Mathematische Modelle in den Naturwissenschaften Proseminar

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Mathematische Modelle in den Naturwissenschaften Proseminar"

Transkript

1 Mathematische Modelle in den Naturwissenschaften Proseminar Johannes Kepler Universität Linz Technische Mathematik Der Algorithmus von Ford und Fulkerson Ausgearbeitet von Julia Eder, Markus Eslitzbichler, Peter Gangl, Stefan Holzbauer, Daniela Saxenhuber

2 Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 1 2 Beweis Ford und Fulkerson 3 3 Beispiele 4 4 Komplexitätsanalyse 9 5 Quellenangaben 11 1 Einleitung Der Satz bzw. Algorithmus von Ford-Fulkerson beschreibt in der Graphentheorie eine Möglichkeit, den maximalen Fluss in einem Netzwerk zu bestimmen. Bevor wir diesen Satz exakt formulieren und beweisen können, müssen wir ein paar grundlegende Begriffe definieren: Netwerk: Der Begriff eines Netzwerks in der Graphentheorie wird am einfachsten verständlich, wenn man es sich anhand eines anschaulichen Beispiels vorstellt, etwa an einem elektrischen Stromnetzwerk: Es gibt eine Stromquelle q und einen Verbraucher s, zu dem der ganze elektrische Strom, der in q erzeugt wird, über ein System von Leitungen transportiert werden soll.dabei kann jede dieser Leitungen nur Ströme bis zu einer gewissen Stromstärke übertragen. Da wir im Algorithmus auch sogenannte Rückflüsse berücksichtigen werden (siehe später), müssen wir auch Mehrfachkanten zwischen zwei Knoten des Graphen erlauben, wir betrachten also einen Multigraphen. Da in einem Multigraphen eine Kante nicht mehr eindeutig durch zwei Knoten bestimmt ist, müssen wir eine Kante als Tripel (e, x, y) =: e auffassen, das für die Kante e, welche die Knoten x und y verbindet, steht. Die Menge aller Kanten im Graphen ist somit definiert als: E := {(e, x, y) e = xy} Jede Kante e = xy hat somit die zwei Richtungen (e, x, y) und (e, y, x) 1

3 Definition Ein Netzwerk ist ein endlicher gerichteter Multigraph (V, E ) zusammen mit zwei ausgezeichneten Knoten, der Quelle q und der Senke s, und einer Kapazitätsfunktion c : E R + 0, die jeder Kante eine nichtnegative Zahl als Kapazität zuordnet. Ein Strom auf einem Netzwerk ist eine Abbildung, die jeder Kante zuweist wieviel Strom, Daten etc. durch sie hindurchfließt. Der Strom einer Kante darf somit nicht größer sein als ihre Kapazität. Definition Ein Strom (Fluss) auf einem Netzwerk N ist eine Abbildung f : E R + 0 mit den folgenden 3 Eigenschaften: - f( e ) c( e ) e E - f(e, x, y) = f(e, y, x) (e, x, y) E mit x y - e:s(e)=u f(e) = e:q(e)=u f(e) u V \{q, s} Die Stärke eines Stroms, welche wir im Folgenden maximieren wollen, ist definiert als die Summe all jener Ströme, die von der Quelle q wegführen, also f := f(e) e:q(e)=q Als Schnitt in einem Netwerk N werden wir im Folgenden ein Tupel (S, S) bezeichnen, wobei S eine Teilmenge der Knotenmenge V des Graphen ist und die Quelle q in S liegt, nicht aber die Senke s. Für einen solchen Schnitt können wir nun die Kapazität sowie den Strom definieren: c(s, S) := c(e) c(e) f(s, S) := e E(S,S) c( e ) = e E(S,S) f( e ) = e:q(e) S S(e)/ S e:q(e) S S(e)/ S f(e) e:q(e)/ S S(e) S e:q(e)/ S S(e) S f(e) Aus der ersten Eigenschaft in der Definition eines Stromes f folgt sofort für alle Schnitte (S, S), dass f(s, S) c(s, S). Außerdem gilt für jeden Schnitt (S, S) in einem Netzwerk N, dass f(s, S) = f (siehe Beweis Vorlesung). 2

4 Insgesamt wissen wir nun also, dass die Stärke eines Flusses höchstens so groß sein kann, wie die kleinste Kapazität eines Schnittes in N: f inf{c(s, S) : (S, S) ist Schnitt in N} Der Satz von Ford-Fulkerson besagt, dass in dieser Zeile Gleichheit gilt: Satz ( Ford - Fulkerson 1956) In jedem Netzwerk ist die größte Stärke eines Flusses gleich der kleinsten Kapazität eines Schnittes. 2 Beweis Ford und Fulkerson In jedem Netzwerk ist die größte Stärke eines Flusses gleich der kleinsten Kapazität eines Schnittes. Beweis: Es sei N = (G, q, s, c) ein beliebiges Netzwerk, mit G =: (V, E). Wir werden eine Folge f 0, f 1, f 2,... ganzzahliger Flüsse in N von streng wachsender Stärke definieren, also mit f 0 < f 1 < f 2 <... Da mit einem Fluss auch seine Stärke ganzzahlig ist, gilt dann jeweils f n+1 f n + 1. Da überdies die Stärke aller Flüsse in N durch die Kapazität eines jeden Schnittes nach oben beschränkt ist, wird unsere Folge mit einem Fluss f n abbrechen. Wir werden dazu dann einen Schnitt der Kapazität c n = f n finden; da trivialerweise in N jede Flussstärke nach oben durh c n und jede Schnittkapazität nach unten durch f n beschränkt ist, ist f n damit ein Fluss größter Stärke und c n eine kleinste Schnittkapazität, und die Behauptung folgt. Als f 0 wählen wir den Nullfluss, setzen also f 0 ( e) := 0 für alle e E. Ist für ein n N bereits ein Fluss f n ganzzahliger Stärke in N definiert, so bezeichne S n die Menge aller Ecken v, für die G einen q v-kantenzug x 0 e 0...e l 1 x l mit f n ( e i ) < c( e i ) für alle i < l enthält; hier sei e i := (e i, x i, x i+1 ), und natürlich x 0 = q und x l = v. Ist s S n, so sei W = x 0 e 0...e l 1 x l der entsprechende q s-kantenzug, obda ohne Eckenwiederholung, und ɛ := min {c( e i ) f n ( e i ) i < l}. 3

5 Offenbar ist ɛ > 0, und da f n (wie c) nach Annahme ganzzahlig ist, ist ɛ N. Wir setzen f n ( e) + ɛ für e = (e i, x i, x i+1 ), i = 0,..., l 1; f n+1 : e f n ( e) ɛ für e = (e i, x i+1, x i ), i = 0,..., l 1; f n ( e) für e W. Anschaulich entsteht f n+1 aus f n, indem wir einen zusätzlichen Fluss der Stärke ɛ entlang W von q nach s schicken. Offenbar ist f n+1 wieder ein ganzzahliger Fluss in N. Zur Bestimmung von f n+1 betrachten wir den Wert f n+1 = f n+1 (q, V ). Da W die Ecke q nur einmal enthält, ist e 0 das einzige Tripel (e, x, y) mit x = q und y Y, dessen Wert geändert wurde. Dieser Wert, und somit der von f n+1 (q, V ), wurde erhöht. Es gilt also f n+1 f n wie erwünscht. Ist s / S n, so ist (Sn, S n ) ein Schnitt in N. Da f( e) c( e) für alle e E gilt für f n und nach Definition von S n für alle e E(S n, S n ). Damit gilt wie gewünscht. f n ( e) = c( e) f n = f n (S n, S n ) = c(s n, S n ) 3 Beispiele Die Restkapazität einer Kante (u, v) ist definiert als rest(u, v) := c(u, v) f(u, v) und das im Beweis bereits erwähnte ɛ verstehen wir als ɛ = min(rest(u, v) wobei (u, v) Kanten im gewählten Kantenzug von q nach s sind) Unter einem Zunahmepfad oder auch augmentierten Pfad verstehen wir einen Kantenzug von q nach s mit positiven Kantenkapazitäten. Der Algorithmus von Ford un Fulkerson startet nun in einem beliebigen Netzwerk mit gegebenen Kapazitäten der Kanten und initialisiert den Fluss 4

6 f 0 = 0 an allen Kanten. In jedem Schritt des Algorithmus wird das Restnetzwerk berechnet und ein Zunahmepfad darin gesucht. Auf diesem wird der Fluss nun um ɛ erhöht und erneut das Restnetzwerk betrachtet. Der Algorithmus von Ford und Fulkerson terminiert wenn kein Zunahmepfad im Restnetzwerk mehr gefunden werden kann. Somit ist der maximale Fluss erreicht und erspricht der Summe der Flüsse aller Kanten, die von der Quelle wegführen bzw. zur Senke hinführen. Zur Veranschaulichung zwei Beispiele: 5

7 Einfaches Beispiel 6

8 Beispiel mit Rückfluss Der Rückfluss kann dann bedeutend werden, wenn dadurch ein besseres Ergebnis erzielt werden kann: 7

9 8

10 4 Komplexitätsanalyse Wir wollen nun noch einen kurzen informellen Blick auf die Laufzeitkomplexität des Algorithmus werfen. Ohne Beweis stellen wir fest, dass der Algorithmus von Ford-Fulkerson eine Laufzeitkomplexität von O( E f ) besitzt, wobei f den maximalen Fluss bezeichnet. Die Abhängigkeit von der Größe des Flusses sieht man sehr gut im Beispiel in Abbildung (1). Klarerweise ist solches Verhalten nicht erwünschenswert. Abbildung 1: Ford Fulkerson 9

11 Wie man leicht sieht, liegt das Problem bei der Wahl der augmentierenden Pfade. Diese ist im Algorithmus von Ford-Fulkerson nicht näher spezifiziert und kann somit zu solchen Flaschenhals-Fällen fuehren. Um diese zu vermeiden, führen wir eine zusätzliche Forderung in die Spezifikation des Algorithmus ein: Wir wählen als augmentierenden Pfad in jedem Schleifendurchlauf jeweils den kürzesten verfügbaren Pfad. Nehmen wir uniforme Kantenlängen an, so können wir dazu eine Breitensuche verwenden, was uns zum Algorithmus von Edmonds und Karp führt. Dieser besitzt eine Laufzeitkomplexität von O( V E 2 ). Wenden wir diese Variante auf dasselbe Netzwerk wie zuvor an, terminiert der Algorithmus bereits nach zwei Iterationen, und nicht erst nach 2000 (siehe Abbildung (2)). Abbildung 2: Edmond Karps Satz 1 Der Algorithmus von Edmonds und Karp terminiert nach O( V E ) Iterationen. Die Breitensuche die in jeder Iteration durchgeführt wird, weist eine Komplexität von O( E ) auf, womit wir auf das bereits erwähnte Laufzeitverhalten von O( V E 2 ) kommen. Einen Beweis der Komplexität findet man in der einschlägigen Literatur. 10

12 5 Quellenangaben Diestel, Reinhard: Graphentheorie. S , Springer-Verlag, Berlin, Edmonds, Jack and Karp, Richard M.: Theoretical Improvements in Algorithmic Efficiency for Network Flow Problems. J. ACM, Vol. 19, No. 2, S , ( Screenshots des Kapitels Beispiel mit Rückfluss von hu-berlin.de/forschung/gebiete/algorithmenii/lehre/ss09/theo3/skript/ thi3-bsp-ff.pdf 11

Ferienkurs zur algorithmischen diskreten Mathematik Kapitel 4: Flüsse

Ferienkurs zur algorithmischen diskreten Mathematik Kapitel 4: Flüsse Ferienkurs zur algorithmischen diskreten Mathematik Kapitel 4: Flüsse Dipl-Math. Wolfgang Kinzner 3.4.2012 Kapitel 4: Flüsse Flüsse Netzwerk, Fluss, s,t-schnitt, Kapazität MaxFlow-MinCut-Theorem Restnetzwerk

Mehr

6. Flüsse und Zuordnungen

6. Flüsse und Zuordnungen 6. Flüsse und Zuordnungen Flußnetzwerke 6. Flüsse und Zuordnungen In diesem Kapitel werden Bewertungen von Kanten als maximale Kapazitäten interpretiert, die über diese Kante pro Zeiteinheit transportiert

Mehr

6 Flüsse und Matchings

6 Flüsse und Matchings 6. Flüsse in Netzwerken Flußnetzwerke 6 Flüsse und Matchings In diesem Kapitel werden Bewertungen von Kanten als maximale Kapazitäten interpretiert, die über diese Kante pro Zeiteinheit transportiert werden

Mehr

Flüsse in Netzwerken

Flüsse in Netzwerken Proseminar Theoretische Informatik, Prof. Wolfgang Mulzer, SS 17 Flüsse in Netzwerken Zusammenfassung Gesa Behrends 24.06.2017 1 Einleitung Unterschiedliche technische Phänomene wie der Flüssigkeitsdurchfluss

Mehr

Wiederholung zu Flüssen

Wiederholung zu Flüssen Universität Konstanz Methoden der Netzwerkanalyse Fachbereich Informatik & Informationswissenschaft SS 2008 Prof. Dr. Ulrik Brandes / Melanie Badent Wiederholung zu Flüssen Wir untersuchen Flüsse in Netzwerken:

Mehr

1.Aufgabe: Minimal aufspannender Baum

1.Aufgabe: Minimal aufspannender Baum 1.Aufgabe: Minimal aufspannender Baum 11+4+8 Punkte v 1 v 2 1 3 4 9 v 3 v 4 v 5 v 7 7 4 3 5 8 1 4 v 7 v 8 v 9 3 2 7 v 10 Abbildung 1: Der Graph G mit Kantengewichten (a) Bestimme mit Hilfe des Algorithmus

Mehr

KAPITEL 4 FLÜSSE IN NETZWERKEN

KAPITEL 4 FLÜSSE IN NETZWERKEN KAPITEL 4 FLÜSSE IN NETZWERKEN F. VALLENTIN, A. GUNDERT 1. Das Max-Flow-Min-Cut Theorem Es sei D = (V, A) ein gerichteter Graph, s, t V zwei Knoten. Wir nennen s Quelle und t Senke. Definition 1.1. Eine

Mehr

Kapitel 7: Flüsse in Netzwerken und Anwendungen Gliederung der Vorlesung

Kapitel 7: Flüsse in Netzwerken und Anwendungen Gliederung der Vorlesung Gliederung der Vorlesung 1. Grundbegriffe. Elementare Graphalgorithmen und Anwendungen 3. Kürzeste Wege 4. Minimale spannende Bäume 5. Färbungen und Cliquen 6. Traveling Salesman Problem 7. Flüsse in Netzwerken

Mehr

Anwendungen von Netzwerkfluss. Wojciech Polcwiartek Institut für Informatik FU Berlin

Anwendungen von Netzwerkfluss. Wojciech Polcwiartek Institut für Informatik FU Berlin Anwendungen von Netzwerkfluss Wojciech Polcwiartek Institut für Informatik FU Berlin 13. 01. 2009 Gliederung Einführung Netzwerk, Fluss und Schnitt Max-Flow-Min-Cut Theorem Algorithmen zum Bestimmen vom

Mehr

Datenstrukturen & Algorithmen

Datenstrukturen & Algorithmen Datenstrukturen & Algorithmen Matthias Zwicker Universität Bern Frühling 2010 Graphenalgorithmen Maximaler Fluss Einleitung Flussnetzwerke Ford-Fulkerson Fulkerson Methode Maximales bipartites Matching

Mehr

Flüsse und Zuordnungen. Kapitel 6. Peter Becker (H-BRS) Graphentheorie Wintersemester 2018/ / 296

Flüsse und Zuordnungen. Kapitel 6. Peter Becker (H-BRS) Graphentheorie Wintersemester 2018/ / 296 Kapitel 6 Peter Becker (H-BRS) Graphentheorie Wintersemester 2018/19 227 / 296 Inhalt Inhalt 6 Flussnetzwerke Berechnung maximaler Flüsse Max-Flow-Min-Cut Matchings Peter Becker (H-BRS) Graphentheorie

Mehr

Inhalt. 1. Flußprobleme. 2. Matching. 3. Lineares Programmieren. 4. Ganzzahliges Programmieren. 5. NP-Vollständigkeit. 6. Approximationsalgorithmen

Inhalt. 1. Flußprobleme. 2. Matching. 3. Lineares Programmieren. 4. Ganzzahliges Programmieren. 5. NP-Vollständigkeit. 6. Approximationsalgorithmen Effiziente Algorithmen Einführung 1 Inhalt 1. Flußprobleme 2. Matching. Lineares Programmieren 4. Ganzzahliges Programmieren 5. NP-Vollständigkeit 6. Approximationsalgorithmen 7. Backtracking und Branch-and-Bound

Mehr

Laufzeit. Finden eines Matchings maximaler Kardinalität dauert nur O( E min{ V 1, V 2 }) mit der Ford Fulkerson Methode.

Laufzeit. Finden eines Matchings maximaler Kardinalität dauert nur O( E min{ V 1, V 2 }) mit der Ford Fulkerson Methode. Effiziente Algorithmen Flußprobleme 81 Laufzeit Finden eines Matchings maximaler Kardinalität dauert nur O( E min{ V 1, V 2 }) mit der Ford Fulkerson Methode. Der Fluß ist höchstens f = min{ V 1, V 2 }.

Mehr

Algorithmen und Datenstrukturen Kapitel 10

Algorithmen und Datenstrukturen Kapitel 10 Algorithmen und Datenstrukturen Kapitel 10 Flüsse Frank Heitmann heitmann@informatik.uni-hamburg.de 6. Januar 2016 Frank Heitmann heitmann@informatik.uni-hamburg.de 1/8 Flüsse Graphen Grundlagen Definition

Mehr

Anwendungen von Netzwerkfluss

Anwendungen von Netzwerkfluss Anwendungen von Netzwerkfluss Berlin, 13. 01. 2009 Wojciech Polcwiartek Institut für Informatik FU Berlin 1. Einführung/ Definitionen Modellieren der Probleme mit Hilfe von Netzwerken und Flüssen in den

Mehr

Kapitel 7: Flüsse in Netzwerken und Anwendungen Gliederung der Vorlesung

Kapitel 7: Flüsse in Netzwerken und Anwendungen Gliederung der Vorlesung Gliederung der Vorlesung. Grundbegriffe. Elementare Graphalgorithmen und Anwendungen 3. Kürzeste Wege 4. Minimale spannende Bäume 5. Färbungen und Cliquen 6. Traveling Salesman Problem 7. Flüsse in Netzwerken

Mehr

Bipartite Graphen. Beispiele

Bipartite Graphen. Beispiele Bipartite Graphen Ein Graph G = (V, E) heiÿt bipartit (oder paar), wenn die Knotenmenge in zwei disjunkte Teilmengen zerfällt (V = S T mit S T = ), sodass jede Kante einen Knoten aus S mit einem Knoten

Mehr

Flüsse, Schnitte, bipartite Graphen

Flüsse, Schnitte, bipartite Graphen Flüsse, chnitte, bipartite Graphen Matthias Hoffmann 5.5.009 Matthias Hoffmann Flüsse, chnitte, bipartite Graphen 5.5.009 / 48 Übersicht Einführung Beispiel Definitionen Ford-Fulkerson-Methode Beispiel

Mehr

Kapitel 7: Flüsse in Netzwerken und Anwendungen Gliederung der Vorlesung

Kapitel 7: Flüsse in Netzwerken und Anwendungen Gliederung der Vorlesung Gliederung der Vorlesung. Fallstudie Bipartite Graphen. Grundbegriffe 3. Elementare Graphalgorithmen und Anwendungen 4. Minimal spannende Bäume 5. Kürzeste Pfade 6. Traveling Salesman Problem 7. Flüsse

Mehr

VU Algorithmen auf Graphen Übungsblatt 2 - Aufgabe 2 Transformation einer MaxFlow- in eine MinCost Circulation Instanz

VU Algorithmen auf Graphen Übungsblatt 2 - Aufgabe 2 Transformation einer MaxFlow- in eine MinCost Circulation Instanz VU Algorithmen auf Graphen Übungsblatt 2 - Aufgabe 2 Transformation einer MaxFlow- in eine MinCost Circulation Instanz Gruppe A: Bernhard Stader, Georg Ziegler, Andreas Zugaj 10. November 2004 Inhaltsverzeichnis

Mehr

Übung 5 Algorithmen II

Übung 5 Algorithmen II Michael Axtmann michael.axtmann@kit.edu http://algo.iti.kit.edu/algorithmenii_ws6.php - 0 Axtmann: KIT Universität des Landes Baden-Württemberg und nationales Forschungszentrum in der Helmholtz-Gemeinschaft

Mehr

6. Flüsse und Zuordnungen

6. Flüsse und Zuordnungen 6. Flüsse und Zuordnungen In diesem Kapitel werden Bewertungen von Kanten als maximale Kapazitäten interpretiert, die über solch eine Kante pro Zeiteinheit transportiert werden können. Wir können uns einen

Mehr

ij. , d (k 1) + d (k 1)

ij. , d (k 1) + d (k 1) Dabei war ja die Idee, dass wir unser k Schritt für Schritt erhöhen bis wir bei n angekommen sind, denn dann haben wir das Problem gelöst. Dies ist im Grunde unser Algorithmus. Wir müssen diesen nur noch

Mehr

ADS: Algorithmen und Datenstrukturen 2

ADS: Algorithmen und Datenstrukturen 2 ADS: Algorithmen und Datenstrukturen 2 Teil 7 Prof. Dr. Gerhard Heyer Institut für Informatik Abteilung Automatische Sprachverarbeitung Universität Leipzig 2. Mai 2018 [Letzte Aktualisierung: 2/05/2018,

Mehr

Kapitel 1: Flussalgorithmen

Kapitel 1: Flussalgorithmen Netzwerke und Flüsse Ein Flussnetzwerk ist ein gerichteter Graph G = (V, E, c) mit zwei ausgewählten Knoten q, s V und einer Kapazitätsfunktion c : E N 0. Die Quelle q hat Eingangsgrad 0 und die Senke

Mehr

Flüsse, Schnitte, Bipartite Graphen

Flüsse, Schnitte, Bipartite Graphen Flüsse, Schnitte, Bipartite Graphen Sebastian Hahn 4. Juni 2013 Sebastian Hahn Flüsse, Schnitte, Bipartite Graphen 4. Juni 2013 1 / 48 Überblick Flussnetzwerke Ford-Fulkerson-Methode Edmonds-Karp-Strategie

Mehr

Graphentheorie. Maximale Flüsse. Maximale Flüsse. Maximale Flüsse. Rainer Schrader. 31. Oktober Gliederung. sei G = (V, A) ein gerichteter Graph

Graphentheorie. Maximale Flüsse. Maximale Flüsse. Maximale Flüsse. Rainer Schrader. 31. Oktober Gliederung. sei G = (V, A) ein gerichteter Graph Graphentheorie Rainer Schrader Zentrum ür Angewandte Inormatik Köln 31. Oktober 2007 1 / 30 2 / 30 Gliederung maximale Flüsse Schnitte Edmonds-Karp-Variante sei G = (V, A) ein gerichteter Graph sei c eine

Mehr

Algorithmik WS 07/ Vorlesung, Andreas Jakoby Universität zu Lübeck. 10 Matching-Probleme

Algorithmik WS 07/ Vorlesung, Andreas Jakoby Universität zu Lübeck. 10 Matching-Probleme 10 Matching-Probleme 10.1 Definition von Matching-Probleme Definition 21 [2-dimensionales Matching] Sei G = (V, E) ein ungerichteter Graph und E E. E ist ein Matching, wenn für alle Kantenpaare e 1, e

Mehr

Einführung in die Mathematik des Operations Research

Einführung in die Mathematik des Operations Research Universität zu Köln Mathematisches Institut Prof. Dr. F. Vallentin Einführung in die Mathematik des Operations Research Sommersemester 3 en zur Klausur (7. Oktober 3) Aufgabe ( + 3 + 5 = Punkte). Es sei

Mehr

Univ.-Prof. Dr. Goulnara ARZHANTSEVA

Univ.-Prof. Dr. Goulnara ARZHANTSEVA Diskrete Mathematik Univ.-Prof. Dr. Goulnara ARZHANTSEVA SS 2018 c Univ.-Prof. Dr. Goulnara Arzhantseva Kapitel 08: Menger, König und Hall / Planare Graphen 1 / 30 Der Satz von Menger: s t trennende Kantenmenge

Mehr

maximaler Fluss & minimaler Schnitt

maximaler Fluss & minimaler Schnitt maximaler Fluss & minimaler Schnitt Referat in angewandte Logistik Marcus Pottendorfer HTBLuVA Sankt Pölten Inhalt Maximaler Fluss minimaler Schnitt... 2 Grundbegriffe... 2 Erklärung... 2 Minimaler Schnitt...

Mehr

Flüsse, Schnitte, bipartite Graphen

Flüsse, Schnitte, bipartite Graphen Flüsse, Schnitte, bipartite Graphen Thomas Fersch mail@t-fersch.de 11.06.2010 Seminar "Hallo Welt!" für Fortgeschrittene 1 Übersicht Maximale Flüsse in Netzwerken Worum geht s? Lösung nach Ford-Fulkerson

Mehr

Name:... Vorname:... Matr.-Nr.:... Studiengang:...

Name:... Vorname:... Matr.-Nr.:... Studiengang:... Technische Universität Braunschweig Sommersemester 2013 IBR - Abteilung Algorithmik Prof. Dr. Sándor P. Fekete Dr. Christiane Schmidt Stephan Friedrichs Klausur Netzwerkalgorithmen 16.07.2013 Name:.....................................

Mehr

Algorithmische Graphentheorie

Algorithmische Graphentheorie Algorithmische Graphentheorie Vorlesung 13: Flüsse und Zuordnungen Babeş-Bolyai Universität, Department für Informatik, Cluj-Napoca csacarea@cs.ubbcluj.ro 9. Juni 2017 DURCHSATZ D(e) ist die maximale Flussmenge,

Mehr

KAPITEL 3 MATCHINGS IN BIPARTITEN GRAPHEN

KAPITEL 3 MATCHINGS IN BIPARTITEN GRAPHEN KAPITEL 3 MATCHINGS IN BIPARTITEN GRAPHEN F. VALLENTIN, A. GUNDERT 1. Definitionen Notation 1.1. Ähnlich wie im vorangegangenen Kapitel zunächst etwas Notation. Wir beschäftigen uns jetzt mit ungerichteten

Mehr

Operations Research. Flüsse in Netzwerken. Flüsse in Netzwerken. Unimodularität. Rainer Schrader. 2. Juli Gliederung.

Operations Research. Flüsse in Netzwerken. Flüsse in Netzwerken. Unimodularität. Rainer Schrader. 2. Juli Gliederung. Operations Research Rainer Schrader Flüsse in Netzwerken Zentrum für Angewandte Informatik Köln 2. Juli 2007 1 / 53 2 / 53 Flüsse in Netzwerken Unimodularität Gliederung Netzwerke und Flüsse bipartite

Mehr

4.7 Der Algorithmus von Dinic für maximalen Fluss

4.7 Der Algorithmus von Dinic für maximalen Fluss 4.7 Der Algorithmus von Dinic für maximalen Fluss Wir kennen bereits den Algorithmus von Ford Fulkerson zur Suche nach einem maximalen Fluss in einem Graphen. Wir lernen nun einen Algorithmus für maximalen

Mehr

Kapitel 7: Flüsse in Netzwerken und Anwendungen Gliederung der Vorlesung

Kapitel 7: Flüsse in Netzwerken und Anwendungen Gliederung der Vorlesung Gliederung der Vorlesung. Fallstudie Bipartite Graphen. Grundbegriffe. Elementare Graphalgorithmen und Anwendungen. Minimal spannende Bäume. Kürzeste Pfade. Traveling Salesman Problem. Flüsse in Netzwerken

Mehr

Der Preow-push-Algorithmus

Der Preow-push-Algorithmus Der Preow-push-Algorithmus Bea Schumann 26. Juni 2009 Inhaltsverzeichnis Einleitung 2 Der generische Algorithmus 2 2. Push und Relabel........................... 3 2.. Push..............................

Mehr

Flüsse, Schnitte, bipartite Graphen

Flüsse, Schnitte, bipartite Graphen Flüsse, Schnitte, bipartite Graphen Vlad Popa 08.06.2010 Inhaltsverzeihnis 1. Flussnetzwerke und Flüsse 1.1 Ford- Fulkerson 1.2 Edmond Karp 1.3 Dinic 2. Schnitte 3. Maximaler Fluss bei minimalen Kosten

Mehr

Lösungshinweise 3 Vorlesung Algorithmentechnik im WS 08/09

Lösungshinweise 3 Vorlesung Algorithmentechnik im WS 08/09 Institut für Theoretische Informatik Lehrstuhl Prof. Dr. D. Wagner Lösungshinweise Vorlesung Algorithmentechnik im WS 08/09 Problem : Kreuzende Schnitte Zwei Schnitte (S, V \ S) und (T, V \ T ) in einem

Mehr

Ferienkurs zur algorithmischen diskreten Mathematik Kapitel 6: Matchings und TSP-Problem

Ferienkurs zur algorithmischen diskreten Mathematik Kapitel 6: Matchings und TSP-Problem Ferienkurs zur algorithmischen diskreten Mathematik Kapitel 6: Matchings und TSP-Problem Dipl-Math. Wolfgang Kinzner 4.4.2012 Kapitel 6: Matchings und TSP-Problem Matching und Matchingproblem Flussalgorithmus

Mehr

Datenstrukturen & Algorithmen Lösungen zu Blatt 11 FS 14

Datenstrukturen & Algorithmen Lösungen zu Blatt 11 FS 14 Eidgenössische Technische Hochschule Zürich Ecole polytechnique fédérale de Zurich Politecnico federale di Zurigo Federal Institute of Technology at Zurich Institut für Theoretische Informatik 14. Mai

Mehr

Satz 324 Sei M wie oben. Dann gibt es für ein geeignetes k Konstanten c i > 0 und Permutationsmatrizen P i, i = 1,...

Satz 324 Sei M wie oben. Dann gibt es für ein geeignetes k Konstanten c i > 0 und Permutationsmatrizen P i, i = 1,... Satz 324 Sei M wie oben. Dann gibt es für ein geeignetes k Konstanten c i > 0 und Permutationsmatrizen P i, i = 1,..., k, so dass gilt M = k c i P i i=1 k c i = r. i=1 Diskrete Strukturen 7.1 Matchings

Mehr

1. Einleitung wichtige Begriffe

1. Einleitung wichtige Begriffe 1. Einleitung wichtige Begriffe Da sich meine besondere Lernleistung mit dem graziösen Färben (bzw. Nummerieren) von Graphen (speziell von Bäumen), einem Teilgebiet der Graphentheorie, beschäftigt, und

Mehr

Kapitel IV Minimale Spannbäume

Kapitel IV Minimale Spannbäume Kapitel IV Minimale Spannbäume 1. Grundlagen Ein Graph G = (V, E) besteht aus einer Menge V von Knoten und einer Menge E von Kanten. Wir werden nur endliche Knoten- (und damit auch Kanten-) Mengen betrachten.

Mehr

Kapitel 8: Bipartite Graphen Gliederung der Vorlesung

Kapitel 8: Bipartite Graphen Gliederung der Vorlesung Gliederung der Vorlesung 1. Grundbegriffe. Elementare Graphalgorithmen und Anwendungen 3. Kürzeste Wege 4. Minimale spannende Bäume 5. Färbungen und Cliquen 6. Traveling Salesman Problem 7. Flüsse in Netzwerken

Mehr

Graphen KAPITEL 3. Dieses Problem wird durch folgenden Graph modelliert:

Graphen KAPITEL 3. Dieses Problem wird durch folgenden Graph modelliert: KAPITEL 3 Graphen Man kann als Ursprung der Graphentheorie ein Problem sehen, welches Euler 1736 von Studenten aus Königsberg gestellt bekam. Der Fluss Pregel wird von 7 Brücken überquert, und die Frage

Mehr

Graphentheorie. Kürzeste Wege. Kürzeste Wege. Kürzeste Wege. Rainer Schrader. 25. Oktober 2007

Graphentheorie. Kürzeste Wege. Kürzeste Wege. Kürzeste Wege. Rainer Schrader. 25. Oktober 2007 Graphentheorie Rainer Schrader Zentrum für Angewandte Informatik Köln 25. Oktober 2007 1 / 20 2 / 20 Wir werden Optimierungsprobleme vom folgenden Typ betrachten: gegeben eine Menge X und eine Funktion

Mehr

Effiziente Algorithmen und Datenstrukturen II

Effiziente Algorithmen und Datenstrukturen II Effiziente Algorithmen und Datenstrukturen II Prof. Dr. Christian Scheideler Technische Universität München, 25. April 2006 1 Algorithmen für maximale Flüsse 1.1 Flüsse Ein Flussnetzwerk G = (V, E) ist

Mehr

Algorithmische Graphentheorie

Algorithmische Graphentheorie 1 Algorithmische Graphentheorie Sommersemester 2014 5. Vorlesung Matchings / Paarungen II Kombinatorischer Algorithmus, Anwendung für Handlungsreisende, LP-Runden Dr. Joachim Spoerhase Prof. Dr. Alexander

Mehr

Algorithmen und Datenstrukturen Klausur WS 2006/07 Software-Engineering und Technische Informatik Bachelor

Algorithmen und Datenstrukturen Klausur WS 2006/07 Software-Engineering und Technische Informatik Bachelor Klausur WS 2006/07 Software-Engineering und Technische Informatik Bachelor Die Klausur besteht aus 6 Aufgaben und umfasst 60 Punkte. Bitte schreiben Sie die Lösungen auf die Aufgabenblätter. Vergessen

Mehr

Formale Grundlagen. Graphentheorie 2008W. Vorlesung im 2008S

Formale Grundlagen. Graphentheorie 2008W. Vorlesung im 2008S Minimale Formale Grundlagen Graphentheorie Franz Binder Institut für Algebra Johannes Kepler Universität Linz Vorlesung im 2008S http://www.algebra.uni-linz.ac.at/students/win/fg Minimale Inhalt Minimale

Mehr

Graphentheorie. Kardinalitätsmatchings. Kardinalitätsmatchings. Kardinalitätsmatchings. Rainer Schrader. 11. Dezember 2007

Graphentheorie. Kardinalitätsmatchings. Kardinalitätsmatchings. Kardinalitätsmatchings. Rainer Schrader. 11. Dezember 2007 Graphentheorie Rainer Schrader Zentrum für Angewandte Informatik Köln 11. Dezember 2007 1 / 47 2 / 47 wir wenden uns jetzt einem weiteren Optimierungsproblem zu Gliederung Matchings in bipartiten Graphen

Mehr

Fortgeschrittene Netzwerk- und Graph-Algorithmen

Fortgeschrittene Netzwerk- und Graph-Algorithmen Fortgeschrittene Netzwerk- und Graph-Algorithmen Dr. Hanjo Täubig Lehrstuhl für Eziente Algorithmen (Prof. Dr. Ernst W. Mayr) Institut für Informatik Technische Universität München Wintersemester 2007/08

Mehr

Netzwerkfluß. Gegeben ist ein System von Wasserrohren: Die Kapazität jedes Rohres ist 3, 5 oder 8 l/s.

Netzwerkfluß. Gegeben ist ein System von Wasserrohren: Die Kapazität jedes Rohres ist 3, 5 oder 8 l/s. Netzwerkfluß (Folie, Seite 78 im Skript) Gegeben ist ein System von Wasserrohren: Quelle s t Senke Die Kapazität jedes Rohres ist, oder 8 l/s. Frage: Wieviel Wasser kann von der Quelle zur Senke fließen?

Mehr

Matchings in Graphen. Praktikum Diskrete Optimierung (Teil 5)

Matchings in Graphen. Praktikum Diskrete Optimierung (Teil 5) Praktikum Diskrete Optimierung (Teil 5) 6.05.009 Matchings in Graphen Es sei ein ungerichteter Graph G = (V, E) gegeben. Ein Matching in G ist eine Teilmenge M E, so dass keine zwei Kanten aus M einen

Mehr

Seminar über aktuelle Forschungsthemen in der Algorithmik, Dozent Prof. Dr. Alt;

Seminar über aktuelle Forschungsthemen in der Algorithmik, Dozent Prof. Dr. Alt; Seminar über aktuelle Forschungsthemen in der Algorithmik, Dozent Prof. Dr. Alt Referent Matthias Rost 1 Einleitung Definitionen Maximaler Dynamischer Fluss Algorithmus von Ford-Fulkerson Techniken zur

Mehr

Effiziente Algorithmen I 11. Übungsblatt, Wintersemester 2015/16 Abgabetermin:

Effiziente Algorithmen I 11. Übungsblatt, Wintersemester 2015/16 Abgabetermin: 11 11. Übungsblatt, Wintersemester 2015/16 Abgabetermin: 19.01.2016 Aufgabe 29 Bestimmen Sie mit der Stepping-Stone-ethode einen Transportplan mit minimalen Kosten für das klassische Transportproblem mit

Mehr

Vorlesung Datenstrukturen

Vorlesung Datenstrukturen Vorlesung Datenstrukturen Kürzeste Wege Maike Buchin 4. und 6.7.2017 Einführung Motivation: Bestimmung von kürzesten Wegen ist in vielen Anwendungen, z.b. Routenplanung, ein wichtiges Problem. Allgemeine

Mehr

11. GRAPHEN 3 FLÜSSE UND SPANNBÄUME

11. GRAPHEN 3 FLÜSSE UND SPANNBÄUME Algorithmen und Datenstrukturen 11. GRAPHEN 3 FLÜSSE UND SPANNBÄUME Algorithmen und Datenstrukturen - Ma5hias Thimm (thimm@uni-koblenz.de) 1 Algorithmen und Datenstrukturen 11.1. BERECHNUNG MAXIMALER FLÜSSE

Mehr

\ E) eines Graphen G = (V, E) besitzt die gleiche Knotenmenge V und hat als Kantenmenge alle Kanten des vollständigen Graphen ohne die Kantenmenge E.

\ E) eines Graphen G = (V, E) besitzt die gleiche Knotenmenge V und hat als Kantenmenge alle Kanten des vollständigen Graphen ohne die Kantenmenge E. Das Komplement Ḡ = (V, ( V ) \ E) eines Graphen G = (V, E) besitzt die gleiche Knotenmenge V und hat als Kantenmenge alle Kanten des vollständigen Graphen ohne die Kantenmenge E. Ein Graph H = (V, E )

Mehr

Bipartites Matching. Gegeben: Ein bipartiter, ungerichteter Graph (V 1, V 2, E). Gesucht: Ein Matching (Paarung) maximaler Kardinalität.

Bipartites Matching. Gegeben: Ein bipartiter, ungerichteter Graph (V 1, V 2, E). Gesucht: Ein Matching (Paarung) maximaler Kardinalität. Netzwerkalgorithmen Bipartites Matching (Folie 90, Seite 80 im Skript) Gegeben: Ein bipartiter, ungerichteter Graph (V, V, E). Gesucht: Ein Matching (Paarung) maximaler Kardinalität. Ein Matching ist eine

Mehr

Mustererkennung: Graphentheorie

Mustererkennung: Graphentheorie Mustererkennung: Graphentheorie D. Schlesinger TUD/INF/KI/IS D. Schlesinger () ME: Graphentheorie 1 / 9 Definitionen Ein Graph ist ein Paar G = (V, E) mit der Menge der Knoten V und der Menge der Kanten:

Mehr

Algorithmische Mathematik I

Algorithmische Mathematik I Algorithmische Mathematik I Wintersemester 2011 / 2012 Prof. Dr. Sven Beuchler Peter Zaspel Übungsblatt zur Wiederholung Teil 1. Abgabe am -. Aufgabe 1. a) Was ist eine B-adische Darstellung mit fixer

Mehr

Flüsse und Schnitte von Graphen

Flüsse und Schnitte von Graphen Flüsse und Schnitte von Graphen Christian Koch Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg 2. Juni 27 Christian Koch Flüsse und Schnitte 2. Juni 27 / 29 Gliederung Flüsse Allgemeines Maximaler Fluss

Mehr

Aufgabe 1: Berechnen Sie für den in Abbildung 1 gegebenen Graphen den. Abbildung 1: Graph für Flussproblem in Übungsaufgabe 1

Aufgabe 1: Berechnen Sie für den in Abbildung 1 gegebenen Graphen den. Abbildung 1: Graph für Flussproblem in Übungsaufgabe 1 Lösungen zu den Übungsaufgaben im Kapitel 4 des Lehrbuches Operations Research Deterministische Modelle und Methoden von Stephan Dempe und Heiner Schreier Aufgabe 1: Berechnen Sie für den in Abbildung

Mehr

Strukturelle Modelle in der Bildverarbeitung Binäre MinSum Probleme

Strukturelle Modelle in der Bildverarbeitung Binäre MinSum Probleme Strukturelle Modelle in der Bildverarbeitung Binäre MinSum Probleme TUD/INF/KI/IS Äquivalente Transformationen (Reparametrisierung) Binäre MinSum Probleme kanonische Form MinCut Binäre MinSum Probleme

Mehr

durch Einfügen von Knoten konstruiert werden kann.

durch Einfügen von Knoten konstruiert werden kann. Satz von Kuratowski Definition Unterteilung eines Graphen Sei G = (V, E) und e = {u, v} E. 1 Das Einfügen eines neuen Knoten w in die Kante e führt zum Graphen G = (V {w}, E \ e {{u, w}, {w, v}}). 2 Der

Mehr

Wir gewichten die Kanten von G wie folgt: Kante e 1 e 2 e 3 e 4 e 5 e 6 e 7 e 8 d(e i )

Wir gewichten die Kanten von G wie folgt: Kante e 1 e 2 e 3 e 4 e 5 e 6 e 7 e 8 d(e i ) Prof. Dr. U. Faigle J. Voss SS 2011 12. Übung zur Einführung in die Mathematik des Operations Research Dieses Übungsblatt wird nicht mehr gewertet. Aufgabe 1: Sei G = (V, E) ein gerichteter Graph und x

Mehr

Gliederung. Kapitel 4. Lokale Suchverfahren. Meta-Heuristiken. Simulated Annealing. Lokale Suchverfahren. Optimierungsalgorithmen

Gliederung. Kapitel 4. Lokale Suchverfahren. Meta-Heuristiken. Simulated Annealing. Lokale Suchverfahren. Optimierungsalgorithmen Kapitel Optimierungsalgorithmen Gunnar Klau Institut für Computergraphik und Algorithmen Gliederung Kombinatorische vs. Ganzzahlige Optimierung Exakte Verfahren Branch-and-Bound Schnittebenenverfahren

Mehr

6. Übung zur Linearen Optimierung SS08

6. Übung zur Linearen Optimierung SS08 6 Übung zur Linearen Optimierung SS08 1 Sei G = (V, E) ein schlichter ungerichteter Graph mit n Ecken und m Kanten Für eine Ecke v V heißt die Zahl der Kanten (u, v) E Grad der Ecke (a) Ist die Anzahl

Mehr

Graphentheorie. Formale Grundlagen (WIN) 2008S, F. Binder. Vorlesung im 2008S

Graphentheorie. Formale Grundlagen (WIN) 2008S, F. Binder. Vorlesung im 2008S Minimale Graphentheorie Formale Grundlagen (WIN) Franz Binder Institut für Algebra Johannes Kepler Universität Linz Vorlesung im 2008S http://www.algebra.uni-linz.ac.at/students/win/fg Minimale Inhalt

Mehr

Die. Ramsey-Zahlen

Die. Ramsey-Zahlen Westfälische Willhelms-Universität Münster Fachbereich 10 Mathematik und Informatik Seminar Graphentheorie Sommersemester 2015 Dozent: Dr. Thomas Timmermann Die Ramsey-Zahlen 01.06.15 Kirsten Voß k_voss11@uni-muenster.de

Mehr

WS 2013/14. Diskrete Strukturen

WS 2013/14. Diskrete Strukturen WS 2013/14 Diskrete Strukturen Prof. Dr. J. Esparza Lehrstuhl für Grundlagen der Softwarezuverlässigkeit und theoretische Informatik Fakultät für Informatik Technische Universität München http://www7.in.tum.de/um/courses/ds/ws1314

Mehr

Effiziente Algorithmen I

Effiziente Algorithmen I H 10. Präsenzaufgabenblatt, Wintersemester 2015/16 Übungstunde am 18.01.2015 Aufgabe Q Ein Reiseveranstalter besitzt ein Flugzeug, das maximal p Personen aufnehmen kann. Der Veranstalter bietet einen Flug

Mehr

Algorithmen und Datenstrukturen 2-1. Seminar -

Algorithmen und Datenstrukturen 2-1. Seminar - Algorithmen und Datenstrukturen 2-1. Seminar - Dominic Rose Bioinformatics Group, University of Leipzig Sommersemster 2010 Outline 1. Übungsserie: 3 Aufgaben, insgesamt 30 28 Punkte A1 Spannbäume (10 8

Mehr

Tutoraufgabe 1 (Floyd-Warshall):

Tutoraufgabe 1 (Floyd-Warshall): für Informatik Prof. aa r. Ir. Joost-Pieter Katoen atenstrukturen und lgorithmen SS hristian ehnert, Friedrich Gretz, enjamin Kaminski, Thomas Ströder Tutoraufgabe (Floyd-Warshall): etrachten Sie den folgenden

Mehr

KARL-FRANZENS-UNIVERSITÄT GRAZ. Seminar aus Reiner Mathematik. Die Museumswächter. Krupic Mustafa Wintersemester 2013/14

KARL-FRANZENS-UNIVERSITÄT GRAZ. Seminar aus Reiner Mathematik. Die Museumswächter. Krupic Mustafa Wintersemester 2013/14 KARL-FRANZENS-UNIVERSITÄT GRAZ Seminar aus Reiner Mathematik Die Museumswächter Krupic Mustafa Wintersemester 2013/14 Inhaltsverzeichnis 2 Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 3 2 Museumswächter-Satz 6 2.1

Mehr

Algorithmische Graphentheorie

Algorithmische Graphentheorie Algorithmische Graphentheorie Sommersemester 204 4. Vorlesung Matchings / Paarungen Kombinatorische Anwendungen des Max-Flow-Min-Cut-Theorems Prof. Dr. Alexander Wolff 2 Paarungen (Matchings) Def. Sei

Mehr

Fortgeschrittene Netzwerk- und Graph-Algorithmen

Fortgeschrittene Netzwerk- und Graph-Algorithmen Fortgeschrittene Netzwerk- und Graph-Algorithmen Prof. Dr. Hanjo Täubig Lehrstuhl für Effiziente Algorithmen (Prof. Dr. Ernst W. Mayr) Institut für Informatik Technische Universität München Wintersemester

Mehr

Ein Turnierplan mit fünf Runden

Ein Turnierplan mit fünf Runden Mathematik I für Informatiker Graphen p. 1 Ein Turnierplan mit fünf Runden c b a c b a c b a c b a c b a d e d e d e d e d e Mathematik I für Informatiker Graphen p. 2 Definition: Graph Ein (schlichter)

Mehr

Diskrete Strukturen Kapitel 4: Graphentheorie (Bäume)

Diskrete Strukturen Kapitel 4: Graphentheorie (Bäume) WS 2016/17 Diskrete Strukturen Kapitel 4: Graphentheorie (Bäume) Hans-Joachim Bungartz Lehrstuhl für wissenschaftliches Rechnen Fakultät für Informatik Technische Universität München http://www5.in.tum.de/wiki/index.php/diskrete_strukturen_-_winter_16

Mehr

Effiziente Algorithmen

Effiziente Algorithmen Effiziente Algorithmen Martin Hofmann und Jan Johannsen Institut für Informatik LMU München Sommersemester 2002 Graphalgorithmen Grundlegendes Repräsentation von Graphen Breiten- und Tiefensuche Minimale

Mehr

Graphalgorithmen Netzwerkalgorithmen. Laufzeit

Graphalgorithmen Netzwerkalgorithmen. Laufzeit Netzwerkalgorithmen Laufzeit (Folie 390, Seite 78 im Skript) Finden eines Matchings maximaler Kardinalität dauert nur O( E min{ V, V 2 }) mit der Ford Fulkerson Methode. Der Fluß ist höchstens f = min{

Mehr

3.6 Branch-and-Bound-Verfahren

3.6 Branch-and-Bound-Verfahren 36 Branch-and-Bound-Verfahren Die Branch-and-Bound -Methode beruht darauf, auf eine intelligente Weise alle zulässigen Lösungen eines kombinatorischen Optimierungsproblems aufzulisten und mit Hilfe von

Mehr

Graphentheorie Graphentheorie. Grundlagen Bäume Eigenschaften von Graphen Graphen-Algorithmen Matchings und Netzwerke

Graphentheorie Graphentheorie. Grundlagen Bäume Eigenschaften von Graphen Graphen-Algorithmen Matchings und Netzwerke Graphen Graphentheorie Graphentheorie Grundlagen Bäume Eigenschaften von Graphen Graphen-Algorithmen Matchings und Netzwerke 2 Was ist ein Graph? Ein Graph ist in der Graphentheorie eine abstrakte Struktur,

Mehr

Very simple methods for all pairs network flow analysis

Very simple methods for all pairs network flow analysis Very simple methods for all pairs network flow analysis obias Ludes 0.0.0. Einführung Um den maximalen Flusswert zwischen allen Knoten eines ungerichteten Graphen zu berechnen sind nach Gomory und Hu nur

Mehr

Fortgeschrittene Netzwerk- und Graph-Algorithmen

Fortgeschrittene Netzwerk- und Graph-Algorithmen Fortgeschrittene Netzwerk- und Graph-Algorithmen Prof. Dr. Hanjo Täubig Lehrstuhl für Effiziente Algorithmen (Prof. Dr. Ernst W. Mayr) Institut für Informatik Technische Universität München Wintersemester

Mehr

Diskrete Mathematik Graphentheorie (Übersicht)

Diskrete Mathematik Graphentheorie (Übersicht) Diskrete Mathematik Graphentheorie (Übersicht) Dr. C. Löh 2. Februar 2010 0 Graphentheorie Grundlagen Definition (Graph, gerichteter Graph). Ein Graph ist ein Paar G = (V, E), wobei V eine Menge ist (die

Mehr

lässt sich auch ableiten, dass es einen augmentierenden Pfad der Länge höchstens

lässt sich auch ableiten, dass es einen augmentierenden Pfad der Länge höchstens Praktikum Algorithmen-Entwurf (Teil 5)..5 Matchings in Graphen Es sei ein ungerichteter Graph G = (V, E) gegeben. Ein Matching in G ist eine Teilmenge M E, so dass keine zwei Kanten aus M einen Endpunkt

Mehr

Vorlesung Kombinatorische Optimierung (Wintersemester 2016/17)

Vorlesung Kombinatorische Optimierung (Wintersemester 2016/17) Vorlesung Kombinatorische Optimierung (Wintersemester 06/7) Kapitel : Flüsse und Zirkulationen Volker Kaibel Otto-von-Guericke Universität Magdeburg (Version vom 4. Oktober 06) Definition. Ein Netzwerk

Mehr

Graphen. Bernhard Ganter. Institut für Algebra TU Dresden D Dresden

Graphen. Bernhard Ganter. Institut für Algebra TU Dresden D Dresden Graphen Bernhard Ganter Institut für Algebra TU Dresden D-01062 Dresden bernhard.ganter@tu-dresden.de Ein Turnierplan mit fünf Runden c d b e a c d b e a c d b e a c d b b c a a d e e Das Diagramm beschreibt

Mehr

Ausarbeitung zum Modulabschluss. Graphentheorie. spannende Bäume, bewertete Graphen, optimale Bäume, Verbindungsprobleme

Ausarbeitung zum Modulabschluss. Graphentheorie. spannende Bäume, bewertete Graphen, optimale Bäume, Verbindungsprobleme Universität Hamburg Fachbereich Mathematik Seminar: Proseminar Graphentheorie Dozentin: Haibo Ruan Sommersemester 2011 Ausarbeitung zum Modulabschluss Graphentheorie spannende Bäume, bewertete Graphen,

Mehr

Graphentheorie. Algebraic Graph Theory von Chris Godsil und Gordon Royle. Kapitel Seminararbeit. von. Katharina Mayr

Graphentheorie. Algebraic Graph Theory von Chris Godsil und Gordon Royle. Kapitel Seminararbeit. von. Katharina Mayr Graphentheorie Algebraic Graph Theory von Chris Godsil und Gordon Royle Kapitel 1.1 1.3 Seminararbeit von Katharina Mayr 01210559 Universität Graz Insitut für Mathematik und wissenschaftliches Rechnen

Mehr

6. Flüsse in Netzwerken Berechnung maximaler Flüsse. dann berechnet der Markierungsalgorithmus für beliebige Kapazitätsfunktionen

6. Flüsse in Netzwerken Berechnung maximaler Flüsse. dann berechnet der Markierungsalgorithmus für beliebige Kapazitätsfunktionen 6. Flüsse in Netzwerken Berechnung maximaler Flüsse Satz 6.4. Ersetzt man in Algorithmus 6.1 den Schritt 2 durch 2a. Wähle den Knoten, der zuerst in eingefügt wurde. Setze. dann berechnet der arkierungsalgorithmus

Mehr

Aufgabe 4.2 Sei G = (V, E, l) ein ungerichteter, gewichteter und zusammenhängender Graph.

Aufgabe 4.2 Sei G = (V, E, l) ein ungerichteter, gewichteter und zusammenhängender Graph. Aufgabe 4.2 Sei G = (V, E, l) ein ungerichteter, gewichteter und zusammenhängender Graph. a) Es seien W 1 = (V, E 1 ), W 2 = (V, E 2 ) Untergraphen von G, die beide Wälder sind. Weiter gelte E 1 > E 2.

Mehr

Algorithmentheorie. 13 - Maximale Flüsse

Algorithmentheorie. 13 - Maximale Flüsse Algorithmentheorie 3 - Maximale Flüsse Prof. Dr. S. Albers Prof. Dr. Th. Ottmann . Maximale Flüsse in Netzwerken 5 3 4 7 s 0 5 9 5 9 4 3 4 5 0 3 5 5 t 8 8 Netzwerke und Flüsse N = (V,E,c) gerichtetes Netzwerk

Mehr

Theoretische Informatik 1

Theoretische Informatik 1 Theoretische Informatik 1 Search - Beweis der Korrektheit David Kappel Institut für Grundlagen der Informationsverarbeitung TU Graz SS 2013 Algemeine Anmerkungen zur Übung 9 Aufgabenblätter, 3 Abgabetermine

Mehr