ENTWICKLUNGSGEBIETE DER STADT ZÜRICH. XXX Bericht der Arbeitsgruppe Gebietsmanagement
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- Willi Arnold
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2 ENTWICKLUNGSGEBIETE DER STADT ZÜRICH XXX Bericht der Arbeitsgruppe Gebietsmanagement
3 Herausgeberin: Stadt Zürich Hochbaudepartement Amt für Städtebau Tiefbau- und Entsorgungsdepartement Tiefbauamt Inhalt/Redaktion: Beatrice Aebi AfS Brigitte Bolliger AfS Beat Jörger TAZ Peter Noser AfS Gebietsmanagerinnen und -manager AfS/TAZ Laura Zug AfS Fotos: Juliet Haller AfS Desair Zürich Illustration: Regula Ehrliholzer Statistik Stadt Zürich Gestaltung: Karin Weisener AfS Druck: GeoPrint-Shop Zürich Bezugsquelle: Stadt Zürich Amt für Städtebau Lindenhofstrasse Zürich Telefon: Zürich, August 2009
4 Affoltern 1 Bahnhof Altstetten-Juch 2 Europaallee 3 Hochschulgebiet Zentrum 4 Letzi 5 Leutschenbach 6 Manegg 7 Neu-Oerlikon/Bahnhof Oerlikon 8 Schwamendingen 9 Zürich-West 10
5 MANAGEMENT SUMMARY Luftbild Schweiz, 2006 Bericht der Arbeitsgruppe Gebietsmanagement Der Bericht der Arbeitsgruppe Gebietsmanagement erfasst erstmals alle Entwicklungsgebiete gemeinsam per August Er beleuchtet verschiedene Aspekte der Gebietsentwicklung, u. a. zeigt er Übersichten zum Stand der Planungen und Projekte, zu Gebäudetypologien, Bodenbedeckung und Grundeigentum, Kennzahlen zum Gebäudebestand, den Nutzungen und zum Verkehr sowie zur demographischen Entwicklung. Die vorrangigen Herausforderungen der kommenden Jahre wurden formuliert. Die Stadt für Einwohnerinnen und Einwohner wächst in den Entwicklungsgebieten Die Entwicklungsgebiete bilden die dynamischsten Entwicklungszonen der Stadt: Sie konzentrieren sich im Westen und Norden. Drei davon sind Enklaven unmittelbar angrenzend an die Altstadt bzw. im Süden. Das Stadtzentrum sowie die zentrumsnahen, traditionellen Wohngebiete zählen nicht dazu. Einige Entwicklungsgebiete liegen am Stadtrand und partizipieren an regionalen Entwicklungszentren und -achsen. Die gute bis sehr gute Verkehrsanbindung ist allen Entwicklungsgebieten eigen. Bei den heute festgelegten Entwicklungsgebieten handelt es sich um heterogene Stadtteile an unterschiedlichster Lage, verschiedenster Grösse, Bebauungsstruktur und -dichte, Nutzungsvielfalt und Entwicklungsstands. Diese Unterschiede spiegeln die Zielsetzung, jedes Gebiet entsprechend den lokalen Bedürfnissen individuell zu entwickeln. Dass sie eigene Identitäten besitzen oder erwerben, ist für die gesamte Stadt von zentraler Bedeutung. August 2009
6 Management Summary und Einführung Bericht Entwicklungsgebiete Stadt Zürich Seite 6 Die Gebiete lassen sich in drei Gruppen gliedern: «klassische» Arbeitsplatzgebiete: Bahnhof Altstetten-Juch, Neu-Oerlikon/Bahnhof Oerlikon, Leutschenbach, Zürich-West Mischgebiete: Europaallee, Hochschulen Zürich Zentrum, Letzi, Manegg vorwiegend Wohngebiete: Affoltern, Schwamendingen Die Bevölkerungsentwicklung verläuft zumeist ähnlich. Mit zwei Ausnahmen (Europaallee, Hochschulen) wächst die Wohnbevölkerung stetig proportional zur Wohnbautätigkeit der letzten Jahre, insbesondere im Alterssegment der 20- bis 39-Jährigen sowie bei den Schweizer Bürgerinnen und Bürgern. Vorgehensweise: Testplanungsverfahren Allen Gebieten gemeinsam ist der Handlungsbedarf sowie das Ziel, städtebaulich und freiräumlich hochwertige Quartiere mit sinnvoller Nutzungsverteilung und qualitätsvoller innerer Verdichtung zu schaffen. In den meisten Gebieten wird dies über kooperative Planungsverfahren in Zusammenarbeit mit öffentlichen und privaten Grundeigentümern erreicht. Vorgegangen wird überall ähnlich: Meistens liegen allgemeine Grundsätze der Gebietsentwicklung in Leitbildern vor, die zur Präzisierung der Teilareale und Einzelgrundstücke dienen. Eine Vielzahl von Testplanungen über ganze Gebietsteile oder Teilflächen sowie Architekturwettbewerbe und Studienaufträge auf einzelnen Parzellen werden immer wieder durchgeführt. Diese kooperativen Planungsverfahren generieren erfolgreiche, allseitig akzeptierte und tragfähige Lösungen. Oftmals münden die inhaltlichen Vorgaben in der Festsetzung verbindlicher Planungsinstrumente. Stadtraum Der Qualität des Stadtraums kommt eine zentrale Bedeutung zu: Auch wenn die zukünftige Nutzung und Gestaltung der verschiedenen Parzellen noch nicht feststeht, wird mit zusammenhängenden, attraktiv gestalteten Freiräumen ein erster Meilenstein zur Entstehung einer Quartiersidentität gesetzt, die eng mit der Lebensqualität verknüpft ist. Ein räumliches Gerüst entsteht, in dem alle anderen Vorhaben wachsen. Die bauliche Entwicklung wird also auch über Freiraum-Konzepte gesteuert, und hier übernimmt die öffentliche Hand eine zentrale Rolle.
7 Seite 7 Bericht Entwicklungsgebiete Stadt Zürich Management Summary und Einführung EINFÜHRUNG Entwicklungsgebiete Entwicklungsgebiete sind die grössten Landreserven innerhalb der bebauten Stadt. Aus ehemaligen Industriearealen entstehen lebendige, durchmischte Stadtteile. Gute Architektur und Freiräume von hoher Qualität verleihen den Gebieten ein eigenes Gesicht. Die Stadt begleitet den Wandel und stimmt private und öffentliche Vorhaben aufeinander ab. Diese komplexe Aufgabe nimmt das vom Stadtrat eingesetzte Gebietsmanagement wahr, gemeinsam mit einer departementsübergreifenden Arbeitsgruppe. Das Gebietsmanagement plant, lenkt und begleitet die Entwicklung gemeinsam mit weiteren städtischen Stellen sowie den Grundeigentümerinnen und -eigentümern in kooperativen Prozessen. Folgende Entwicklungsgebiete werden zur Zeit durch Gebietsmanagements betreut: Affoltern AfS Bahnhof Altstetten-Juch TAZ Europaallee TAZ/AfS Hochschulgebiet Zentrum AfS Letzi AfS Leutschenbach AfS Manegg AfS Neu-Oerlikon/Bahnhof Oerlikon AfS/TAZ Schwamendingen AfS Zürich-West AfS August 2009
8 Management Summary und Einführung Bericht Entwicklungsgebiete Stadt Zürich Seite 8 Gebietsmanagement Voraussetzungen zur Schaffung eines Gebietsmanagements sind: Im Gebiet stehen eine bedeutende Entwicklung des öffentlichen Raumes und die Realisierung grosser Infrastrukturbauten im Vordergrund. Die im Gebiet anstehenden strukturellen Veränderungen sind mit Planungsinstrumenten oder Konzepten (Leitbild, Entwicklungskonzept, SBV, GP) festgelegt. Ein Entwicklungsdruck und somit erhöhter Koordinations- und Kommunikationsbedarf sind vorhanden. Das Gebietsmanagement verfolgt bei seiner Arbeit die Vision belebter Stadtquartiere, deren nachhaltige Aufwertung der Bevölkerung, den Grundeigentümern und -eigentümerinnen sowie der Wirtschaft zugute kommt. Angestrebt wird eine hohe städtebauliche und freiräumliche Qualität, geplant und gehandelt wird vernetzt und synergetisch, damit alle Beteiligten gleichermassen von den Entwicklungen profitieren können. Ein wichtiger Leitgedanke bei allen Teilprojekten ist die konstruktive und effiziente Zusammenarbeit aller Partner. Hier treten die Gebietsmanager und -managerinnen in Erscheinung: Sie bereiten strategische Projekte vor, zum Beispiel Entwicklungsplanungen, Infrastrukturprojekte oder die Akquisition bzw. Veräusserung von Liegenschaften. Zudem koordinieren sie die verschiedenen öffentlichen und privaten Akteure und Vorhaben. Des Gebietsmanagements Einfluss endet da, wo konkrete Bauvorhaben realisiert werden. Offen ist die Frage, zu welchem Zeitpunkt das Gebietsmanagement seine Aufgaben abschliessen und die verbleibenden Verantwortlichkeiten einer eher sozialräumlich-kulturell orientierten Organisation übergeben kann. Räumliche Entwicklungsstrategie RES Die 2008/2009 erarbeitete räumliche Entwicklungsstrategie (RES) konkretisiert und vertieft die politischen Ziele der «Strategien Zürich Ziele und Handlungsfelder für die Entwicklung Zürichs» in räumlicher Hinsicht. Sie ist das Bindeglied zwischen der politischen Gesamtstrategie des Stadtrates und der räumlichen Planung. Die RES gestaltet und koordiniert die Nutzungs-, Gestaltungs- und Schutzansprüche und verfolgt dabei drei Ziele: Zentrale Planungsgrundlage Auslöser für einen Kommunikationsprozess Vorstellung darüber, in welche Richtung sich die Stadt Zürich räumlich entwickeln will. Baustelle Europaallee Sihlpost Baustelle Europaallee Situation Abbruch Baufeld A
9 Seite 9 Bericht Entwicklungsgebiete Stadt Zürich Management Summary und Einführung Drei aus acht Teilstrategien der RES lauten: Nr. 1: Raum für den Wirtschafts- und Wissensstandort gewährleisten. Nr. 2: Die vielfältige Wohnstadt weiterentwickeln. Nr. 8: Stadt und Region gemeinsam gestalten. Die Entwicklungsgebiete verfügen ebenfalls über einen grossen Teil der Wohnbau-Potenziale (Affoltern, Letzi, Schwamendingen). Zur Zeit wächst dort jedoch das Wohnen überproportional auf Kosten der Arbeitsplätze, was diese für die Gesamtstadt wichtigen Potenziale neutralisiert. Die grössten Potenziale als Wirtschafts- und Wissensstandorte, also für Arbeitsplätze, konzentrieren sich bzw. bilden Entwicklungsachsen im Norden und Westen Zürichs über die Stadtgrenzen hinaus. Charakteristisch daran ist die ausgezeichnete Anbindung an die überregionalen und lokalen Verkehrsnetze und damit die Verknüpfung mit den regionalen Entwicklungsschwerpunkten. Beispiele für die entsprechende Infrastruktur sind die 2010 fertiggestellte Glattalbahn und die für 2020 geplante Limmattalbahn. Was die Räumliche Entwicklungsstrategie auf gesamtstädtischer Ebene leistet, verfolgt das Gebietsmanagement in den Entwicklungsgebieten nahe an der Umsetzung: In enger Kooperation mit Privaten wird die Stossrichtung der Gebietsentwicklung festgelegt, werden qualitative und quantitative Schwerpunkte gesetzt und die Gestaltungs- und Nutzungsvorstellungen konkretisiert. Es ist also gleichzeitig ein Umsetzungs- und Kontrollinstrument, anhand dessen die Absichten der RES überprüfbar werden. Der Erfolg der RES
10 Management Summary und Einführung Bericht Entwicklungsgebiete Stadt Zürich Seite 10 und des Gebietsmanagements wird sich in den nächsten Jahrzehnten anhand der entstandenen und erlebbaren Lebensqualität in den Entwicklungsgebieten zeigen. Gebietsmanagement-Informationssystem Im Januar 2008 beauftragte die Delegation für stadträumliche Fragen DsF auf Initiative des Amts für Städtebau die Arbeitsgruppe Gebietsmanagement mit der Schaffung eines Gebietsmanagement-Informationssystems (GM-IS) zur Steuerung, Koordination und Finanzplanung. Dieses georeferenzierte Führungsinstrument erlaubt eine periodische Berichterstattung an den Stadtrat, die DsF, andere Entscheidungsträger und die Bevölkerung. Der vorliegende Bericht illustriert den gegenwärtigen Stand der Arbeiten. Er bildet die wichtigsten Fakten, Trends und Veränderungen der letzten zwölf Monate ab. Dies gestattet, die Veränderungen in den Entwicklungsgebieten zu verfolgen, die Schwerpunkte herauszulesen und den weiteren Verlauf zu steuern. Die Basisdaten sind sehr heterogen. Aussagen zum Investitionsbedarf für Infrastrukturbauten (ÖV, Strassen, Parkanlagen, Schul-, Sport- und Quartiereinrichtungen, etc.), die durch die privaten Investitionen ausgelöst werden, sind zum heutigen Zeitpunkt mangels systematischer Datenerfassung und -auswertung nicht möglich. In den nächsten Jahren wird beabsichtigt, detaillierte, bedarfsgerechte und auf bestehende Datenbanken abgestützte Informationen zu den Entwicklungsgebieten auszuarbeiten. Es ist das Ziel, aus diesen Beobachtungen Schlüsse auf die gesamte Stadt zu ziehen. Zusätzliche Informationen finden Sie unter Arbeitsgruppe Gebietsmanagement Zürich, August 2009
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