SPRACHE UND REALITÄT IN DER PHYSIK. EINE SEMIOTISCHE ANNÄHERUNG

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1 Karl Gfesser SPRACHE UND REALITÄT IN DER PHYSIK. EINE SEMIOTISCHE ANNÄHERUNG Pragmatisch handeln heißt nicht, wie es im Alltag in nicht immer praktischer Mißverständlichkeit allemal geschieht, das Nächstliegende tun, oder das einem durch einen sogenannten Sachzwang Nahegelegte, sondern nah an der Sache bleiben, auf daß man nicht unter ihren Zwang gerate, heißt, die Seinsgegebenheiten nicht vorschnell und schlecht metaphysisch verlassen, sondern, wissenschaftlich wie alltagspraktisch, nach Hypothesen handeln, die "auf etwas bezogen sind, was mög~icherweise richtig ist" 1. Und hat sich eine Hypothese als zutreffend erwiesen, war sie mit Notwendigkeit aufgestellt worden. Ihre Möglichkeit begründet ihre Notwendigkeit und ihre Notwendigkeit erklärt sich aus ihrer Möglichkeit. Hypothesen werden gedacht, und da Denken, auch so eine zutreffende Hypothese: notwendigerweise in Zeichen geführt ist, was nicht nur ein Diktum Peirces, sondern semiotisches Apodiktum, Axiom ist, aber auch zu den Hypothesen zählt; und da die Einführung des Zeichens weitere Hypothesen erfordert, etwa die (zutreffende), daß das Zeichen letztlich dreier Relate einer Relation bedarf, des Mittels bezüglich eines Objekts für einen Interpretanten, das Mittel aber zuunterst als das materiale Mittel (M(M)), jetzt nicht unmittelbar (vielleicht in den gattungsgeschichtlichen Anfängen des Menschen), doch wirklich praktisch der äußeren und durch diesen Zugriff in ihrer Selbstgegebenheit akzeptierten Welt entnommen ist, führt das Zeichen immer Realität mit sich, bezieht es sich unabdingbar auf Realitäten, auf Realitätsverhältnisse, vermag es Realitäten zu thematisieren, gibt es Nicht-Realität für die Semiotik nicht, es sei denn, man behauptet sie, in schönster philosophischer Freiheit, die, ebenso wie die herbeigeschwärmte künstlerische, nichts als langweilige Phantasie ist. 2 "Das Ganze des Zeichens ist immer eine Drittheit, weil es nicht ohne Erstheit und Zweitheit gedacht werden kann." 3 Es macht auch dieses unwiderstehliche Nachfolgeprinzip: das Erste aus dem Zweiten und das Dritte aus dem Ersten und Zweiten, daß man sagen kann: "Peirces Pragmatismus ist nichts anderes als die Semiotik selbst." 4 Und es widerspricht seinem Pragmatismus überhaupt nicht, wenn man die Uberlegung anstellt, Peirce sei auf die Erstheit der Erstheit 67

2 (1.1), auf die von ihm so genannte "schiere Materialität" vielleicht nur relationenlogisch gekommen 5, ist doch Logik Denken und ist Denken, logisches Denken nach Peirce von lebenswichtigem Interesse. Dieser logischen Herleitung wiederum widerspricht nicht eine weitere Interpretation der genuinen Kategorien, nämlich ihre Auffassung als "erzeugende", als "wirkliche" Kategorien, z.b. 1.1 als Mittel, das das Mittel erzeugt, als Mittel, das auf sich selbst verweist. 6 Es ist dies eben nicht eine absolute, sondern, semiotisch, eine immer schon relative Erstheit des Mittels. Das Qualizeichen ist die Qualität als Funktion von sich selbst, aber schon als Sinzeichen (1.2) hat es Objektbezogenheit und im Mittel als Legizeichen (1.3) setzt schon das Bewußtsein an, weil es selbst Weltobjekt ist. Wie E. Walther oft betonte, hat Ch.S. Peirce Rationalismus und Empirismus, welche von I. Kant zusammengebracht worden waren, in seinem Pragmatismus-Pragmatizismus wieder aufgegriffen. Dieser führt aus Denken und Versuchen zu Uberzeugungen, welche niemals als endgültig angesehen werden können, sondern über - zwingenden Zweifel (womit er sich gegen R. Descartes "willentlichen", "papierenen'" Zweifel gewandt hat 7 ) zu weiteren Uberlegungen und Experimenten führen, und diese wieder zu neuen oder modifizierten Uberzeugungen oder Denkgewohnheiten, stets aber unter genauer Reflexion der Methoden, mit Hilfe derer sie gewonnen werden, was den Fallibilismus der Philosophie Peirces ausmacht, die er selbst Methodologie oder Methodenkritik genannt hat. Erfahrung und Denken sind bei Ch.S. Peirce Stufen ein und desselben Erkenntnisvermögens und darum ist seine Philosophie keine Transzendentalphilosophie und seine Metaphysik nicht spekulativ; sie stützt sich auf die sicherste Voraussetzung, die drei Fundamental-~ Universalkategorien, die er eben nicht spekulativ, sondern konstruktiv gewonnen hat, derart folgerichtig, daß man sagen könnte, es habe sich um einen Fundamentalschluß gehandelt. Erfahrung bedeutet bei Peirce, von den Wirkungen des Objekts auszugehen, von den Wirkungen als Sinneserfahrungen und danach von den Wirkungen, die wir in theoretischempirischen Experimenten dem Objekt zumessen, denn die Wirkungen sind ja keine Wiedergabe und kein Abbild des Objekts, und wenn sie auch ein iconisches Moment haben, so sind sie doch keine Similis, bedingen aber eine Ähnlichkeitsbeziehung, die interpretiert werden muß. Auch mit den Objekten ist es nicht so einfach. In der Welt gibt 68

3 es keine Objekte. Deshalb müssen wir uns die Welt objektal zu eigen machen, indem wir sie thematisieren über die Repräsentationsmöglichkeiten unseres Bewußtseins; denn Objekt-Thematisation ist stets repräsentamisch, ist Zeichen-Realitäts-Thematik. Die Schemata dafür sind die zehn Zeichen-Realitäts-Klassen. Das heißt nun nicht, daß wir die Welt einteileo in diese, heißt aber, daß das Denken Welt enthält, und sobald Welt da ist, setzt das Homogenitätsprinzip ein, das auf die Welt verweist. Ch.S. Peirces Pragmatizismus geht selbstverständlich auf die Praxis, daß nämlich die Denkgewohnheiten zu Handlungen veranlassen, als real wirksames Gesetz der Drittheit, welches aber nicht unbedingt davor bewahrt bleibt, zu Fall zu kommen, dann, wenn ein Fall auftritt, an dem es mehr als alles andere seine Mangelhaftigkeit und empirische Schwäche beweist und der "ultimate logical interpretant" einen Wechsel der Denkgewohnheit einleitet. 8 Die Denkgewohnheit ist eine "aktive"9, also handlungsorientierende Regel. Wer handeln will, muß über die Bedingungen seines Handelns verfügen können, ihnen zumindest nicht ganz unterworfen sein, darum muß er sie auch einmal an etwas entlegeneren Fällen prüfen, damit die "Macht der Gewohnheit" dem Zweifel ausgesetzt sei, daß man nicht beharrlich an "alten Oberzeugungen" festhalte, auch wenn man erkennen könnte, "daß sie keine vernünftige Grundlage haben" 10, festhalte in einer "Methode des Bebarrens" als einer "privaten Inspiration von oben" 11. Daraus erklärt sich die Wichtigkeit, die Peirce dem abduktiven Schließen beilegt; die Abduktion ist eine Hypothese, die dem Zweifel entspringt, ein erprobender Schluß: "Sie bewegt häufig unser Urteilsvermögen so unmerklich auf ihre Konklusion hin, daß wir nicht sagen können, wir halten letztere für wahr; wir vermuten nur, daß es so sein kann." 12 Eine Hypothese ist die Folgerung "eines Falles aus einer Regel und einem Ergebnis" 13, "von der Wirkung auf die Ursache" 14, "hypothetisches Schließen folgert häufig eine der direkten Beobachtung nicht zugängliche Tatsache" 15. Die Abduktion ist eine Verknüpfung von Deduktion: p -+ q, p, -.. q und Induktion: p, q..., ~ p + q insofern, als von q ausgegangen wird, vermutet wird, daß p ~ q, und p aufgestellt werden kann: q, p + q, ~ p. Sie erklärt hypothetisch die vielleicht nicht direkt beobachtbare Ursache, während die Deduktion den Fall klassifiziert und die Induktion von einer beobachtbaren Teilklasse auf nicht überprüfbare Fälle der Gesamtklasse schließt, wobei einmal davon abgesehen sei, daß der Allsatz nicht verifizier- 69

4 bar ist; doch hat schon D. Hume, der erstmals dieses sogenannte Induktionsproblem aufwarf und keine logische Möglichkeit fand, es zu lösen, eine psychologisch gemeinte Antwort gegeben, die man nur als pragmatisch bezeichnen kann: Es sei eine bewährte Gewohnheit, die uns solch einen Schluß erlaube. Das hat Peirce nicht anders gesehen. Beispielhaft für Peirces Pragmatizismus ist, daß er sich auf eine "ontologische" Metaphysik nicht weiter einläßt, nicht aber die gesamte Metaphysik ablehnt und real Allgemeines akzeptiert, auch instinktive Oberzeugungen davon. 16 In der Hauptsache meint er jedoch experimentelle Allgemeinheiten: "Allgemeine Arten von Experimenten könnten wie allgemeine Objekte als real bezeichnet werden; denn alles, was wahr ist - und demnach auch die Naturgesetze - repräsentieren etwas Reales." 17 W.v.O. Quine sagt ganz einfach zu Allgemeinem, es könne in manchen Fällen wissenschaftliche Gründe geben, in anderen auch nicht, "Klassen oder ähnliches in den Wertebereich unserer Variablen einzubeziehen". 18 Peirce, so E. Walther, definiert Reales ''als etwas, das diese oder jen~ Eigenschaft hat, unabhängig davon, ob jemand meint oder nicht meint, daß es solcbe Eigenschaften habe" 19. Reales ist hier verstanden als experimentell erwiesenes Reales, argumentativ bestätigt durch das Kollektiv der Wissenschaftler. Gleiches findet man bei Quine, der von "gemeinschaftlicher Anerkennung" und "intersubjektiver Ubereinstimmung" spricht 20 und der, allerdings speziell von Beobachtungssätzen, sagt, sie seien "genau diejenigen Sätze, die wir unabhängig von den Unterschieden vergangener Erlebnisse der Informanten mit den beobachtbaren Begleitumständen in Beziehung setzen können". 21 Quine meint hier wohl nicht den völlig isolierten Satz, denn gerade er weist immer wieder darauf hin, daß - anders als im erkenntnistheoretischen Reduktioni~mus, der jedem theoretischen Satz einen nur aus logisch-mathematischen und Beobachtungsbegriffen bestehenden zuordnen wollte - nur größere Teile oder gar die Theorie als ganze auf ihre empirischen Konsequenzen geprüft werden könne. 22 Sich auf P. Duhem berufend, meint Quine: "Die Einheit empirischer Signifikanz ist die Wissenschaft als gesamte."24 Er, der so stark gegen die "Dogmen" des Empirismus angeht, bezeichnet zwei "Hauptthesen" des Empirismus B;ls "unangreifbar" bis heute: "Die eine besagt, das alles, was für oder gegen wissenschaftliche Theorien spricht, aus der Beobachtung stammt. Die andere besagt, daß jegliche Bedeutungsgebung für Wörter letztlich auf Beobachtungen basieren muß"25, und er verweist gerne auf die von ihm so 70

5 genannte Feireesche "Verifikationstheorie der Bedeutung", wonach "die Bedeutung eines Satzes allein davon abhängt, welche Beobachtungen für oder gegen seine Wahrheit sprechen" 26, welche bei Peirce folgendermaßen lautet: "There is no distinction of meaning so fine as to consist in anything but a possible difference of practice." 27 Daß Quine soviel Wert auf den Beobachtungssatz legt, liegt nicht nur daran, daß dieser wegen seiner ursprünglichen Nähe zu den Sinnesorganen seinen unumgehbaren erkenntnistheoretischen Ort hat, sondern diese Bew.ertung hat auch einen anthropologischen Grund, daß nämlich seine Intersubjektivität als Vergleichbarkeit individueller Reaktionen auf gewisse Reize auf der Gleichartigkeit der physischen Ausstattung des Menschen, eingebettet in die Gleichförmigkeit der Natur überhaupt, beruht, womit er das Induktionsprinzip, das nicht logisch, aber pragmatisch gerechtfertigt werden kann, naturalistisch ausweitet. Offen läßt er allerdings, was genau die Bedeutung der Reize (stimulus-meaning) 28 ist, ob die Sinnesdaten nun als sinnliche Ereignisse oder als Sinnesqualitäten zu verstehen sind. Auch wenn der naive Empirismus 29, wonach aus der Wirklichkeit die Beobachtungen über die Sinnesorgane direkt aufgesogen werden, dann irgendwie sich induktiv aufschaukeln, in Form von Hypothesen gerinnen, die sich dann zu einer wissenschaftlichen Theorie zusammenfinden, längst überwunden ist, muß ja die verifizierende Erfahrungsbasis auszumachen sein, soll nicht alles unterschiedslos metaphysisch in eins gehen. Gewisse metaphysische Voraussetzungen, die über das empirisch Faßbare hinausgehen, verwirft Quine nicht, wenngleich er sich gegen das Apriori analytischer Sätze wendet, da doch die Bedeutung der darin enthaltenen deskriptiven Ausdrücke durch synthetische Sätze definiert ist. Wohl sind analytische Sätze aktual von einer Beobachtung unabhängig, doch gehen sie auf vorgängige Tatsachenfeststellungen zurück. Erkenntnisse a priori gibt es für Quine auch deshalb nicht, weil kein Wissen, und er bezieht hier sogar logische Wahrheiten ein, als unwiderlegbar angesehen werden dürfe. Zentral in Quines Uberlegungen ist die Annahme von Gesamttheorien über die Welt, die zwar empirisch unterbestimmt, dennoch empirisch vergleichbar sind, und das auch bei möglicher logischer Unvereinbarkeit. Zur Veranschaulichung seiner Vorstellung von einer Gesamttheorie bemüht er das Bild eines Kraftfeldes, "dessen Randbedingungen 71

6 Erfahrung sind. Ein Konflikt mit der Erfahrung führt zu Anpassungen im Inneren des Feldes." Da aber "das ganze Feld so sehr durch seine Randbedingungen, durch die Erfahrung unterdeterminiert" ist und "keinerlei bestimmte Erfahrungen... mit irgendwelchen bestimmten Aussagen im Inneren des Feldes auf andere Weise verbunden" sind "als indirekt durch Erwägungen des Gleichgewichts für das Gesamtfeld", haben wir "eine breite Auswahl, welche Aussagen wir angesichts einer... dem System zuwiderlaufenden Erfahrung neu bewerten wollen". 30 An anderer Stelle führt er aus: "Theory can still vary though all possible Observations be fixed. Physical theories can be at odds with each other and yet compatible with all possible data even in the broadest sense. In a word, they can be logical incompatible and empirically equivalent." 31 Quine begründet seine These von der Unterbestimmtheit naturwissenschaftlicher Gesamttheorien also damit, daß aus diesen Theorien die empirischen Folgen nur indirekt, über Zuordnungsregeln und operationale Definitionen ableitbar sind, und. so können, wegen dieser empirischen Entfernung, verschiedene Theorien dieselben Folgen haben, obwohl sie jeweils andere Superstrukturen aufweisen. Sie können also logisch inkompatibel und dennoch empirisch äquivalent sein, wobei aber nicht ausgemacht ist, wie weit die Theorien über der Beobachtungsbasis auseinandergehen dürfen, ohne daß auch die Beobachtungsbasis auseinanderfällt. Nun sind ja diese Gesamttheorien vielleicht gar nicht so unvereinbar. Gegen die Inkompatibilität spricht, daß auch die vielen empirisch nicht interpretierten Elemente der Theorien nicht ganz willkürlich eingeführt werden, und diese, wenn sie nicht ganz spekulativ sind, eine gewisse approximative Relevanz haben32, ihr empirisch nicht eingelöster Bedeutungsüberschuß {surplus meaning) heuristischen Sinn hat. Und weil heuristische Annahmen meistens nicht aus einer "privaten Inspiration" (Peirce) kommen, haben sie ähnliche Voraussetzungen, die auch in einer gewissen methodologischen Einheitlichkeit an der Beobachtungsbasis liegen, welche wiederum mit der Verfügbarkeit über gemeinsame Technologien verknüpft ist. Jede Gesamttheorie eröffnet zwar die von ihr speziell geprägte Beobachtungsperipherie, bestimmt sie aber nic~t völlig, so daß darin Beobachtungen möglich sind, die von der Theorie zwar heuristisch veranlaßt werden, aber aus ihr herausfallen, weil sie nicht zu ihren empirischen Folgen gehören; solche Beobachtungen können dann zu Modifikationen der Theorie führen, weil sie eben doch noch in ihrer 72

7 (heuristischen) Reichweite liegen und ihr möglicherweise nicht ganz unerklärlich bleiben. Daß die Theorien nicht ganz und gar zusammenhangslos sind, zeigt sich arn Beispiel der sogenannten idealisierten Erklärungen, in deren Antecedensbedingu~gen zwar extreme Werte von Größen angenommen werden, aber doch von Größen, die auch in den empirisch adäquaten Erklärungen Geltung haben. Idealisierte Erklärungen werden in der Wissenschaftstheorie im Rahmen der deduktiv-nornelogischen Erklärungen diskutiert, die ja in gewisser Weise ebenfalls ideal sind, wenn man beachtet, daß die in ihr enthaltenen strikten Irnplikationen, welche die hinreichenden Bedingungen für die naturgesetzliche Kausale Notwendigkeit formulieren, über die problematische induktive Verallgemeinerung gewonnen worden sind. Auch sind deduktiv-nornelogische Erklärungen oft ungenau, weil unklare Ausdrücke im Explanans eine eindeutige Ableitung nicht erlauben, rudimentär, weil zur Ableitung des Explanandurns logisch notwendige Aussagen im Explanans ganz oder teilweise unaufgeführt bleiben, partiell, weil sie logisch nicht stark genug sind, den Explanandurn-Sachverhalt in allen intendierten Aspekten zu erklären. 33 Idealisierte Erklärungen unterscheiden sich in ihrer logischen Struktur nicht von empirisch adäquaten deduktiv-nornelogischen Erklärungen, doch tun ~ie das im Geltungsmodus des Arguments; stellt die empirisch adäquate Erklärung eine Tatsache fest, weist die idealisierte Erklärung nur auf, unter welchen hypothetischen Annahmen eine gewisse Tatsache auftreten würde. Da eben ihr Explanans anstelle der empirisch interpretierten nornelogischen Hypothesen idealisierte Aussagen oder Größenwerte enthält, ist es empirisch inadäquat und macht eine empirische Wahrheit des Konsequens unmöglich. Enthält das Antecedens einer empirischen Gesetzesaussage die empirischen Bedingungen, die, als gleichbleibend vorausgesetzt, den Anwendungsbereich des Gesetzes bestimmen, so ist im Antecedens der idealisierten Erklärung die ceteris-paribus-klausel weit ins empirisch Unhaltbare ausgedehnt, es ist immer falsch, und weil daraus Wahres oder Falsches folgen kann, können einer solchen Erklärung mögliche Falsifikationen gar nicht zugeschrieben werden.doch haben sie ihren pragmatischen Sinn, wenn die Forschung vor (noch) nicht überschaubaren, sehr komplexen Sachverhalten nicht haltmachen so11 34, denn "Kausalfaktoren, von denen ein zu erklärender Sachverhalt abhängt, sind 73

8 entweder nicht oder nicht vollständig bekannt, oder aber die Zahl der Kausalfaktoren ist über alle Handhabbarkeit groß". 35 Und sie sind auch heuristisch unverzichtbar, da sie, wie gesagt, adäquate Erklärungen, in welchem Maß auch immer, approximieren können, allerdings auch verfehlen können: "Was heute Hypothese ist, kann morgen Fiktion sein." 36 Ch.S. Peirce, dessen Vater B. Peirce übrigens das "Ganze" der "physikalischen Wissenschaft... mit Idealität" durchsetzt sah 37, würde wohl der ersteren Auffassung zuneigen; er meint, zitiert nach E. Walther, daß die Wahrheit "ein vorbestimmtes Resultat ist, zu dem jede ausreichende Untersuchung schließlich führen würde", daß "alle Probleme im Laufe der Zeit gelöst werden". 38 Und daß idealisierte Erklärungen heuristischen Sinn haben können, hängt, um nochmals auf Quine zu kommen, auch daran, daß sie sich eben auch auf eine Beobachtungsperipherie beziehen, wenn auch nur ganz ungefähr und über sie hinaus, aber doch über sie hinaus, auf eine Beobachtungsperipherie, an deren äußerstem Rand solch eine Annäherung idealisierter Erklärungen an empirisch adäquate stattfinden kann. Doch muß hier, daß man sich nicht verliere in Fiktionen, die Frage nach der Selbstkonsistenz wissenschaftlicher Sprachen aufgeworfen werden. Es ist damit, immer am Beispiel der wissenschaftlich formulierten Physik, postuliert, "daß die Wirklichkeit, die als Gegenstand wissenschaftlicher Beschreibung auftritt, übereinstimmt mit der Wirklichkeit, die die Vorbedingungen wissenschaftlichen Sprechens bestimmt" 39, welche Vorbedingungen aber selbst wieder sprachlich erfaßte physikalische Realität sind. "Die Sprache, die zur Erfassung der Wirklichkeit verwendet wird, muß in all ihren Elementen durch die Eigenschaften der physikalischen Realität gerechtfertigt sein. Sie darf nicht reicher sein als die Welt, die sie erf~ssen soll und dadurch Strukturen vortäuschen, die es in der Wirklichkeit nicht gibt." 40 Das heißt, die Sprache wird eben an jener Realität gemessen, zu deren Erfassung sie konstituiert wurde, welche Realität wiederum, in Teilen, durch das theoretisch-empirische System erst als physikalisches Objekt bestimmt wurde, und welches System seinerseits durch die Gesetze der realen Außenwelt, der physikalischen Realität bedingt, und das bedeutet immef: sowohl ermöglicht als auch beschränkt ist. Es ist mit der Selbstkonsistenz verlangt, daß die für die in der Sprache implizierten Handlungen "erforderlichen realen Voraussetzungen den allgemeinen Eigenschaften des jeweils betrachteten Realitätsbereichs nicht widersprechen dürfen" 41, 74

9 daß die Sprache nichts voraussetzt, hypostasiert, was nicht zur Ontologie des Realbereichs gehört. Selbstkonsistenz bedeutet ja nicht einfach Widerspruchsfreiheit der Objektsprache, "sondern die Verträglichkeit in zwei semantisch verschiedenen Ebenen" 42, heißt, die Gesetze der Realität bestimmen die Objektsprache, in eben der diese Gesetze formuliert siqd ; die Sprache muß sich in der Wirklichkeit bewegen können,zu deren Erfassung sie konstruiert wurde, und darf nicht zu weit über sie hinausgeraten. Die Sprache des Physikers soll die realen Allgemeinheiten im Sinne Peirces nicht verfehlen, muß also eng an den (vorläufig) als unzweifelhaft angesehenen allgemeinsten Strukturen ihres Realitätsbereichs geführt werden. Sprache und Realität besitzen nicht die Unabhängigkeit voneinander, wie sie in der Realsemantik mit der Obereinstimmung eines Satzes mit einem realen Sachverhalt angenommen werden muß. Aber die Realsemantik, die starke ontologische Prämissen erlaubt, resistiert im Gang der Entwicklung der klassischen Physik zur relativistischen und Quanten-Physik, und wenn auch diese Prämissen reduziert werden mußten, sind sie auch residual noch "stark genug, um die Basis für die Konstituierung einer strukturell reichhaltigen Sprache darzustellen" 43, was selbst in der Prozeß-Semantik der Quanten-Physik noch Gültigkeit hat, in der die objektive Entschiedenheit oder Objektivierbarkeit von Eigenschaften, daß nämlich auch vor dem Meßprozeß die gemessene Eigenschaft dem der Messung unterworfenen System zukam oder nicht zukam 44, nur für einige 'dieser Eigenschaften eines quantenphysikalischen Objektsystems möglich ist. 45 Den Intentionen des Physikers ist hier viel mehr Raum gegeben, wiewohl er sich nach wie vor auf eine äußere Realität, theoretisch sehr differenziert vermittelte Realität bezieht, und er selbstverständlich seine Behauptungen experimentell zu beweisen und argumentativ zu rechtfertigen gehalten ist, was jedoch schwierig ist, weil diese Eigenschaften nicht mehr "beständig" verfügbar sind 46 oder nur indirekt über kommensurable bzw. inkommensurable Testaussagen für einen speziellen Beweisgang "verfügbar" gemacht werden können 47, derart, daß durch naturgesetzliche und logische Implikationen auf die Existenz einer Eigenschaft schon im Präparationszustand vor der Beobachtung geschlossen werden kann. 48 In der Quanten-Physik muß also das Beobachtungsobjekt in hohem Maße präpariert, hergerichtet werden auf das zu Beobachtende, in die intendierte Beobachtungsrichtung gebracht werden, muß also dicentisch, was ja die Indexikali- 75

10 sierung und mit ihr das in materialer Ähnlichkeitsnähe zum Objekt stehende iconische Moment einschließt, in theoretischer Vorentscheidung indexikalisiert werden. Die Objektsprache der Quanten-Physik verzichtet im Gegensatz zur klassischen Physik "auf die ontologischen Prämissen der objektiven Entschiedenheit und der unabhängigen Uberprüfbarkeit aller Eigenschaften eines Objekt-Systems". 49 Um aber auch in der Quanten-Physik die Selbstkonsistenz der Sprache gewährleisten, trotz ihrer objektiven Unbestimmtheit gewisse Eigenschaften als quanten-physikalische Entitäten fassen zu können, müssen Modalitäten und der Wahrscheinlichkeits- als eine Quantifizierung des Möglichkeitsbegriffs in die Objektsprache eingeführt werden. 50 Letzteres bedeutet, "daß von einer Aussage A nicht nur behauptet werden soll, daß sie möglich - oder unmöglich - relativ zu einer Präparationsaussage W ist, sondern es soll ausgedrückt werden, in welchem Maße sie möglich ist" 51, in welchem Maße auch sie objektiv unbestimmt ist. Darüber hinaus erreicht man in der modernen Experimentalphysik die approximative Konstituierung quanten-physikalischer Objekte, indem man unscharfe Ortswerte mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit auf ein Ob. k b. h 52 Je t ez1e t. Die physikalische Beobachtungsrelation intendiert den vollständigen Objektbezug, weil "die homogene und vollständige Realitätsthematik (O(M), 0(0), 0(1) bzw. Icon, Index, Symbol) des trichotomisch vollständigen Objektbezugs auf die stabile Entität der weltimmanenten Objektrealität" abhebt. 53 Es stellt sich nun die Frage, wo im physikalischen Experiment "die Unterscheidung zwischen zeichenexternen Zuständen und Prozessen und zeicheninternen Zuständen und Semiosen", wo der Zeichenort liegt, "an dem Zeichen material bzw. intelligibel realisiert werden können". 54 "Offensichtlich ist es jedoch, daß ein Zeichenort, an dem ein Zeichen eine Zeichensituation hervorruft, sowohl zeichenextern wie zeichenintern bestimmt ist." 55 Da die physikalische Beobachtungssituation den vollständigen Objektbezug intendiert, ist also der Zeichenort durch eine Realitätsthematik festgelegt, die das repertoiriell bestimmte Subzeichen 2.1, das Icon aufweist, in welchem die materialen Qualitäten als mögliches Ubereinstimmungsrepertoire involviert sind, welche die Selektion des vollständigen Objektbezugs zumindest ermöglichen; es sind die materialen Entitäten in ihrer (iconischen) Gleichförmigkeit, die im Sinzeichen 76

11 raum-zeitlich singulär fixiert werden sollen, retrosemiosisch nominiert durch das konventionelle Legizeichen als das "identisch-eine Zeichen" 56, welches die Gleichförmigkeit garantiert. Es handelt sich hierbei um die Realitätsthematik des mittelthematisierten Objekts, nach Peirce: des "unmittelbaren" Objekts. Die Obereinstimmung in. der Gleichförmigkeit, die aber selbst keine physische Entität ist, muß direktiv durch einen Index bestimmt werden, durch eine Semiose, die auch die Intention auf die Vollständigkeit und Homogenität des mit dem Icon einsetzenden Objektbezugs wahrt. "Denn im Verhältnis zum repertoiriellen Icon (als der Menge der Ubereinstimmungsmerkmale) ergibt sich ein Index als jenes selektiv-singuläre, minimalisierte Teil-Icon, das die Menge der Ubereinstimmungsmerkmale des iconischen Objektbezugs (zwischen dem Zeichen und dem Objekt) auf (ein oder auch mehrere) kausal oder direktiv determinierende Verbindungsmerkmale kennzeichnender Intention selektiv reduziert. Wir sprechen daher von dem direktiven Index (2.2). Aus diesem direktiven Index kann schließlich ein hypothetisches Symbol der abstrakt zusammengefaßten Existenzmerkmale konventionell-selektiv nominiert werden." 57 Uber das objektthematisierte Mittel , dem nach Peirce dynamischen Objekt, hat also die Semiose vom mittelthematisierten Objekt (das sind die beiden bezeichneten Objekte) 58 zum vollständigen Objekt geführt. Es ist dies die Triade der Objekt-Trichotomien.59 Lediglich hingewiesen sei an dieser Stelle auf jene von E. Walther aufgezeigte trichotomische Triade , , , also die Triade des mittel-, objekt-und interpretantenthematisierten Objekts 60, die sie "Objektrepräsentation" nennt. Ferner soll in diesem Zusammenhang auf eine Bemerkung Max Benses aufmerksam gemacht werden: "Auffällig ist nun, daß unter den (tabellarischen) Möglichkeiten der elementaren realitätsthematischen Fundierung keine erscheint, deren fundierende Realität durch eine dicentische Repräsentation (3.2) determiniert ist. In dem operablen semiotischen Prozeß der (degenerierenden) Fundierung metasemiotischer Begriffe oder Sachverhalte existiert keine 'der Behauptung fähige' (wie Peirce das Dicent beschreibt) bzw. einer 'Entscheidung' zugängige (wahr oder falsche, realitäts-bezogene oder nicht-bezogene) dicentische (3.2) Repräsentation im Sinne des fundierenden realitätssetzenden Moments des zugehörigen, abgeschlossenen 'Interpretanten'." 61 77

12 Festzuhalten ist, daß die Gegenstände der Mikrophysik, sind sie auch präparierte Gegenstände, und werden auch zu beobachtende Gegenstände während der Beobachtung gewissermaßen erst hergestellt, doch Präsentarnen der physikalischen Realität sind, die ein Zeichen affizieren, so in eine Erkenntnisrelation zu stehen kommen und in bezeichnete Objekte übergehen. Ch.S. Peirce dazu: "Every sign stands for an object independent of itself; but it can only be a sign of that object in so far as that object is itself of the nature of a sign or thought. For the sign does not affect the object but is affected by it, so that the object must be able to convey thought, that is, must be of the nature of thought or of a sign." 62 Auf das physikalische Experiment gewendet: Die Materie kann nur als (bezeichnetes) Objekt untersucht werden. Grundlegend für die Beobachtung bleibt darum die Transformation des Tripels der materialen Signalfunktion in die mentale Zeichenfunktion, aus der morphogenetisch-semiosisch "der iconisierende 'Prozeß der Formung' und der indexikalisierende 'Prozeß der Ortung' sich zu entwickeln vermag"6 3 : Sig --~ Zei: SFmat (q 1, q 2, q 3, t) --+ ZRmen (M, 0, I), wobei das Präsentamen als Teilsystem der gegebenen Welt, der zeichenexternen Weltrealität Ontizität und Faktizität und das Repräsentamen als Teilsystem der bezeichneten Welt im Bewußtsein, als zeicheninterne Weltrepräsentation Semiotizität und Intentionalität aufweist. Versteht man das System der Ortskoordinaten und die zeitliche Ausbreitung t des Signals innerhalb der Signalfunktion als Äquivalente des dyadischen Teils (M-0) und des Interpretanten I der Zeichenrelation 64, kann man die Signalfunktion als vorgegeb~nes, (selbst-)emitiertes, material existierendes, präsemiotisches Präsentationsschema der vorgegebenen Welt verstehen. Man sieht, daß M, 0, I erfahrbare und operationelle, selektierbare und zuordnungsfähige Entitäten bezeichnen 65, die "in ihrer fundamentalen materialen Existenz stets der realen äußeren Welt angehören" 66 und "dem perzeptionellen Bewußtsein an seiner (ontogenetisch-phylogenetischen) Basis zu semiotischen Repräsentationsschemata selektierbar, abstrahierbar und organisierbar" sind 67 und d~ß "die ursprünglich wahrnehmbare Präsenz der vorgegebenen Welt... in den autoreproduktiven semiosischen Repräsentationsverläufen evidenzerzeugend erhalten" bleibt

13 ANMERKUNGEN 1 M. Bense, mündlich, Colloquium für Wissenschaftstheorie und Semiotik am Institut für Philosophie und Wissenschaftstheorie der Universität Stuttgart, am Siehe M. Götz, Gegen "Phantasie". Eine Attacke, Semiosis 39/40, 1985, S E. Walther, mündlich, Colloquium "Ch.S. Peirce" am Institut für Philosophie und Wissenschaftstheorie der Universität Stuttgart, am E. Walther, mündlich, ebd., am E. Walther, mündlich, ebd., am ; vgl. E. Walther, Common sense bei Kant und Peirce, Semiosis 23, 1981, S M. Bense, mündlich, a.a.o., am E. Walther, Commonsense bei Kant und Peirce, a.a.o., S Ch.S. Peirce, Collected Papers 5.474, Cambridge/Mass Ch.S. Peirce, Deduktion, Induktion und Hypothese. In: Die Festigung der Oberzeugung und andere Schriften, hg. v. E. Walther, Frankfurt/M.-Berlin-Wien 1985, S.l Ch.S. Peirce, Die Festigung der Uberzeugung, a.a.o., S Ebd., S Ch.S. Peirce, Deduktion, Induktion und Hypothese, a.a.o., S.l Ebd., S.l Ebd., S.l Ebd., S.l Siehe E. Walther, Die Verteidigung des Pragmatizismus. Die Pragmatismus- und Pragmatizismus-Schriften von , Semiosis 44, 1986, S Ebd., S W.v.O. Quine, Existenz und Quantifikation. In: Ontologische Relativität und andere Schriften, Stuttgart 1984, S.l E. Walther, Die Verteidigung des Pragmatizismus, a.a.o., S W.v.O. Quine, Naturalisierte Erkenntnistheorie. In: Ontologische Relativität..., a.a.o., S.l20, Ebd., S.l Ebd., S P. Duhem, La Theorie physique: son objet et sa structure, Paris 1906, S W.v.O. Quine, Zwei Dogmen des Empirismus. In: Von einem logischen Standpunkt, Frankfurt/M.-Berlin-Wien 1979, S W.v.O. Quine, Naturalisierte Erkenntnistheorie, a.a.o., S.l04, Ebd., S Ch.S. Peirce, Collected Papers 5.400, a.a.o. 28 W.v.O. Quine, World and Object, Cambridge/Mass. 1960, S.32f. 79

14 29 Vgl. K. Popper, Logik der Forschung, Tübingen , S.71,72 Fußnote W.v.O. Quine, Zwei Dogmen des Empirismus, a.a.o., S W.v.O. Quine, On the Reasons for Indeterminacy of Translation. In: Journal of Philosophy 67, Lancaster/Pa. 1970, S.l Vgl. K. Wuchterl, Lehrbuch der Philosophie, Bern-Stuttgart 1984, s Vgl. W. Stegmüller, Probleme und Resultate der Wissenschaftstheorie und Analytischen Philosophie, Teil I, Berlin-Heidelberg New York 1974, S.lül Vgl. W.F. Barr, A Pragmatic Analysis of Idealization, Philosophy of Science 41, Lansing/Mich. 1974, S M. Tietzel, Idealisierte Erklärungen. In: Zeitschrift für allgemeine Wissenschaftstheorie XVII, Heft 2, Stuttgart 1986,S H. Vaihinger, Die Philosophie des Als Ob, Leipzig , S.l Zit. nach M. Bense, Das sogenannte "anthropische Prinzip" als semiotisches Prinzip der empirischen Theorienbildung. In: Semiosis 25/26, 1982, S.l8. 38 Siehe E. Walther, Die Verteidigung des Pragmatizismus, a.a.o., S P. Mittelstaedt, Sprache und Realität in der modernen Physik, Mannbeirn-Wien-Zürich 1986, S.20, Ebd., S.21. Ebd., S.24. Ebd., S.21. Ebd., S.86. Vgl. ebd., S.88. Ebd., S.89. Ebd., S. 94. Vgl. ebd., S.97. Vgl. ebd., S.ll2, 113. Ebd., S.l57. Vgl. ebd., S.l52, 172. Ebd., S.l72. Vgl. ebd., S.230, M. Bense, Die funktionale Konzeption der repräsentationstheoretischen Semiotik. In: Semiosis 13, 1979, S M. Bense, Semiotik und Morphogenetik. In. Semiosis 16, 1979, S Ebd. E. Walther, Allgemeine Zeichenlehre. Einf~hrung in die Grundlagen der Semiotik, Stuttgart 19792, S M. Bense, Semiotik und Morphogenetik, a.a.o., S E. Walther, Semiotische Bemerkungen zu "Methode" und "Praxis" in der Literatur von Francis Ponge. In: Semiosis 33, 1984, S

15 59 Siehe E. Walther, Vorläufige Bemerkungen zu Trichotomischen Triaden. In. Semiosis 21, 1981, S Ebd., S M. Bense, Uber "tiefste" semiotische Fundierungen. In: Semiosis 33, 1984, S Ch.S. Peirce, Collected Papers 1.538, a.a.o. 63 M. Bense, Einleitung in die Theorie der semio-morphogenetischen Prozesse, Relationen und Mesozeichen. In: Semiosis 22, 1981, S Ebd., S.4, Siehe M. Bense, Die funktionale Konzeption der repräsentationstheoretischen Semiotik. In: Semiosis 13, 1979, S Ebd., S.l8. 67 Ebd., S.25, Ebd., S SUMMARY With refererice to the "defence of pragmaticism" effected by E. Walther in SEMIOSIS 44 in a comment on C.S. Peirce' letters on pragmatism and pragmaticism which originated in the years , this essay investigates Peirce' pragmatic justification of the assumption of real generalities, which, especially in modern physical theories, cannot be avoided. This leads to the discussion of so-called idealized explanations, to W.v.O. Quine's thesis of the under-determination of theories and the self-consistency of physical object languages i.e. their connection with reality, to the constitutiqn of which, they, on the one hand, contribute, upon which - however - they, on the other hand, are dependent. In modern micro-physics, in which the object under Observation must first be prepared in face of complicated background theories, one has to cope with an always differentiatedly conveyed reality, which fact makes the realm of the object very disposable and gives much scope to the interpretant, even though ontologically strong premises are valid. The fact that the system of theoretical semiotics employed in this essay - which fixes the point at which the triadic representamen are materially and intelligibly realized, namely via the triadically transformable presentamen of the signexternal world, contributes to the clarification of the mediation of physical reality. 81

16 41i 41 Internationale Zeitschrift für Semiotik und Ästhetik 12. Jahrgang, Heft 2/3, 1987 INHALT Gertrude Stein: Klaus Oehler: Max Bense: Jorge Bogariri: Udo Bayer: Angelika H. Karger: Georg Nees: Karl Gfesser: Ertekin Arin: Regina Claussen: Shutaro Mukai: Hans Brög: Barbara Wichelhaus: Gerard Deledalle: JotHle Rethore: Pietro Emanuele: Mattbias Götz: "Alphabete und Geburtstage" 5 Das Parallelismusschema von Sein, Denken und Sprache in der Spekulativen Grammatik 10 Bericht V über die "Eigenrealität" von Zeichen und das Möbiussche Band 19 Semiotische Heterarchien 28 Drei Stufen des Zusammenhangs von Realität und Repräsentation 35 Repräsentationswerte bei der Matrixbelegung durch Zeichenklassen und Realitätsthematiken 43 Anima Reanimata 54 Sprache und Realität in der Physik. Eine semiotische Annäherung 67 Uber das Zeichen-Verhalten des Menschen 82 Literatur und Pragmatik - am Beispiel Baudelaires. 91 Hernage an Elisabeth Walther 100 Das eigentliche Selbstbildnis 101 Die Kinderzeichnung als Medium "ästhetischer" Kommunikation 107 Le Neo-Pragmatisme 118 Pragmatisme et Langage chez Peirce 131 Implicazioni semiotiche del concetto husserliano di motivazione 155 Zeichenskepsis 166

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