UNIVERSITY COLLEGE LONDON

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1 Candidate Identifier Seat Nº UNIVERSITY COLLEGE LONDON Under no circumstances are the attached papers to be removed from the examination room by the candidate. UCL Language Centre 2006 LANG0G0B: GERMAN BUSINESS AND CURRENT AFFAIRS Reading and Writing Examination This examination counts for 35% of your final mark. It assesses the following two skills: Reading Skills (20%) Writing Skills (15%) Duration: 2.5 hours 1 st Marker 2 nd Marker Agreed Result Integrated Reading/Writing s Reading (out of 20) Linguistic Competence (out of 6) Pure Writing Content (out of 3) Linguistic Competence (out of 6) TOTAL (out of 35) Out of 35 % Grade 1 st Marker s signature 2 nd Marker s signature To be completed by the Visiting Examiner if the above agreed result is amended after review Reason for amending agreed result /35 % Grade Visiting Examiner s signature

2 GERMAN FOR BUSINESS AND CURRENT AFFAIRS LANG0G0B and LANG1GDB Page 1 In this examination you can obtain a maximum of 35 points which are awarded as follows: Reading Skills: 20 points Reading Competence: 20 points Writing Skills: 15 points Linguistic Competence: 12 points Content: 3 points Answer ALL questions in GERMAN in the space provided after each question. In order for your script to remain anonymous do NOT use your name when completing the tasks. Document Die neue Unterschicht Armut in Deutschland A B C Armut hat vielfältige Ursachen und viele Gesichter. Manchmal verbirgt sich hinter dem privaten Ruin einfach die Unfähigkeit, mit Geld umzugehen, aber zunehmend auch die traurige Tatsache, dass das in Deutschland mitunter nicht mehr funktioniert: arbeiten, einen Kredit aufnehmen, ein Haus kaufen, sich etwas aufbauen. Nach Aussage des Münchner Sozialforschers und Überschuldungsexperten Dieter Korczak bröckelt die Mittelschicht immer mehr ab. Peter und Gisela Berger*, 58 und 44 Jahre alt, beide studierte Architekten, können die Miete nicht mehr zahlen. Anfang der neunziger Jahre arbeitete Peter Berger bei einer Münchner Baufirma, seine Frau in einem Architekturbüro; beide verdienten gut und investierten als Altersvorsorge in zwei Wohnungen in Leipzig. Den von ihnen aufgenommenen Kredit hätten sie bei ihren Gehältern und mit den Mieteinnahmen aus den Wohnungen bald zurückzahlen können. Dann wurde Peter Berger entlassen und fand wider Erwarten keine neue Stelle, stattdessen bekam er mit 48 zu hören, er sei zu alt. Gleichzeitig brach im Osten die Baubranche zusammen, weil nach der Wende zu viele Häuser gebaut worden waren. Auch der Versuch, sich als Selbständiger über Wasser zu halten, schlug wegen der schlechten Auftragslage fehl. Als auch Gisela gekündigt wurde, ging es rapide bergab, trotzdem mussten sie jeden Monat weiter 500 Euro für die Kreditzinsen aufbringen. Von ihren Sparbüchern, Aktien und der Lebensversicherung ist nichts geblieben, nur die Schulden sind auf insgesamt Euro geklettert. Die Bergers fallen jetzt unter Hartz IV, d.h. der Staat überweist ihnen 940 Euro im Monat zum Leben und übernimmt außerdem die Miete, aber natürlich nicht die Euro für das Münchner Reihenhaus, sondern maximal 610 Euro, inklusive Strom und Heizung. Peter Berger ist inzwischen neidisch auf Verwandte, Bekannte und ehemalige Klassenkameraden, die noch das alte Leben führen, mit Essen im Restaurant und drei-, viermal Urlaub im Jahr, die über die richtige Geldanlage nachdenken, demnächst in Rente gehen und dann das Studium ihrer Kinder finanzieren. Wenn Peter Berger in ein paar Jahren das Rentenalter erreicht hat, wird ihm das nicht viel nützen, da er nicht lange genug fest angestellt war. Für die Zukunft CONTINUED

3 GERMAN FOR BUSINESS AND CURRENT AFFAIRS LANG0G0B and LANG1GDB Page 2 ihres Sohnes Lukas können die Bergers ohnehin nur die Daumen drücken. 30 D E F Hypothekenkredit, Jobverlust, Baukrise dennoch ist die Geschichte der Bergers kein tragischer Einzelfall. Die Tragik liegt im Alltäglichen, darin, dass es ausgerechnet in der Aufstiegsgesellschaft Deutschland nichts Außergewöhnliches mehr braucht, um eine Familie abstürzen zu lassen. Mit dem Begriff Aufstiegsgesellschaft beschrieben Sozialforscher jahrzehntelang die Bundesrepublik: eine Gesellschaft, in der nicht alle reich waren, aber in der alle sicher sein konnten, dass sie in zehn Jahren mehr besitzen würden als heute, und ihre Kinder in zwanzig Jahren noch mehr. In der Bundesrepublik des 20. Jahrhunderts galt ein kollektives Versprechen, dass es jedem langsam, aber stetig immer besser gehen werde, erklärt der Göttinger Soziologe Berthold Vogel. Es stand in keinem Arbeitsvertrag oder Gesetzestext, sondern basierte auf der positiven Erfahrung des Wirtschaftswunders der 50er und 60er Jahre. Im 21. Jahrhundert gilt dieses Versprechen zwar noch immer, aber längst nicht mehr für alle. Auf der einen Seite wächst der Wohlstand, auf der anderen die Gruppe der wirtschaftlich Ausgegrenzten, so der Berliner Sozialforscher Martin Kronauer. Nach dem neuen Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung gehört den wohlhabendsten zehn Prozent der Deutschen inzwischen fast die Hälfte des gesamten Nettovermögens. Die unteren zehn Prozent besitzen nichts mehr, sondern haben nur Schulden, in Deutschland 3,13 Millionen Haushalte, und die meisten haben keine Chance sie zurückzuzahlen. Dies führt zur Entstehung einer neuen Unterschicht der Besitzlosen, die inzwischen in sich fast so verschieden ist wie die Gesellschaft selbst, denn zu ihr zählen heutzutage gescheiterte Anwälte oder Architekten ebenso wie Niedriglöhner oder Sozialhilfeempfänger. Die einen sind tief gefallen, die anderen haben es nie nach oben geschafft; gemeinsam ist ihnen, dass sie vom Leben finanziell gesehen nichts mehr zu erwarten haben. Die Angehörigen der neuen Unterschicht sind in Hamburg genauso wie in Berlin und im Schwarzwald anzutreffen. Ein Satz hat in den vergangenen Jahren in Deutschland stark an Beliebtheit gewonnen, FDP-Chef Guido Westerwelle hat ihn zitiert, ebenso der SPD-Politiker Sigmar Gabriel, die Union hat ihn sogar zum Wahlkampfslogan gemacht: Sozial ist, was Arbeit schafft. Natürlich ist es fast allen Leuten lieber, einen Job zu haben, als arbeitslos zu sein. Doch der Satz läßt außer Acht, dass Arbeit und Armut in Deutschland längst kein Widerspruch mehr sind und dass womöglich auch Jobs geschaffen werden, die überhaupt nicht sozial sind. Nach einer Anfang 2005 veröffentlichten Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung in Berlin leben inzwischen drei Millionen Erwerbstätige unterhalb der Armutsgrenze, haben also laut Definition ein Einkommen von weniger als der Hälfte des Durchschnittseinkommens. Dazu gehören Friseurinnen, Verkäufer, Hilfs- und Leiharbeiter, Floristinnen, Reinigungskräfte und kleine Selbstständige G Wachleute wie der 40-jährige Robin Trott, schuldenfrei, mit unbefristetem Vollzeitvertrag, gehören heute fast schon zu den Privilegierten. Trotzdem findet der soziale Aufstieg ohne ihn statt, denn Trott ist Niedriglöhner. Er erfährt oft erst ein oder zwei Tage im Voraus, wo und wann er arbeiten muss, ob Früh-, Spät- oder Nachtschicht; private Verabredungen sind kaum möglich. Bei monatlich 865 Euro netto für eine 42-Stunden-Woche bleiben, nach knapp 400 Euro Miete, Strom und Heizung, 465 Euro zum Leben. Kürzlich haben sich die Sicherheitsunternehmen mit der Gewerkschaft auf einen neuen, niedrigeren Tariflohn geeinigt und Trott käme dann netto wohl nicht einmal mehr auf 700 Euro im Monat. Er sagt, er werde sich das nicht bieten lassen, aber was bleibt ihm übrig? TURN OVER

4 GERMAN FOR BUSINESS AND CURRENT AFFAIRS LANG0G0B and LANG1GDB Page 3 H I J Natürlich muss man in einem Wohlstandsland wie Deutschland zwischen absoluter und relativer Armut unterscheiden. Absolute Armut heißt, dass Menschen lebensnotwendige Dinge wie Nahrung, Wasser, Kleidung oder ein Dach über dem Kopf fehlen, in Deutschland betrifft das beispielsweise viele Obdachlose. Relative Armut dagegen wird daran gemessen, was in der Gesellschaft als normal und annehmbar gilt; in Deutschland beispielsweise, dass jemand nicht nur genug zu essen hat, sondern sich auch gesund ernähren kann, oder dass jedem Kind unabhängig vom Einkommen der Eltern eine angemessene Bildung garantiert wird. Beim so genannten Lebenslagenansatz wird darüber hinaus berücksichtigt, dass Armut mehr als nur Geldmangel bedeutet und sich auf alle zentralen Lebensbereiche auswirkt: schlechtere gesundheitliche Versorgung, weniger soziale Kontakte, weniger Freunde, schlechtere Aussichten in der schulischen und beruflichen Ausbildung. Arme leiden stärker unter körperlichen und seelischen Belastungen und haben weniger Freizeitmöglichkeiten, um solche Belastungen auszugleichen. Insbesondere Kinder und Jugendliche müssen häufig auf die selbstverständlichsten Dinge verzichten. Wie die PISA-Studie bewiesen hat, wird die Benachteiligung in der Bildung durch die Schule häufig noch verstärkt. Gegenüber einem Arbeiterkind hat ein Kind aus der oberen Schicht bei gleicher schulischer Leistung eine 2,6 mal höhere Chance, auf das Gymnasium zu gehen. Kinder werden zudem häufig ausgegrenzt, z.b. wenn sie aus Geldmangel nicht an einer Klassenfahrt teilnehmen können, oder wenn auf dem Schulhof niemand mit ihnen spielen will, weil sie nicht das richtige Outfit haben. Da Kleidung zunehmend darüber entscheidet, mit wem man befreundet ist und mit wem nicht, spielt sie für viele Kinder und Jugendliche eine zentrale Rolle. Eltern armer Kinder entscheiden sich auch häufiger gegen den Besuch weiterführender Schulen, weil die Kinder früher Geld verdienen sollen. Diese Benachteiligung setzt sich auch nach der Schule fort, denn wer einen schlechteren Schulabschluss hat, findet nur schwer einen Ausbildungsplatz oder einen Job. Als Sabrina Schulte*, alleinerziehende Mutter ohne Berufsabschluss aus Hamburg- Mümmelmannsberg, vor zwanzig Jahren vorzeitig die Schule abbrach, fand sie problemlos einen Job am Fließband. Heute stehen die Fließbänder in Asien oder Osteuropa, und die Arbeitslosenquote liegt bei den Geringqualifizierten auch in Westdeutschland bei über 20 Prozent. Laut Statistik stammen die Geringqualifizierten wiederum selten aus Einfamilienhäusern oder sanierten Altbauten und haben zum Teil siebenmal geringere Chancen auf ein Hochschulstudium als die Kinder wohlhabender Familien. Bei vielen Betrieben braucht sich ein junger Schulabgänger gar nicht erst zu bewerben, wenn er aus einem Stadtviertel wie Mümmelmannsberg, Gelsenkirchen- Bismarck oder Köln-Kalk kommt. Es wäre deshalb eine ziemliche Überraschung, wenn Sabrinas Sohn Kevin das Abitur schaffte und anschließend gar ein Studium. *Name von der Redaktion geändert Adapted by Catherine Plant Wolfgang Uchatius, Die neue Unterschicht, Die Zeit, (Nr. 11) CONTINUED

5 GERMAN FOR BUSINESS AND CURRENT AFFAIRS LANG0G0B and LANG1GDB Page 4 1 Lesen Sie den Text Die neue Unterschicht. Untenstehend finden Sie zum Text bzw. zu einzelnen Textabschnitten jeweils drei Aussagen. Entscheiden Sie, welche Aussage den Hauptgedanken jeweils am besten wiedergibt oder ergänzt. Formulieren Sie dann für den Abschnitt H die Hauptaussage mit eigenen Worten. (6 points) [Reading Competence: 5 points] [Linguistic Competence: 1 point] a. Abschnitt A: In diesem Artikel geht es um i. den zunehmenden Geldmangel in Deutschland. ii. die verschiedenen Gründe für und Auswirkungen von Armut. iii. die Abschaffung der Mittelschicht in Deutschland. RC LC out of 5 out of 1 Antwort: (0.5 point) [Linguistic Competence: 0 points] b. Abschnitt B: Die finanziellen Notsituationen entstehen häufig i. durch Arbeitslosigkeit und die Unfähigkeit, mit Geld umzugehen. ii. durch die Fehlinvestition in zu teure Kredite und Immobilien. iii. durch ein Zusammenwirken vieler nicht unbedingt vorhersehbarer Faktoren. Antwort: (0.5 point) [Linguistic Competence: 0 points] c. Abschnitt C i. Die Bergers können sich den Lebensstil ihrer Verwandten, Bekannten und Kollegen trotz staatlicher Hilfe nicht mehr leisten. ii. Als Folge der Hartz-IV-Maßnahmen ist der Lebensstandard der Bergers deutlich gesunken. iii. Hätte Herr Berger länger gearbeitet und nicht so sorglos gelebt, wären die Zukunftsaussichten der Familie jetzt wesentlich besser. Antwort: (0.5 point) [Linguistic Competence: 0 points] TURN OVER

6 GERMAN FOR BUSINESS AND CURRENT AFFAIRS LANG0G0B and LANG1GDB Page 5 d. Abschnitt D i. Die Mehrheit der Deutschen glaubt auch im 21. Jahrhundert an das Versprechen, das es ihnen nie schlechter, sondern immer nur besser gehen wird. ii. Der jahrzehntelange finanzielle und soziale Aufstieg der Deutschen in Folge des Wirtschaftswunders der 1950er und 60er ist im 21. Jahrhundert völlig zum Stehen gekommen. iii. Der kollektive Glaube an den garantierten gesellschaftlichen Aufstieg kann heutzutage angesichts der zunehmenden Spaltung der deutschen Bevölkerung in arm und reich nicht mehr aufrecht erhalten werden. RC LC out of 5 out of 1 Antwort: (0.5 point) [Linguistic Competence: 0 points] e. Abschnitt E i. Die Angehörigen der neuen Unterschicht gehörten früher zu den Wohlhabenden der Gesellschaft. ii. Extreme Armut bzw. extremer Reichtum konzentrieren sich auf jeweils etwa zehn Prozent der Bevölkerung. iii. Es gibt keine Mittelschicht mehr, die Leute sind entweder arm oder reich. Antwort: (0.5 point) [Linguistic Competence: 0 points] f. Abschnitt F i. Arbeit und Armut schließen sich gegenseitig aus. ii. Die Sozialverträglichkeit muss bei der Schaffung von Arbeitsplätzen berücksichtigt werden. iii. Es ist immer besser, einen Arbeitsplatz zu haben, als keinen. Antwort: (0.5 point) [Linguistic Competence: 0 points] CONTINUED

7 GERMAN FOR BUSINESS AND CURRENT AFFAIRS LANG0G0B and LANG1GDB Page 6 g. Abschnitt G i. Niedriglöhner haben zwar Arbeit, müssen aber in fast allen Lebensbereichen mit dem Minimum auskommen. ii. Niedriglöhner sind nicht Mitglied einer Gewerkschaft. iii. Mit einem Vollzeit-Arbeitsvertrag gehört man in Deutschland zu den Privilegierten. RC LC out of 5 out of 1 Antwort: (0.5 point) [Linguistic Competence: 0 points] h. Wie lautet Ihre zusammenfassende Aussage zu Abschnitt H? Schreiben Sie ein bis zwei Sätze. (2 points) [Reading Competence: 1 point] [Linguistic Competence: 1 point] i. Abschnitt I i. Laut PISA-Studie sind Kinder und Jugendliche aus ärmeren Familien in den Bereichen Bildung und Ausbildung deutlich benachteiligt. ii. Der Bildungshintergrund der Eltern ist der entscheidende Faktor für die schulischen Leistungen von Kindern. iii. Arme Kinder werden in der Schule ausgegrenzt, weil sie schlechte schulische Leistungen haben. Antwort: (0.5 point) [Linguistic Competence: 0 points] TURN OVER

8 GERMAN FOR BUSINESS AND CURRENT AFFAIRS LANG0G0B and LANG1GDB Page 7 2 Im Text Die neue Unterschicht werden verschiedene Fachleute, Studien und Berichte zitiert. Welche Teilsätze passen im Kontext zusammen? Achtung, in der rechten Spalte gibt es zwei Satzenden, die zu keinem der Satzanfänge in der linken Spalte gehören. (4 points) [Reading Competence: 4 points] [Linguistic Competence: 0 points] 1. Nach Ansicht des Münchner Sozialforschers Dieter Korczak a. dass alles, was Arbeit schaffe, sozial sei. 2. Der Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung hat nachgewiesen, 3. Nach Aussage des Göttinger Soziologen Berthold Vogel b. was in der Gesellschaft als normal und angemessen gilt. c. war in der Bundesrepublik der soziale Aufstieg gesetzlich geregelt. 4. Wie die PISA-Studie beweist, d. schrumpft in Deutschland zunehmend der Mittelstand. 5. Politiker unterschiedlichster Parteien haben behauptet, 6. Eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung hat herausgefunden, 7. Wenn Sozialforscher von absoluter Armut sprechen, 8. Bei der Definition relativer Armut wird unter anderem auch berücksichtigt, e. war man in der Bundesrepublik lange Jahre davon überzeugt, dass es allen immer besser gehen würde. f. sind Kinder aus armen Familien auch in der Schule häufig im Nachteil. g. dass die neue Unterschicht vor allem in den deutschen Städten anzutreffen ist. h. dass heute in der Bundesrepublik drei Millionen Erwerbstätige weniger als die Hälfte des Durchschnittseinkommens verdienen. i. dass über drei Millionen Haushalte in Deutschland hoffnungslos überschuldet sind. j. werden als Beispiel häufig obdachlose Menschen genannt RC LC out of 4 out of 0 CONTINUED

9 GERMAN FOR BUSINESS AND CURRENT AFFAIRS LANG0G0B and LANG1GDB Page 8 3 Sind im Text Die neue Unterschicht die folgenden Aussagen richtig (R) oder falsch (F)? Wenn sie richtig sind, dann geben Sie bitte die Zeile(n) im Text an, wo Sie diese Information gefunden haben. Wenn Sie falsch sind, unterstreichen Sie bitte das falsche Element im Satz. (6 points) [Reading Competence: 6 points] [Linguistic Competence: 0 points] R/F? Zeile(n) im Text out of 6 out of 0 Beispiel Peter und Gisela Berger haben als Altersvorsorge zwei Wohnungen in München gekauft. F in Leipzig a. Die neue Unterschicht ist sehr heterogen.... b. Nach der Wende geriet in Ostdeutschland die Bauindustrie in eine Krise, weil der Bedarf an Wohnraum höher war als das Angebot.... c. Für Kinder und Jugendliche spielt die Kleidung eine sehr wichtige Rolle, weil sie darüber entscheidet, welche Freunde man findet d. Beim Prozentsatz der Arbeitslosen mit einer niedrigen Qualifikation gibt es keine großen Unterschiede zwischen West- und Ostdeutschland. TURN OVER

10 GERMAN FOR BUSINESS AND CURRENT AFFAIRS LANG0G0B and LANG1GDB Page 9 R/F? Zeile(n) im Text out of 6 out of 0 e. Geringqualifizierte Jugendliche haben 2,6 mal schlechtere Chancen auf ein Hochschulstudium als die Kinder reicherer Eltern. f. Die Bergers werden höchstwahrscheinlich nicht in der Lage sein, ihrem Sohn eine gesicherte Zukunft zu garantieren. CONTINUED

11 GERMAN FOR BUSINESS AND CURRENT AFFAIRS LANG0G0B and LANG1GDB Page 10 4 Einer Ihrer Mitstudenten hat im Seminar gefehlt, als Sie den Text Die neue Unterschicht besprochen haben. Er versteht einige der Argumente nicht, weil er die Vokabeln nicht kennt, und hat Sie gebeten, ihm diese noch einmal genauer zu erklären. Antworten Sie ihm per und erläutern Sie kurz, was die folgenden Begriffe bzw. Ausdrücke im Textzusammenhang bedeuten: Beispiel die Daumen drücken unter Hartz IV fallen (Zeile 21) die Aufstiegsgesellschaft (Zeile 34) unterhalb der Armutsgrenze leben (Zeile 66) Niedriglöhner (Zeile 72) der Lebenslagenansatz (Zeile 88) Schreiben Sie maximal 120 Wörter. (5 points) [Reading Competence: 2.5 points] [Linguistic Competence: 2.5 points] Lieber Steliou, ich hoffe, du bist wieder gesund. Der Text war wirklich nicht leicht, aber ich werde versuchen, dir wenigstens bei den Vokabeln zu helfen. Also, wenn man die Daumen drückt, heißt das, dass man jemandem Glück oder Erfolg bei etwas wünscht, mehr kann man leider nicht tun. RC out of 2.5 LC out of 2.5 TURN OVER

12 GERMAN FOR BUSINESS AND CURRENT AFFAIRS LANG0G0B and LANG1GDB Page 11 RC out of 2.5 LC out of 2.5 CONTINUED

13 GERMAN FOR BUSINESS AND CURRENT AFFAIRS LANG0G0B and LANG1GDB Page 12 5 Der Autor des Artikels hat bei seinen Recherchen mit einigen der Betroffenen Gespräche geführt. Was haben die Interviewpartner geantwortet? Ergänzen Sie mit Hilfe des Textes Die neue Unterschicht passende Antworten, aber übernehmen Sie keine vollständigen Sätze aus dem Text. (5 points) [Reading Competence: 2.5 points] [Linguistic Competence: 2.5 points] a. Journalist: Herr Berger, wie haben Sie auf die Begründung reagiert, dass Sie für eine neue Stelle mit 48 schon zu alt sind? (1 point) [Linguistic Competence: 0.5 point] RC out of 2.5 LC out of 2.5 Peter Berger:... b. Journalist: Frau Berger, warum haben Ihr Mann und Sie einen Hypothekenkredit aufgenommen und die beiden Wohnungen gekauft? War das nicht riskant? (1 point) [Linguistic Competence: 0.5 point] Gisela Berger:... c. Journalist: Herr Trott, was machen Sie denn so in der Freizeit? (1 point) [Linguistic Competence: 0.5 point] Robin Trott:... TURN OVER

14 GERMAN FOR BUSINESS AND CURRENT AFFAIRS LANG0G0B and LANG1GDB Page 13 d. Journalist: Frau Schulte, welche Erfahrungen haben Sie als alleinstehende Mutter und Geringqualifizierte gemacht? (1 point) [Linguistic Competence: 0.5 point] RC out of 2.5 LC out of 2.5 Sabrina Schulte:... e. Journalist: Macht dir die Schule Spaß, Kevin? Was möchtest du nach der zehnten Klasse machen? (1 point) [Linguistic Competence: 0.5 point] Kevin Schulte:... CONTINUED

15 GERMAN FOR BUSINESS AND CURRENT AFFAIRS LANG0G0B and LANG1GDB Page 14 6 Beantworten Sie eine der beiden Aufgaben. Schreiben Sie ungefähr 350 Wörter. Übernehmen Sie bitte keine vollständigen Sätze aus dem Text. (9 points) [Content: 3 points] [Linguistic Competence: 6 points] a. Im Rahmen der Glücksforschung haben Psychologen und Ökonomen herausgefunden, dass es dem Menschen eigentlich relativ egal ist, ob er 800, 900 oder 1000 Euro in der Tasche hat, entscheidend sei das Gefühl, es gehe aufwärts, und zwar in etwa dem selben Tempo wie bei den Nachbarn, den Freunden, Kollegen. Dazu äußerte der Bremer Historiker Paul Nolte, die Deutschen bezeichneten als Armut, was eigentlich nur Ungleichheit sei, und dass ein Hartz-IV-Haushalt heute nicht weniger Kaufkraft habe als ein Arbeitnehmerhaushalt Mitte der 1960er Jahre, der mit seinem Lebensstandard ganz zufrieden war. Kommentieren Sie diese These. Kann man die Bundesrepublik Ihrer Meinung nach heute noch als Wohlstandsland und Aufstiegsgesellschaft bezeichnen? Was bedeutet Glück für Sie im Allgemeinen und persönlich? An welchen Werten machen Sie Ihr persönliches Glücksempfinden fest? Nutzen Sie Informationen aus dem Text und eigene Überlegungen. ODER b. Wie entsteht Ihrer Meinung nach heutzutage nationale und persönliche Identität und wie wird sie aufrecht erhalten? Welche Faktoren beeinflussen im Laufe des Lebens das Bewusstsein der eigenen Identität? Halten Sie in diesem Kontext die internationale Globalisierung und die zunehmende Zentralisierung und Vernetzung der politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Strukturen innerhalb Europas für positiv und wünschenswert oder eher für bedenklich und gleichmacherisch? CON LC out of 3 out of 6 CON LC END OF PAPER

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