Dekade-Tagung Alphabetisierung und Grundbildung

Transkript

1 Dekade-Tagung Alphabetisierung und Grundbildung Zusammenfassung der Konferenz aus Sicht eines Sprechers des Wissenschaftlichen Beirats der Alpha-Dekade Donnerstag, 26. April 2018

2 Vorbemerkungen

3 Welche Forschungsaktivitäten sind sinnvoll und notwendig? Wie kann Forschung Praxis und Politik unterstützen? Nutzung der großen Potenziale eines funktionierenden und erfolgreichen Dekade-Netzwerks! Öffnung für weitere Partner!

4 Allgemeine Beobachtungen Was ist der Fokus in den Projekten der Dekade Alphabetisierung und Grundbildung? Poetry-Slam Sprache als Mittel der (milieuspezifischen) Verständigung Heimspiel für Adressaten, Auswärtsspiel der pädagogischen Akteure Sprache als Mittel des künstlerischen Ausdrucks Auswärtsspiel der Adressaten, Heimspiel der pädagogischen Akteure Damit korrespondierendes Dauerthemen Weites oder enges Verständnis von Alphabetisierung und Grundbildung? Orientierung an leichter Sprache, Bildungssprache, Fachsprache, Amtsdeutsch (bzw: Alpha-Level 3; B1; fachgebundene Deutschkenntnisse)? (Feldmaier)

5 Forschung zur Nutzung digitaler Medien in AuG

6 Forschung zur Nutzung digitaler Medien in AuG Beiträge Wolff, Sokolowsky u.a. Notwendige Unterscheidung Förderung der Kompetenz zur Nutzung digitaler Medien in Beruf, Privatleben und Öffentlichkeit (Fokus im Vortrag Wolf) = digitale Grundbildung Förderung der Kompetenz zur Nutzung digitaler Medien für den Spracherwerb (in der AuG) durch Lehrende und Lernende

7 Forschung zur Nutzung digitaler Medien in AuG Beiträge Wolff, Sokolowsky u.a. Großes Potenzial digitaler Medien zur Förderung des Spracherwerbs Das Medium ist der Inhalt! Herausragende Fortschritte in der Spracherkennung (mündlich, schriftlich), in der Diagnostik sprachlicher Kompetenzen, in der Authentizität didaktischer Materialien, in der Adaptivität von Programmen, in der kognitiven Aktivierung der Lernenden, in der Motivierung mündlicher und schriftlicher Produktion (mehr als nur Lückentexte und geschlossene Frageformate, nicht mehr nur Grammatiktraining), in der Eröffnung zeit- und ortsunabhängiger Kommunikationen (Sokolwsky u.a.) Keine generelle Überlegenheit von digitalen gegenüber analogen Medien: Auf die Pädagogik kommt es an! (Scheiter) Sichtbarmachung individueller Lernfortschritte und Lernerfolge durch die Nutzung digitaler Medien als wichtiges Element der Lernmotivation

8 Forschung zur Nutzung digitaler Medien in AuG Beiträge Wolff, Sokolowsky u.a. Zwei Hemmschwellen bzw. Herausforderungen Digitale Infrastrukturen von Weiterbildungseinrichtungen (Monitor Digitale Bildung; Adult Education Survey; Vortrag Koppel) Kompetenzen des Lehrpersonals: Wissen, Können, Einstellungen bmbf-projekt Medienpädagogische Kompetenzen des beruflichen Personals in der EB/WB: Rohs, Schmidt-Hertha u.a.

9 Adressaten- und Teilnahmeforschung

10 Adressaten- und Teilnahmeforschung Beitrag Bremer, Projekt REACH u.a. Breite, meist qualitative Forschung zu Lebenswelten und Milieus der Adressaten Re-Analyse von Daten der Bildungs- und Sozialberichterstattung: PIAAC-Daten, NEPS-und leo-daten (z.b. GeLiNu Entstehung und Entwicklung geringer Grundbildung erforschen); Nutzung im REACH- Projekt! Desiderat: Adressaten- und Teilnehmerkonstruktionen der pädagogischen Akteure (Bremer) Forschung zu Effekten aufsuchender Bildungsarbeit und der Lernund Motivationsberatung

11 Forschung zur Qualifizierung des Lehrpersonals

12 Forschung zur Qualifizierung des Lehrpersonals Evaluation und Begleitforschung zur breiten Implementierung von Fortbildungen wie Pro Grundbildung, universitären Studiengängen usw.... Herstellung von Schnittstellen zur Lehrerbildung (erste, zweite, dritte Phase, allgemeine und berufsbildende Schulen) Zusammenarbeit von Bund und Ländern unter Umgehung des Kooperationsverbots Entwicklung von Blended learning-angeboten für alle drei Phasen der Lehrerbildung (Schule und Berufsschule (Heisler; Projekt APAG)) Bottom-up- statt top-down-strategie! (Raiser) Fokus: Schriftspracherwerb (fachbezogen, fachfremd) statt AuG! Neues Forschungsfeld: Explorative Videostudien zum Lehrhandeln in Kursen für funktionale Analphabeten und Zugewanderte (ohne schriftsprachliche Kompetenzen) (Frieling; Feldmaier)

13 Herausforderungen der Forschungsförderung

14 Herausforderungen der Forschungsförderung Bildungsbereichsübergreifende und interdisziplinäre Zusammenarbeit Forschungen zur Mehrsprachigkeit (als Ressource) Forschungs- und Entwicklungsarbeiten zum sprachsensiblen Fachunterricht Pädagogisch-psychologische Forschung zur Nutzung digitaler Medien... Notwendig gerade dann, wenn es um Prävention geht Naheliegendes Beispiel: Spracherwerb im Übergangssystem (Heisler) Engere Zusammenarbeit von Wissenschaft, Praxis und Medienverlagen sowie digitalen Plattformen Förderung integrierter Forschungsprojekte: Berücksichtigung der Organisations-, der Lehrenden- und der Unterrichtsebene (Beitrag Sokolowsky, DVV)

15 Herausforderungen der Forschungsförderung Abstimmung zwischen Verantwortlichen unterschiedlicher Förderlinien (Dekade Alphabetisierung und Grundbildung; Digitalisierung im Bildungsbereich; Qualitätsoffensive Lehrerbildung;...) Hinreichende Laufzeiten, um Qualifizierungsarbeiten zu ermöglichen Öffnung der Ergebnisse für alle! von der Projektförderung zur institutionellen Verstetigung Ausschreibungskriterium für Forschungsprojekte Schwerpunkte in der arbeitsplatzorientierten Grundbildung, in der lebensweltorientierten Grundbildung,...: und dann?)

16 Zeit für Ihre Fragen gefördert von