Anlage US-Stützpunkt OP Romeo bei Bosserode

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1 Anlage US-Stützpunkt OP Romeo bei Bosserode 1945/1946 Gemäß Londoner Protokoll vom wurde Deutschland in Besatzungszonen aufgeteilt. Die Sicherung der jeweiligen Zonengrenzen wird 1945 von den Armeen der Sieger übernommen. Im Februar 1946 wurde auf hessischer Seite eine eigene Grenzpolizei formiert, die in Hessen zusammen mit den Amerikanern die Kontrollen durchführten. Später beschränkte sich die Verantwortlichkeit der amerikanischen Streitkräfte auf Beobachtungsaufgaben und die Wahrnehmung von Präsenzpflichten. Die Langemarck- Kaserne in Bad Hersfeld wurde 1945 von der United States Army übernommen und in McPheeters Kaserne umbenannt. Über 300 Soldaten waren in der Kaserne bzw. in Hotels in Bad Hersfeld untergebracht Von Seiten der Alliierten war in Hessen ab 1948 das 14. Armored Cavalry Regiment (ACR) stationiert, das die bis dahin stationierten Constabulary-Einheiten ablöste und in deren Verantwortung die Kontrolle des Grenzabschnittes von Herleshausen bis Mellrichstadt fiel. Hierfür richtete man vier Beobachtungspunkte ein. Point Romeo: Die US-Streitkräfte haben seit dem Jahre 1950 die gemeindeeigene Forstfläche in der Flur 2, Flurstück 3 Bosserode als Grenzbeobachtungsstelle in Anspruch genommen. Flächengröße: rd. 0,2600 ha. Vorerst waren die Soldaten in Zelten, später in Holzblockhütten untergebracht. Mitte der 1960er Jahre fiel die Entscheidung, die Beobachtungsstützpunkte des 11th ACR Alpha, Romeo, India und Tennessee auszubauen, da die Funküberwachung der sowjetischen Besatzungszone von dort aus am besten durchgeführt werden konnte Die US-Streitkräfte stellen 1967 einen formellen Antrag auf Bereitstellung eines etwa 0,300 qm großen Geländes 0,5 km nördlich von Bosserode für die Errichtung eines Grenzbeobachtungsposten an den RP Kassel. Am 1. Juli 1969 erfolgt die Unterzeichnung eines Gestattungsvertrages für die Nutzung eines Beobachtungspostens Romeo gem. 2 Landesbeschaffungsgesetzes (LBS) zwischen der Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch die Bundesvermögensstelle Kassel und der Gemeinde Bosserode für das Grundstück Flur 2, Flurstücke 2 und 3 tlw. In den folgenden Jahren entstanden nach ersten Behelfs-unterkünften feste Bauwerke wurde der erste Beobachtungsturm aus Holz errichtet.

2 1970: Erläuterungen zum OP Romeo: Standort OP Romeo Lage Entfernung zur Grenze : 100m West Punkt 326,0, Nord Bosserode : 12 km SW Herleshausen : 1, 5 km Kartenblatt : M - 32 Planquadrat : 4769 Beobachtungsturm mit Rundgang aus Holz (Höhe ca. 10m). Es können eingesehen werden: Teile der DDR- Ortschaften Untersuhl, Berka/W., Dippach, Dankmarshausen, Großensee und Verbindungsstraßen. Das Gelände des OP (ca. 200 x 300 m) ist mit Maschendrahtzaun abgegrenzt. Der OP ist ständig durch Kräfte des 3./14. Panzeraufklärungsregiment besetzt. Stärke der Besetzung bis 10 Soldaten; zeitweise auch mehr. Alle 3 Tage erfolgt die Ablösung vom Standort, jedoch zu unterschiedlichen Zeiten. MTW, Jeep und LKW befinden sich im OP. Der OP wird durch Hubschrauber angeflogen und durch Versorgungsfahrzeuge angefahren Das 11. Armored Calvalry Regiment übernahm die Aufgabe des 14. ACR. Von der MC Pheeters-Kaserne im Stadtteil Hohe Luft aus verrichten die Männer als Auge und Ohr einen ständigen Bereitschaftsdienst entlang der innerdeutschen Grenze zwischen Fulda und Eschwege. Die 3. Schwadron, in Bad Hersfeld stationiert, war nun zuständig für OP Romeo bei Bosserode. Im normalen Dienstbetrieb waren rund 40 Soldaten jeweils für vier Wochen im Camp Point Romeo stationiert. In Krisensituationen stieg die Besatzung auf bis zu 200 Mann Am erfolgt die Unterzeichnung des Gestattungsvertrages für Zwecke der Verteidigung nach 2 LBG überlassene Liegenschaften durch das Bundesvermögensamt Kassel und der Gemeinde Wildeck. Ein Nachtragsantrag vom gestattet weitere Mitbenutzung von Flurstücken in der Gemarkung Bosserode und Obersuhl durch die US-Army Der Beobachtungspunkt wird weiter ausgebaut, eine Stahlkonstruktion ersetzte den Holzturm und feste Gebäude, Panzer- und Kfz-Hallen, Appellplatz (der auch als Abstellplatz und Hubschrauberlandeplatz genutzt wird) werden in den nächsten Jahren gebaut. Das Areal OP Romeo ist jetzt ca Quadratmeter groß.

3 Bau Gebäude und Einrichtungen: Unterkunftsgebäude und Kläranlage Neubau der Be- und Entwässerung aufgrund höheren Wasser- und Abwasserbedarf Wachgebäude Turm aus Betonfertigteilen und Freizeitgelände Wirtschaftsgebäude und Wasserstation Munitionsbunker, Tankanlage und 2 Einfahrtstore - Seit 1975 wurden 940qm SF-Verbundpflasterflächen verlegt. Mitte der 1970er Jahre wurde Erwin Deist aus Obersuhl als Koch und ab 1980 Frauen aus Bosserode als Küchenhilfe eingestellt Am 11. März stellten die amerikanischen Streitkräfte die Beobachtung an der Grenze ein. Zivilbeschäftigte, überwiegend aus Bosserode, mussten sich um einen neuen Arbeitsplatz bemühen. Das Gelände ging ein Jahr später wieder in den Besitz des Bundes über Beginn mit dem Abbau der baulichen Anlagen. Zuerst wurden die Fahrzeughallen demontiert und die Umzäunung abgebaut. Später wird die gesamte befestigte Fläche entsiegelt Einweihung eines Gedenksteines auf dem Gelände des ehemaligen Beobachtungsstützpunktes Romeo durch Bürgermeister der Gemeinde Willi Müller, Gunther Koch (Vorsitzender der Gemeindevertretung Wildeck), Oberst Daniel D. Imholte (Vertreter US-Army) und Armin Körzell (Ortsvorsteher Bosserode). Einsatz / Aufgabe Mit drei Schwadronen (3./11 ACR in Bad Hersfeld) von jeweils 1000 Soldaten überwacht das 11th Armored Cavalry Regiment 365 km deutsch-deutsche Grenzkilometer von Hassberg im Süden bis zur niedersächsischen Landesgrenze. Von den Beobachtungsposten INDIA, Romeo, Alpha und Tennessee aus werden rund um die Uhr mögliche Operationsgebiete der Warschauer-Pakt-Truppen überwacht (Frühwarnung). Die Grenzlinie wird Tag für Tag mit Beobachtungshubschraubern abgeflogen, Bodenstreifen registrieren die Veränderungen jenseits der Grenze.

4 Drei Wochen haben die Soldaten aus Bad Hersfeld im OP Romeo hintereinander Dienst. Wer nicht auf Patrouille ist, muss im Lager bleiben. als Bereitschaft für den Ernstfall. Freizeit gibt es erst nach 3 Wochen nach der Ablösung. Ein Tag im OP Romeo: Nach dem Morgenappell werden drei Gruppen gebildet. Die Alarmgruppe wird rundum zur Verteidigung des Stützpunktes eingesetzt. Sie müssen in 10 Minuten komplett ausgerüstet bereit stehen und haben Panzerfahrzeuge zur Verfügung. Die Beobachtungsgruppe überwachte die Grenze in verschiedenen Abschnitten. Der Beobachtungsturm wird aus Teilen dieses Kommandos besetzt. Zudem gibt es den allgemeinen Patrouillendienst, der ständig Kontakt zum Beobachtungsturm hält. Diese Truppenteile arbeiteten häufig mit dem Bundesgrenzschutz und dem Grenzzolldienst zusammen.

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