9. Nordhessischer Schweinetag
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- Alke Brahms
- vor 8 Jahren
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1 9. Nordhessischer Schweinetag Am 10. März in Melsungen HACCP kritische Kontrollpunkte am Beispiel der praktischen Fütterung Dr. Hubert Lenz, deuka Deutsche Tiernahrung GmbH & Co. KG, Düsseldorf
2 HACCP kritische Kontrollpunkte am Beispiel der praktischen Fütterung Gliederung A Warum ist dieses Thema so formuliert? B C D E Sinn oder Unsinn eines HACCP-ähnlichen Konzeptes kritische Kontrollpunkte aus Sicht der Schweinefütterung praktische Beispiele Fazit
3 HACCP kritische Kontrollpunkte am Beispiel der praktischen Fütterung Warum ist das Thema so formuliert? Die bedarfsgerechte Fütterung von Schweinen (mit ihren unterschiedlichen Anforderungen) ist eine komplexe Angelegenheit. Neben dem Aspekt der reinen Nährstoffversorgung gewinnt die Fütterung als ein wichtiger Faktor für die Leistungsbereitschaft des Tieres an Bedeutung. Die (Fütterungs-) Beratung soll möglichst nicht Fehler beheben, sondern Fehler vermeiden. Damit dieses in dem komplexen System Schweinehaltung (-fütterung) gelingt, ist es wichtig, sich auf die entscheidenden Punkte zu konzentrieren und für die Abweichung eine Reaktion vorzuplanen. HACCP (Hazard Analysis Critical Control Points)
4 HACCP kritische Kontrollpunkte am Beispiel der praktischen Fütterung! HACCP ist ein systematischer Weg zur Lebensmittelsicherheit (Produktionssicherheit) Er besteht aus folgenden Grundsätzen:? Risikoanalyse? Festlegung der kritischen Kontrollpunkte? Festlegung kritischer Grenzwerte? Festlegung von Korrekturmaßnahmen? Überprüfung auf Wirksamkeit? Dokumentation
5 HACCP kritische Kontrollpunkte am Beispiel der praktischen Fütterung! Sinn und Unsinn eines HACCP-Konzeptes für die Schweinefütterung Ökonomische Gesichtspunkte erlauben immer weniger Abweichungen von den festgelegten Produktionsvorgaben. Mit der zunehmenden Größe eines Unternehmens oder einer Produktionseinheit steigt die Bedeutung einer gezielten Kontrolle (Entscheidungsträger und Beobachter sind häufig nicht die gleiche Person). Multifaktorielle Geschehen erschweren die Ursachenzuweisung und erhöhen somit die Reaktionszeit. Schleichende Veränderungen werden ohne gezielte Kontrolle häufig nicht oder zu spät erkannt ( Betriebsblindheit ). Erfolgt eine Datenerfassung erst, wenn ein Problem vorliegt, fehlt in der Regel der betriebsspezifische Vergleichsmaßstab.
6 HACCP kritische Kontrollpunkte am Beispiel der praktischen Fütterung! Besonderes Risikopotential steckt häufig an den Punkten in der Produktion, an denen eine Umstallung der Tiere erfolgt (in der Regel mit Futterwechsel verbunden) die betreuenden Personen wechseln (häufig Informationsverlust) das Tier eine andere Bezeichnung erhält Saugferkel Aufzuchtferkel Ferkel Mastschwein Jungsau Sau Annahmen bzgl. der Voraussetzungen der Tiere bestehen, die nicht immer erfüllt werden und somit eine Kontrolle verlangen
7 Kritische Kontrollpunkte HACCP kritische Kontrollpunkte am Beispiel der praktischen Fütterung! Jungsauen: Lebendtagszunahme Gewicht / Alter zur Erstbelegung Kondition zur Erstbelegung Fundament Deck- / Tragebereich: allgemeiner Konditionszustand Ausgeglichenheit der Futtergruppen Harnwegsinfektion Abferkelstall: Aufstallzeitpunkt Kotkonsistenz um Abferkeltermin Futtermenge vor Geburt / nach Geburt Niveau der Futteraufnahme Tag 10 Geburtsgewicht (Durchschnitt, Streuung) Absetzgewicht (Durchschnitt, Streuung) Konditionsverlust Sauen Beifutteraufnahme
8 HACCP kritische Kontrollpunkte am Beispiel der praktischen Fütterung! Kritische Kontrollpunkte Flatdeck: tägliche Zunahme Einstallgewicht (Durchschnitt, Streuung) Ausstallgewicht (Durchschnitt, Streuung) Futteraufnahme Tag 1-14 (Zunahme, Futtervorlagetechnik) Maststall: tägliche Zunahme Einstallgewicht Ausstallgewicht Futterverwertung Magerfleischanteil (Fleischmaß, Speckmaß) ( Futterkurve) Zunahmen Tag 1-28
9 Kritische Kontrollpunkte HACCP kritische Kontrollpunkte am Beispiel der praktischen Fütterung! Futter / Fütterung: Futterinhaltsstoffe (ausgewogene Futter) Futterhygiene Silohygiene Fütterungshygiene Troghygiene Phasenfütterung Technik der Futtervorlage Wasser: Wasserqualität - Quelle - vor Ort Zahl und Erreichbarkeit der Nippel Durchflussrate Futterkosten: / 100 kg Futter / kg Zuwachs / Sau / Jahr Überschuss über die Futterkosten
10 HACCP kritische Kontrollpunkte am Beispiel der praktischen Fütterung! Beispiel 1: Risiko: Jungsauen zur Eingliederung Jungsauen erfüllen nicht die Anforderungen an eine künftige Hochleistungssau der Bestand ist mittelfristig in seiner Leistungsfähigkeit und/oder Gesundheit beeinträchtigt kritischer Jungsauen zum Zeitpunkt der Eingliederung in die Kontrollpunkt: Sauenherde (Deckzentrum) kritische Grenzwerte: mind. 125 kg, besser 130 kg Körpergewicht mind. 210, besser Tage alt mind.14, besser mm Rückenspeckdicke Fundament (Beinstellung, Klauen, Relationen) o.k.
11 HACCP kritische Kontrollpunkte am Beispiel der praktischen Fütterung! Beispiel 1: Korrekturmaßnahmen: Jungsauen zur Eingliederung z.b. Veränderung der Fütterungsintensität während Flatdeckphase, Aufzucht, Eingliederung, (Tragephase) Überprüfung haben die eingeleiteten Korrekturmaßnahmen die erwarder Wirksam- tete Veränderung/Verbesserung bewirkt (wurde die keit: Beratungsempfehlung überhaupt umgesetzt) Dokumen- - Kontrolle der kritischen Grenzwerte tation: - der Korrekturmaßnahmen - Feedback über Kontrolle der kritischen Grenzwerte
12 Grundsätze der Jungsauenaufzucht normale Ferkelaufzucht und/oder Vormast mittlerer Intensität in der Aufzucht ab 45 kg - Einsatz von Sauenfutter (Mineralisierung, Vitaminierung, Diätetik) - Tier- / Fressplatzverhältnis von 1 : 1 - Minimierung von Rangkämpfen - Möglichkeit der Futterrestriktion - Belegungsdichte ca. 25 % unter normaler Mastbelegung (ideale Mastställe sind gute Jungsauenaufzuchtställe) in der Eingliederungsphase ( kg) - hohe Fütterungsintensität (ca. 40 MJ ME/Tag, g tägl. Zunahme) - in der Regel mit Tragefutter nicht möglich => Speck füttern
13 Fütterung tragender Sauen Sind die Bedarfzahlen noch richtig? Häufige Fragen in Zusammenhang mit der Tragefütterung: - Was ist gute Sauenkondition (Rückspeckdicke in mm)? - Genetisch unterschiedliche Sauenherkünfte (rahmiger, schwerer und fleischiger?!) sind die Bedarfszahlen noch richtig? - Wie kann man schwankenden Geburtsgewichten - zwischen und innerhalb der Würfe entgegenwirken? - Wann, Wieviel für die Konditionsfütterung? - Läßt sich das Auffleischen von Sauen verhindern? - Kann man Sauen abspecken? => Wie soll die richtige Tragefütterung aussehen?
14 Fütterung tragender Sauen Der Energiebedarf nach GfE 1987; DLG 1996 MJ ME / Tag Tag 1 bis Tag 84: 27 MJ ME / Tag Tag 85 bis Tag 115: 31 MJ ME / Tag Laktation: 74 MJ ME / Tag Tage
15 Fütterung tragender Sauen Futterkurven für Sauen MJ ME / Tag => 3-stufig mit niedr. Versorung im Deckzentrum und kontinuierlicher Steigerung Tage Verändert nach Sano 03
16 Fütterung tragender Sauen Futterkurven für Sauen MJ ME / Tag => 5-stufig mit hohem Versorungsniveau 8 bis 60. Tag Tage Verändert nach HBDt 03
17 Fütterung tragender Sauen Zusammensetzung des Energiebedarf: DLG: Annahmen (Standardsau): 30 Mittleres Gewicht: 190kg MJ ME / Tag niedertragend hochtragend Konditionsverlust: 15kg Trächtigkeitsprod.: kg (10-12 Ferkel) Zuwachs bis 84 Tag: 15kg Zuwachs Tag: kg Energieverwertung Zuwachs: niedertragend: 22 MJ/kg hochtragend: 14 MJ/kg Thermoneutraler Bereich: 19 C Bedarf für Gewichtsentwicklung Erhaltungsbedarf Sind diese Zahlen heute noch richtig?
18 Fütterung tragender Sauen Eine Bedarfsanalyse Der Energiebedarf der tragenden Sau setzt sich zusammen aus dem Energiebedarf für: Erhaltung: W 0,75 * 0,44 MJ ME Konditionsverlust: 22 MJ ME / kg?w Wachstum: 22 MJ ME / kg?w Konzeptionsprodukte: y = 0,002x 3-0,0354x 2 + 0,4274x - 0, R 2 = 0,9973
19 Fütterung tragender Sauen Eine Bedarfsanalyse Vorgaben für die Berechung des Energiebedarfs: - Startgewicht Sau (Berechung des Abferkelgewichtes) - Konditionsverlust in kg (letzte Laktation) (der Konditionsverlust soll bis zum 85. Trächtigkeitstag ausgeglichen sein) - Vorgabe des natürlichen Wachstums (ohne Konditionsausgleich) (das Wachstum erfolgt gleichmäßig über die gesamt Tragezeit) - Konzeptionsprodukte identisch von Wurf 1 bis 8 ( kg)
20 Fütterung tragender Sauen Eine Bedarfsanalyse Gewichtsentwicklung moderner Hybridsauen verändert nach Bolduan, 1993 und Hühn, 03 Wurfnummer Gewicht Belegung Gewicht Abferkeln Absetzgewicht Konzeptionszuwachs Konditionsausgleich Wachstum Gesamtzuwachs
21 Fütterung tragender Sauen Eine Bedarfsanalyse 40 Energiebedarf in Abhängigkeit von der Wurfnummer - MJ ME / Tag Konzeption Kondition. Wachstum Erhaltungsbedarf Wurfnummer
22 Fütterung tragender Sauen Eine Bedarfsanalyse MJ ME / Tag Energiebedarf moderner Hybridsauen Wurf 4. Wurf 7. Wurf Konzeption Kondition. Wachstum Erhaltungsbedarf
23 Fütterung tragender Sauen Futtermengenverteilung in der Tragezeit 50 Wann, Wo, Wieviel? MJ ME / Tag Konzeption Kondition. Wachstum Erhaltungsbedarf Sau zum 2. Wurf: 155 2kg a) Kondition bis 84. Tag b) bis 84. Tag: 27 MJ ME Sau zum 5. Wurf: 2 265kg a) Kondition bis 84. Tag b) bis 84. Tag: 30 MJ ME
24 Fütterung tragender Sauen Entwicklung der Körperzusammensetzung Unterschiedliche Zusammensetzung Abbau und Ansatz: - pro kg Gewichtsverlust in der Säugezeit werden ca g Fett eingeschmolzen - pro kg Gewichtszuwachs in der Tragezeit werden ca g Fett angesetzt => Reduktion des Fettgehalts im Körper (RSD) (Gefahr für Dünne-Sauen- Syndrom, Sterilität)
25 Fütterung tragender Sauen Entwicklung der Körperzusammensetzung Verlauf von Fleisch und Fett im Körper der Sau bei intensiver Fütterung (ca. 33 MJ ME) % Körpergewicht mm 0 JS 1.Wurf 2.Wurf 3.Wurf 4.Wurf 5.Wurf 6.Wurf 7.Wurf 8.Wurf Fleisch Fett Speckdicke 0 Der Fettgehalt liegt bei gut 40kg
26 Fütterung tragender Sauen Entwicklung der Körperzusammensetzung Verlauf von Fleisch und Fett im Körper der Sau bei restriktiver Fütterung (ca. 30 MJ ME) % Körpergewicht mm 0 JS 1.Wurf 2.Wurf 3.Wurf 4.Wurf 5.Wurf 6.Wurf 7.Wurf 8.Wurf Fleisch Fett Speckdicke 0 Der Fettgehalt sinkt von ca. 40 auf 25kg
27 Fütterung tragender Sauen Futtermengenverteilung in der Tragezeit Superretention: Speichung, insbesondere von N, die über den Ansatz in Föten, Uterus, Placenta und Milchdrüse hinausgeht - die Fähigkeit zur Superretention ist bis zum 84. Trächtigkeitstag relativ gering, danach steigt sie an - auf die Retentionsphase folgt (homonell gesteuert) die Ausscheidungsphase; diese ist in der Regel umso größer, je ausgeprägter die Superretention war Ein überhöhtes Versorgungsniveau insbesondere in der Hochträchtigkeit kann zu Appetitverlust und niedrigeren Futteraufnahmen in der Säugezeit führen => Hochtragend sollte mindestens der Erhaltungsbedarf plus dem Bedarf für Konzeptionsprodukte gefüttert werden (bei 250kg => 33MJ); eine übermäßige Versorgung in dieser Phase sollte jedoch ebenso vermieden werden!
28 Die leistunggerechte Fütterung von tragender Sauen Wichtige Kontrollpunkte: - Herdenkonditionsfütterung bis zum 84. Tag - einzelne stark abgesäugte Sauen vom 28. bis 84. Tag auf das Herdenniveau bringen - hochtragend max. 40 MJ (bei schweren Sauen min. 33 MJ) - absolute Mindestfuttermenge: Erhaltungsbedarf + Konzeptionsbedarf (bei schweren Sauen min. 30/33 MJ) - optimale Laktationsfütterung reduziert Fettverluste und damit das anschließende Auffleischen
29 HACCP kritische Kontrollpunkte am Beispiel der praktischen Fütterung! Beispiel 3: Risiko: Fütterung beim Absetzen (fütterungsbedingter) Absetzdurchfall kritische Kontrollpunkte: - Anfütterung - Zeitpunkt der Futterumstellung - bedarfsgerechtes Futter - Verdaulichkeit - Futteraufnahme nach dem Absetzen - Futteraufnahmeverlauf - Ausstattung des Futters - Wasseraufnahme
30 Ferkel fressen an der Sau zu wenig Futteraufnahme an der Sau Enzymtraining Futter verschneiden Sauenmilch Protein 27% Ferkelfutter Stärke 57% Fett 34% Asche 4% Lactose 35% Asche 7% Faser 4% Fett 6% Protein 21% Zucker 5% In der TS
31 Ferkel fressen an der Sau zu wenig Sortierung* Esser Nichtesser nicht angefüttert Anzahl Tiere Futteraufnahme 4,0 h 6,7 h 6,9 h nach Absetzen (50%) Futteraufnahme (Tag 1-35) Zunahmen (Tag 1-35) Futterverwertung keine Unterschiede *innerhalb der Würfe Quelle: top agrar 7/02 (Rosmalen, NL)
32 Ferkel fressen an der Sau zu wenig Prestarter einsetzen (Verdaulichkeit) Wasserversorgung sicherstellen (Tränkebecken) Futterschale sollte für Ferkel leicht zu erreichen sein ( wenn die Ferkel nicht zum Futter gehen, muss das Futter zu den Ferkeln kommen ) auf Troghygiene achten: - nur kleine Futtermengen (mind. 2 x tägl.) - Trog nicht im Spritzbereich des Sauenharns aufstellen die natürliche Neugier des Ferkels nutzen (Sauen haben genug Milch) - nicht zu früh anfüttern - wenn Ferkel nach 2 Tagen nicht fressen Trog für 2 Tage entfernen
33 Ferkel fressen nach dem Absetzen zu wenig Durchfallgefahr g/tag Minderaufnahme Futteraufnahme real Futteraufnahme ist Tage nach dem Absetzen
34 Ferkel fressen nach dem Absetzen zu wenig die Fütterungstechnik ist nicht optimal die Ferkel kennen den Futterautomaten nicht Tageszunahme, g TGZ, Tag TGZ, Tag Rohrbreiautomat Tag (Kontrolle) Anfütterungsautomat Tag, Rohrbreiautomat Tag Quelle: Baumeister, Pelk, Lehmann (FH Osnabrück) in Landwirtschaftsblatt Weser-Ems 19/01
35 Ferkel fressen nach dem Absetzen zu wenig die Wasserversorgung ist nicht ausreichend - zu wenig Tränken (Tränken im/am Futterautomaten nicht mitrechnen) - zu niedrige Durchflussraten - unbekannte Tränketechnik (im Vergleich zur Abferkelbucht) Durchflussrate bei Tränkenippel (ml/min) Aufzuchtwoche Wasseraufnahme, l/tag 0,78 1,04 1,32 1,63 Futteraufnahme, g/tag Wachstum, g/tag Futterverwertung 1,48 1,39 1,37 1,40 Quelle: Barber und Ma., 1989/SUS 5/96
36 Ferkel fressen nach dem Absetzen zu wenig die Aktivität der Ferkel ist zu niedrig - ist der Sauerstoffgehalt im Tierbereich ausreichend hoch - Beleuchtungsdauer und Aktivität Ferkelzahl Alter der Ferkel, Tage Absetzgewicht, kg Gewicht nach 14 Tagen tägl. Futteraufnahme, g tägl. Zunahme, g Futterverwertung Kontrolle 8 h Licht*/Tag 28 8,0 11, ,29 Versuch 23 h Licht*/Tag 28 8,0 11, ,16
37 der Magen- / Darmtrakt der Ferkel ist überfordert übermäßige Futteraufnahme (vor allem nach Hungerphasen) stetig Futter anbieten oder Tier-/Fressplatzverhältnis 1 : 1 überhastete Futteraufnahme (vor allem bei Pelletfutter) gut strukturiertes Mehlfutter anbieten das Einsäuerungsvermögen des Magens ist überfordert gleichmäßige Futteraufnahme Säurebindungsvermögen des Futters reduzieren (<700 meq) reduzierte Proteingehalte reduzierte Mineralstoffgehalte neutrale Mineralstoffträger einsetzen Futtersäuren einsetzen
38 der Magen- / Darmtrakt der Ferkel ist überfordert das Verdauungsvermögen ist überfordert Stärkeverdaulichkeit erhöhen Proteinverdaulichkeit erhöhen Angepasste Versorgung mit Milchkomponenten Phasenfütterung der Keimdruck im Tier ist zu hoch darmstabilisierende Zusatzstoffe einsetzen Probiotika Präbiotika (Antibiotika) Säuren anorganische Säuren (Magen) organische Säuren (Magen, vord. Dünndarm) gecoatete Säuren (Dünndarm)
39 einzelne Tiere sind unterentwickelt oder haben Durchfall Ferkelsortierung überprüfen Ferkelfütterung nach Gewicht und Alter Anfütterungsprestarter Absetzprestarter Absetzprestarter Absetzstarter Aufzuchtstarter primo pre primo wean primo junior primo start primo care Aufzuchtfutter Aufzuchtfutter Primosan / 0-san primo extra Finisher primo pro Gewicht (kg) mögl. Einsatzbereich Haupteinsatzbereich
40 Das richtige Futter für Vormastschweine! Wie nennen Sie Ihre Vormastschweine: Ferkel oder Mastschweine? Gewicht in kg Zunahmeniveau Bedarf g Lysin / MJ ME 0,80 0,84 0,85 0,78 0,82 0,84 0,76 0,81 0,83 0,75 0,79 0,82
41 Leistungs- bzw. Kostenparameter in der Ferkelerzeugung u. Einfluss auf den Gewinn 5 % Umrauscher* 5 Leertage (z.b. 4 % Durchläufer oder Schlachtsauen 28 d füttern) 3 Tage Säugedauer 1 leb. geb. Ferkel je Wurf 5 % Saugferkelverluste 50 kg Sauenfutter je Sau + Jahr 1,- je 100 kg Sauenfutterpreis 0,35 Erlös je kg Absetzferkel ( 0,10 /kg 28 kg-ferkel) 1 Spanferkel je Wurf 12,00 AfA+Zins/Sau+Jahr ( 100,00 Investition/Platz) Gewinn/ Bestandssau u. Jahr, 4,69 16,99 8,40 53,08 34,35 10,50 11,50 57,17 31,23 12,00 Kalkulationsbasis: 2,18 Würfe/Sau+Jahr; 9,4 abgesetzte Ferkel/Wurf;,4 abgesetzte Ferkel/Sau+Jahr 15 % Saugferkelverluste; 15 % Umrauscher; 15 Leertage; 28 Tage Säugezeit Ferkelpreis 8 kg 28,60 (Basis: Notierung W-E ) Futter:? der gefütterten Sauenfuttersorten 21,00 je 100 kg *21 Tage x 0,05 1 Tag/Bestandssau+Jahr 0,01-0,02 Würfe/Sau+Jahr; inkl. anteilige Besamungskosten (,- x 0,05 1,- /Bestandssau+Jahr
42 Leistungs- und Kostenparameter in der Aufzucht und deren Einfluss auf den Gewinn 0,1 Futterverwertung ( 0,033 /kg Zuwachs) 1,00 Futterpreis (? der gefütterten Sorten) 50 g TZ (höheres Gewicht: +1,74* /kg) 50 g TZ (höheres Gewicht: +1,00 /kg) 50 g TZ (höheres Gewicht: +0,50 /kg) 50 g TZ (0,5 mehr Umtriebe) 1 % Verluste nach Absetzen 0,10 Erlös je kg Ferkel (25 kg) 3,00 AfA+Zins/Platz ( 25,- Investition/Platz) Gewinn/ Ferkel, 0,66 0,34 3,04 1,18 0,07 0,17 0,40 2,50 0,50 Gewinn/ Platz, 3,96 2,04 18,25 7,09 0,40 1,07 2,40 15,00 3,00 Gewinn/ Sau+Jahr, 14,52 7,48 66,94 26,02 1,49 3,76 8,80 55,00 11,00 Kalkulationsbasis: Aufzuchtbereich 8 28 kg; 49 Flatdecktage 408 g TZ, 1,7 kg Futter/kg Zuwachs Notierung Weser-Ems kg-ferkel 28,60 ; 25 kg-ferkel 43,60 +1,- je Mehr-kg Futter:? der gefütterten Sorten 33,00 je 100 kg; 22 abgesetzte Ferkel/Sau + Jahr * Notierungspreis W-E Basis 25 kg, umgerechnet auf 1 kg
43 Leistungs- bzw. Kostenparameter in der Schweinemast und Einfluss auf den Gewinn Gewinn/ Schwein, Gewinn/ Platz, 0,1 Futterverwertung ( 0,02 /kg Zuwachs) 0,50 Futterpreis (? der gefütterten Sorten) 50 g TZ (0,186 mehr Umtriebe; mit FVW) 50 g TZ (mehr oder weniger Mastplätze) 1 Woche früher/später Belegen/Ausstallen sortierung) 1 % Verluste 0,03 Erlös je kg ( 1 % MFA von 52,0-55,9 %) 3,00 AfA+Zins/Platz ( 25,00 Investition/Platz) 1,78 1,31 1,78 0,00 0,00 0,85 2,73 0,00 4,96 3,36 7,33* 5,87 1,26 2,36 7,58 3,00 Kalkulationsbasis: Mastbereich kg; 124 Masttage 700 g TZ; 3,0 kg Futter je kg Zuwachs Ferkelzukauf 28 kg 46,60 (Basis: Notierung W-E ) Notierung Weser-Ems ,38 je kg SG Basispreis (56 % MFA); 6,- Vorkosten/MS Futter:? der gefütterten Sorten,50 je 100 kg *bei 1,70 Erlös je kg SG bringen 50 g TZ 12,86 je Mastplatz und Jahr
44 Fazit: HACCP kritische Kontrollpunkte am Beispiel der praktischen Fütterung Der HACCP-Gedanke, über Risikoszenarien eine gezieltere Kontrolle und damit Reaktion zu erreichen, gilt sicher auch für den Schweinebetrieb. Kritische Kontrollpunkte müssen betriebsspezifisch definiert werden (generelle Checklisten sind eine Hilfe, in der Regel aber nicht umsetzbar. Die Definition der kritischen Kontrollpunkte sollte sich auf das absolut Wichtige und Notwendige beschränken. Zielsetzung: => Schwachstellenanalyse => Kontrollpunkte setzen => ggf. gezielte Reaktionen => Erfolg kontrollieren (= Kostenkontrolle) Agieren anstatt Reagieren
45 Hubert Lenz, deuka Düsseldorf Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
46 Kosten-Nutzen-Relation verschiedener Fütterungsmaßnahmen beim Schwein Tue erst das Notwendige, dann das Mögliche und plötzlich schaffst du das Unmögliche. Franz von Assisi
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