Heilpädagogische Praxis Christine Clausen-Puppe Heilpädagogin Heidter Berg Wuppertal Tel. + Fax (0202)
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- Claudia Kästner
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1 Heilpädagogische Praxis Christine Clausen-Puppe Heilpädagogin Heidter Berg Wuppertal Tel. + Fax (0202) c.clausen-puppe@gmx.de Fördergruppe für Kinder mit tiefgreifenden Entwicklungsstörungen/Autismus (frühkindlicher Autismus F84.0 und sonstige desintegrative Störungen des Kindesalters F84.3)
2 Heilpädagogische Praxis Christine Clausen-Puppe, Heiter Berg 1, Wuppertal Seite 2 von 6 HEILPÄDAGOGISCHES GRUPPENANGEBOT Seit einigen Jahren begleiten wir Kinder mit autistischen Verhaltensweisen, Autisten und Kinder mit anderen tiefgreifenden Entwicklungsstörungen. Sie stellen uns vor ungewöhnliche Herausforderungen. Autismus im Allgemeinen und die Andersartigkeit im besonderen Einzelfall in möglichst vielen Facetten zu verstehen ist Voraussetzung dafür, den Zugang zu dem jeweiligen Kind zu finden und in vielfältigen Überlegungen nützliche pädagogisch-therapeutische Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln. Wir sehen unsere Aufgabe darin, das, was an gesundem entwicklungsspezifischen Potenzial beim Kind da ist oder da sein könnte, behutsam zu erweitern, wobei wir uns gleichzeitig bemühen, dem Kind Alternativen zu entwicklungshemmenden autistischen Verhaltensweisen nahezubringen. So können Gewohnheiten, die schon zu Zwangshandlungen geworden sind, modifiziert werden. Diese Kinder zeigen große Unterschiede im Entwicklungsniveau und bei der Ausprägung ihrer Symptome: o sensorische Übersensibilität o explizite Präferenzen bei Kleidung, Nahrung, Spielzeug, o Veränderungsangst o stereotype Verhaltensmuster o Vermeidung von Blickkontakt o soziale Abwehr o fehlende oder repetive bzw. echolalische Sprache o plötzliche Gefühlsschwankungen ohne erkennbare Ursache o ausdrucksarme Mimik o eingeschränktes Bewegungsrepertoire o kaum Beteiligung an Spielen anderer Kinder o fehlende Gefühlsexpression. Mit unserem heilpädagogischen Angebot wollen wir autistischen Kindern helfen, ihre emotionalen, kreativen, sensomotorischen, sozialen, kognitiven und sprachlichen Anlagen zu entwickeln und sich in ihrer konkreten Lebenswirklichkeit zurecht zu finden. Dabei ist es ein kleinschrittig, behutsam anzugehendes Hauptziel, die Kinder in einen sozialen Kontext einzubinden, der ihnen spielerisch und zwischenmenschlich kommunikatives Verhalten ermöglicht. Um einen frühen Beginn der Therapie zu gewährleisten, damit die Entwicklungschancen der Kinder optimiert werden können, ist ggf. ein von den medizinischen diagnostischen Verfahren unabhängiger und parallel dazu verlaufender Therapieprozess notwendig. Es ist wichtig, den oft hilflosen und verzweifelten Eltern Aufklärung über das individuelle Störungsbild zu geben und die möglichen heilpä-
3 Heilpädagogische Praxis Christine Clausen-Puppe, Heiter Berg 1, Wuppertal Seite 3 von 6 dagogischen Interventionen ausführlich zu erörtern. Kompetenzen und Auffälligkeiten im Lebens- und Lernalltag sollen erkannt und darauf aufbauend individuelle Förderwege geschaffen werden. Der Förderund Behandlungsplan richtet sich nach einem heilpädagogischen Entwicklungsprofil dazu gehören u.a. die Beobachtung des Kindes (möglichst mit Videokamera) in verschiedenen Situationen wie die Kontakte im Sozialverhalten gegenüber Eltern und anderen Bezugspersonen, die Überprüfung der Sinnesleistungen und Ressourcen etc.. Bei der Behandlung verfolgen wir den ganzheitlichen multimodalen Behandlungsansatz. Derartiges Vorgehen ist jedoch ohne gezielte Beeinflussung bestimmter Symptome oder Eigenarten mit konsequenter Führung nicht möglich. Umfang des Angebots Zeitraum: an 5 Tagen à 3 Stunden Alter: 3-6 Jahre Gruppengröße: 2-5 Kinder (max. 3 autistische Kinder) Fachpersonal: 2 Heilpädagogen mit Erfahrungen und fachspezifischer Weiterbildung in der Arbeit mit autistischen Kindern; bei Bedarf eine 3. Kraft, um ggf. eine 1:1-Betreuung zu ermöglichen Zusatzräume, z.b. ein spezieller Weißer -Raum, stehen den Kindern zur Verfügung. Die Lücke zwischen der individuellen Förderung und Entwicklungsbegleitung in der Frühförderung und dem Besuch einer heilpädagogischen oder integrativen Tagesstätte soll geschlossen werden. Wesentlicher Bestandteil des Angebots ist es, die Vernetzung und Kooperation aller beteiligten Instanzen möglichst wohnartnah zu gewährleisten, um den ohnehin belasteten Familien nicht noch weite Fahrten in andere Städte zumuten zu müssen. Der Übergang von der heilpädagogischen Kleingruppe in die jeweilige Tagesstätte soll sich kleinschrittig in einem dem jeweiligen Kind angemessenen Tempo möglichst auch als parallel greifende Begleitung vollziehen entsprechend seinem psychosozialen Reifungsgrad und in Absprache mit den jeweiligen Fachleuten. Ziele der Förderung Grundbedingung jeglicher Förderung sind Kontakt und Aufbau einer tragfähigen Beziehung zum jeweiligen Kind, die meist zunächst im Einzelkontakt aufgebaut wird. Das angestrebte Ziel ist die Einbindung des Kindes in einen sozialen Kontext, der ihm ein spielerisches, kommunikativ-soziales Verhalten ermöglicht und Lernprozesse anstößt. Normale Kinder in der Gruppe sind als Rollenmodelle erfolgreich, da aus unserer
4 Heilpädagogische Praxis Christine Clausen-Puppe, Heiter Berg 1, Wuppertal Seite 4 von 6 Erfahrung die autistischen Kinder sich an ihnen orientieren können. So zeigten einige Kinder signifikant weniger auffällige Verhaltensweisen wie Stereotypien und zwangsstimulierende Handlungen. Sie lernen, Kontakte anzubahnen und ihren Bedürfnissen zunehmend Ausdruck zu geben. Weitere Ziele sind o Aufbau von Basiskompetenzen der Kommunikation und Interaktion; Erweiterung der Kommunikationsfähigkeit: Förderung nonverbaler Verhaltensweisen zur Steuerung sozialer Funktionen - Blickkontakt, Mimik, Gestik sowie Entwicklung der Reaktionsfähigkeit auf Außenreize und der Dialogfähigkeit auf motorisch-rhythmischer Ebene o Sprachanbahnung (handelnder Spracherwerb), Förderung von Sprachverständnis o Schrittweiser Abbau von autistischen Stereotypien, Aggressionen und Autoaggressionen, u.a. über die Heranführung an neue Sinnesreize zur Erweiterung des Wahrnehmungsrepertoires o Erweiterung von Handlungsmotivation und Handlungsfähigkeit, z.b. über Reduktion der Komplexität (Materialbegrenzung, Zerlegung von Handlungsketten usw.) o Entwicklung von Spiel- und Arbeitsbereitschaft (Imitationslernen) o Förderung des Interesses an sozialen Interaktionen o Entwicklung von Offenheit, Lebensfreude, Motivation (Selbstdarstellung ermöglichen, z.b. durch musiktherapeutische und kunsttherapeutische Angebote) o Hilfe zur Selbstwertfindung, Aufbau von Ich-Gefühl o Einübung von alltagspraktischen Handlungen (Toilettengang, Anziehen, Essverhalten) Mit diesen angestrebten Zielen sollen die Kinder für die Integration in die vorhandenen Tagesstättenangebote vorbereitet werden. Dazu ist es unabdingbar, das Umfeld des jeweiligen Kindes und seiner Angehörigen in einer Weise mit einzubeziehen, dass sich auch die Einstellung der Umwelt positiv entwickelt, damit sie angemessen auf das autistische Kind reagiert und dieses weniger die Ausflucht in der Isolation sucht. Ebenso ist der Einbezug des Lebensumfeldes wichtig, um eine Übertragung von Förderanregungen und Entwicklung zu erreichen. Wir möchten den Eltern autistischer Kinder Anregungen geben, einen besseren Zugang zu ihnen zu erreichen und zeigen den Eltern auf, wie Alltagsmomente zur gezielten Veränderung genutzt werden können. Es werden vor allem folgende Themen bearbeitet: o Auseinandersetzung mit dem Behinderungsbild/Grenzen in den Entwicklungsmöglichkeiten akzeptieren lernen o Annahme des Kindes mit seinem individuellen Entwicklungsprofil
5 Heilpädagogische Praxis Christine Clausen-Puppe, Heiter Berg 1, Wuppertal Seite 5 von 6 o Erkennen von Unter- und Überforderung o Entlastung der stark belasteten Familien, um z.b. einem aus Überbelastung provozierten Wunsch nach Heimunterbringung entgegen zu wirken o Konsequenzen im Erziehungsalltag o Einflussnahme auf schwieriges Verhalten und Förderanregungen o Entlastungshilfen für das eigene Leben angesichts vielfältiger Einschränkungen o langfristige Perspektiven für die Familie und die betroffenen Kinder Die von uns angewandten Methoden basieren auf einer praxiserprobten Sammlung (die ständig erweitert wird) von hilfreichen Ideen, Aktivitäten, Strategien und kleinen Spielsequenzen es wird alles verwendet, was funktioniert. Bei den Therapiemethoden gibt es keine Festlegung; es ist vielmehr ein integrativer, mehrdimensionaler Ansatz mit integriert angewandten Methoden der Sensorischen Integration, der Wahrnehmungsförderung (u.a. in Anlehnung an die Handlungsbegleitung nach Affolter), der Kunst- und Gestaltarbeit, von Elementen der Verhaltenstherapie und offenen Kommunikationsangeboten ( GuK -Programm; individuell hergestellte Bildkarten) Ebenso nehmen wir Elemente aus den verschiedenen Therapieansätzen, die speziell für Menschen mit Autismus entwickelt wurden (PECS, TEACCH). Wegen der Instabilität des Kindes muss sich in der Praxis die Förderung bzw. Anforderung immer nur auf einen Entwicklungsbereich konzentrieren, in dem Ansätze von Veränderung zu beobachten sind. Gleichzeitig wird in den anderen Bereichen Stabilität gegeben. Deshalb ist der Beziehungsaspekt, der Verlass auf die Sicherheit gebende Begleitperson, so wichtig. Unsere Erfahrung zeigt, dass Ansätze aus der rhythmisch - musikalischen Erziehung bei autistischen Kindern Zugänge öffnen, die für eine verbale Ansprache verschlossen sind: Über Klang, Melodie, Schwingung und Rhythmus kann Musik regulierend auf die jeweiligen Wahrnehmungseigenheiten der Kinder einwirken. So dient Musik und Bewegung nicht nur zum Ausdruck, sondern es gelingt ihr da, wo Worte nicht ansprechen, einen Weg zum Inneren finden: Tönen, Klängen und Rhythmen als Formen der vorsprachlichen Kommunikation öffnen sich Kindern mit autistischen Verhaltenweisen gerne. Musikalische Dialoge sind frei von dem angstbesetzten Druck oder Zwang, sich einem Gegenüber öffnen zu müssen und nicht zu wissen, wie. Dieser musikalische Weg dient der Heranführung an Kommunikation und kann über lustvolles Erleben verschlossene" Türen öffnen. Elemente dieser Methode berücksichtigen besonders die Form des rhythmischen Prinzips, welches das Bedürfnis dieser Kinder nach erkennbaren Strukturen und wiederkehrenden Abläufen aufgreift. Gute Erfahrungen in der Arbeit mit Kindern mit autistischen Verhaltenweisen
6 Heilpädagogische Praxis Christine Clausen-Puppe, Heiter Berg 1, Wuppertal Seite 6 von 6 haben wir in der Annäherung über ein Mit-Schwingen, ein Einfühlen und Begleiten gemacht. Den Kindern, die einer verbalen oder taktilen Ansprache gegenüber verschlossen sind, gelingt es über musikalische Signale, ein Aufmerken und eine verblüffend gerichtete Öffnung und Konzentration/ Aufmerksamkeit zu erreichen. Über das lustvolle Erleben wird beim Kind sowohl ein erster emotionaler Gehalt von gemeinsamen Erfahrungen erreicht wie auch der Wunsch nach Wiederholung geweckt, sodass grundlegende Empfindungen zu Ansätzen von Sozialbewusstsein und Kommunikationsbereitschaft entstanden sind. Die Rhythmisch-musikalische Erziehung berücksichtigt als Methode besonders folgende Ziele: o Wahrnehmungsförderung im Sinne der Differenzierung von Sinneseindrücken der Regulation der Wahrnehmungsstrukturen o Wecken der Kommunikationsbereitschaft und Kommunikationsfähigkeit/ Sprachanbahnung über das Erleben vorsprachlicher Kommunikation o Aufbau von dialogischen Fähigkeiten wie Blickkontakt und Interaktion - Möglichkeiten zur Erfahrung von Lebensfreude o Abbau von Stereotypien und Angsthandlungen durch erkennbare und Sicherheit vermittelnde Strukturen o Aufbau von Sozialbewusstsein und Ich-Empfinden Wir sind offen, uns mit den jeweiligen Kindern weiter zu bilden, praxisübergreifend mit anderen Fachleuten (TherapeutInnen, Beratungsstellen, ÄrztInnen und Kliniken) auszutauschen und auch ggf. über Coaching-Angebote zusätzliche Hilfen zu holen; des weiteren nehmen wir an autismusspezifischen Fortbildungsseminaren teil und führen regelmäßig Supervisionen durch. Christine Clausen-Puppe
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