Modellprojekt Epilepsie

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1 Modellprojekt Epilepsie Modellvorhaben zur Verbesserung der Ausbildung und Eingliederung junger Menschen mit Epilepsie Ergebnisse der Befragung von Ärztinnen und Ärzten

2 Epilepsie und Beruf Auswertung der Befragung der Ärzteschaft Es wurden in der Zeit von Mai bis Juli 7 insgesamt 219 Fachärzte aus den Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz befragt. Letztlich beteiligten sich 69 Ärzte, was einer Rücklaufquote von 31,5 % entspricht. Besonders interessiert an dem Projekt zeigten sich vor allem Ärzte aus neuro-/ pädiatrischen und epileptologischen Schwerpunktpraxen (35,7% bzw. 35,6%). Sie berichten von Schwierigkeiten junger Menschen mit Epilepsie insbesondere vor und während der Berufsausbildung. 1. Beratungs- und Unterstützungsangebote Epilepsiezentren/Ambulanzen 91,3 Agentur für Arbeit/Rehafachberater Selbsthilfegruppen Epilepsieberatungsstellen 78,3 82,6 81,2 Sozialdienste der Krankenkassen Integrationsfachdienste,6 39,1 Regionalzentren der Rentenversicherung Serviceberatungsstellen für Rehabilitation 18,8 21,7 Sonstige Absolute Häufigkeit Abb 1: Kennen Sie die verschiedenen Beratung- und Unterstützungsangebote bei beruflichen Fragen? Bei Fragen zur beruflichen Eingliederung junger Menschen mit Epilepsie spielen aus Sicht der Ärzte vor allem Fachkliniken und ambulanzen die entscheidende Rolle. Der Rehaberater der Agentur für Arbeit steht bei den Beratungs- und Unterstützungsangeboten bei beruflichen Fragen für die Ärzte an zweiter Stelle. Auch die Epilepsieberatungsstellen falls in dem betreffenden Bundesland überhaupt vorhanden und die Sozialdienste gewinnen zunehmend an Bedeutung. Die Integrationsfachdienste werden von den befragten Ärzten nur zu 39 % genutzt. 2

3 2. Kontakte zu Schulen, Ausbildungsstätten und Arbeitgebern selten häufig sehr oft 42,6% der Befragten haben nur selten, 32,4% häufig und 25% sehr oft Kontakt zu Schulen, Ausbildungsstätten und Arbeitgebern. Abb 2: Haben Sie Kontakt zu Schulen, Ausbildungsstätten bzw. Arbeitgebern? 3. Kenntnis der Empfehlungen der Berufsgenossenschaft 6 nein ja Die Empfehlungen zur Beurteilung beruflicher Möglichkeiten von Personen mit Epilepsie (BG- Information 585 des Arbeitskreises zur Verbesserung der Eingliederungschancen von Personen mit Epilepsie) sind nur 47,8% der befragten Ärzte bekannt. Abb 3: Kennen Sie die Empfehlungen zur Beurteilung beruflicher Möglichkeiten von Personen mit Epilepsie? 3

4 4. Hilfestellung bei neuropsychologischen Fragestellungen Ein Großteil der befragten Ärzte kennt neuropsychologische Fragestellungen. Ihnen ist der neuropsychologische Aspekt wichtig. Von 34,8 % der Ärzte wird das eigene Personal als Unterstützung bei neuropsychologischen Fragen benannt. 16,7 % nennen Sozialpädiatrische Zentren/SPZ,,6 % entfallen auf Neuropsychologen in Kliniken oder vor Ort, je 9,1 % auf Epilepsiezentren/KK und andere namentlich genannte Experten. 5. Zusammenarbeit mit Kostenträgern der beruflichen Rehabilitation Beurteilung Zusammenarbeit Agentur für Arbeit 6 Der größte Teil der Ärzte bewertet die Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit als oder. sehr Abb 4: Wie ist die Zusammenarbeit mit folgenden Kostenträgern der beruflichen Reha: Agentur für Arbeit? 4

5 6. Zusammenarbeit mit Beteiligten der beruflichen Rehabilitation Beurteilung Zusammenarbeit BBW 6 Die Zusammenarbeit mit den Berufsbildungswerken wird überwiegend positiv bewertet. Berufsbildungswerke werden dabei besser bewertet als freie Träger der Rehabilitation. sehr Abb 5: Wie ist die Zusammenarbeit mit den Beteiligten der beruflichen Reha: Berufsbildungswerke? Beurteilung Zusammenarbeit Fachkliniken sehr Die Zusammenarbeit mit Fachkliniken wird von den befragten Ärzten zu fast 9% als sehr bis bezeichnet. Abb 6: Wie ist die Zusammenarbeit mit den Beteiligten der beruflichen Reha: Fachkliniken? 5

6 Beurteilung Zusammenarbeit Integrationsfachdienste 55% der befragten Ärzte beurteilen die Zusammenarbeit mit den Integrationsfachdiensten als sehr bis. sehr Abb 7: Wie ist die Zusammenarbeit mit den Beteiligten der beruflichen Reha: Integrationsfachdienste? Beurteilung Zusammenarbeit Epilepsieberatungsstellen Bewährt hat sich die Kooperation mit Epilepsieberatungsstellen v.a. in Bayern. 58% der befragten Ärzte bewerten die Zusammenarbeit als sehr bis. sehr Abb 8: Wie ist die Zusammenarbeit mit den Beteiligten der beruflichen Reha: Epilepsieberatungsstellen? 6

7 Fazit der Befragung: Es wird deutlich, dass die mit der Behandlung Epilepsiekranker betrauten Ärzte v.a. Pädiater, Neuropädiater und Epileptologen - großes Interesse an einer Verbesserung der beruflichen Ausbildung und Integration junger Menschen mit Epilepsie haben. Deutlich wird auch, dass die Zusammenarbeit der mit der Beratung und Unterstützung Epilepsiekranker befassten Stellen weiter verbessert werden muss. Die Erfahrung zeigt, dass die konsequentere Nutzung des Wissens der Ärzte zu einer besseren schulischen Förderung und damit zu einer gezielten Eingliederung führen kann. Das Modellprojekt Epilepsie hat sich dies zum Ziel gesetzt und wird versuchen, entsprechende Maßnahmen umzusetzen. Wofür der Aufwand? Ein Hintergrund des Modellprojekts ist die Tatsache, dass in Deutschland die Arbeitslosenrate bei Menschen mit Epilepsie etwa 3-mal so hoch ist wie in der Allgemeinbevölkerung. Die vorliegende Untersuchung spiegelt Probleme wider, die das Modellprojekt Epilepsie aufgreifen möchte. Es geht darum, den betroffenen Menschen größere Chancen in der Arbeitswelt zu eröffnen. Möglich wird dies aus unserer Sicht durch den gezielten Abbau von Hemmnissen eine ganzheitliche Diagnostik bei der Berufswahl junger Menschen mit Epilepsie Aufklärungs- und Fortbildungsmaßnahmen und vor allem die Erweiterung der individuellen Ausbildungsmöglichkeiten. Wir bedanken uns herzlich bei Ihnen! 7

8 Kontakt: Helga Schmid Berufsbildungswerk (BBW) Waiblingen ggmbh Steinbeisstraße Waiblingen Fon Fax Michaela Pauline Lux Epilepsiezentrum Kork Landstrasse Kehl-Kork Fon Fax mlux@epilepsiezentrum.de Sonja Kunz CJD Jugenddorf Offenburg Zähringerstr Offenburg Fon Fax sonja.kunz@cjd.de 8