Interkulturelles Lernen und Sprachförderung. Eine Konzeption des Fachbereichs Kinder, Jugend und Familie der Stadt Recklinghausen.
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- Maya Graf
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1 Interkulturelles Lernen und Sprachförderung Eine Konzeption des Fachbereichs Kinder, Jugend und Familie der Stadt Recklinghausen.
2 Stadt Recklinghausen Fachbereich Kinder, Jugend und Familie Abteilung Tageseinrichtungen für Kinder Ansprechpartnerinnen: Julia Overmann Leyla Güleryüz e.mail julia.overmann@recklinghausen.de Fachbereich Kinder, Jugend und Familie der Stadt Recklinghausen 2
3 Ein Wort, das ein Kind nicht spricht, ist ein Gedanke, den es nicht denken kann. Fachbereich Kinder, Jugend und Familie der Stadt Recklinghausen 3
4 Die Konzeption der Interkulturellen Erziehung und Sprachförderung in Tageseinrichtungen für Kinder der Stadt Recklinghausen Interkulturelle Erziehung und Sprachförderung gehören zusammen. Interkulturelle Erziehung beinhaltet die Begegnung verschiedener Kulturen, das mit- und voneinander Lernen sowie die gegenseitige Achtung und Wertschätzung der individuellen Herkunftsgeschichte deutscher und zugewanderter Kinder und Erwachsener gleichermaßen. Ziel ist es, ein gemeinsames Leben und Lernen von Kindern unabhängig von ihrer Herkunft zu ermöglichen, sowie ihre Handlungskompetenzen zu erweitern. In diesem Zusammenhang spielt die Sprachförderung ( Deutsch als Begegnungsund Landessprache ) eine besondere Rolle. Die Sprachkompetenzen der Kinder sind für ihren weiteren Lebensweg - vor allem was die Schullaufbahn betrifft - von besonderer Bedeutung. Die Stadt Recklinghausen hat hierfür ein vielfältiges Konzept entwickelt. Ausgangslage In der Stadt Recklinghausen leben zur Zeit etwa Familien (Haushalte mit Kindern), davon sind etwa ausländischer Herkunft (ca. 13%). Der Anteil von Familien mit Migrationshintergrund aus der Türkei liegt bei ca. 60%. In einigen Regionen Recklinghausens ist der Anteil von Familien türkischer Herkunft überdurchschnittlich hoch. So zeichnet sich bspw. der Stadtteil Hochlarmark durch einen Anteil von ca. 23% ausländischer Familien meist türkischer - Herkunft aus. Ebenso liegen die Stadtteile Grullbad (21,4%) und Ost (18,0 %) über dem städtischen Durchschnitt. Zur Zeit nehmen etwa 92% sowohl der deutschen als auch der ausländischen Familien in Recklinghausen den Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz wahr. So ist v.a. in den o.g. Stadtteilen der Anteil fremdsprachiger Kinder in den meist städtischen Tageseinrichtungen für Kinder überdurchschnittlich hoch. Hier gruppieren sich die Kinder türkischer Herkunft unter sich und unterhalten sich untereinander in ihrer Muttersprache. Unter solchen Bedingungen wird das Erlernen der Zweitsprache Deutsch für die Kinder mit fremder Muttersprache erheblich erschwert: es fehlt der Umgang mit vielen deutschsprachigen Kindern, die ihnen im Gruppenalltag, in Spielsituationen etc. als natürliches Sprachvorbild und Kommunikationspartner dienen. Der Fachbereich Kinder, Jugend und Familie der Stadt Recklinghausen hat es sich daher zum Ziel gemacht insbesondere die Tageseinrichtungen in der Interkulturellen Erziehung und Sprachförderung zu unterstützen, die einen Anteil von mindestens 30% an Kindern mit fremder Muttersprache zu verzeichnen haben (Beschluss des Ausschusses für Kinder, Jugend und Familie vom ) Zur Zeit sind dies insgesamt 14 Tageseinrichtungen für Kinder im gesamtstädtischen Bereich, davon sind 6 in kommunaler und 8 in freier Trägerschaft. Alle Tageseinrichtungen für Kinder mit mehr als 40% an Kindern mit fremder Muttersprache sind in Trägerschaft der Stadt Recklinghausen. Fachbereich Kinder, Jugend und Familie der Stadt Recklinghausen 4
5 Vor diesem Hintergrund sind verschiedene Bausteine entwickelt worden. Baustein 1 - Früh beginnen: Spielgruppen, Angebote der Familienbildung und andere Angebote für unter 3- Jährige (und ihre Mütter) Die Krabbel- und Spielgruppen sind dezentral im Stadtteil angesiedelt und ermöglichen somit den Müttern/Familien in vertrauter Umgebung und in unmittelbarer Nähe/Nachbarschaft diese Betreuungsangebote in Anspruch zu nehmen. Mütter deutscher und türkischer Herkunft treffen sich unter Anleitung einmal wöchentlich mit ihren Kindern im Alter von ca. 0,5 1,5 Jahren in der Mutter-Kind- Krabbelgruppe zum gemeinsamen Spielen, Singen und Basteln im Stadtteilzentrum. Den Müttern wird dadurch eine Kontaktfläche im Stadtteil ermöglicht, wo sie sich mit anderen Frauen austauschen und gleichzeitig Ideen und Anregungen für die kreative Beschäftigung mit ihren Kindern sammeln können. In den Spiel- und Lerngruppen werden deutsche und türkische Kinder im Alter von 2 bis 3 Jahren an zwei bzw. drei Vormittagen betreut. In diesen altersgemischten Gruppen erleben die Kinder regelmäßig soziale Kontakte mit anderen Kindern. Sprachförderung setzt in dieser niederschwelligen Betreuungsform altersmäßig früher an, so dass Kinder bis zum Schuleintritt bis zu 5 Jahre gefördert werden. In ihre Sozialisation fließt schon früh der regelmäßige kulturelle Austausch ein. Das Miteinander verschiedener Kulturen wird für die Kinder zu einer vertrauten Begegnungs- und Lebensform, welche nicht zuletzt durch die deutsch-türkischen Betreuerinnenteams repräsentiert wird. Langfristig sollen diese Angebote zur Interkulturellen Erziehung und Sprachförderung weiter ausgebaut werden und zwar in Kooperation mit den örtlichen Familienbildungsstätten. Baustein 2 Kinder im Kindergartenalter intensiv fördern : Sprachförderung und Interkulturelle Erziehung in den Tageseinrichtungen Mit Eintritt in den Kindergarten werden Kinder mit fremder Muttersprache gezielt und systematisch im Erwerb der Zweitsprache Deutsch gefördert und unterstützt. Dafür werden sie zunächst über einen Zeitraum von etwa 4 8 Wochen beobachtet, so dass anschließend der jeweilige Sprachstand von der Erzieherin eingeschätzt wird. Fachbereich Kinder, Jugend und Familie der Stadt Recklinghausen 5
6 In Kleingruppen, die sich durch einen möglichst homogenen Sprachstand auszeichnen, werden die Kinder mit sog. Spracheinheiten (SE) nach einer bestimmten Systematik gefördert. Die Inhalte der Spracheinheiten orientieren sich an bestimmten Themen bzw. Wortfeldern wie Körper, Obst, Meine Familie, der Kindergarten, etc. Diese Einheiten werden von den Erzieherinnen selbst erarbeitet und sind somit eng orientiert an den Interessen und Vorlieben der Kinder. Gleichzeitig wird aber auf eine Systematik in der Wortschatzarbeit nicht verzichtet. Der Sprachförderung liegt ein ganzheitlicher Ansatz zu Grunde, d.h. in den Spracheinheiten werden stets die unterschiedlichen Sinneswahrnehmungen mit einbezogen. Die Sprachförderung geht über die gezielte und systematische Kleingruppenarbeit hinaus: auch im pädagogischen Alltag sind die Erzieherinnen stets bemüht, sprachanregende Anlässe zu schaffen. Dies zeigt sich in ritualisierten Morgenkreisen, regelmäßigen Bilderbuchbetrachtungen, angeleiteten Rollenspielen, etc. Die enge Vernetzung zwischen den Inhalten und Themen der Spracheinheiten mit dem jeweiligen Gruppenalltag ist sehr wichtig für eine erfolgreiche Sprachförderung: die Begriffe aus der Spracheinheit werden immer wieder aufgegriffen und mit den Kindern wiederholt. In der Regel ist die jeweilige Gruppenleitung Verantwortliche bzw. Durchführende der Sprachförderung, so dass dies gut im Alltag umsetzbar ist. Materialien und Spiele, die für die Spracheinheit entwickelt und hergestellt werden, wie Memory, Bilderlotto, Erzählbilder, etc. werden mit in die Gruppe genommen und kommen so immer wieder zum Einsatz. Damit die Erzieherinnen die Sprachförderung entsprechend vor- und nachbereiten können, werden sie durch eine qualifizierte Honorarmitarbeiterin stundenweise entlastet. Soweit es möglich ist, beschäftigen wir Honorarmitarbeiterinnen mit Migrationserfahrungen und entsprechenden muttersprachlichen Kenntnissen (z.b. Türkisch) für diese Entlastungs-Arbeit. So werden in diesen Tageseinrichtungen für Kinder auch pädagogische Angebote in der jeweiligen Muttersprache durchgeführt. Die Zusammenarbeit mit den Eltern ist ein wesentliches Element im Rahmen der Sprachförderung: um diese möglichst verbindlich für die Tageseinrichtung für Kinder und die Familien zu gestalten, schließen die Leitung der Einrichtung und die Eltern einen Kontrakt Sprachförderung für Kinder mit fremder Muttersprache. Hierdurch sichern beide Vertragspartner eine aktive und verbindliche Mitarbeit zur Sprachförderung der Kinder zu. Fachbereich Kinder, Jugend und Familie der Stadt Recklinghausen 6
7 Baustein 3 Die Mütter einbeziehen: Rucksack I Förderung von Müttern bis hin zur Ausbildung als sog. Stadtteilmutter Im Bereich der Zusammenarbeit mit Eltern bzw. Müttern aus Migrationsfamilien hat sich das Programm Rucksack I, Material der RAA NRW, als besondere Form bewährt: hier werden verschiedene Risikofaktoren, wie beispielsweise ein isoliertes Aufwachsen in der türkischen Kultur und Sprache oder Unsicherheiten gegenüber Institutionen des Bildungswesens, bearbeitet und verringert, um eine erfolgreiche Sozialisation und Entwicklung der Kinder zu begünstigen. Zum einen setzt das Programm an der Förderung der allgemeinen kindlichen Entwicklung und zum anderen vor allem auch an der Förderung muttersprachlicher Kompetenzen an. Dazu treffen sich türkische Mütter einmal in der Woche in ihrer Einrichtung um unter Anleitung Materialien, Anregungen, Tipps und Hilfestellungen zu erhalten. Die weitere Förderung erfolgt über Hausaufgaben im Elternhaus. Durch die regelmäßigen Treffen in der Tageseinrichtung ergibt sich ein enger Kontakt der Mütter zu der Tageseinrichtung ihres Kindes: die Lebenswelt der zugewanderten Familien wird verstärkt wahrgenommen und in den Kindergartenalltag miteinbezogen. Im Rahmen dieser Eltern-/Mütterarbeit wurde im Stadtteil Hochlarmark im Herbst 2001 mit der Ausbildung sogenannter Stadtteilmütter begonnen. Die Stadtteilmütter werden als Multiplikatoren eingesetzt und sollen als Brücke zwischen der Tageseinrichtung und den Müttern auch eine vermittelnde Rolle übernehmen. Das niederschwellige Prinzip Mütter bilden Mütter geht auf: der Zulauf ist groß und der Multiplikationswert hoch. Den Müttern kommt eine hohe Anerkennung und Ermutigung als Expertinnen für die Entwicklung ihrer Kinder zuteil. Am ersten Kurs nahmen 10 Mütter teil, die nun alle selbständig Rucksack-Gruppen in verschiedenen Einrichtungen leiten. Dieses Verfahren wird auf weitere Tageseinrichtungen ausgeweitet. Fachbereich Kinder, Jugend und Familie der Stadt Recklinghausen 7
8 Baustein 4 Erzieherinnen qualifizieren Damit das Thema Sprachförderung und Interkulturelle Erziehung dauerhaft in den pädagogischen Alltag der Tageseinrichtungen verankert wird, sollen die dort tätigen Erzieherinnen die Möglichkeit haben, sich als Fachkraft mit besonderen Fähigkeiten (= Interkulturelle Erzieherin ) für diesen Bereich zu qualifizieren. Dazu wird eine Qualifizierungsmaßnahme mit unterschiedlichen Modulen, die mit einer Zertifizierung abschließt, angeboten. Die Konzeptionierung und Durchführung dieser Qualifizierungsmaßnahme erfolgt in gemeinsamer Abstimmung mit den Freien Trägern. Diese Qualifizierung setzt sich aus 6 verschiedenen Modulen und einer abschließenden Bildungsfahrt zusammen, die erst in ihrer Gesamtheit den didaktischen Zusammenhang bilden. Interkulturelle Sensibilisierung 1-Tag Zweitspracherwerb im Elementarbereich 3Tage und 1 follow-up-tag Islam als Sozialisationsfaktor 2 Tage Interkulturelle Zusammenarbeit mit Eltern - 1 Tag Methoden und Bausteine zur Sprachförderung - 1 Tag Interkulturelle Ausgestaltung der pädagogischen Arbeit 2 Tage Bildungsfahrt: - Ca. 5-7 Tage Um das Abschlusszertifikat zur interkulturellen Erzieherin zu erhalten ist eine Teilnahme an allen 6 Modulen und der Bildungsfahrt erforderlich. Die Maßnahme ist auf eine Laufzeit von 2 Jahren angelegt und umfasst ca. 80 Seminarstunden, eine fünfbzw. siebentägige Bildungsfahrt sowie regelmäßig tagende Praxisgruppen. Fachbereich Kinder, Jugend und Familie der Stadt Recklinghausen 8
9 Baustein 5: Die Beteiligten vernetzen Im Bereich von interkultureller Erziehung, Sprachförderung und Arbeit mit ausländischen Familien sind viele Institutionen tätig, die oftmals auch wenig voneinander wissen. Deshalb sind Kooperationen mit der Volkshochschule, mit den Familienbildungsstätten und der RAA eingegangen worden. In Arbeitskreisen findet ein regelmäßiger Austausch der Tageseinrichtungen für Kinder untereinander und mit den Grundschulen statt. Im Rahmen des Förderprogramms des Landes NRW für Angebote zum Erwerb der Deutschen Sprache bei Kindern mit erheblichen Sprachdefiziten, insbesondere aus Familien mit Migrationshintergrund, führt die Stadt Recklinghausen zum einen gezielte Angebote in Tageseinrichtungen für Kinder (Maßnahme 2.2.1) und zum anderen Sprachkurse an Grundschulen (Maßnahme 2.2.2) durch. Hier gehen wir einen besonderen Weg der Vernetzung von Beteiligten: Der Fachbereich Schule und Sport und der Fachbereich Kinder, Jugend und Familie haben eine Arbeitsgruppe Sprachförderung eingerichtet, der Vertreter aus den verschiedenen Bereichen angehören: FB 40, FB 41/VHS, FB 51, Schulamt für den Kreis Recklinghausen, ErzieherInnen aus Recklinghäuser Tageseinrichtungen für Kinder, LehrerInnen aus Recklinghäuser Grundschulen und bei Bedarf Mitarbeiterinnen aus weiteren Einrichtungen. Diese Arbeitsgruppe hat es sich zum Ziel gemacht, konkrete Handlungsempfehlungen bzw. Materialhandreichungen für Kindertageseinrichtungen und Schulen zur Förderung der Sprachkompetenz von Kindern zu erarbeiten. Im Rahmen eines konstruktiven Erfahrungsaustauschs werden bereits begonnen Projekte aufeinander abgestimmt und optimiert, sowie neue Projektideen entwickelt und realisiert (z. B die Erstellung eines Sprachkompetenzkoffers). Baustein 6: Die Qualität sichern: Dokumentation und Evaluation Die Stadt Recklinghausen entwickelt für die Städtischen Tageseinrichtungen für Kinder Qualitätskriterien für die verschiedenen Entwicklungsbereiche. Auch die Bereiche Interkulturelle Erziehung und Sprachförderung werden Qualitätskriterien mit verbindlichen Zielen für die tägliche Arbeit. Jedes Qualitätskriterium wird mit standardisierten Verfahren dokumentiert und regelmäßig evaluiert. Dazu werden u.a. Materialien zur Sprachstandsmessung und zur sprachlichen Entwicklung herangezogen, die bereits jetzt exemplarisch getestet werden. Auch für die anderen Bausteine ist eine regelmäßige Dokumentation und Evaluation Bestandteil der Arbeit. Sie ist erforderlich, damit Erkenntnisse gewonnen werden können, an welchen Stellen das Konzept verändert, ausgebaut, mit neuen Schwerpunkten versehen werden muss. Fachbereich Kinder, Jugend und Familie der Stadt Recklinghausen 9
10 In einer Gesellschaft Interkulturelles Lernen und Leben dauerhaft zu verankern ist ein langandauernder Prozess. Er ist nur mehrdimensional zu gehen hier ausgedrückt mit Bausteinen : Baustein 1 Früh beginnen: Baustein 2 Kinder im Kindergartenalter intensiv fördern: Baustein 3 Die Mütter einbeziehen: Baustein 4 Erzieherinnen qualifizieren: Baustein 5 Die Beteiligten vernetzen: Baustein 6 die Qualität sichern: Spielgruppen, Angebote der Familienbildung und andere Angebote für unter 3-Jährige Sprachförderung und Interkulturelle Erziehung in den Tageseinrichtungen Rucksack I Förderung von Müttern bis hin zur Ausbildung als sog. Stadtteilmutter Qualifizierungsmaßnahme Interkulturelle/r Erzieher/in Arbeitskreise, Qualitätszirkel, Kooperationen Dokumentation und Evaluation Interkulturelles Lernen heißt Unvertrautem mit Neugierde zu begegnen, das Fremde als Bereicherung der eigenen Kultur und als selbstverständlichen Teil des Alltags wahrnehmen und erfahren. (BMW AG) Julia Overmann Leyla Güleryüz Ulrich Braun Fachbereich Kinder, Jugend und Familie der Stadt Recklinghausen 10
11 Materialien zur Dokumentation der Sprachförderung von Kindern (mit Migrationshintergund) in Tageseinrichtungen für Kinder. Für die Dokumentation der sprachlichen Entwicklung von Kindern mit fremder Muttersprache haben sich die Städtischen Tageseinrichtungen für Kinder auf den Beobachtungsbogen SISMiK (Sprachverhalten und Interesse an Sprache bei Migrantenkindern in Kindertageseinrichtungen) geeinigt. Dieser Beobachtungsbogen wurde von Michaela Ulich und Toni Mayr vom Staatsinstitut für Frühpädagogik entwickelt. Für die Dokumentation der gezielten Sprachförderung in den Spracheinheiten wenden die Erzieherinnen unterschiedliche Formen an: Stichpunktartige Beschreibung des Sprachverhaltens jedes einzelnen Kindes Verwendung des Dokumentationsbogens Aufnahme der Spracheinheit mit dem Diktiergerät Diese Dokumentationen dienen auch als Grundlage für Elterngespräche. Für die Kinder und ihre Eltern werden die Inhalte der aktuellen Sprachfördereinheit an einer Informationswand in der Tageseinrichtung leicht sichtbar dokumentiert: Wörter der Woche Lieder, Spiel, Reime zu den Wörtern der Woche Anwesenheit der Kinder (Stempelliste) Tipps und Hinweise für Spiele zu Hause Lieder und Reime zum Mitnehmen Für die Evaluation des gesamten Projektes wurde ein ausführlicher Fragebogen in Zusammenarbeit mit der Gesamthochschule Essen entwickelt, mit dem die verantwortlichen Fachkräfte in den beteiligten Tageseinrichtungen für Kinder zu den beiden großen Themenfeldern Interkulturelle Erziehung und Sprachförderung befragt wurden. Es ist geplant, diese Fragebogen in regelmäßigen Abständen etwa alle 2 Jahre erneut einzusetzen. Fachbereich Kinder, Jugend und Familie der Stadt Recklinghausen 11
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