Hölderlinring Leer

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1 Artenschutzgutachten Auftraggeber: Heidegret Gronewold Hölderlinring Leer Örtlichkeit des Grundstückes: Brahmsstr. 25 a Bad Schönborn, Ortsteil Bad Mingolsheim Stichtag: Gutachter: Dipl.-Forstwirt Dutschmann, Assessor des Forstdienstes vom Regierungspräsidium Karlsruhe öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Baumpflege, Baumphysiologie und Verkehrssicherheit von Bäumen sowie Gehölzwertermittlungen vom Regierungspräsidium Karlsruhe öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für forstliche Betriebswirtschaft, Forsteinrichtung und Waldbau Rochusstraße 37, Bad Schönborn, Tel.:

2 Seite 2 von 12 Aufgabenstellung Aufgabe des vorliegenden Gutachtens ist die Beurteilung der artenschutzrechtlichen Aspekte eines zur Bebauung vorgesehenen Grundstückes in der Brahmsstr. 25 a in Bad Schönborn-Mingolsheim. Gegebenheiten Das Grundstück zeigt eine stark nach Süden geneigte Hanglage. Abgegrenzt wird es nach Norden hin, obere Hanglage, durch die öffentliche Brahmsstraße sowie einen öffentlichen Fußweg, welcher treppenartig nach Südwesten verläuft (Bild 1). Nach Süden grenzt ein Bach Alte Bach an. Im Westen liegt ein bebautes Wohngrundstück mit Garten, im Westen grenzt es an einen eingezäunten Garten. Begang Das Grundstück wurde am zweimal begangen (11:00 Uhr bis 12:00 Uhr und 15:30 Uhr bis 16:00 Uhr. Bei beiden Begängen herrschte sonniges klares Wetter mit fast wolkenlosem Himmel bei einer Temperatut von 3 Celsius. Das Grundstück ist bis zum Bach mit Laubbäumen bestockt. Die Bestockung besteht vorwiegend aus Spitzahorn (Acer platanoides), Feldahorn (Acer campestre) und sonstigen Laubbaumarten. Die Bestockung weist unterschiedliche Durchmesser von rd. 10 cm bis rd. 40 cm auf. Der Baumbestand ist mehrschichtig, seine Oberhöhe beträgt rd. 16 m. Der Baumbestand weist teilweise Efeubewuchs (Hedera helix) auf (Bild 2). Das Grundstück wird seit mehreren Jahren extensiv gärtnerisch als Baumbestand genutzt. Der Bodenbewuchs ist größtenteils krautig. Beim Begang am ging auf dem größten Teil der Fläche der Bärlauch (Allium ursinum) auf. Kleinflächig weist das Grundstück dichten Brombeerbewuchs (Rubus fructicosus) auf (Bild 2). Teilweise wird das Grundstück als Abladeplatz für Garten- und andere Abfälle genutzt (Bild 3). An einem dreistämmigen Feldahorn wurde ein vorjähriges Nest entdeckt (Bild 4). Im Wipfel eines Spitzahorns befindet sich ein Rabenvogelhorst (Bild 5). Beide Brutstätten waren nicht beflogen. Am oberen Ende eines abgebrochenen Kirschbaumes fanden sich Hackspuren eines Spechtes (Bild 6), diese wurden ebenfalls an auf dem Boden liegendem Totholz (Bild 7) sowie an einem Haselnussstrauch gefunden (Bild 8).

3 Seite 3 von 12 Bei den Begängen wurde da Vorkommen folgender Vogelarten nachgewiesen: - Amsel (Turdus merula), 4 Individuen, - Blaumeise (Parus caerulus), 1 Individuum, - Kohlmeise (Parus major), 2 Individuen, - Grauschnäpper (Muscicapa striata), 1 Individuum, - Ringeltaube (Columba palumbus), 1 Individuum, - Türkentaube (Streptopelia decaocto), 1 Individuum, - Mäusebussard (Buteo buteo), 1 Individuum. Der der Ufersaum des Baches nicht bebaut werden soll, wurden dort keine Erhebungen durchgeführt. Amphibien, Wasservögel und Fische sind daher vom Bauvorhaben nicht betroffen. Die durch die vorgefundenen Hackspuren von Spechten entstandenen Mulden eignen sich nicht als Fledermausquartiere. Es wurden auf der gesamten zu bebauen beabsichtigten Fläche keine möglichen Fledermausquartiere festgestellt. Da es auf der Fläche keine geeigneten Habitate für Reptilien gibt, ist deren Vorkommen auszuschließen. Ebenso ist das Vorkommen geschützter Säugetierarten mit Ausnahme des Igels auszuschließen. Abschließende Beurteilung Bei dem kartierten Grundstück handelt es sich um eine Grünfläche ohne höherwertige ökologische Wertigkeit. Der durch die geplante Bebauung zu rodende Baumbestand verfügt über festgestellte ökologische Funktionen, die aber durch Maßnahmen im zukünftigen Hausgarten weitgehend wiederhergestellt werden können. Beispielhaft ist hier die Schaffung von Nistmöglichkeiten für Vögel zu erwähnen. Weiterhin können Nistmöglichkeiten für Fledermäuse geschaffen werden, an denen es im Jetztzustand der Fläche fehlt. Durch die geplante Bebauung werden keine ökologischen Funktionen zerstört, welche nicht wieder ersetzt werden können. Bad Schönborn, 27. Februar 2016 Dutschmann

4 Seite 4 von 12 Lichtbilder Bild 1: zu bebauen beabsichtigtes Grundstück in Bad Schönborn-Mingolsheim. Blick in südwestliche Richtung. Rechts im Bild der Fußweg.

5 Seite 5 von 12 Bild 2: Efeubewuchs an Bäumen des Grundstückes. Im Vordergrund flächenhafter Brombeerbewuchs.

6 Seite 6 von 12 Bild 3: Gartenabfälle auf dem Grundstück.

7 Seite 7 von 12 Bild 4: nicht beflogenes Nest in Bodennähe in der Aufgabelung eines Feldahorns.

8 Seite 8 von 12 Bild 5: nicht beflogener Rabenvogelhorst.

9 Seite 9 von 12 Bild 6: Hackspuren eines Spechtes am Gipfel eines abgebrochenen Kirschbaumes.

10 Seite 10 von 12 Bild 7: Hackspuren an am Boden liegendem Totholz.

11 Seite 11 von 12 Bild 8: Hackspuren an Haselnussstrauch.

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