Digitalisierung gestalten
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- Bernhard Schäfer
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1 Digitalisierung gestalten betriebliche und tarifliche Gestaltungsbeispiele Karl-Heinz (Charly) Brandl, Bereichsleiter Innovation und Gute Arbeit, ver.di Bundesverwaltung Seite 1 Karl-Heinz Brandl 12. April, Berlin
2 Megatrend Digitalisierung»Wir haben es mit nichts Geringerem zu tun als mit der Vermutung, dass die Einführung des Computers für die Gesellschaft ebenso dramatische Folgen hat wie zuvor nur die Einführung der Sprache, der Schrift und des Buchdrucks.«Dirk Baecker 2007, Studien zur nächsten Gesellschaft was sich digitalisieren lässt wird digitalisiert. Wer glaubt, dass sich Digitalisierung nur auf die Industrie 4.0 bezieht, der irrt gewaltig«johanna Wanka 2015, BMBF Tagung Berlin Seite 2 Karl-Heinz Brandl 12. April, Berlin
3 Industrie & Arbeit(en) Seite 3 Karl-Heinz Brandl 12. April, Berlin
4 Beispiele aus der Praxis Ubimax GBS German Bionic Systems KUKA Seite 4 Karl-Heinz Brandl 12. April, Berlin
5 Beispiel Sachbearbeitung Seite 5 Karl-Heinz Brandl 12. April, Berlin
6 Neue Qualität der Digitalisierung IT & Software Leistungsfähigkeit von Prozessoren und Cloud-Technologie Mobile Anwendungen Künstliche Intelligenz (Watson, AlphaGo, Siri) Robotik & Sensorik Größe und Kosten sinken Anwendungsmöglichkeiten und Bedienbarkeit steigen Neue Fertigungstechniken und verbesserte Steuerung/Datensammlung Vernetzung /Virtualisierung Kommunikation zwischen Computern, Sensoren und Aktoren Selbständige Steuerung wird möglich Maschine-Maschine Seite 6 Karl-Heinz Brandl 12. April, Berlin
7 Beispiele aus der Praxis Seite 7 Karl-Heinz Brandl 12. April, Berlin
8 Beispiele aus der Praxis Seite 8 Karl-Heinz Brandl 12. April, Berlin
9 Beispiele aus der Praxis E2E-DIGITALISIERUNG MIT ELIZA, DEM DIGITALEN ASSISTENTEN DER DT elizas Ziele Der intelligente digitale Assistent der DT der unseren Kunden wie im persönlichen Gespräch hilft und Potential weit über Kundenservice hinaus bietet elizas Konzept Auf jedem Gerät Über jeden Kanal (geschrieben, gesprochen ) Hört zu, lernt von unseren Kunden und handelt für sie Seite 9 Karl-Heinz Brandl 12. April, Berlin
10 Beispiele aus der Praxis Freelancer statt Festangestellte im technischen Kundenservice Vermittlung über das Portal des Startups Mila Mila behält 8 Prozent der ausgehandelten Bezahlung ein Risiken & Nebenkosten tragen Kunde und Freelancer Seite 10 Karl-Heinz Brandl 12. April, Berlin
11 Beispiele aus der Praxis Seite 11 Karl-Heinz Brandl 12. April, Berlin Ziele des Gesetzes: Schaffung eines flächendeckenden elektronische Zugangs zur Verwaltung; Elektronische Aktenführung; Nutzung Open Data und Open Sources, d.h. zur Verfügung Stellung von Daten und Informationen zu Behörden oder der Arbeit der Behörden über das Internet
12 HANDLUNGSFELDER DER DIGITALEN VERWALTUNG Quelle: Weber, Klaus: DIGITAL, Sitzung Bundesausschuss Beamtinnen und Beamte, Seite 12 Karl-Heinz Brandl 12. April, Berlin
13 Beispiele aus der Praxis Seite 13 Karl-Heinz Brandl 12. April, Berlin
14 Beispiele aus der Praxis Seite 14 Karl-Heinz Brandl 12. April, Berlin
15 Zentrale Befunde 83 % im Dienstleistungssektor sind von Digitalisierung betroffen 47 % der Beschäftigten stellen eine höhere Arbeitsbelastung durch Digitalisierung fest 47 % berichten von einem Anstieg der Überwachung und Kontrolle am Arbeitsplatz 25 % haben mehr Entscheidungsspielräume 22 % erleben eine besser Vereinbarkeit von Arbeit und Privat Seite 15 Karl-Heinz Brandl 12. April, Berlin
16 Digitalisierung und Arbeitsbelastung differenziert nach Dienstleistungsbranchen Es besteht nahezu ein Gleichgewicht zwischen den Beschäftigten die eine höhere Arbeitsintensität wahrnehmen (46%) und denen, die Angeben, sie sei gleich geblieben (45%). Nur ein kleiner Anteil (9%) berichtet von einer geringeren Arbeitsintensität. Am höchsten ist der Anteil der durch Digitalisierung Mehrbelasteten in der Energieversorgung (61%), im Handel sowie im Bereich Instandhaltung und Reparatur von Kfz (60 %). Den geringsten Anteil Mehrbelasteter gibt es mit 19% im Bereich der Gebäudebetreuung, Garten- und Landschaftsbau. Seite 16 Karl-Heinz Brandl 12. April, Berlin
17 Digitalisierung und Arbeitsbelastung differenziert nach Dienstleistungsbranchen 1 Seite 17 Karl-Heinz Brandl 12. April, Berlin
18 Digitalisierung und Arbeitsbelastung differenziert nach Dienstleistungsbranchen 2 Seite 18 Karl-Heinz Brandl 12. April, Berlin
19 Digitalisierung und Arbeitsbelastung differenziert nach Dienstleistungsbranchen 3 Seite 19 Karl-Heinz Brandl 12. April, Berlin
20 Digitalisierung und Arbeitsmenge 56% der Befragten geben an, durch die Digitalisierung sei die Arbeitsmenge größer geworden, 6% sprechen von geringerem Arbeitsvolumen und bei 38% der Befragten hat sich durch die Digitalisierung diesbezüglich nichts geändert. Seite 20 Karl-Heinz Brandl 12. April, Berlin
21 Quelle: Szent-Ivanyi, Timot (2015): In der Schattenwelt, Berliner Zeitung Nr. 251, Psychische Belastung Seite 21 Karl-Heinz Brandl 12. April, Berlin
22 Initiative Gute Arbeit ver.di Grundsatzerklärung 2010: Der Mensch hat ein Recht auf Gute Arbeit. Ein Recht auf eine Arbeit, in der er Wertschätzung und Respekt erfährt. Ein Recht auf Arbeitsbedingungen, die er auch als abhängig Beschäftigter mitgestalten kann. Ein Recht auf eine Arbeitsgestaltung, durch die seine Gesundheit und seine Persönlichkeit gefördert werden. Ein Recht auf ein Arbeitsentgelt, das seiner Leistung gerecht wird und ihm ein Leben in Würde ermöglicht. Seite 22 Karl-Heinz Brandl 12. April, Berlin
23 Arbeitswelt im Wandel ver.di reagiert auf Digitalisierung Leitlinien für Gute Digitale Arbeit Gute Digitale Arbeit heißt neben einem angemessenen Einkommen, für die Beschäftigten ausreichende Ressourcen und adäquate Leistungsanforderungen zu bieten. Beschäftigte müssen die Gestaltungsspielräume, die sich eröffnen, im Sinne einer besseren Work-Life-Balance nutzen können. Belastungen, die aus der digitalen Vernetzung resultieren etwa die permanente Erreichbarkeit müssen minimiert werden. Kompetenzen und Qualifikationen müssen stets aktuell gehalten werden Beschäftigte brauchen einen starken und zeitgemäßen Beschäftigtendatenschutz Seite 23 Karl-Heinz Brandl 12. April, Berlin
24 Leitthemen für die Gestaltung von Guter Arbeit in Zeiten des digitalen Umbruchs! Beschäftigung fördern! Qualifizierung forcieren! Gesundes Arbeiten ermöglichen! Persönlichkeitsrechte schützen! Meinungsvielfalt und Vertraulichkeit sichern! Freiräume für mehr Arbeits- und Lebensqualität erschließen! Mitbestimmung modernisieren! Neue Arbeitsformen sozial gestalten! Faire Bezahlung und gerechte Verteilung durchsetzen! Schutzgrenzen ziehen und digitale Spaltungen überwinden! Seite 24 Karl-Heinz Brandl 12. April, Berlin
25 1. Kommission Beschäftigungsförderung 2. Geförderte Bildungsteilzeit 3. Verbindliche Gefährdungsbeurteilung und Humanisierungsoffensive 4. Recht auf Nichterreichbarkeit 5. Recht auf Telearbeit 6. Beschäftigtendatenschutzgesetz und Beirat für Persönlichkeits-rechte 7. Erwerbstätigenversicherung 8. Demokratisches E-Government /Staat und Digitalisierung 9. Fairness in der Plattformökonomie 10. Aufwertung von Dienstleistungsbranchen 11. Branchenanalysen 12. Mehr Mitbestimmung und Demokratie in der digitalen Arbeitswelt Seite 25 Karl-Heinz Brandl 12. April, Berlin
26 gute Arbeit und qualitative Tarifpolitik Tarifvertrag im Sozial- und Erziehungsdienst zum Gesundheitsschutz IBM-Tarifverträge: Qualifizierung und Nachwuchssicherung Gesundheitsmanagement Belastungsschutztarifvertrag bei der Telekom Tarifvertrag zur Personalbemessung bei der Charité Zukunftstarifvertrag KaDeWe Group Demografietarifverträge u. a. bei Post, Hafen Seite 26 Karl-Heinz Brandl 12. April, Berlin
27 IBM-Tarifvertrag Qualifizierung und Nachwuchssicherung Zielsetzung: Die kontinuierliche Qualifizierung der Mitarbeiter/innen soll diese in die Lage versetzen, ihre individuelle Beschäftigungsfähigkeit (Employability) in dem sich ständig verändernden Arbeitsumfeld sicherzustellen. Jährliche Skillplanung für Unternehmen und alle Beschäftigten, um zukunftsgerichtete Qualifizierungsplanung zu gewährleisten. Berücksichtigt werden hierbei geplante Umstrukturierungen sowie der zukünftige Skillbedarf bei IBM. Qualifizierungsplan für jeden einzelnen Beschäftigten. Dessen Einhaltung wird Mitte des Jahres im persönlichen Gespräch gecheckt. Die Kosten für die Qualifizierung trägt IBM. Seite 27 Karl-Heinz Brandl 12. April, Berlin
28 ANTWORTEN DES FACHBEREICHS TK/IT AUF DIE DIGITALISIERUNG Herausforderungen Digitale Entgrenzung Antworten Belastungsschutztarifvertrag mit - zwingender Belastungsmessung - Handlungszwang für Arbeitgeber - Belastungs-KPI - Eskalationsmechanismen Lebensarbeitszeitkonten mit - Förderung für die unteren Einkommen - Dispositionsautonomie für Arbeitnehmer Arbeitszeitverkürzung Anlage mobile Arbeit zum Telearbeitstarif-vertrag mit - Orts- und Zeitautonomie - Tarifnorm zur Kommunikation Gewerkschaftsbeschäftigte - Zugangsrechten zu Telearbeit - Zwang zur betrieblichen Ausgestaltung Seite 28 Karl-Heinz Brandl 12. April, Berlin
29 Seite 29 Karl-Heinz Brandl 12. April, Berlin
30 Seite 30 Karl-Heinz Brandl 12. April, Berlin
31 Es geht nicht nur um die Einführung von Technik sondern um die qualitativen Auswirkungen auf die Arbeit Dimensionen Arbeit 4.0 Arbeitsinhalte in Echtzeit Qualifikationsanforderungen Qualifizierung/Weiterbildung Arbeitszeit/Arbeitsort Datenschutz Mitbestimmung Seite 31 Karl-Heinz Brandl 12. April, Berlin Integration neuer IT-, Multimedia-, Cloud-Technologien, Assistenzsysteme; mehr Kooperation, Interaktion, beständige Wechsel virtuelle/reale Arbeitswelt Komplexer, interdisziplinärer, mehr Problemlösung (Requalifizierung) zugleich Tendenz zur Vereinfachung (Dequalifizierung) Beständige Qualifizierungsaktivitäten auf Basis neuer Lerntechnologien; hoher Entwicklungsbedarf Entgrenzung von Zeit und Ort; Bedeutungszunahme mobiler Arbeit Neue Möglichkeiten der der Kontrolle und Erhebung, Verarbeitung und Nutzung von Personendaten und Nutzerprofilen Bedeutungsverlust der Betriebs als Ort und rechtlicher Bezugsort
32 Digitalisierung - Baustellen Arbeitszeit Datenschutz Leistungsbewertung Gesundheitsschutz Aus-, Fort- und Weiterbildung Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit Arbeitsplatzgestaltung Arbeitsplatz-/Beschäftigungssicherung Information und Beteiligung der Beschäftigten Seite 32 Karl-Heinz Brandl 12. April, Berlin
33 Leitfragen Digitalisierung Wie ist der aktuelle Stand der Digitalisierung? Welche Entwicklungen sind in den kommenden 5 Jahren zu erwarten? Welche Chancen und Risiken verbinden Beschäftigte, Betriebs- und Personalräte und Gewerkschaften mit der Digitalisierung? Welche Rationalisierung-, Humanisierungs-, Prekarisierungs- und Qualifizierungspotenziale gibt es? Existieren bereits heute partizipative Projekte zur Gestaltung guter digitaler Arbeit? Welche strategischen Handlungsfelder sollten adressiert werden? Wie können die Anforderungen der Gewerkschaften an die Gestaltung guter digitaler Arbeit in den Prozess implementiert und verankert werden? Was sind dabei Aufgaben der Betriebs- und Personalräte, der Gewerkschaft, der Arbeitgeber und der Politik? Seite 33 Karl-Heinz Brandl 12. April, Berlin
Gute mitbestimmte Arbeit in Zeiten digitaler Veränderungen
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