die Tatsache der dialogischen Einbettung von Einzelsprechakten bedeutet für unsere Fragestellung, daß in der Handlungsabsicht des Sprechers auch mögliche reaktive Züge seines Dialogpartners antizipiert sind. Da die letzteren, wie angenommen, auf entsprechenden Konventionen gründen, bildet die Kenntnis dieser konventionellen Reaktionsmöglichkeiten den Hintergrund für dialogisches Handeln, deren Anwendung als solche daher, analog zu allem bisher Gesagten, unbewußt sein müßte, obwohl das globale Ziel, das man im Dialog erreichen will, es im Verlauf des Dialogs, je nach Reaktionen des Dialogpartners, eventuell modifizierend, sowie die Teilziele der einzelnen Dialogzüge bewußt verfolgt werden, also im Dialogerlebnis enthalten sind. Und auch hier stellt sich die Frage, in welchen

16 80 Vladimir Karabalic. HANDLUNGSERLEBNISSE dialogischen Zusammenhängen die unbewußte Kenntnis der Regeln, durch die die Dialogführung geleitet und eine Kohärenz zwischen enzelnen Redebeiträgen im Dialog gestiftet ist, bewußt angewandt wird und somit selbst mit zum Inhalt des Dialogerlebnisses wird. 4. Sprechaktwahrnehmen (Verstehen) Ein anderer wesentlicher Unterschied zwischen solchen nichtsprachlichen Handlungen wie Laufen in unserem Brandbeispiel einerseits und einer Sprechhandlung wie Aufforderung und anderen im Abschnitt 3 erwähnten Sprechakten andererseits ist die Kommunikationsabsicht im Gehalt einer Sprechaktabsicht und des entsprechenden Sprechererlebnisses. Nach der Kommunikationsabsicht intendiert der Sprecher, daß der Adressat seiner Äußerung seine im Abschnitt 3.1 durch Elemente 1-4 explizierte Bedeutungsabsicht erkennt, d.h. in unserem Beispiel daß der Adressat die Äußerung in der vom Sprecher beabsichtigten Bedeutung als Aufforderung versteht. 5 Dieses Erkennen ist möglich laut Searle aufgrund der Konventionalität der sprachlichen Mittel, die in der Äußerung des Sprechers die von ihm intendierte Bedeutung dieser Äußerung anzeigen, in unserem Beispiel daß sie eine Aufforderung ist. Mit anderen Worten kann der Adressat die Äußerung als Aufforderung verstehen, weil sie in dieser Bedeutung konventionellerweise gemacht werden kann. - Searle (1979b) würde allerdings für unsere Beispieläußerung,Da drüben ist ein anderer Ausgang' sagen, die Aufforderung sei erst die indirekte Bedeutung dieser Äußerung - primär werde diese als eine Informationshandlung verstanden, daß da drüben ein anderer Ausgang ist, und erst im zweiten Schritt,»indirekt«, werde die Äußerung unter Berücksichtigung ihrer oben geschilderten Umstände in einem komplizierten Schlußfolgerungsverfahren in der vom Sprecher beabsichtigten Bedeutung als Aufforderung verstanden, zum anderen Ausgang zu gehen. Auf die Komplikationen dieser Art möchte ich an dieser Stelle jedoch nicht eingehen, zumal Searles Konzept der»indirekten Sprechakte«in der sprechakttheoretischen Literatur als problematisch, um nicht zu sagen als Fehlschlag bezeichnet wird. Im Unterschied zum Wahrnehmen eines Gegenstandes oder einer nichtsprachlichen Handlung gilt es beim Wahrnehmen einer Sprechhandlung, bei deren Verstehen also, die Bedeutungabsicht des Sprechers zu rekonstruieren. Diese Leistung ist vollbracht - die Bedingungen für das Wahrnehmen oder Verstehen einer Sprechhandlung sind erfüllt, wenn die letztere in genau der vom Sprecher beabsichtigten Bedeutung verstanden 5 Zur Unterscheidung zwischen Bedeutungs- und Kommunikationsabsicht (meaning intention, communication intention) s. Searle (1986).

17 Vladimir Karabalic. HANDLUNGSERLEBNISSE 81 wird, die, im Falle einer Aufforderung beispielsweise, als die obengenannte Bedingung 2) seiner Sprechaktabsicht (daß die Äußerung eine Aufforderung an den Adressaten ist, H zu tun) repräsentiert ist. Die Sprechaktabsicht bleibt jedoch solange unerfüllt, d.h. nur ein Aufforderungsversuch, als der Adressat es nicht auch tatsächlich tut, wozu er aufgefordert wird, beziehungsweise der Sprechakt bleibt auch dann nur ein Aufforderungsversuch, wenn der Adressat es zwar tut, wozu er aufgefordert wird, aber nicht deshalb, weil er dazu aufgefordert wird, sondern aus freien Stücken, wie früher bereits ausgeführt. Dasselbe gilt auch für das Verstehen von Sprechakten anderer Typen. Nehmen wir Versprechen als Beispiel. Die Sprechaktabsicht und das entsprechende Erlebnis würden im Falle eines Versprechens allgemein wie folgt aussehen: 1) Der Sprecher S äußert den Satz als Ergebnis seiner Handlungsabsicht, und 2) diese Äußerung hat die Erfüllungsbedingung, ein Versprechen dem Adressaten A gegenüber zu sein, daß S H tun wird, und 3) daß der Adressat erwartet, daß S H tut, und 4) daß er das erwartet, weil S's Äußerung diese Erfüllungsbedingungen hat. Der Adressat hat die Äußerung von S verstanden, wenn er S's Bedeutungsabsicht aufgrund der Konventionalität der Äußerung in dieser Bedeutung rekonstruiert hat. Dann sind die Bedingungen 1) und 2) der Sprechaktabsicht erfüllt. Das Versprechen als Ganzes gelingt jedoch erst dann, wenn auch die übrigen Bedingungen erfüllt sind. Wenn dagegen der Adressat die Äußerung zwar in der vom Sprecher intendierten Bedeutung als Versprechen verstanden hat, aber nicht erwartet, daß der Sprecher das Versprochene auch wirklich tut, bleibt der Sprechakt nur Versuch eines Versprechens. Genausowenig gelingt der Sprechakt, wenn der Adressat die Äußerung als Versprechen zwar verstanden hat und auch erwartet, daß der Sprecher das Versprochene auch tut, aber nicht weil er es dem Adressaten versprochen hat, sondern zum Beispiel weil der Sprecher es sowieso tun wollte oder mußte. Das Wahrnehmen (Verstehen) von Sprechhandlungen ist also nur die erste notwendige Bedingung für Kommunikation. Ob auch andere Erfüllungsbedingungen der Sprechaktabsicht tatsächlich erfüllt werden, ob sich also der Kommunikationspartner gemäß der ganzen Sprecherabsicht verhält und somit seinen Sprechakt gelingen läßt, bleibt grundsätzlich dem Adressaten des Sprechaktes überlassen - es sei denn, der Adressat ist dazu aufgrund seiner subordinierten Stellung dem Sprecher gegenüber gezwungen: z.b. ein Soldat muß den Befehl eines ihm übergeordneten Offiziers ausführen, ein Schüler muß an die Tafel kommen, wenn er von seinem Lehrer dazu aufgefordert wird, u.a. Aber abgesehen von solchen Kommunikationsgefügen ist man grundsätzlich frei, was die Erfüllung von Sprecherabsichten anbelangt. Nicht zuletzt auf dieser Freiheit beruht die Dy-

18 82 Vladimir Karabalić: HANDLUNGSERLEBNISSE namik unserer Kommunikation miteinander, d.h. unserer Sprechhandlungserlebnisse. Diesen aber erstmal ihren Platz im Kommunikationsprozeß analytisch zuzuweisen und auf ihren möglichen heuristischen Wert bei linguistischen Beschreibungen in einer ersten Annäherung aufmerksam zu machen, war das Anliegen dieser Studie. Literatur Alston, William (1964): Expressing. In: Black, Max (ed.): Philosophy in America. London, Austin, John L. (1962): How to Do Things with Words. Cambridge, Mass: Harvard Univ. Press. Fritz, Gerd / Hundsnurscher, Franz (Hrsg.) (1994): Handbuch der Dialoganalyse. Tübingen: Max Niemeyer. Gerhardus, Dietfried (1978): Zur logisch-systematischen Genese visueller Zeichengebung. In: Arbeitsgruppe Semiotik (Hrsg.): Die Einheit der semiotischen Dimensionen. Tübingen: Narr, Karabalić, Vladimir (1996):»Die Gemähide«von A. W. Schlegel. In:»Zagreber Germanistische Beiträge«5, Searle, John R. (1969): Speech Acts. An Essay in the Philosophy of Language. Cambridge: Univ.Press. - (1979): Expression and Meaning. Studies in the Theory of Speech Acts. Cambridge: Univ.Press. - (1979a): A taxonomy of illocutionary acts. In: ders. (1979), (1979b): Indirect speech acts. In: ders. (1979), (1983): Intentionality. An Essay in the Philosophy of Mind. Cambridge: Univ. Press. - Dt. (1991): Intentionalität. Eine Abhandlung zur Philosophie des Geistes. Frankfurt: Suhrkamp. - (1986): Meaning, Communication, and Representation. In: R.E. Grandy & R. Warner (eds.):.philosophical Grounds of Rationality. Intentions, Categories, Ends. Oxford: Clarendon Press, (1995): The Construction of Social Reality. London/New York: Allen Lane / The Penguin Press.

Pragmatik Einführung in die Sprechakttheorie

Pragmatik Einführung in die Sprechakttheorie Pragmatik Einführung in die Sprechakttheorie Daniel Gutzmann Institut für Linguistik Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie 1 / 24 Sprache und Handlung Daniel Gutzmann Einführung in die Sprechakttheorie

Mehr

Austin ( )und Searle(*1932): Kommunikationstheorie als Sprechakttheorie

Austin ( )und Searle(*1932): Kommunikationstheorie als Sprechakttheorie 1 Bettina Kietzmann Austin (1911-1960)und Searle(*1932): Kommunikationstheorie als Sprechakttheorie Die Frage nach den Regeln des Sprachgebrauchs Austin Searle Habermas Austin: Erfinder Sprechakttheorie

Mehr

Sprechen und Handeln; Einführung in die Sprachphilosophie unter pragmatischem Aspekt Martine Nida-Rümelin Sommer 06 Vorlesung 6

Sprechen und Handeln; Einführung in die Sprachphilosophie unter pragmatischem Aspekt Martine Nida-Rümelin Sommer 06 Vorlesung 6 1 Sprechen und Handeln; Einführung in die Sprachphilosophie unter pragmatischem Aspekt Martine Nida-Rümelin Sommer 06 Vorlesung 6 THEORIE DER SPRECHAKTE vgl zu diesem Thema insbesondere Taylor (1998),

Mehr

Ästhetik ist die Theorie der ästhetischen Erfahrung, der ästhetischen Gegenstände und der ästhetischen Eigenschaften.

Ästhetik ist die Theorie der ästhetischen Erfahrung, der ästhetischen Gegenstände und der ästhetischen Eigenschaften. 16 I. Was ist philosophische Ästhetik? instrumente. Die Erkenntnis ästhetischer Qualitäten ist nur eine unter vielen möglichen Anwendungen dieses Instruments. In diesem Sinn ist die Charakterisierung von

Mehr

Wie verstehen wir etwas? sprachliche Äußerungen. Sprachphilosophie, Bedeutungstheorie. Personen mit ihren geistigen Eigenschaften in der Welt

Wie verstehen wir etwas? sprachliche Äußerungen. Sprachphilosophie, Bedeutungstheorie. Personen mit ihren geistigen Eigenschaften in der Welt Donald Davidson *1917 in Springfield, Massachusetts, USA Studium in Harvard, 1941 abgeschlossen mit einem Master in Klassischer Philosophie 1949 Promotion in Harvard über Platons Philebus Unter Quines

Mehr

Thermostaten und Computer. das Versprechen der KI

Thermostaten und Computer. das Versprechen der KI Thermostaten und Computer das Versprechen der KI Physik des freien Willens und Bewusstseins Henriette Labsch 30.Juni 2008 Thermostaten und Computer - das Versprechen der KI David J. Chalmers bewusstes

Mehr

Einführung in die Linguistik

Einführung in die Linguistik Pragmatik Pragmatik Drei Hauptaspekte sprachlicher Äußerungen/Zeichen: 1: Bezug auf Gliederung + Kombinationen (SYNTAKTISCH) 2: Bezug auf Inhalte/Sachverhalte, die sie wiedergeben (SEMANTISCH) 3: Bezug

Mehr

Folien von Manfred Krifka. Verwendung mit freundlicher Erlaubnis des Autors

Folien von Manfred Krifka. Verwendung mit freundlicher Erlaubnis des Autors Folien von Manfred Krifka Verwendung mit freundlicher Erlaubnis des Autors 1 Sprechakte Was sind Sprechakte? Bisher betrachtete Beispiele sprachlicher Kommunikation: Assertionen, d.h. Aussagen, Behauptung

Mehr

Christian Nimtz //

Christian Nimtz  // Programm Christian Nimtz www.nimtz.net // lehre@nimtz.net Klassische Fragen der Sprachphilosophie Kapitel 10: Grice über Bedeutung 2 Grices Erklärung von Sprecherbedeutung 3 Probleme für Grices Erklärung

Mehr

Semantik und Pragmatik

Semantik und Pragmatik Semantik und Pragmatik SS 2005 Universität Bielefeld Teil 2, 22. April 2005 Gerhard Jäger Semantik und Pragmatik p.1/14 Wahrheitsbedingungen Wahrheit eines Satzes ist zentral bei Definition von Sinn-Relationen

Mehr

und doch mehr als bloße Sprache? Übung: Jenseits von Sozialisation, Geschlecht, Vergesellschaftung, Subjektivierung

und doch mehr als bloße Sprache? Übung: Jenseits von Sozialisation, Geschlecht, Vergesellschaftung, Subjektivierung und doch mehr als bloße Sprache? Übung: Jenseits von Sozialisation, Geschlecht, Vergesellschaftung, Subjektivierung Gliederung 1. Der Sprechakt 1.1. Teilakte 1.2. Sprechaktregeln 1.3. performative Sprechakte

Mehr

Physikalismus. Vorlesung: Was ist Naturalismus? FS 13 / Di / Markus Wild & Rebekka Hufendiek. Sitzung 7 ( )

Physikalismus. Vorlesung: Was ist Naturalismus? FS 13 / Di / Markus Wild & Rebekka Hufendiek. Sitzung 7 ( ) Physikalismus Vorlesung: Was ist Naturalismus? FS 13 / Di 10-12 / Markus Wild & Rebekka Hufendiek Sitzung 7 (26.3.13) Physikalismus? Allgemeine metaphysische These (Metaphysica generalis): Alles, was existiert,

Mehr

1. Sprachphilosophie: Das Was?

1. Sprachphilosophie: Das Was? Plan für die heutige Sitzung Einführung in die Philosophie Sprachphilosophie: Vom Verstehen zur Homoehe Eine kurze Einführung in die Sprachphilosophie wird gegeben, und zwar in zwei Teilen: 1. Sprachphilosophie:

Mehr

Frege löst diese Probleme, indem er zusätzlich zum Bezug (Bedeutung) sprachlicher Ausdrücke den Sinn einführt.

Frege löst diese Probleme, indem er zusätzlich zum Bezug (Bedeutung) sprachlicher Ausdrücke den Sinn einführt. 1 Vorlesung: Denken und Sprechen. Einführung in die Sprachphilosophie handout zum Verteilen am 9.12.03 (bei der sechsten Vorlesung) Inhalt: die in der 5. Vorlesung verwendeten Transparente mit Ergänzungen

Mehr

Foucaults "Was ist ein Autor" und "Subjekt und Macht"

Foucaults Was ist ein Autor und Subjekt und Macht Geisteswissenschaft Nicole Friedrich Foucaults "Was ist ein Autor" und "Subjekt und Macht" Eine Annäherung Essay Friedrich Alexander Universität Erlangen Nürnberg Lektürekurs Foucault Sommersemester 2011

Mehr

Pragmatik in der Sprache und im Comic. Präsupposition und Inferenz; kommunikative Relevanz

Pragmatik in der Sprache und im Comic. Präsupposition und Inferenz; kommunikative Relevanz Pragmatik in der Sprache und im Comic Präsupposition und Inferenz; kommunikative Relevanz Gliederung 1. Definition Pragmatik 2. Fragestellungen in der Pragmatik 3. Sprechakte nach Searle 4. Konversationsmaxime

Mehr

Proseminar Die Naturalisierung des Geistes WS 2011/2012

Proseminar Die Naturalisierung des Geistes WS 2011/2012 Di (3) [11:10 12:40]BZW A 255 Philosophische Fakultät Institut für Philosophie, Lehrstuhl für Theoretische Philosophie, Dr. Holm Bräuer Proseminar Die Naturalisierung des Geistes WS 2011/2012 Büro: BZW

Mehr

Herbert Paul Grice ( ): Konversationsmaximen

Herbert Paul Grice ( ): Konversationsmaximen Konversationsmaximen Herbert Paul Grice (1913-1988): Konversationsmaximen Warum verstehen wir uns (und Texte), obwohl wir häufig nicht das sagen, was wir meinen? Grice nimmt an, dass wir beim Kommunizieren

Mehr

TEXTPROSEMINAR John L. Austin Performative Äußerungen SS 2013

TEXTPROSEMINAR John L. Austin Performative Äußerungen SS 2013 Mi (5) [14:50 16:20] SE2 122U Philosophische Fakultät Institut für Philosophie, Lehrstuhl für Theoretische Philosophie, Dr. Holm Bräuer TEXTPROSEMINAR John L. Austin Büro: BZW A 416 Sprechstunde: Mi 13:00

Mehr

12 Sprechakte Äußerungen als Handlungen Direkte Sprechakte Indirekte Sprechakte Sprechakte und Satztypen

12 Sprechakte Äußerungen als Handlungen Direkte Sprechakte Indirekte Sprechakte Sprechakte und Satztypen 12 Sprechakte 12.1 Äußerungen als Handlungen 12.2 Direkte Sprechakte 12.3 Indirekte Sprechakte 12.4 Sprechakte und Satztypen Johannes Dölling: Semantik und Pragmatik. SoSe 2012 1 12.1 Äußerungen als Handlungen

Mehr

Mills These: Eigennamen haben einzig die Funktion der Bezugnahme (kein weiterer Beitrag zur Bedeutung des gesamten Satzes).

Mills These: Eigennamen haben einzig die Funktion der Bezugnahme (kein weiterer Beitrag zur Bedeutung des gesamten Satzes). 1 Einführung in die Sprachphilosophie Martine Nida-Rümelin 2002 7. Vorlesung und 8. Vorlesung Montag, 22.4.2002, Dienstag, 23.4.2002 NAMEN UND KENNZEICHNUNGEN 1. Bertrand Russells Theorie der Eigennamen

Mehr

Was ist? Was soll sein? Was wirkt?

Was ist? Was soll sein? Was wirkt? Was ist? Was soll sein? Was wirkt? Was ist? ist eine der grossen Fragen der Philosophie. Sie ist die Frage danach, was gegeben ist, wie u.a. Immanuel Kant es formuliert. Sie stellt alles in Frage: unsere

Mehr

Kommunikation. 18.Juni 2009 Ingwar Peterson Guido Mörs. 18. Juni 2009 Kommunikation 1

Kommunikation. 18.Juni 2009 Ingwar Peterson Guido Mörs. 18. Juni 2009 Kommunikation 1 Kommunikation 18.Juni 2009 Ingwar Peterson Guido Mörs 18. Juni 2009 Kommunikation 1 Lost Update Agent 1 Agent 2 lesen lesen Variable 18. Juni 2009 Kommunikation 2 Lost Update Agent 1 Agent 2 (arbeitet

Mehr

Sprechaktklassifikation

Sprechaktklassifikation 2.1. Sprechakte 17 die bedeutungstheoretischen Glückensbedingungen an das System sprachlicher Mittel rückgebunden werden. Für den Sprechakt des Aufforderns lassen sich diese Regeln folgendermaßen fassen:

Mehr

Was bisher geschah. Pragmatik III. Mitverstandenes. Mitverstandenes. Pragmatik I Ÿ Deixis und Anapher Ÿ Sprechakttheorie Pragmatik II

Was bisher geschah. Pragmatik III. Mitverstandenes. Mitverstandenes. Pragmatik I Ÿ Deixis und Anapher Ÿ Sprechakttheorie Pragmatik II Was bisher geschah Pragmatik III Gerrit Kentner Pragmatik I Deixis und Anapher Sprechakttheorie Pragmatik II Präsupposition Implikatur Heute: Zusammenhänge herstellen, Informationsstruktur (Fokus-Hintergrund)

Mehr

Konstative Performative A. Umstände

Konstative Performative A. Umstände Weihnachtsfeier Sprechakte Freitag 12.12. alle sind herzlich eingeladen ab 19:30 im Institut Austin, John L. (1911-1960) Searle, John R. (geb. 1932) 01.12.2008 Sprechakte 1 01.12.2008 Sprechakte 2 Austin

Mehr

Lektion 3: Sprechaktkompetenz

Lektion 3: Sprechaktkompetenz Lektion 3: Sprechaktkompetenz Übersicht über die Lektion 1. Sprechen heißt auch Handeln 2. Typen von Sprachhandlungen 3. Zielkonflikte 4. Direkte und indirekte Sprachhandlungen 5. Kalkulation und Prüfung

Mehr

15.5 Welche Information steckt im Bit?

15.5 Welche Information steckt im Bit? 15.5 Welche Information steckt im Bit? Das Bit gilt als Grundelement der Information. Welche Information steckt in diesem Grundelement? Welche Information steckt im Grundbaustein der Information? Paradoxerweise

Mehr

Klemens Schaupp. Ein spiritueller Übungsweg. echter

Klemens Schaupp. Ein spiritueller Übungsweg. echter Klemens Schaupp Ein spiritueller Übungsweg echter Inhalt 1. Einleitung................................. 7 2. Grundbedürfnisse und menschliche Entwicklung.............................. 13 3. Der Übungsweg...........................

Mehr

Geisteswissenschaft. Carolin Wiechert. Was ist Sprache? Über Walter Benjamins Text Über Sprache überhaupt und über die Sprache des Menschen.

Geisteswissenschaft. Carolin Wiechert. Was ist Sprache? Über Walter Benjamins Text Über Sprache überhaupt und über die Sprache des Menschen. Geisteswissenschaft Carolin Wiechert Was ist Sprache? Über Walter Benjamins Text Über Sprache überhaupt und über die Sprache des Menschen Essay Veranstaltung: W. Benjamin: Über das Programm der kommenden

Mehr

GEORG MEGGLE. Kommunikatives Handeln

GEORG MEGGLE. Kommunikatives Handeln In: H. J. Sandkühler (Hg.), Enzyklopädie Philosophie, Hamburg (Meiner), 1999, S. 708 711. (Diese Fassung deckt sich mit der a.a.o. erschienenen nicht ganz. Letztere ist etwas gekürzt.) GEORG MEGGLE Kommunikatives

Mehr

Der metaethische Relativismus

Der metaethische Relativismus Geisteswissenschaft Julia Pech Der metaethische Relativismus Was spricht für/gegen eine relativistische Position in der Moral? Essay Julia Pech 8.5.2011 Universität Stuttgart Proseminar: Einführung in

Mehr

EDITH SCHMID UND EMIL KRAUCH FREGE II SINN UND BEDEUTUNG

EDITH SCHMID UND EMIL KRAUCH FREGE II SINN UND BEDEUTUNG EDITH SCHMID UND EMIL KRAUCH FREGE II SINN UND BEDEUTUNG AUFBAU Einführung Ausgangslage Problemstellung Sinn und Bedeutung Freges Argument vom Erkenntniswert Exkurs: Semiotik Sätze Zusammenfassung Reflexion

Mehr

Einführung in die Linguistik

Einführung in die Linguistik Einführung in die Linguistik Friedemann Pulvermüller friedemann.pulvermuller@fu-berlin.de Syntax Semantik Pragmatik Syntax Semantik Pragmatik Satzbegriff Satz vs. Satzverwendung Sprachliche Handlungen,

Mehr

Negative somatische Marker Solche Marker sind als Alarmsignale zu verstehen und mahnen zur Vorsicht.

Negative somatische Marker Solche Marker sind als Alarmsignale zu verstehen und mahnen zur Vorsicht. Wahrnehmung, Achtsamkeit, Bewusstsein Somatische Marker Damasio nennt die Körpersignale somatische Marker, die das emotionale Erfahrungsgedächtnis liefert. Soma kommt aus dem Griechischen und heißt Körper.

Mehr

zu überprüfen und zu präzisieren. Dabei stehen folgende Fragestellungen im Vordergrund:

zu überprüfen und zu präzisieren. Dabei stehen folgende Fragestellungen im Vordergrund: 1. Einleitung Die Beschreibung und kritische Beurteilung von Alltagsargumentation wird durch das Wissen um häufig gebrauchte Denk- und Schlussmuster in einer Gesellschaft erleichtert. Abseits formal gültiger

Mehr

Richard M. Hare: Alles egal? Richard M. Hare

Richard M. Hare: Alles egal? Richard M. Hare Richard M. Hare: Alles egal? Richard M. Hare *1919 Bristol während des 2. Weltkriegs mehr als drei Jahre in japanischer Kriegsgefangenschaft 1947 Abschluss seines Studiums in Philosophie und Altphilologie

Mehr

4. Das Problem der möglichen und unmöglichen Gegenstände

4. Das Problem der möglichen und unmöglichen Gegenstände 4. Das Problem der möglichen und unmöglichen Gegenstände Betrachten wir folgende Sätze: (1) Der goldene Berg ist golden. (2) Das runde Viereck ist rund. (3) Das Perpetuum mobile ist identisch mit dem Perpetuum

Mehr

Rhetorik und Sprachpraxis

Rhetorik und Sprachpraxis Rhetorik und Sprachpraxis 1 Rhetorik und Sprachpraxis 1 Strukturelle Gestaltung Die Strukturierung einer Rede gliedert einen Inhalt in seine thematischen Teilaspekte und gewichtet sie. Die Strukturierung

Mehr

Aspekt in der Grammatik - Ort des Aspekts im Tempussystem des Spanischen bzw. der romanischen Sprachen

Aspekt in der Grammatik - Ort des Aspekts im Tempussystem des Spanischen bzw. der romanischen Sprachen Sprachen Christina Müller Aspekt in der Grammatik - Ort des Aspekts im Tempussystem des Spanischen bzw. der romanischen Sprachen Studienarbeit " Estructuras del léxico verbal español " Hauptseminar Wintersemester

Mehr

Textproseminar SS 2008

Textproseminar SS 2008 Mi (5) [14:50 16:20] BZW 0153 Philosophische Fakultät Institut für Philosophie, Lehrstuhl für Theoretische Philosophie, Holm Bräuer M.A. Textproseminar John L. Austin: Büro: BZW A 416 Sprechstunde: Mi

Mehr

Sprachspiel - Lebensform - Weltbild

Sprachspiel - Lebensform - Weltbild Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt Christian Kellner 22. Mai 2006 Bei Fragen: Gleich fragen! :) Ludwig Wittgenstein Leben Werk Sprache Einführung Realistische Semantik Sprachspiele

Mehr

Analyse ethischer Texte

Analyse ethischer Texte WEITERBILDUNGSSTUDIENGANG ANGEWANDTE ETHIK SOMMERSEMESTER 2005 Prof. Dr. Kurt Bayertz Analyse ethischer Texte 23. Juli 2005 I. Was sind Argumente? Zunächst eine allgemeine Charakterisierung von Argumenten

Mehr

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Wahrnehmung und Wirklichkeit, Entscheiden und Handeln

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Wahrnehmung und Wirklichkeit, Entscheiden und Handeln Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form Auszug aus: Wahrnehmung und Wirklichkeit, Entscheiden und Handeln Das komplette Material finden Sie hier: School-Scout.de Wir nehmen ein Edelweiß

Mehr

Die konklusiven Sprechhandlungen

Die konklusiven Sprechhandlungen Josef Klein Die konklusiven Sprechhandlungen Studien zur Pragmatik, Semantik, Syntax und Lexik von BEGRÜNDEN, ERKLÄREN-WARUM, FOLGERN und RECHTFERTIGEN Max Niemeyer Verlag Tübingen 1987 Einleitung Gegenstand

Mehr

Förderdiagnostik Unterstützte Kommunikation

Förderdiagnostik Unterstützte Kommunikation Irene Leber September 09 Förderdiagnostik Unterstützte Kommunikation für... geb.... mögliche Diagnose:... Ansprechpartner/in: Adresse / Telefon: Wichtige Bezugspersonen: Wichtigste Interessen: Wichtige

Mehr

Was bisher geschah. Pragmatik II

Was bisher geschah. Pragmatik II Was bisher geschah Pragmatik II Gerrit Kentner Folien basieren auf einer Vorlesung von Jan Köpping Kernbereiche der Linguistik Phonetik/ Phonologie Morphologie Syntax Semantik Pragmatik (Deixis und Anapher;

Mehr

Wie können wir entscheiden ob eine Person oder ein Wesen einen Geist hat?

Wie können wir entscheiden ob eine Person oder ein Wesen einen Geist hat? Einleitung Dr. M. Vogel Vorlesung Grundprobleme der Philosophie des Geistes Wie können wir entscheiden ob eine Person oder ein Wesen einen Geist hat? Malvin Gattinger Vor einem Antwortversuch will ich

Mehr

Lösungen Allgemeines. Präsuppositionen. Pragmatik II. Gerrit Kentner

Lösungen Allgemeines. Präsuppositionen. Pragmatik II. Gerrit Kentner Pragmatik II Präsuppositionen Gerrit Kentner 3. Dezember 2010 1 / 25 Was bisher geschah Kernbereiche der Linguistik Phonetik/ Phonologie Morphologie Syntax Semantik Pragmatik (Deixis und Anapher; Sprechakttheorie)

Mehr

sich die Schuhe zubinden können den Weg zum Bahnhof kennen die Quadratwurzel aus 169 kennen

sich die Schuhe zubinden können den Weg zum Bahnhof kennen die Quadratwurzel aus 169 kennen Programm Christian Nimtz www.nimtz.net // lehre@nimtz.net Grundfragen der Erkenntnistheorie Kapitel 2: Die klassische Analyse des Begriffs des Wissens 1 Varianten des Wissens 2 Was ist das Ziel der Analyse

Mehr

7 Gültigkeit und logische Form von Argumenten

7 Gültigkeit und logische Form von Argumenten 7 Gültigkeit und logische Form von Argumenten Zwischenresümee 1. Logik ist ein grundlegender Teil der Lehre vom richtigen Argumentieren. 2. Speziell geht es der Logik um einen spezifischen Aspekt der Güte

Mehr

Logik und modelltheoretische Semantik. Was ist Bedeutung?

Logik und modelltheoretische Semantik. Was ist Bedeutung? Logik und modelltheoretische Semantik Was ist Bedeutung? Robert Zangenfeind Centrum für Informations- und Sprachverarbeitung, LMU München 30.5.2017 Zangenfeind: Was ist Bedeutung? 1 / 19 Zunächst: der

Mehr

Was bisher geschah. Pragmatik I. Pragmatik. Kernbereiche der Linguistik Ÿ Phonetik/ Phonologie Ÿ Morphologie. Gerrit Kentner. 22.

Was bisher geschah. Pragmatik I. Pragmatik. Kernbereiche der Linguistik Ÿ Phonetik/ Phonologie Ÿ Morphologie. Gerrit Kentner. 22. Was bisher geschah Pragmatik I Kernbereiche der Linguistik Phonetik/ Phonologie Morphologie Syntax Semantik jetzt gehts weiter mit Pragmatik (Deixis und Anapher; Sprechakttheorie) Gerrit Kentner 22. Mai

Mehr

Bedingungen der Personalität

Bedingungen der Personalität Bedingungen der Personalität Hauptfrage: Auf Grund welcher Eigenschaften und Fähigkeiten ist eine Entität als Person anzusehen? Deskriptiv-sortale Verwendung des Begriffs Person : (i) (ii) Zuordnung einer

Mehr

Kunst, Wirklichkeit und Affirmation

Kunst, Wirklichkeit und Affirmation Kunst, Wirklichkeit und Affirmation Einige Gedanken zu Heideggers Kunstwerkaufsatz THOMAS HILGERS In welchem Verhältnis stehen Kunst, Wirklichkeit und Affirmation? Gehen wir davon aus, dass es hier überhaupt

Mehr

Erklärung und Kausalität. Antworten auf die Leitfragen zum

Erklärung und Kausalität. Antworten auf die Leitfragen zum TU Dortmund, Sommersemester 2009 Institut für Philosophie und Politikwissenschaft C. Beisbart Erklärung und Kausalität Antworten auf die Leitfragen zum 5.5.2009 Textgrundlage: C. G. Hempel, Aspekte wissenschaftlicher

Mehr

Donald Davidson ( )

Donald Davidson ( ) Foliensatz Davidson zur Einführung.doc Jasper Liptow 1/9 Donald Davidson (1917-2003) Geb. am 6. März 1917 in Springfield, Mass. Studium der Literaturwissenschaft und Philosophiegeschichte (u.a. bei A.

Mehr

1 Immanuel Kant: Grundlegung zur Metaphysik der Sitten. Erster Abschnittäus ders.: Kritik

1 Immanuel Kant: Grundlegung zur Metaphysik der Sitten. Erster Abschnittäus ders.: Kritik In diesem Essay werde ich die Argumente Kants aus seinem Text Grundlegung zur Metaphysik der Sitten. Erster Abschnitt 1 auf Plausibilität hinsichtlich seiner Kritik an der antiken Ethik überprüfen (Diese

Mehr

Information und Produktion. Rolland Brunec Seminar Wissen

Information und Produktion. Rolland Brunec Seminar Wissen Information und Produktion Rolland Brunec Seminar Wissen Einführung Informationssystem Einfluss des Internets auf Organisation Wissens-Ko-Produktion Informationssystem (IS) Soziotechnisches System Dient

Mehr

- Im 20. Jahrhundert wurde das Thema der Emotionen dagegen in der Philosophie des Geistes und in der Psychologie kaum behandelt.

- Im 20. Jahrhundert wurde das Thema der Emotionen dagegen in der Philosophie des Geistes und in der Psychologie kaum behandelt. 1 Vorlesung: Einführung in die Philosophie des Geistes Martine Nida-Rümelin Sommer 03 1. und 2. Vorlesung nach Vertretungszeit 19.5.03 und 20.5.03 Thema: Philosophie der Emotionen 1. Vorbemerkungen - Emotionen

Mehr

2 Bedeutung, Kontext, Kommunikation

2 Bedeutung, Kontext, Kommunikation 2 Bedeutung, Kontext, Kommunikation 2.1 Satz, Äußerung, Sprechhandlung 2.2 Die drei Bedeutungsebenen 2.3 Semantik vs. Pragmatik 2.4 Das Schema einer Sprechhandlung 2.1 Satz, Äußerung, Sprechhandlung Ein

Mehr

2.2.4 Logische Äquivalenz

2.2.4 Logische Äquivalenz 2.2.4 Logische Äquivalenz (I) Penélope raucht nicht und sie trinkt nicht. (II) Es ist nicht der Fall, dass Penélope raucht oder trinkt. Offenbar behaupten beide Aussagen denselben Sachverhalt, sie unterscheiden

Mehr

Was es heißt, (selbst-)bewusst zu leben. Theorien personaler Identität

Was es heißt, (selbst-)bewusst zu leben. Theorien personaler Identität Geisteswissenschaft Miriam Ben-Said Was es heißt, (selbst-)bewusst zu leben. Theorien personaler Identität Studienarbeit Inhaltsverzeichnis 1) Einleitung...S.2 2) Bedeutung der Schlüsselbegriffe...S.3

Mehr

Syntax - Das Berechnen syntaktischer Strukturen beim menschlichen Sprachverstehen (Fortsetzung)

Syntax - Das Berechnen syntaktischer Strukturen beim menschlichen Sprachverstehen (Fortsetzung) Syntax - Das Berechnen syntaktischer Strukturen beim menschlichen Sprachverstehen (Fortsetzung) Markus Bader 9. Februar 2004 Inhaltsverzeichnis 4 Übertragung ins e 1 4.3 Bewegung und Satztyp................................

Mehr

Rezension zum Aufsatz von Wolfgang Klafki: "Studien zur Bildungstheorie und Didaktik"

Rezension zum Aufsatz von Wolfgang Klafki: Studien zur Bildungstheorie und Didaktik Pädagogik Simone Strasser Rezension zum Aufsatz von Wolfgang Klafki: "Studien zur Bildungstheorie und Didaktik" Rezension / Literaturbericht Rezension zum Aufsatz von Wolfang Klafki: Studien zur Bildungstheorie

Mehr

Modul 7.2: Pragmatik I Semantik vs. Pragmatik

Modul 7.2: Pragmatik I Semantik vs. Pragmatik Modul 7.2: Pragmatik I Semantik vs. Pragmatik Daniel Gutzmann Institut für Linguistik Daniel Gutzmann Semantik vs. Pragmatik 1 / 17 Pragmatik in der Linguisik Pragmatik in der Linguisik Daniel Gutzmann

Mehr

Zusammenfassung Kap (3400, KE1) Das System Seele zwischen Natur und Kultur

Zusammenfassung Kap (3400, KE1) Das System Seele zwischen Natur und Kultur Zusammenfassung Kap. 1.3.1 (3400, KE1) Das System Seele zwischen Natur und Kultur Die Seele im Kontext Welche Umwelteinflüsse untersucht die Psychologie? Schrift Soz. Umwelt psychische Funktionen Semiotische

Mehr

Was bisher geschah. Pragmatik I. Pragmatik

Was bisher geschah. Pragmatik I. Pragmatik Was bisher geschah Pragmatik I Kernbereiche der Linguistik Phonetik/ Phonologie Morphologie Syntax Semantik jetzt gehts weiter mit Pragmatik (Deixis und Anapher; Sprechakttheorie) Gerrit Kentner 22. Mai

Mehr

John R. Searle: Die Sprechakttheorie

John R. Searle: Die Sprechakttheorie Universität GH ssen Wintersemester 01 /02 eminar: Wittgenstein Dozent/in: Prof. Dr. U Referent: www.sunderhaus.de %PDF-1.3 John R. earle: Die prechakttheorie Zur Person * 1932; studiert bis 1952 in Wisconsin,

Mehr

Eine Kritik des Konzepts der sogenannten Salutogenese Zum Gesundheits-Begriff vor dem Hintergrund des traditionellen chinesischen Denkens.

Eine Kritik des Konzepts der sogenannten Salutogenese Zum Gesundheits-Begriff vor dem Hintergrund des traditionellen chinesischen Denkens. Eine Kritik des Konzepts der sogenannten Salutogenese Zum Gesundheits-Begriff vor dem Hintergrund des traditionellen chinesischen Denkens. HORST TIWALD www.horst-tiwald.de 10. Mai 2005 I. Dem traditionellen

Mehr

Einführung in die Praktische Philosophie II

Einführung in die Praktische Philosophie II Einführung in die Praktische Philosophie II Herzlich willkommen! Claus Beisbart Sommersemester 2012 Stellen Sie sich vor: Erinnern Sie sich? Die heutige Vorlesung Einführung in die Praktische Philosophie

Mehr

Was Unterscheidungen und Ähnlichkeiten über deren Vergleichbarkeit verraten

Was Unterscheidungen und Ähnlichkeiten über deren Vergleichbarkeit verraten Readymade mit Selfie Was Unterscheidungen und Ähnlichkeiten über deren Vergleichbarkeit verraten Michael Kröger Tradition wird im Stil durch Abweichung respektiert Niklas Luhmann, Die Kunst der Gesellschaft,

Mehr

GRUNDBEGRIFFE DER SOZIOLOGIE. Markus Paulus. Radboud University Nijmegen DIPL.-PSYCH. (UNIV.), M.A.

GRUNDBEGRIFFE DER SOZIOLOGIE. Markus Paulus. Radboud University Nijmegen DIPL.-PSYCH. (UNIV.), M.A. GRUNDBEGRIFFE DER SOZIOLOGIE Markus Paulus DIPL.-PSYCH. (UNIV.), M.A. Radboud University Nijmegen V, EXKURS: DIE THEORETISCHE PERSPEKTIVE DES SYMBOLISCHEN INTERAKTIONISMUS 1, GRUNDLAGEN Kritik: Normen

Mehr

Mit allen Sinnen wahrnehmen

Mit allen Sinnen wahrnehmen Mit allen Sinnen wahrnehmen Alles was unser Gehirn verarbeitet, nehmen wir durch unsere fünf Sinne wahr. Der größte Teil davon wird unbewusst erfasst es ist kaum nachvollziehbar, welcher Teil aus welcher

Mehr

Vorlesung. Beweise und Logisches Schließen

Vorlesung. Beweise und Logisches Schließen Vorlesung Beweise und Logisches Schließen Der folgende Abschnitt dient nur zur Wiederholung des Stoffes der ersten Vorlesung und sollten nur genannt bzw. Teilweise schon vor der Vorlesung angeschrieben

Mehr

Sigmund Freud. Das Ich und das Es. Anaconda

Sigmund Freud. Das Ich und das Es. Anaconda Sigmund Freud Das Ich und das Es Anaconda Erstveröffentlichung: Leipzig, Wien, Zürich: Internationaler Psychoanalytischer Verlag 1923. Der Text folgt der Ausgabe Das Ich und das Es. Metapsychologische

Mehr

Grundbegriffe der Mengenlehre

Grundbegriffe der Mengenlehre Grundbegriffe der Mengenlehre Krzysztof P. Rybakowski Universität Rostock Fachbereich Mathematik 2003 11 07 1 Vorbemerkungen Ohne die Sprache der Mengenlehre lässt sich Mathematik nicht verstehen. Die

Mehr

Leseprobe. Positiv formulieren. Positiv formulieren

Leseprobe. Positiv formulieren. Positiv formulieren Positiv formulieren Welche Wirkung hat Positiv formulieren? Durch den bewussten Einsatz von positiven Formulierungen, können Sie Ziele schneller und leichter erreichen. Wenn Sie positiv formulieren, werden

Mehr

Die hier angegebenen Seitenzahlen stimmen nicht mit denen im Buch überein. Vorwort... 1

Die hier angegebenen Seitenzahlen stimmen nicht mit denen im Buch überein. Vorwort... 1 Die hier angegebenen Seitenzahlen stimmen nicht mit denen im Buch überein Vorwort... 1 Teil I: Woraus besteht das Geist-Materie-Problem? 1. Einleitung... 10 2. Erkenntnistheoretische Voraussetzungen zur

Mehr

Kober & Michel John Searle

Kober & Michel John Searle Kober & Michel John Searle nachgedacht Herausgegeben von Albert Newen und Sven Walter In der Reihe»nachGedacht Moderne Klassiker«erscheinen in regelmäßiger Folge autorenorientierte Einführungen in das

Mehr

Paradoxien der falschen Meinung in Platons "Theätet"

Paradoxien der falschen Meinung in Platons Theätet Geisteswissenschaft Anonym Paradoxien der falschen Meinung in Platons "Theätet" Essay Paradoxien der falschen Meinung in Platons Theätet Einleitung (S.1) (I) Wissen und Nichtwissen (S.1) (II) Sein und

Mehr

Ein Problem diskutieren und sich einigen Darauf kommt es an

Ein Problem diskutieren und sich einigen Darauf kommt es an Ein Problem diskutieren und sich einigen Darauf kommt es an Stellen Sie zuerst den Sachverhalt dar Sagen Sie dann Ihre Meinung Gehen Sie auf die Argumentation Ihres Gesprächspartners ein Reagieren Sie

Mehr

3 Empirische Überstzung des Forschungsproblems (X aus 5)

3 Empirische Überstzung des Forschungsproblems (X aus 5) Eigene MC-Aufgaben 3 Empirische Überstzung des Forschungsproblems (X aus 5) 1. Wie kann man die Präzisierung der Aufgabenstellung (A) bezeichnen und worin soll ihr Ergebnis (B) bestehen? (A) dimensionale

Mehr

Fuzzy Logic und Wahrscheinlichkeit

Fuzzy Logic und Wahrscheinlichkeit Philosophische Fakultät Institut für Philosophie, Lehrstuhl für Theoretische Philosophie, Holm Bräuer M.A. Fuzzy Logic und Wahrscheinlichkeit Ein Kurzüberblick Was ist Fuzzy Logic? Fuzzy-Logik (englisch:

Mehr

INHALT. Vorbemerkung. Zur Einführung 13 EINLEITUNG: SPRACHE UND ANALYTISCHE PHILOSOPHIE 27

INHALT. Vorbemerkung. Zur Einführung 13 EINLEITUNG: SPRACHE UND ANALYTISCHE PHILOSOPHIE 27 INHALT Vorbemerkung Zur Einführung 13 EINLEITUNG: SPRACHE UND ANALYTISCHE PHILOSOPHIE 27 1. Sprache und Bedeutung in der Analytischen Philosophie Großbritanniens 29 1.1 Die Eigenart der Analytischen Philosophie

Mehr

Synchrone Linguistik

Synchrone Linguistik Synchrone Linguistik Phonetik/ Phonologie Morphologie Syntax Semantik Pragmatik Forensische Linguistik Psycholing. Neuroling. Textling. Sozioling. Aphasiologie Angewandte Linguistik 1 Fragen, Ziele und

Mehr

41.2 LUA Grundlagen - Funktionen

41.2 LUA Grundlagen - Funktionen 41.2 LUA Grundlagen - Funktionen Autor: Goetz Quelle: Mein EEP-Forum Im Grunde genommen sind Funktionen - Programmierer schauen jetzt bitte mal weg! - auch Variablen. Jedenfalls gibt es da einige Gemeinsamkeiten.

Mehr

Grundlagen der systemischen Beratung

Grundlagen der systemischen Beratung Grundlagen der systemischen Beratung S.1 Was heißt eigentlich systemisch? Technisch gesprochen ist ein System eine aus mehreren Komponenten zusammengesetzte Einheit. Diese Komponenten sind aufeinander

Mehr

Mathem.Grundlagen der Computerlinguistik I, WS 2004/05, H. Leiß 1

Mathem.Grundlagen der Computerlinguistik I, WS 2004/05, H. Leiß 1 Mathem.Grundlagen der Computerlinguistik I, WS 2004/05, H. Leiß 1 1 Vorbemerkungen Mathematische Begriffe und Argumentationsweisen sind in vielen Fällen nötig, wo man über abstrakte Objekte sprechen und

Mehr

KAPITEL I EINLEITUNG

KAPITEL I EINLEITUNG KAPITEL I EINLEITUNG A. Hintergrunds Eines des wichtigsten Kommunikationsmittel ist die Sprache. Sprache ist ein System von Lauten, von Wörtern und von Regeln für die Bildung von Sätzen, das man benutzt,

Mehr

Vorlesung. Logik und Beweise

Vorlesung. Logik und Beweise Vorlesung Logik und Beweise Der folgende Abschnitt dient nur zur Wiederholung des Stoffes der ersten Vorlesung und sollte nur genannt bzw. teilweise schon vor der Vorlesung angeschrieben werden. Wiederholung

Mehr

1.9 Beweis durch Kontraposition

1.9 Beweis durch Kontraposition 1.9 Beweis durch Kontraposition 1.9 Beweis durch Kontraposition Ein Beweis durch Kontraposition ist ein Spezialfall des indirekten Beweises. Wir betrachten zwei Aussagen A und B und wollen A B zeigen,

Mehr

Liebe als eine Leidenschaft bei Descartes.

Liebe als eine Leidenschaft bei Descartes. Andre Schuchardt präsentiert Liebe als eine Leidenschaft bei Descartes. Inhaltsverzeichnis Liebe als eine Leidenschaft bei Descartes...1 1. Einleitung...1 2. Körper und Seele....2 3. Von Liebe und Hass...4

Mehr

Angewandte Linguistik und Computer

Angewandte Linguistik und Computer forum ANGEWANDTE LINGUISTIK BAND 16 Angewandte Linguistik und Computer Kongreßbeiträge zur 18. Jahrestagung der Gesellschaft für Angewandte Linguistik, GAL e.v. H erausgegeben von Bernd Spillner Gunter

Mehr

6 Pragmatik. Kerstin Schwabe (& Hubert Truckenbrodt) WS 2009/10 1

6 Pragmatik. Kerstin Schwabe (& Hubert Truckenbrodt) WS 2009/10 1 Kerstin Schwabe (& Hubert Truckenbrodt) WS 2009/10 1 6.1 Gegenstand Gegenstand/Abgrenzung Semantik Pragmatik 3 Auffassungen, die sich überschneiden. Was Pragmatik genau zu untersuchen hat, ist umstritten.

Mehr

Thomas von Aquin. Einer der wichtigsten Philosophen der Scholastik; verbindet Philosophie des Aristoteles mit christlicher Theologie

Thomas von Aquin. Einer der wichtigsten Philosophen der Scholastik; verbindet Philosophie des Aristoteles mit christlicher Theologie Thomas von Aquin *1224 (1225?) bei Aquino ab ca. 1230 Schüler des Benediktinerklosters auf dem Monte Cassino Studium in Neapel 1243: Eintritt in den Dominikanerorden ab 1244 Studien in Bologna, Paris und

Mehr

Sprachproduktion. Psycholinguistik (7/11; HS 2010/2011 Vilnius, den 26. Oktober 2010

Sprachproduktion. Psycholinguistik (7/11; HS 2010/2011 Vilnius, den 26. Oktober 2010 Sprachproduktion Psycholinguistik (7/11; HS 2010/2011 Vilnius, den 26. Oktober 2010 Sprachliche Zentren im Gehirn SSSSensorische Funktionen Motorische Funktionen Sprachliche Zentren im Gehirn Generieren

Mehr

Wiesner-Coaching. Was ist NLP?

Wiesner-Coaching. Was ist NLP? Was ist NLP? Geschichtliches NLP entstand in den 70-ern aus der Zusammenarbeit von John Grinder, Assistenzprofessor der Linguistik an der University von Santa Cruz und Richard Bandler, Student der Psychologie

Mehr

DaF-Lehrwerke aus Sicht algerischer Germanistikstudenten

DaF-Lehrwerke aus Sicht algerischer Germanistikstudenten Germanistik Mohamed Chaabani DaF-Lehrwerke aus Sicht algerischer Germanistikstudenten Wissenschaftlicher Aufsatz 1 DaF-Lehrwerke aus Sicht algerischer Germanistikstudenten Chaabani Mohamed Abstract Die

Mehr