Rechte von Kindern in medizinischen Heilbehandlungen. Dr. iur. Margot Michel

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Rechte von Kindern in medizinischen Heilbehandlungen. Dr. iur. Margot Michel"

Transkript

1 Rechte von Kindern in medizinischen Heilbehandlungen

2 Sechsjähriges Mädchen mit schwersten geistigen und körperlichen Behinderungen A. ist seit ihrer Geburt geistig und körperlich schwerstbehindert aufgrund einer Hirnschädigung Praktisch vollständig bewegungsunfähig Geistige Entwicklung auf dem Stand eines drei Monate alten Babys Keine oder nur minimale Fortschritte möglich Eltern pflegen A. zuhause seit ihrer Geburt Eltern wünschen, dass bei A. das Wachstum hormonell gestoppt wird Grund: A. würde sonst zu gross und schwer für die Heimpflege und könnte nicht mehr gut bewegt werden

3 Frühgeborenes Baby L. wird in der 26. Schwangerschaftswoche geboren Intensivmedizinische Therapie Verschiedene Komplikationen Überlebenschance intakt, aber mit grosser Sicherheit nur mit bleibenden Schäden Eltern wünschen Abbruch der lebenserhaltenden Therapie

4 Kind mit fortschreitender Muskellähmung R. leidet an fortschreitender Muskellähmung in einer sehr schweren Form Keine ursächliche Therapie möglich, keine Aussicht auf Heilung Geringe Lebenserwartung (Kleinkind, Frühschulalter) Medizinischer Konsens in der CH, der künstliche Beatmung ablehnt nun würde eine künstliche Atemunterstützung notwendig Sauerstoffanreicherung während Ruhezeiten Behandelndes Ärzteteam lehnt dies ab; Eltern wünschen Atemunterstützung

5 Jugendlicher verweigert Chemotherapie bei Hirntumor P. ist 17 Jahre alt und leidet an einem Hirntumor Zwei Chemotherapie-Zyklen wurden durchgeführt P. verweigert einen 3. Zyklus und weitere Untersuchungen (z.b. MRI), da er alternative Heilmethoden ausprobieren möchte Das behandelnde Ärzteteam gelangt mit der Bitte um Kindesschutzmassnahmen an die Vormundschaftsbehörde

6 Beteiligte Personen

7 Entscheidungsfähigkeit? Fürsorge Autonomie Kind Fremdbestimmung Selbstbestimmung evolving capacities

8 Begriff der Heilbehandlung Verfolgt therapeutischen Zweck i.w.s. Heilabsicht Umfasst auch diagnostische und prophylaktische Massnahmen Folgt einem erprobten und standardisierten Verfahren Heilversuch Eingriffe ohne Heiltendenz Für Spezialbereiche bestehen Spezialgesetze z.b. Transplantation, Sterilisation, Forschung

9 Selbstbestimmungsrecht Entscheidungs- und Verfügungsfreiheit über den eigenen Körper und das eigene Leben Schutz des Selbstbestimmungsrechts und Schutz der körperlichen Integrität bilden Einheit Schützt Würde und Wert des Menschen BGer anerkennt klar den Willensvorrang der Patientin Selbstbestimmungsrecht schützt Wertewelt des Patienten Gründet in den Persönlichkeitsrechten Grenze: Rechts- oder Sittenwidrigkeit des Eingriffs Setzt Urteilsfähigkeit voraus

10 Medizinische Tätigkeiten / Eingriffe Eingriffe in körperliche und psychische Integrität Persönlichkeitsverletzung, Körperverletzung Grundsätzlich widerrechtlich Rechtfertigungsgründe: - Einwilligung (informed consent) Verknüpfung mit persönlichkeitsrelevanten Patientenrechten, v.a. Recht auf Aufklärung - Einwilligung der gesetzlichen Vertretung - Einwilligungssurrogate (z.b. mutmasslicher Wille)

11 Gang der Untersuchung Wer ist überhaupt einwilligungsberechtigt? Selbstbestimmungsrechte von Kindern und Jugendlichen? Einwilligungsfähigkeit? Entscheidungskompetenzen von Eltern - Kriterien der Entscheidung - Schranken der Entscheidung

12 Urteilsfähige Kinder und Jugendliche Autonomieprinzip Urteilsfähige Minderjährige sind einwilligungsfähig Art. 19 Abs. 2 ZGB Brauchen die Einwilligung der Eltern nicht Vertretungsrecht der Eltern ist im Umfang der eigenen Handlungsfähigkeit des Kindes eingeschränkt Art. 301 Abs. 1 i.v.m. Art. 304 Abs. 1 ZGB Ausnahmen z.t. in Spezialgesetzen Schranke der Einwilligung: Rechts- oder Sittenwidrigkeit Ablehnung von lebensnotwendigen Therapien? Persönlichkeitsrechtliche Rechte von Kindern Einwilligungsberechtigung Heilbehandlungen Kompetenz zum Abschluss des

13 Urteilsunfähige Kinder und Jugendliche Fürsorgeprinzip Gesetzliche Vertretung (Eltern) entscheidet Art. 301 Abs. 1 i.v.m. Art. 304 Abs. 1 ZGB Eltern sind aufklärungsberechtigt Schranken der Vertretungskompetenz - Medizinische Indikation - Kindeswohl - absolut höchstpersönliche Rechte - Anhörungs- und Mitbestimmungsrechte des Kindes

14 Urteilsfähigkeit JA Selbstbestimmung Einwilligung, Aufklärung NEIN Fremdbestimmung kein Recht auf Aufklärung Autonomieprinzip Spannung? Ergänzung? Partizipation als dritter Weg? Fürsorgeprinzip (Paternalismus)

15 Einwilligungsfähigkeit bei Kindern und Jugendlichen Einwilligungsfähigkeit wird von Ärztin / Arzt beurteilt praktisch schwierig gravierende rechtliche Konsequenzen Forschung zur Einwilligungsfähigkeit von Kindern - traditionelle kognitive Entwicklungstheorie - inhaltlich-wissensorientierte Ansätze Stellenwert von Erfahrungswissen? Erfahrungswissen kann kognitive Defizite ausgleichen Realistische Selbsteinschätzung von Minderjährigen Keine einheitlichen Altersangaben Sinnvolle Partizipation bereits früh möglich

16 Mitsprache statt Alleinentscheidung Verschiebt den Fokus weg von der Diskussion um die Entscheidungszuständigkeit und Entscheidungsmacht Welche Rechte stehen Kindern und Jugendlichen unabhängig von ihrer Einwilligungsfähigkeit zu? Partizipation: Teilhabe an Entscheidungsprozessen Ermöglicht stufengerechten Übergang zur Selbstbestimmung Betont die Aufgabe der Erwachsenen, Kindern Selbstbestimmung zu ermöglichen durch altersgerechte Information Unterstützung in der Entscheidung

17 Möglichkeiten der Partizipation (nach Alderson) Aufgeklärt werden Informed Consent Doktrin Seine Meinung äussern Eine Entscheidung beeinflussen diese Formen stehen allen Kindern und Jugendlichen offen Der wichtigste Entscheider über eine vorgeschlagene pflegerische oder medizinische Massnahme sein nur urteilsfähige Patientinnen und Patienten

18 Bedürfnis nach Partizipation (Rothärmel et al., ) Patientenbeteiligung und Informationspraxis bei einwilligungsunfähigen Patienten in einer Kinderund Jugendpsychiatrie Grosse Diskrepanz zwischen Informationsbedürfnis und Informationspraxis 90% möchten über ihre Krankheit und Behandlung informiert werden, werden aber z.t. (50%) aus Gesprächen zwischen Eltern und Ärzten ausgeschlossen Keine Information über Rechte Kinder wissen nicht, dass sie Informationen verlangen dürfen!

19 Bedürfnis nach Alleinentscheidung? Wunsch nach Alleinentscheidung nicht so stark ausgeprägt wie vermutet Grosses Bedürfnis in allen Altersgruppen nach Beteiligung an der Entscheidung Informationen über Ergebnisse der Diagnostik, über den Sinn von Therapien, über die Ziele Kommunikationsverhalten der Erwachsenen setzt den Rahmen für Partizipation Kinder werden meist aus dem Informationsteil des Gesprächs ausgeschlossen (v.a. von den Eltern) Wichtig sind auch Gespräche alleine mit der Ärztin

20 Grundlagen für Partizipationsrechte Informationsrechte für Urteilsunfähige dürfen sich nicht aus dem Selbstbestimmungsrecht ableiten müssen sich direkt auf den Persönlichkeitsschutz stützen Art. 28 ZGB, Art. 10 BV sind Ausdruck der Subjektqualität des Menschen schützen Würde unabhängig von Autonomie würderelevante Persönlichkeitsrechte - Recht auf Information - Recht auf Teilhabe am Entscheidungsprozess - Anspruch auf Mitsprache innerhalb der Grenzen des Kindeswohls stufengerechte Ausgestaltung des jeweiligen Rechts

21 Uno-Kinderrechtskonvention Art. 12 UNKRK Die Vertragsstaaten sichern dem Kind, das fähig ist, sich eine eigene Meinung zu bilden, das Recht zu, diese Meinung in allen das Kind berührenden Angelegenheiten frei zu äussern und berücksichtigen die Meinung des Kindes angemessen und entsprechend seinem Alter und seiner Reife. bezieht sich auch auf medizinische Behandlungen beinhaltet kein Selbstbestimmungsrecht! setzt keine Urteilsfähigkeit voraus setzt keine sprachliche Äusserungsfähigkeit voraus

22 Zusammenfassung Partizipationsrechte lassen sich aus dem geltenden Recht ableiten Information urteilsunfähiger Patientinnen und Patienten ist Rechtspflicht Grundlage: Persönlichkeitsschutz, Art. 12 UNRKR Partizipationskonzept ergänzt Fürsorge- und Autonomieprinzip ermöglicht stufengerechten Übergang zur Selbstbestimmung Partizipationsrechte dürfen Autonomiereche nicht ersetzen! Erwachsene schaffen Bedingungen für Partizipation

23 Danke für Ihre Aufmerksamkeit!

Folgen des neuen Rechts für die Patientenverfügung

Folgen des neuen Rechts für die Patientenverfügung 10.09.2012 Folgen des neuen Rechts für die Patientenverfügung Dr. iur. Margot Michel Seite 1 Selbstbestimmungsrecht Recht, über den eigenen Körper selbst zu entscheiden umfasst das Recht, lebensrettende

Mehr

Fürsorgerische Unterbringung und Behandlung in der Klinik (Workshop 1)

Fürsorgerische Unterbringung und Behandlung in der Klinik (Workshop 1) Fachtagung Neues Erwachsenenschutzrecht INSOS Fürsorgerische Unterbringung und Behandlung in der Klinik (Workshop 1) Jürg Gassmann, Rechtsanwalt, Winterthur (www.gassmannlaw.ch) 1 Ziele der neuen Regelung

Mehr

dingten Einschränkungen leben müssen. Dabei werden sie liebevoll betreut und unterstützt von zahlreichen Fachpersonen, über Ärzte und Pflegende bis

dingten Einschränkungen leben müssen. Dabei werden sie liebevoll betreut und unterstützt von zahlreichen Fachpersonen, über Ärzte und Pflegende bis Dank Zunächst möchte ich mich ganz herzlich bei Prof. Dr. Andrea Büchler für die Betreuung meiner Dissertation bedanken. Sie hat mir nicht nur die grösstmögliche Freiheit bei der Ausarbeitung der Untersuchung

Mehr

Hinweise zum Workshop mit Fallbeispielen Spital STSAG 20. August 2014 Anton Genna, Fürsprecher

Hinweise zum Workshop mit Fallbeispielen Spital STSAG 20. August 2014 Anton Genna, Fürsprecher Hinweise zum Workshop mit Fallbeispielen Spital STSAG 20. August 2014 Anton Genna, Fürsprecher Religion Wissenschaft, Medizin / Fortschritt Gesellschaft Erwartungen Moral Ethik Betriebswirtschaft Recht

Mehr

Rechtliche Aspekte und Stolpersteine der Patientenverfügung. Dr. iur. Jürg Müller, Advokat

Rechtliche Aspekte und Stolpersteine der Patientenverfügung. Dr. iur. Jürg Müller, Advokat Rechtliche Aspekte und Stolpersteine der Patientenverfügung Dr. iur. Jürg Müller, Advokat Neu: Fokus Medizinische Massnahmen: Art. 360 373: Die eigene Vorsorge (Vorsorgeauftrag und) Patientenverfügung

Mehr

Eigene Handlungsfähigkeit für medizinische Massnahmen

Eigene Handlungsfähigkeit für medizinische Massnahmen Die eigene Handlungsfähigkeit im Bereich medizinischer Massnahmen Kurt Affolter lic. iur., Fürsprecher und Notar Institut für angewandtes Sozialrecht (IAS), Ligerz Veranstaltung der VOSAV 5. November 2009

Mehr

Rechtlicher Rahmen von Stellvertreterentscheiden

Rechtlicher Rahmen von Stellvertreterentscheiden Autonomie und Fürsorge Urteilsunfähigkeit verlangt Entscheide von wem und nach welchen Kriterien? Rechtlicher Rahmen von Stellvertreterentscheiden Prof. Dr. iur. Regina Aebi-Müller Ordentliche Professorin

Mehr

Musterlösung Prüfung Medizinrecht FS 18 (22. Juni 2017)

Musterlösung Prüfung Medizinrecht FS 18 (22. Juni 2017) Musterlösung Prüfung Medizinrecht FS 18 (22. Juni 2017) Aufgabe 1 (60%) 30 Punkte Aufgabe 1 Zu prüfen ist, ob Lisa die Impfung verweigern kann, oder ob ihre Mutter als gesetzliche Vertreterin entscheiden

Mehr

Dr. iur. Margot Michel

Dr. iur. Margot Michel Selbstbestimmung des Patienten, Entscheidungskompetenzen der Familie und die Rolle der professionellen Leistungserbringer Das neue Erwachsenenschutzrecht als Motor für einen Paradigmenwechsel? Dr. iur.

Mehr

Patientenverfügung und Umgang mit schwierigen medizinischen Entscheidungen

Patientenverfügung und Umgang mit schwierigen medizinischen Entscheidungen Patientenverfügung und Umgang mit schwierigen medizinischen Entscheidungen Christof Gügler, Gesundheitsdirektion des Kantons Zug Informationsveranstaltungen 2015 / 2016 für private Mandatstragende Gesundheitsdirektion

Mehr

Ist Selbstbestimmung erlaubt? Medizinische Behandlung aus juristischer Sicht

Ist Selbstbestimmung erlaubt? Medizinische Behandlung aus juristischer Sicht Programm Ist Selbstbestimmung erlaubt? Medizinische Behandlung aus juristischer Sicht Einwilligung des Patienten Querbeet II 8. Wiler Symposium der SRFT 23. November 2017 Aufklärung durch den Arzt MLaw

Mehr

Patientenverfügung. Rechtsdienst. Dr. iur. Jürg Müller

Patientenverfügung. Rechtsdienst. Dr. iur. Jürg Müller Patientenverfügung Rechtsdienst Dr. iur. Jürg Müller Das neue Erwachsenenschutzrecht Selbstbestimmung Grundsatz der Autonomie Grundlegendes Recht und der zentrale Begriff der Medizinethik Respektierung

Mehr

Patientenverfügung (PV)

Patientenverfügung (PV) Patientenverfügung (PV) Kommission für Altersfragen Malters 29. November 2017 Referat: Toni Räber Pro Senectute Kanton Luzern Nur 10 %: Plötzlicher Tod 40 % nach längerer Krankheit 50 % hochbetagte Menschen

Mehr

Behandlung minderjähriger Patienten

Behandlung minderjähriger Patienten Wintersemester 2015/16 Vorlesung Ethik in der Medizin Behandlung minderjähriger Patienten Prof. Dr. Alfred Simon Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin Fallbeispiel Ein 14-jähriges Mädchen

Mehr

Wertigkeit von Patientenverfügungen aus ärztlicher Sicht

Wertigkeit von Patientenverfügungen aus ärztlicher Sicht Klinikum Sindelfingen-Böblingen Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin Kliniken Sindelfingen Die Abteilung Neue Medien Abteilung & Neue XYZ Services... Wertigkeit von Patientenverfügungen aus ärztlicher

Mehr

Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung aus ärztlicher Sicht

Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung aus ärztlicher Sicht Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung aus ärztlicher Sicht Dr. Markus Miller Facharzt für Innere Medizin, Lungenheilkunde, Schlafmedizin, Notfallmedizin Stiftungsklinik Weißenhorn Rechtliche Voraussetzungen

Mehr

Urteilsunfähigkeit die juristische Perspektive. Prof. Dr. iur. Hardy Landolt LL.M.

Urteilsunfähigkeit die juristische Perspektive. Prof. Dr. iur. Hardy Landolt LL.M. Urteilsunfähigkeit die juristische Perspektive Prof. Dr. iur. Hardy Landolt LL.M. Inhalt Urteilsunfähigkeit der juristische Wendepunkt Urteilsunfähigkeit die rechtlichen Folgen Urteilsunfähigkeit und Pflegemassnahmen

Mehr

Der vulnerable Urteilsunfähige

Der vulnerable Urteilsunfähige Der vulnerable Urteilsunfähige ROGGO Antoine PD Dr. med. Dr. iur. FMH Chirurgie und FMH Intensivmedizin Agenda Allgemeine Informationen Der vulnerable Urteilsunfähige Vorsorgeauftrag versus Patientenverfügung

Mehr

Patientenverfügung und. grenzenlose Selbstbestimmung?

Patientenverfügung und. grenzenlose Selbstbestimmung? Patientenverfügung und mutmaßlicher Wille grenzenlose Selbstbestimmung? Prof. Dr. Dagmar Brosey Überblick 3. BtÄndG 1901 a BGB 1901 b BGB 1904 BGB 287 Abs. 3 FamFG 298 FamFG Die Struktur des Vortrages

Mehr

Das medizinische Selbstbestimmungsrecht Minderjähriger

Das medizinische Selbstbestimmungsrecht Minderjähriger Sarah Brückner Das medizinische Selbstbestimmungsrecht Minderjähriger Tectum Verlag Sarah Brückner Das medizinische Selbstbestimmungsrecht Minderjähriger Zugl. Diss. Friedrich-Schiller-Universität Jena,

Mehr

Personenrecht: Übung Nr. 1

Personenrecht: Übung Nr. 1 Personenrecht: Übung Nr. 1 Prof. Andrea Büchler HS 2017 Seite 1 Fall 1 Fall 1: Einstieg in die Falllösung Welche gesetzlichen Normen sind vorliegend relevant? HS 2017 Seite 3 Fall 1: Einstieg in die Falllösung

Mehr

Das Selbstbestimmungsrecht des Patienten Umfang Einschränkung Übertragungsmöglichkeit an Dritte

Das Selbstbestimmungsrecht des Patienten Umfang Einschränkung Übertragungsmöglichkeit an Dritte Das Selbstbestimmungsrecht des Patienten Umfang Einschränkung Übertragungsmöglichkeit an Dritte Mag. Dr. Christian Gepart Rechtsanwalt Diplom in der allgemeinen Gesundheits- und Krankenpflege Themenüberblick

Mehr

Vorsorgeauftrag und Patientenverfügung

Vorsorgeauftrag und Patientenverfügung Vorsorgeauftrag und Patientenverfügung Schweizerische Multiple Sklerose Gesellschaft Jürg Gassmann, Rechtsanwalt, Winterthur www.gassmannlaw.ch 1 2 Eigene Vorsorge im ESR Vorsorgeauftrag (Art. 360 369

Mehr

Entscheidungen vor dem Hintergrund des Patientenrechtegesetzes

Entscheidungen vor dem Hintergrund des Patientenrechtegesetzes Entscheidungen vor dem Hintergrund des Patientenrechtegesetzes Juristische Aspekte Johannes Schopohl 9. Landespsychotherapeutentag Berlin Berlin, 9. März 2013 Überblick 1. Juristischer Hintergrund von

Mehr

Medizinische Eingriffe bei geistig behinderten Menschen

Medizinische Eingriffe bei geistig behinderten Menschen Helly Posselt-Wenzel Medizinische Eingriffe bei geistig behinderten Menschen PETER LANG Europaischer Vertag der Wissenschaften Inhaltsverzeichnis Vorwort 9 1 Einleitung 11 I. Menschen mit geistiger Behinderung

Mehr

Der betreute Mensch als Patient. Erkner, 9. Mai 2018 Dr. Andrea Diekmann Vizepräsidentin des Kammergerichts, Berlin

Der betreute Mensch als Patient. Erkner, 9. Mai 2018 Dr. Andrea Diekmann Vizepräsidentin des Kammergerichts, Berlin Der betreute Mensch als Patient Erkner, 9. Mai 2018 Dr. Andrea Diekmann Vizepräsidentin des Kammergerichts, Berlin Voraussetzungen für die Betreuerbestellung Das Betreuungsgericht bestellt auf Antrag des

Mehr

Rechtliche Aspekte. Freiwilliger Verzicht auf Essen und Trinken. Fachsymposium Palliative Care September 2014

Rechtliche Aspekte. Freiwilliger Verzicht auf Essen und Trinken. Fachsymposium Palliative Care September 2014 Fachsymposium Palliative Care 2014 18. September 2014 Freiwilliger Verzicht auf Essen und Trinken Rechtliche Aspekte Prof. Dr. iur. Regina Aebi-Müller Ordentliche Professorin für Privatrecht und Privatrechtsvergleichung

Mehr

Aufklärung/ informed consent. Rechtsdienst Dr.iur. Jürg Müller-Stähelin

Aufklärung/ informed consent. Rechtsdienst Dr.iur. Jürg Müller-Stähelin Aufklärung/ informed consent Rechtsdienst Dr.iur. Jürg Müller-Stähelin Inhalt 1. Einleitung 2. Rechtliche Bedeutung der Aufklärung 3. Modalitäten der Aufklärung 4. Informed consent bei Urteilsunfähigkeit

Mehr

aaa. Exkurs: Gesetzliche Regelung in Österreich bbb. Stellungnahme b. Zusammenfassung Partielle Geschäftsfähigkeit für

aaa. Exkurs: Gesetzliche Regelung in Österreich bbb. Stellungnahme b. Zusammenfassung Partielle Geschäftsfähigkeit für Inhaltsverzeichnis A. Einführung und Problemdarstellung... 13 I. Die Aktualität der Problematik aus rechtlicher und medizinischer Sicht... 13 II. Gang der Untersuchung... 29 III. Darstellung der zu überprüfenden

Mehr

Der betreute Mensch als Patient

Der betreute Mensch als Patient Der betreute Mensch als Patient Regensburg, 9. Oktober 2017 Dr. Andrea Diekmann Vizepräsidentin des Kammergerichts, Berlin Voraussetzungen für die Betreuerbestellung Das Betreuungsgericht bestellt auf

Mehr

Rechtliche Betreuung, Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung

Rechtliche Betreuung, Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung Betreuungsstelle Rechtliche Betreuung, Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung Die Betreuungsstelle stellt sich vor Betreuungsrecht - rechtliche Grundlagen - Anregung einer Betreuung - weitere Anknüpfungspunkte

Mehr

Arzneimittelforschung mit Kindern: Ethische Herausforderungen

Arzneimittelforschung mit Kindern: Ethische Herausforderungen Georg Marckmann Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin Arzneimittelforschung mit Kindern: Ethische Herausforderungen Forum Bioethik des Deutschen Ethikrats Arzneimittelforschung mit Kindern:

Mehr

Rechtliche Aspekte der Versorgung im Alter. Michael Ganner Außervillgraten

Rechtliche Aspekte der Versorgung im Alter. Michael Ganner Außervillgraten Rechtliche Aspekte der Versorgung im Alter Michael Ganner Außervillgraten 1.12.2012 Überblick Gesundheit medizinische Aspekte Pflege Vermögen und Einkommen Ganner 2012 Wer entscheidet in medizinischen

Mehr

PFLEGESYMPOSIUM INTERLAKEN

PFLEGESYMPOSIUM INTERLAKEN PFLEGESYMPOSIUM INTERLAKEN Claudia Studer Pflegefachfrau HF, Ausbilderin FA Institut für, Stadtspital Waid Zürich LEITFADEN ZUR ENTSCHEIDUNGSFINDUNG BEI DER FRAGE NACH EINEM DIALYSEABBRUCH BEWEGGRÜNDE

Mehr

Patientenverfügung - Behandlungsvereinbarung - Fallführende Station. Dr. J. Kurmann Chefarzt Luzerner Psychiatrie MAS Philosophie und Management

Patientenverfügung - Behandlungsvereinbarung - Fallführende Station. Dr. J. Kurmann Chefarzt Luzerner Psychiatrie MAS Philosophie und Management Patientenverfügung - Behandlungsvereinbarung - Fallführende Station Dr. J. Kurmann Chefarzt Luzerner Psychiatrie MAS Philosophie und Management Vorbemerkungen Ziele des neuen KESR: Hilfsbedürftige Menschen

Mehr

Übersicht rechtliche Grundlagen zur Anwendung von freiheitsbeschränkenden Massnahmen

Übersicht rechtliche Grundlagen zur Anwendung von freiheitsbeschränkenden Massnahmen Übersicht rechtliche Grundlagen zur Anwendung von freiheitsbeschränkenden Massnahmen Q-Day vom Grundsatz der Freiheitsbeschränkung Freiheitsbeschränkende Massnahmen in der stationären Betreuung (mit oder

Mehr

Ethik in der Psychiatrie. Prof. Dr. Viola Balz

Ethik in der Psychiatrie. Prof. Dr. Viola Balz Ethik in der Psychiatrie Prof. Dr. Viola Balz Ethische Besonderheiten Diagnose ist stärker wert- und kulturgebunden Inwieweit wird missliebiges Verhalten pathologisiert? Es stellt sich die Frage nach psychischen

Mehr

Vorsorge mit dem DOCUPASS. Informationsveranstaltung vom 06. Juni 2013

Vorsorge mit dem DOCUPASS. Informationsveranstaltung vom 06. Juni 2013 Vorsorge mit dem DOCUPASS Informationsveranstaltung vom 06. Juni 2013 Seite 1 Neues Erwachsenenschutzrecht Seite 2 Neues Erwachsenenschutzrecht Inkrafttreten: 1.1.2013 Änderungen im ZGB, Abschnitt «Erwachsenenschutz»:

Mehr

Welcher Wille zählt?

Welcher Wille zählt? Welcher Wille zählt? Gesundheitliche Vorausentscheidung und Behinderung die aktuelle Rechtslage Rechtsanwalt Dr. Oliver Tolmein, FA für Medizinrecht DGMGB Tagung 20. Oktober 2017, Dresden Überblick Was

Mehr

Die Rolle der Angehörigen bei Entscheidungsprozessen aus rechtlicher Sicht

Die Rolle der Angehörigen bei Entscheidungsprozessen aus rechtlicher Sicht Die Rolle der Angehörigen bei Entscheidungsprozessen aus rechtlicher Sicht MMag. Katharina Leitner Institut für Ethik und Recht in der Medizin (externe Mitarbeiterin) katharina.leitner@univie.ac.at Vortrag

Mehr

Wie können ethisch gut begründete Entscheidungen am Lebensende getroffen werden?

Wie können ethisch gut begründete Entscheidungen am Lebensende getroffen werden? Georg Marckmann Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin Vizepräsident Landesethikkomitee Südtirol Wie können ethisch gut begründete Entscheidungen am Lebensende getroffen werden? Vorstellung

Mehr

Wertigkeit von Patientenverfügungen aus ärztlicher Sicht

Wertigkeit von Patientenverfügungen aus ärztlicher Sicht Klinikum Sindelfingen-Böblingen Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin Kliniken Sindelfingen Die Abteilung Neue Medien Abteilung & Neue XYZ Services... Wertigkeit von Patientenverfügungen aus ärztlicher

Mehr

Rechtlicher Rahmen von Stellvertreterentscheiden

Rechtlicher Rahmen von Stellvertreterentscheiden Mittwoch, 29. November 2017 Rechtlicher Rahmen von Stellvertreterentscheiden Prof. Dr. iur. Regina Aebi-Müller Ordentliche Professorin für Privatrecht und Privatrechtsvergleichung Fehlende Urteilsfähigkeit

Mehr

Umgang mit Transportverweigerung

Umgang mit Transportverweigerung Umgang mit Transportverweigerung Recht im Rettungsdienst Mit einem Bein im Gefängnis? 13. Stuttgarter Intensivkongress 09.02.2017 Transportindikation und Patientenwille + - + RD hält Transport für indiziert

Mehr

Ethische Aspekte im Umgang mit Sucht und Abhängigkeit in Altersinstitutionen Dr. Heinz Rüegger

Ethische Aspekte im Umgang mit Sucht und Abhängigkeit in Altersinstitutionen Dr. Heinz Rüegger Ethische Aspekte im Umgang mit Sucht und Abhängigkeit in Altersinstitutionen Dr. Heinz Rüegger Altersforum Winterthur «Sucht und Abhängigkeit im Alter» 30. März 2017 Die ethische Perspektive Die ethische

Mehr

Patientenverfügung und Trauma. Klaus Hellwagner

Patientenverfügung und Trauma. Klaus Hellwagner Patientenverfügung und Trauma Klaus Hellwagner Grundlagen und Ziele Schutz der Privatautonomie Schutz des Selbstbestimmungsrechtes Respekt unterschiedlicher Lebensentwürfe Stärkung der Patientenrechte

Mehr

Recht haben Recht kriegen?! Neue gesetzliche Regelung von Patientenverfügungen und ihre Auswirkungen auf psychisch kranke Menschen

Recht haben Recht kriegen?! Neue gesetzliche Regelung von Patientenverfügungen und ihre Auswirkungen auf psychisch kranke Menschen Recht haben Recht kriegen?! Neue gesetzliche Regelung von Patientenverfügungen und ihre Auswirkungen auf psychisch kranke Menschen Ute Lewitzka Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie

Mehr

Gliederung des Vortrags

Gliederung des Vortrags Künstliche Ernährung bei Wachkoma und Demenz: Gebotene Grundversorgung oder sinnlose Leidensverlängerung? Dr. Alfred Simon Akademie für Ethik in der Medizin e.v. Hospiz-Forum, 10.10.2007 Gliederung des

Mehr

Impfen und Kindeswohl

Impfen und Kindeswohl ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Helga Jesser-Huß Institut für Zivilrecht, Ausländisches und internationales Privatrecht Impfen und Kindeswohl Schutzimpfungen rechtliche, ethische und medizinische Aspekte Wien,

Mehr

Inhaltsverzeichnis. Kapitel 1: Grundlagen S. 1 S. XX. Abkürzungsverzeichnis S. XXIV. Literaturverzeichnis. A. Einleitung S. 1

Inhaltsverzeichnis. Kapitel 1: Grundlagen S. 1 S. XX. Abkürzungsverzeichnis S. XXIV. Literaturverzeichnis. A. Einleitung S. 1 Inhaltsverzeichnis Abkürzungsverzeichnis S. XX Literaturverzeichnis S. XXIV Kapitel 1: Grundlagen S. 1 A. Einleitung S. 1 B. Grundlagen des Selbstbestimmungsrechts S. 6 I. Deutsches Recht S. 6 1. Art.

Mehr

14. Ergebniskonferenz QS NRW

14. Ergebniskonferenz QS NRW 14. Ergebniskonferenz QS NRW Dr. med. Paul-Georg Behler Prof. Dr. med. Kurt Rasche Entscheidung zum palliativen Handlungsansatz Umsetzung von Leitlinienempfehlungen bei Vorliegen von Patientenverfügungen

Mehr

Psychiatrische Patientenverfügung

Psychiatrische Patientenverfügung Psychiatrische Patientenverfügung Von der Absprache zur Zwiesprache Haben Behandlungsvereinbarungen und Patientenverfügungen einen Zusatznutzen? Integrierte Psychiatrie Winterthur Zürcher Unterland Klinik

Mehr

Selbstbestimmt Leben

Selbstbestimmt Leben Ärzte im Dialog mit Patienten: Selbstbestimmt Leben Umgang mit Patientenverfügungen und Vorsorgevollmachten Dr. Monika Holler Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie Patientenautonomie

Mehr

Sterbehilfe aus juristischer Sicht

Sterbehilfe aus juristischer Sicht Seniorenmarkt Thun, 17. Oktober 2015 Sterbehilfe aus juristischer Sicht Anton Genna, Fürsprecher, Thun Themen 1. Recht als ethisches Minimum: BV, EMRK 2. Begriffe: Suizidbeihilfe Sterbehilfe (aktive, passive)

Mehr

Gesundheitssorge im Rahmen der Betreuung

Gesundheitssorge im Rahmen der Betreuung Gesundheitssorge im Rahmen der Betreuung Die Würde des Menschen ist unantastbar es sei denn, er ist altersdement oder sonst sehr pflegebedürftig. Susanne Moritz (wissenschaftl. Mitarbeiterin Uni Regensburg)

Mehr

Ethische Fragen bei der Anwendung von Schrittmachern und Defibrillatoren

Ethische Fragen bei der Anwendung von Schrittmachern und Defibrillatoren Ethische Fragen bei der Anwendung von Schrittmachern und Defibrillatoren 12. Nov. 2015 Dr. Ruth Baumann-Hölzle 1 Übersicht Patientensituation Ethische Frage, ethisches Problem und ethisches Dilemma Spannungsfeld

Mehr

Aktuelle Probleme des Betreuungsrechts aus der Sicht der gerichtlichen Praxis. Vorsitzender Richter am Landgericht Dr. Peter Kieß Landgericht Dresden

Aktuelle Probleme des Betreuungsrechts aus der Sicht der gerichtlichen Praxis. Vorsitzender Richter am Landgericht Dr. Peter Kieß Landgericht Dresden Aktuelle Probleme des Betreuungsrechts aus der Sicht der gerichtlichen Praxis Vorsitzender Richter am Landgericht Dr. Peter Kieß Landgericht Dresden Aktuelle Themen des Betreuungsrechts: Feststellung der

Mehr

Erwachsenenschutz für die Betreuer

Erwachsenenschutz für die Betreuer Erwachsenenschutz für die Betreuer Jubiläumsveranstaltung 10 Jahre GPZ, GFSG Erwachsenenschutzgesetz als neue Herausforderung Graz, 2. März 2018 Chefarzt Dr. Georg Psota Mag. (FH) Josef Schörghofer Von

Mehr

Was haben ArbeitsmedizinerInnen beim Impfen aus rechtlicher Sicht zu beachten?

Was haben ArbeitsmedizinerInnen beim Impfen aus rechtlicher Sicht zu beachten? Was haben ArbeitsmedizinerInnen beim Impfen aus rechtlicher Sicht zu beachten? Mag. Bettina Woschitz Wien, 18.1.2010 1 Rechtsgrundlagen 82 Z 6 ASchG: Durchführung von Schutzimpfungen, die mit der Tätigkeit

Mehr

Was ist eine Patientenverfügung und warum brauchen wir sie?

Was ist eine Patientenverfügung und warum brauchen wir sie? Die Patientenverfügung Selbstbestimmung aus medizinischer und rechtlicher Sicht Gemeinsames Kolloquium der Ärztekammer Nordrhein und der Rheinischen Notarkammer Die Patientenverfügung aus notarieller Sicht

Mehr

Entscheidung des BGH zum Abbruch lebenserhaltender Behandlung mittels PEG- Sonde

Entscheidung des BGH zum Abbruch lebenserhaltender Behandlung mittels PEG- Sonde Entscheidung des BGH zum Abbruch lebenserhaltender Behandlung mittels PEG- Sonde 30.09.2015 4. Gemeinsamer Palliativfachtag 1 Ausgangssituation Jede, auch die medizinisch indizierte Behandlung, ist Körperverletzung

Mehr

Wille und Wohl des Betroffenen in der rechtlichen Betreuung

Wille und Wohl des Betroffenen in der rechtlichen Betreuung Wille und Wohl des Betroffenen in der rechtlichen Betreuung Der rechtliche Rahmen Frank Merker, Vorsitzender Richter am Landgericht Cottbus Der Wille des Betroffenen Die freie Willensbestimmung 2 Kriterien

Mehr

Kindeswohl oder Kindeswille? Die ethische Perspektive

Kindeswohl oder Kindeswille? Die ethische Perspektive Kindeswohl oder Kindeswille? Die ethische Perspektive Prof. Dr. Claudia Wiesemann Ethik und Geschichte der Medizin Universität Göttingen Institut für Ethik und Geschichte der Medizin Ein 8-Jähriger wehrt

Mehr

Das neue Betreuungsgesetz - die neue Rechtslage zur Patientenverfügung

Das neue Betreuungsgesetz - die neue Rechtslage zur Patientenverfügung Ernährung 2010 - Mitten in der Medizin - 17.-19. 19. Juni 2010, Congress Center Leipzig Das neue Betreuungsgesetz - die neue Rechtslage zur Patientenverfügung Prof. Dr. Bernd-Rüdiger diger Kern Universität

Mehr

Referenten: 4. Horst Hörz, Stellv. Vorsitzender KSR. Moderation: Manfred Koebler

Referenten: 4. Horst Hörz, Stellv. Vorsitzender KSR. Moderation: Manfred Koebler Referenten: 1. Andreas Kleiß, Leiter Betreuungsbehörde Landratsamt Böblingen 2. Manfred Gottschalk, Notar in Herrenberg, zuständig für Jettingen 3. Dr. Harald Dongus, Arzt, Allgemeinmediziner in Jettingen

Mehr

«Was meinst du dazu?» Einbezug von Kindern in Therapieentscheide. Susanne Ringger/ Onkologiepflege Kongress/ Bern/

«Was meinst du dazu?» Einbezug von Kindern in Therapieentscheide. Susanne Ringger/ Onkologiepflege Kongress/ Bern/ «Was meinst du dazu?» Einbezug von Kindern in Therapieentscheide Susanne Ringger/ Onkologiepflege Kongress/ Bern/ 22.03.2018 Inhalt Partizipation Grenzen Ethik Einbezug von Kindern in Therapieentscheide/

Mehr

RECHTLICHE GRUNDLAGEN IN DER ERWACHSENEN PSYCHIATRIE. Grundlagen der Unterbringung. Zivilrechtliche Unterbringung

RECHTLICHE GRUNDLAGEN IN DER ERWACHSENEN PSYCHIATRIE. Grundlagen der Unterbringung. Zivilrechtliche Unterbringung Curriculum Block 2 Hilfen Planen 07. Febr. 2017 RECHTLICHE GRUNDLAGEN IN DER ERWACHSENEN PSYCHIATRIE Grundlagen der Unterbringung 1. Zivilrechtliche Unterbringung Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) Betreuungsgesetz

Mehr

Rechtliche Dimensionen der Sterbehilfe

Rechtliche Dimensionen der Sterbehilfe Rechtliche Dimensionen der Sterbehilfe von RAín Heidrun Schinz Kanzlei Hinz, schinz@kanzlei-hinz.de Gliederung Was ist Palliative Care? Was will Palliative Care? Was ist Palliative Care aus rechtlicher

Mehr

Wann habe ich mit der KESB zu tun?

Wann habe ich mit der KESB zu tun? Berner Bildungszentrum Netzwerk Palliative Care 28. August 2018 Wann habe ich mit der KESB zu tun? (Und wann nicht?) Ursula Rätz, Behördenmitglied KESB Biel/Bienne Gesetzlicher Auftrag der KESB Abklärung

Mehr

Inhaltsübersicht. Soland, Tanja Suizidverhinderung als Straftat? digitalisiert durch: IDS LuzernVD

Inhaltsübersicht. Soland, Tanja Suizidverhinderung als Straftat? digitalisiert durch: IDS LuzernVD Inhaltsübersicht Vorwort V Inhaltsverzeichnis IX 1. Teil: Einleitung und Grundlagen 1 I. Einleitung 1 II. Suizidverhinderung durch Suizidprävention? 2 HI. Auseinandersetzung in der Rechtsprechung 3 IV.

Mehr

Überblick über das System des Erwachsenenschutzes

Überblick über das System des Erwachsenenschutzes Überblick über das System des Erwachsenenschutzes Vorlesung Kindes- und Erwachsenenschutz Herbstsemester 2014 Lehrstuhl für Zivilrecht und Zivilverfahrensrecht unter besonderer Berücksichtigung des Familienrechts

Mehr

Wer entscheidet, wenn ich nicht mehr entscheiden kann?

Wer entscheidet, wenn ich nicht mehr entscheiden kann? Wer entscheidet, wenn ich nicht mehr entscheiden kann? Fachsymposium vom 18. Juni 2015 Klinik St. Priminsberg Patrik Terzer, Präsident KESB Werdenberg Inhalt Urteilsunfähigkeit Vertretungsrecht bei Urteilsunfähigkeit

Mehr

Unterstützungsbedarf und rechtliche Handlungsfähigkeit aus Sicht der Schweiz

Unterstützungsbedarf und rechtliche Handlungsfähigkeit aus Sicht der Schweiz Unterstützungsbedarf und rechtliche Handlungsfähigkeit aus Sicht der Schweiz Daniel Rosch MLaw/dipl. Sozialarbeiter FH/ MAS in Nonprofit-Management sozialrecht@danielrosch.ch / www.danielrosch.ch / ++41

Mehr

Ärztliche Versorgung Minderjähriger nach sexueller Gewalt ohne Einbezug der Eltern

Ärztliche Versorgung Minderjähriger nach sexueller Gewalt ohne Einbezug der Eltern Ärztliche Versorgung Minderjähriger nach sexueller Gewalt ohne Einbezug der Eltern Fachtag Meine Eltern sollen das nicht wissen... Vorstellung einer Expertise Katharina Lohse, Deutsches Institut für Jugendhilfe

Mehr

Unterstützungsbedarf und rechtliche Handlungsfähigkeit aus Sicht der Schweiz

Unterstützungsbedarf und rechtliche Handlungsfähigkeit aus Sicht der Schweiz Unterstützungsbedarf und rechtliche Handlungsfähigkeit aus Sicht der Schweiz Daniel Rosch MLaw/dipl. Sozialarbeiter FH/ MAS in Nonprofit-Management sozialrecht@danielrosch.ch / www.danielrosch.ch / ++41

Mehr

Entscheidungen am Lebensende

Entscheidungen am Lebensende Wintersemester 2016/17 Vorlesung Ethik in der Medizin Entscheidungen am Lebensende Prof. Dr. Alfred Simon Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin Entscheidungen am Lebensende Inhalt Zulässige

Mehr

Die Einwilligung in eine Persönlichkeitsverletzung nach Art. 28 Abs. 2 ZGB

Die Einwilligung in eine Persönlichkeitsverletzung nach Art. 28 Abs. 2 ZGB Luzerner Beiträge zur Rechtswissenschaft (LBR) Herausgegeben von Jörg Schmid im Auftrag der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Luzern Band 18 Raphaël Haas Die Einwilligung in eine Persönlichkeitsverletzung

Mehr

Medizinische Forschung mit Kindern und Jugendlichen

Medizinische Forschung mit Kindern und Jugendlichen Veröffentlichungen des Instituts für Deutsches, Europäisches und Internationales Medizinrecht, Gesundheitsrecht und Bioethik der Universitäten Heidelberg und Mannheim 29 Medizinische Forschung mit Kindern

Mehr

Informationsveranstaltung

Informationsveranstaltung Vorsorge mit dem DOCUPASS Informationsveranstaltung Seite 1 Neues Erwachsenenschutzrecht Seite 2 Neues Erwachsenenschutzrecht Inkrafttreten: 1.1.2013 Änderungen im ZGB, Abschnitt «Erwachsenenschutz»: 5

Mehr

Patientenverfügung

Patientenverfügung Patientenverfügung 20.09.18 Patientenverfügung Mit neuem Erwachsenenschutzrecht neu verbindlich in ganzer Schweiz Arzt: Muss der Patientenverfügung Folge leisten Ausnahme: Verstoss gegen Recht oder begründete

Mehr

kein zusammenhängender Gesetzestext Au6lärung nirgends explizit Ausnahme: einzelne Spezialgesetze, (z.b. ÄsthOpG)

kein zusammenhängender Gesetzestext Au6lärung nirgends explizit Ausnahme: einzelne Spezialgesetze, (z.b. ÄsthOpG) Martin Kurz kein zusammenhängender Gesetzestext Au6lärung nirgends explizit Ausnahme: einzelne Spezialgesetze, (z.b. ÄsthOpG) Paternalismus vs. Patientenautonomie juridisch - gesellschaftlich jede therapeutische,

Mehr

Neues aus dem Recht. Zwangsbehandlung, Selbstbestimmung und Betreuung bei psychischer Erkrankung

Neues aus dem Recht. Zwangsbehandlung, Selbstbestimmung und Betreuung bei psychischer Erkrankung Angehörigenwochenende 20. + 21.04.13 in Bad Salzhausen Neues aus dem Recht Zwangsbehandlung, Selbstbestimmung und Betreuung bei psychischer Erkrankung Michael Goetz, Rechtsanwalt und Fachanwalt für Sozialrecht,

Mehr

Patientenverfügung. Wie? Wann? Warum? Patientenwille und Entscheidungsfindung aus ärztlicher Sicht. Dr. Damaris Köhler

Patientenverfügung. Wie? Wann? Warum? Patientenwille und Entscheidungsfindung aus ärztlicher Sicht. Dr. Damaris Köhler Patientenverfügung Wie? Wann? Warum? Patientenwille und Entscheidungsfindung aus ärztlicher Sicht Dr. Damaris Köhler Fachärztin Anästhesie und Notfallmedizin/Palliativmedizin Vortrag Initiative Palliativversorgung

Mehr

Ethik- Grenzen und Möglichkeiten der Autonomie

Ethik- Grenzen und Möglichkeiten der Autonomie Ethik- Grenzen und Möglichkeiten der Autonomie Neonatologische und pädiatrische Intensivpflege Carola Fromm M.A. Angewandte Ethik im Sozial- und Gesundheitswesen Ein Überblick Autonomie in der Pädiatrie

Mehr

Aufgabenkreise, Geschäftsfähigkeit, Einwilligungsvorbehalt, Einwilligungsfähigkeit, Genehmigungspflichten

Aufgabenkreise, Geschäftsfähigkeit, Einwilligungsvorbehalt, Einwilligungsfähigkeit, Genehmigungspflichten Rechte und Pflichten der Betreuerin/des Betreuers Orientierung des Betreuerhandelns am Willen, an den Wünschen und am Wohl der Betroffenen/des Betroffenen gem. 1901 Abs. 3 BGB. Grundsatz der persönlichen

Mehr

Informed Consent. Ethische Herausforderungen und Perspektiven. Dr. Giovanni Rubeis Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin 7.4.

Informed Consent. Ethische Herausforderungen und Perspektiven. Dr. Giovanni Rubeis Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin 7.4. Informed Consent Ethische Herausforderungen und Perspektiven Dr. Giovanni Rubeis Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin 7.4.2018 Seite 2 Informed Consent Aufklärung Einwilligung Freiwilligkeit

Mehr

Die Einwilligung Minderjähriger in ärztliche Heileingriffe und die elterliche Personensorge

Die Einwilligung Minderjähriger in ärztliche Heileingriffe und die elterliche Personensorge Christiane Reipschläger Die Einwilligung Minderjähriger in ärztliche Heileingriffe und die elterliche Personensorge PETER LANG Europäischer Verlag der Wissenschaften Gliederung 1. Teil: Einfuhrung 13 A.

Mehr

Prof. Dr. Volker Lipp. Patientenautonomie. in der Rettungsmedizin. Prof. Dr. iur. Volker Lipp. Zentrum für Medizinrecht, Universität Göttingen

Prof. Dr. Volker Lipp. Patientenautonomie. in der Rettungsmedizin. Prof. Dr. iur. Volker Lipp. Zentrum für Medizinrecht, Universität Göttingen Patientenautonomie in der Rettungsmedizin Prof. Dr. iur. Volker Lipp Zentrum für Medizinrecht, Universität Göttingen 1 Überblick Einführung Ärztliche Behandlung Euthanasie / Sterbehilfe Sterbebegleitung

Mehr

Entscheidungsfindungsprozess

Entscheidungsfindungsprozess Entscheidungsfindungsprozess Vorsorgeauftrag Patientenverfügung Stellvertreterurteil in medizinischen Angelegenheiten Autonomieanspruch bei eingeschränkten Autonomiefähigkeiten 1 Patientenverfügung Abwehr

Mehr

Betreuungsrecht Vorsorgevollmacht Patientenverfügung. Präsentiert von: Annette Reimers Betreuungsverein für den Kreis Herzogtum Lauenburg e.v.

Betreuungsrecht Vorsorgevollmacht Patientenverfügung. Präsentiert von: Annette Reimers Betreuungsverein für den Kreis Herzogtum Lauenburg e.v. Betreuungsrecht Vorsorgevollmacht Patientenverfügung Präsentiert von: Annette Reimers Betreuungsverein für den Kreis Herzogtum Lauenburg e.v. Vortragsaufbau Grundzüge des Betreuungsrechts Vorsorgevollmacht

Mehr

Patientenverfügung bezüglich psychiatrischer Behandlung

Patientenverfügung bezüglich psychiatrischer Behandlung Patientenverfügung bezüglich psychiatrischer Behandlung PATIENTENRECHT: Patientenverfügung und therapeutischer Vertreter Jede Person kann im Voraus eine Verfügung verfassen, in der sie sich im Falle einer

Mehr

Direktion des Innern. Amt für Kindes- und Erwachsenenschutz (KES) Informationsveranstaltung für Private Mandatsträger/-innen. 29.

Direktion des Innern. Amt für Kindes- und Erwachsenenschutz (KES) Informationsveranstaltung für Private Mandatsträger/-innen. 29. Direktion des Innern Amt für Kindes- und Erwachsenenschutz (KES) Informationsveranstaltung für Private Mandatsträger/-innen 29. Oktober 2013 Vorsorge für urteilsunfähige Personen 1. Vorsorgeauftrag 2.

Mehr

Ethik in der Gesundheitspolitik. Patientenautonomie in der Psychiatrie

Ethik in der Gesundheitspolitik. Patientenautonomie in der Psychiatrie Ethik in der Gesundheitspolitik Patientenautonomie in der Psychiatrie 5.11.2015, Ethik-Forum Dr. med. Suzanne von Blumenthal, Chefärztin 1 KOMPETENT UND GEMEINSAM FÜR LEBENSQUALITÄT Autonomie Das Recht

Mehr

Die ärztliche Aufklärungspflicht

Die ärztliche Aufklärungspflicht Die ärztliche Aufklärungspflicht 1. Das Selbstbestimmungsrecht des Patienten Gemäss Art. 55 der Spitalorganisationsverordnung sind Ärzte und Pflegepersonal verpflichtet, die persönliche Freiheit des Patienten

Mehr

Rechtliches am Lebensende

Rechtliches am Lebensende Weil auch Sterben Leben ist Hospizarbeit und Palliativmedizin aus ethischer Sicht -7- Seminaristische Vorlesung im SoSe 09 (Modul 5) FB Angewandte Sozialwissenschaften Prof. Dr. Rupert Scheule Weil auch

Mehr

Fachtagung PDAG / FARO

Fachtagung PDAG / FARO «Erwachsenenschutzrecht» Betreuung im Spannungsfeld von Autonomie und Zwang Jürg Gassmann, Rechtsanwalt, Winterthur www.bluga.ch Selbstbestimmung und Zwang im ESR Ausdehnung Selbstbestimmungsrecht bei

Mehr