AMYNA e.v. Aufgaben und Angebote
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- Benedikt Kaufman
- vor 5 Jahren
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1 AMYNA e.v. Aufgaben und Angebote 3 Fachbereiche mit 9 pädagogischen Fachkräften und Honorarkräften: 1. Institut zur Prävention von sexuellem Missbrauch (Großraum München) 2. GrenzwertICH sexuelle Übergriffe unter Kindern und Jugendlichen verhindern (Großraum München) 3. überregionale Angebote und Projekte (auch bundesweit) Arbeit mit Erwachsenen, die für Kinder und Jugendliche Verantwortung tragen. KEIN Kind kann sich alleine vor sexuellem Missbrauch schützen! Elternabende Fort- und Weiterbildung Beratung zu Möglichkeiten des Schutzes Beratung und Begleitung von Institutionen (Schutzkonzepte) Eigene Projekte und Projekte im Auftrag Recherchemöglichkeit in der Infothek (Präsenzbibliothek) Publikation fachspezifischer Artikel und Bücher Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Weitervermittlung im Verdachtsfall Aktionen mit KooperationspartnerInnen (z.b. Sichere Wiesn für Mädchen und Frauen )
2 Das hab ich nicht gewusst Basiswissen zu sexuellem Missbrauch After-Work-Basics am Dienstag
3 Basiswissen Mädchen und Jungen können sexuelle Gewalt erleben. (4.- 5.M, J) Männer und Frauen können TäterInnen sein (85-90% Männer). Es gibt drei große TäterInnengruppen familiäres Umfeld, z.b. Väter, Mütter, Brüder, Onkel etc. (je nach Studie: 30-44%) Kreis der Bekannten (25-50%), davon ein Teil aus Institutionen! Fremde (22-25%) Auch Jugendliche können bereits TäterInnen sein (ca. 1/6 der angezeigten Sexualdelikte). Viele TäterInnen sind MehrfachtäterInnen. Die TäterInnen gehen planvoll und strategisch vor. Die Übergriffe steigern sich langsam.
4 Spezielle Gefährdungen Strategien der Täter/innen Täter bereiten den sexuellen Missbrauch i.d.r. gezielt vor (Groomingprozess). Sie schätzen ein Umfeld, das Kinder nicht ausreichend schützen kann. Getestet werden von TäterInnen v.a. Kinder mit die Erwachsenen bedingungslos gehorchen die unzureichend aufgeklärt sind mit verringerter Schutzfähigkeit (siehe nächste Folie)
5 Spezielle Gefährdungen Strategien der Täter/innen Besonders gefährdet sind Untersuchungen* zufolge u.a. Emotional vernachlässigte Kinder Kinder, die schon Opfer von Missbrauch oder Gewalt waren Kinder, die Partnergewalt erleben mussten Kinder mit Behinderung z.t. Kinder mit Migrationshintergrund Die Fähigkeit zum Selbstschutz und/oder Fähigkeit der Eltern bzw. eines Elternteils zum Schutz ist hier meist deutlich verringert. *z.b. Sexuelle Gewalt gegen Mädchen und Jungen in Institutionen (UBsKM, DJI 2011)
6 Spezielle Gefährdungen Strategien der Täter/innen Mögliche Vorgehensschritte: Kontakt und Beziehungsaufbau: Kind und verantwortlichen Erwachsenen, Beziehungsund Vertrauensaufbau, Interesse an Wünschen, Bedürfnissen, Hoffnungen Austesten: Missverständnis oder harmloses Versehen Berührungen in Umkleidesituationen, zu enger Körperkontakt beim Trösten oder Ermahnen, vergriffene Hilfestellung beim Turnen oder Toben o.ä.) Erste Übergriffe: keine Abwehr des Kindes bzw. kein Schutz durch andere, weiter sonst anderes Kind bzw. andere Kontaktorte Sonderstellung: kleine Aufmerksamkeiten, Geschenke, Andocken an Wünschen, Bedürfnissen und Hoffnungen des Kindes - Steigerung der Übergriffe, Waage zwischen Übergriffen und Beziehungsausbau, viel Aufmerksamkeit und Zeit, erlaubt ansonsten Verbotenes (besonderes Spielmaterial, Süßes ) Absicherung: nach außen, aber auch dem Kind gegenüber, z.b. Kind lügt, Kind ist distanzlos, keiner würde dir glauben Schweigegebot: Das ist unser Geheimnis, das darfst du niemandem erzählen, Du bist doch keine Petze, oder? Mitschuld: Du wolltest es doch selbst, warum hast du dich nicht gewehrt, dann kommt auch raus, dass Du Süßes gegessen hast (Verantwortungsverschiebung), droht mit Konsequenzen für das Kind, andere Kinder, die Familie usw. Wir kennen es alle. Manchmal nutzt uns jemand aus und wir merken es erst im Laufe der Zeit. Gerade Kinder können diese Manipulationen nicht durchschauen. Sie sind diesen Täterstrategien meist schutzlos ausgeliefert!
7 Strategien der Täter/innen - Schlussfolgerungen Ansatzpunkte für die Prävention Es kann sexuellen Missbrauch in unserem Umfeld geben, manchmal direkt vor unseren Augen. Kompetente Erwachsene müssen Kinder schützen. Das erfordert eine klare Haltung zum Kinderschutz (Priorität 1) ABER: Keine Hysterie oder Panik! Die Lösung ist die Weiterentwicklung und Reflexion unserer professionellen Arbeit. 1. Präventive Strukturen in der Einrichtung wirken abschreckend auf TäterInnen aus den eigenen Reihen ( Schutzkonzept) 2. Als MitarbeiterInnen können wir insbesondere 1. Im achtsamen und respektvollen Umgang mit den Kindern immer auch die Kinderrechte beachten 2. Angemessen mit Nähe und Distanz umgehen 3. Partizipations- und Beschwerdemöglichkeiten für Kinder entwickeln und 4. Gelegenheiten schaffen, damit Kinder von Missbrauch berichten können
8 Schutzkonzept in Einrichtungen Sinnvolle Elemente im Rahmen eines Schutzkonzeptes einer Einrichtung sind Leitbild zum Kinderschutz Maßnahmen im Einstellungsverfahren Maßnahmen im Rahmen der Personalführung und Entwicklung Schutzvereinbarungen für den Umgang der MitarbeiterInnen mit den Kindern (Modul Nähe & Distanz) Beteiligungs- und Beschwerdesysteme für Kinder und Eltern (Modul P&B) Pädagogisches Konzept mit Bestandteilen zur Prävention und zur Sexualpädagogik Prüfung und ggf. Umgestaltung der räumlichen Gegebenheiten Krisenleitfaden für den Verdachtsfall und Zusammenarbeit mit externen Fachstellen (Modul KLF) Öffentlichkeitsarbeit zu den Maßnahmen U.U. anonymisierte Befragung ehemaliger NutzerInnen Qualitätsmanagement und Nachhaltigkeit aller Maßnahmen
9 Das Hilfesystem für den Verdachtsfall kennen Hilfe für Fachkräfte bei Vermutung oder Verdacht auf sexuellen Missbrauch 1. Innerfamilialer Missbrauch Insoweit erfahrene Fachkraft Kindeswohlgefährdung 2. Missbrauch durch MitarbeiterInnen Trägerspezifischer Krisenleitfaden Begleitung durch Fachberatungsstelle ( IMMA Beratungsstelle) 3. Missbrauch im sozialen Nahraum oder durch Fremde Eltern als Sorgeberechtigte Beratung durch Fachberatungsstelle Zusätzlich immer möglich spezielle Fachberatungsstellen mit Schwerpunkt sexuellem Missbrauch in München Kibs für betroffene Jungen und Bezugspersonen IMMA für betroffen Mädchen und Bezugspersonen Beide machen auch Beratung bei Missbrauch durch MitarbeiterInnen Kinderschutzzentrum München für Jungen, Mädchen, Bezugspersonen Prävention AMYNA e.v. Beratung in Fragen zur Vorbeugung (Konzept, Trägerberatung etc.) Vorträge und Fortbildungen Helfen Sie, Kinder vor sexuellem Missbrauch zu schützen. Holen Sie sich Unterstützung, um Mädchen und Jungen helfen zu können! Die Fachberatungsstellen sind für Sie da!
10 Das hab ich nicht gewusst Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Noch Fragen? Kontakt: Christine Rudolf-Jilg oder 089/
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