Infrastrukturinvestitionen im Bereich der erneuerbaren Energien
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- Harry Melsbach
- vor 8 Jahren
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1 Infrastruktur Infrastrukturinvestitionen im Bereich der erneuerbaren Energien In zehn Jahren soll fast die Hälfte des Stroms aus erneuerbaren Energien erzeugt werden. Dieses Ziel verfolgt die deutsche Bundes regierung sehr konsequent: Bereits im vergangenen Jahr lag der Anteil der Wind- und Solarenergie bei gut einem Drittel des Gesamtverbrauchs in Deutschland 1. Da staatliche Finanzierung und Förderung bei Weitem nicht ausreichen, um die hierfür notwendigen Investitionen zu decken, ist besonders das Engagement privater Investoren unverzichtbar. AUTOREN: DR. ARMIN SANDHÖVEL UND MARTIN EWALD 34
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3 01 NEUINSTALLIERTE KAPAZITÄTEN DER ERNEUERBAREN ENERGIEN BLEIBEN IN EUROPA AUF EINEM HOHEN LEVEL Neuinstallierte Kapazitäten EU Erläuterungen MW Prognose Starke Ausweitung und Wachstum der Energieinfrastruktur in den vergangenen Jahren, neuinstallierte Kapazitäten bleiben auch zukünftig auf einem hohen Niveau Die führenden Erneuerbare-Energien-Technologien sind Windenergie und Photovoltaik (PV) beide Technologien sind am Markt etabliert und haben sich bewährt Jahr Zusätzlich: Sekundärmarkt wird liquider 7,3 Mrd. Euro werden innerhalb der nächsten 4 Jahre durch auslaufende geschlossene Infrastruktur-Fonds desinvestiert Solar Onshore Wind Offshore Wind Quelle: BNEF 2016 Markt für erneuerbare Energien bietet weiterhin Chancen für institutionelle Investoren Mehr Strom aus erneuerbaren Energien zu erzeugen erfordert auch privates Engagement. Investoren, die im Umfeld niedriger Zinsen nach zukunftsorientierten Anlagemöglichkeiten mit überdurchschnittlichen Renditeoptionen suchen, erkennen ihre Chancen deshalb zunehmend in diesem Segment. Laut Bloomberg sind im Jahr 2014 bereits 314 Mrd. US-Dollar weltweit in erneuerbare Energien investiert worden. Im vergangenen Jahr waren es bereits 329 Mrd. US-Dollar. In den nächsten 25 Jahren werden sich die Investitionen im Schnitt im Bereich von 500 Mrd. US-Dollar jährlich bewegen. 2 Der Trend ist nachhaltig und die Zuflüsse unterstreichen damit nicht nur die Attraktivität des Sektors auf Investorenseite, sondern auch die steigende Bedeutung solcher Investitionen für Volkswirtschaften. Seit drei Jahren bietet Allianz Global Investors mit seinem Investmentteam Infrastructure Equity institutionellen Investoren die Möglichkeit, über geschlossene Vehikel in reale Werte wie Solaroder Windanlagen zu investieren. 1 Quelle: BMWI 2 Quelle: Bloomberg New Energy Finance 3 Ernst & Young April 2015 Langfristige Renditeperspektive im Einklang mit ideeller Überzeugung Die ideelle Überzeugung der Investoren ist ein nicht zu unterschätzendes Argument bei ihrem Engagement in erneuerbare Energien. Aber am Ende zählt das Versprechen gegenüber dem Kunden. Versicherungen oder Pensionsfonds beispielsweise müssen langfristige Zahlungszusagen erfüllen auch, wenn mit Standardanleihen im besten Fall nur noch eine schmale reale Rendite erzielt werden kann. Vor dem Hintergrund, dass sich hier keine Änderung abzeichnet, steigt mit dem Renditedruck der Bedarf an konservativen Substituten im Portfolio kontinuierlich an. Anleger mit langfristigen Zahlungsprofilen brauchen nicht nur klare Rahmenbedingungen, sondern auch Sicherheit. Innovative Investmentlösungen sind erforderlich, um den Kapitalbedarf über Laufzeiten von mindestens 20 Jahren zu decken. Im Energiebereich sind solche Fristen eher die Regel als die Ausnahme. Qualitativ hochwertige Projekte lassen über solche Zeitabschnitte nicht nur überdurchschnittliche Renditen, sondern auch kalkulierbare Zahlungen aus dem Verkauf umweltfreundlicher Energien erwarten. 36
4 UPDATE I/2016 INFRASTRUKTUR Diversifikation als wichtiges Element Diversifikation in einem Fonds mit Realwerten zielt insbesondere auf geografische und technische Aspekte ab. Wie bei anderen Anlageformen gilt: Anleger sollten prinzipiell darauf achten, Risiken breit zu streuen und Anlageklassen, Regionen und Einzelwerte kritisch abzuwägen sowie ausgewogen miteinander zu kombinieren. Erneuerbare-Energien-Portfolios wirken sich auf Investorenseite in deren Gesamtportfolio in hoch volatilen Marktphasen stabilisierend aus, da sie nur sehr gering mit klassischen Anlageklassen korrelieren. Um dies zu verdeutlichen: Das Geschehen an der Börse hat keinen Einfluss darauf, ob die Sonne scheint oder hohes Windaufkommen das Depot mit neuer Energie ausgleicht. Investmententscheidungen im Kontext von technologischer Reife und regulatorischen Anforderungen Wind- und Solaranlagen haben in den vergangenen Jahren sehr hohe technologische Reifegrade erreicht. Eine kritische technische Analyse ist aber dennoch unverzichtbar für die Ertragskalkulation. Meteorologische und regulatorische Rahmenbedingungen an den Standorten sind weitere entscheidende Faktoren für wirtschaftliche Prognosen. Auch wenn staatlich regulierte Einspeisetarife für erneuerbare Energien zunehmend durch Erlöse im Rahmen einer natürlichen Wettbewerbsentwicklung ersetzt werden, spielen sie immer noch eine starke Rolle in der Bewertung. Günstig wirkt sich zurzeit das niedrige Zinsniveau auf die Refinanzierung neuer Projekte aus. Attraktive Projekte, die den hohen Anforderungen genügen, finden sich momentan vor allem in europäischen Ländern wie Deutschland und Skandinavien, insbesondere Schweden, aber auch in Großbritannien oder Frankreich. Diese stark umkämpften Märkte sind für langfristig orientierte Investoren besonders interessant, da sie die Möglichkeit bieten, einen langfristigen, attraktiven Cashflow ohne Einberechnung möglicher Verkaufserlöse von Anlagen zu erzielen. Solche Einkommensquellen sind für viele Investoren eine wichtige Grundlage, um ihrem langfristigen Zahlungsprofil zu entsprechen. Wichtig für Investoren ist daher die Fähigkeit des Investmentmanagers, die Anlagen auch über die komplette Laufzeit zu betreuen und aktiv zu managen. ALLIANZGI INFRASTRUCTURE EQUITY: ZWEIFACH PRÄMIERT FÜR HERAUSRAGENDE LEISTUNGEN IM BEREICH ALTERNATIVE INVESTMENTS Closed End Fund Renewable Energy 2015 Infrastructure Asset Management Newcomer of the Year 2015 Als Mitglied einer großen Versicherung hat der Manager zudem Zugang zu einem internationalen Netzwerk, was der Gesellschaft Vorteile im Hinblick auf Deal Sourcing und Due Diligence Support verschafft und ein Alleinstellungsmerkmal darstellt. [ ] die 2015 Fund Awards sind eine Hommage an diese vorausschauend denkenden Fachleute rund um die Welt, die außergewöhnliche Strategien geschaffen und umgesetzt und dabei spektakuläre Ergebnisse für ihre Kunden erzielt haben [ ] Scope Ratings AG ( Wealth & Finance International ( 37
5 In zehn Jahren soll fast die Hälfte des Stroms aus erneuerbaren Energien erzeugt werden. Rückenwind durch Regulierung Zudem müssen die Zielinvestitionen den strengen EU-Richtlinien und detaillierten Reportinganforderungen entsprechen. So wurden etwa unter Solvency II Anforderungen an die Qualität von Infrastrukturprojekten und deren Eigenkapitalunterlegung auf europäischer Ebene neu geordnet. Besonders langfristig orientierte und mit einem sehr planbaren Cashflowprofil ausgestattete Projekte wurden zudem bevorzugt eingestuft. Wenngleich die genaue Anwendung auf die Praxis noch nicht abschließend beurteilt werden kann, ist dennoch ersichtlich, dass die Stabilität konservativ durchgeführter Infrastrukturinvestitionen hierbei als sehr vorteilhaft angesehen wird. Diesem Zielbild sind sicherlich auch Regelungen wie EMIR und REMIT zuträglich. Erstere reguliert den Umgang mit Derivaten in der Finanzierung von Zielgesellschaften. Letztere ist eine auf die Verwendung von Derivaten im Bereich der Vermarktung von Strommengen ausgerichtete Regulierung von Terminverträgen. Dies ist im Kontext von Realwerten für institutionelle Investoren zu begrüßen, da stabile Rahmenbedingungen die unabdingbare Voraussetzung für solch langfristige Engagements bilden. Für Investmentmanager hingegen bedeutet dies, dass sie nicht nur Regulierungen wie die AIFMD, die sehr stark auf die Aufbauorganisation abzielt, sondern eben auch die Ablauforganisation betreffende Aspekte integrieren müssen. Investoren sollten sicherstellen, dass sie mit Partnern und Dienstleistern zusammenarbeiten, die diese hohe Komplexität auf allen Ebenen der Investition abbilden können. 38
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7 Innerhalb von zwei Jahren wurde das Fondsvolumen in Höhe von 150 Mio. Euro in insgesamt zehn Anlagen der Windund Solarenergie in vier europäischen Ländern investiert. 40
8 UPDATE I/2016 INFRASTRUKTUR Lösungen von Allianz Global Investors Allianz Global Investors hat vor drei Jahren den Allianz Renewable Energy Fund I (AREF) aufgelegt. Innerhalb von zwei Jahren wurde das Fondsvolumen in Höhe von 150 Mio. Euro in insgesamt zehn Anlagen der Wind- und Solarenergie in vier europäischen Ländern investiert. Die Anlagen generieren genug Energie, um eine Großstadt wie Stuttgart für ein Jahr mit Strom zu versorgen. Allianz Global Investors investiert vor allem für langfristig orientierte Anleger, die Wert auf eine konservative Herangehensweise und profundes technisches Wissen in diesem speziellen Investmentsegment legen. Die enge Zusammenarbeit des Investmentteams mit den Experten der Allianz Climate Solutions, ein auf die erneuerbaren Energien konzentriertes Kompetenzzentrum innerhalb der Allianz, ist daher ein weiterer strategischer Kundenvorteil. Dieser fließt auch in die Konzeption und den Betrieb zukünftiger Fonds ein. Dr. Armin Sandhövel beschäftigt sich seit 1994 mit Energiethemen. Er führte die Abteilung Carbon Risk und war Leiter des Risikomanagements für Erneuerbare Energien der Dresdner Bank AG. Seit 2001 ist er im Allianz Konzern tätig. Unter anderem bekleidete er von 2007 bis 2013 das Amt des CEO bei der Allianz Climate Solutions GmbH. Seit September 2012 betreut Dr. Sandhövel als Chief Investment Officer die Assetklasse Infrastructure Equity innerhalb der Allianz Global Investors GmbH. Unter seiner Führung wurde im Sommer 2013 der erste Erneuerbare Energien Fonds der AllianzGI der Allianz Renewable Energy Fund S.A. SICAV-SIF (AREF) erfolgreich platziert. Aktuell hat er mit seinem Team den AREF 2 aufgelegt, für den das Fundraising bereits begonnen hat. Er kann auf mittlerweile mehr als 20 Jahre Erfahrung im Investmentmanagement, dem Emissionshandel und der Finanzierung von Energie-Projekten zurückblicken. Zudem nimmt er verschiedene Aufsichtsratsmandate wahr, u. a. bei der Deutschen Energie-Agentur (dena). Darüber hinaus berät er nationale und internationale Institutionen sowie Carbon Fonds und ist nicht zuletzt im Beirat der deutschen Sektion der Fürst Albert II. von Monaco- Stiftung. Nach dem AREF stehen weitere Vehikel nach ähnlichem Erfolgsrezept bereits in den Startlöchern. Der AREF II wurde bereits in Luxemburg gegründet und sammelt im Moment Kapital mit dem Ziel, die ersten Investitionen im dritten Quartal 2016 zu tätigen. Hierbei profitiert der Fonds, genau wie sein Vorgänger, von einem starken Mutterhaus, einem besonders guten Zugang zu Projekten und der notwendigen Ruhe, die ein Investmentmanager in diesem Segment braucht passend zu der Ruhe, die ein solches Investment auch in das Portfolio des Investors bringen kann. Martin Ewald ist Leiter Investment Strategy Infrastructure Equity der AllianzGI GmbH. Er kam 2007 zur Allianz SE/Allianz Climate Solutions GmbH als Co-Leiter des Investment-Teams. Er war dort als Investmentmanager tätig und war federführend bei Investitionen in erneuerbare Energien- und REDD-Projekte in Entwicklungsmärkten wechselte Martin Ewald zum Infrastrukturteam der AllianzGI GmbH und leitete dort eines der beiden Transaction Managementteams. Seit 2013 ist er Leiter des Strategieteams und unterstützt den CIO bei allen strategischen Entscheidungen und bei der Entwicklung neuer Investmentvehikel. Bevor er zum Allianz-Konzern kam, war er unter anderem bei der Dresdner Bank, bei Merrill Lynch und bei der Deutschen Bank im Bereich Investments tätig und konnte bei IBM im Beratungsgeschäft praktische Erfahrungen sammeln. Seit 2010 verfolgt Martin Ewald eine externe Promotion an der Technischen Universität Dresden. Er hat den Abschluss eines Master of Science der University of Exeter/UK sowie den eines Diplom-Kaufmann der Universität Mannheim. 41
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