schaftlicher Diskurse Beiträge zu einer strukturell nachhaltigen Entwicklung

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1 Psitinspapier des Netzwerks Hchschule und Nachhaltigkeit Bayern Hchschulen Zukunft gestalten Nachhaltigkeit strukturell verankern Unsere derzeitige Welt ist geprägt vn glbalen Umwelt- und Entwicklungsprblemen. Deren Lösung verlangt nach einer umfassenden Transfrmatin des Verständnisses vn Frtschritt im Sinne vn Nachhaltigkeit. Dabei spielen die Wissenschaften eine zentrale Rlle. Nachhaltige Entwicklung gilt seit der 1992 in Ri verabschiedeten Agenda als umfassendes Leitbild für einen gesellschaftlichen Wandel im Sinne glbaler und intergenerativer Gerechtigkeit. Sie bedeutet, Umweltgesichtspunkte gleichberechtigt mit szialen und wirtschaftlichen Aspekten zu berücksichtigen. Die natürlichen Ressurcen sind dabei Grundvraussetzung für alle anderen Entwicklungsfelder. Um dies unter den Bedingungen spätmderner Gesellschaften zu ermöglichen, bedarf es einer wissensgeleiteten Reflexin der grundlegenden Mdelle und Praxen vn Entwicklung, Ressurcenmanagement, Whlstandsstreben, technischer Innvatin swie Kultur und Kmmunikatin. Der Wissenschaftsrat hat 2015 in seinem Psitinspapier Zum wissenschaftsplitischen Diskurs über Grße gesellschaftliche Herausfrderungen Stellung genmmen. Darin wurde auch die Rlle vn Hchschulen zum Thema Nachhaltigkeit adressiert. Als lernende Organisatinen und Kern des Wissenschaftssystems stehen diese in der Verantwrtung, zur nachhaltigen und zukunftsrientierten Entwicklung der Gesellschaft beizutragen. Die Hchschulrektrenknferenz und die Deutsche UNESCO-Kmmissin betnen dies in ihrem gemeinsamen Beschluss Hchschulen für nachhaltige Entwicklung (2010) in gleicher Weise. Hchschulen bilden die zukünftigen Entscheidungsträger und Multiplikatren aus, die für die Erweiterung und Verbesserung des Wissens über Nachhaltigkeit ebens verantwrtlich sein werden wie für dessen stärkere Bewusstmachung und Umsetzung. Diese nicht delegierbare Verantwrtung betnt nicht zuletzt das Weltaktinsprgramm ( ) der UNESCO zur Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). BNE zielt dabei darauf ab, die Fähigkeit zu fördern, sich persönlich und in Kperatin mit anderen reflektiert für nachhaltige Entwicklungsprzesse zu engagieren und Entwicklungen, die dem entgegenlaufen, in allen Bereichen systematisch zu analysieren und neu zu knzipieren. Hchschulen sind aufgerufen, nicht nur in der Frschung, sndern auch in der Lehre und ebens in ihrem eigenen Wirtschaftsbetrieb swie in der Anregung gesell- 1

2 schaftlicher Diskurse Beiträge zu einer strukturell nachhaltigen Entwicklung zu leisten. Internatinal wie natinal haben sich seit den 1990er Jahren und verstärkt in jüngster Zeit verantwrtungsaffine Menschen in Hchschulen zusammengeschlssen, um diese Ziele vranzutreiben (z.b. Cpernicus Charta). In Deutschland sind besnders die Deutsche UNESCO-Kmmissin und die AG Hchschulen und nachhaltige Entwicklung zu nennen, die sich in der UN-Dekade für BNE ( ) zusammengefunden haben. Auch der Wissenschaftsrat, die Hchschulrektrenknferenz, der Rat für nachhaltige Entwicklung und das BMBF unterstützen diese umfassende Orientierung am Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung. In Deutschland ist erkennbar, dass sich die entsprechenden Aktivitäten bislang nch ungleichmäßig über die Bundesländer verteilen. Zwar wurde das Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung auch in Bayern in einer Reginalen Agenda frmuliert und ein Landesaktinsplan für BNE entwickelt, aber in der knkreten Umsetzung zeigen sich an den bayerischen Hchschulen bislang nur punktuell Frtschritte. Das im Jahr 2012 vn der Kathlischen Universität Eichstätt- Inglstadt und der Hchschule initiierte Netzwerk Hchschule und Nachhaltigkeit Bayern, das 2014 vn der Deutschen UNESCO-Kmmissin als UN-Dekade-Maßnahme ausgezeichnet wurde, möchte die Entwicklung hin zu einer nachhaltigeren Gesellschaft vrantreiben. Seine Mitglieder sind Prfessrinnen und Prfessren, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Wissenschaftsund Verwaltungsbereich swie Studierende vn 23 bayerischen Hchschulen und Universitäten. Bislang meist in Einzelinitiativen engagiert, wllen sie künftig stärker gemeinsam Aktivitäten unterstützen, die geeignet sind, die Idee der Nachhaltigkeit und der Bildung für nachhaltige Entwicklung in die Praxis vn bayerischen Hchschulen, Wirtschaftsunternehmen und gesellschaftlichen Einrichtungen zu bringen (siehe Das bayerische Netzwerk ist u.a. eng vernetzt mit der natinalen AG Hchschulen und Nachhaltigkeit, dem Netzwerk Lehrerbildung für eine nachhaltige Entwicklung swie dem Arbeitskreis BNE am bayerischen Umweltministerium und hat Kntakte zur österreichischen Allianz nachhaltiger Hchschulen. Das bayerische Netzwerk sieht sich vr diesem Hintergrund in der Rlle eines Partners der Hchschul- und Universitätsleitungen in deren Bemühen, einschlägige Beschlüsse der HRK in den jeweiligen Hchschulen umzusetzen. Die Verankerung des Nachhaltigkeitsgedankens im Sinne inter- und transdisziplinärer und querschnittsrientierter Lehre und Frschung ist daran unmittelbar gekppelt. Flgende Vrschläge sind für eine strukturelle Verankerung vn Nachhaltigkeit in den (bayerischen) Hchschulen geeignet: Eine intensivere Auseinandersetzung auf der Ebene der Hchschulleitungen mit der Thematik, z.b. in einem Wrk- 2

3 shp mit externen Experten (natinale AG Hchschulen und Nachhaltigkeit der Allianz nachhaltiger Universitäten in Österreich) öffentliche Stellungnahmen der Hchschulleitungen zu Fragen der Nachhaltigkeit in Bezug auf Aspekte, die den Kmpetenz- und Verantwrtungsbereich der Hchschulen berühren die Stärkung der an den einzelnen Hchschulen bereits vrhandenen Initiativen in diesem Bereich die Entwicklung einer Nachhaltigkeitsstrategie für jede einzelne Hchschule die Frmulierung vn Zielvereinbarungen zur Umsetzung vn nachhaltigkeitsrientierten Maßnahmen zwischen den verschiedenen Organisatinsebenen die Einrichtung vn Arbeitsgruppen, Zentren.ä. zur Identifizierung vn Schnittstellen zwischen Fachbereichen und Fächern in Frschung und Lehre die Schaffung eines Belhnungssystems bei erflgreicher Umsetzung vn nachhaltigkeitsrelevanten Maßnahmen (z.b. Auszeichnungen) swie die Schaffung einer Organisatinseinheit (Kmmissin, Beauftragte, Kmpetenzzentren etc.), die sich dauerhaft mit der Krdinatin und Umsetzung vn Nachhaltigkeit an der jeweiligen Hchschule befasst. Es liegt im Eigeninteresse des Hchschulsystems, sich mit Nachhaltigkeit knkret und praktiv auseinander zu setzen. Sustainability Science als Ausdruck einer methdisch reflektierten gesellschaftlichen Mitverantwrtung der Wissenschaften ist Teil ihrer eigenen Zukunftsfähigkeit. Grundlagendkumente (Auswahl) - Hchschulrektrenknferenz/Deutsche UNESCO-Kmmissin (2010): Hchschulen für nachhaltige Entwicklung. Nachhaltigkeit_HRK_KUK.pdf - Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit (2012): Landesaktinsplan Bildung für nachhaltige Entwicklung in Bayern, Frtschreibung

4 beitraege-der-bundeslaender/bayern/landesaktinsplan-bayern/ - UNESCO (2014): Radmap fr Implementing the Glbal Actin Prgramme n Educatin fr Sustainable Develpment (Weltaktinsprgramm im Anschluss an die UN-Dekade) Dieses Psitinspapier wurde beim Treffen des Netzwerks Hchschule und Nachhaltigkeit Bayern am in einstimmig verabschiedet., 16. Juli 2015 Rya Akhavan, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen- Nürnberg, Erlangen-Nürnberg Prf. Dr. Alexander Bassen, Universität Hamburg, Hamburg Jhannes Baumann, Kathlische Universität Eichstätt- Inglstadt, Eichstätt Prf. Dr. Markus Beckmann, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen-Nürnberg Klaus Chwastek-Zwack, Hchschule Weihenstephan- Triesdrf, Iris Dieterich, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen- Nürnberg, Erlangen-Nürnberg Prf. Dr. Jhann Engelhard, Ott-Friedrich-Universität, Dr. Peter Geiger, Universität Regensburg, Regensburg Dr. Wlfgang Geise, Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Würzburg Jnas Hahn, Universität Regensburg, Regensburg Ursula Häufle, Ludwig-Maximilians-Universität, Prf. Dr. Ingrid Hemmer, Kathlische Universität Eichstätt- Inglstadt, Eichstätt Alexander Herzner, Hchschule Amberg-Weiden, Amberg- Weiden Prf. Dr. Bernd Hümmer, Technische Hchschule Nürnberg Gerg Simn Ohm, Nürnberg Prf. Dr. Ralf Isenmann, Hchschule, Michael Jedelhauser, Ludwig-Maximilians-Universität, Dr. Christph Klebel, Universität Augsburg, Augsburg Prf. Dr. Silke Langenberg, Hchschule, Lara Lütke-Spatz, Ludwig-Maximilians-Universität, 4

5 Prf. Dr. Gerhard Meier-Wiechert, Hchschule Aschaffenburg, Aschaffenburg Prf. Dr. Gerd Mutz, Hchschule, Dr. Carla Paul, Technische Universität, Prf. Dr. Fritz Reheis, Ott-Friedrich-Universität, Prf. Dr. Axel Schaffer, Universität der Bundeswehr, Lisa Schröder, Hchschule Weihenstephan-Triesdrf, Weihenstephan-Triesdrf Prf. Dr. Barbara Spnhlz, Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Würzburg Michael Strh, Kathlische Universität Eichstätt-Inglstadt, Eichstätt Prf. Dr. Markus Vgt, Ludwig-Maximilians-Universität, Prf. Dr. iur. Martin Wachvius, Hchschule Hf, Hf Prf. Dr. Werner Wild, Technische Hchschule Nürnberg Gerg Simn Ohm, Nürnberg Prf. Dr. Frank Wimmer, Ott-Friedrich-Universität, Prf. Friedemann Zeitler, Hchschule Cburg, Cburg Dr. Sascha Zinn, Hchschule,. 5