Handbuch. Version 1.0. zum Auftakt des neuen Bürgerdialogs. Bürgerdialog zur Stadtentwicklung in Esslingen am Neckar

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1 Handbuch zum Auftakt des neuen Bürgerdialogs Version 1.0 Bürgerdialog zur Stadtentwicklung in Esslingen am Neckar

2 2 Impressum Auftraggeber Stadt Esslingen am Neckar, Stadtplanungs- und Stadtmessungsamt Technisches Rathaus, Ritterstraße 17, Esslingen Kontakt: Daniel Fluhrer Tel.: Burkhard Nolte Tel.: Kristina Breuninger Tel.: Auftragnehmer agl Hartz Saad Wendl angewandte geographie, landschafts-, stadt- und raumplanung Großherzog-Friedrich-Straße 16-18, Saarbrücken, Kontakt: Andrea Hartz Tel.: Christine Schaal-Lehr Tel.: Inhaltliche und redaktionelle Bearbeitung Stadt Esslingen am Neckar, Stadtplanungs- und Stadtmessungsamt Stadt Esslingen am Neckar, Grünflächenamt Netzwerk für Planung und Kommunikation, Bürogemeinschaft Sippel.Buff Planung+Umwelt, Planungsbüro Prof. Dr. Michael Koch agl Hartz Saad Wendl, Saarbrücken Kartographie, Abbildungen und Fotos wurden, soweit nicht anders angegeben, von den Bearbeitern zur Verfügung gestellt. Gestaltung und Satz Stephanie Bächle (agl) Oktober 2014

3 Inhalt Das Profil der Stadt und der Stadtteile Esslingen in der Region Fokusthemen 5.1 Wohnen, Daseinsvorsorge und Infrastruktur Wirtschaftsstruktur und gewerbliche Entwicklung Städtische Mobilität und Verkehr Nutzung und Schutz von Landschaft Erholung, Sport und Gesundheit Umwelt: Klima, Energie, Lärm und Luft Finanzierung der Stadt Steuerungsinstrumente der Stadtentwicklung 94 Handbuch Möglichkeiten der Beteiligung: Wie kann ich mich einbringen? 3 4 Bürgerdialog zur Stadtentwicklung in Esslingen am Neckar 1. Der neue Bürgerdialog

4 Kapitel 1 Der neue Bürgerdialog: Gemeinsam Perspektiven für Esslingen entwickeln 4 Die Esslinger Bürgerinnen und Bürger diskutieren seit 2007 über Ziele und Perspektiven der Entwicklung ihrer Stadt: im Strategieprozess ES 2027 wie auch im Leitbildprozess zum Flächennutzungsplan Der Flächennutzungsplan (FNP) soll als zentrales Instrument der Stadtentwicklungsplanung die langfristige Planung bis 2030 festlegen und Handlungsoptionen sichern. Die räumliche Entwicklung der Stadt ist eine der zentralen Zukunftsaufgaben von Politik und Verwaltung. Sie hat unmittelbare Auswirkungen auf die Lebensqualität der Menschen, die in Esslingen leben und arbeiten wurde ein Vorentwurf des Flächennutzungsplans öffentlich vorgelegt. Die kritische öffentliche Resonanz auf den FNP-Vorentwurf haben Gemeinderat und Verwaltung dazu bewogen, das Verfahren zu unterbrechen und zwei Schritte zurück zu gehen. Vor diesem Hintergrund wurde Anfang 2014 der Dialogprozess zur räumlichen Entwicklung der Stadt neu gestartet. Alle Beteiligten setzen auf einen transparenten und konstruktiven Dialogprozess. Mir ist wichtig, dass sich die Bürgerinnen und Bürger in dem neuen Dialogprozess wiederfinden und sich aktiv in die Zukunftsgestaltung unserer Stadt einbringen. Oberbürgermeister Dr. Jürgen Zieger Wir wollen offen über die zentralen Entwicklungsperspektiven unserer Stadt reden und die Kriterien für eine sozial, ökonomisch und ökologisch ausgeglichene Stadtentwicklung gemeinsam bestimmen. Erster Bürgermeister Wilfried Wallbrecht Die große Herausforderung liegt darin, die hochkomplexen Themen der Stadtentwicklung in nachvollziehbare und transparente Fragestellungen im Dialogprozess aufzugliedern. Daniel Fluhrer Amtsleiter des Stadtplanungs- und Stadtmessungsamts, Projektleiter des Bürgerdialogs Wir hoffen, dass wir mit diesem Neustart Vertrauen zurückgewinnen können. Beteiligungsprozesse sind immer auch Lernprozesse für alle Beteiligten! Burkhard Nolte Amtsleiter des Grünflächenamts, stellvertretender Projektleiter des Bürgerdialogs

5 Was sind die Ziele des neuen Bürgerdialogs? Der Bürgerdialog schlägt ein neues Kapitel der Diskussion über die zukünftige räumliche Entwicklung der Stadt auf, er knüpft damit an bisherige Prozesse und deren Ergebnisse an. Gleichwohl bedeutet zwei Schritte zurückzutreten auch, Raum zu schaffen für eine vertiefte Auseinandersetzung mit grundsätzlichen und zukunftsrelevanten Fragen! Im Bürgerdialog soll deshalb eine Verständigung über die zukünftigen Leitziele der Stadtentwicklung erreicht und eine positive Vision zur Zukunft Esslingens erarbeitet werden. Diese Leitziele werden vor dem Hintergrund gesellschaftlichen Wandels, der Rolle Esslingens in der Region und der Beziehung der Stadt zu ihren Nachbargemeinden diskutiert. Dabei umfasst eine ganzheitliche Betrachtung der Stadtentwicklung die unterschiedlichsten Lebensbereiche und ihre räumliche Einbettung; sie bezieht sich auf die Gesamtfläche der Stadt Esslingen am Neckar mit ihrer Vielfalt an Raumtypen. Der Bürgerdialog wird sich zudem damit beschäftigen, wie die Leitziele umgesetzt werden können. Hier rücken die Stadtteile in den Fokus. Es sollen Strategien zur Sicherung und Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität vor Ort und zur Sicherung und Entwicklung von Arbeitsplätzen erarbeitet werden. 5 Schließlich soll der Bürgerdialog auch dazu genutzt werden, neue Wege des Miteinanders von Stadtgesellschaft, Politik und Verwaltung zu finden. Die Ergebnisse der bisherigen Beteiligungsprozesse fließen in das neue Dialogverfahren ein: Der Stadtstrategieprozess ES 2027 startete 2008 und hatte zum Ziel, nachhaltige und zukunftsfähige Strategien für die Stadtentwicklung aufzuzeigen. Der Name ES 2027 bezieht sich dabei auf den Zeithorizont der geplanten Strategien und verweist gleichzeitig auf das 1250-jährige Stadtjubiläum im Jahr In drei großen Forumsveranstaltungen und in drei Workshopsequenzen entwickelten Bürgerinnen und Bürger, Experten und politische Vertreter strategische Leitlinien in neun Zukunftsfeldern für das Esslingen der kommenden 20 Jahre. Das Ergebnis, ein umfassender Katalog mit qualitativen Zielkriterien, aber auch konkreten Maßnahmenvorschlägen zu wichtigen städtischen Themenfeldern, fand und findet Eingang in die stadtpolitischen Entscheidungsprozesse und das städtische Verwaltungshandeln. Weitere Informationen: Der Leitbildprozess zum Flächennutzungsplan 2030 wurde in den Jahren 2011 und 2012 durchgeführt. Er bot den Esslinger Bürgerinnen und Bürgern in Informationsveranstaltungen und Bürgerwerkstätten sowie über ein Online-Portal vielfältige Möglichkeiten, ihre Ideen und Anregungen zu den verschiedenen Bausteinen des räumlichen Leitbilds einzubringen. Auch im Rahmen des begonnenen formalen Verfahrens zum FNP-Vorentwurf konnten Bürgerinnen und Bürger bereits Stellungnahmen einbringen. Die Ergebnisse werden für das neue Verfahren ausgewertet, aufbereitet und in die Diskussion eingebracht. Weitere Informationen: Dokumente und Pläne des FNP-Vorentwurfs:

6 6 Das Mandat zum Bürgerdialog finden Sie zum Download unter esslingen.de Dialogprozesse brauchen eine gute Vorbereitung! Aus diesem Grund wurde Anfang 2014 eine Vorbereitungsphase auf den Weg gebracht. Diese wichtige Etappe diente dazu, zunächst eine Verständigung über das zukünftige Verfahren zu erzielen. Hierzu wurde ein Runder Tisch mit Schlüsselakteuren eingerichtet. Das Ergebnis dieser ersten Phase ist im Mandat, einer Art Geschäftsordnung für den neuen Bürgerdialog, festgehalten. Das Mandat beschreibt Ziele und Themen des Bürgerdialogs und zeigt auf, wie die Bürgerinnen und Bürger mitwirken können. Kernpunkt des Mandats sind die sogenannten Prinzipien : Dies sind die Regeln, an die sich die Beteiligten im Prozess (Bürgerinnen und Bürger, Politik und Verwaltung) halten wollen. Im Rahmen eines öffentlichen Informationsabends am 22. Mai 2014 wurden das Mandat und die geplanten Beteiligungsmöglichkeiten einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Zudem bestand die Möglichkeit, auf Postkarten oder an Kommentarwänden eigene Anregungen und Kommentare zum Verfahren einzubringen und Themen vorzuschlagen, die im Rahmen des Bürgerdialogs diskutiert werden sollen. Das Mandat wurde noch vor der Sommerpause 2014 dem Gemeinderat vorgelegt und am 28. Juli 2014 beschlossen. Im Herbst 2014 startet nun die inhaltliche Diskussion zu den Themen der Stadtentwicklung. Diese Phase des Dialogprozesses bietet vielfältige Beteiligungsoptionen für interessierte Bürgerinnen und Bürger. Sie soll bis zur Sommerpause 2015 abgeschlossen werden.! Ergebnisse würdigen und bei Planungen und Entscheidungen angemessen berücksichtigen!! Flexibel und anpassungsfähig; ressourcenorientiert Frühzeitige und kontinuierliche Information Transparent, sachlich und dialogorientiert; Ergebnisoffener ergebnis- und lösungsorientiert Prozess! Vielfalt repräsentieren; Balance zwischen unterschiedlichen Interessen und Gemeinwohl Flächennutzungsplan-Verfahren wird ausgesetzt!!!

7 Die Prinzipien des Dialogs Die grundsätzlichen Regeln für den Beteiligungsprozess sind in den Prinzipien des Dialogs festgehalten: 1. Der Bürgerdialog zur Stadtentwicklung in Esslingen ist ein ergebnisoffener Prozess. Das bedeutet, es ist ein offener Dialog über alle Themen zur Stadtentwicklung möglich. Die Vielfalt der Meinungen und Perspektiven trägt zum Argumentationsspektrum im Verfahren bei. Rechtliche und gesetzliche Vorgaben bilden die Rahmenbedingungen für die räumliche Stadtentwicklung. Essentiell für einen konstruktiven Dialog ist, diese Rahmenbedingungen aufzuzeigen. 2. Der Beteiligungsprozess ist transparent, sachlich und dialogorientiert angelegt. Er ist ergebnis- und lösungsorientiert. Ziel ist, einen konstruktiven Umgang mit Konflikten zu entwickeln und auch in Konfliktsituationen nach gemeinsamen Lösungen zu suchen. Dabei sind sich die Beteiligten im Klaren darüber, dass nicht bei allen Konflikten Konsens erzielt werden kann. Doch die Arbeit in kleinen Schritten, das Aufzeigen von Alternativen und ihrer jeweiligen Wirkungen sowie die nachvollziehbare Darlegung von Entscheidungen können helfen, gemeinsame Lösungen zu finden oder Konflikte zumindest zu minimieren. 3. Der Prozess ist in seiner Ausgestaltung flexibel und anpassungsfähig. Darüber hinaus ist er ressourcenorientiert: Dies bezieht sich sowohl auf die zeitlichen Ressourcen der beteiligten Bürgerinnen und Bürger als auch auf die finanziellen und personellen Ressourcen der Stadtverwaltung. Gleichzeitig soll er ausreichend Zeit und Raum für den Dialog bieten Im Rahmen des Dialogs wird versucht, die Vielfalt der Gruppierungen in der Stadtgesellschaft zu repräsentieren und möglichst viele Perspektiven in den Prozess einzubinden. Es wird auf eine Balance zwischen den unterschiedlichen Interessen und dem Gemeinwohl geachtet. Durch die aktive Mitarbeit der Schlüsselakteure im Rahmen des Runden Tisches wird eine ausgewogene Integration vielfältiger Perspektiven gefördert. 5. Im Bürgerdialog wird auf eine frühzeitige und kontinuierliche Information der Beteiligten Wert gelegt. Dies umfasst zum einen eine verständliche Information zu wichtigen Aspekten der Stadtentwicklung in Esslingen. Zum anderen geht es darum, Anregungen und Vorschläge aus der Bevölkerung zu sammeln und in den Prozess einzuspeisen. 6. Die Ergebnisse des Bürgerdialogs werden in ihrer Vielfalt und Differenzierung dokumentiert und nachvollziehbar aufgearbeitet. Die politischen Gremien und die Verwaltung der Stadt verpflichten sich dazu, die Ergebnisse zu würdigen und im Rahmen der weiteren Planungs- und Entscheidungsprozesse zur Stadtentwicklung in Esslingen angemessen zu berücksichtigen. Gleichwohl gilt es zu betonen, dass die Entscheidungen im Verfahren dem Gemeinderat obliegen und dieser hierfür in der Verantwortung steht. Der Gemeinderat verpflichtet sich dazu, seine Entscheidungen transparent und nachvollziehbar zu begründen. 7. Das Flächennutzungsplan-Verfahren wird für die Phase 2 der Bürgerbeteiligung ausgesetzt. Verwaltung und Gemeinderat sichern zu, insbesondere städtebauliche Planungen, die strittige Punkte des FNP-Vorentwurfs berühren, nicht weiter voranzutreiben. Allerdings können laufende FNP-Änderungsund Bebauungsplanverfahren nicht gestoppt und zurückgestellt werden.

8 8 Der Runde Tisch begleitet das Verfahren In der Vorbereitungsphase zum Bürgerdialog wurde ein Runder Tisch einberufen, an dem ca. 30 Vertreterinnen und Vertreter von Organisationen, Vereinen, Verbänden und Institutionen aus Esslingen sitzen. Sie repräsentieren die Vielfalt der Esslinger Stadtgesellschaft. Der Runde Tisch übernahm damit eine wichtige Aufgabe: Er verständigte sich mit dem Prozessteam auf die Regeln für das zukünftige Beteiligungsverfahren und strukturierte den weiteren Prozess. Der Runde Tisch wird das Beteiligungsverfahren auch weiterhin begleiten und die Ergebnisse der Beteiligungsveranstaltungen mit den vertretenen Institutionen, Organisationen und Netzwerken rückkoppeln. Mitglieder des Runden Tischs: Vertreterinnen und Vertreter der AG Bürgerausschüsse in Esslingen (3 VerteterInnen sowie Bürgerausschuss Berkheim) Vertreterinnen und Vertreter des Aktionsbündnisses Lebenswertes Esslingen (Esslinger Gemüsebauern, BI Hegensberg, BIs Oberesslingen, Initiative Neckarhalde/ RSKN) Baugenossenschaft Esslingen EG BUND, Bezirksgruppe Esslingen Bundesverband Mittelständische Wirtschaft, Unternehmerverband Deutschland e.v. (BVMW) City Initiative Esslingen e.v. Deutscher Mieterbund Esslingen-Göppingen e.v. Evangelischer Kirchenbezirk Esslingen Gesamtelternbeirat der allgemeinbildenden Schulen Esslingen a.n. Haus & Grund Esslingen Hochschule Esslingen IHK Region Stuttgart, Bezirkskammer Esslingen-Nürtingen Katholische Gesamtkirchengemeinde, Kath. Verwaltungszentrum Kinder- und Jugendbeirat Naturschutzbund Deutschland e. V., Ortsgruppe Esslingen Planungsbeirat Esslingen am Neckar Sportverband Esslingen am Neckar e.v. Stadtseniorenrat Türkisch-muslimische Vereine Esslingen Wasserverband Esslingen-Weil und Kornhalde Wirtschaftsjunioren der Stadt Esslingen Eingeladen waren auch: Allgemeiner Deutscher Fahrrad- Club (ADFC), Kreisverband Esslingen Fachrat für Migration und Integration (FMI) Jugendgemeinderat Kreishandwerkerschaft Esslingen-Nürtingen Verfasste Studentenschaft der Hochschule Esslingen

9 Was soll das Handbuch leisten? Stadtentwicklung und Flächennutzungsplanung sind hochkomplexe Themen, die zahlreiche Fachressorts berühren und Fachwissen in vielerlei Bereichen erfordern. Damit alle am Bürgerdialog Interessierten auch mitreden können, stellt das Handbuch anschaulich und leicht verständlich die Grundlagen zum Beteiligungsverfahren sowie zur räumlichen Stadtentwicklung dar. Es beschreibt die Rahmenbedingungen, die bei Planungen zu beachten sind. Die Version 1.0 konzentriert sich dabei auf die Zusammenstellung von Daten, Fakten und vorliegenden Analysen zu den verschiedenen Aspekten der Stadtentwicklung. Sie enthält keine planerischen Ziele oder Maßnahmen. Im weiteren Prozess kann sich das Handbuch weiterentwickeln und Ergebnisse des Dialogs veranschaulichen. Das Handbuch richtet sich an alle, die sich beteiligen wollen. Es ist als Arbeitsgrundlage für die unterschiedlichen Themen des Bürgerdialogs gedacht. Es wird allen Interessierten zur Verfügung gestellt, ist zu den Sprechzeiten als gedruckte Version im Bürgerbüro Bauen im Technischen Rathaus, Ritterstraße 17, oder im Aktivbüro im Neuen Rathaus, Rathausplatz 2, erhältlich und wird auf der Website zum Bürgerdialog unter zum Download bereitgestellt. 9

10 Kapitel 2 Möglichkeiten der Beteiligung: Wie kann ich mich einbringen? 10 Die Themen der Stadtkonferenzen: 1. Zukunftsfragen stellen und gemeinsam mit ExpertInnen diskutieren 2. Leitbilder, Leitziele und Strategien für die räumliche Entwicklung der Stadt 3. Bilanz: Wo stehen wir? und Ausblick Der Bürgerdialog möchte ein möglichst breites Spektrum der Esslinger Stadtgesellschaft für die Auseinandersetzung mit der zukünftigen städtebaulichen Entwicklung gewinnen. Der Dialog findet daher auf drei Ebenen statt: der gesamtstädtischen Ebene, der Stadtteilebene und der themen- bzw. zielgruppenspezifischen Ebene. Drei Stadtkonferenzen die gesamte Stadt als Thema Auf gesamtstädtischer Ebene geht es um grundsätzliche Fragen und Aspekte der räumlichen Entwicklung. Drei Stadtkonferenzen dienen dabei zum einem der Information über sachliche Inhalte oder den Stand des Prozesses, zum anderen dem Austausch und der Diskussion. Sie stehen allen Interessierten offen, finden an einem Freitag spätnachmittags oder einem Samstag statt und dauern ca. fünf bis sechs Stunden. Neben informativen Vorträgen besteht auch Raum für eigene Beiträge und Aktivitäten. Auf der ersten Stadtkonferenz am 7. November 2014 wollen wir uns grundsätzliche Fragen zur Zukunft der Stadt stellen und gemeinsam mit ExpertInnen diskutieren. Hier werden die großen Themen der Stadtentwicklung angesprochen wie Wohnen, Arbeiten, Mobilität oder Umwelt. Darüber hinaus wird ein Blick auf die allgemeinen gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und sozialen Trends geworfen. Dabei können die Ergebnisse aus dem Stadtstrategieprozess Runder Tisch Runder Tisch Runder Tisch Mandat 1. Stadtkonferenz Stadtteilkonferenzen Im Fokus Themen, Vorhaben, Zielgruppen Die Termine für 2014: 1. Stadtkonferenz am 7. November 1. Runde Stadtteilkonferenzen am 19., 20., 25. und 26. November 1. Online-Diskussion vom 7. bis 27. November Juli 2014 Handbuch 1.0 Gemeinderat / Lenkungskreis Verwaltungsinterne Projektgruppe Nov Online- Diskussion

11 ES 2027, die Daten und Fakten wie auch die vielfältigen Anregungen, Einwände und Vorschläge von Bürgerinnen und Bürgern aus dem Aufstellungsverfahren zum FNP 2030 als Ausgangspunkt der Diskussionen dienen. Die zweite Stadtkonferenz widmet sich Leitbildern, Leitzielen und Strategien zur räumlichen Entwicklung der Stadt. Sie greift auf die Ergebnisse der vorangegangenen Stadtteilkonferenzen und themen- oder zielgruppenbezogenen Veranstaltungen zurück. In der dritten Stadtkonferenz wird schließlich Bilanz gezogen und die weitere Zukunft des Bürgerdialogs diskutiert. Online-Foren Beteiligung von zuhause aus Zu allen Stadtkonferenzen werden zwei- bis dreiwöchige Online-Foren angeboten. Sie stehen jedem offen. Das erste Online-Forum startet am Tag der Stadtkonferenz. So kann man sich auch von zuhause aus beteiligen, sich erst in Ruhe informieren und dann seine Argumente formulieren. Wir hoffen, auf diesem Weg vor allem auch Zielgruppen zu erreichen, die an Veranstaltungen nicht teilnehmen können oder wollen, aber den neuen Medien offen gegenüber stehen. Im Online-Forum können Anregungen, Ideen und Beiträge direkt über ein Dialogportal eingegeben werden. Die Diskussion wird von einer Moderation begleitet, strukturiert und ausgewertet. 11 Runder Tisch Runder Tisch Runder Tisch 2. Stadtkonferenz Im Fokus Themen, Vorhaben, Zielgruppen Stadtteilkonferenzen 3. Stadtkonferenz Gesamtdokumentation Online- Diskussion Handbuch 2.0 Online- Diskussion März 2015 Juli 2015

12 12 Die Stadtteilkonferenzen Die Stadtteilkonferenzen richten ihren Blick auf die Wohn- und Lebensqualität vor Ort, also auf die Stadtteile und Stadtquartiere. Sie verfolgen einen querschnittsorientierten und integrierten Ansatz. Es werden Stärken und Schwächen im Stadtteil sowie Handlungsansätze für eine zukunftsorientierte räumliche Entwicklung diskutiert. In diesem Zusammenhang können zudem Milieufragen und soziale Herausforderungen beleuchtet werden. Dabei bauen die Stadtteilkonferenzen inhaltlich auf den Ergebnissen der vorangegangenen Stadtkonferenzen, Fokus-Veranstaltungen und Online-Foren auf. Eine Stadtteilkonferenz ist auf eine Dauer von ca. vier Stunden ausgelegt. Die Veranstaltungen werden in enger Zusammenarbeit mit den jeweiligen Bürgerausschüssen vorbereitet. Sie richten sich vor allem an die Bürgerinnen und Bürger der Stadtteile. Es sind zwei Runden mit Stadtteilkonferenzen geplant. Wichtige Themen und Zukunftsaufgaben im Stadtteil und die Frage, wie wir unseren Stadtteil positiv weiterentwickeln können, stehen im Mittelpunkt der ersten Runde von Stadtteilkonferenzen, die für November 2014 geplant ist. Die zweite Runde beschäftigt sich mit den weiteren Entwicklungsmöglichkeiten der Stadtteile und mit deren Einbindung in die Gesamtstadt. Um den zeitlichen und logistischen Aufwand für die Stadtteilkonferenzen in einem überschaubaren Rahmen zu halten, war es notwendig, die Stadtteile zu vier Gruppen zusammenzufassen. Die Einteilung hat der Runde Tisch in Abstimmung mit den Bürgerausschüssen vorgenommen. Gebiet D RSKN, Wäldenbronn/Serach/ Hohenkreuz/Obertal, Sankt Bernhardt/Kennenburg/ Wiflingshausen Gebiet C Liebersbronn/Oberhof/ Hegensberg/Kimmichsweiler, Oberesslingen, Zell Gebiet A Innenstadt, Pliensauvorstadt, Mettingen/Weil/Brühl Gebiet B Sirnau, Zollberg, Berkheim

13 Im Fokus: Themen, Vorhaben, Zielgruppen Bei den Stadt(teil)konferenzen können spezifische Themenfelder der Stadtentwicklung nur in begrenztem Rahmen betrachtet werden. Doch vielfach besteht gerade im Hinblick auf einzelne Aspekte oder besondere Projekte verstärkt Diskussionsbedarf. In Themen- und Projektwerkstätten beschäftigen sich die Beteiligten mit solchen Fokusthemen. Hier können beispielsweise die Ansätze zu Innen- und Außenentwicklung, Nachverdichtung und Arrondierung vertieft zur Diskussion gestellt werden. Auch die Flächenbedarfe und -ansprüche der verschiedenen Nutzungen oder verkehrliche Aspekte können ein Thema sein, ebenso die Herausforderungen im Klima-, Natur- und Umweltschutz. Dabei geht es nicht nur um Quantität und Flächen, sondern vor allem auch darum, wie die Stadtentwicklungs- und Flächennutzungsplanung zu einer qualitativen Weiterentwicklung der Stadt beitragen kann. Neben den Themen- und Projektwerkstätten wollen wir Veranstaltungen anbieten, die sich an jene Zielgruppen wenden, die erfahrungsgemäß bei Großveranstaltungen oder Werkstätten nur vereinzelt vertreten sind. Mit Hilfe der Schlüsselakteure am Runden Tisch sollen insbesondere junge Menschen, SeniorInnen oder MigrantInnen mit auf sie zugeschnittenen Angeboten angesprochen und zur Teilnahme an der Diskussion über die Zukunft der Stadt angeregt werden. Möglichkeiten der Information Kommunikation und Information sind wichtige Voraussetzungen für einen transparenten und offenen Beteiligungsprozess. Das Informationsmanagement ist daher ein zentraler Baustein. Dieses Handbuch gehört ebenso dazu wie die Website Letztere begleitet den Bürgerdialog mit Informationen zu Inhalten und Ergebnissen der verschiedenen Veranstaltungen. So werden hier die Stadt- und Stadtteilkonferenzen, die Werkstätten und Projektgruppen angekündigt. Die Moderation fertigt von allen Veranstaltungen Ergebnisprotokolle an; diese Dokumentationen werden auf der Website zum Download bereitgestellt. Zum Ende des Bürgerdialogs wird eine umfassende Gesamtdokumentation alle Ergebnisse zusammenfassen und für den weiteren Planungsprozess aufbereiten. Steuerung und Koordination des Informationsmanagements übernimmt die verwaltungsinterne Projektgruppe, die bei Bedarf von externen Fachbüros unterstützt wird. Sie ist zudem für die Auswertung der Ergebnisse und ihre mögliche Einbindung in das weitere planungsrechtliche Verfahren zur Neuaufstellung des Flächennutzungsplans zuständig. In dieser Gruppe sind das Stadtplanungs- und Stadtmessungsamt, das Grünflächenamt sowie das Büro des Oberbürgermeisters vertreten. Die kontinuierliche Rückbindung der Ergebnisse in den politischen Raum und die Vorbereitung von Gremienentscheidungen ist Aufgabe des Lenkungskreises. Themen im Fokus: Wohnen, Daseinsvorsorge und Infrastruktur Gewerbliche Entwicklung Städtische Mobilität und Verkehr Nutzung und Schutz von Landschaft Erholung, Sport und Gesundheit Umwelt: Klima, Energie, Lärm und Luft esslingen.de esslingen.de Prozesssteuerung Die Prozesssteuerung wird durch eine verwaltungsinterne Projektgruppe geleistet, die durch das Büro agl Hartz Saad Wendl aus Saarbrücken unterstützt wird. Die agl übernimmt auch die Konzeption und Moderation der Veranstaltungen. Im Lenkungskreis zum Dialogprozess kommen Vertreter der Gemeinderatsfraktionen hinzu. 13

14 Kapitel 3 Das Profil der Stadt und der Stadtteile 14 1: Struktur- und Regionaldatenbank Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, LIS, Stand 2014 Die Stadt Esslingen liegt im direkten Umfeld der Landeshauptstadt Stuttgart und ist Teil der Metropolregion Stuttgart, also einer Region mit hoher Bevölkerungs- und Wirtschaftskonzentration. So nehmen die Siedlungs- und Verkehrsflächen einen Großteil, etwa 42% der Gemarkungsfläche, ein. Die Landwirtschaftsflächen liegen bei ca. 30%, Wald bei ca. 25% der Gemarkungsfläche. 1 Was prägt Profil und Wahrnehmung der Stadt? Hierzu zählen insbesondere folgende Aspekte: Die Wahrnehmung Esslingens, sowohl durch die Bevölkerung als auch von Seiten der Besucher, ist in hohem Maße durch die historische Altstadt geprägt. Die Stadt wirbt mit ihrer historischen Innenstadt, der prominenten Burg und zahlreichen Baudenkmalen. Die historische Innenstadt bildet zudem eine attraktive Kulisse für die Einkaufsstadt Esslingen als Mittelzentrum: Die kleinteilige Handelsstruktur kombiniert mit dem historischen Ambiente locken die Kunden. Der Neckar ist die zentrale Achse der Stadt. Das Neckartal prägt mit seinen Kanälen sowie den Streuobstwiesen und Wäldern in Hanglagen das Bild der Gesamtstadt. Insbesondere der Weinbau an den Südhängen des Neckartals bildet eine markante Kulisse für die Altstadt. Der Wirtschaftsstandort Esslingen hat eine sehr lange Tradition und wird heute von mehreren international tätigen Firmen wie Daimler AG, Festo AG & Co. KG, Eberspächer Climate Control Systems GmbH & Co. KG oder die INDEX-Werke GmbH & Co. KG Hahn & Tessky getragen. Damit geht auch ein regional bedeutsames Arbeitsplatzpotenzial einher. Aufgrund der guten Ackerböden, insbesondere auf den Fildern und im Neckartal, hat der Gemüseanbau in Esslingen eine besondere Bedeutung. Auf den Wochenmärkten in der Stadt werden daher vor allem lokale Produkte angeboten. Esslingen ist nicht zuletzt ein hochwertiger und begehrter Wohnstandort. Gründe hierfür liegen in der Nähe zur Landeshauptstadt Stuttgart, der hohen Wohnqualität in der Nähe der Arbeitsplätze, der guten Infrastrukturausstattung sowie in den gut zugänglichen Erholungs- und Freizeitangeboten. Eine weitere, wichtige Facette ist die kulturelle Vielfalt Esslingens. Ein hohes bürgerschaftliches Engagement ist Ausdruck der Bereitschaft der Esslingerinnen und Esslinger, sich für ihre Stadt einzusetzen. Während sich die Außenwahrnehmung besonders auf die Innenstadt fokussiert, zeigt sich in der Binnensicht eine hohe Identifikation der Einwohnerschaft mit ihrem jeweiligen Stadtteil. Diese wird durch geografische Bedingungen, beispielsweise die Hanglange oder die Lage am Neckar, noch verstärkt. Ausgeprägte bürgerschaftliche Strukturen und Bürgerausschüsse in allen Stadtteilen fördern das Verantwortungsbewusstsein für das Umfeld. Zahlreiche Straßenfeste, Vereinsaktivitäten, kleinräumliche Bürgerinitiativen und Interessensgruppen belegen die Verbundenheit der Bürgerinnen und Bürger mit ihrem Stadtteil.

15 15 Färbt man alle Gebäude eines Stadtplans schwarz ein, lässt sich die Siedlungsstruktur einer Stadt verdeutlichen. (Stand 2012) Esslingen: eine polyzentrale Stadt Die Stadt Esslingen besteht aus insgesamt 24 Stadtteilen. Sie besitzt einen ausgeprägt polyzentralen Charakter mit einer kompakten Kernstadt in Tallage und peripheren Stadtteilen in den Hang- und Höhenlagen. Die Polyzentralität ist vorrangig der ausgeprägten Topographie geschuldet und besitzt hinsichtlich der Wohnqualität erhebliche Vorteile: Sie sorgt für eine lange Außenkante des Siedlungskörpers zur offenen Landschaft und damit für einen engen Bezug zum umgebenden Freiraum. Daraus entstehen attraktive Wohnlagen mit hoher Wohnqualität. Gleichzeitig macht die polyzentrale Grundstruktur den Siedlungskörper in der Erschließung und Versorgung aufwändig. Sie führt zu Nachteilen hinsichtlich der Verkehrserschließung und trägt so auch zu starken Belastungssituationen an vielen Esslinger Straßen bei. Esslingen besitzt damit eine sehr vielschichtige räumliche Grundstruktur: Im Neckartal bündeln sich die überörtlichen Verkehrsachsen und teils hochverdichtete Wohnquartiere aus verschiedensten städtebaulichen Phasen (historische Altstadt, gründerzeitliche Stadterweiterung, Quartiere der Vor-/ Nachkriegszeit). Zudem finden sich hier ausgedehnte, teils tradierte, teils aber auch neu entwickelte gewerbliche Flächen. In den Hang- und Höhenlagen nördlich des Neckar konzentrieren sich mit Ausnahme des Hochschulstandorts an der Flandernstraße durchweg stark durch Wohnnutzung geprägte Stadtteile, die mit der Krummenackerstraße-Maienwalterstraße-Sulzgrieser Straße, der Schorndorfer Straße und der Hirschlandstraße-Rotenackerstraße-Talstraße über drei Achsen mit entsprechenden Belastungswirkungen an die Tallage angebunden sind. Südlich des Neckartals liegen mit dem Zollberg und Berkheim zwei Stadtteile, die bereits dem Filderraum zuzuordnen sind.

16 16 Esslingen: eine Stadt mit Baukultur Esslingens Stadtbild wird von der Lage in einer stark bewegten Topografie bestimmt: Dachlandschaften und Hangbebauung sind deshalb ein stetes Thema bei der Festlegung von Gestaltungsrichtlinien. Die Qualität und der Anspruch einer mittelalterlichen Altstadt mit rund 830 Baudenkmalen sensibilisieren zwangsläufig im Umgang mit Architektur und dem Aussehen von Straßen, Grünflächen und Plätzen. Dies belegen öffentliche Vorschriften zum Schutz der innerstädtischen Gesamtanlage, zur Gestaltung von Sonnenschirmen, Werbeträgern, Stühlen und Tischen in den Fußgängerzonen, Bau- und Gestaltungsrichtlinien sowie Gestaltungsfibeln, Leitplanungen für den öffentlichen Raum und dessen Belichtung. Davon zeugen zudem eine sensibilisierte Bauherrschaft, die die Sanierung ihrer Häuser mit hohem Engagement und finanziellem Aufwand betreibt wie auch eine kritische Öffentlichkeit mit Bürgerausschüssen, Planungsbeirat oder Architektenkammer. Auch bei Neubauten wird viel Wert auf die Architektur gelegt: So gab es z. B. für die Siedlung Egert einen Gestaltungsbeirat. Für größere Bauaufgaben in der Stadt werden Architektenwettbewerbe durchgeführt. Der öffentliche Raum in der Innenstadt und in den Zentren der Teilorte wird in intensiven Beteiligungsverfahren zu einem qualitätsvollen, barrierefreien Stadtraum entwickelt. Die Stadtverwaltung versteht einen qualitätsvollen, gepflegten öffentlichen Raum als wichtige Voraussetzung nachhaltiger privater Investitionen in die angrenzenden Gebäude.

17 Mögliche Leitfragen für die Diskussion im Bürgerdialog ff Wie wollen wir gemeinsam leben und arbeiten? Was bedeutet für uns Wohn- und Lebensqualität in der Stadt? ff Welche Veränderungen kommen auf uns zu? Wie wollen wir mit diesen zukünftigen Veränderungen umgehen? Was hat das für Folgen? ff Welchen Raum sollen wir Natur und Landschaft in der Stadt geben? ff Welchen Raum bzw. welchen Stellenwert sollen wir der Wirtschaft in unserer Stadt geben? ff Welche Qualitäten wollen wir in den öffentlichen Räumen erhalten bzw. fördern? ff Wie kann es in der weiteren räumlichen Entwicklung gelingen, das übergreifende städtische Profil noch weiter zu schärfen? ff Wie kann die Stadt Esslingen den auch finanziellen Herausforderungen begegnen, die die polyzentrale Stadtstruktur mit sich bringt? 17 ff Was sind wichtige Themen und Zukunftsaufgaben in den Stadtteilen? ff Wie können wir unsere Stadtteile positiv weiterentwickeln? ffwie können wir die Entwicklung der Stadtteile in die Gesamtentwicklung der Stadt einbinden?

18 18 Die Einwohnerzahlen beruhen auf dem Melderegister der Stadt Esslingen, Stand Hinweis: Die Zahlen weichen von den Daten des Statistischen Landesamtes (Basis Zensus 2011) ab. Die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Wohnort stammen von der Bundesagentur für Arbeit Nürnberg, Stand Der Stadtplan von 2012 wurde vom Stadtplanungs- und Stadtmessungsamt der Stadt Esslingen am Neckar zur Verfügung gestellt. Die Profile der Stadtteile Die Stadtteile des Naturraums Filder Nur zwei der 24 Stadtteile Esslingens, Berkheim und Zollberg, liegen am Rand der Filderhochfläche, in einer Höhenlage von 300 bis 370 m ü. NN und damit rund 100 Meter höher als die Kernstadt. Zwischen den beiden Stadtteilen liegt die Berkheimer Steige als Übergang zwischen der Filderhochfläche und dem Neckartal; hierüber erfolgt auch die Anbindung der Stadt an die A8. Die Filder wurde aufgrund der fruchtbaren Lössböden schon frühzeitig durch den Menschen besiedelt und landwirtschaftlich genutzt. Seit der Mitte des letzten Jahrhunderts fand ein starker Ausbau der Siedlungs-, Gewerbe- und Verkehrsflächen statt. Dies hat zu einer zunehmenden Beanspruchung von Landwirtschaftsflächen und Freiräumen geführt; hinzu kommen Belastungen insbesondere durch den Straßenverkehrs- und den Fluglärm. Die verbliebenen Freiräume stellen heute wichtige siedlungsnahe Erholungsräume dar. Darüber hinaus haben die Landwirtschafts- und Waldflächen eine hohe Bedeutung für die Kalt- und Frischluftversorgung der klimatisch belasteten Siedlungsflächen im Neckartal. Qualitäten in Berkheim: hohe Stadtteilidentität durch gewachsene Struktur vorhandene soziale Infrastruktur und aktives Vereinsleben noch gute Ausstattung mit Nahversorgung, Bildung und Betreuung verkehrsgünstige Lage zu A8 / B10 Freiräume mit hoher Bedeutung für Landwirtschaft und Naherholung Konfliktpunkte in Berkheim: sehr hohe Lärmbelastung insbesondere durch Flug- und Straßenverkehrslärm starke Verkehrsbelastung im Ortskern aufgrund von Zielund Quellverkehren stark belastete Berkheimer Steige mit Schleichverkehren durch die Ortslage und dem stark belasteten Verkehrsknoten L 1192/ K 1268 Der Stadtteil Berkheim Einwohner: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte: Berkheim kann auf eine lange Siedlungsgeschichte zurückblicken; archäologische Funde reichen zurück bis in die Jungsteinzeit. Als bäuerliche Siedlung bestand Berkheim bereits im Mittelalter. Im Zuge der Industrialisierung entwickelte sich das ehemalige Dorf im 19. und 20. Jahrhundert zu einer Wohngemeinde für die wachsende Industriearbeiterschaft Esslingens mit einer teilweise hoch verdichteten Bebauung. Im Jahr 1974 wurde Berkheim in die Stadt Esslingen eingemeindet. Heute ist der Stadtteil mit Einwohnern der drittgrößte Esslingens. Berkheim verfügt noch über ein gutes Nahversorgungsangebot im Ortszentrum. Die Osterfeldhalle und das Freibad ergänzen das gesamtstädtische Angebot. Das Gewerbegebiet am Westrand des Stadtteils ist mit der Firma Festo als zentralem Industriebetrieb Esslingens gleichfalls von gesamtstädtischer Bedeutung. Der Betrieb erweitert derzeit über die Berkheimer Steige hinweg in Richtung Zollberg und schafft mit dem Hochhaus am südlichen Ortseingang eine exponierte Landmarke. Ein weiteres Gewerbegebiet liegt im Osten des Stadtteils. Der größte unzerschnittene Freiraum ist die intensiv landwirtschaftlich genutzte Hochfläche zwischen Berkheim, Nellingen und Denkendorf, die insbesondere aufgrund ihrer Bedeutung für das Landschaftsbild und für die Naherholung als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen wurde. Zum Neckartal hin bildet der

19 Hangwald eine natürliche Siedlungsgrenze. Der Geländeeinschnitt zwischen Berkheim und Zollberg stellt eine wichtige landschaftliche Verbindung zum Neckartal dar. Der Stadtteil Zollberg Einwohner: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte: Zollberg ist eine junge städtebauliche Neugründung der Nachkriegszeit und heute der fünftgrößte Stadtteil Esslingens. Der Stadtteil zeigt eine homogene Altersstruktur der Bebauung, die sich auch in der Bevölkerungsstruktur widerspiegelt. Im östlichen Stadtteil wurde die Nahversorgung durch einen Neubau mit Tiefgarage und ergänzenden sozialen Infrastruktureinrichtungen gesichert. Der neu gestaltete Zollernplatz, der für Wochenmärkte und Feste sowie als Treffpunkt genutzt werden kann, übernimmt eine wichtige Zentrumsfunktion im Stadtteil. Am nördlichen Stadtteilrand entstand das Mehrgenerationenhaus Zollberg mit einem offenen Gemeinschaftsraum. Der westliche Stadtteil wird vorwiegend durch Reihenhäuser, der Ostteil weitestgehend durch Geschosswohnungsbau geprägt. Zollberg liegt am Rand der Filderhochfläche. Zum Neckartal hin wird der Stadtteil von einem steil abfallenden Gürtel von Grünflächen, Gärten, Streuobstwiesen und Wald umgeben. Im Süden grenzt die Gemarkung Ostfildern mit Landwirtschafts- und Siedlungsflächen von Nellingen und der Parksiedlung an. Qualitäten in Zollberg: Wohnstandort in attraktiver Lage gute Vernetzung zur Kernstadt und auf die Filder gute Versorgungsfunktion und neue Quartiersmitte Konfliktpunkte in Zollberg: einheitliche Altersstruktur der Bebauung erfordert zukünftig hohe Investitionen in energetische und bauliche Sanierung und Erneuerung wenige unzerschnittene siedlungsnahe Freiräume räumliche Trennwirkung der Zollbergstraße innerhalb der Siedlung 19

20 20 Die Stadtteile im Neckartal Die Innenstadt und sieben weitere Stadtteile liegen im Neckartal: im Westen Mettingen, Brühl, Weil und die Pliensauvorstadt, in der Mitte die Kernstadt und Oberesslingen, im Osten Sirnau und Zell. Im Talgrund konzentrieren sich große gewerbliche Flächen, Verkehrstrassen sowie zahlreiche Wohngebiete mit einer fast durchgängig hohen baulichen Dichte. Dabei wirken die stark belastete B 10, der begradigte Neckarkanal mit seinen Schleusen und insbesondere die Bahntrasse Stuttgart-Ulm als räumliche Barrieren. Die Siedlungsstruktur hat sich im Talraum bandartig entwickelt und weist nur noch wenige offene Fugen auf, die die Siedlungslagen gliedern und intensiv ackerbaulich oder gärtnerisch genutzt werden. An den nördlichen Talhängen dominieren Weinbau und Streuobstwiesen; die südlichen Talränder sind großflächig bewaldet. Die Entwicklung der Stadtteile war erst nach Begradigung des Neckar möglich. Der Ausbau zur Schifffahrtsstraße begann nach dem ersten Weltkrieg und wurde 1968 mit der Eröffnung des Hafens in Plochingen abgeschlossen. Der Neckar wird im Stadtgebiet durch drei Staustufen unterteilt, wodurch das Wasser nur sehr langsam fließt. An der mittleren Schleuse teil sich der Neckar in den Schifffahrtskanal und in den Hammerkanal, der zusammen mit dem Rossneckar die Kernstadt von Esslingen durchfließt. Bei Sirnau liegen zwei Neckarinseln, denen eine große Bedeutung für die Freizeitnutzung zukommt. Qualitäten in Mettingen: reizvolle Lage unterhalb der Weinberge gute Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr gute Versorgungssituation in fußläufiger Erreichbarkeit gute soziale Infrastruktur reges Vereinsleben Konfliktpunkte in Mettingen: starke Lärmbelastungen im Stadtteil fehlende Freiflächen in der Talaue hohe Zerschneidung und erschwerte Zugänglichkeit zu Erholungsräumen und dem Neckar durch Verkehrstrassen hohe bauliche Dichte, hoher Versiegelungsgrad mit teilweise geringem Grünflächenanteil Der Bezirk Mettingen-Brühl-Weil Mettingen: Einwohner: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte: Brühl: Einwohner: 667 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte: 304 Weil: Einwohner: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte: 318 Mettingen liegt im Nordwesten der Gemarkung und ist mit dem Stuttgarter Stadtteil Obertürkheim zusammengewachsen. Der traditionelle Weinbauort wird im Jahr 1229 erstmals urkundlich erwähnt. Das alte Ortszentrum liegt am Fuß der Weinhänge. Erst durch die Neckarbegradigung zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden die Ansiedlung von Industrie (Maschinenfabrik Esslingen 1912, später Mercedes-Benz) in der Talaue sowie der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur (Bahnlinie und Straßen) möglich. Im Anschluss an die historische Ortslage entstanden nördlich und südlich recht dichte Blockrandbebauungen und Geschosswohnungsbauten. Die Siedlung wird stark durch die Bahnstrecke Stuttgart-Ulm und die K 1270 (Obertürkheimer Straße) belastet. Die Freiräume um Mettingen sind in der Talaue begrenzt; die Orientierung auf den Neckar ist nicht ausgeprägt. Demgegenüber bieten die Weinbauhänge oberhalb des Ortes gute Spazier- und Aussichtsmöglichkeiten.

21 Brühl zeigt eine ausgeprägte Insellage zwischen Neckar und B 10 und zwischen den Stadtteilen Mettingen und Weil. Ausgangspunkt der Siedlungsentwicklung war die Ansiedlung der Württembergischen Baumwollspinnerei mit der ersten Arbeiterkolonie am Neckar im Jahr Teile der ehemaligen Spinnerei und Weberei sind auch heute noch erhalten. Einen Großteil des Stadtteils nimmt das Ausbildungszentrum der Firma Daimler-Benz ein. Die ehemalige Arbeitersiedlung wurde durch verdichteten Geschosswohnungsbau ergänzt. Nach Norden gibt es eine fußläufige Anbindung über den Neckar in Richtung Mettingen; angemessene Verbindungen nach Süden in Richtung Weil über die hochbelastete B 10 hinweg fehlen. Der Stadtteil ist vollkommen überbaut, er verfügt bis auf einen Fuß- und Radweg entlang des linken Neckarufers über keine nutzbaren und begehbaren Freiräume. Qualitäten in Brühl: unmittelbare Lage am Neckarufer vorhandene denkmalgeschützte Bausubstanz (Baumwollspinnerei) Konfliktpunkte in Brühl: fehlende Quartiersmitte und öffentliche Freiräume im Stadtteil ungünstige Verkehrsanbindung über Rampe der B 10 schlechte Vernetzung nach Weil hohe Lärm- und Luftbelastung durch Straßenverkehr auf der B 10 siedlungsstrukturell stark isolierte Lage 21

22 22 Qualitäten in Weil: Nahversorgung durch Neckarcenter Lage am Wald stark durchgrünte Wohnbereiche gute Erreichbarkeit von Erholungsgebieten und Freizeiteinrichtungen Konfliktpunkte in Weil: Lärm- und Abgasbelastung durch den Verkehr der B 10 eingeschränkte soziale Versorgungsinfrastruktur fehlende Quartiersmitte mit entsprechenden Kommunikationsorten fehlende Vernetzung in Richtung Brühl/Mettingen Qualitäten in der Innenstadt: historische Bausubstanz mit zahlreichen Denkmalen und Fachwerkhäusern gute Versorgung mit Einzelhandel, Dienstleistungen und kulturellen Angeboten landschaftlich eindrucksvolle Lage am Fuß der Weinberge der Neckarhalde und unterhalb der Burg Gliederung der Altstadt durch Rossneckar, Wehrneckarkanal und die Insel Maille gute Anbindung an den schienengebundenen ÖPNV gute Anbindung an das übergeordnete Straßenverkehrsnetz 2: Köhle-Hezinger, Christel (1991): Die Maschinenfabrik Esslingen Eine Fabrik verändert die Stadt. Esslinger Bank, Schriftenreihe Esslingen Nr. 8 Weil liegt westlich der B 10 unterhalb der bewaldeten Hänge des Weiler Berges. Die Siedlungsgeschichte von Weil geht zurück auf das Jahr 1230, als ein Kloster der Dominikanerinnen gegründet wurde, das bis 1590 bestanden hat. Aus der Klosteranlage wurde eine Staatsdomäne. Das im Jahr 1820 erbaute Weiler Schlößchen blieb wie das derzeit leer stehende Gestütsgebäude bis heute erhalten. Ab 1960 entstanden erste mehrgeschossige Wohnsiedlungen, später wurden Reihenhäuser sowie die Lukaskirche mit Kindergarten gebaut. Der Stadtteil ist insgesamt baulich hoch verdichtet. Das Neckarcenter an der B 10 nimmt als Einkaufszentrum eine überörtliche Versorgungsfunktion wahr, jedoch nicht die Funktion eines Kommunikationsortes und sozialen Treffpunkts innerhalb des Stadtteils. Trotz der Begrenzung nach Norden durch die Bundesstraße B 10 verfügt der Stadtteil über große, zusammenhängende und gut erreichbare Freiräume. Östlich schließt sich ein Freizeitgelände mit dem Eberhard-Bauer- Stadion an. Ansonsten wird der östliche Teil der Gemarkung intensiv ackerbaulich und gärtnerisch genutzt. Im Süden liegen ausdehnte Wald- und Kleingartenflächen, die nach Ostfildern-Ruit überleiten. Die Innenstadt Esslingen Einwohner: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte: Archäologische Funde belegen eine Besiedlung des Stadtgebiets seit der Jungsteinzeit; urkundlich wird Esslingen erstmals im Jahr 777 n. Chr. erwähnt. Im Mittelalter erfolgte der Aufstieg Esslingens von einem Pilgerort zu einer bedeutenden Handelsstadt und zur freien Reichsstadt. Das Stadtrecht wurde 1229 verliehen. Die Altstadt wurde nördlich von Rossneckar und Hammerkanal auf einem Schwemmkegel des Geiselbachs errichtet. Durch Verlegung und Trockenlegung des Wehrneckarkanals mit dem Hauptstrom des Neckar nach Süden konnte die ehemalige Pliensauvorstadt im 13. Jahrhundert durch eine Erweiterung der Stadtmauer in die Kernstadt integriert werden. Im 19. Jahrhundert erfolgte der Siedlungsausbau in Esslingen im Zuge von Industrialisierung und Eisenbahnbau. Ein bedeutender Industriezweig war insbesondere die Metallindustrie mit der Maschinenfabrik Esslingen 2. Die Siedlungsstruktur der Kernstadt wird durch die historische Altstadt mit ihren bedeutenden Baudenkmalen geprägt. Die Altstadt ist durch eine traditionell hohe Baudichte und einen geringen Grünflächenanteil gekennzeichnet. Im zentralen Teil der Innenstadt liegt der Schwerpunkt der Einzelhandelsnutzung und Dienstleistungsbetriebe, der sich vom Bahnhof aus bis zum östlichen Rand der Küferstraße erstreckt. Die Weststadt außerhalb des Altstadtrings ist ein ehemals überwiegend gewerblich-industriell geprägtes Quartier, das derzeit einen Umstrukturierungsprozess mit Ansiedlung von Wohnungen und Dienstleistungen durchläuft. Hierzu zählt auch das Projekt Neue Weststadt auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs und des Hengstenbergareals. Östlich grenzt entlang der Achse der

23 Obertorstraße in Richtung Charlottenplatz eine stark nutzungsgemischte Zone an, die nach Oberesslingen in eine teilweise durchgrünte Blockrandbebauung übergeht. Auch hier finden sich durchgängig hohe bauliche Dichten. Die Freiraum- und Grünstruktur des Innenstadtbereichs wird von Rossneckar und Wehrneckarkanal geprägt, mit der Maille als zentrale innerstädtische Freifläche. Zwischen Hammerkanal und Bahnhof erstreckt sich der Merkelpark, der jedoch aufgrund der Bahntrasse recht isoliert bleibt. Die größte innerstädtische Freifläche ist der Ebershaldenfriedhof; sie setzt sich in den parkartigen Freiraum des Krankenhauses nach Osten fort. Darüber hinaus führt eine Freiraumverbindung von der Obertorstraße über den Charlottenplatz, Schillerplatz und die Grünflächen entlang der Heilbronner Straße hinweg nach Osten in Richtung Oberesslingen. Am renaturierten rechten Neckarufer zwischen Hammerkanal und Adenauer-Brücke liegt das Neckarfreibad. Die Pliensauvorstadt Einwohner: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte: Die Pliensauvorstadt liegt am linken Ufer des Neckar auf Höhe der Esslinger Altstadt. Ausgangspunkt der Besiedlung war der Bau eines Industriegebietes ab An den Hängen des Zollbergs entstanden vornehme Villen. Später wurden Arbeiterwohnungen und nach dem 2. Weltkrieg Wohnungen für Vertriebene errichtet. Die Siedlung wurde im Talraum durch stark verdichtete mehrgeschossige Baublöcke ergänzt; zu den jüngsten Entwicklungen zählen die Grünen Höfe, Konfliktpunkte in der Innenstadt: hohe bauliche Dichte und geringer Grünflächenanteil unterschiedliche, teils konkurrierende Nutzungsfunktionen innerhalb der Altstadt (Handel, Gastronomie, Wohnen, Altstadt als Veranstaltungsort) Trennwirkung des Altstadtrings, aber auch der Bahntrasse starke verkehrliche Belastung des Altstadtrings, der Mettinger Straße und der Mülbergerstraße durchgängig hoher Parkierungsdruck innerhalb der Altstadt und im weiteren räumlichen Umfeld starke Erwärmung in den Sommermonaten starke Immissionen aus dem Bahn- und Kfz-Verkehr eingeschränkte Zugänglichkeit zum Neckar Qualitäten in der Pliensauvorstadt: gute Ausstattung mit Nahversorgung gute soziale und Bildungsinfrastruktur heterogene Nutzungsstruktur 23 Innenstadt

24 24 Konfliktpunkte in der Pliensauvorstadt: in Teilbereichen heterogene Nutzungsstruktur (Gemengelagen) hohe Lärm- und Abgasbelastungen aus dem Verkehr der B 10 fehlender Zugang zum Neckarufer und Defizite in Vernetzung mit der Kernstadt durch die B 10 Qualitäten in Oberesslingen: breite Mischung unterschiedlicher Bevölkerungsschichten hohe Lagegunst der Wohnbebauungen in den östlichen und nördlichen Randlagen mit Nähe zu angrenzenden Streuobstwiesen und dem Hainbachtal gute Ausstattung mit sozialen und schulischen Einrichtungen sowie in der Nahversorgung gute Anbindung an den schienengebundenen ÖPNV und an das übergeordnete Straßennetz Konfliktpunkte in Oberesslingen: Immissionsbelastungen entlang der Schorndorfer und Hirschlandstraße sowie durch die Hauptverkehrsachsen im Neckartal Lärmbelastungen aufgrund des Schienenverkehrs und eingeschränkt des Luftverkehrs geringe Freiraumausstattung innerhalb des Stadtteils fehlende Orientierung und Zugänglichkeit zum Neckar fehlender Bezug zum Hainbach im Unterlauf, starke bauliche Verdichtung im unteren Hainbachtal die teilweise in Baugemeinschaften realisiert wurden. Im Norden erstreckt sich bandartig entlang der B 10 ein gewerblicher Standort, der nach Westen mit der Firma Danfoss abschließt und der zwischen Dieselstraße und Stuttgarter Straße mit Wohnnutzung durchmischt ist. Im Osten liegt das neu entstandene Stadtteilzentrum Pliensauvorstadt, das mit Mehrgenerationen- und Bürgerhaus, Altenpflegeheim, betreutem Wohnen, Kindertagesstätte, Erziehungshilfestelle und öffentlichem Stadtteilplatz eine wichtige soziale Infrastruktur im Stadtteil darstellt. Die Nahversorgung wird über einen Neubau am Stadtteilzentrum gesichert. Während des Landessanierungsprogramms (LSP) Soziale Stadt wurden drei größere Grünflächen zu Spielplätzen ausgebaut. Im Westen der Gemarkung wird intensiver Acker- und Gartenbau betrieben; im Anstieg zu den Fildern im Süden dehnen sich Streuobstwiesen mit Kleingartennutzungen aus. Hier liegt auch der Pliensaufriedhof. Fußläufige Verbindungen bestehen zur Esslinger Innenstadt über die Pliensaubrücke sowie im Osten über den Alicensteg an den Merkelpark. Wegeverbindungen in die Weststadt fehlen derzeit, sind jedoch im Zuge der Umsetzung der Neuen Weststadt in der Diskussion. Der Stadtteil Oberesslingen Einwohner: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte: Die ältesten Spuren der Besiedelung von Oberesslingen stammen aus der Jungsteinzeit. Ungefähr ab 500 n. Chr. siedelten hier Alemannen, danach die Römer. Die erste urkundliche Erwähnung von Oberesslingen stammt von Auf der Anhöhe der heutigen Gartenstadt befand sich eine frühmittelalterliche Siedlung. Im Jahr 1913 wurde Oberesslingen nach Esslingen eingemeindet. Der alte Dorfkern von Oberesslingen liegt im Hainbachtal im Bereich des heutigen Wäsemlesplatzes. Die Siedlungsstruktur in der Neckaraue entwickelte sich rasterförmig entlang der Hindenburgstraße und der Plochinger Straße in Richtung Esslinger Kernstadt sowie in die Hanglagen nördlich des Neckartals. Es entstanden sehr unterschiedliche Formen des Wohnens gründerzeitliche Baublöcke, Gartenstadtbebauung, Geschosswohnungsbau in den Lerchenäckern, die jedoch fast durchgängig hohe Baudichten aufweisen. Nördlich der Bahnlinie zwischen Ulmer und Plochinger Straße sowie südlich der Bahnlinie bis zum Neckar dehnt sich das größte Gewerbegebiet der Stadt Esslingen Neckarwiesen auf über 100 ha Fläche aus. Die Freiraumstruktur von Oberesslingen wird durch das Hainbachtal und die angrenzenden Hangbereiche mit Streuobstwiesen bestimmt. Der Hainbach ist mittlerweile wieder in Teilabschnitten in der Ortslage erlebbar, im unteren Verlauf ab der Schorndorfer Straße bis zur Lilienthalstraße jedoch weiterhin verrohrt. Innerhalb des Stadtteils finden sich nur wenige größere nutzbare Freiflächen, wie der Lammgarten und der Diakonissengarten. Der räumliche Bezug zum Neckar ist durch die Neckarbegradigung, die Siedlungsentwicklung und durch den Bau der Eisenbahnlinie verloren gegangen.

25 Der Stadtteil Zell Einwohner: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte: Zell wurde 1229 erstmals urkundlich erwähnt. Am 1. Juli 1974 wurde Zell nach Esslingen eingemeindet. Der alte Ortskern von Zell wurde auf einem Schwemmkegel des Forstbaches am Hangfuß der Schurwaldfilder errichtet. Ausgehend von der alten Ortslage hat sich der Stadtteil in das Neckartal und hangaufwärts entwickelt. Die Bahntrasse trennt die Siedlungslage: Südlich der Bahntrasse schließen sich Wohnbebauung mit Bildungseinrichtungen und Sportstätten sowie ausgedehnte gewerbliche Flächen an. Diese belegen nahezu die komplette Tallage des Neckartals. In den Hanglagen dominieren Streuobstwiesen. Nach Norden bestehen über das Tal des Forstbaches und landwirtschaftliche Wege gute Verbindungen zu den Schurwaldhöhen. Nach Süden ist die Zugänglichkeit zur Neckaraue und zum Neckar durch die Bahnlinie, aber auch durch die ausgedehnten Siedlungsflächen eingeschränkt. Entlang des Neckar erstreckt sich mit dem Naturschutzgebiete Alter Neckar der einzige Bereich in der Stadt Esslingen, in dem der Neckar noch eine naturnahe Situation aufweist. Qualitäten in Zell: gute Ausstattung mit sozialen und schulischen Einrichtungen reges Vereinsleben gute Anbindung an das ÖPNV-Netz Nähe zu den in der Hanglage liegenden Streuobstwiesen Konfliktpunkte in Zell: Lärmbelastungen des Schienenverkehrs und Trennwirkungen der Bahnlinie Lärm aus dem Flugverkehr Lärm- und Abgasbelastungen des Verkehrs auf der B 10 Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes durch das Kraftwerk Altbach fehlende Orientierung und Zugänglichkeit zum Neckar 25

26 26 Qualitäten in Sirnau: zahlreiche Vereine zahlreiche Einrichtungen für die Freizeitnutzung stark durchgrüntes Wohngebiet Konfliktpunkte in Sirnau: starke Lärm- und Abgasbelastungen durch den Verkehr auf der B 10 und der K 1215 sowie Fluglärm stark isolierte siedlungsstrukturelle Lage fehlende Versorgung-, Bildungsund Sozialeinrichtungen Der Stadtteil Sirnau Einwohner: 807 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte: 315 Der Stadtteil umfasst Teile des Hangwaldes unterhalb von Berkheim sowie die beiden Neckarinseln südlich von Oberesslingen. Sirnau ist einer der jüngsten Stadtteile Esslingens. Die erste Besiedlung geht zurück in die Frühgeschichte (Gräberfunde aus alemannischer Zeit und der Hallstattzeit). Im Mittelalter bestand ein Kloster, zu dem auch das Hofgut Sirnau gehörte. Die heutige Siedlung wurde 1932 als Gelände für eine Randsiedlung für Esslinger Erwerbslose zur Verfügung gestellt. Nach 1937 und nach dem 2. Weltkrieg bis 1952 fanden Siedlungserweiterungen statt. Durch den Ausbau des Neckar zur Schifffahrtsstraße wie auch durch den Bau von B 10 und K 1215 wurde der Ortsteil siedlungsstrukturell weitgehend isoliert. Sirnau besteht heute aus Wohnbebauung mit einer weitgehend homogenen baulichen Struktur und dem Gewerbegebiet Sirnau, das neben gewerblichen Betrieben auch großflächige Einzelhandelsstandorte umfasst. Sirnau verfügt nur über wenige direkt zugängliche Freiflächen. Die Flächen nördlich des Hofgutes werden intensiv landwirtschaftlich und teilweise als Kleingärten genutzt. Die zwei Neckarinseln mit zahlreichen Freizeiteinrichtungen sind Freiräume von besonderer Bedeutung für den Stadtteil. Allerdings können sie nur über die Dieter-Roser-Brücke sowie fußläufig durch einen Tunnel auf Höhe des Drosselwegs erreicht werden. Durch den Bau des Schifffahrtskanals und der Schleuse wurde der Wasserspiegel des Neckar angehoben. Die Flächen der Neckaraue liegen daher bis zu 4 m unter dem Spiegel des Neckar, wodurch sich eine große Hochwassergefahr ergibt, die mit dem Bau eines Polderpumpwerks reduziert wurde.

27 Die Stadtteile des Naturraums Schurwald/Schurwaldfilder Von den 24 Stadtteilen Esslingens gehören 14 dem Naturraum Schurwald/ Schurwaldfilder an: Die Stadtteile befinden sich auf der nördlichen Talflanke und in den Seitentälern des Neckartales unterhalb des Schurwaldes sowie auf der Hochfläche oberhalb der Neckarhalde (RSKN) in einer Höhenlage zwischen 300 und 470 m ü. NN. Die Stadtteile werden vorrangig zu Wohnzwecken genutzt. Die Hangbereiche dienen einer extensiven Streuobstwiesen- sowie der siedlungsnahen Erholungsnutzung. Auf den ebenen Flächen findet eine intensivere landwirtschaftliche, teilweise ackerbauliche Nutzung, auch in Form von Sonderkulturen, statt. Der Bezirk Rüdern-Sulzgries-Krummenacker-Neckarhalde (RSKN) Rüdern: Einwohner: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte: 595 Sulzgries: Einwohner: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte: Krummenacker: Einwohner: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte: 619 Neckarhalde: Einwohner: 941 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte: 277 Der Bezirk RSKN liegt auf der Hochfläche im Nordwesten der Gemarkung. Die ursprünglichen Weiler stammen aus der Stauferzeit. Erste urkundliche Erwähnungen gehen auf das 13. Jahrhundert zurück. Bis ins 19. Jahrhundert waren es landwirtschaftlich geprägte Dörfer. Die Neckarhalde wurde erst im Jahr 1908 bebaut. Die städtebauliche Entwicklung, die teilweise zum Zusammenwachsen der einzelnen Dörfer führte, setzte erst nach dem 2. Weltkrieg mit der Erschließung neuer Baugebiete ein. Die Siedlungsstruktur ist auch heute in den Kernortslagen teils dörflich geprägt. In den Stadtteilen dominiert die Wohnbebauung. Dabei gibt es in Sulzgries und Krummenacker neben Ein- und Zweifamilienhäusern auch verdichtete Quartiere mit Geschosswohnungsbau. In Rüdern und der Neckarhalde überwiegt hingegen lockere Bebauung. Die Stadtteile Neckarhalde und Rüdern besitzen keine bzw. nur sehr eingeschränkte Infrastrukturaustattungen und sind stark auf Sulzgries orientiert, wo der Nahversorgungsschwerpunkt und auch der Schwerpunkt der sozialen Einrichtungen liegen. In den Ortslagen blieben bis heute ausgedehnte Streuobstwiesen erhalten. Die guten Lössböden auf der Hochebene sind noch weitgehend unter landwirtschaftlicher Nutzung. Im Zentrum der Landwirtschaftsflächen liegt der Eglisenhof. Die Ortsteile sind überwiegend stark durchgrünt. Das Geiselbachtal wurde entlang der Krummenackerstraße überbaut; der Bachlauf ist verrohrt. Qualitäten in Rüdern-Sulzgries- Krummenacker-Neckarhalde: gute Aussichtslage am Hang zum Neckartal (Rüdern und Neckarhalde) z.t. sehr ruhige, zum Neckartal abseitige räumliche Lage direkter Zugang zur freien Landschaft mit hohem Erholungswert (Aussichtstürme auf dem Ailenberg, Katharinenlinde) starkes Zusammengehörigkeitsgefühl Konfliktpunkte in Rüdern-Sulzgries-Krummenacker-Neckarhalde: Krummenackerstraße als Hauptverkehrsachse in die Tallage des Neckar mit einer hohen Verkehrsbelastung umwegige Anbindung an den schienengebundenen ÖPNV in der Tallage des Neckar fehlende bzw. nur eingeschränkt vorhandene Infrastruktur in einzelnen Teilorten (Neckarhalde, Krummenacker, Rüdern) 27

28 28 Qualitäten in Wäldenbronn- Hohenkreuz-Serach-Obertal: sehr gute Einzelhandelsversorgung und gute Bildungsinfrastruktur im Stadtteil Hohenkreuz historisch bedeutende Gebäude (z. B. Palmsches Schloss in Hohenkreuz, Schlösschen Serach mit Arboretum) gemischte Sozialstruktur ausgedehnte ruhige Ortsrandlagen mit Zugang zur freien Landschaft und noch spürbarem Bezug zum Hainbachtal Konfliktpunkte in Wäldenbronn- Hohenkreuz-Serach-Obertal: Durchgangsverkehr in und aus Richtung Remstal fehlende Versorgungsinfrastruktur in Serach und Obertal teils abseitige Siedlungslage mit starker Topographie und schwieriger Erschließungssituation Der Bezirk Wäldenbronn-Hohenkreuz-Serach-Obertal (WHSO) Wäldenbronn: Einwohner: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte: 941 Hohenkreuz: Einwohner: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte: Serach: Einwohner: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte: 491 Obertal: Einwohner: 317 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte: 115 In diesem Bezirk sind die Stadtteile im oberen Hainbachtal und auf dem westlich gelegenen Höhenzug zusammengefasst. Bis ins 19. Jahrhundert bestanden die Dörfer Wäldenbronn, Serach und Obertal aus wenigen Häusern, die z. T. schon früh urkundlich erwähnt wurden (Wäldenbronn 1329, Serach 1257). Der Stadtteil Hohenkreuz entstand erst Anfang des 20. Jahrhunderts, ausgelöst durch den Bau der Becelaere-Kaserne (1914) um das mittelalterliche Schloss Hohenkreuz (Palmsches Schloss). Eine starke Besiedlung des Bezirks fand nach dem 2. Weltkrieg, insbesondere in den 1970er Jahren, statt. Wäldenbronn, Serach und Obertal verfügen über eine weitgehend dörfliche bzw. aufgelockerte Baustruktur, während in Hohenkreuz auch mehrgeschossige Zeilenbauten und verdichteter Wohnungsbau errichtet wurden. Ein deutlicher Bevölkerungszuwachs erfolgte in Hohenkreuz durch die Konversion der Becelaere- und der Funker-Kaserne in Wohngebiete. In Hohenkreuz gibt es einen Versorgungsstandort für den Stadtbezirk mit einem kleinteiligen Einzelhandel entlang der Wädenbronner Straße. Prägendes Landschaftselement des Bezirks ist das obere Hainbachtal, das sich nach Norden zum Schurwald hin weitet. Die Hangbereiche des Hainbachtals mit Streuobstbeständen stellen die wichtigsten Freiräume dar. Oberhalb von Wäldenbronn und Obertal beginnen erste Ausläufer des Schurwaldes mit der ehemaligen Deponie Katzenbühl. Die ursprünglich landwirtschaftlichen Flächen in den Stadtteilen Hohenkreuz und Serach wurden vollständig überbaut. Am Hang zum Geiselbachtal prägen ausgedehnte Streuobstwiesen den Ortsrand. Qualitäten in St. Bernhardt-Kennenburg-Wiflingshausen: ausgedehnte Freiflächen am Hainbach und an den Hängen zum Schurwald mit einer guten räumlichen Verknüpfung zwischen Tal- und Hanglage gemischte Sozialstruktur teilweise reizvolle und ruhige Ortsrandlagen mit guter Aussichtslage Der Bezirk St. Bernhardt-Kennenburg-Wiflingshausen St. Bernhardt: Einwohner: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte: Kennenburg: Einwohner: 578 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte: 120 Wilflingshausen: Einwohner: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte: 421 St. Bernhardt und Kennenburg liegen im mittleren Hainbachtal. Wiflingshausen erstreckt sich vom Hainbachtal in nordöstlicher Richtung bis zu den Höhen des Schurwaldes. Ausgangspunkt der Siedlungsentwicklung von St. Bernhardt war die gleichnamige Kirche, die bereits 1382 erwähnt wird. Noch in der Mitte des 19. Jahrhunderts bestand der Weiler aus wenigen Gebäuden. In Kennenburg entstand 1840 zunächst eine Kaltwasser-Heilanstalt. Wiflingshausen wurde erstmals um 1280 als Weiler erwähnt.

29 Die bauliche Entwicklung erfolgte in Form einer fast reinen Wohnbebauung entlang der Wiflingshauser Straße, die aus dem Hainbachtal auf die Höhen des Schurwaldes führt bis fast an die obere Hangkante zum Dulkhäusle. Im Bezirk liegt an der Kennenburg mit dem 1969 bis 1982 erbauten Alten- und Pflegestift eine gesamtstädtisch bedeutende Senioreneinrichtung. Der St. Bernhardt-Markt ist das Nahversorgungszentrum für den Bezirk. Die hier angesiedelte Hochschule Esslingen soll in die Neue Weststadt verlagert werden. Damit entstünden langfristig zusätzliche Potenziale für die Entwicklung neuer Wohnflächen. Prägendes und verbindendes Landschaftselement des Bezirks ist das mittlere Hainbachtal, umgeben von Streuobstwiesen. Auf der Schurwaldhöhe breiten sich Äcker aus, zudem eine Kleingartenanlage sowie ein Segelflugplatz und Sportvereine. In Richtung Remstal grenzen die ausgedehnten Waldflächen des Schurwaldes an. Zwischen dem Stadtteil Hohenkreuz und St. Bernhardt verläuft eine Grünzone mit dem Friedhof an der St. Bernhardt-Kirche und den Freiflächen um das Hochschulzentrum. Konfliktpunkte in St. Bernhardt- Kennenburg-Wiflingshausen: Durchgangsverkehr in und aus Richtung Remstal fehlende Versorgungsinfrastruktur in Wiflingshausen und Kennenburg teils abseitige Siedlungslage mit einer starken Topografie 29

30 30 Qualitäten in Hegensberg- Liebersbronn-Kimmichsweiler- Oberhof: reizvolle Lage am Südhang des Schurwaldes mit teilweise guten Blickbeziehungen hoher Freizeitwert und Zugang zur freien Landschaft Konfliktpunkte in Hegensberg- Liebersbronn-Kimmichsweiler- Oberhof: Lärm vom Verkehr der L 1150 und Fluglärm in Kimmichsweiler und Oberhof fehlende Infrastruktur in Kimmichsweiler und Oberhof teils abgelegene Siedlungslage mit stark bewegter Topografie Der Bezirk Hegensberg-Liebersbronn-Kimmichsweiler-Oberhof Hegensberg: Einwohner: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte: Liebersbronn: Einwohner: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte: 461 Kimmichsweiler-Oberhof: Einwohner: 204 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte: 66 Die Stadtteile vom Berg bestimmen den nordöstlichen Teil der Stadt. Bodenfunde aus römischer und keltischer Zeit weisen auf eine frühe Besiedlung des Gebietes hin. Erste urkundliche Belege der kleinen Weiler stammen aus dem 13. Jahrhundert. Heute sind die Stadtteile Liebersbronn und Hegensberg mit Kennenburg und Oberesslingen zusammen gewachsen. Das weitestgehend aus Ein- und Zweifamilienhäusern bestehende Siedlungsband zieht sich von den Höhen des Schurwaldes im Bereich des Jägerhauses weit ins Hainbachtal hinunter. Auf dem Hegensberg liegt für den Bezirk ein kleinteiliger Nahversorgungsschwerpunkt, in Liebersbronn der Schulstandort. Die Stadtteile Kimmichsweiler und Oberhof verfügen über keinerlei Nahversorgung. Das Hainbachtal und das Zimmerbachtal gliedern den Bezirk und haben einen hohen Erlebniswert. Charakteristisch ist der sehr hohe Anteil an Streuobstwiesen am Südhang des Schurwaldes, die in die Streuobstwiesenbereiche von Oberesslingen und Zell übergehen. Teile der Freiflächen um Kimmichsweiler und Oberhof werden landwirtschaftlich genutzt. Auf den Höhen des Schurwaldes gibt es entlang der Römerstraße zahlreiche Naherholungseinrichtungen und Sportstätten.

31 Quellen und weiterführende Informationen zum Profil der Stadtteile: Buergerausschuesse Landschaftspark Region Stuttgart: Rahmenkonzept Landschaftsraum Filder: Landesvermessungsamt Baden- Württemberg (1985): Topographischer Atlas des Königreichs Württemberg in 55 Blättern , Stuttgart Bayer, Dorothee (1982): Esslinger Heimatbuch, Esslingen Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg (Hrsg., 2009): Kulturdenkmale in Baden- Württemberg. Stadt Esslingen am Neckar, Ostfildern Ottersbach, Chr.; Ziehr, C. (2001): Kunsthistorischer Stadtführer. Esslingen 31

32 Kapitel 4 Esslingen in der Region 32 Strukturkarte des Regionaplans Stuttgart 2009 Esslingen übernimmt als Mittelzentrum eine wichtige Aufgabe in der Region Esslingen liegt als Mittelzentrum inmitten des hoch verdichteten Ballungsraums Stuttgart, auf den Entwicklungsachsen Stuttgart-Ulm und Stuttgart-Metzingen. Der Regionalplan Stuttgart 2009 definiert Mittelzentren als zentrale Orte, an denen öffentliche und private Dienstleistungs- und Versorgungseinrichtungen sowie soziale und kulturelle Angebote gebündelt vorgehalten bzw. angeboten werden 1. Esslingen besitzt damit über die Gemarkungsgrenzen hinaus eine regionale Bedeutung. Dies geht mit der Verantwortung einher, für diese Versorgungsfunktionen entsprechende Entwicklungsmöglichkeiten vorzusehen und in die Entwicklung der Stadt als Wohn- und Arbeitsstandort zu integrieren. Beispiele sind der Arbeitsplatz- und Wirtschaftsstandort Esslingen mit einem Arbeitsplatzangebot von über Arbeitsplätzen, der Gesundheitsstandort Esslingen mit den Städtischen Kliniken, der Bildungsstandort Esslingen mit dem Standort der Hochschule, der Einzelhandelsstandort Esslingen mit der historischen Altstadt und den großflächigen Handelsangeboten, der Kulturstandort Esslingen mit der Landesbühne und den vielfältigen Kulturangeboten, der Verwaltungsstandort Esslingen mit dem Sitz des Landratsamts und der Stadtverwaltung sowie der Sport-, Event- und Freizeitstandort Esslingen. 1: Verband Region Stuttgart (2009): Regionalplan Stuttgart

33 Esslingen ist mit der Region intensiv vernetzt Als Mittelzentrum ist die Stadt Esslingen eng verknüpft mit ihrem räumlichen Umfeld. Diese Verknüpfung wird in der Landesplanung als sogenannter Mittelbereich bezeichnet. Dazu gehören nach Landesentwicklungsplan 2002 neben der Stadt Esslingen die Städte und Gemeinden Aichwald, Altbach, Baltmannsweiler, Deizisau, Denkendorf, Hochdorf, Lichtenwald, Neuhausen auf den Fildern, Ostfildern, Plochingen, Reichenbach an der Fils und Wernau (Neckar) mit insgesamt Einwohnern (2012). Mit dem Mittelbereich ist im Landesentwicklungsplan 2002 der Grundsatz verbunden, dass in den Mittelbereichen auf eine mit den Versorgungs-, Arbeitsplatz- und Verkehrsangeboten abgestimmte Verteilung von Wohn- und Arbeitsstätten sowie auf ausgewogene Raumfunktionen hinzuwirken ist 2. Eine Entwicklung der Stadt Esslingen ist damit immer in einem Abgleich mit der Entwicklung im räumlichen Umfeld zu sehen. Der landesplanerische Mittelbereich ist sehr stark auf administrative Grenzen (Landkreis Esslingen) und die Achse beidseits des Neckartals stromaufwärts ausgerichtet. In den Bereichen Wirtschaft und (Alltags-)Mobilität spielen darüber hinaus jedoch weitere regionale Bezüge eine wichtige Rolle für die Stadt Esslingen: der räumliche Bezug zu den bandartig angeordneten Siedlungsflächen entlang des Neckar Richtung Altbach, Deizisau und Plochingen sowie entlang der Fils nach Osten, der räumliche Bezug zur unmittelbar angrenzenden Landeshauptstadt, dem Oberzentrum Stuttgart, was Wettbewerbsvorteile aber auch -konkurrenz bedeutet, der räumliche Bezug zum gesamten Filderraum als ökonomisch hochdynamischer Raum als Wohn- und Arbeitsplatzstandort, aber auch als Raum mit wichtigen Infrastrukturen wie der Landesmesse, dem Flughafen, der A 8 und zukünftig dem Fernbahnhof und Fernomnibusbahnhof, der räumliche Bezug über den Schurwald hinweg in das Remstal, der im Hinblick auf stark belastende Durchgangsverkehre eine Rolle spielt. 33 Stuttgart Remstal Räumlicher Verflechtungsbereich der Stadt Esslingen mit Ihrem Umland Schurwald ES Filder Neckartal Filstal 2: Landesentwicklungsplan 2002 Baden-Württemberg, Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg

34 34 Esslingen ist ein wichtiger regionaler Wirtschaftsstandort Der Landesentwicklungsplan formuliert das Ziel, dass Mittelzentren als Standorte eines vielfältigen Angebots an höherwertigen Einrichtungen und Arbeitsplätzen so entwickelt werden sollen, dass sie den gehobenen, spezialisierten Bedarf decken können. Zwischen 2000 und 2013 sank die Zahl sozialversicherungspflichtig Beschäftigter in Esslingen um rund 3%; betrachtet man den Zeitraum 1990 bis 2013 beträgt der Rückgang sogar ca. 16% 4. Vergleicht man die Stadt Esslingen dabei mit den übrigen Mittelzentren der Region Stuttgart, so ist ein Schrumpfen der Arbeitsplatzzahlen in einer ähnlichen Größenordnung von 2000 bis 2013 in Böblingen/Sindelfingen, Schorndorf und Leonberg vorzufinden 5, das Schlusslicht bildet im regionsweiten Vergleich die Stadt Geislingen/Steige mit einem Minus von knapp über 10% im Vergleichszeitraum von Gleichzeitig haben andere Mittelzentren in der Region zwischen 2000 und 2013 eine deutlich dynamischere Entwicklung aufzuweisen: Die Landeshauptstadt Stuttgart mit einem vergleichsweise großen Arbeitsplatzpotenzial von rund Arbeitsplätzen verzeichnet ein Plus von ca. 5%, die Stadt Ludwigsburg als Mittelzentrum mit vergleichbarem Bevölkerungspotenzial ein Plus von ca. 8%, Nürtingen knapp 16% und als Spitzenreiter in der Region die Stadt Bietigheim-Bissingen mit einem Plus von ca. 18% 6. Der Rückgang der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Esslingen und damit die abnehmende Zahl der Arbeitsplätze hat Auswirkungen auf die Rolle Esslingens in der Region und die Attraktivität als Wirtschaftsstandort. Auch der Entwicklung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort im Vergleich zu den Mittelzentren bis 2013 in % 7 Unter sozialversicherungspflichtig Beschäftigten versteht man alle Arbeitnehmer einschließlich Auszubildende, die kranken-, renten- und pflegeversicherungsbeitragspflichtig sind. 3: Landesentwicklungsplan 2002 Baden-Württemberg, Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg 4, 5, 6, 7: Struktur- und Regionaldatenbank Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, LIS, Stand 2014 Land BW Region Stuttgart Stuttgart Fellbach Waiblingen Vaihingen Schorndorf Nürtingen Kornwestheim Ludwigsburg Leonberg Kirchheim / Teck Herrenberg Göppingen Geislingen Esslingen Sindelfingen Böblingen Bietigheim-Bissingen Backnang 80,0% 85,0% 90,0% 95,0% 100,0% 105,0% 110,0% 115,0% 120,0%

35 12,0 11,0 10,0 9,0 8,0 7,0 6, abnehmende Pendlersaldo, der mit einer steigenden Zahl an Auspendlern einhergeht, kann langfristig eine Schwächung der Wirtschaftskraft der Stadt bedeuten. Die Verteilung der Arbeitsplätze nach Wirtschaftsbereichen spielt in Bezug auf die Robustheit des Branchenmix eine bedeutende Rolle für die Stadt. Zumal in der Region Stuttgart weiterhin eine hohe Abhängigkeit von der Automobilindustrie und dem Maschinenbau besteht und sich in den Krisenjahren gezeigt hat, wie anfällig auch diese Branchen gegenüber Weltmarktveränderungen sind. Für Esslingen zeigt der regionale Vergleich, dass der Anteil an Arbeitsplätzen im produzierenden Gewerbe mit knapp 49% (2013) sehr hoch liegt. Mit Ausnahme des durch den Firmenstandort des Daimler-Konzerns geprägten Sindelfingens (Anteil rund 70%) erreichen nur die Mittelzentren Bietigheim- Bissingen und Vaihingen/Enz diese Größenordnung. Auch im Vergleich mit Region (ca. 34%) und Land (ca. 37%) liegt der Anteil an Arbeitsplätzen im produzierenden Gewerbe der Stadt Esslingen deutlich höher. Im Umkehrschluss ist der dienstleistungsbezogene Anteil der Arbeitsplätze in Handel/Verkehr/ Gastgewerbe und den sonstigen Dienstleistungen in Esslingen unterrepräsentiert (Anteil gesamt: ca. 51%). Im Vergleich liegen die Mittelzentren Böblingen, Ludwigsburg und Kornwestheim bei jeweils knapp 80% und auch die Landeshauptstadt Stuttgart weist hier einen Anteil von rund 80% auf. 10 Dabei ist jedoch zu bedenken, dass die klassische Einteilung der Wirtschaftsbereiche die interne Tertiärisierung, also die zunehmende Zahl von Dienstleistungsarbeitsplätzen im produzierenden Gewerbe, außer Acht lässt. In der Summe ist festzustellen, dass sich der Dienstleistungssektor in Esslingen seit 2000 weiter entwickelt hat; im regionalen Vergleich ist die Stadt jedoch weiterhin stark durch das produzierende Gewerbe geprägt. So liegt die Beschäftigtendichte der Stadt Esslingen im verarbeitenden Gewerbe (Beschäftigte je EW) auf Rang 5 der 179 Städte und Gemeinden der Region Stuttgart 11. Dennoch ist die Stadt Esslingen im regionalen Vergleich noch immer ein Schwergewicht in der Region. So belegt Esslingen hinsichtlich der Berufspendler (Einpendler je 100 Auspendler bei den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten) Platz 14 im Vergleich der 179 Städte und Gemeinden der Region Stuttgart 12, was das Arbeitsplatzpotenzial der Stadt verdeutlicht. Die für den Handel wichtige Kennzahl der Kaufkraft am Wohnort lag in Esslingen 2009 je Einwohner bei EUR, also vergleichbar zur Region mit EUR und über dem Landesdurchschnitt Baden-Württembergs mit EUR 13. Entwicklung des Pendlersaldos, d.h. der Differenz zwischen Ein- und Auspendlern, für Esslingen pro 100 Einwohner 8 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort 2013 nach ausgewählten Wirtschaftsbereichen 9 Produzierendes Gewerbe (48,6%) Handel, Verkehr und Gastgewerbe (16%) Sonstige Dienstleistungen (35,3%) 8: Bundesagentur für Arbeit beim Statistischen Landesamt , 13: Struktur- und Regionaldatenbank Statistisches Landesamt Baden- Württemberg, LIS, Stand , 12: Statistisches Landesamt Baden- Württemberg (2014): Die Region im Blick 35

36 36 Esslingen ist ein Knotenpunkt im Verkehrsnetz der Region Mit vier S-Bahn-Haltestellen und einem gut vernetzten innerstädtischen Busverkehr ist Esslingen hervorragend an das regionale schienengebundene Nahverkehrsnetz angebunden. Damit kommt der Stadt eine besondere Rolle zu, da die zukünftige Siedlungsentwicklung in der Region am schienengebundenen Nahverkehr ausgerichtet werden soll. Die Bedeutung des öffentlichen Verkehrs zeigt sich auch an der vergleichsweise geringen Pkw-Dichte. So liegt Esslingen im regionsweiten Vergleich mit einer Motorisierung von 592 Pkw je Einwohner auf Platz 175 von 179 Städten und Gemeinden 14. Demgegenüber ist die Stadt Esslingen aufgrund der räumlichen Lage im Verkehrsnetz der Region, der stark bewegten Topografie und der Rolle als Mittelzentrum durch Durchgangs- sowie Ziel- und Quellverkehre im motorisierten Individualverkehr stark belastet. Dies gilt insbesondere für die Achse der B 10 mit bis Kfz/24h 15 und den Anschluss an die A 8 über die L 1192 mit rund Kfz/24h 16. Zudem sind die Straßenverbindungen zum Schurwald und zum Remstal mit regional ausgerichteten Durchgangsverkehren belastet, was zu erheblichen Problemen in den Siedlungslagen der Stadt Esslingen führt (z. B. Achse Schorndorfer Straße). Esslingen ist ein regional bedeutsamer Wohnstandort Die Region Stuttgart mit ca. 2,65 Mio. Einwohnern was etwa 25% der Bevölkerung Baden-Württembergs entspricht hat sich zwischen 1990 und 2010 mit einer Bevölkerungszunahme von rund 7,8% äußerst dynamisch entwickelt. Dies entspricht einem Plus von knapp Einwohnern 17. Alleine zwischen 2001 und 2010 wanderten rund Personen zu, trotz der in diesen Zeiten schwierigen wirtschaftlichen Situation im Zuge der Wirtschaftskrise. Die Region ist somit insbesondere aufgrund ihrer ökonomischen Bedeutung und ihrer Attraktivität als Wohnstandort für eine Zuwanderung von außen interessant. 14: Statistisches Landesamt Baden- Württemberg (2014): Die Region im Blick 15: Gutachten Büro BS Ingenieure/ Thomas und Partner, 2002/ : Gutachten Modus Consult, : Hinweis: Aufgrund der differenzierten Datenbasis nach Zensus 2011 ist ein Vergleich bis in das Jahr 2012 nur eingeschränkt aussagefähig 18: Struktur- und Regionaldatenbank Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, LIS, Stand 2014 Die Stadt Esslingen ist dabei wegen ihrer guten Ausstattung an kommunaler Infrastruktur und der hohen Qualität als Wohnstandort im regionalen Vergleich ein Schwergewicht. Mit Blick auf die Bevölkerungsentwicklung in der Region ist jedoch festzustellen, dass Esslingen unter den Mittelzentren neben Geislingen/ Steige die einzige Stadt ist, die im Referenzzeitraum zwischen 1990 und 2010 eine faktische Bevölkerungsstagnation zu verzeichnen hatte: Das Saldo beträgt zwischen 1990 und Einwohner. Wanderungsgewinne wurden dabei durch Abwanderung aufgezehrt. Demgegenüber weisen Mittelzentren wie Vaihingen/Enz (ca. +18%), Herrenberg (ca. +14%), Kirchheim/Teck (ca. +11%) oder Ludwigsburg (ca. +6%) kräftige Bevölkerungszuwächse auf. Es zeigt sich damit, dass die Stadt Esslingen trotz ihrer zentralen Lage und hervorragenden infrastrukturellen Ausstattungsqualität nicht am kontinuierlichen Bevölkerungswachstum innerhalb der Region (+6,6%) partizipieren konnte. 18

37 Auch im Vergleich mit den Nachbarkommunen liegt Esslingen, neben der Gemeinde Aichwald (ca. -7%), im unteren Bereich der Bevölkerungszuwächse. Andere Städte und Gemeinden wie beispielsweise Weinstadt mit ca. +10% und Plochingen mit +11% sind dagegen deutlich stärker gewachsen. Eine Sonderrolle spielt die Stadt Ostfildern mit einer Bevölkerungszunahme von ca. +26%, was durch die Konversion des Scharnhauser Parks begründet ist. Dies bedeutete in den letzten Jahren gerade aufgrund der räumlichen Nähe zu Esslingen eine starke Konkurrenzsituation. 19 Vollzogene Bevölkerungsentwicklung im Vergleich zu den Mittelzentren Land BW Region Stuttgart Fellbach Waiblingen Vaihingen Schorndorf Nürtingen Kornwestheim Ludwigsburg Leonberg Kirchheim / Teck Herrenberg Göppingen Geislingen Esslingen Sindelfingen Böblingen Bietigheim-Bissingen Backnang 19, 20, 21: Struktur- und Regionaldatenbank Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, LIS, Stand Hinweis: Aufgrund der differenzierten Datenbasis nach Zensus 2011 ist ein Vergleich bis in das Jahr 2012 nur eingeschränkt aussagefähig 37 95% 100% 105% 110% 115% 120% Vollzogene Bevölkerungsentwicklung im Vergleich zu den Nachbarkommunen Esslingen Weinstadt Stuttgart Ostfildern Plochingen Kernen Denkendorf Deizisau Baltmannsweiler Altbach Aichwald 90% 95% 100% 105% 110% 115% 120% 125% 130%

38 38 22, 23: Struktur- und Regionaldatenbank Statistisches Landesamt Baden- Württemberg, LIS, Stand Wanderungsaldo Nur ein deutlich geringerer Teil des Bevölkerungsgewinns in Stadt und Region ist durch die natürliche Bevölkerungsentwicklung, also den positiven Saldo zwischen Geburten und Sterbefällen, begründet. Die natürliche Bevölkerungsentwicklung in der Region geht immer stärker zurück und führt zu einem Geburtendefizit. Dies wird derzeit regionsweit noch durch deutliche Zuwanderungsgewinne ausgeglichen. Bevölkerungssalden (Wanderungssalden und natürliche Bevölkerungsentwicklung) in der Region Stuttgart Natürliche Bevölkerungsentwicklung Bevölkerungssalden (Wanderungssalden und natürliche Bevölkerungsentwicklung) in der Stadt Esslingen Wanderungsaldo Natürliche Bevölkerungsentwicklung

39 In Esslingen ist deshalb für die zukünftige Entwicklung des Wohnungsmarkts von Bedeutung, wie sich sowohl die Zu- als auch die Wegzüge der Bevölkerung aus der Stadt in die Region darstellen. Dabei stellt man mit Blick auf Wanderungssalden mit den Nachbarkommunen fest, dass Esslingen zwischen 2003 und 2013 in der Summe deutlich Einwohner an die Nachbarkommunen verloren hat und nur aus der Landeshauptstadt ein Überschuss an Zuzügen besteht. 24 Zuzüge nach Esslingen aus ausgewählten Nachbarkommunen und Wegzüge aus Esslingen in ausgewählte Nachbarkommunenzwischen Stuttgart Lichtenwald Hochdorf Baltmannsweiler Reichenbach 24, 25: Struktur- und Regionaldatenbank Statistisches Landesamt Baden- Württemberg, LIS, Stand Wernau Deizisau Plochingen Ostfildern Neuhausen Denkendorf Aichwald Zuzüge Wegzüge

40 40 26: Eckdaten für die Prognose (Hauptvariante): Konstanz des derzeitigen Geburtenniveaus von knapp 1,4 Kindern je Frau, Erhöhung des Durchschnittsalters der Mütter bei der Geburt bis zum letzten Vorausrechnungsjahr um etwa 1,2 Jahre, Anstieg der Lebenserwartung bis 2030 um ca. 2 Jahre, Wanderungsgewinne für Baden-Württemberg für das erste Vorausrechnungsjahr 2013 von Personen, eine lineare Absenkung für die Folgejahre bis 2020 auf Personen sowie zum Jahr 2030 ein jährlicher Wanderungsgewinn von Personen. 26, 27: Struktur- und Regionaldatenbank Statistisches Landesamt Baden- Württemberg, LIS, Stand 2014 Der demographische Wandel verändert die Region auch zukünftig: Weniger? Älter? Bunter? Der demographische Wandel in Deutschland wird mit den Schlagworten weniger, älter, bunter umrissen. Allerdings ergeben sich im Vergleich der Regionen deutliche Unterschiede hinsichtlich der Auswirkungen des demographischen Wandels. Vor allem in Ballungsräumen wie der Region Stuttgart zeigen sich durchaus gegenläufige Tendenzen gegenüber dem allgemeinen Trend. Weniger? Sinken die Bevölkerungszahlen in der Region oder bleibt die Region Stuttgart ein Wachstumsraum? Das Statistische Landesamt hat aktuell eine regionalisierte Bevölkerungsvorausrechnung bis zum Zieljahr 2030 auf Basis der Zahlen des Zensus 2011 aufgestellt. Im Ergebnis wird prognostiziert, dass Baden-Württemberg bis zum Zieljahr 2030 weiterhin mit einem Bevölkerungswachstum von rund 2,2% rechnen kann. Für die Region Stuttgart wird ein deutlich über dem Landeswert liegendes Wachstum von rund 3,2% prognostiziert. Dies bedeutet bis zum Jahr 2030 eine Zunahme der Bevölkerung um rund Einwohner. Es wird davon ausgegangen, dass sich diese Dynamik in der Region zwischen 2015 und 2030 abschwächt. Auch für die Stadt Esslingen weist die Prognose ein über dem Landesschnitt liegendes Bevölkerungswachstum von knapp 2,9% bis zum Jahr 2030 auf, was für die Stadt Esslingen einem Bevölkerungswachstum von rund Personen gleichkäme. 26 Prognose der Bevölkerungsentwicklung der Stadt Esslingen 2012 bis 2030 im Vergleich zur Region Stuttgart und dem Land Baden-Württemberg (Prognose mit Wanderungen, Prognosebasis: Zensus 2011, 2012=100%) % 103% 102% 101% 100% 99% 98% Esslingen Region Stuttgart Land BW

41 Älter? Wie entwickelt sich die Altersstruktur in Esslingen und der Region? Vergleicht man den Altersdurchschnitt der Esslinger Bevölkerung von 43,3 Jahren im Jahr 2012 mit dem anderer Städte in der Region, so stellt man fest, dass Esslingen weder eine besonders alte noch eine besonders junge Stadt ist. Der Hochschulstandort wirkt dämpfend auf den Altersdurchschnitt in Esslingen, wobei sich in Stuttgart (41,9 Jahre) und Ludwigsburg (42,4 Jahre) stärkere Effekte zeigen. Die Bevölkerungsprognose auf Basis der Zahlen aus dem Jahr 2011 lässt grundlegende Tendenzen für die Stadt Esslingen wie auch für die Region Stuttgart erkennen 28 : Der Anteil der Kinder und Jugendlichen wird in der Stadt Esslingen minimal, in der Prognose für die Region Stuttgart etwas deutlicher zurückgehen. Die Zahl der Erwerbstätigen zwischen 20 und 60 Jahren als Basis der Wirtschaftsstruktur der Region wird absinken und zu weiteren längerfristigen Rückgängen in den nachwachsenden Generationen führen. Für die Stadt Esslingen erwartet das Statistische Landesamt bis zum Jahr 2030 einen Rückgang von insgesamt ca Personen in dieser Altersklasse, für die Region Stuttgart einen Rückgang von ca Personen. Die Zahl der 60 bis 85-Jährigen wird sich in der Stadt Esslingen deutlich erhöhen (absoluter Zuwachs bis 2030: ca Personen). Ein ebenso starker Anstieg wird für die hochbetagten Altersklassen über 85 Jahre prognostiziert (absoluter Zuwachs bis 2030: ca Personen). Sowohl für die Stadt Esslingen als auch für die Region Stuttgart gilt, dass der noch auf Basis der Zahlen aus dem Jahr 2008 prognostizierte Jugendquotient (also der Anteil der Bevölkerung im Alter von unter 20 Jahren bezogen auf die erwerbstätige Bevölkerung von 20 bis unter 65 Jahren) (noch) relativ konstant bleibt, während sich jedoch der Altenquotient (also der Anteil der Bevölkerung im Alter von 65 Jahren und älter bezogen auf die Bevölkerung von 20 bis unter 65 Jahren) prognostisch deutlich erhöhen wird Stadt Esslingen 2008 Stadt Esslingen 2030 Region Stuttgart 2008 Region Stuttgart 2030 Jugendquotient 30,9 31,8 32,7 30,2 Altenquotient 36 43,8 31,8 44 Prognose des Alten- und Jugendquotienten 2008 und : Die Trends zur Entwicklung der Altersstrukturen beruhen auf einer vorläufigen Prognosebasis des Statistischen Landesamts aus dem Jahr 2014, die auf den Zahlen des Zensus 2011 basiert. 29: Struktur- und Regionaldatenbank Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, LIS, Stand 2014

42 42 30: 31: Struktur- und Regionaldatenbank Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, LIS, Stand : Verband Region Stuttgart Siedlungsentwicklung in der Region Stuttgart in den Zeitschritten 1850, 1900, 1960 und Die Entwicklung der Altersstruktur ist verbunden mit einer Vielzahl von Fragestellungen wie den Bedürfnissen der älteren Bevölkerung bezüglich Mobilität, Versorgung und Pflege, den abzusehenden Fachkräftemangel, die künftige Auslastung von Bildungs- und Betreuungsinfrastrukturen für Kinder oder auch den zunehmenden Wettbewerb um junge Familien. Schon in diesen Aspekten wird deutlich, dass der demographische Wandel kein Thema ist, das nur kommunal betrachtet werden kann. Vielmehr ist ein abgestimmtes regional ausgerichtetes Handeln gefordert, insbesondere auch im Hinblick auf weitere Zuwanderungsgewinne bei gleichbleibender Wirtschaftsdynamik in der Region. Bunter? In der Stadt Esslingen leben Menschen aus 132 Ländern 30. Im regionalen Vergleich ausländischer Bevölkerungsanteile liegt Esslingen auf Platz 6 nach Kirchheim am Neckar, Stuttgart, Sindelfingen, Kornwestheim, Magstadt und beim Anteil der ausländischen Schüler in den Grundschulen auf Platz 1 von 179 Städten und Gemeinden in der Region. Dieser Mix aus unterschiedlichen Nationen und Kulturkreisen macht ein buntes und urbanes Leben aus. Darüber hinaus lässt sich das Bunter auch auf eine Ausdifferenzierung von Lebensstilen und Familienstrukturen, Wohn- und Lebensformen beziehen. Im Spannungsfeld zwischen Siedlungsentwicklung und Sicherung der Landschaft Ein regionaler Blickwinkel Die Siedlungsentwicklung (Wohnbauflächen, Gewerbeflächen etc.) hat in den letzten Jahrzehnten innerhalb der Region zu einer deutlichen Inanspruchnahme landwirtschaftlicher und untergeordnet auch forstwirtschaftlicher Flächen geführt. Die Region entwickelte sich hin zu einem suburbanen und durch Siedlungs- und Verkehrsflächen geprägten Raum. Dabei wurden nicht nur die Zentren der Region ausgebaut. Die polyzentrale Siedlungsstruktur der Region und das extrem dynamische Wachstum hatte Auswirkungen auf die Landschaft: So sank allein der Anteil landwirtschaftlich genutzter Flächen in der Region von 48,3% ( ha) im Jahr 1992 auf 45,3% im Jahr 2012 ( ha), in der Summe um ca ha 31. Aber auch landschaftliche Qualitäten (Landschaftsökologie, Erholung, Landschaftsbild) gingen verloren bzw. wurden beeinträchtigt. Dennoch bleibt die offene Landschaft bis heute das qualitative Rückgrat der Region wie auch der Stadt Esslingen.

43 Mögliche Leitfragen für die Diskussion im Bürgerdialog ffwelche regionale Rolle spielt die Stadt Esslingen zukünftig als Arbeitsplatzstandort: Wie können Potenziale für eine Weiterentwicklung generiert werden? ff Welche regionale Rolle spielt die Stadt Esslingen als zentraler Wohnstandort in der Region und welche Rolle kann und soll Esslingen künftig spielen? Welche Maßnahmen sind am Wohnungsmarkt erforderlich? ffwie kann die regionale Bedeutung der Stadt Esslingen als Mittelzentrum gesichert und gestärkt werden (Erhaltung von regional bedeutsamen Infrastrukturen, Handel, Kultur, Gesundheit )? ffwelche strategisch-funktionale Rollenverteilung soll es zukünftig zwischen der Stadt Esslingen und ihrem regionalen Umfeld geben? ff Wie kann die Stadt Esslingen noch stärker mit dem regionalen Umfeld im ÖPNV verknüpft werden? ffwie können regional begründete Verkehrsbelastungen durch den motorisierten Individualverkehr minimiert werden? 43 ff Welche Bedeutung hat der Landschaftsraum, v.a. das Neckartal, im regionalen Kontext? ff Soll die qualitative Ausstattung der Nahversorgungsstandorte in den Stadtteilen gesichert bzw. verbessert werden?

44 Kapitel 5 Kapitel 5.1 Fokusthemen Wohnen, Daseinsvorsorge und Infrastruktur 44 Der Aspekt des Wohnens stellt für ein Mittelzentrum wie Esslingen eine zentrale Funktion dar, sowohl für das städtische Leben als auch für die Bevölkerungsstruktur der Stadt. Es kommt darauf an, wie und wo man wohnt, welche individuellen Wohnwünsche vorhanden sind, welche Wohnangebote innerhalb der Stadt Esslingen nachgefragt werden und letztlich auch verfügbar sind. Die Spanne der Wohnformen und Zielgruppen ist dabei gerade in einem Mittelzentrum von rund Einwohnern so individuell wie vielfältig: Die Zielgruppen reichen von Studierenden über junge, haushaltsgründende Familien bis hin zu Seniorinnen und Senioren, die (neue) Wohnformen für das Alter suchen. Auch bei den Wohnformen herrscht Vielfalt: vom Single-Wohnen bis zu gemeinschaftlich getragenen Baugruppen, von Mietwohnungen über Eigentumswohnungen bis zu individuellen Bauformen, vom preiswerten, bezahlbaren Wohnen bis zu hochpreisigen Wohnangeboten. Das Wohnen in der Stadt ist damit Spiegel unserer Gesellschaft und der unterschiedlichen Lebensstile, die das städtische Leben ausmachen. Die Gesellschaft wird bunter, das Wohnen auch. Zentrale Faktoren, die den Städte- und Wohnungsbau zukünftig verstärkt prägen werden, sind u.a. die zunehmende kulturelle Differenzierung, vielfältigere Familienstrukturen, eine längere Lebenszeit ohne berufliche Verpflichtungen im Alter. Die Ressource Wohnraum ist daher von zentraler Bedeutung für die Zukunft der Stadt. So wohnt man heute in Esslingen 1: Struktur- und Regionaldatenbank Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, LIS, : Statistisches Landesamt Baden- Württemberg (2014): Die Region im Blick 3, 5: Zensusdatenbank, Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, : Wohnraumsituationsbericht der Stadt Esslingen, 2011 Die Stadt Esslingen verfügt über eine recht kleine Gemarkungsfläche von etwa 46,4 km². Rund 19,5 km² (ca. 42%, Stand 2012) entfallen auf Siedlungs- und Verkehrsflächen. Damit wohnen hier rund Einwohner (EW) pro km² Siedlungsfläche (45,4 Einwohner/Hektar) bzw EW/km² Gemarkungsfläche (Vergleich Landeswert 206 EW/km²) 1. Im regionalen Vergleich liegt die Stadt Esslingen dabei in der Bevölkerungsdichte (Einwohner/ha) auf Platz 5 von 179 Städten und Gemeinden, nach Stuttgart, Asperg, Kornwestheim und Ludwigsburg 2. Rund 29% der Esslinger Wohnungen entfielen nach den Zahlen des Zensus 2011 auf Gebäude mit einer oder zwei Wohnungen, rund 34% auf Gebäude mit drei bis sechs Wohnungen und rund 37% auf Gebäude mit mehr als sieben Wohnungen 3. Der historische Bestand vor 1945 umfasste rund Wohnungen und entsprach damit ungefähr 15% des heutigen Gesamtbestands. Der Esslinger Wohnungsbestand wurde somit zu einem großen Teil erst zwischen 1945 und 1975 gebaut: Rund 56% (rund Wohnungen) stammen aus dieser Zeit 4. Die übrigen Anteile des Wohnungsbestandes entstanden nach % der Esslinger Wohngebäude befinden sich in Privatbesitz in Form von Privateigentum oder Wohnungseigentumsgemeinschaften 5. Von den Wohnungen in Wohngebäuden (insgesamt Wohnungen) wurden nach den

45 Erhebungen des Zensus 2011 rund 41% von den Eigentümern selbst bewohnt, rund 55% zu Wohnzwecken vermietet 6. Die im Jahr 2011 erhobene Leerstandsquote von 4,5% (1.804 Wohneinheiten) liegt dabei in einem vergleichbaren Rahmen zum Regierungsbezirk Stuttgart (4,3%) und dem Landesdurchschnitt (4,2%) 7. Beim regionalen Vergleich im Rahmen des Zensus 2011 sortiert sich die Esslinger Leerstandsquote im Mittelfeld auf Platz 94 von 179 Städten und Gemeinden der Region Stuttgart ein 8. In Esslingen lebten Ende Einwohnern in insgesamt Wohnungen 9. Damit wohnten im statistischen Durchschnitt Ende 2012 nur noch ca. 1,9 Personen in einer Wohnung. Die Belegungsquoten in der Stadt Esslingen erreichen damit die Größenordnung von Ludwigsburg (1,96 EW je Wohnung) und der Landeshauptstadt Stuttgart (1,95 EW je Wohnung) und bleiben unter dem Regionsdurchschnitt von 2,1 EW je Wohnung. Blickt man zurück, so ist festzustellen, dass sich die durchschnittliche Zahl an Personen je Wohnung in den letzten Jahren deutlich verringert hat: So waren es im Jahr 1990 noch ca. 2,3 Personen pro Wohnung. Der Grund hierfür liegt zum einen darin, dass im Sinne von gestiegenen Wohnansprüchen mehr Wohnfläche je Person nachgefragt wird. Zum anderen lässt sich der Rückgang der Bewohnerzahl je Wohnung mit gesellschaftlichen und demographischen Veränderungen begründen: Hier spielt vor allem die Zunahme der Singlehaushalte, insbesondere im Alter, eine besondere Rolle. 6, 7: Zensusdatenbank, Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, : Statistisches Landesamt Baden- Württemberg (2014): Die Region im Blick 9, 10: Struktur- und Regionaldatenbank Statistisches Landesamt Baden- Württemberg, LIS, Entwicklung der Belegungsdichte in der Stadt Esslingen in Einwohnern je Wohnung 10 2,50 2,40 2,30 2,20 Der deutlich erkennbare Sprung beim Rückgang der Belegungsdichte von Wohnungen im Jahr 2011 liegt in der neuen Datengrundlage des Zensus 2011 begründet, die für die Stadt Esslingen eine deutlich niedrigere Bevölkerungszahl ergeben hat. 2,10 2,00 1,90 1,80 1,70 1,60 1,50

46 46 Geschosswohnungsbau zeigt sich in unterschiedlichen Formen: Gründerzeitliche Blockrandbebauung Zeilenbebauung der Nachkriegszeit Punkthochhaus der 1970er Jahre Nicht jeder wohnt gleich: Formen des Wohnens in Esslingen Das vielfältige Angebot an Wohnraum in der Stadt Esslingen zeigt sich in unterschiedlichen Bautypen und Dichten. Der Geschosswohnungsbau und damit die höchsten Wohndichten finden sich in den Tallagen des Neckartals. Die eher auf Mietwohnungsbau ausgerichteten Wohnangebote im Geschosswohnungsbau liegen damit in den einerseits durch Verkehrstrassen belasteten Tallagen des Neckartals, andererseits aber auch in gut erreichbarer Nähe zu den wichtigen ÖPNV-Angeboten und Versorgungsstandorten. Hinzu kommen der östliche Teil des Zollbergs als besonderer Standort mit einem hohen Anteil an Geschosswohnungsbau, aber auch Einzelstandorte in Hohenkreuz, Sankt Bernhardt und Sulzgries. In der Gesamtheit lassen sich an den Dichtewerten (Zahl der Einwohner pro Hektar) sehr gut die stark verdichteten und mit einem hohen Anteil an Geschosswohnungsbau belegten Standorte in der Stadt Esslingen ablesen. Stärker verdichtete Wohnstandorte mit einem individuellen Wohnen auf kleinen Parzellen (vorrangig Reihenhäuser) entstanden ebenfalls im Neckartal, aber auch in den Stadtteilen Zollberg und Berkheim südlich des Neckar, in Hohenkreuz, Sankt Bernhard, Krummenacker und Sulzgries wie auch auf dem Hegensberg nördlich des Neckar. Klassische Ein- und Zweifamilienhäuser sind charakteristisch für die Hanglagen des Neckartals und die nördlichen Höhenstadtteile. Der deutliche Höhenunterschied zum Neckartal und die damit abgesetzte Lage sowie das reduzierte Angebot an Nahversorgung und öffentlichem Verkehr kennzeichnen diese Standorte. Das Wohnen in der Altstadt ist eine Besonderheit des Esslinger Wohnungsmarkts und hat in den letzten Jahren deutlich an Nachfrage gewonnen. Weitere Wohnformen: Individuelles Wohnen in Reihenhäusern Ein- und Zweifamilienhäuser Wohnen in der Altstadt

47 47 Bevölkerungsdichte in Baublöcken mit überwiegender Wohnfunktion in Einwohner/ha (Einwohnerzahlen: Einwohnermelderegister der Stadt Esslingen, Stand 2014) Hinweis: Baublöcke mit Sonderfunktionen (bspw. Schulstandorte, Kirchen) und Baublöcke, in denen das Wohnen nur eine untergeordnete Funktion innehat (z. B. Gewerbegebiete) wurden nicht betrachtet und sind gelb dargestellt.

48 48 Anteil der unter 15-jährigen in der Stadt Esslingen (Einwohnerzahlen: Einwohnermelderegister der Stadt Esslingen, Stand 2014) Anteil der über 75-jährigen in der Stadt Esslingen (Einwohnerzahlen: Einwohnermelderegister der Stadt Esslingen, Stand 2014)

49 Unterschiedliche Altersgruppen mit unterschiedlichen Bedürfnissen: Stadtteile im Wandel Auch die Altersstruktur der Bewohnerinnen und Bewohner variiert in den Stadtteilen: Die Stadtteile der Höhenlagen weisen heute ein im Vergleich zur Gesamtstadt höheren Anteil älterer Menschen auf, während die Tallagen stärker durch jüngere Bevölkerungsgruppen geprägt sind. Zudem ist in den letzten Jahren in einigen Stadtteilen wie Zollberg, Gartenstadt oder Weil ein spürbarer Generationenwandel zu verzeichnen. Die Gründe für die differenzierte Altersstruktur sind vielfältig: Sie liegen u.a. in unterschiedlichen Zeiten der Aufsiedlung, den Wohnangeboten oder den Kosten des Wohnens an den unterschiedlichen Standorten begründet. Daraus entwickelte sich in jedem Stadtteil eine spezifische Alters- und Bewohnerstruktur. Dies hat zur Folge, dass in den Stadtteilen in den nächsten Jahren und Jahrzehnten spezifische städtebauliche, freiraumplanerische und demografische Herausforderungen zu stemmen sind, die letztlich auch mit den individuellen Bedürfnissen der Altersgruppen zusammenhängen. Dabei reicht die Bandbreite der Aufgabenstellungen von der Ausstattung mit wohnortnaher Versorgung, Betreuungseinrichtungen und Bildungsangeboten bis hin zu Fragen der Mobilität und Aspekten der Freiraumgestaltung. 49 Darüber hinaus hat die Veränderung der Altersstruktur Auswirkungen auf die bestehende Gebäudesubstanz (Wird im Alter noch ausreichend in die Substanz investiert?), auf die Belegung von Häusern und Grundstücken (Wie lange kann und will eine alleinstehende ältere Person noch in einem vormals für eine größere Familie konzipierten Gebäude wohnen?) und schlussendlich auf die städtebauliche Entwicklung im Quartier (Wird ein Gebäude nach dem Generationenwechsel wiederbelegt oder wird eine städtebauliche Neuordnung vorgenommen?).

50 50 Lage von Versorgungsschwerpunkten innerhalb der Stadt Esslingen Wohnen bedeutet mehr als nur ein Wohnangebot Zum Wohnen gehört mehr als das reine Angebot an Wohnungen: Die soziale Infrastruktur, d.h. Kindergärten, Schulen, Nahversorgung, aber auch Naherholungsangebot und Erschließung, bilden den Rahmen für die Wohnqualität und müssen auch in Bezug auf zukünftige Entwicklungen als Gesamtheit gedacht werden. Dabei sind in Esslingen drei Aspekte von Bedeutung: Zunächst fällt auf, dass es einen sehr starken räumlichen Bezug auf das Esslinger Zentrum gibt. Dort werden die wichtigen Versorgungseinrichtungen vorgehalten, die die Stadt als Mittelzentrum von den umliegenden Kommunen abheben. Dazu gehören die Einzelhandelsangebote, soziale und kulturelle Angebote ebenso wie die historische Altstadt als Herz und Zentrum der Esslinger Identität. Allerdings lässt sich gleichzeitig auch eine ausgeprägte Dezentralität feststellen, die sich in starken Stadtteilen mit eigenen Versorgungseinrichtungen zeigt. So besitzen die Stadtteile Berkheim und Zollberg im Süden, Mettingen, Pliensauvorstadt, Oberesslingen und Zell im Neckartal sowie Hohenkreuz/Sankt Bernhardt, Sulzgries, Wäldenbronn und Hegensberg eigene Versorgungsinfrastrukturen mit einer angemessenen Ausstattung an Bildungs- und Betreuungseinrichtungen sowie einem eigenen Nahversorgungsangebot für den täglichen Bedarf. Für die Zukunft stellt sich die Frage, ob und wie die qualitative Ausstattung dieser Standorte langfristig gesichert werden kann, um die Standortqualität zu erhalten und zu stärken.

51 Darüber hinaus gibt es aber auch Stadtteile, in denen traditionell begleitende Infrastrukturen fehlen oder in denen in den letzten Jahren vorhandene Infrastrukturen weggebrochen bzw. nur noch sehr eingeschränkt vorhanden sind. Hierzu gehören die Stadtteile Neckarhalde, Rüdern, Krummenacker, Obertal, Wiflingshausen, Liebersbronn, Kimmichsweiler und Oberhof. Diese Entwicklung ist allerdings nicht nur auf die Zahl der Wohnbevölkerung im direkten Einzugsbereich zurückzuführen, sondern basiert auch auf einem grundlegend veränderten Einkaufsverhalten und einer seit Jahren andauernden offensiven Geschäftspolitik von Discountern und großflächigen Einzelhandelsversorgern. Der Wohnungsmarkt: Wohnen in Esslingen ist teuer Jeder, der selbst in Esslingen eine Wohnung zur Miete sucht oder Wohneigentum bilden möchte, weiß, dass der Markt angespannt ist. In der Folge sind die Preise für Mietwohnungen, Eigentumswohnungen oder auch Häuser in den letzten Jahren anhaltend hoch. Der Esslinger Wohnungsmarkt ist dabei nicht isoliert zu betrachten, sondern gekennzeichnet durch das generell hohe Preisniveau in der Region Stuttgart, begrenzte Neubauflächenpotenziale, eine geringe Eigentumsquote, die Zunahme an Singlehaushalten und einen steigenden Pro-Kopf-Flächenverbrauch Die ortsübliche Netto-Monatsmiete für eine durchschnittlich ausgestattete Wohnung der 1990er Jahre beträgt laut Esslinger Mietspiegel zwischen 8,00 und knapp 10,00 EUR/qm 12, der Preis für Wohnungseigentum im Neubau reicht bis EUR/qm 13. Die Grundstückspreise für ein Einfamilienhaus erreichen in Spitzenlagen über 600 EUR/qm 14. Baulandgrundstücke bzw. Bauplätze liegen im Durchschnitt bei ca. 470 EUR/qm und haben sich seit dem Jahr 2000 um rund 7,5% verteuert 15. Im Vergleich beträgt der Durchschnittspreis für baureifes Land in der Region Stuttgart ca. 387 EUR/qm, im Landkreis Esslingen ca. 326 EUR/qm, im Regierungsbezirk Stuttgart ca. 245 EUR und in Baden- Württemberg rund 184 EUR/qm 16. Aufgrund des hohen Preisniveaus kommen einkommensschwächere Haushalte im Wettbewerb um Wohnraum immer stärker unter Druck: So lag die Zahl der Wohngeldanträge im Jahr 2009 bei rund Anträgen. Die Stadt Esslingen verfügte 2009 noch über Belegungsrechte an Wohnungen für einkommensschwächere Haushalte bei verschiedenen Baugesellschaften, Vereinen und Privateigentümern, im Jahr 2012 waren es noch Belegungsrechte 17. Die Zahl der Belegungsrechte wird sich im Laufe der nächsten Jahre weiter verringern, da bestehende Bindungsfristen auslaufen 18. Die Zahl der Belegungsrechte wird sich im Laufe der nächsten Jahre weiter verringern, da bestehende Bindungsfristen auslaufen. Um dieser Entwicklung entgegen zu wirken und um in Esslingen ein Wohnungsangebot im mittleren und auch niedrigen Preissegment sichern zu können, wurde vom Gemeinderat im Frühjahr 2014 ein Grundsatzbeschluss gefasst: Wenn durch Bauleitplanung (s. Kap. 7) Grundstü- 11, 12, 14, 18: Wohnraumsituationsbericht der Stadt Esslingen, , 15: Geschäftsstelle Gutachterausschuss der Stadt Esslingen, 2014 / Wohnraumsituationsbericht der Stadt Esslingen, : Struktur- und Regionaldatenbank Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, LIS, : Amt für Sozialwesen, GR-Vorlage 50/198/2013

52 52 cke an Wert gewinnen und bei planerischen Entwicklungen auf städtischen Grundstücken, muss ein bestimmter Anteil an Wohnungen mit Belegungsrechten sowie für Haushalte mit mittleren Einkommen vorgesehen werden. Eine Rückschau: Wie hat sich das Wohnungsangebot in Esslingen entwickelt? Die Zahl der Wohnungen hat sich in der Stadt Esslingen zwischen 1990 und 2012 um rund 17% erhöht, was einem Plus von Wohnungen entsprach. Im Vergleich zu den meisten Mittelzentren in der Region fällt der Zuwachs an Wohnungen in Esslingen deutlich geringer aus: Spitzenreiter sind im Vergleichszeitraum Herrenberg (+43%) und Vaihingen/Enz (+46%). Die gesamte Region verzeichnete ein Wachstum von +26%, die in der Einwohnergröße vergleichbare Stadt Ludwigsburg von +23%. Ähnliches gilt mit Blick auf die Nachbarkommunen: Lediglich die Landeshauptstadt Stuttgart besaß mit +14% und die Gemeinde Aichwald mit +16% eine geringes Wachstum, während die Stadt Ostfildern mit +48% den Spitzenreiter darstellt, gefolgt von Kernen und Weinstadt mit jeweils rund +31% 19. Im Jahr 2012 lag die Stadt Esslingen im Vergleich zur Zahl der fertiggestellten Wohnungen je Einwohner auf Platz 124 von 179 Städten und Gemeinden in der Region Stuttgart 20. An welchen Standorten haben in den vergangenen Jahren Entwicklungen stattgefunden? In den vergangenen Jahren vollzog sich die Wohnbauentwicklung in der Stadt Esslingen in erster Linie in drei Bereichen: Die Chance zur Innenentwicklung in Form einer Nachnutzung großflächiger Brachflächen ergibt sich durch den Wegfall von Nutzungen oder durch Standortveränderungen. Beispiele sind: 19: Struktur- und Regionaldatenbank Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, LIS, : Statistisches Landesamt Baden- Württemberg (2014): Die Region im Blick Die Umnutzung ehemals militärisch genutzter Liegenschaften ist in der Stadt Esslingen bereits abgeschlossen: Die Wohnbauentwicklung in der Flandernstraße (ehemalige Funkerkaserne) wurde bis Ende der 1990er Jahre planerisch umgesetzt. Von den geplanten 700 Wohnungen in Form von Neubau und Umnutzung wurden bislang ca. 75% realisiert. Im Bereich der Becelaere-Kaserne entstanden ca. 80 Wohneinheiten. Die Umnutzung brach gefallener gewerblicher Flächen wurde an vielen Stellen der Stadt im kleinen und großen Maßstab bereits vollzogen. Beispiele hierfür sind die Weststadt, das Hengstenbergareal (335 WE für Studen-

53 Entwicklung der Zahl der Wohneinheiten zwischen 1990 und 2012 im Vergleich zu den Mittelzentren der Region Stuttgart (1990 = 100%) Backnang Bietigheim-Bissingen Böblingen Sindelfingen Esslingen Geislingen Göppingen Herrenberg Kirchheim / Teck Leonberg Ludwigsburg Kornwestheim Nürtingen Schorndorf Vaihingen Waiblingen Fellbach Region Stuttgart 17,61 21,35 19,21 18,80 20,20 24,98 24,25 23,23 23,84 25,36 25,17 26,06 28,71 30,42 30,53 36,11 43,37 45,90 Land BW 30, Entwicklung der Zahl der Wohneinheiten zwischen 1990 und 2012 im Vergleich zu den Nachbarkommunen (1990 = 100%) 22 Esslingen 17,61 Weinstadt 31,03 Stuttgart 13,93 Ostfildern 48,37 Plochingen 31,91 Kernen 30,94 Denkendorf 23,57 Deizisau 29,07 Baltmannsweiler 28,63 Altbach 21,47 Aichwald 16, , 22: Struktur- und Regionaldatenbank Statistisches Landesamt Baden- Württemberg, LIS, 2014

54 54 ten), der Klarissenhof in der Olgastraße (120 Mietwohnungen in sanierten Alt- und Neubauten) sowie weitere kleinere Flächen, z. B. die Bebauungspläne Rosen-/Halbergstraße oder Plochinger/Reutlinger Straße. Die Umnutzung von brachliegendem Bahngelände ist mit der Neuen Weststadt in vollem Gange und eine Realisierung von ca. 600 Wohneinheiten bis zum Jahr 2021 zu erwarten. Die Umnutzung nicht mehr benötigter kommunaler Infrastruktur ist ebenfalls ein Thema in Esslingen. So werden z. B. aktuell im Umfeld des ehemaligen Zentrums in Zell rund 80 Wohneinheiten errichtet. Auch für den alten Sportplatz in Weil existieren aktuelle Planungen. Neue Innenentwicklungsoptionen ergeben sich auch durch die geplante Verlagerung des Hochschulstandorts von der Flanderstraße in die Neue Weststadt. Die kleinteilige Innenentwicklung im Bereich bestehender Wohnbauflächen ist seit Jahren fortwährend im Gange. Hierunter fallen u.a. die Nutzung von Baulücken, die Bebauung von Blockinnenbereichen, der Abriss von Gebäuden und Neubau. Ob im Bereich der historischen Baublöcke oder in den Hanglagen des Neckartals: Die Innenentwicklung hat zu einem Angebot neuer Wohnungen geführt. Allerdings haben nahezu alle Innenentwicklungen im direkten Umfeld zu Kontroversen hinsichtlich befürchteter Folgewirkungen wie beispielsweise höherer Dichte, weniger Grün, Parkierungsengpässen oder Verminderung der Frischluftzufuhr geführt. Die Summe der neuen Wohneinheiten wurde in der Stadt Esslingen nicht separat erfasst. Im Zuge des Vorentwurfs des Flächennutzungsplans wurde eine Erhebung der im Jahr 2012 vorhandenen Baulücken vorgenommen: Die Gesamtfläche der noch bestehenden Baulücken belief sich auf ca. 18,71 ha für eine wohnbauliche Entwicklung und 0,74 ha an nicht bebauter Gemeinbedarfsfläche. Für eine mögliche Innenentwicklung auf bereits bebauten Flächen hat das Stadtplanungsamt ein Potenzial von ca. 9 ha ermittelt. In welchem Maße eine Mobilisierung von Innenentwicklungspotenzialen tatsächlich erfolgt ist, wurde rückblickend für den Zeitraum bilanziert. Es zeigte sich, dass in diesem Zeitraum rund 1,66 ha dieser Potenzialflächen bebaut werden konnten, was einem Mobilisierungsgrad von 8,1% entspricht. Die Außenentwicklung in Form neuer Baugebiete wurde im Vergleich zu den Nachbarkommunen zurückhaltend betrieben. Beispiele neuer Baugebiete der letzten Jahre sind die Gebiete Kastenäcker (Sulzgries), Spitalwald (Rüdern), Egert (Zell), Hochwiesenweg (Sulzgries), Mittlere Rosselen (Oberesslingen) und Strengenäcker (Berkheim). Im Querschnitt wurden sehr unterschiedliche Dichten und Wohnformen entwickelt. In der Summe entstanden so seit 1990 rund 450 Wohnungen (ca. 13,5 ha). Insgesamt war jedoch festzustellen, dass die Baugebiete ebenfalls zu Diskussionen bezüglich der ökologischen Eingriffe, der Verkehrserschließung oder auch der Veränderung des Siedlungsbilds führten.

55 Wie sieht die Nachfrage nach Wohnraum in Esslingen aus? Das Wohnungsangebot in der Stadt Esslingen hält mit der Wohnungsnachfrage nicht Schritt, sodass es bei der Wohnbevölkerung zu Abwanderungen in die Nachbarkommunen, aber auch in die weitere Region gekommen ist (s. Kap. 4). In Zukunft stellt sich demnach die Frage, inwieweit und in welcher Form die Nachfrage nach Wohnraum gedeckt werden soll und kann. Im Hinblick darauf, welche Arten von Wohnangeboten zukünftig nachgefragt werden, bildet beispielsweise der Wegweiser Kommune 23 Trends ab: Die Zunahme des Anteils älterer Menschen hat neue Bedarfe und neue Nachfragen zur Folge. Die Nachfrage wird zukünftig mehr von kleinen als von großen Haushaltsgrößen getragen. Die Nachfrage wird sich in ihrem Querschnitt vielfältiger darstellen. Zentrale Standorte und integrierte Ortslagen werden als Wohnstandorte attraktiver. Kleinstrukturen und Nachbarschaften werden wichtiger. Neue Eigentumsformen gewinnen an Bedeutung, etwa Baugemeinschaften, Wohngruppen, Genossenschaften oder auch neue Formen des nachbarschaftlichen Zusammenlebens und gemeinschaftlichen Lebens im Alter. Allerdings werden sie auch zukünftig Nischenprojekte bleiben. In entspannten Märkten gefährden steigende Qualitätsanforderungen die Marktgängigkeit von Altbeständen. In Wachstumsräumen steigt die Nachfrage nach preisgünstigem Wohnraum. Mit der Schrumpfung der nachwachsenden Generation sinkt zudem deutschlandweit absehbar die Nachfragedynamik dieser Gruppe der Wohnungssuchenden (Haushaltsgründer) nachhaltig 24. Hier muss jedoch berücksichtigt werden, dass starke regionale Unterschiede festzustellen sind und für die Region Stuttgart zusammen mit München, Hamburg, Berlin und Bonn prognostisch auch weiterhin überdurchschnittlich hohe Zuwächse bei der Wohnflächennachfrage erwartet werden Wieviel Wohnraum wäre nun notwendig, um der Nachfrage gerecht zu werden? Der Wohnraumsituationsbericht für die Stadt Esslingen (2011) beinhaltet eine sehr genaue Analyse der vorhandenen Wohnraumsituation innerhalb der Stadt. Er gibt, neben Aussagen zu einem nachhaltigen und sozial ausgewogenen zukünftigen Wohnraumangebot, auch Empfehlungen zu einer quantitativen Entwicklung zur Sicherstellung einer angemessenen Versorgung mit Wohnraum. 23, 24: Bertelsmann-Stiftung (2014): Wegweiser Kommune Wohnungsmärkte im Wandel 25: Bundesinstitut für Bau-, Stadtund Raumforschung (2010): Wohnungsmärkte im Wandel

56 56 26: Wohnraumsituationsbericht der Stadt Esslingen, : Bundesinstitut für Bau-, Stadt-, Raumforschung (BBSR) Wohnungsmarktprognose 2025, Bonn : BBSR Bonn 2009; Datenbasis: BBSR-Wohnungsmarktprognose 2025; geometrische Grundlagen: BKG, Raumordnungsregionen, Stand Entwicklung der Wohnflächennachfrage insgesamt 2010 bis 2025 in % 28 Dabei besitzt der Wohnraumsituationsbericht einen zeitlichen Zielkorridor bis zum Jahr 2020 und stellt bis dahin einen Gesamtbedarf von Wohnungen fest. Dies entspräche einer Neubauleistung von 320 Wohnungen/Jahr 26, die sowohl über eine Innen- als auch über eine Außenentwicklung erfolgen kann. Zum Vergleich: Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) geht im Jahr 2011 in der Wohnungsmarktprognose bezogen auf den Landkreis Esslingen von einem jährlichen Neubaubedarf von Wohnungen von 30 bis unter 40 Wohnungen je Einwohner aus, woraus für Esslingen ein jährlicher Neubaubedarf von ca Wohnungen entstünde. Die Landeshauptstadt Stuttgart diskutiert derzeit einen jährlichen Neubaubedarf von rund Wohnungen/Jahr, was einem Bedarf von rund 220 Wohnungen/Jahr für die Stadt Esslingen gleichkäme. Der im Vorentwurf vorliegende Flächennutzungsplan 2030 für die Stadt Esslingen (Verfahren ruht seit März 2013) geht von einer jährlichen Neubauleistung von 192 Wohneinheiten/Jahr aus.

57 Mögliche Leitfragen für die Diskussion im Bürgerdialog ffwelche Rolle kann, will und muss Esslingen hinsichtlich seiner Bevölkerungsentwicklung in der Region einnehmen auch im Vergleich zu seinen Nachbarkommunen und anderen Mittelzentren? ffwelche Wohnangebote für welche Zielgruppen sollen in den nächsten Jahren in der Stadt Esslingen prioritär entwickelt werden? Breites Aufstellen vielfältiger Wohnformen oder Konzentration auf spezifische Wohnformen? Welche Konsequenzen ergeben sich daraus? ffwelche spezifischen Handlungserfordernisse werden für die Entwicklung der einzelnen Stadtteile gesehen (wohnbaulich, infrastrukturell)? ff Welche Potenziale bringen die einzelnen Stadtteile für die wohnbauliche (räumliche) Entwicklung der Gesamtstadt ein? ff Wie kann der Stadtteil attraktiv bleiben/werden für die heutigen Bedürfnisse von Familien mit (kleinen) Kindern und für Ältere? ff Wie können die bestehenden Versorgungsstandorte gesichert und ggf. auch gestärkt werden, welche Maßnahmen werden hierzu gesehen? 57 ffkann bzw. wie kann die Stadt Esslingen den abzusehenden quantitativen Bedarf an Wohnbauentwicklung auf der räumlich begrenzten eigenen städtischen Gemarkung abdecken? ff Welche Konsequenzen ergeben sich für Esslingen, wenn der Bedarf an Wohnraum auf der eigenen Gemarkung nicht gedeckt werden soll? ffwelchen Stellenwert soll die Innenentwicklung für die weitere wohnbauliche Entwicklung spielen? An welchen konkreten Standorten werden Optionen für eine bauliche Innenentwicklung gesehen? ff Wo liegen aber auch Grenzen der Innenentwicklung, welches Maß bildet die Obergrenze, wo wird eine Sicherung der heutigen Strukturen als vorrangig gesehen? ff Welche Rolle soll und kann die Außenentwicklung spielen? An welchen Standorten werden mögliche Optionen für eine Außenentwicklung gesehen?

58 Kapitel 5.2 Wirtschaftsstruktur und gewerbliche Entwicklung 58 Unter Wirtschaft wird die Gesamtheit der Unternehmen, Märkte und Haushalte zusammengefasst, die in ihrem Zusammenspiel darauf abzielen, den menschlichen Bedarf an Waren und Dienstleistungen zu sichern. Für die Stadt bedeutet das, Flächen und Infrastruktur für die Herstellung, Verteilung und den Verbrauch von Wirtschaftsgütern (Produkten und Dienstleistungen) in ausreichendem Maß zur Verfügung zu stellen. Darüber hinaus sichert eine funktionsfähige Wirtschaftsstruktur in Esslingen Beschäftigung, Lebensstandard, Weltläufigkeit, Wissen und Bildung sowie über die Gewerbesteuer die Mitfinanzierung der städtischen Aufgaben. Wirtschaftliche Schwerpunkte liegen in den Branchen Fahrzeugbau, Maschinenbau, Dienstleistung, Gesundheit und Pflege sowie Werkzeugtechnik. Wirtschaftsstruktur Esslingen ist geprägt durch eine Konzentration von großen Unternehmen des Automobil- und Maschinenbaus. Zu den größten Arbeitgebern in Esslingen am Neckar zählen industrielle Unternehmen wie Daimler AG, Eberspächer, Festo, Index-Traub, Borg Warner (ehemals Wahler) und andere. Die enge Verzahnung mit der in Esslingen ansässigen Hochschule sichert die Zukunftsfähigkeit der Betriebe. Weitere große oder bekannte Firmen aus anderen Branchen wie der Baustoffchemie, dem Internet-Fahrradhandel, der Pharmazie oder der Lebensmittelherstellung ergänzen das Spektrum. Wichtige Arbeitgeber in Esslingen sind zudem das Klinikum Esslingen mit rd Beschäftigten 1, die Stadtverwaltung Esslingen am Neckar mit rd Beschäftigten 2, die Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen, die Hochschule Esslingen, die städtischen Pflegeheime und die Volksbank Esslingen. Zudem ist im Mittelzentrum Esslingen auch der Groß- und Einzelhandel von hoher wirtschaftlicher Bedeutung, z. B. Metro, SB-Großmärkte, Möbelhaus Rieger, Baumarkt Hornbach, Karstadt, Decathlon und Friedrich Kögel. 1: Homepage des Klinikums Esslingen Juli : Homepage der Stadt Esslingen am Neckar Juli : Struktur- und Regionaldatenbank Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, LIS, Dies umfasst alle in Esslingen Arbeitenden bzw. in Esslingen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, unabhängig von Ihrem Wohnort. Die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort 3 ging von im Jahr 2000 um rund 3% auf im Jahr 2013 zurück, wohingegen sie in der Region im gleichen Zeitraum um 5% stieg. Damit ist festzustellen, dass trotz der guten konjunkturellen Entwicklung in der Region Stuttgart in der Stadt Esslingen ein Rückgang des Arbeitsplatzpotenzials stattgefunden hat. Gründe hierfür liegen unter anderem darin, dass in den letzten Jahren eine Reihe von Unternehmen mit einem entsprechenden Arbeitsplatzpotenzial aufgrund betrieblicher Erwägungen den Standort Esslingen geschlossen bzw. aufgegeben oder die Stadt Esslingen wegen fehlender Entwicklungsperspektiven vor Ort verlassen haben. Zudem hat bei einigen großen Arbeitgebern ein massiver Abbau an Beschäftigten stattgefunden. Diese Veränderungen konnten nicht vollständig durch Neuakquisitionen kompensiert werden. Der Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten des produzierenden Gewerbes (Handwerk, Industrie) ist mit Beschäftigten bzw. knapp 49%

59 der Beschäftigten (Jahr 2013) hoch im Vergleich mit der Region (34%) oder mit Ludwigsburg (20%) 4. Durch die Kombination des hohen Anteils an Beschäftigten im verarbeitenden Gewerbe und der gleichzeitigen Konzentration von ca. 70% der Beschäftigten im verarbeitenden Gewerbe auf vier große Firmen 5 ist die Esslinger Wirtschaft in hohem Maße von den konjunkturellen Schwankungen in den Branchen Fahrzeug- und Maschinenbau abhängig sowohl hinsichtlich des Arbeitsplatzangebots als auch der Gewerbesteuereinnahmen. Derzeitige Gewerbeflächenausstattung Innerhalb der Stadt Esslingen konzentrieren sich aufgrund der bewegten Geländestruktur die Gewerbeflächen auf wenige Standorte: In der Talachse des Neckar liegen die traditionellen gewerblichen Standorte in Mettingen, Weil, Brühl, die Pliensauvorstadt, der Kernstadt, Oberesslingen, Zell und Sirnau. In der Summe prägen diese gewerblichen Standorte die Tallage des Neckar stark: Dabei hat sich entlang der Bahntrasse zwischen dem Merkelpark und der Gemarkungsgrenze in Zell eine nahezu durchgängige bandartige gewerbliche Struktur entwickelt, die sich zwischen dem Neckar und den Siedlungsflächen nördlich der Bahntrasse erstreckt und derzeit das Hauptpotenzial des Esslinger Gewerbestandortes darstellt. Der Standort Neckarwiesen befindet sich in Teilbereichen derzeit im Umbruch und ist zum Teil auch als Sanierungsgebiet ausgewiesen. Innerhalb dieses Gewerbebandes spielt infrastrukturell insbesondere die Nähe zu den S-Bahn-Haltepunkten und die Anbindung an die B 10 eine wichtige Rolle. 4, 5: Struktur- und Regionaldatenbank Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, LIS, 2014 Gewerbliche Standorte in Esslingen 59

60 60 Am Gewerbestandort in Sirnau haben sich großflächige Handelseinrichtungen (Metro, Möbel Rieger, Hornbach) angesiedelt. Der großflächige Gewerbestandort in Mettingen/ Brühl, wird vorrangig durch die Firma Daimler belegt. Der eher kleinteilige gewerbliche Standort in der Pliensauvorstadt entlang der B 10 befindet sich zurzeit im Umbruch; der gewerbliche Standort in Weil mit dem Neckarcenter ist ein weiterer großflächiger Handelsstandort. Darüber hinaus gibt es weitere größere Gewerbeflächen am Rande der Filderebene im Stadtteil Berkheim, die sich in Richtung A 8 orientieren. Am Westrand Berkheims erweitert die Firma Festo aktuell ihren Standort. Am Ostrand von Berkheim liegt ein weiteres Gewerbegebiet, das zu verkehrlichen Problemen im Ortskern führt. Im Esslinger Norden konnten sich aufgrund der Topografie nur sehr wenige und kleinteilige gewerbliche bzw. handwerkliche Standorte ansiedeln. Gewerbliche Flächenreserven Gewerbeflächenpotenziale sind für Esslingen in erster Linie notwendig, um ansässigen Firmen und Betrieben Erweiterungs- oder Auslagerungsmöglichkeiten bieten zu können. Dies gilt vor allem für Bestandsbetriebe, die oftmals innerhalb der bestehenden Strukturen wenig Entwicklungsmöglichkeiten besitzen oder unter ungünstigen Rahmenbedingungen wirtschaften müssen (verkehrliche Erschließung, ungeeignete Flächenzuschnitte etc.). Erst in zweiter Priorität ist der Bedarf an Gewerbeflächen für die Neuansiedlung von Firmen oder Betrieben von Bedeutung. Gewerbliche Flächenreserven existieren in der Stadt Esslingen nur innerhalb von bestehenden Gewerbegebieten. Dabei handelt es sich oft um eher kleinräumige gewerbliche Flächen in den Neckarwiesen Oberesslingen, in Sirnau und Berkheim. Darüber hinaus stellt der ebenerdige Parkplatz der Daimler AG am Rande des Werks in Mettingen eine betriebseigene Fläche für eine mögliche, eigene bauliche Weiterentwicklung dar. Nur ein geringer Anteil dieser Flächenreserven gehört der Stadt. Die Aktivierung privater Eigentümer gelingt kaum. Neue gewerbliche Flächen können zurzeit nicht erschlossen werden. Auch die Reaktivierung untergenutzter gewerblicher Areale erfolgt nur langsam. Im Hinblick auf eine betriebliche Bestandsentwicklung wird derzeit eine Erweiterungsfläche für die Firma Festo am Standort Berkheim realisiert, um dem für die Stadt Esslingen wichtigen Betrieb am dortigen Betriebsstandort eine mittelfristige räumliche Entwicklungsoption zu sichern. In der Neuen Weststadt entstehen in gemischten Strukturen Flächen für Wohnen und Dienstleistung, wobei die Nachfrage nach Wohnraum überwiegt. Im Bereich des ehemaligen Danfoss-Bauer-Areals in der Pliensauvorstadt wird aktuell die Frage der Nachnutzung brachgefallener Flächen diskutiert und eine qualitative Aufwertung angestrebt.

61 Gewerbesteueraufkommen Das Gewerbesteueraufkommen Esslingens ist über die Jahre sehr starken Schwankungen unterworfen, die deutlich von den Durchschnittswerten vergleichbarer Städte nach unten abweichen (Esslingen: 112,6; Vergleichskommunen: 134,5 Basis 2001 = Index 100). Auch die Summen der erzielten Steuereinnahmen sind unterdurchschnittlich. 6 In Esslingen sind die größten Arbeitgeber international tätige Konzerne des industriellen Automobil- und Maschinenbaus, die teilweise starken konjunkturellen Schwankungen unterliegen und die vielfältige Möglichkeiten zur Bemessung ihres Steueraufkommens haben. Die Stadt versucht, durch Ansiedlung anderer Branchen ihre konjunkturelle Abhängigkeit zu reduzieren und das Niveau des Steueraufkommens zu heben und zu stabilisieren Esslingen Ludwigsburg Reutlingen Pforzheim Ulm Heilbronn Indizierte Darstellung der Gewerbesteuereinnahmen von 2001 bis 2013 in Esslingen und vergleichbaren Städten in Baden-Württemberg 7 6,7: Struktur- und Regionaldatenbank Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, LIS, Mögliche Leitfragen für die Diskussion im Bürgerdialog ff Wie kann eine gewerbliche Entwicklung innerhalb der Stadt Esslingen räumlich sichergestellt werden? ffwo liegen Standorte mit Potenzial für eine gewerbliche Weiterentwicklung? ffwelche Entwicklungsperspektive kann bestehenden erfolgreichen Firmen in Esslingen geboten werden? ff Welche Bedeutung spielen gewerbliche Flächen bei der Innenentwicklung? Bestehen Optionen zu gemischten Nutzungen? ffwie können Rahmenbedingungen geschaffen werden, um den Branchenmix breiter aufzustellen, das Angebot an Arbeitsplätzen zu erhöhen (oder zu stabilisieren) und die Gewerbesteuereinnahmen der Stadt auf eine verlässlichere Basis zu stellen?

62 Kapitel 5.3 Städtische Mobilität 62 Mobilität ist ein Grundbedürfnis der Menschen und Grundvoraussetzung für zahlreiche Aktivitäten: Freizeitgestaltung, Arbeiten, Wirtschaften und Sich- Versorgen, aber auch Teilhabe des Einzelnen am gesellschaftlichen Leben. Mobilität ist daher ein wichtiger Aspekt von Lebensqualität und Wirtschaftskraft in einer Stadt. Mobilität ist zwar grundsätzlich positiv belegt, allerdings bringt sie beim motorisierten Verkehr zahlreiche negative Begleiterscheinungen wie Lärm- und Luftbelastung, Trennwirkung oder Parkierungsengpässe in den Quartieren mit sich. Der sogenannte Modal split stellt die Verteilung der Verkehrsarten im Verkehrsgeschehen dar. Zum Verkehrsverhalten der Esslinger Bürgerinnen und Bürger wurde 2011 eine Haushaltsbefragung 1 durchgeführt. Deutlich wird hierbei in Esslingen der grundsätzlich hohe Anteil an Verkehrsarten aus dem Bereich des Umweltverbunds. Dies sind alle Verkehrsarten außerhalb des motorisierten Individualverkehrs, also des Autos. Betrachtet man die Verteilung der Verkehrsarten innerhalb der Stadtteile, so zeigt sich, dass in den Höhenstadtteilen die Nutzung des Pkw deutlich höher liegt als in den Stadtteilen der Talachse. So belegen im Anteil der Pkw-Nutzung die Stadtteile Wiflingshausen mit 59% und Liebersbronn/ Kimmichsweiler sowie Rüdern/ Sulzgries mit einem Anteil von 57% die Spitzenplätze innerhalb der Stadt Esslingen, während das Auto beispielsweise in Mettingen, Zentrum und Oberesslingen nur einen Anteil von 29 bis 35% besitzt. Motorisierter Individualverkehr (MIV) Die Motorisierung in Esslingen im Durchschnitt bei knapp 600 Pkw/1.000 EW ist im Stadtgebiet unterschiedlich stark ausgeprägt. In den (nördlichen) Wohngebieten mit überwiegend Reihenhaus- und Einfamilienhausbebauung werden Werte von über 600 Pkw/1.000 EW erreicht, teilweise sogar über 700 Pkw/1.000 EW. In den dichteren Wohngebieten der Neckartallage sind hingegen teilweise deutlich weniger als 500 Pkw/1.000 EW angemeldet. 2 Dies dürfte u.a. auf dem vergleichsweise gut ausgebauten ÖPNV in der Tallage beruhen. 1: Haushaltsbefragung (Dr. Brenner Ingenieurgesellschaft mbh Aalen/Stuttgart). Hinweis: Erfasst wurde die Verkehrsmittelwahl der Esslinger Bürgerinnen und Bürger für Strecken innerhalb der Stadt (Binnenverkehr), aus der Stadt heraus sowie in die Stadt hinein 2: KDRS, Kfz-Zulassungsstelle, Stand: Insgesamt steht dem motorisierten Verkehr in Esslingen ein 271 km langes Straßennetz zur Verfügung. Hauptachse ist die B 10 mit Verkehrsbelastungen um die bis Kfz/24h im Neckartal, die eine Hauptschlagader des regionalen Straßennetzes darstellt. Eine wichtige Netzverbindung zu den Fildern und der A 8 ist die L 1192 mit Verkehrsbelastungen von ca Kfz/24h, die einzige leistungsfähige Straßenverbindung aus dem Neckartal in den Filderraum und daher ebenfalls stark vom regionalen Verkehr befahren. Ergänzt wird das Straßennetz durch die L 1150, die die Verbindung mit den Schurwaldgemeinden und ins Remstal sowie in den Raum Schorndorf/Winterbach herstellt. Diese Verbindung ins Remstal ist für den Schwerlastdurchgangsverkehr gesperrt. Die L 1199 hat zwischenzeitlich mit dem Bau des Kap-

63 Verkehrsmittelwahl der Esslinger Bürgerinnen und Bürger Gesamtverkehr ( Wege) Kraftrad 1% Pkw 44% Fahrrad 7% zu Fuß 24% Pkw-Mitfahrer 9% Verkehrsmittelwahl der Esslinger Wohnbevölkerung (Modal split) Umweltverbund: 46 % Motorisierter Individualverkehr: 54 % Binnenverkehr Gesamtverkehr Kraftrad 1% Pkw 44% Fahrrad 7% ( Wege - 70% des Gesamtverkehrs) Pkw Kraftrad 37% 1% ( Wege) Fahrrad 9% Pkw-Mitfahrer 9% zu Fuß 24% Pkw-Mitfahrer 9% zu Fuß 32% Bus 12% Stadt Esslingen 5% S-Bahn / Bahn Bus 10% Umweltverbund: 53 % Motorisierter Individualverkehr: 47 % Umweltverbund: 46 % Motorisierter Individualverkehr: 54 % Quelle: Haushaltsbefragung Entwicklung eines Verkehrsmodells für die Stadt Esslingen am Neckar Abb. Binnenverkehr Binnenverkehr ( Wege - 70% des Gesamtverkehrs) Pkw Kraftrad 37% 1% Pkw-Mitfahrer 9% 50% 1% 7% Rüdern, Sulzgries Wege 57% 13% 1% 3% 11% 2% 11% Serach Wäldenbronn 2% 1% 2% 55% 8% 13% 5% Wege zu Fuß Wege 32% 18% Bus 12% Neckarhalde 62% Wege Mettingen 29% 1% 12% 3% 3% 6% 2% 3% Hohenkreuz Wege 47% 2% St. Bernhard 1% 4% 32% Datum: % 11% 45% 6% Wege 28% 7% 10% Wege Weil, Brühl 5% 6% Zentrum 2% 1% 2% 34% 7% 6% 12% 45% 24% 6% 4% 3% 8% 30% 8% 1% 4% 35% 41% 12% 7% 1%1% 5% 19% 2% 11% 2% 23% 38% 10% 47% Sirnau Wege 2% 48% 38% 7% 48% 8% 22% 3% 10% Zell Wege 2% 1% 8% 17% Berkheim 8% 2% 3% 11% 20% Wege Oberesslingen 1 4% 4% 5% 14% 12% Oberesslingen Wege 4% 3% 9% 3% Wege 14% 15% 10% 11% 2% 14% Kennenburg, Hegensberg 30% Zollberg 1 48% 3% 41% 3% 9% Wege Wege 51% Wege 1% 1% 3% 14% Wege Oberesslingen 3 38% 8% 57% Wege 13% 9% Wege 6% 11% Pliensauvorstadt Zollberg 2 Liebersbronn, Kimmichsweiler 18% 1% 1% 7% 9% 2% 9% 21% 8% 34% Wege 12% Abb Wege 19% 18% Projekt-Nr.: 4004 L:\4004\HHB\Verkehrsmittelwahl.xlsx 2% 8% 3% 10% Wieflingshausen 59% Umweltverbund: 53 % 19% Motorisierter Individualverkehr: 47 % Quelle: Haushaltsbefragung Wege Fahrrad zu Fuß Werk-Bus Bus S-Bahn / Bahn Pkw-Mitfahrer Fahrrad Projekt-Nr.: 4004 L:\4004\HHB\Verkehrsmittelwahl.xlsx 9% Datum: % 2% 3% 8% 8% 6% 15% 10% 7% Bürgerdialog zur Stadtentwicklung in Esslingen am Neckar Bus 10% 5% Verkehrsmittelwahl der Esslinger Bürgerinnen und Bürger Handbuch Haushaltsbefragung (Dr. Brenner Ingenieurgesellschaft mbh Aalen/Stuttgart) S-Bahn / Bahn

64 64 3: Stadt Esslingen am Neckar 2008 Als Grundlage wurde 2008 eine Straßennetzhierarchie entwickelt, in der das Straßennetz nach der Verkehrsfunktionalität gegliedert ist. pelbergtunnels und dem Anschluss der B 14 an die B 10 in Untertürkheim als Verbindungsstraße ins Remstal erheblich an Bedeutung verloren, dient aber als Ausweichstrecke und ist für den Schwerlastverkehr (noch) geöffnet. Die L 1150 und die L 1199 weisen nach wie vor hohe Verkehrsbelastungen auf ( bis Kfz/24h), durchqueren in Esslingen auf langen Strecken Bereiche mit Wohn- und mit gemischten Nutzungen und tragen so stark zur Lärmbelastung in der Stadt bei. Da diese Straßen häufig überlastet sind, werden benachbarte Wohnquartiere durch Ausweichverkehre beeinträchtigt. Als Verkehrsverteiler in der Innenstadt hat der Altstadtring eine zentrale Bedeutung für den Ziel- und Quellverkehr der nördlichen Stadtteile sowie den Besucherverkehr der Altstadt. Auf den Altstadtring, der von bis Kfz/24h befahren wird, führen verschiedene Hauptsammelstraßen, die die Erschließung der angrenzenden Stadtteile übernehmen. Das Konzept der Straßennetzhierarchie 3 sieht eine Bündelung des Verkehrs auf einem definierten Hauptverkehrsstraßennetz vor, das in der Vergangenheit zur Vernetzung der polyzentrischen Stadtstruktur und der Verbindung zu den Nachbarstädten entwickelt wurde. Hierbei wird der Verlauf der Hauptstraßenachsen in Esslingen stark durch die Topografie und die historische Stadtstruktur geprägt. Diese Achsen werden heute neben den genannten Durchgangsverkehrsströmen auch stark vom Quell- und Zielverkehr belastet.

65 Die im Hinblick auf ihre Leistungsfähigkeit und die Struktur ihrer Randbebauung am stärksten belasteten Straßenabschnitte (unabhängig von den Anteilen des Ziel-/Quell- und Durchgangsverkehrs) innerhalb von Esslingen sind: die Schorndorfer Straße (L 1150) in Oberesslingen die Achse Talstraße/ Rotenackerstraße/ Hirschlandstraße als zentrale zuführende innerstädtische Achse entlang des Hainbachtals die Achse Sulzgrieser Straße/ Maienwalterstraße/ Krummenackerstraße als zentrale zuführende innerstädtische Achse entlang des Geiselbachtals die Mülbergerstraße als verbindende Zuführungsachse zum Altstadtring der Altstadtring selbst als zentraler Verteiler um die Altstadt hierbei insbesondere der östliche Teil die Mettinger Straße die Anschlussstelle Mettingen-Weil die Anschlussstelle Adenauer-Brücke die Dieter-Roser-Brücke (Anschlussstelle B 10) 65 Am stärksten belastete Straßenabschnitte in Esslingen

66 66 Eine Besonderheit im Esslinger Verkehrssystem sind die großen Brücken, die die B 10, den Neckar und in zwei Fällen auch die Bahnlinie queren. Die Brücken bündeln Verkehr zwischen den nördlich des Neckar gelegenen Stadtteilen und der B 10 sowie den südlichen Stadtbezirken. Da die Brücken zwischen den 1960er und 1970er Jahren erbaut wurden, besteht für nahezu alle großen Brücken im Stadtgebiet derzeit ein hoher Sanierungsbedarf (laut Tiefbauamt bis zu 100 Mio. EUR), der eine Herausforderung für den Esslinger Haushalt darstellt. Gewerblicher Verkehr Der gewerbliche Ziel- und Quellverkehr der Stadt Esslingen konzentriert sich auf das Hauptstaßennetz und belastet nur in Einzelfällen wie in Berkheim die Erschließung des Gewerbegebiets Ost oder in der Pliensauvorstadt angrenzende Wohnbereiche. Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) Das Grundgerüst des ÖPNV bilden die DB-Stammstrecken Stuttgart-Ulm und Stuttgart-Tübingen, die S-Bahn sowie das Busliniennetz des Esslinger Verkehrsbetriebs (SVE) und seiner Partner. Der schienengebundene öffentliche Verkehr bietet gute Nahverkehrsverbindungen in die gesamte Region, vom Flughafen über den Stuttgarter Hauptbahnhof in den ganzen Mittleren Neckar-Raum. Esslingen ist Mitglied des Verkehrs- und Tarifverbunds Stuttgart (VVS). Die S-Bahn-Linie S1 des Verkehrsverbunds Stuttgart, die zwischen Kirchheim unter Teck und Herrenberg über Stuttgart pendelt, hält an vier Haltestellen im Stadtgebiet und stellt damit einen großen Standortvorteil für Esslingen dar. Um den Umweg mit der S-Bahn über Stuttgart zum Flughafen zu umgehen, gibt es ab dem Esslinger Bahnhof die Buslinie 122 der END Verkehrsgesellschaft. Sie führt über Scharnhausen zum Flughafen. Derzeit wird die Wirtschaftlichkeit einer Stadtbahnverbindung zwischen Ostfildern und Esslingen untersucht, um den Filderbereich besser mit dem Schienenpersonenverkehr im Neckartal zu verbinden. Die Stadt Esslingen mit ihrem Städtischen Verkehrsbetrieb Esslingen (SVE) gehört zu den wenigen deutschen Städten, in denen Oberleitungsbusse verwendet werden. Oberleitungsbusse sind eine Mischung aus Omnibus und Straßenbahn. Für diesen Betrieb stehen Niederflur-Gelenk-Oberleitungsbusse zur Verfügung. Aktuell betreibt der SVE zwei Linien elektrisch, mit denen jedoch ca. ein Drittel der gesamten Personenbeförderungsleistung des SVE erbracht wird. Heute besteht der Esslinger Stadtverkehr aus über 20 Buslinien, die vom SVE, der END Verkehrsgesellschaft sowie drei Privatunternehmen betrieben werden. Für die Bedienung während der späten Abend- und Nachtzeiten stehen drei

67 Ruftaxiverbindungen zur Verfügung. Im November geht der neue Zentrale Omnibusbahnhof in der Stadtmitte in Betrieb. Die Buslinien werden durch einen integralen Taktfahrplan zeitlich eng an die S-Bahn angepasst. Unter einem großen Dach ist das witterungsunabhängige komfortable Umsteigen zwischen Bussen und Bahnen möglich. Seit 1994 gibt es in Esslingen die Möglichkeit zum Car-Sharing, das ursprünglich vom VCD betrieben und 2011 von Stadtmobil mit Sitz in Stuttgart übernommen wurde. Seit 2014 gibt es zusätzlich das Elektromobilitätsangebot Car2Go. Radverkehr Geradelt wird in Esslingen vor allem in der Talebene des Neckartals. Hier werden dementsprechend die höchsten Radverkehrsanteile erreicht neben den Stadtteilen Berkheim und Zollberg auf den Fildern. Der Neckartalradweg bildet dabei als durchgehende, weitgehend ebene, kreuzungs- und autofreie Verbindung zwischen den bevölkerungsreichsten Stadtteilen und der Innenstadt die Hauptachse. Verkehrsuntersuchungen zeigen, dass der Anteil des Radverkehrs am Gesamtverkehr in den letzten 15 Jahren von 5% auf 7 bis 9% 4 gesteigert werden konnte. In den vergangenen Jahren wurden im innerstädtischen Raum über 3 km neue Radwege gebaut oder eingerichtet. Derzeit ist ein wichtiger Lückenschluss im Bereich Innenstadt/Neue Weststadt und Neckartalradweg in Planung. Diese Maßnahmen werden ergänzt durch besondere infastrukturelle Angebote für Pedelecs wie Abstellanlagen mit Lademöglichkeiten, Fahrradverleih etc. Die Idee dahinter ist, mit dem verbreiteten Einsatz dieser Technik den durch die Topographie bedingten Nachteil auszugleichen und so den Anteil des Radverkehrs am Gesamtverkehr zu erhöhen. Auch die Stadtverwaltung leistet hierzu mit ihrer Dienstpedelecflotte einen Beitrag. 4: Haushaltsbefragung (Dr. Brenner Ingenieurgesellschaft mbh Aalen/Stuttgart) Radverkehrskonzept: Radverkehrskonzept 67 Im April 2013 wurde mit der Hindenburgstraße die erste Fahrradstraße in Esslingen eingeweiht. Mit einer Länge von 900 m ist diese Straße nicht nur eine der längsten Fahrradstraßen in der Region Stuttgart sondern auch die erste Fahrradstraße im Landkreis Esslingen. Eröffnung der Fahrradstraße, April 2013 (Foto: Peter Dietrich)

68 68 5: Haushaltsbefragung (Dr. Brenner Ingenieurgesellschaft mbh Aalen/Stuttgart) Durch die Zusammenarbeit mit örtlichen Radfahrverbänden, die Mitgliedschaft in der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundliche Kommunen Baden-Württemberg, das 19-Punkte-Programm zur Förderung des Radverkehrs sowie das im Jahr 2013 verabschiedete Radverkehrskonzept hat sich die Stadt eindeutig zur Förderung des Radverkehrs bekannt. Hierfür stehen neben sonstigen Projektmitteln jährlich EUR zur Verfügung. Fußgängerverkehr Mit einem Anteil von 24% liegt der Fußgängerverkehr in Esslingen deutlich über den entsprechenden Werten vergleichbarer Mittelstädte 5. Bezogen auf den Binnenverkehr werden Erledigungen heute zu einem Drittel zu Fuß getätigt. Den Fußwegen kommt daher eine wichtige Rolle bei der Verkehrsfeinverteilung und der Sicherung wohnortnaher Versorgungsstrukturen zu. Ihre barrierearme Benutzbarkeit ist von großer Bedeutung für fast alle Bevölkerungsgruppen. Ein attraktives und sicher nutzbares Fußwegesystem ist zudem Grundvoraussetzung dafür, einer alternden Gesellschaft so lange wie möglich die eigenständige Versorgung zu ermöglichen. Leider stellt die schwierige Haushaltslage der Stadt in den letzten Jahren den Unterhalt von Fußwegen und Fußgängerbrücken zunehmend in Frage. Verknüpfung unterschiedlicher Formen der Mobilität Ein wichtiges Ziel der Stadtverkehrsplanung ist eine verstärkte Vernetzung der Verkehrsmittel des Umweltverbunds. Hierzu wurde ein Konzept für den Ausbau von 15 Mobilitätspunkten im Stadtgebiet entwickelt, an denen je nach Zentralität ein unterschiedliches Angebot im Hinblick auf umweltfreundliche Verkehrsmittel zur Verfügung gestellt wird. Kernpunkte sind die Bahnhaltestellen mit ihren Vernetzungen zu den städtischen Buslinien sowie zu Car-Sharing- Stationen und Rad-Abstellmöglichkeiten, z.t. in Vandalismus-, Wetter- und Diebstahl-sicheren Radboxen. Eine Sonderstellung besitzt die geplante Mobilitätszentrale am Bahnhof Esslingen, in der neben den genannten Angeboten auch ein Fahrradverleih sowie eine Mobilitätsberatung erfolgen soll. In den Stadtteilen finden sich an den Mobilitätspunkten neben Haltestellen für Busse auch Radabstellplätze, Abstellplätze für Car-Sharing-Fahrzeuge sowie Elektroladesäulen. In den Linienbussen der städtischen Verkehrsgesellschaft besteht die Möglichkeit der Radmitnahme. Zusammen mit den Maßnahmen am Bahnhof Stadtmitte, Netzergänzungen, der intelligenten Verknüpfung der Verkehrssysteme untereinander, den Imagekampagnen, der Förderung stadtverträglicher E-Mobilität sowie weiteren Verbesserungen im Busverkehr soll es gelingen, den Anteil der Verkehrsmittel des Umweltverbundes an der Verkehrsmittelwahl weiter zu erhöhen.

69 Ruhender Verkehr In der Innenstadt stellt sich das Problem des ruhenden Verkehrs in besonderer Schärfe. In den Parkhäusern entlang des Altstadtrings stehen rund öffentliche Parkplätze zur Verfügung. Der Parksuchverkehr wird über ein dynamisches Parkleitsystem zu den einzelnen Parkierungsanlagen geführt. Trotz dieser hohen Zahl öffentlicher, gebührenpflichtiger Stellplätze besteht insbesondere im Umfeld der Kernstadt eine hohe Nachfrage nach Parkplätzen, die eine (gebührenpflichtige) Bewirtschaftung der Parkplätze im öffentlichen Straßenraum erfordert. Für die Einwohner wurden unterschiedliche Bewohnerparkzonen eingerichtet. Trotzdem ist in einigen Teilbereichen der Altstadt ein erheblicher Parksuchverkehr zu verzeichnen. Hierfür wird derzeit ein Parkierungskonzept erarbeitet, das Vorschläge zur Lenkung dieses Verkehrs unterbreitet. Es verfolgt darüber hinaus das Ziel, zentrale Bereiche der historischen Innenstadt vom Parkverkehr zu befreien. 69 Mögliche Leitfragen für die Diskussion im Bürgerdialog ff Wie kann Mobilität in Esslingen nachhaltig gesichert und wie können gleichzeitig die negativen Auswirkungen des motorisierten Individualverkehrs minimiert werden? ff Wie können die Verkehrsarten des Umweltverbundes (Bus, Bahn, Fahrrad, zu Fuß) weiter gestärkt werden? Wie kann eine intelligente Verknüpfung unterschiedlicher Verkehrssysteme in Esslingen gelingen? ff Wie kann das Angebot des öffentlichen Personen-Nahverkehrs noch weiter verbessert werden? Soll die Elektromobilität im Busnetz weiter ausgebaut werden (Oberleitungsbus, Elektro-Hybrid-Bus)? ffwie können alternative Mobilitätsangebote (gemeinschaftliche Mobilität, z.b.: Car-Sharing, Elektro-Mobilität) gefördert und im Stadtraum attraktiver gemacht werden? ffsoll eine weitere bauliche Entwicklung auf vorhandene ÖPNV-Knotenpunkte ausgerichtet werden, um zusätzlichen Individualverkehr zu vermeiden? ff Sind Ergänzungen im Esslinger Straßennetz sinnvoll und zielführend? Welche Lösungsmöglichkeiten gibt es für die am stärksten belasteten Straßenabschnitte in Esslingen?

70 Kapitel 5.4 Nutzung und Schutz von Landschaft 70 Stuttgarter Bucht Filder Schurwald/ Welzheimer Wald Die drei naturräumlichen Haupteinheiten im Stadtgebiet von Esslingen Die Kulturlandschaft im Stadtgebiet von Esslingen hat eine lange Tradition und ist außerordentlich vielfältig Die Gemarkung von Esslingen ist Teil des Schwäbischen Keuper-Lias-Landes und liegt innerhalb der drei naturräumlichen Haupteinheiten Filder, Schurwald/ Welzheimer Wald sowie Stuttgarter Bucht. Die drei sehr unterschiedlichen Naturräume wie auch das Neckartal mit seinen steilen Hängen prägen die Grundstruktur der Kulturlandschaft bis heute. Das älteste Zeugnis der frühen Besiedlung des Stadtgebiets sind Funde aus der Mittelsteinzeit (Beginn etwa um 9600 v. Chr.). Eine dauerhafte Besiedlung ist seit der Jungsteinzeit (Beginn etwa um 2200 v. Chr.) belegt. Die vor- und frühgeschichtliche Besiedlung des Raumes ging mit der Umwandlung von Wald in Ackerland und Rebfluren einher, bevorzugt im Bereich der Filderebene und der Stuttgarter Bucht. Die Filder, deren Name 1229 erstmals belegt wurde und die alte Mehrzahlform von Feld darstellt, ist Altsiedelland. Aufgrund der fruchtbaren Lehmböden wie auch der günstigen klimatischen Verhältnisse wurde die Filderebene bereits früh als landwirtschaftlicher Schwerpunktraum genutzt. Hier und im Neckartal entwickelte sich ein intensiver Acker- und Gemüseanbau, während sich in der Schurwaldfilder der Obstbau etablierte. Die Innere Fildermulde gehört trotz ihrer bereits großflächigen Überbauung auch heute noch zu den wertvollsten landwirtschaftlichen Gebieten Deutschlands; hier findet weiterhin intensive Landwirtschaft auf sehr guten Böden statt. Der Rand der Filderebene zum Neckartal wird heute überwiegend von Siedlungsbereichen dominiert. Der Schurwald im Norden erreicht als höchste Erhebung im Stadtgebiet knapp 500 m ü. NN. Das Gebiet ist auch heute noch zu einem Großteil bewaldet. Unterhalb des Schurwalds schließt sich bis zum Neckartal die landwirtschaftlich genutzte Schurwaldfilder an. Hier liegen zwischen den Siedlungsbereichen große zusammenhängende Obstwiesen. Diese reichen oftmals vom Stadtrand bis an den Schurwald. Durch Siedlungserweiterungen sind in der Vergangenheit große Teile der Streuobstwiesen überbaut worden, sodass ihr Anteil an der Gemarkungsfläche derzeit noch ca. 18% beträgt. Insbesondere in den Randlagen der Siedlungen breiten sich Gärten aus, die zur Einzäunung großer, bisher freier Flächen führen. Lössbedeckte Bereiche werden z.t. noch ackerbaulich genutzt. Die ursprünglich bäuerlichen Siedlungen der Schurwaldfilder wandelten sich zu Wohnvororten Esslingens. Im Neckartal wurde neben Ackerbau vor allem Weinbau betrieben. Im Mittelalter wurde Esslingen Zentrum von Weinbau und Weinhandel. Erste Begradigungen des Neckar zur besseren ackerbaulichen Nutzung im Talraum wurden im 19. Jahrhundert durchgeführt. Die Hänge des Neckartals mit Weinbergen, Streuobstwiesen und kleinteiligen Ackerflächen tragen maßgeblich zur beson-

71 deren landschaftlichen Vielfalt bei. Der Neckar und das Neckartal mit seinen steilen Talhängen prägen auch das Bild der gebauten Stadt. Die unbebauten Neckartalhänge sind aufgrund ihrer hohen Fernwirksamkeit von besonderer Bedeutung für die landschaftliche Eigenart des Planungsraums. Sie akzentuieren den geschwungenen Verlauf des Neckartals mit vorspringenden Geländespornen wie am Zollberg, bei Berkheim und im Bereich des Palmenwalds westlich von Weil sowie Ausbuchtungen wie im Bereich Champagne. Mit Beginn des 19. Jahrhunderts, dem Zeitalter der Industrialisierung, entwickelte sich Esslingen zu einer bedeutenden Industrie- (Textil- Leder-, Metallwaren und Werkzeugindustrie) und Motorenstadt (Maschinen- und Lokomotivenbau). Mit Ansiedlung der Maschinenfabrik Esslingen (heute Werk Mettingen von Daimler) wurde der Beginn der Industrialisierung in Esslingen eingeläutet, die sich vor allem im Neckartal vollzog. Bis 1950 nahm die Bebauung im Neckartal im Zuge der Industrialisierung sehr stark zu. Esslingen und Oberesslingen wuchsen durch neue Wohngebiete zusammen. Zahlreiche Gewerbe- und Industriebetriebe wurden in den Neckarwiesen und bei Mettingen errichtet. Durch den Ausbau des Neckarkanals und der Straßen hat sich das Bild der Landschaft im Neckartal stark verändert. Als Folge der starken Siedlungsentwicklung sind bäuerliche Elemente im Neckartal nahezu verschwunden; der Talboden wird von einem zusammenhängenden Siedlungsband mit ausgedehnten Gewerbeflächen und wichtigen Verkehrstrassen (Straßen, Schienen, Schifffahrt) eingenommen. Die heutige Kulturlandschaft wird von einem Nutzungsmosaik geprägt, das die unterschiedlichen geologischen und topographischen Bedingungen widerspiegelt. Insbesondere der Ausbau der Siedlungen und der Infrastrukturen orientierten sich maßgeblich an der Topographie des Stadtgebietes. Ca. 30% der Gemarkung Esslingens wird landwirtschaftlich genutzt. Davon wird auf etwa einem Drittel intensive Landwirtschaft (Acker, Grünland, Wein) betrieben und auf zwei Dritteln Obstanbau (überwiegend Streuobst). Die heutige Landnutzung in Esslingen (Stadt Esslingen; Datengrundlage: Gliederung der Markungsfläche, Stand März 2013, Verkehr (11,0%) Siedlung (31,0%) Sonstige (1%) Wasser (2%) Landwirtschaft (30,0%) Obst (61%) Grünland (7%) Acker- und Grünland (8%) Acker (16%) Wein (8%) Wald (25%) Landwirtschaftliche Nutzungen in Esslingen (Stadt Esslingen; Datengrundlage: Gliederung der Markungsfläche, Stand März 2013, 71

72 72 Esslingen um 1840 (Ausschnitte Top. Atlas des Königreichs Württemberg 1:50.000, Blatt 17, 1840, und Blatt 25, 1836) Esslingen um 1900 (Ausschnitte der TK 1:25.000, Blatt 7221 Stuttgart, 1899, und Blatt 7222 Plochingen, 1904)

73 73 Esslingen um 1950 (Ausschnitte der TK 1:25.000, Blatt 7221 Stuttgart, 1955, und Blatt 7222 Plochingen, 1952) Gottlob Friedrich Steinkopf, Das Neckartal mit dem Gestüt Weil und der Grabkapelle auf dem Württemberg, 1830, Öl auf Leinwand, 150 x 203 cm, Staatsgalerie Stuttgart, Erwerbung 1920

74 74 Heutige Landnutzung in Esslingen (Biotop-Informations- und Managementsystem BIMS, Verband Region Stuttgart 2010) Schutzausweisungen des Natur- und Landschaftsschutzes (Daten- und Kartendienst der LUBW 2012, Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg 2011)

75 Der Schutz der Landschaft Die Siedlungsentwicklung hat zu einer intensiven Überbauung großer Teile der Auenbereiche und Agrarflächen in Esslingen geführt. Die naturnahe Flusslandschaft ist bis auf wenige Stellen (Altarm bei Altbach) verschwunden. Unbebaute Freiräume sind in der Talebene des Neckar nur noch zwischen der Pliensauvorstadt und Weil sowie in kleinflächigen Bereichen wie den Mettinger Wiesen und dem Umfeld des Sirnauer Hofs anzutreffen. Die traditionell für den Gemüseanbau genutzten Flächen zwischen der Pliensauvorstadt und Weil stellen den einzigen großen zusammenhängenden Freiraum im Esslinger Neckartal dar. Die Nordhänge des Neckartals sind durch die Bachläufe von Geiselbach, Hainbach, Zimmerbach und Forstbach untergliedert. Bis auf das Geiselbachtal haben sich an den Gewässerläufen und ihren Seitenarmen Gehölzstrukturen erhalten, die vom Siedlungsrand bis zu den Höhen des Schurwalds reichen. Sämtliche Bachläufe sind im Unterlauf verrohrt, die ursprünglichen Mündungsbereiche wurden beim Ausbau des Neckar verlegt und überbaut. Den zusammenhängenden Streuobstwiesen, den Waldflächen und Gewässerläufen kommt eine große Bedeutung für die Artenvielfalt und die Vernetzung von Lebensräumen zu. Vor allem die noch vorhandenen Freiflächen in Hanglage erfüllen darüber hinaus wichtige Funktionen für das Siedlungsklima. Die Freiräume im Stadtgebiet Esslingens spielen zudem eine große Rolle für die Naherholung der Bevölkerung. Auf Esslinger Gemarkung wurde 1990 vom Landratsamt das Landschaftsschutzgebiet Esslingen (Schutzgebietsnummer ) ausgewiesen. Es umfasst 7 Teilgebiete mit einer Gesamtflächengröße von rund 880 ha. Wesentlicher Schutzzweck ist die Erhaltung der Vielfalt, Eigenart und Schönheit der noch unbebauten Flächen, die insbesondere durch die Streuobstwiesen, durch die Weinberglandschaft, durch die Waldränder und sonstige schützenwerte Grünbestände geprägt sind. Diese Flächen bestimmen den landschaftlichen Charakter und sind als natürlicher Lebensraum für Pflanzen und Tiere besonders wertvoll. Weitere Schutzzwecke sind die Erhaltung von Erholungsraum für die Allgemeinheit und der Schutz vor weiteren Beeinträchtigungen durch Kleinbauten und Einfriedigungen. 1 Quellen Kap. 5.4: PLANUNG+UMWELT (2012): Vorentwurf Landschafts- und Umweltplan, Stuttgart Huttenlocher, F.; Dongus, H. (1967): Geographische Landesaufnahme: die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 170 Stuttgart, Bad Godesberg Konzeptgruppe Landschaftsrahmenprogramm (1979): Konzept Landschaftsrahmenprogramm Baden-Württemberg, Stuttgart Landschaftsraum Filder: 1: www2.lubw.baden-wuerttemberg. de/public/abt2/dokablage/oac_13/ vo/1/ htm 75

76 76 Regionalplan: aufgaben-und-projekte/regionalplanung/regionalplan/ Landschaftspark Neckar: Zielarten sind vorrangig zu schützende Arten. Anhand der Zielarten werden Maßnahmen des Natur- und Landschaftsschutzes entwickelt, um ausgewählte, für eine Lebensgemeinschaft repräsentative Arten zu bewahren. Dabei wird vorausgesetzt, dass von Maßnahmen, die die anspruchsvollsten und am stärksten gefährdeten Arten in einem Lebensraum fördern, eine Vielzahl weiterer Arten profitieren kann. 2: Arbeitsgruppe Tierökologie und Planung, J. Trautner, Filderstadt, 2012 Zuständig für das Ausweisungsverfahren ist die Untere Naturschutzbehörde beim Landratsamt Esslingen. Eine Befreiung für Flächennutzungs- oder Bebauungspläne, die dem Schutzzweck zuwiderlaufen, bedarf der Zustimmung durch das Regierungspräsidium Stuttgart als höhere Naturschutzbehörde. Weitere Schutzausweisungen wie Naturschutzgebiete, Naturdenkmale, geschützte Biotope usw. sind der Karte auf Seite 74 im Handbuch zu entnehmen. Viele Flächen haben mehrfache Schutzausweisungen, z.b. nach dem Landeswaldgesetz, dem Wassergesetz oder dem Denkmalschutzgesetz, bzw. erfüllen unterschiedliche Funktionen (Waldflächen mit besonderen Funktionen). Die hohe Anzahl und die Ausdehnung der Schutzausweisungen war ein Ausdruck der Schutzbedürftigkeit der ökologischen Funktionen als Folge der rasanten Siedlungsentwicklung in der Vergangenheit. Zum Schutz der Freiflächen weist der Regionalplan Grünzüge und Grünzäsuren aus. Für die Weiterentwicklung der Landschaft wurden zudem regionale Masterpläne mit einer Vielzahl von Projekten entwickelt (Landschaftspark Region Stuttgart/ Neckar und Filder). Im Rahmen des Landschaftsparks Neckar des Verbands Region Stuttgart wurde ein Teil des Neckarufers auf Höhe des Freibads renaturiert und für den Rad- und Fußverkehr erschlossen. Erste Maßnahmen zur Renaturierung der Bachläufe wurden im Mündungsbereich des Hainbachs und des Zimmerbachs sowie am Zellerbach durchgeführt. Für den Landschaftsplan wurde in einem Fachbeitrag zur Tierwelt (Fauna) 2 das Vorkommen von landesweiten Zielarten der Fauna auf der Esslinger Gemarkung untersucht (sog. Biodiversitäts-Check ). Der Stadt Esslingen wird aus Landessicht eine besondere Schutzverantwortung für Streuobst, Rohbodenstandorte und Kleingewässer sowie für strukturreiche Weinberge und Trockenmauern zugewiesen. Auf der Esslinger Gemarkung wurden als Arten von landesweit höchster Schutzpriorität sog. Landesarten u.a. die Vogelarten Wendehals und Halsbandschnäpper, die ihren Lebensraum in den Streuobstwiesen haben, sowie die Amphibienarten Wechselkröte und Gelbbauchunke festgestellt, deren Restbestände sich auf den Schurwald und die ehemalige Sandgrube Nonnenklinge beschränken. Seit Herbst 2011 schafft die Stadt Esslingen jährlich durch die Anlage von temporären Gewässern im Schurwald neue Lebensräume für die Gelbbauchunke. Die Wiedererrichtung von Naturstein-Trockenmauern in den Weinbergslagen wird seit Mai 2014 gefördert. Für (zunächst städtische, später auch private) Streuobstwiesen wird derzeit (Stand September 2014) eine Projektkonzeption für die Beweidung mit Ziegen und Schafen ausgearbeitet. Das Konzept soll Fördermöglichkeiten für die landschaftsökologisch positive Beweidung der Streuobstwiesen ausloten und eine fachgerechte Pflege langfristig sicherstellen. Der Naturschutzbund Deutschland e. V., Ortsgruppe Esslingen, hat eine vorläufige Rote Liste der Brutvogelarten in Esslingens Außenbereichen erstellt. Vor allem Vögel der Gewässer, der Feldflur und Äcker sind selten.

77 77 Regionale Grünzüge und Grünzäsuren (Regionalplan, Verband Region Stuttgart 2009) Mögliche Leitfragen für die Diskussion im Bürgerdialog ff Wie sieht ein zeitgemäßer Schutz von Natur und Landschaft unter Beachtung der rechtlichen Vorgaben heute aus? ffwo bestehen Entwicklungs-, Sanierungs-, Änderungs- oder Anpassungsbedarfe der Schutzgebietskulissen, über die die Stadt selbst entscheiden kann? ff Gibt es Bedarf für neue schutzwürdige Zonen, um Esslingen noch lebenswerter zu machen?

78 Kapitel 5.5 Erholung, Sport und Gesundheit 78 Natur- und Landschaftserleben spielen eine besondere Rolle für die Regenerationsfähigkeit des Menschen. Wesentliche Voraussetzungen sind der Erholungsund Erlebniswert von Landschaften und Freiräumen sowie ihre Zugänglichkeit und Erreichbarkeit. Hierbei sind auch die Landschaftsbilder, insbesondere die Verbundenheit mit dem historischen Landschaftsbild, von Bedeutung. Besondere Relevanz für die Freiraumerholung besitzen zudem ruhige Bereiche ohne Lärmbelastung. Bereiche für die landschaftsbezogene Erholung Im Stadtgebiet von Esslingen bieten sich unterschiedliche Räume für die landschaftsbezogene Erholung an. Die Basis dafür bilden die Landschaftseinheiten mit ihren vorherrschenden Nutzungstypen wie Weinbau, Streuobstgebiete, Ackerflächen oder Wälder, die das Landschaftsbild maßgeblich prägen. Besondere Qualitäten für die Naherholung und das Landschaftsbild besitzen die großen zusammenhängenden Streuobstgebiete auf den Höhenlagen nördlich des Neckar, die den Übergang zum Schurwald darstellen, sowie die Weinbergsteillagen als landschaftliche Kulisse der Altstadt. Daneben prägen offene Acker-, Grünland- und Gartenstandorte die Schurwaldfilder. Die Siedlungen grenzen unmittelbar an wichtige Naherholungsgebiete an. In den nördlichen Höhenlagen und am Rand des Schurwaldes bieten sich von vielen Orten aus weite und spannende Ausblicke auf das Neckartal. Alle Waldflächen werden intensiv zur Erholung genutzt (Spaziergänge, Radfahren, Reiten etc.). Der überwiegende Teil der Waldgebiete ist als Erholungswald ausgewiesen 1. Im Neckartal und auf den Fildern sind nur kleinflächige Streuobstbereiche vorhanden. Die landwirtschaftlichen Flächen östlich von Weil werden intensiv für den Gemüseanbau genutzt. Die Bereiche östlich von Berkheim sind dagegen durchsetzt von Grünland und gliedernden Strukturen wie Baumreihen und Hecken. Sie sind insbesondere für die siedlungsnahe (Kurzzeit-)Erholung von Bedeutung. 1: Ministerium für ländlichen Raum, Ernährung, Wirtschaft und Forsten Baden-Württemberg (1994): Waldfunktionenkartierung Blatt L7322 Göppingen, Stuttgart Der Flusslauf des Neckar hat schon immer eine zentrale Rolle für die Entwicklung der Stadt gespielt, dennoch ist der Fluss oftmals kaum erlebbar: Die Stadt hat sich an vielen Stellen vom Fluss abgewandt. Eine Aufwertung der Uferareale hat bereits in Teilen durch das Projekt Landschaftspark Neckar stattgefunden. So entstand im Bereich des Freibades ein Radweg auf der Neckarseite. Im weiteren Verlauf in Richtung Naturschutzgebiet Alter Neckar wurden Sitzgelegenheiten und verschiedene Zugangsmöglichkeiten zum Neckar geschaffen. Im Norden des Neckartals vernetzen Hain- und Geiselbachtal das Neckartal mit

79 den umliegenden Höhenstadtteilen. Beide Talräume haben somit neben ihrer Bedeutung für die Umweltsituation im Neckartal eine hohe Vernetzungswirkung im Hinblick auf die Erholung. Ob nun eine für die Erholungsnutzung geeignete Landschaft tatsächlich entsprechend genutzt oder ein weniger geeigneter Freiraum in bestimmten Zeiten stärker frequentiert wird, hängt wesentlich von deren Zugänglichkeit und Erreichbarkeit ab. Für die Erlebnisfunktion von Bedeutung ist damit das Wegenetz. Es ist auf der Gemarkung Esslingen mit verschiedenen Wanderwegen, Radwanderwegen und einem Netz aus landwirtschaftlichen Wegen gut ausgebildet. Allein die Waldflächen werden durch ein ca. 90 km langes Wegenetz erschlossen. Ein Großteil der Siedlungsflächen liegt in einer guten Erreichbarkeit zu den umgebenden Erholungsflächen (Abstand max. 1,5 km). Landschaftsbezogene Erholung 79

80 80 Erholungsschwerpunkte und -infrastrukturen im Stadtgebiet Zu den Erholungsschwerpunkten im Stadtgebiet gehören spezifische Erlebnisund Erholungsinfrastrukturen, z. B. öffentliche Grünflächen und Parkanlagen wie die Burg mit innerem und äußerem Burgplatz, die Maille, der Merkelpark, das Schäfergelände oder die kleinflächige Schilleranlage. Damit verfügt Esslingen im Vergleich zu anderen Städten über wenig öffentliches Grün im Innenstadtgebiet. Dementsprechend hoch ist in der Regel der Nutzungsdruck. Die Grünflächen entlang des Neckar und seiner Kanäle sind für Esslingen ein unverzichtbarer und stark frequentierter Freiraum. Die Neckaruferbereiche wurden und werden deshalb im Rahmen der Konzeption Landschaftspark Neckar des Verbands Region Stuttgart (VRS) schrittweise als Erholungsraum aufgewertet. In Planung befindet sich der Neckaruferpark südlich Gleis 8, der sich unmittelbar südlich der Neuen Weststadt befindet und für die künftig dort wohnenden und arbeitenden Menschen wohnungsnahen Freiraum bieten soll. Ein Band mit vielfältigen Sportstätten erstreckt sich entlang der Römerstraße im Norden von Esslingen. Hier konzentrieren sich Sportplätze, der Reitverein, der Hockeyclub, Tennisplätze, Minigolf, Sporthalle und weitere Sportanlagen sowie der Segelflugplatz und die Modellflieger. Auch der große Waldspielplatz und das Evangelische Waldheim, in dem Ferienfreizeiten angeboten werden, liegen in diesem Bereich. Die Bachtäler Geiselbachtal und Hainbachtal stellen für die Bewohnerschaft in den Tallagen die wichtigsten Verbindungsachsen zwischen dem Neckarufer und den Grünflächen der Innenstadt sowie dem Sport-Schwerpunkt ( Sportpark ) an der Römerstraße sowie den weitläufigen Streuobstgebieten im Norden dar. Für die fußläufige Erreichbarkeit der Freiräume und der Sportanlagen im Norden haben die Grünverbindungen durch die Bachtäler eine zentrale Funktion. In der Stadt Esslingen gibt es derzeit ca. 100 städtische Spiel- und Bewegungsräume einschließlich der Schulfreiflächen, die ebenfalls öffentlich zugänglich und für Kinder und Jugendliche mit Bewegungsangeboten ausgestattet sind. Der TSV Berkheim hat 2013 am Waldrand einen Bikepark errichtet wird der Entreeplatz zum Gewerbegebiet Neckarwiesen unter der Adenauer-Brücke gestaltet und in diesem Zuge das Angebot für Skater erweitert. Auf der Neckarinsel gibt es zudem ein Eisstadion. Von den Stadtwerken Esslingen (SWE) werden drei Bäder in Esslingen betrieben: das Merkel sche Schwimmbad, das Neckarfreibad und das Hallen-Freibad Berkheim. Damit auch ältere Bürger zur Bewegung animiert werden, hat Dr. Martin Runge die sog. Fünf Esslinger als intergeneratives Angebot entwickelt ( Sie stellen eine Auswahl an Übungen mit dem Ziel dar, eine optimale Erhaltung des Bewegungssystems zu erzielen. Für die Übungen wurden Stationen an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet eingerichtet

81 (Waldspielplatz am Jägerhaus, Spielplatz Moltkestraße in Berkheim und im Patientengarten des Klinikums Esslingen). Auf Esslinger Gemarkung gibt es acht Kleingartenanlagen (z. B. Seracher Heide, Beckenhau, Untere Ebene in Zell etc., insgesamt ca. 31 ha), mehrere kleingartenähnliche Anlagen ohne Rechtsbezug zum Bundeskleingartengesetz (z. B. Zollberg-Ost, Pfostenacker, Krummenacker Heide) und neun Gartenhausgebiete (z. B. Bührleshecken, Haarschwärz, Stöckenberg etc., gesamt ca. 42 ha). Beeinträchtigungen der Erholungsfunktion Insbesondere durch Lärmbelastung kann es zu einer starken Beeinträchtigung des Erholungswertes kommen. So führt die Bundesstraße B 10 aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens zu einer deutlichen flächenhaften Verlärmung im Neckartal; hinzu kommt die Lärmbelastung durch das weitere Straßennetz, die Bahnlinie und die Einflugschneise des Flughafens Stuttgart. Intensiv belastete Räume liegen im Neckartal, in der Nähe von stark befahrenen Straßen und, im südöstlichen Bereich der Gemarkung, in der inneren Fluglärmzone. Auch die Freiräume an den Talhängen mit den Weinbergen und den Streuobstwiesen und auf den Fildern sind einer mittleren bis starken Lärmbelastung ausgesetzt. 81 Ruhige Landschaftsbereiche liegen überwiegend nördlich des Neckar: Hier zeichnen sich die nicht dem Neckartal zugewandten Bereiche der Schurwaldfilder und des Schurwalds durch eine überwiegend geringe Lärmbelastung aus. Mögliche Leitfragen für die Diskussion im Bürgerdialog ffwelche Bedarfe und Erwartungen haben die unterschiedlichen Erholungssuchenden an den Freiraum? Wie kann der Freiraum diesen Erwartungen jeweils entsprechen, welche Potenziale haben die verschiedenen Teilräume? ff Welche geänderten Bedarfe wird es zukünftig für Erholung geben? ff Wie kann der Neckar als zentrale Erholungsachse weiter entwickelt werden? ffreichen die vorhandenen innerstädtischen Grünflächen für die wohnungsnahe Erholung aus? ffwelche Qualitäten sollen für die Wochenenderholung gesichert werden? ffwie können die verschiedenen Erholungsbereiche über Grünverbindungen miteinander vernetzt werden (Bereich südl. Neckar mit Bereich nördlich Neckar, Neckartalachse mit südlichen und nördlichen Erholungseinrichtungen)?

82 Kapitel 5.6 Umwelt: Klima, Energie, Lärm und Luft 82 1, 2: Landeshauptstadt Stuttgart, Amt für Umweltschutz, Abt. Stadtklimatologie (2012): Klimaanpassungskonzept Stuttgart KLIMAKS: de/index.php?klima_kliks_ klimaanpassungskonzept Im Zuge des Klimawandels wird die Hitzebelastung in Stadt und Region ein zunehmendes Problem Bis zum Jahr 2050 lassen die Ergebnisse der Klimamodelle für Baden-Württemberg einen Temperaturanstieg um ca. 2 C im Winter und 1,5 C im Sommer erwarten. Damit verbunden ist eine Zunahme der Sommertage (Maximaltemperatur >25 C) um ca. 30 % sowie der heißen Tage (Maximaltemperatur >30 C) um nahezu das Doppelte 1. Es deutet einiges darauf hin, dass sich Hitzesommer wie im Jahr 2003 künftig öfter wiederholen könnten. In dicht bebauten Innenstadtbezirken wird sich der Wärmeinseleffekt durch das Aufheizen versiegelter Flächen noch weiter verstärken. Die Zunahme von Tagen und insbesondere von Nächten mit hohen Temperaturen belasten die menschliche Gesundheit: Es kommt zu Hitzestress und einer messbaren Beeinträchtigung insbesondere des Herz-/Kreislaufsystems für Ältere, Kinder und kranke Menschen. Im Sommer 2003 waren schätzungsweise 2000 Sterbefälle in Baden-Württemberg der hitzebedingten Mortalität zuzurechnen 2. Angesichts des demografischen Wandels und der Zunahme des Anteils älterer und hochbetagter Menschen wird auch die Zahl hitzeempfindlicher Menschen steigen. Die stadtklimatische Situation in Esslingen wird im Wesentlichen durch das Neckartal bestimmt: Der Mittlere Neckarraum zählt zu den windärmsten Gegenden Deutschlands. Die topografische Lage mit den gegen die Fließrichtung des Flusses verlaufenden Seitentälern verhindert hier bei windstillen Wetterlagen einen effektiveren Luftaustausch. Vor allem über den versiegelten Bereichen der Innenstadt und Oberesslingens kann sich die Luft über Tage hinweg erwärmen. Es kommt zum Wärmeinseleffekt, der vor allem bei länger andauernden austauscharmen Wetterlagen zu einer fehlenden Durchmischung der Luft und einer Zunahme der Luftschadstoffe führt. Diese einander verstärkenden Probleme werden sich im Zuge des Klimawandels weiter verschärfen. Bereits in den 1980er Jahren wurden die Probleme vor allem im Zusammenhang mit der seinerzeit schlechteren Luftqualität erkannt. Schon der geltende Flächennutzungsplan wurde auf Grundlage klimatologischer Untersuchungen des Nachbarschaftsverbands Stuttgart erarbeitet. Einen wirksamen klimatischen Ausgleich leisten die durch die Bildung von Kaltluft entstehenden Hangabwinde: So fließt die aus dem Schurwald einströmende kühlere Luft hangabwärts. Die Freihaltung der Frischluftentstehungsgebiete und der Abflussbereiche, also der Leitbahnen für die kühlere Luft, bis in Siedlungsbereiche spielt daher eine besondere Rolle. Vor allem Streuobsthänge funktionieren als klimaökologische Ausgleichsräume, da sie bei ausreichender Größe eine Luftzirkulation zum darunterliegenden Belastungsraum ermöglichen und die Luft dabei filtern. Von hoher Bedeutung sind in dieser Hinsicht die Seitentäler des Neckar, insbesondere das Hainbachtal und das Geiselbachtal.

83 Zweck des Klimaatlasses 3 ist es, die für eine fehlerfreie Abwägung klimatischer und lufthygienischer Belange benötigten Grundlagenmaterialien zu erarbeiten und für die Planungen des Verbands bzw. der Städte und Gemeinden in der Region Stuttgart aufzubereiten. Die Maßstäblichkeit der Untersuchungen ist dabei auf die Ebene der Regionalplanung bzw. Flächennutzungsplanung abgestimmt, speziell auf die Zuordnung von bebauten und nicht bebauten Flächen. Der Klimaatlas enthält grundlegende Informationen über Wind, Sonnenstrahlung, Temperatur und Niederschlag in der Region Stuttgart. Darauf aufbauend werden Aussagen getroffen, wo Kaltluft entsteht und wie der Luftaustausch vonstatten geht. Auszug aus dem Klimaatlas 3 : Tage mit Wärmebelastung in Esslingen 83 Die Auswirkungen des Klimawandels betreffen praktisch alle Lebensbereiche Auch bei den Niederschlägen machen sich die Klimaveränderungen deutlich bemerkbar. Es ist eine sehr ausgeprägte Erhöhung der Gebietsniederschläge im Winterhalbjahr um bis zu ca. 30 % zu beobachten, während die Niederschläge im Sommerhalbjahr eher abnehmen. Im Sommer regnet es zwar weniger häufig, dann jedoch mit höherer Intensität als Starkregen zum Teil mit Hagel. 4 Hier zeigt sich eine hohe Verwundbarkeit im Bereich der Flusslandschaften sowie des Wasserhaushalts: Hochwasserrisiken nehmen zu; gleichzeitig bringen Niedrigwasser und Wassermangel ökonomische Risiken mit sich. Erwartet werden Produktionsausfall, Probleme bei der Schiffbarkeit des Neckar, der Kühlung von Kraftwerken sowie bei der Bewässerung von landwirtschaftlich genutzten Flächen. 3: Klimaatlas des Verbands Region Stuttgart 2008, 4: Landeshauptstadt Stuttgart, Amt für Umweltschutz, Abt. Stadtklimatologie (2012): Klimaanpassungskonzept Stuttgart KLIMAKS: de/index.php?klima_kliks_ klimaanpassungskonzept

84 84 5: org/aufgaben-und-projekte/ regionalplanung/projekte/klimamoro/ 6: 7: Der Abschlussbericht zum Download: publikationen/vulnerabilitaetsbericht_ Region_Stuttgart_Endfassung_ Juni_2011_1.pdf Weitere Informationen: Klimaschutzkonzept: de/esslingen+_+co/ Klimaschutzkonzept Klimaschutzinitiative Esslingen & CO: ESSLINGEN+_+CO.html Energienutzungsplan: de/43+projekte+_+mehr/ Energienutzungsplan Bilanzberichte: Städte und Regionen müssen sich an die Auswirkungen des Klimawandels anpassen Neben Maßnahmen zur Begrenzung des Klimawandels durch Reduzierung des CO 2 Ausstoßes sind Anstrengungen zur Anpassung an die unvermeidbaren Folgen des Klimawandels erforderlich. Um bisherige Aktivitäten in der Region Stuttgart zu bündeln und weiterzuentwickeln, haben sich u.a. der Verband Region Stuttgart sowie die Städte Esslingen am Neckar und Ludwigsburg in dem Projekt Raumentwicklungsstrategien zum Klimawandel zusammengefunden 5. Es wurde von Mitte 2009 bis April 2011 als eines von insgesamt sieben Modellprojekten durch das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung und das Bundesinstitut für Bauwesen und Raumordnung gefördert und wissenschaftlich begleitet 6. Im Rahmen des Modellprojektes wurde dargelegt, dass die Region Stuttgart sogar überdurchschnittlich von den Klimafolgen betroffen sein wird. Dazu gehören häufigere Hochwasserereignisse, die Verdrängung wärmeempfindlicher Pflanzen, eine Zunahme der Erosionsgefahr und nicht zuletzt eine stärkere Belastung der Menschen durch zunehmende Hitze. Der Verband Region Stuttgart setzt bei Maßnahmen gezielt an überörtlich relevanten Aspekten an, etwa um klimarelevante Freiflächen zu sichern. Der Abschlussbericht Vulnerabilität in der Region Stuttgart 7 beinhaltet u.a. regionale Prognosekarten zu Sturmschadenrisiko, Baumarteneignung und Vulnerabilität der Bevölkerung. Zurzeit arbeitet die Stadt mit dem Verband Region Stuttgart und der Stadt Ludwigsburg unter Förderung des Bundesumweltministeriums am Anschlussprojekt KARS Klimaanpassung Region Stuttgart. Ziel ist es, Klimawandel- und Extremwetteraspekte in nachhaltiger Weise in die Stadtentwicklung einzubeziehen, um die Robustheit der Systeme und deren Zukunftsfähigkeit zu erhöhen. Klimaschutz und energetische Stadterneuerung sind zentrale Themen in Esslingen Ein großer Teil des Treibhauseffektes und des damit verbundenen Klimawandels wird durch das urbane und industrielle Wachstum in den städtischen Ballungsräumen verursacht. Deshalb wird von Städten und Stadtregionen erwartet, nachhaltige Zukunftsmodelle mit dem Ziel einer Verringerung der klimarelevanten Spurengase Kohlendioxid, Methan und Stickstoff zu entwickeln. Alle tragen Verantwortung, die viel diskutierten Klimaschutzziele in die Tat umzusetzen. Dieser Verantwortung stellt sich Esslingen am Neckar bereits seit Langem. Seit 2001 ist die Stadt Mitglied im Klimabündnis und seit 2011 auch im europäischen Netzwerk Covenant of Mayors/ Konvent der Bürgermeister/

85 innen. Das politische Bekenntnis für ein gemeinsames Ziel im Klimaschutz und die damit verbundene Verpflichtung wurde in Esslingen im Jahr 2007 durch den Gemeinderatsbeschluss formuliert: 25% weniger CO 2 -Emissionen im Stadtgebiet Esslingen bis zum Jahr 2020 im Vergleich zu Um dieses Ziel zu erreichen wurde ein Klimaschutzkonzept erarbeitet, das von einer hauptamtlichen Klimaschutzmanagerin (Stabstelle Klimaschutz) umgesetzt wird. Das integrierte Konzept für Energie und Verkehr von 2010 enthält eine CO 2 -Bilanz für die gesamte Stadt, wonach Esslingen im Jahr 2007 über t CO 2 emittiert hat. Schwerpunkt des Konzeptes ist ein umfassendes Maßnahmenpaket aus 43 Bausteinen mit Kosten, Wirksamkeit und Zeitplan für die Umsetzung, von dem inzwischen einiges realisiert wurde: So konnten mit dem Kommunikationskonzept der Klima-Initiative Esslingen & CO 2, alle Esslinger Akteure eingebunden und alle Projekte unter ein Dach gebracht werden wurde das Energiezentrum Esslingen als erste Anlaufstelle für Bürgerschaft, Gewerbe und sonstige Interessierte eröffnet. Insgesamt konnte im Jahr 2013 verglichen mit 2007 der CO 2 -Ausstoß um 13,7% gesenkt werden. Entwicklung der CO 2 -Emissionen und des Endenergieverbrauchs in der Stadt Esslingen 9 85 Produkution erneuerbarer Energien in der Stadt Esslingen 10 8: 9, 10: Klimabilanzbericht der Stadt Esslingen, Juni 2014

86 86 Ein zentrales Projekt des integrierten Klimaschutzkonzeptes ist der Energienutzungsplan. Als strategisches, GIS-basiertes Planungsinstrument wird er bei der energetischen Planung und Entwicklung von Stadtteilen und Quartieren herangezogen. Er zeigt auf, wo das größte Energieeinsparpotenzial liegt und wo es Potenziale für die Nutzung und Erzeugung erneuerbarer Energie gibt. Das Planwerk dient als Grundlage für ein zukünftiges Konzept für erneuerbare Energien (Wind, Sonne, Geothermie, Biomasse). Der Energienutzungsplan wurde im April 2013 vom Ausschuss für Technik und Umwelt beschlossen. Auf dem Energienutzungsplan baut der Masterplan Energetische Stadterneuerung auf. Dieser definiert 11 Gebiete in der Stadt, die ein großes Energieeinsparpotenzial sowie z.t. städtebauliche Verbesserungspotenziale aufweisen. Der Masterplan beinhaltet Empfehlungen zur zeitlichen und fachlichen Priorisierung der Gebiete im Hinblick auf eine energetische Stadterneuerung/ -sanierung. Im Sommer 2014 wurde der Plan vom zuständigen Gremium beschlossen. Derzeit läuft eine Studie Potenzial regenerativer Energien in Esslingen am Neckar. Sie soll klären, in welchen Bereichen weitere Aktivitäten zur Nutzung erneuerbarer Energien besonders sinn- und wirkungsvoll wären. Auszug aus dem Masterplan Energetische Stadterneuerung (Stadt Esslingen am Neckar, Stadtplanungs- und Stadtmessungsamt, September 2014)

87 In Bezug auf die Windenergie hat sich die Stadt 2011 entschlossen, mit einer Teilfortschreibung des derzeit rechtskräftigen Flächennutzungsplanes frühzeitig geeignete Flächen für die Windkraftnutzung planerisch zu sichern. Der Vorentwurf dazu wurde im Juli 2012 beschlossen. Die Grundlage bildete eine Flächenpotenzialanalyse zur Windkraftnutzung. Hierbei wird eine formale Prüfung von Standortkriterien aus den Bereichen Infrastruktur, Städtebau und Umwelt durchgeführt. Die Kriterien, wie z. B. Lärmvorsorgeabstände zu Siedlungen und Sicherheitsabstände zu Infrastruktureinrichtungen, orientieren sich am Windenergieerlass der Landesregierung Baden-Württemberg (2012) und stellen Ausschlusskriterien für eine Errichtung von Windkraftanlagen dar. In einem weiteren Schritt wurden Potenzialflächen mit geeigneten Windgeschwindigkeiten mit naturschutz- und forstrechtlichen Prüfflächen überlagert und einer Abwägung unterzogen: Mehrfach sich überlagernde und randlich liegende Prüfflächen wurden ausgeschlossen. So verbleiben aktuell insgesamt 3 Konzentrationszonen auf Esslinger Gemarkung mit einer Flächengröße von insgesamt ca. 273 ha als geeignete Flächen für Windkraft. Diese Flächen liegen teilweise im Bauschutzbereich des Flughafens Stuttgart. Anlagen sind dort ab einer bestimmten Höhe genehmigungspflichtig. Derzeit findet die Abstimmung der unterschiedlichen öffentlichen Belange untereinander statt. 87 Konzentrationszonen Windenergie (Rechtlicher Teilflächennutzungsplan Windenergie, Vorentwurf 2012, Stadt Esslingen am Neckar)

88 88 Hohe Lärmbelastung in vielen Bereichen des Stadtgebiets Lärm ist nicht nur belästigend, er kann auch krank machen. Umfragen zufolge empfinden die Menschen in Baden-Württemberg den Straßenverkehr als Hauptlärmquelle, danach folgen Flugverkehr, laute Nachbarn und Schienenverkehr. Industrie- und Gewerbeanlagen sowie Anlagen für Sport- und Freizeitaktivitäten stören demgegenüber nur an wenigen Orten 11. Insbesondere die südöstlichen Teile der Gemarkungsfläche Esslingens sind nicht unerheblich von Fluglärm durch den Flughafen Stuttgart belastet. Die Stadt hat hier keine direkten Einflussmöglichkeiten; sie setzt sich jedoch im Arbeitskreis Filder für die Einhaltung der rechtlichen Vorgaben sowie für eine Verbesserung der Situation ein. So wurde bis 2006 bereits ein Lärmschutzfensterprogramm umgesetzt. Neben dem Flugverkehr sind die für die Stadtentwicklung relevanten Lärmquellen insbesondere der Schienen- sowie der Straßenverkehr. Die Senkung der verkehrsbedingten Lärmbelastung und der Schutz ruhiger Gebiete vor zukünftiger Verlärmung stehen daher nicht nur im Fokus der Öffentlichkeit, sondern sind auch wichtige Handlungsziele für alle Ebenen in Politik und Verwaltung. Ein europaweit einheitliches Konzept, mit dem schädliche Auswirkungen durch Umgebungslärm vermieden oder gemindert werden sollen, legt die Richtlinie 2002/49/EG 12 des Europäischen Parlaments und des Rates über die Bewertung und Bekämpfung von Umgebungslärm fest. Ein bestimmter Lärmgrenzwert, der gegebenenfalls auch eingeklagt werden kann, ist nicht vorgesehen; es gibt jedoch Auslösewerte, ab denen ein Aktionsplan erstellt werden muss. 11: 12: &uri=celex:32002l : de/servlet/is/67360/ So ist auch die Stadt Esslingen am Neckar gesetzlich dazu verpflichtet, Maßnahmen gegen den Verkehrslärm zu erarbeiten. Nachdem im Jahr 2010 bereits die erste Stufe der Lärmaktionsplanung durchgeführt und umgesetzt wurde (z. B. Flüsterasphalt und Geschwindigkeitsreduzierung auf der B 10, Lärmschutzwand Sirnau, Geschwindigkeitsüberwachungen), laufen derzeit die Arbeiten an der zweiten Stufe. Es liegen bereits Lärmkarten zum Ausmaß Lärmschutzbereich des Flughafens Stuttgart (EDDS) 13

89 des Verkehrslärms vor. Zu diesen findet aktuell ein Mitwirkungsverfahren statt, das der Bürgerschaft die Gelegenheit bietet, auf ihre Belastungssituationen hinzuweisen und Vorschläge zur Reduzierung des Lärms zu machen 14. Für die vorgeschlagenen Maßnahmen werden dann Wirksamkeit, Realisierbarkeit und Kosten ermittelt. Damit soll auch ausgeschlossen werden, dass nicht Verbesserungen an einer Stelle zu Verschlechterungen an anderer Stelle führen. Ein Ziel der EU ist zudem, nicht nur innerhalb der Gebäude ruhige Bereiche zu haben, auch im Freien soll die Belastung erträglich sein. Schließlich werden die Maßnahmen priorisiert. Die Umsetzung erfolgt nach Beschluss des Gemeinderats und ist für 2015 vorgesehen. Alle fünf Jahre muss an die EU berichtet werden, welche Maßnahmen ergriffen und welche Verbesserungen erreicht wurden. 14: laermaktionsplanung 15: ACCON GmbH (2003): Kommunale Lärmminderungsplanung Esslingen. Lärmsituation und Maßnahmen. Im Auftrag der Stadt Esslingen am Neckar. In der Gesamtlärmbelastung der kommunalen Lärmminderungsplanung werden im Gegensatz zu aktuelleren Daten wie beispielsweise der Lärmaktionsplanung nach EU-Umgebungslärmrichtlinie alle Schallquellen berücksichtigt (Straßen-, Schienen-, Fluglärm, Gewerbe- und Sportlärm). In der Karte Gesamtlärmbelastung tags werden die Ergebnisse der Gesamtlärmbetrachtung für das Jahr 2000 (tags und abends 6-22 Uhr) aus der kommunalen Lärmminderungsplanung der Stadt Esslingen dargestellt

90 90 Luftreinhaltung Klima und Luft sind als wichtiger Belang der räumlichen Planung im Rahmen der Abwägung fester Bestandteil der Regionalplanung, der Bauleitplanung, von Umweltverträglichkeitsprüfungen und Standortuntersuchungen. Für eine sachgerechte Berücksichtigung dieser Belange werden flächenbezogene Informationen benötigt. Von 1982 bis 2003 wurde in der Fritz-Müller-Straße in Esslingen eine Hintergrund-Luftmessstation des Landes betrieben. Für den Mittleren Neckarraum liegen inzwischen keine kontinuierlichen Messungen mehr vor. Als Planungsgrundlagen steht daher nur der Klimaatlas des Verbandes der Region Stuttgart 16 zur Verfügung. Klimaanalysekarten geben Auskunft über die Luftbelastung in verschiedenen Bereichen der Region Stuttgart. Zwischen einzelnen Klimaelementen und der Luftverschmutzung bestehen teilweise erhebliche Abhängigkeiten. So sind in Frischluftentstehungs- und -abflussgebieten Luftbelastungen besonders problematisch, da jene die Luft in belasteten Bereichen im Talraum verdünnen und an Hitzetagen abkühlen sollen. Gefährdet sind aber auch Kaltluftsammelgebiete im Talraum, in denen sich Schadstoffe bei tagelanger fehlender Durchmischung anreichern. Besonders im Herbst kann dies im Zusammenhang mit Nebelbildungen zu gesundheitlichen Belastungen führen. 16: information-und-download/ veroeffentlichungen/klimaatlas/ 17: Daten zur Luftbelastung Amt für Umweltschutz, Stadt Stuttgart 2007 Luftbelastung in Esslingen im Regionalplan Region Stuttgart 17

91 Quelle Schadstoffquellen Kohlendioxid CO 2 Feinstaub PM 10 Kohlenmonoxid CO Stickoxide NOx Schwefeldioxid SO 2 Treibhausgase VOC Verkehr Industrie und Gewerbe Kleine/ mittlere Anlagen (Hausbrand/ Heizungen) Sonstige technische Einrichtungen (Abfallwirtschaft, Abwasserreinigung, Gasverteilung, Geräte, Maschinen) Summe Verkehr: Im Jahr 2006 wurden in der Grabbrunnenstraße von Februar bis April Voruntersuchungen für Spotmessungen durchgeführt, dabei wurden für Ruß 5,7 und für NO 2 63 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft gemessen 19. Experten halten 5 Mikrogramm beim Ruß und 60 Mikrogramm beim Stickstoffdioxid für problematisch 20. Bis Ende 2014 entscheidet die LUBW, ob dort weitere Messungen vorgenommen werden. Hausbrand, Heizung: Die Stadt hat über das gesamte Stadtgebiet eine Satzung über die beschränkte Verwendung luftverunreinigender Brennstoffe erlassen. Im Zusammenhang mit dem Klimaschutz und CO 2 -Minderungskonzept werden bei Holzpellet- und Holzhackschnitzelanlagen Ausnahmen zugelassen. Industrie und Gewerbe: Belastungen durch Industrie und Gewerbe sind insgesamt zurückgegangen sie treten eher lokal auf. Gesamtemissionen (2004) in der Region Stuttgart in Tonnen pro Jahr 18 18: LUBW 2007, verändert 19: LUBW : Aussagen Herr Valet in der Esslinger Zeitung vom Juli Mögliche Leitfragen für die Diskussion im Bürgerdialog ff Wie kann sich die Stadt an die erwarteten Folgen des Klimawandels anpassen? ff Welchen Beitrag kann die Stadtentwicklung zum Klimaschutz leisten (z. B. bei Sanierung und Neubau)? ff Wie kann eine effiziente Energienutzung mit einem hohen Anteil erneuerbarer Energie für Strom und Wärme aussehen? ffwie kann jeder einzelne umweltfreundlich mobil sein und emissionsarm heizen? ff Wie können Verkehrsemissionen nachhaltig reduziert werden?

92 Kapitel 6 Finanzierung der Stadt 92 Bei den folgenden Erläuterungen handelt es sich um eine vereinfachte Darstellung der Sachverhalte. Konkrete Zahlen hierzu sowie ausführliche Erläuterungen finden Sie im Haushaltsplan der Stadt Esslingen sowie im Internet unter Straßen und Brücken, Schulen und Kindergärten, Busse und Bahnen, Krankenhäuser und Kultureinrichtungen dies alles und noch einiges mehr hält eine Stadt für ihre Bürgerinnen und Bürger bereit. Diese infrastrukturelle Ausstattung, die öffentlichen Angebote und Leistungen machen die Lebensqualität in einer Stadt aus. Sie müssen über den städtischen Haushalt finanziert werden. Verschiedene Einkommensquellen stehen einer Kommune dafür zur Verfügung. Wie setzen sich die Einnahmen und Ausgaben von Esslingen zusammen? Einnahmequellen Öffentliche Abgaben: Steuern (Gewerbesteuer, Gemeindeanteil Einkommenssteuer, Grundsteuer, Gemeindeanteil Umsatzsteuer, sonstige Steuern), Gebühren, Beiträge Finanzzuweisungen des Landes (FAG etc.) Verwaltungs- und Betriebseinnahmen (Kostenerstattungen, Veräußerungserlöse, Nutzungsentgelte/ Mieten, etc.) Zinsen, Erträge aus Finanzanlagen Ausgaben/Aufwendungen Aufwendungen für Sach- /Dienstleistungen, Personalaufwendungen Zuschüsse an Dritte (Vereine, freie Träger etc.) Abschreibungen Zinsen und ähnliche Aufwendungen Umlagen (Gewerbesteuer, FAG- Umlage, Kreisumlage) Sonstige Aufwendungen Die wichtigste Finanzierungsquelle sind die Steuereinnahmen, die auf der Wertschöpfung der Bürgerinnen und Bürger sowie der örtlichen Industrie und des Gewerbes basieren 1. Über die Hälfte der Einnahmen der Stadt beruht auf der Gewerbesteuer und dem Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer der Einwohner. Ändern sich die Einwohner- oder Arbeitsplatzzahlen oder auch die Bevölkerungsstrukturen in der Stadt, hat dies Auswirkungen auf die Höhe der städtischen Steuereinnahmen. Wieviel woher? Die wichtigsten Finanzierungsquellen der Stadt Esslingen 2 Öffentlich- und privatrechtliche Entgelte (6,8%) 1: Haushaltsrede 2014, Finanzbürgermeister der Stadt Esslingen a. N. Bertram Schiebel 2: Präsentation der Stadtkämmerei zum Haushaltsentwurf 2014, Sonstige Erträge (8,0%) Zuwendungen (22,5%) Steuern (62,8%)

93 Bei den Ausgaben fließt das meiste Geld in Kinderbetreuung und soziale Aufgaben. Auch die Verwaltung und der öffentliche Verkehr sind große Ausgabenposten. Sport (5,4%) Öffentliche Sicherheit und Ordnung (6,5%) Verwaltung und Steuerung (17,1%) Schule (11,0%) Kultur (10,0%) Kinderbetreuung und Soziales (23,0%) Verkehr (15,5%) Bauen, Umwelt, Wirtschaft und Tourismus (11,5%) Wofür wieviel? Aufwendungen der Stadt Esslingen für folgende Produktbereiche (in Tsd. Euro) 3 93 Der Haushalt 2014 der Stadt Esslingen am Neckar weist ein Minus in Höhe von 6,2 Mio. EUR auf 4. Im Vergleich zum Vorjahr stagnieren die Erträge oder Einnahmen, während zugleich die ordentlichen Aufwendungen oder Ausgaben zunehmen. Dieses bestehende Defizit fußt, so der Haushaltsplan , auf einer unausgeglichenen Ertrags- und Aufwandsstruktur und stellt damit ein strukturelles Defizit dar. Die steigenden Aufwendungen sind insbesondere auf zusätzliche Aufgaben und Investitionen zurückzuführen, beispielsweise höhere Personalkosten, höhere Abgaben an den Kreis, steigende Zuwendungen für Kinderbetreuungseinrichtungen, höhere Betriebskosten neuer Kindergärten oder hohe Investitionen in Schulen. 6 3: Informationsbroschüre zum Haushaltsplanentwurf : Haushaltsplan 2014: 54 5: Haushaltsplan 2014: 41 6: Haushaltsrede 2014, Finanzbürgermeister der Stadt Esslingen a. N. Bertram Schiebel Mögliche Leitfragen für die Diskussion im Bürgerdialog ff Wie viele und welche Einrichtungen will bzw. kann sich eine Stadt wie Esslingen leisten? ff Kann die Stadtentwicklungsplanung einen Beitrag zur Finanzierung der Stadt leisten und welchen? ff Wie kann die Nutzung von öffentlichen Einrichtungen gesichert bzw. gesteigert werden?

94 Kapitel 7 Steuerungsinstrumente der räumlichen Stadtentwicklung 94 Die räumliche Stadtentwicklung, also die Frage, wie sich eine Stadt städtebaulich und landschaftsplanerisch weiterentwickeln kann und soll, ist eine der zentralen Aufgaben für Politik und Stadtverwaltung. Die Stadt ist ein komplexes System; vielfältige Themen, Aspekte und auch Entscheidungen auf unterschiedlichen Ebenen greifen ineinander. Um das System Stadt, in dem Bürgerinnen und Bürger leben, arbeiten, sich erholen und sich versorgen, am Laufen zu halten, weiter zu entwickeln und Qualitäten zu sichern, bedarf es einer planerischen Steuerung. Das Planungssystem in der Bundesrepublik sieht für die kommunale Stadtentwicklungsplanung zwei Ansätze vor, die sich oftmals eng verzahnen: informelle Planungsinstrumente und formale Planungsinstrumente. Informelle Planungsinstrumente auf kommunaler Ebene Informelle Planungsinstrumente zeichnen sich dadurch aus, dass es keine (gesetzlichen) Vorgaben gibt, wie das Verfahren ablaufen, wie eine Darstellung (Text und/oder Plan) erfolgen muss oder welche inhaltlichen Bestandteile erforderlich sind. Auch ergibt sich für den Bürger aus informellen Planungen keine Rechtswirkung. Eine gewisse Verbindlichkeit der Planungen kann nur in Form einer Selbstverpflichtung der Stadt (z. B. durch einen Beschluss des Gemeinderates) erreicht werden. Je nach Anlass und Bedeutung wird bei informellen Planungsprozessen die Bürgerschaft einbezogen. Informelle Planungen dienen dazu, Handlungsoptionen zu untersuchen und Entwicklungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Sie können den späteren, formalen Instrumenten (Flächennutzungsplan oder Bebauungsplan) als Grundlage dienen. Manche informelle Planungen beschäftigen sich mit konkreten Aufgaben, z. B. einer Platzgestaltung oder der Gestaltung einer Grünfläche. Sie bilden dann den Ausgangspunkt für die Erarbeitung von Realisierungs- bzw. Werkplänen. Die wichtigsten informellen Planungsinstrumente im Einzelnen: Räumlich-städtebauliche Leitbilder Räumliche Leitbilder sind ein strategisches Planungsinstrument und dienen dazu, einen Orientierungsrahmen bzw. eine Zielrichtung für die langfristige städtebauliche Entwicklung einer Stadt zu geben. Ein Leitbild arbeitet damit, dass es eine Vorstellung von einem zukünftigen Zustand skizziert. Leitbilder umfassen oftmals qualitative oder auch quantitative Zielaussagen, Entwicklungsszenarien oder räumliche Visionen auf einer übergeordneten Ebene. Sie können zu einzelnen thematischen Teilbereichen formuliert werden, z. B. ein

95 verkehrliches Leitbild, ein gewerbliches Leitbild, aber auch in Form von integrierten Leitbildern für die Gesamtentwicklung der Stadt oder ihrer Stadtteile. Leitbildprozesse dienen oftmals der Vorbereitung oder als Grundlage für weitere Planungsinstrumente, beispielsweise Stadtentwicklungskonzepte oder auch Flächennutzungspläne. Stadtentwicklungskonzepte Im Vergleich zum Leitbild sind Stadtentwicklungskonzepte stärker umsetzungsorientiert. Es handelt sich in der Regel um integrierte, also übergreifende, ganzheitliche Entwicklungskonzepte für die Gesamtstadt, d.h. sie beziehen ein breites Spektrum an unterschiedlichen Aspekten der Stadt mit ein und werden im Rahmen eines kooperativen Planungsprozesses erarbeitet. Ausgehend von einer Analyse der Ist-Situation (Stärken, Schwächen, Schwerpunktthemen) sowie beobachteter oder erwarteter Trends befassen sich Stadtentwicklungskonzepte oftmals mit Leitbildern und Zielen für die Stadtentwicklung. Jedoch gehen aktuelle Entwicklungskonzepte noch darüber hinaus: Es werden Handlungsfelder aufgezeigt und hierfür konkrete Maßnahmen und Aktivitäten erarbeitet. Viele Stadtentwicklungskonzepte beinhalten außerdem Umsetzungspläne mit inhaltlichen und zeitlichen Prioritäten und werden damit eher zu strategischen Handlungskonzepten. 95 Städtebauliche Rahmenpläne für Stadtteile oder Quartiere Ein städtebaulicher Rahmenplan liegt von seinem Planungsmaßstab her zwischen dem Flächennutzungs- und dem Bebauungsplan. In dieser Mittlerfunktion dient er als Instrument zur Festlegung der Leitlinien der zukünftigen städtebaulichen Entwicklung in größeren Stadtbereichen (Stadtteile, Quartiere). In einem Rahmenplan können Themen wie Stadtraum/Stadtgestalt, Baustruktur, Nutzungsstruktur, Freiflächen und Verkehr aufgegriffen bzw. zusammengeführt Weitere Informationen zum aktuell noch in Planung befindlichen großen Baugebiet im Westen der Innenstadt unter de/baugebiet+neue+weststadt Auszug aus dem Rahmenplan Die Neue Weststadt Esslingen, Bereich Hengstenbergareal, Stand 7. September 2011

96 96 werden, um Lösungen für Konflikte aufzuzeigen und den Stadtteil/ das Quartier zukunftsfähig zu machen. Städtebauliche Rahmenpläne werden häufig im Zusammenhang mit der Vorbereitung einer Sanierung, mit Wettbewerbsverfahren, einer Investorensuche oder Öffentlichkeitsbeteiligung genutzt. Fachplanungen Sowohl die informellen Planungsinstrumente als auch die nachfolgend dargestellten formalen Planungsinstrumente sind ihrer Blickrichtung nach zumeist Gesamtplanungen, die für den jeweiligen Planungsraum integrierte Ansätze verfolgen. Daneben gibt es ein Vielzahl an sektoralen Fachplanungen, die sich thematisch auf einen Aspekt der Planung konzentrieren. Dazu gehören Fachplanungen, denen es Kraft eines Fachgesetzes zusteht, rechtsverbindlich Regelungen zur Bodennutzung zu treffen, beispielsweise Fachplanungen für Bergbau, Energieleitungen, Naturschutz, überörtliche Verkehrstrassen, Denkmalschutz, Wasserwirtschaft. Damit gehören sie zu den formalen Planungsinstrumenten (s.u.), und es besteht eine generelle gegenseitige Berücksichtigungspflicht zwischen diesen Fachplanungen und der Bauleitplanung. Radverkehrskonzept der Stadt Esslingen: Beseitigung von Netzlücken und geänderte Wegeführung, Stand April 2013 Darüber hinaus gibt es sonstige Fach- oder auch Ressortplanungen, die eine rechtliche Wirkung erst entfalten, wenn ihre Inhalte in die Bauleitplanung integriert werden. Hierzu gehören z. B. Schul-/ Sportstättenentwicklungspläne, Wohnraumversorgungskonzepte, Einzelhandels- und Zentrenkonzepte, kommunale Verkehrsentwicklungspläne, Klimaschutz- und Energienutzungskonzepte oder auch Spielraumleitplanungen. Bauleitplanung die formalen Planungsinstrumente auf kommunaler Ebene Die Bauleitplanung ist das zentrale Instrument der Stadtplanung. Sie befasst sich mit der baulichen und sonstigen Nutzung der Grundstücke in einer Kommune. Die Bauleitplanung erfolgt in der Regel in zwei Stufen: 1. Vorbereitender Bauleitplan: Flächennutzungsplan (FNP) und 2. Verbindlicher Bauleitplan: Bebauungsplan (BPlan). Vorbereitender Bauleitplan: Flächennutzungsplan (FNP) Der Flächennutzungsplan steuert als vorbereitender Bauleitplan die Art der Bodennutzung auf der Gemarkungsfläche einer Kommune. Er bündelt dabei übergeordnete Planungen (Anpassung an die Ziele der Raumordnung) und steuert gleichzeitig nachfolgende Planungen (Bebauungspläne). Ein Flächen-

97 nutzungsplan stellt die vorhandenen und die geplanten Nutzungen für das gesamte Stadtgebiet dar (Maßstab i.d.r. 1:10.000). Hierbei muss er zwei Zielrichtungen im Auge behalten: zum einen die Berücksichtigung voraussehbarer Bedürfnisse von Stadtgesellschaft, Ökonomie und Ökologie entsprechend den Vorgaben im Baugesetzbuch, zum anderen den politischen Willen im Hinblick auf die beabsichtigte städtebauliche Entwicklung. Der Flächennutzungsplan ist auf einen Zeithorizont von 15 Jahren angelegt. Als vorbereitender Bauleitplan ist der FNP kein Ausführungsplan er hat keine unmittelbare Rechtswirkung gegenüber dem Bürger. Das bedeutet beispielsweise, dass sich für den Bürger aus dem FNP kein Recht auf Bebauung ergibt. Auch lassen sich aus einem FNP keine verbindlichen Grundstückswerte ableiten. Die Darstellungen des FNP sind lediglich behördenverbindlich. Das heißt jedoch auch, dass im FNP dargestellte geplante Trassen und Flächen nicht zwangsläufig realisiert werden (Beispiele aus dem FNP von 1984: Rosselen- Trasse in der großen Variante, geplante Wohnbauflächen Greut Nord oder Rosselen II). Vielmehr ist die zentrale Aufgabe der Flächennutzungsplanung, die räumlich-städtebauliche Gesamtentwicklung der Stadt zu steuern und zu koordinieren. Indem das Instrument Flächennutzungsplan der strategischen Ausrichtung der Stadt einen Rahmen gibt, hat die Stadt die Chance, sich mit dem FNP (langfristig) Handlungsoptionen zu sichern. In der Stadt Esslingen hat zum aktuellen Zeitpunkt noch immer der Flächennutzungsplan des Nachbarschaftsverbands Stuttgart aus dem Jahr 1984 Rechtskraft. Er wurde jedoch immer wieder in einzelnen Bereichen an neue Anforderungen angepasst. Inzwischen ist die 43. Planänderung rechtskräftig. Verbindlicher Bauleitplan: Bebauungsplan (BPlan) Die im Flächennutzungsplan dargestellten Planungsabsichten der Kommune werden erst durch die Aufstellung von Bebauungsplänen für einzelne Teilbereiche der Gemarkungsfläche verbindlich. Dabei sind die Bebauungspläne aus dem Flächennutzungsplan zu entwickeln. Bebauungspläne werden vom Gemeinderat als Satzungen beschlossen und sind damit auch für den Bürger verbindlich Bebauungspläne schaffen damit Baurecht. In einem Bebauungsplan wird durch Zeichnung (Maßstab i.d.r. 1:500) und Text festgesetzt, welche Nutzungen und welche (städte)baulichen Strukturen im Plangebiet zulässig sind. Neben Festsetzungen zu Art und Maß der baulichen Nutzung (Höhe, Geschossigkeit etc.) sind beispielsweise Vorgaben zur Bauweise, zur überbaubaren und nicht überbaubaren Grundstücksfläche sowie zu Grün- und Verkehrsflächen möglich. Bebauungsplanung ist Angebotsplanung: Ein BPlan legt nicht fest, wann letztlich gebaut wird, und fordert nicht, dass die Nutzungsmöglichkeiten ausgereizt werden 1. Er stellt jedoch die Voraussetzung dafür dar, dass ein Bürger eine Baugenehmigung beantragen kann. Auszug aus dem noch gültigen FNP des Nachbarschaftsverbands Stuttgart für die Stadt Esslingen von 1984, Stand April 2014 Auszug aus dem Bebauungsplan Neue Weststadt/Hengstenberg-Areal, Entwurf vom (parallel zum BPlan-Verfahren erfolgt ein FNP- Änderungsverfahren) 1: Ausnahme sind vorhabenbezogene Bebauungspläne nach 12 BauGB 97

98 98 Flächennutzungsplan und Bebauungspläne können im Bürgerbüro Bauen, Ritterstraße 17, zu den üblichen Öffnungszeiten eingesehen werden. Ablauf und Inhalt der Bauleitplanung sind im Baugesetzbuch (BauGB), in der Baunutzungsverordnung (BauNVO), der Landesbauordnung (LBO) und der Planzeichenverordnung (PlanZV) geregelt. Die einzelnen Verfahrensschritte müssen bei der Planaufstellung eingehalten werden, damit ein Plan genehmigt werden kann. Wesentliches Element des Verfahrens ist eine mehrstufige Beteiligung der Bürgerschaft sowie der Träger öffentlicher Belange (Behörden, Institutionen, Verbände etc.). Ablauf von Flächennutzungsplan- und Bebauungsplanverfahren (Stadt Esslingen, verändert) Aufstellungsbeschluss FNP Aufstellungsbeschluss BPlan Vorentwurf (ggf. mit Umweltbericht) Frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit sowie der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange Auslage des Vorentwurfs Öffentliche Unterrichtung und Erörterung der Planung Die eingegangenen Stellungnahmen werden geprüft und verwertet. Entwurf mit Umweltbericht* Beteiligung der Öffentlichkeit sowie der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange Auslage des Entwurfs sowie der vorliegenden umweltbezogenen Stellungnahmen und Informationen Benachrichtigung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange sowie derjenigen, die Stellungnahmen vorgebracht haben Die eingegangenen Stellungnahmen werden geprüft und verwertet. Falls Änderungen am Entwurf notwendig sind, wird dieser Beteiligungsschritt wiederholt. Feststellungsbeschluss Satzungsbeschluss Genehmigung durch das Regierungspräsidium Wirksamkeit des neuen FNP In Kraft treten des BPlans durch Veröffentlichung * nicht für alle BPläne erforderlich Überwachung der Umweltauswirkungen*

99 Stand der räumlichen Stadtentwicklung in Esslingen Seit einigen Jahren beschäftigt sich die Stadt Esslingen mit besonderer Intensität mit dem Thema der Stadtentwicklung. Mit dem Stadtstrategieprozess ES 2027 wurden 2007/2008 die wichtigsten Zukunftsthemen der kommenden 20 Jahre in einem partizipativen Prozess analysiert und Ziele für Esslingen definiert. Als Ende 2010 der Gemeinderat den Beschluss zur Neuaufstellung des Flächennutzungsplans fasste, war klar, dass der neue FNP auf einem abgestimmten räumlichen Leitbild basieren muss, damit er seine steuernde und integrierende Aufgabe erfüllen kann. Mit dem Stadtstrategieprozess ES 2027 waren hierfür wesentliche Vorarbeiten geleistet worden. Es galt daher, auf den Stadtstrategieprozess aufzubauen und die strategischen Aussagen mit städtebaulichen, stadtstrukturellen und landschaftsplanerischen Zielen zu verknüpfen. Neben diesen strategischen Entwicklungsbausteinen waren räumliche Szenarien der nächste Schritt. Diesen wurden schließlich zu einem räumlichen Leitbild für Esslingen zusammengeführt. Das Leitbild setzte sich aus zwei Komponenten zusammen: einem quantitativen Ziel hinsichtlich der künftigen Einwohnerzahl (Halten der Einwohnerzahl) und einer Szenarien-Kombination als räumliche Entwicklungsoption (Fokus Innenentwicklung kombiniert mit kleinteiligen städtebaulichen Arrondierungen und einer gewerblichen Außenentwicklung zur Unterstützung einer Innenentwicklung). Aufbauend auf diesem Leitbild wurde ein FNP-Vorentwurf erarbeitet und im Frühjahr 2013 öffentlich zur Diskussion gestellt. Die Planaussagen des Vorentwurfs wurden innerhalb der Bürgerschaft sehr kontrovers diskutiert. Aus diesem Grund haben sich Gemeinderat und Stadtverwaltung dazu entschieden, das Verfahren in dieser Form nicht weiter fortzuführen. Seit März 2013 ruht das Neuaufstellungsverfahren zum Flächennutzungsplan. Gleichzeitig soll jedoch der Prozess der Stadtentwicklungsplanung konsequent fortgeführt werden. Daher startete im Januar 2014 der neue Bürgerdialog zur Stadtentwicklung mit dem Ziel, sich nochmals mit der grundsätzlichen Ausrichtung und den Leitzielen der räumlichen Entwicklung Esslingens auseinanderzusetzen. Informationen zum Stadtstrategieprozess ES 2027: ES 2027 Räumlicher Leitbildprozess FNP 2030 Informationen zum ruhenden FNP-Verfahren: Informationen zum neuen Bürgerdialog zur Stadtentwicklung: esslingen.de 99

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