L A B. Ausweisung von Konzentrationszonen für Windenergie in der Gemeinde Burbach. Horstbaumkartierung E S E R L B E R T I E L E F E L D

Transkript

1 Büro für Landschafts- und Freiraumplanung Leser. Albert. Bielefeld GbR Kortumstr Bochum Tel.: 02 34/ Fax: 02 34/ LANDSCHAFTS- UND L A B E S E R L B E R T I E L E F E L D FREIRAUMPLANUNG in Zusammenarbeit mit Ausweisung von Konzentrationszonen für Windenergie in der Gemeinde Burbach Abschlussbericht März 2016 Gemeinde Burbach Eicher Weg Burbach

2 1. Anlass der Untersuchung Methodik Beschreibung des Untersuchungsraumes Ergebnisse Zusammenfassung... 4 Tabellenverzeichnis Tab. 1: Begehungstermine der Höhlenbaumkartierung... 2 Tab. 2: Ergebnisse der Horstbaum-Kartierung... 3 Kartenverzeichnis Karte 1:... 1 :

3 1. Anlass der Untersuchung Die Gemeinde Burbach beabsichtigt, im Flächennutzungsplan neue Konzentrationszonen für Windenergieanlagen auszuweisen. Hierzu sind im Rahmen einer Potentialuntersuchung vier Suchräume abgeleitet worden: Suchraum 1 Baudenberg Suchraum 2 Walkersdorfer Berg Suchraum 3 Schmidthain Suchraum 4 Weisenberg Nord Zur Berücksichtigung artenschutzrechtlicher Belange gem. 44 BNatSchG ist ein Artenschutzgutachten zu erstellen. Für die Suchräume 1 bis 3 wurden im Jahr 2013 Erhebungen im Hinblick auf das avifaunistische Artenspektrum sowie das Vorkommen von Fledermäusen durchgeführt. Da der Schwarzstorch nördlich von Würgendorf seit 2013 einen Horstplatz belegt, wurde gemäß des Leitfaden NRW 1 zudem eine Untersuchung zur Raumnutzung (Verhaltens - Monitoring) durchgeführt. Bei dem Suchraum 4 handelt es sich größtenteils um die bereits ausgewiesene Konzentrationszone der Gemeinde Burbach, in der derzeit 2 Anlagen betrieben werden. Für diesen Bereich wurden bisher keine faunistischen Untersuchungen durchgeführt. Da für diesen Suchraum und das nähere Umwelt bisher keine ernst zu nehmenden Hinweise zum Vorkommen windenergiesensibler Arten vorliegen, sind gem. Leitfadens keine vertiefenden Erhebungen der Brutvögel und der Fledermäuse erforderlich. Um zu prüfen, ob windenergiesensible Großvogelarten betroffen sein können, wurde im Umkreis von m um den Suchraum eine Kartierung der Horstbäume durchgeführt. 2. Methodik Die Erfassung der Horstbäume erfolgte innerhalb des Suchraumes sowie im Umkreis von m um den Suchraum. Ausgeschlossen wurden die Flächen, die bereits im Rahmen der Brutvogelkartierung 2012 untersucht wurden. Die genaue Abgrenzung des Untersuchungsraumes ist der beigefügten Karte zu entnehmen. Die Kartierung umfasste eine gezielte Suche nach Horsten von Großvögeln vor Laubaustrieb. Es wurden alle Laubholzbestände sowie Lärchenforste und alte Fichten(misch)bestände begutachtet. Bäume mit nachgewiesenen Horsten wurden in Karten markiert bzw. per GPS eingemessen und anhand eines standardisierten Erfassungsbogens (Biotopbaum-Aufnahmebogen vom LANUV-NRW) beschrieben und. 1 Leitfaden - Umsetzung des Arten- und Habitatschutzes bei der Planung und Genehmigung von Windenergieanlagen in Nordrhein-Westfalen; hrsg. vom Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen (MKULNV) und dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen (LANUV), Fassung: 12. November

4 Die erfolgte im Rahmen einer Begehung sowie einer Nachkontrolle und wurde an den in der folgenden Tabelle gelisteten Terminen durchgeführt. Tab. 1: Begehungstermine der Höhlenbaumkartierung Begehung Datum Witterung 1. Begehung Nachkontrolle heiter, 16 C sonnig, 11 C heiter, 10 C sonnig, 13 C 3. Beschreibung des Untersuchungsraumes Der Suchraum 4 befindet sich zwischen den Gemeinden Wilnsdorf und Burbach und grenzt im Westen an die BAB 45. Im Süden des Untersuchungsraumes schwenkt die Autobahn in ost-west-richtung ab und durchquert hier das insgesamt ca. 500 ha große Areal. In dessen Zent-rum befindet sich der Löhrsberg, im Nordwesten liegt der Wildenberg. Tangiert werden außerdem der Stollenberg (Nordwesten), der Höhchen (Süden) sowie die Höhenzüge "Kalteiche" (Nordosten) und "Metzlers Rücken" (Südosten). In den Tälern des reliefierten Geländes finden sich Bäche und Siefen, so entspringt an der Westflanke vom Löhrsberg der Wildenbach und zwischen Löhrsberg, Höhchen und "Metzlers Rücken" sammelt sich der Wiebelhauser Bach. Diese beiden Bäche erreichen im Westen den Rand des Untersuchungsgebietes und speisen östlich der Autobahn einen von Weidengebüsch überwachsenen Sumpf, der in den Landeskroner Weiher mündet. Dieser wird dort am Rand des Untersuchungsgebietes von der Autobahn überspannt. Bislang existieren drei Windkraftanlagen im Gebiet, zwei am Südwesthang des Löhrsberges, eine weitere an seiner östlichen Flanke. Das Gebiet ist größtenteils bewaldet und zu rund 60 % mit Fichten aller Altersklassen bestockt, daneben finden sich Lärchenforste sowie Birken-, Eichen- und Mischforste aus überwiegend schwachem bis mittlerem Baumholz. Entlang der Bachläufe wachsen auch Erlen und Weiden. Im Osten des Untersuchungsgebietes stocken südlich und nördlich der Autobahn größere Buchenbestände, als Hallenwald aus mittlerem bis starkem Baumholz ausgebildet. 4. Ergebnisse Im Zuge der Begehung wurden insgesamt elf Horstbäume entdeckt, von denen 7 vermutlich Niststandorte von Krähen und Elstern sind. Bei einem weiteren Horst handelt es sich sehr wahrscheinlich um ein Taubennest. Ein Niststandort war von einem Greifvogel (Mäusebussard) besetzt; bei einer Nachkontrolle wurden im Horst zwei Jungvögel beobachtet. In der folgenden Tabellen werden die Horstbäume zusammenfassend beschrieben. 2

5 Tab. 2: Ergebnisse der Horstbaum-Kartierung Baum- Nr. cm BHD Baumart Baumhöhe/ Stamm -länge Lage H01 Ei s m a 2 v H02 Bu s w 1 v H03 Lä s w 1 vv H04 Lä s w 1 v H05 Bi 20 9 s me w 1 v H06 Ei 25 9 s w 1 v H07 Lä 35 8 s a 2 v H08 Lä 35 9 s a 2 v H09 Ei 50 9 s w 1 v Sonderstrukturen Standort Besonnung Vitalität Bemerkungen großer Horst, vom Mäusebussard besetzt klein bis mittelgroß; kompakt kleiner Horst (Krähe/ kleiner Horst (Krähe/ Horst klein, relativ locker H10 Fi 20 9 s w 1 v mittelgroß H11 Lä 20 8 s w 1 v kleiner Horst (Krähe/ Legende Baumart: Birke, Buche, Eiche, Fichte, Lärche, Lage: s - stehend incl. schräg aufliegend, l - liegend (größtenteils Bodenkontakt) Sonderstrukturen: m - Moos- Efeu- Waldrebenbewuchs, me - mehrteilig Standort: w - Wald, a - Waldaußenrand Besonnung: 1 - weitgehend o. voll beschattet, 2 Halbschatten, 3 - besonnt Vitalität: v vital, vv - verminderte Vitalität, a - absterbend Während der Begehung wurden über dem Löhrsberg ein Rotmilan sowie ein Mäusebussard bei der Nahrungssuche kreisend beobachtet; am Wiebelhauser Bach wurde ein aus einem Fichtenbestand auffliegender Mäusebussard gesichtet. 3

6 5. Zusammenfassung Zur Beurteilung artenschutzrechtlicher Belange im Bereich des Suchraumes 4 (Weisenberg Nord) wurde im Frühjahr 2015 eine durchgeführt, um festzustellen, ob windenergiesensible Großvogelarten betroffen sein können. Bei dem Suchraum 4 handelt es sich größtenteils um die bereits ausgewiesene Konzentrationszone der Gemeinde Burbach, in der derzeit 2 Anlagen betrieben werden. Im Zuge der Begehung wurden insgesamt elf Horstbäume entdeckt, von denen 7 vermutlich Niststandorte von Krähen und Elstern sind. Ein Horst war von einem Greifvogel (Mäusebussard) besetzt; bei einer Nachkontrolle wurden zwei Jungvögel beobachtet. Hinsichtlich der Gefährdung durch WEA liegt für den Mäusebussard grundsätzlich ein vergleichsweise hohes Kollisionsrisiko vor. Da der Mäusebussard jedoch sehr häufig vorkommen, kann nicht zwangsweise aufgrund des Vogelschlages eine Bestandsgefährdung abgeleitet werden. Eine signifikante Erhöhung des Tötungsrisikos ist somit auszuschließen (vgl. Leitfaden NRW). Horste von WEA-sensiblen Arten wie Rotmilan oder Schwarzstorch wurden nicht entdeckt. 4

7