Derzeit weitgehend konstanter Marktverlauf

Transkript

1 National & International Ausgabe 12 I 2011 Stammholz- Abschnitte: Buche B 3 0,0 % Fi/Ta B 2b + 2,4 % Kiefer B 2a+ - 1,6 % Faserholz: Buche lang + 16,7 % Fichte/Tanne + 3,4 % Kiefer + 7,4 % Österreich: Rundholzpreise April 2011; vgl. S. 14 DEUTSCHLAND / NORDRHEIN-WESTFALEN Derzeit weitgehend konstanter Marktverlauf (VS) Der Landesbetrieb Wald und Holz berichtet von einem gleichmäßigen Geschäftsverlauf innerhalb des 2. Quartals bei Nadelstammholz. Sowohl hinsichtlich Preisen als auch Einkaufsinteresse hat sich gegenüber dem Vormonat nichts geändert. Die Vermarktung des Laubstammholzes ist abgeschlossen. Nicht vorvertraglich gebundene Mengen konnten mit leichten Abschlägen vermarktet werden. Für Lieferung im zweiten Quartal wurden knapp Fm Fichtenschwachholz der Stärkeklassen 1a bis 2a unter Vertrag genommen. Für Langholz in B/C-Qualität wurden folgende Preise (in /Fm, m.r., ger.) vereinbart: 1a = 60, 1b = 79, 2a = 89. Darüber hinaus einigte man sich für das zweite Quartal bzw. bis Ende Juli 2011 mit diversen Kunden auf die Lieferung von nicht ganz Fm Fichtenlangholz und -abschnitte der Güte BC und der Stärkeklassen 1a bis 4. Je nach Stärkeklasse wurden dabei Preise zwischen 65 und 97 /Fm vereinbart, das Leitsortiment 2b wurde mit 97 bewertet. Für die Lieferung von rund Fm Kiefern-/Lärchenabschnitte der Güte BC wurden für Kiefer der Klassen 1b bis 4 Preise von 66 bis 82 /Fm und für Lärche 1a bis 4 Preise von 57 bis 87 /Fm ausgehandelt. Für die kommenden drei Monate wird bei Nadelholz mit meist unveränderter Nachfrage bei konstanten Preisen gerechnet, allerdings stehen die Verhandlungen für das 3. Quartal noch aus. Der Industrieholzbedarf der großen Verarbeiter hat sich gegenüber Vormonat kaum geändert. Bei Nadelindustrieholz waren leichte Preisanhebungen zu verzeichnen. Für die kommenden Monate wird sowohl für Nadel- als auch Laubindustrieholz ein unverändertes Einkaufsinteresse erwartet. Die Preise dürften allerdings tendenziell weiter steigen. Für Lieferung bis Ende des laufenden Jahres wurden Rm Fichten-Energierundholz kurz unter Vertrag genommen. Dabei einigte man sich auf einen Durchschnittspreis von 27 /Rm. Die Inhalte dieser Ausgabe Meldungen Meldungen Tabellen / Grafiken D (HE): Rundholzmarkt... 2 D: Baugenehmigungen... 2 D: Inflationsrate... 2 A: Rundholzpreise... 3 A: Schnittholzpreise... 3 PL: Stammholzpreise... 3 PL: Industrieholzpreise... 4 CN: Rundholzimporte... 4 CN: Rundholzimporte... 4 Tabellen / Grafiken D: Baugenehmigungen... 5 D: Produktionsindex... 6 D: Umsatzindex A: Rundholzpreise PL: Rundholzpreise US: Schnittholzimporte CN: Rundholzimporte JP: Hausbaubeginne Impressum... 18

2 DEUTSCHLAND / HESSEN Stammholznachfrage dürfte weiter zunehmen (VS) Der Landesbetrieb Hessen Forst berichtet, dass im Mai dieses Jahres die Preise für Fichtenstammholz und Palettensortimente im Vergleich zum Vormonat gestiegen sind. Bei sämtlichen anderen Sortimenten und Holzarten blieben sie unverändert. Bei Fichte wurden für Lieferung bis Ende des dritten Quartals mit einem zentralen Kunden für das Leitsortiment 2b B/C 98 /Fm vereinbart. Der Preis gilt gleichermaßen für Lang- wie Kurzholz. Darüber hinaus kam es zu Verträgen mit den wichtigsten Palettenkunden (Nadelholz C/CGW). Bis Ende des Jahres soll jeweils ein Preis von 66 /Fm für Stärken ab L2b gelten. Für die kommenden drei Monate geht der Waldbesitz trotz kurzfristig voller Lager bei einigen Kunden bei sämtlichen Nadelholzarten von einer weiter anziehenden Nachfrage nach Stammholz aus. Auch dürften sich infolge des großen Bedarfs die gestiegenen Preise allgemein durchsetzen lassen. Bei Industrieholz blieb die Situation sowohl preislich als auch von der Nachfrage her auf Vormonatsniveau. Kürzlich wurde eine nennenswerte Menge an Nadelholz IL FK mit Lieferzeit bis Ende 2011 zu einem Sortimentspreis von 27 /Rm verkauft. Für die kommenden drei Monate geht der Waldbesitz von einer unveränderten Nachfrage nach Nadelindustrieholz aus. Auch preislich dürfte sich der Einschätzung nach nichts ändern. Anders bei Laubindustrieholz: Hier wird davon ausgegangen, dass sich das Einkaufsinteresse zum Herbst hin weiter belebt und somit auch Preiserhöhungen durchgesetzt werden können. In jüngster Zeit mehren sich aus dem süddeutschen Anfragen von Energieholzabnehmern Raum, die bereit wären, freie Mengen an Industrieholz aufzunehmen. DEUTSCHLAND Baugenehmigungen auf höchstem Stand seit fünf Jahren (VS) In Deutschland wurden in dem Zeitraum Januar bis Anfang April 2011 nach Angaben des Statistischen Bundesamtes mehr Baugenehmigungen erteilt als in den letzten fünf Jahren. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum wuchs die Gesamtzahl der Baugenehmigungen um knapp drei Zehntel auf etwas über Einheiten. Im holzintensiven Ein- und Zweifamilienhausbau wurden mit gut Einheiten ein Drittel mehr Genehmigungen erteilt, im Mehrfamilienhausbau stieg die Zahl um ein Viertel auf (vgl. S. 5). DEUTSCHLAND Inflationsrate im Mai leicht rückläufig (VS) Der Verbraucherpreisindex für Deutschland lag im Mai 2011 um 2,3% höher als im Mai Die Inflationsrate war damit seit acht Monaten erstmals wieder rückläufig (April: + 2,4%), überschreitet jedoch weiterhin die bedeutsame Zwei- Prozent-Marke. Im Vergleich zum Vormonat April 2011 blieb der Verbraucherpreisindex unverändert (± 0,0%). Die Inflationsrate wurde im Mai 2011 erneut maßgeblich durch Preiserhöhungen bei Energie bestimmt (+ 9,5% gegenüber Mai 2010). Im Mai 2011 lagen die Preise sowohl für Kraftstoffe (+ 11,4%) als auch für alle Haushaltsenergieprodukte deutlich über ihrem Vorjahresniveau (+ 8,3%; darunter 2

3 leichtes Heizöl: + 17,4%; Strom: + 7,6%). Ohne Berücksichtigung der Energie hätte die Inflationsrate im Mai 2011 lediglich bei + 1,4% gelegen. ÖSTERREICH Preise für Buchenfaserholz sprunghaft erhöht (VS) Die Preise für Buchenfaserholz sind nach Angaben von Statistik Austria im April 2011 im Vergleich zum Vorjahr um 17% gestiegen. Vermutungen, dass dieser extreme Anstieg fehlerbehaftet sei, haben sich somit nicht bestätigt. Statistik Austria hat konstatiert, dass die Preise tatsächlich gestiegen sind. Auch die Landwirtschaftskammer Österreich hat den Anstieg bestätigt und erklärt hierzu, dass seitens der Abnehmer schon seit längerer Zeit ein Mix aus Buchenstamm- und -faserholz zu einem Mischpreis übernommen wurde. Während die Stammholzpreise in diesem Mix zulegten und die Faserholzpreise über den genannten längeren Zeitraum konstant geblieben sind, erfolgte nun im April durch einen namhaften Abnehmer auch eine Anpassung der Industrieholzpreise (vgl. S. 14). ÖSTERREICH Preise von Fichtenschnittholz meist leicht gestiegen (VS) Anfang Juni 2011 notierten einzelne höherwertige Nadelschnittholzsortimente an der Wiener Warenbörse für Verkäufe an den österreichischen Großhandel unverändert oder geringfügig höher als im Monat zuvor. Die meisten Sortimente im mittleren Preisbereich zogen preislich meist etwas an. Listenbauholz (Fi/Ta I/III) notierte mit 218 bis 223 /m³ marginal höher. Die Preise für sägefallende Fichten-Breitware (23 mm u. stärker) zogen leicht auf 199 bis 207 /m³ an. Kantholz (Fi/Ta I/II) verteuerte sich ebenfalls geringfügig auf 209 bis 216 /m³. Bei Kiefer tendierten die Preise meist unverändert bis leichter, die von Lärche zeigten keine einheitliche Richtung auf. Sägenebenprodukte sowie Brennholz blieben etwa auf Vormonatsniveau oder notierten leicht darunter. POLEN Stammholzpreise sehr kräftig erholt (VS) Nach dem gewaltigen Einbruch der Stammholzpreise im Jahr 2008 als Folge des Orkantiefs Emma konnten sie sich ab dem dritten Quartal 2009 wieder spürbar erholen. Nach Angaben der Generaldirektion der Staatsforsten Polen blieb das Wachstum mit Ausnahme des zweiten Vierteljahres 2010 ungebremst. Fichtenstammholz legte bis zum ersten Quartal 2011 sogar derart zu, dass der Spitzenwert (umgerechnet in /Fm) von Anfang 2008 übertroffen wurde und somit den höchsten Wert seit mehr als zehn Jahren erreichte. Auch Kiefern- und Buchenstammholz haben sich seit dem Einbruch 2008 wieder deutlich erholt, konnten an das Niveau von vor Emma allerdings noch nicht anschließen (vgl. S. 15). 3

4 POLEN Industrieholz erzielt Rekordpreise (VS) Auch bei Industrieholz hat der Orkan Emma im Jahr 2008 zu einem deutlichen Überangebot mit stark reduzierten Preisen geführt. Aufgrund einer guten Konjunktur und eines europaweit erhöhten Bedarfs an Industrie- und Energieholz konnten die Preise (umgerechnet in /Fm) nach Angaben der Generaldirektion der Staatsforsten Polen bereits zur Mitte des vergangenen Jahres 2010 wieder an das Vor-Emma-Niveau anschließen. Infolge einer ungebrochenen Nachfrage konnten für Industrieholz im ersten Quartal neue Rekordpreise erzielt werden. Während zur Jahrtausendwende die Preise von Fichten- Kiefern und Buchenindustrieholz noch um 20 bis 30% differierten, haben sie sich mittlerweile ziemlich angeglichen. In der jüngeren Vergangenheit lagen die Preise für Nadelholz meist noch über denen von Buche, dies könnte sich aber bei einer weiter zunehmenden Nachfrage nach Energieholz bald ändern (vgl. S. 15). CHINA Rundholzimporte legten im ersten Quartal kräftig zu (VS) Infolge des anhaltend rasanten konjunkturellen Aufschwungs und der allmählichen Erholung der internationalen Nachfrage nach Holz sind die Importe und Exporte von Holzprodukten nach Information von ITTO in den ersten drei Monaten des Jahres teils deutlich gestiegen. In den ersten drei Monaten dieses Jahres importierte China insgesamt 9,7 Mio. Fm Rundholz im Wert von 1,74 Mrd. USD. In Bezug auf die Menge entspricht dies einer Zunahme um gut ein Viertel im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum, Wertmäßig war sogar ein Plus von 36% zu verzeichnen. Die Einfuhren von Nadelrundholz stiegen um 35% auf 6,93 Mio. Fm mit einem Wert von 1,01 Mrd. USD (+ 62%). An Laubrundholz wurden 2,78 Mio. Fm im Wert von 732 Mio. USD importiert, das entspricht mengenmäßig einer Zunahme um 10,5% und wertmäßig um 12%. Der Anteil an tropischem Laubrundholz lag bei 2,17 Mio. Fm mit einem Wert von 515 Mio. USD (+6,9% bezogen auf die Menge bzw. 4,5% bezogen auf den Wert) (vgl. S.17). CHINA Deutlich mehr Schnittholz importiert (VS) Im ersten Quartal 2011 importierte China insgesamt 4,4 Mio. m³ Schnittholz im Wert von 1,13 Mrd. USD. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum legten die Importe somit um 55% zu, wertmäßig war sogar ein Plus von 63% zu verzeichnen. Der größte Teil der Lieferungen stammte aus Nordamerika, Russland und diversen Ländern Südostasiens. Das bedeutendste Lieferland war Kanada mit 1,41 Mio. m³ (+ 46%) bzw. 186 Mio. USD (+ 117%), gefolgt von Russland mit 1,19 Mio. m³ (+ 61%) bzw. 253 Mio. USD (+ 72%), USA mit m³ (+ 105%) bzw. 180 Mio. USD (+ 94%), Thailand mit m³ (- 3%) bzw. 107 Mio. USD (+13%) und Indonesien mit m³ bzw. 46 Mio. USD. Die Einfuhren von Sperrholz stiegen um 11% auf m³ mit einem Wert von 26 Mio. USD (+ 20%). 4

5 5

6 6

7 7

8 8

9 9

10 10

11 11

12 12

13 13

14 14

15 15

16 16

17 17

18 Impressum Herausgeber Zukunft Holz GmbH, Claire-Waldoff-Straße 7, Berlin Vorsitzender des Aufsichtsrates: Georg Schirmbeck, Geschäftsführer: Rainer Kabelitz-Ciré Gesellschafter: DFWR e.v. Berlin, DHWR e.v. Bonn Redaktion B+L Marktdaten GmbH, Am Hof 28, Bonn, 0228/ Martin Langen (ML), Volker Schade (VS) Verbreitungsweise: ausschließlich Versand als PDF-Datei. Wir erarbeiten alle Marktinformationen mit äußerster Sorgfalt, die Haftung ist jedoch ausgeschlossen. Zitate und Abdrucke sind nur unter Quellenangabe gestattet. Erscheinungsweise: 14-tägig. Die Abgabe ist kostenfrei. Zur Aufnahme in den Verteiler genügt die Registrierung auf der Seite 18