Psycho-Onkologie: Unterstützung bei der Krankheitsverarbeitung nach der Diagnose einer lebensbedrohlichen Erkrankung
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- Edmund Bäcker
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1 Psycho-Onkologie: Unterstützung bei der Krankheitsverarbeitung nach der Diagnose einer lebensbedrohlichen Erkrankung Christiane Viereck, Diplom-Psychologin 9. April 2011
2 Vortragsinhalte Einführung und Ziele Spezifische Belastungen Praktisches Handeln Familie und Kinder Kontaktaufnahme
3 Einführung Lebensbedrohliche Erkrankung = tiefer Einschnitt ins Leben körperliche Beschwerden infolge der Erkrankung und Behandlung und psychisch Angst vor einem Krankheitsprogress Notwendigkeit, persönliche Ansprüche, das familiäre Zusammenleben, und die Lebensziele neu zu organisieren Häufig auch depressive Beschwerden Leiden an sozialer Isolierung Dr. Klaus Lang, 2007
4 Allgemeine Ziele der Psycho-Onkologie Sie will: Bestehende Symptome beseitigen, verändern oder abmildern Wissen und Orientierung für Krankheitsverarbeitung Belastungsniveau reduzieren Lebensqualität verbessern: Psychisches Befinden, Körperliche Verfassung, Funktionale Kompetenz, Spiritualität, Soziale Beziehungen Dr. Carola Riedner, 2010
5 Psychische Reaktionen auf die körperliche Bedrohung Schock Hoffnungslosigkeit Angst Hilflosigkeit Verleugnung Isolation Erkrankung Trauer Misstrauen Dr. Carola Riedner, 2010 Depression Aggression
6 Erfassung der Belastungen Distress-Thermometer
7 Kohärenzgefühl (Antonovsky, 1979) Verstehbarkeit Handhabbarkeit Bedeutsamkeit/ Sinnhaftigkeit
8 Therapieziele in der Psycho-Onkologie werden mit Patienten individuell erarbeitet: - Konkretisieren vager Ziele: Mir soll es wieder besser gehen - Krankheitsbewältigung: Ressourcen und Kraftquellen - Krankheitsakzeptanz und Loslassen lernen von Unabänderlichem: Ich werde nie wieder so sein wie vor der Diagnose - Spirituelle Themen Dr. Kristin Härtl, 2009
9 Praktischer Alltag: Wirkung Ärztliches und therapeutisches Handeln beeinflusst: Schmerz und Leiden Körpererfahrung Erfahrung der Person als Kontrollverlust
10 Praktischer Alltag: Handeln Ziel: Selbstwirksamkeit Verbundenheit mit anderen Vergrößerung der eigenen Kompetenz Gefühl der Kontrollierbarkeit erhöhen
11 Psycho-onkologische Interventionen (1) Intervention Exposition und Reaktionsverhinderung Positive Verstärkung und Aktivitätenaufbau Rollenspiel Entspannungstechniken Beispiel Chemotherapiepatient mit vorweggenommenem Brechreiz lernt die Angst zu reduzieren Patient mit starkem Rückzugsverhalten und depressiver Reaktion erarbeitet einen täglichen Aktivitätenplan Üben der Gespräche mit Angehörigen, Freunden, Ärzten, Arbeitgebern, Progressive Muskelentspannung, Fantasiereisen z. B. Ort des Wohlbefindens, Vertrauen in den eigenen Körper, Dr. Kristin Härtl, 2009
12 Psycho-onkologische Interventionen (2) Gedanklicher Irrtum Übergeneralisierung Willkürliche Schlussfolgerung Personalisierung Beispiel Die Übelkeit wird nie wieder aufhören Ich habe falsch gelebt, deshalb bin ich krank geworden Unsere Freunde rufen nicht mehr an, weil ich krank bin Sokratischer Dialog: Hinterfragen der gedanklichen Irrtümer, Erarbeiten alternativer Gedanken, Suche rationaler Antworten Dr. Kristin Härtl, 2009
13 Psycho-onkologische Interventionen (3) Kunsttherapie Atemtherapie Musiktherapie Tanztherapie Für spezielle Zielgruppe: Kinder- und Jugendtherapie
14 Familie als System Familie ist ein dynamisches Beziehungsnetz (Mobile) miteinander verbundener Menschen, die wechselseitig aufeinander reagieren, sich gegenseitig in ihrem Erleben und Handeln beeinflussen Petra Rechenberg-Winter, 2010
15 Krankheit und Familie (Altmeyer et al., 2002) Chronische Krankheit = Lupe auf Alltagsprobleme Schuld- und Defizitgefühle addieren sich zur Belastung durch die Erkrankung Große Belastung der Familie durch häufigen Wechsel zwischen Krise und Nichtkrise, sowie dauerhafte Unsicherheit
16 Risikofaktoren für die Entwicklung einer psychischen Störung der Angehörigen Mangel an sozialer Unterstützung eine psychische Erkrankung in der Vorgeschichte Psychische Belastung des Patienten weibliches Geschlecht der Angehörigen Beziehungsprobleme Fortgeschrittenes Erkrankungsstadium negative subjektive Sicht der Erkrankung Petra Rechenberg-Winter, 2010
17 Aufklärung für die Angehörigen mit Einverständnis des Patienten Information reduziert Angst und Isolation Information ermöglicht Kommunikation Petra Rechenberg-Winter, 2010
18 Kinder vorbereiten und einbeziehen Von der Erkrankung und Behandlung sobald wie möglich, altersangemessen erzählen Erklären, dass das Kind keine Schuld an der Erkrankung hat Veränderungen im Tagesablauf rechtzeitig einführen Sich auch helfen lassen! Bei stationären Aufenthalten: In Kontakt bleiben
19 Positive Beziehung zum Kind stärken Wertvolle Zeit miteinander verbringen: Regelmäßig lieber mehrere Male kurz als ein Mal lang Reden über die Dinge, die das Kind erlebt Zuneigung zeigen Umgang mit Zurückhaltung des Kindes (Verunsicherung durch verändertes Aussehen) Dank für Unterstützung und Loben!
20 Psycho-Onkologen vor Ort finden Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Psychosoziale Onkologie e.v (dapo): auf dieser homepage auch Weiterleitung auf die Adressdatenbank des Krebsinformationsdientes sowie der regionalen Krebsberatungsstellen Wenn niemand genannt - den behandelnden Arzt fragen!
21 Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Jetzt ist noch Zeit für Ihre Fragen oder Anmerkungen
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