Brandenburger Fachkräftestudie Pflege. Kurzfassung

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1 Brandenburger Fachkräftestudie Pflege Kurzfassung

2 Diese Druckschrift wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der Brandenburgischen Landesregierung herausgegeben. Sie darf weder von Parteien noch von Wahlwerbern während eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahlwerbung verwendet werden. Dies gilt für Bundes-, Landtags- und Kommunalwahlen sowie für die Wahl der Mitglieder des Europäischen Parlaments. Auch ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehenden Wahl darf die Druckschrift nicht so verwendet werden, dass es als Parteinahme der Landesregierung zugunsten einzelner Gruppen verstanden werden könnte. Den Parteien ist es jedoch gestattet, die Druckschrift zur Unterrichtung ihrer einzelnen Mitglieder zu verwenden.

3 Brandenburger Fachkräftestudie Pflege Kurzfassung Studie im Auftrag des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Frauen und Familie Erarbeitet durch die Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg, Institut für Gesundheit- und Pflegewissenschaft Projektleiter: Prof. Dr. Johann Behrens Projektmitarbeiter: Dr. Steffen Fleischer, Dipl.-PGw Almuth Berg Textredaktion: Christine Ludwig, Hartmut Reiners

4 Vorwort Liebe Leserinnen und Leser, die Lebenserwartung der Menschen steigt erfreulicherweise. Das ist die gute Nachricht jedoch nur ein Aspekt des tiefgreifenden demografischen Wandels. Künftig werden insgesamt nicht nur weniger Menschen in Brandenburg leben, sondern vor allem weniger junge Menschen. Denn seit Beginn der 90-er Jahre stagniert die Geburtenzahl auf niedrigem Niveau; außerdem verließen viele Jugendliche ihre Heimat. Damit wächst die Zahl und der Anteil älterer Menschen in unserem Land deutlich. Das fordert die ganze Gesellschaft in neuer Weise heraus. Bereits heute haben wir in der Pflege spürbaren Handlungsdruck. Denn in einer Gesellschaft, die zunehmend altert, erhöht sich auch die Zahl pflegebedürftiger Menschen. Wir stehen vor existenziellen Fragen: Wie kann, wie muss Pflege organisiert und gesichert werden angesichts der Tatsache, dass immer weniger Angehörige dafür zur Verfügung stehen und auch professionelle Pflegekräfte auf absehbare Zeit rar sind? Das brandenburgische Sozialministerium hat diese Entwicklung frühzeitig erkannt und beauf tragte 2011 das Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaften der Universität Halle-Wittenberg (IGPW) mit einer wissenschaftlichen Studie zu diesem Thema. Wir müssen wissen, wohin die Reise geht und wissenschaftlich fundiert sehen, wie sich in Brandenburg die Pflegesituation entwickeln wird. Von Anfang an strebten wir eine enge Kooperation von Theorie und Praxis an. Deshalb wurde die Studie von Workshops begleitet und die Wissenschaftler tauschten sich im Begleitausschuss regelmäßig mit Brandenburger Akteuren der Pflege aus. Das schärfte den Blick der Wissenschaftler für die konkrete Praxis bei uns. Es gelang, neben Lösungsansätzen aus anderen Bundesländern, aber auch dem europäischen Ausland, auch praxisrelevante, bereits in Brandenburg erprobte Maßnahmen herauszuarbeiten. Die Brandenburger Fachkräftestudie Pflege wurde im Februar 2014 in ihrer sehr detaillierten Langfassung erstmals veröffentlicht. Die Autorinnen und Autoren der Studie legen mit dieser Broschüre ihre zusammenfassenden Erkenntnisse vor. Sie haben den Ist-Zustand analysiert und ausgehend vom demografischen Wandel und den daraus resultierenden Anforderungen für u.a. Arbeitsmarkt, Fachkräftebedarf, Infrastruktur die Perspektiven für die Pflege aufgezeigt. Die Studie ist eine unabhängige wissenschaftliche Arbeit. Sie richtet sich an die verschiedenen Akteure in der Pflege und gibt ihnen Handlungsempfehlungen. Einen fertigen Masterplan kann sie jedoch nicht bieten. Alle, die in der Pflege tätig sind, müssen sie nun auswerten, bewerten und gemeinsam nach Möglichkeiten suchen, die Vorschläge und Ideen umzusetzen. Ich sehe im Ergebnis der Studie drei zentrale Ansatzpunkte, um die pflegerische Versorgung im Land zu sichern: Zuallererst muss es uns besser als bisher gelingen, Pflegebedürftigkeit zu vermeiden und hinauszuschieben. Hier werden noch längst nicht alle Möglichkeiten genutzt. Zweitens müssen wir die Unterstützung für pflegende Angehörige verstärken; auch hier gibt es Reserven. Beides kann nur vor Ort, nur in den Kommunen gestaltet werden. Pflege ist nicht allein die Aufgabe der Pflegeversicherung, sie muss von der gesamten Gesellschaft wahrgenommen und geleistet werden. Die Pflege der Zukunft ist die Pflege im Quartier. Und drittens stehen wir vor der Aufgabe, ausreichend Fach- und Hilfskräfte für die Pflegebranche zu gewinnen. Das ist eine gewaltige Herausforderung. Es muss uns gelingen, die Arbeitsbedingungen in der Pflege 2 Vorwort

5 attraktiver zu gestalten und vor allem die Bezahlung zu verbessern. Pflege ist ein schwieriger Job mit hohen physischen und psychischen Anforderungen. Wir haben Gründe, dies endlich angemessen zu honorieren mit größerer gesellschaftlicher Anerkennung und deutlich besserer Entlohnung. Die Fachkräftestudie Pflege ist das praktikable Ergebnis einer intensiven gemeinsamen Arbeit aller Beteiligten zur Weiterentwicklung der Pflegestrukturen im Land. Dies wollen und müssen wir fortsetzen. Brandenburg ist ein Land mit großen Unterschieden zwischen Stadt und Dorf. Dem müssen wir verstärkt Rechnung tragen wie wir es u.a. mit dem 2013 von mir gestarteten Pflege-Dialog bereits tun. Auf diesen Veranstaltungen werden innovative Ansätze und region ale Lösungen sichtbar. Wir wollen sie diskutieren, erproben und im Land bekannter machen. Ich wünsche und erhoffe mir, dass auch mit diesem Dialog eine Kultur der Ermöglichung im Land entsteht, die auch der Pflege neue Wege ebnet. Ich denke, wir sind unterwegs. Lassen Sie uns den begonnenen Weg gemeinsam fortsetzen und haben wir den Mut, dabei neue Pfade zu erkunden. Ich danke Prof. Dr. phil. Johann Behrens vom steuernden Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaften der Universität Halle-Wittenberg (IGPW), seinem Team und Kooperationspartnern, aber auch allen anderen beteiligten Akteuren für die engagierte Arbeit. Sie wird helfen, die Pflege in Brandenburg zukunftsfest zu machen. Günter Baaske Minister für Arbeit, Soziales, Frauen und Familie des Landes Brandenburg Vorwort 3

6 Inhaltsverzeichnis Vorwort 2 Inhaltsverzeichnis 4 1 Einführung und Überblick 7 2 Ausgangslage 10 3 Basisszenario zukünftiger Fachkräftebedarf in der Brandenburger Pflege 12 Dr. Carsten Kampe, Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Familie 4 Regionale Pflegestrukturen in den drei Untersuchungsregionen Potenziale integrierter Versorgungsstrukturen im Wohnquartier 19 das Beispiel Hennigsdorf Prof. Dr. Rolf G. Heinze 4.2 Rahmenbedingungen für Teilhabe und Selbsbestimmung in der Altenpflege am Beispiel des Altkreise Oranienburg im Landkreis Oberhavel 25 Sabine Böttcher 4.3 Sicherung von Pflegearrangements im Wohlfahrtsmix am Beispiel der Stadt Cottbus 35 Prof. Dr. Thomas Klie Birgit Schuhmacher 4.4 Pflege in Strukturschwachen Regionen am Beispiel der Uckermark 53 Prof. Dr. Christoph Strünck Julia Portugall 5 Personalpolitische Herausforderungen Betriebsbefragung zur Fachkräftesituation Strukturelle Charakteristika der befragten Pflegedienstleister Die Einschätzung der Betriebe zur Fachkräftesituation Betriebliche Strategien und Maßnahmen zur Deckung des Fachkräftebedarfs Betriebliche Sozialleistungen Leistungsangebote der Pflegedienstleister Aus-, Fort- und Weiterbildung Zwischenfazit 82 6 Befunde und Handlungsempfehlungen zu den Handlungsfeldern Handlungsfeld 1: Prävention von Pflegebedürftigkeit Handlungsfeld 2: Wohnen/Wohnumfeld, Produkte und Technologien Handlungsfeld 3: Unterstützung häuslicher Pflege und Förderung eines Wohlfahrtsmix Handlungsfeld 4: Professionelle Dienste in der Pflege: Spezialisierungsbedarfe Handlungsfeld 5: Weiterentwicklung zugehender Beratung und Fallbegleitung Handlungsfeld 6: Ambulante versorgungsstrukturen im ländlichen Raum Handlungsfeld 7: Fachkräfte in der Pflege: Qualifikationsbedarfe und Personalkonzepte Inhaltsverzeichnis

7 7 Lösungspotenzial der identifizierten Handlungsfelder 132 Dr. Carsten Kampe, Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Familie 7.1 Prävention und Rehabilitation Alternative Versorgungsstrukturen Alternativer Personaleinsatz Kostenentwicklung bei der Hilfe zur Pflege Weiter so geht nicht! Konsequenzen aus der Brandenburger Fachkräftestudie Pflege für die Pflegepolitik des Landes 148 Günter Baaske, Minister für Arbeit, Soziales Frauen und Familie im Land Brandenburg Anhang 165 Abbildungsverzeichnis 166 Tabellenverzeichnis 167 Literaturverzeichnis 168 Autoren 176 Inhaltsverzeichnis 5

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9 Einführung und Überblick 1 Die demographische Entwicklung hat gravierende Auswirkungen auf die Brandenburger Pflege-Landschaft. Auf der einen Seite wächst mit der Alterung der Bevölkerung auch die Anzahl der Pflegebedürftigen. Auf der anderen Seite sinken das Erwerbspersonenpotenzial (also der Teil der Bevölkerung, der dem Arbeitsmarkt zur Verfügung steht) sowie die jüngeren Teile des informellen Pflegepotenzials (also die gesellschaftlichen, nicht-professionellen Ressourcen der Pflege). Im Pflegebereich besteht also ein besonders enger Zusammenhang zwischen der Bevölkerungsentwicklung und den Herausforderungen der Fachkräftesicherung. Aufgrund dieses Zusammenhangs ist eine umfassende und nachhaltige Politik zur Fachkräftesicherung breit angelegt. Sie setzt nicht bei einem unabwendbaren Fachkräftebedarf an, sondern hat primär die Faktoren im Blick, die zu einem bestimmten Bedarf an Fachkräften führen. Um zu untersuchen, ob und ggf. wie diese Faktoren von den pflegepolitischen Akteuren im Land Brandenburg beeinflusst werden können, wurde durch das Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Familie des Landes Brandenburg (MASF) Ende 2011 das Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft der Martin-Luther-Universität Halle- Wittenberg unter Leitung von Prof. Dr. Johann Behrens beauftragt, die Brandenburger Fachkräftestudie Pflege durchzuführen. Im Zentrum stehen dabei die Fragestellungen, wie Pflegebedürftigkeit bzw. Pflegebedarf vermieden, hinausgezögert oder reduziert werden kann, welche Anforderungen Versorgungsstrukturen erfüllen sollten und wie sie gestaltet werden können, welche Spielräume es in der Organisation von Pflege, Betreuung und Fachkräfteeinsatz gibt, und welche quantitativen Effekte von unterschiedlichen Entwicklungsvarianten ausgehen könnten. Um diese Fragestellungen so umfassend wie möglich zu beantworten, wählte die Brandenburger Fachkräftestudie Pflege einen Methodenmix: In Untersuchungsebene 1 wird nach eingehender Analyse der (internationalen) wissenschaftlichen Literatur aufgezeigt, welche Bedeutung die unterschiedlichen Akteure der Pflege für Vorsorge haben, d.h. wie diese den Eintritt von Pflegebedürftigkeit beeinflussen können. Die Handlungsempfehlungen basieren darüber hinaus auf fachlichen Diskussionen über den aktuellen Forschungsstand im Begleitausschuss der Brandenburger Fachkräftestudie Pflege. Um die regionalen Differenzen in Brandenburg genauer in den Blick zu nehmen, wurden in der zweiten Untersuchungsebene drei Feldstudien an renommierte Wissenschaftler in Auftrag gegeben, die sich vor Ort kundig machten, wie sich sozialräumliche Vernetzung in der Pflege bei unterschiedlichen Rahmenbedingungen ausgestaltet. In Untersuchungsebene 3 stand schließlich die Fachkräfteproblematik im Zentrum, weshalb in diesem Kontext eine umfassende Betriebsbefragung durchgeführt wurde. Ergänzende Informationen wurden über vertiefte Experteninterviews erlangt. Die Untersuchung wurde dialogisch konzipiert: Im Begleitausschuss der Studie wurden mit den zentralen Akteuren der Brandenburger Pflegelandschaft Anlage und Teilergebnisse der Studie diskutiert und anschließend neu justiert; darüber hinaus wurden in den drei thematischen Meilensteinworkshops zahlreichen Interessengruppen, Beschäftigten der Pflege und Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit zur Beteiligung geboten. Im Zentrum der in der Studie ausgesprochenen Handlungsempfehlungen sollten die Möglichkeiten der Akteure im Land Brandenburg stehen. Der erhebliche pflegepolitische Handlungsdruck auf Bundesebene stand bewusst nicht im Mittelpunkt. Einführung und Überblick 7

10 Der Abschlussbericht der Brandenburger Fachkräftestudie Pflege steht im Internet zum Download bereit 1. In der vorliegenden Broschüre werden die wesentlichen Ergebnisse zusammengefasst. Sie verfolgt das Ziel, das komplexe Forschungsdesign der mehrjährigen Untersuchung einer breiteren Öffentlichkeit in Brandenburg und darüber hinaus zugänglich und verständlich zu machen. Die einzelnen Kapitel dieser Broschüre werden nachstehend kurz vorgestellt. Im Basisszenario (siehe Kapitel 3) wird dargestellt, wie sich der Fach- und Hilfskräftebedarf in der Pflege entwickelt, wenn sich die demografische Entwicklung bis 2030 niederschlagen würde, wenn die heutigen Verhältnisse von Alter und Pflegebedürftigkeit, Anteile der Versorgungsformen und Personaleinsatz in der Pflege stabil bleiben. Diese Projektion verdeutlicht den enormen Handlungsdruck, mit dem die Brandenburger Pflegelandschaft konfrontiert ist. Im Rahmen der Brandenburger Fachkräftestudie Pflege wurden Unteraufträge an renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erteilt, um die unterschiedlichen regionalen Pflegestrukturen in Brandenburg näher zu untersuchen: In der Feldstudie von Prof. Dr. Rolf G. Heinze (siehe Kapitel 4.1) wird am Beispiel Hennigsdorf untersucht, welche Potenziale integrierte Versorgungsstrukturen in Wohnquartieren aufweisen. Die Feldstudie von Sabine Böttcher (siehe Kapitel 4.2) untersucht am Beispiel des Altkreises Oranienburg im Landkreis Oberhavel die Rahmenbedingungen für Teilhabe und Selbstbestimmung in der Altenpflege. In der Feldstudie von Prof. Dr. Thomas Klie und Birgit Schuhmacher (siehe Kapitel 4.3) wird am Beispiel der Stadt Cottbus gezeigt, inwiefern geteilte Aufgaben 1 Abschlussbericht.pdf und Verantwortungen zur Sicherung eines Pflegearrangements im Sinne des Wohlfahrtsmix dienen. Die Feldstudie von Prof. Dr. Christoph Strünck und Julia Portugall (siehe Kapitel 4.4) untersucht schließlich am Beispiel der Uckermark die Organisation der Pflege in einer strukturschwachen Region Brandenburgs. Von dem Hauptauftragnehmer Prof. Dr. Johann Behrens wurden als dritte Untersuchungsebene Experteninterviews durchgeführt sowie eine Betriebsbefragung (siehe Kapitel 5) zur Fachkräftesituation, um die personalpolitischen Herausforderungen zu eruieren. Die Erkenntnisse aus diesen drei Untersuchungsebenen der Studie sind in dieser Broschüre zusammengefasst und in der Darstellung der sieben Handlungsfelder zugeordnet. Aufgrund der inhaltlichen Wechselwirkungen zwischen den Handlungsfeldern wäre eine trennscharfe Zuordnung nicht sachgerecht gewesen, vielmehr greifen die Handlungsfelder bewusst ineinander. Zu jedem Handlungsfeld werden die Handlungsempfehlungen zusammengefasst. In Handlungsfeld 1 (siehe Kapitel 6.1) geht es um pflegevermeidende Maßnahmen, also darum, welche Bedeutung Vorsorge, Prävention und Rehabilitation sowohl vor als auch in der Pflege einnehmen bzw. einnehmen sollten. Es besteht z.b. ein kausaler Zusammenhang zwischen Pflegeprävalenz und sozialem Status, woraus sich der Bedarf an differenzierten und niedrigschwelligen Zugangswegen ergibt. In Handlungsfeld 2 (siehe Kapitel 6.2) werden alternsgerechter Wohnraum, der Ausbau wohnortnaher Infrastrukturen, der Einsatz von Technologien sowie Formen barrierefreier Architektur und Modelle des alternsgerechten Wohnens behandelt. Hier besteht Handlungsbedarf in der Nutzerfreundlichkeit und im Anlernen von unterstützender Technik und in der Entwicklung von Organisationsformen des 8 Einführung und überblick

11 Wohnens im Alter (z.b. Seniorenwohngemeinschaften). In Handlungsfeld 3 (siehe Kapitel 6.3) werden Prinzipien und Bedingungen gemischter Pflegearrangements im Sinne eines Wohlfahrtmix beschrieben, bei denen sich die verschiedenen Akteure die Aufgaben und Verantwortungen der Pflege teilen. Erforderlich sind Kooperationen auf unterschiedlichen Ebenen innerhalb des Systems Pflege aber auch zu Unterstützungsstrukturen im Vor- und Umfeld sowie zu angrenzenden Versorgungssystemen wie dem der gesundheitlichen Versorgung. In Handlungsfeld 4 (siehe Kapitel 6.4) geht es um Spezialisierungen von Angeboten der professionellen Pflegedienstleister, insbesondere in der Tages- und Verhinderungspflege. Es zeigt sich, dass Unterstützung und Anreize für eine Angebotsdifferenzierung notwendig sind. Darüber hinaus wird dargelegt, dass Möglichkeiten zu einem betriebsübergreifenden Einsatz spezialisierter Kräfte geschaffen werden müssen. In Handlungsfeld 5 (siehe Kapitel 6.5) werden die Potentiale und Bedeutung der (kontinuierlichen) Beratung von Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen herausgearbeitet. Hierfür soll die aufsuchende Beratung der Empfängerinnen und Empfänger von Pflegegeld nach 37 Absatz 3 SGB XI weiterentwickelt werden. Die Pflegestützpunkte als gut etablierte Beratungsstruktur sollen verstärkt werden. Zudem wird untersucht, wie die Schnittstelle und Beziehung zwischen Pflegesystem und Hausärzten neu justiert werden kann einschließlich der hierfür erforderlichen Anpassungen in der Berufsausbildung der Pflegefachkräfte. In Handlungsfeld 6 (siehe Kapitel 6.6) werden die ambulanten Versorgungsstrukturen im ländlichen Raum beleuchtet. Dabei wird deutlich, dass insbesondere dort Gesundheits- und pflegerische Versorgung nicht getrennt voneinander betrachtet werden dürfen. Die Brandenburger Charakteristika Ballungsgebiete und ländlicher Raum müssen bei den integrierten Versorgungskonzepten ebenso Berücksichtigung finden wie Aspekte der Versorgungsdichte, unterschiedliche Lebenslagen und Bevölkerungsgruppen. In Handlungsfeld 7 (siehe Kapitel 6.7) werden die Qualifikationsbedarfe in der Langzeitversorgung sowie bisherige Handlungskonzepte zur Fachkräftesicherung untersucht. Wie sich herausgestellt hat, sehen sich nicht alle Betriebe in der Lage, die personalpolitischen und organisatorischen Voraussetzungen zu schaffen, um den qualitativen und quantitativen Herausforderungen gerecht zu werden. Konzepte und Aspekte wie z.b. betriebsübergreifender Fachkräfteeinsatz, die Ausdifferenzierung der Qualifikationsniveaus des Pflegepersonals, alternsgerechte Beschäftigungsformen, lokale Vernetzung und der gezielte und organisierte Einbezug des zivilgesellschaftlichen Umfeldes werden behandelt. Damit die Pflegebranche in Konkurrenz zu anderen Wirtschaftszweigen hinreichend attraktiv ist, bedarf es guter Arbeitsbedingungen und damit auch einer adäquaten Entlohnung. In den Alternativszenarien (siehe Kapitel 7) wird an die Ausgangssituation angeknüpft und quantitativ dargestellt, welche Auswirkungen auf den Fachkräftebedarf in der Brandenburger Pflege eintreten, wenn sich die beschriebenen Faktoren (Vorsorge, Versorgungsstruktur, alternativer Personaleinsatz) tatsächlich zum Guten oder zum Schlechten verändern. Minister Günter Baaske (siehe Kapitel 8) zieht in seinem Beitrag erste politische Schlussfolgerungen aus der Studie. Er entwirft dabei Eckpunkte einer zukünftigen Pflegepolitik des Landes. Er bezieht sich sowohl auf die Erkenntnisse und Empfehlungen der Studie als auch auf Hinweise, Ideen und Forderungen aus den Pflege-Dialogen. Einführung und Überblick 9

12 2 Ausgangslage Die vorliegenden Bestandsaufnahmen zu den Anforderungen an eine sachgerechte und nachhaltige Pflegepolitik lassen sich in folgenden Kernpunkten zusammenfassen (SVR 2009, Enquete-Kommission 2005): Die demografische Entwicklung hat eine wachsende Pflegebedürftigkeit zur Folge, die unterschiedliche Pflegebedarfe hervorruft. Diese werden maßgeblich bestimmt von regionalen Rahmenbedingungen, familiären und sozialen Beziehungen, individuellen Fähigkeiten im Umgang mit altersbedingten Beeinträchtigungen, den medizinischen und pflegerischen Versorgungsstrukturen sowie den allgemeinen Wohn- und Lebensbedingungen. Diese komplexe Problemlage erfordert ein hohes Maß an Vernetzung und Kooperation der für die pflegerische Versorgung verantwortlichen Institutionen und Personen. Die durch die Sozialgesetzbücher V, IX und XI definierten Zuständigkeiten und Verantwortungsbereiche müssen auf regionaler bzw. kommunaler Ebene zielorientiert koordiniert werden. Die Förderung der individuellen Kompetenzen von Pflegebedürftigen und die Einbeziehung ihres familiären und sozialen Umfeldes in ihre Betreuung hat eine zentrale Bedeutung. Es bedarf eines Wohlfahrtsmix aus professioneller Betreuung, Anpassung des Wohnumfeldes sowie Förderung der Selbsthilfe und privater Netzwerke. Die Qualifikation der Pflegefachkräfte muss breit aufgestellt sein. Ihr Aufgabenbereich geht über die klassische Krankenpflege hinaus und betrifft medizinische Fragen ebenso wie die Beratung im Umgang mit Sozialbehörden oder die Unterstützung von Angehörigen und engen Bekannten der Pflegebedürftigen. In der Pflegepolitik geht es um die Steuerung eines Dienstleistungssektors, der für den Zusammenhalt moderner Gesellschaften unverzichtbar ist und zugleich ein hohes wirtschaftliches Wachstumspotenzial hat. Noch vor 50 Jahren konnte man Sozialpolitik im Kern als Verteilungspolitik betrachten, mittlerweile erfüllt sie mehr und mehr Aufgaben, die der Gestaltung der Infrastruktur eines Landes dienen. Pflegedürftigen Personen soll sowohl im häuslichen Bereich als auch in der stationären Pflege ein hohes Maß an Selbstbestimmung und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglicht werden. Es geht um die Wahrung bzw. Rückgewinnung von Selbstbestimmung und Teilhabe trotz Unterstützungsbedarf. Selbstbestimmtes Leben soll so lange wie möglich unterstützt und gefördert werden. Die benötigte Hilfe und die damit verbundene Abhängigkeit müssen aber auch als Teil dieser Lebensphase angenommen werden. Das geschieht am besten durch die Einbindung der Pflegebedürftigen in die Entscheidungs- und Sachfindungsvorgänge. Es gibt kein einfaches Handlungsmuster für den Umgang mit pflegebedürftigen Personen, jeder Fall hat seine besonderen Bedingungen. Die individuellen Fähigkeiten und Ressourcen im Umgang mit Beeinträchtigungen sind von noch größerer Bedeutung als in der medizinischen Versorgung. Das gilt erst recht für die familiäre Umgebung und das soziale Netzwerk, das in unterschiedlicher Weise unterstützend wirken kann, wobei auch hier individuelle Eigenschaften und Beziehungen eine Rolle spielen. Auf jeden Fall gehört es seit Jahrhunderten zu den Mindeststandards der Pflegeprofession, auf die Bedürfnisse und Bedarfe der betroffenen Menschen einzugehen und sich nicht auf einzelne behandelnde Verrichtungen zu beschränken. Ähnlich wie für Familienhebammen ist es Aufgabe der Fachpflegenden, die sozialen Netzwerke und Familien zu befähigen, ihre pflegebedürftigen Mitglieder pflegerisch zu unterstützen und nicht, sie zu ersetzen. Das wäre auch angesichts der zu erwartenden Zunahme von pflegebedürftigen Personen kaum angemessen zu finanzieren. Die individuellen Lebenslagen und Biografien der Pflegebedürftigen sind sehr heterogen. Sie 10 Ausgangslage

13 unterscheiden sich erheblich, je nach individuellen Werthaltungen, Einstellungen, familiären und außerfamiliären Bindungen, Einkommen, Vermögen und Bildungsstand. Dieser Sachverhalt erfordert flexible, regional differenzierte Versorgungsstrukturen und ein breit aufgestelltes Qualifikationsspektrum der Pflegekräfte. Das Sozialgesetzbuch XI stellt ausdrücklich fest, dass gerade wegen dieser differenzierten Problemlage viele gesellschaftliche Kräfte und Institutionen zusammenwirken müssen ( 8 SGB XI). Dem steht allerdings die gegliederte Struktur unseres Sozialleistungssystems mit seinen je nach Leistungsanlass unterschiedlichen Zuständigkeiten ( Kausalprinzip ) gegenüber. Daher ist die Förderung von Koordination und Kooperation der Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens eine, wenn nicht die zentrale Aufgabe der Politik, so der Befund des Sachverständigenrates zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen (SVR 2009, Enquete-Kommission 2005). Die Länder stehen hier in einer besonderen Verantwortung, da sie den Verfassungsauftrag haben, die allgemeine Daseinsvorsorge zu sichern. Dabei handelt es sich um eine komplexe Aufgabe, die von wechselseitigen, teils widerstreitenden Interessen zahlreicher Akteure geprägt ist. Es gibt Schnittstellen zwischen der Landes- und Kommunalpolitik, den Sektoren der gesundheitlichen Versorgung und sozialen Betreuung, den Kostenträgern in den Gebietskörperschaften und Sozialversicherungsträgern, den Betroffenen und ihren Angehörigen sowie den Dienstleistern. Jede dieser Institutionen und sozialen Gruppen hat ihre eigene Funktionslogik und eigenen Wertsetzungen, die in einem von Fachleuten Wohlfahrtsmix genannten Netzwerk aufeinandertreffen (vgl. Behrens/Weber/Schubert HRSG, 2012). Typischerweise bilden sich dabei in Institutionen des dritten Sektors und des Staates auch marktliche Austauschformen und in profilierten Unternehmen auch Bürokratien. Abbildung 1: Modell des Welfare-Mix nach Klie (2009) Staat Institutionen: Parlamente (Legislative), Verwaltung (Exekutive) und Justiz (Jurisdiktion) auf unterschiedlichen föderalen Ebenen Funktionslogik: Legalität (Gesetze), Ressourcenverteilung, Gewaltmonopol, Hierarchie Zentralwert: Gleichheit + Sicherheit Systemimperativ: Bürokratie Assoziationen (Dritter Sektor) Institutionen: Organisationen(Kirchen, Gewerk schaften, Parteien, Wohlfahrts-, Umwelt-, Menschenrechtsverbände usw.), bürgerschaftliche Assoziationen (Vereine, Gruppen, Stiftungen usw.) Funktionslogik: Mitgliedschaft, Interessen aushandlung und -vertretung Zentralwert: Solidarität + Aktivität Systemimperativ: Verständigung Primäre Netze (Informeller Sektor) Institutionen: Familie, Freundeskreis, Nachbarschaft Funktionslogik: Zugehörigkeit, verpflichtung, nicht-monetärer Tausch Zentralwert: Reziprozität Systemimperativ: Zusammenhalt Markt Institutionen: Unternehmen und Betriebe Funktionslogik: Tausch über das Medium Geld (Kaufen/Verkaufen), Angebot/Nachfrage, Wettbewerb/ Konkurrenz Zentralwert: Freiheit + Wohlstand Systemimperativ: Profit Ausgangslage 11

14 3 Basisszenario zukünftiger Fachkräftebedarf in der Brandenburger Pflege Dr. Carsten Kampe Dass der demografische Wandel zu einer Zunahme an Pflegebedürftigen in Deutschland und in Brandenburg führen wird, ist seit längerem bekannt. Für eine Untersuchung, die Gestaltungsspielräume in der Pflege in den Blick nimmt, ist weniger das exakte Ausmaß der zu erwartenden Entwicklungen als mehr deren grundsätzliche Ausrichtung von Bedeutung. Der Wert solcher Prognosen besteht darin, dass sie trotz ihrer Unschärfe auf anstehende Herausforderungen hinweisen und einen Eindruck davon vermitteln, welches Potential zur Lösung der Probleme einzelne Handlungsansätze haben. Auch die Brandenburger Fachkräftestudie Pflege stützt sich auf eine Abschätzung zukünftiger Entwicklungen in der Pflege. Im so genannten Basisszenario wird gezeigt, welche Pflege- und Fachkräftebedarfe in Brandenburg entstehen würden, wenn die aktuellen Verhältnisse stabil blieben. Kernthese der Brandenburger Fachkräftestudie Pflege ist jedoch, dass die Entstehung von und der Umgang mit Pflegebedürftigkeit (etwa die Mobilisierung nachbarschaftlicher Hilfestrukturen, Koordinierung verfügbarer Leistungen und Hilfen, Möglichkeiten der Rehabilitation) gestaltbar sind. Darüber hinaus führt die Weiterentwicklung der betrieblichen und überbetrieblichen sowie berufsprofessionellen Organisation von Pflegeprozessen zu einer fortlaufenden Veränderung von Versorgungsstrukturen. Entsprechend sollen die Projektionen nicht als Schreckensszenarien missverstanden werden. Vielmehr geht es darum, den gegebenen Handlungsbedarf zu verdeutlichen und mögliche Gestaltungsfelder aufzuzeigen. Insgesamt reiht sich die Analyse damit in die aktuelle Zukunftsdebatte für Brandenburg ein. Die zentral zu beantwortende Frage lautet: Wie wollen wir künftig leben und was muss dafür getan werden? Da ein direkter Zusammenhang zwischen Alter und dem Risiko, pflegebedürftig zu werden besteht, lässt sich die Entwicklung der Pflegebedürftigkeit auf Basis der nach Altersgruppen differenzierten Bevölkerungsvorausberechnung für das Land Brandenburg schätzen. Hierfür ist es zunächst notwendig, das altersspezifische Pflegerisiko (die sog. Pflegeprävalenz) zu ermitteln und zu prüfen, wie sich dieses in den letzten Jahren entwickelt hat. Da sich das altersspezifische Pflegerisiko zwischen den Geschlechtern unterscheidet, ist es darüber hinaus sinnvoll, diese Berechnung für die weibliche und die männliche Bevölkerung getrennt durchzuführen. Die Daten der Pflegestatistik zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit der Pflegebedürftigkeit mit dem 75sten Lebensjahr sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern stark zunimmt, wobei Frauen stärker von Pflegebedürftigkeit betroffen sind als Männer (siehe Tabellen 1 und 2). 2 2 Deutlich wird auch, dass es eine große Anzahl älterer Menschen gibt, die nicht pflegebedürftig sind. Insgesamt fast 75 Prozent der 80- bis 85-jährigen und noch immer 50 Prozent der 85- bis 90-jährigen sind in Brandenburg nicht pflege bedürftig. Pflegebedürftigkeit in hohem Alter kann, muss aber nicht eintreten. Tabelle 1: Weibliche Bevölkerung und Anzahl an weiblichen Pflegebedürftigen in 2009 Weiblich unter Insgesamt Bevölkerung Pflegebedürftige Anteil Pflegebedürftige 0,6 0,5 1,8 3,0 6,0 14,1 29,2 53,2 75,2 4,6 Ouelle: Sonderauswertungen der Bevölkerungsstatistik des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg und Pflegestatistik des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg 12 Basisszenario zukünftiger Fachkräftebedarf in der Brandenburger Pflege

15 Tabelle 2: Männliche Bevölkerung und Anzahl an weiblichen Pflegebedürftigen in 2009 Weiblich unter Insgesamt Bevölkerung Pflegebedürftige Anteil Pflegebedürftige 0,7 0,6 2,0 3,4 5,7 10,7 20,0 37,9 55,7 4,6 Ouelle: Sonderauswertungen der Bevölkerungsstatistik des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg und Pflegestatistik des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg Zwischen 1999 und 2011 ist der Anteil an Pflegebedürftigen an der weiblichen und männlichen Bevölkerung in allen Altersgruppen stabil oder in der Tendenz steigend. Es liegen keine empirischen Hinweise auf einen Rückgang des altersspezifischen Pflegerisikos in Brandenburg vor. Auch qualitative Verschiebungen zwischen den Pflegestufen sind nur in wenigen Altersgruppen zu beobachten. Die Entwicklung der letzten Jahre legt es nahe, bei den Prognosen von stabilen Bedarfsstrukturen auszugehen: Der Anteil an Pflegebedürftigen je Altersgruppe und Geschlecht wird bei der Vorausberechnung entsprechend stabil gehalten. Da in den letzten Jahren eher ein leichter Anstieg des altersspezifischen Pflegerisikos zu beobachten war, handelt es sich hierbei um eine vorsichtige Schätzung. 3 Indem die Pflegeprävalenz je Altersgruppe auf die alters- und geschlechtsdifferenzierte Bevölkerungsprognose des Landesamtes für Bauen und Verkehr übertragen wird, lässt sich berechnen, wie hoch die Zahl der Pflegebedürftigen unter Status-Quo-Bedingungen in Brandenburg wäre. Um darüber hinaus einen Eindruck von den Rahmenbedingungen des zukünftigen Fachkräftepotenzials in der Pflege zu gewinnen, wurde parallel zur möglichen Entwicklung der Nachfrageseite das Erwerbspersonenpotenzial für Brandenburg bis 2030 berechnet. Bei stabilen Arbeitsmarkt- und Pflegebedarfsstrukturen würde das Erwerbspersonenpotenzial in Brandenburg von etwa Personen in 2009 auf knapp Personen in 2030 zurückgehen. Das entspricht einem Rückgang von fast 30 Prozent. Gleichzeitig würde die Anzahl der Pflegebedürftigen von auf etwa Personen steigen. 4 Dem zunehmenden Pflegebedarf muss bei abnehmender familialer Leistungsfähigkeit (hierzu Zentrum für Sozialforschung Halle 2009) und einem knapper werdenden Arbeitskraftpotenzial nachgekommen werden. Die Grafik auf Seite 14 fasst die relative Entwicklung der Zahl an Pflegebedürftigen und des Erwerbspersonenpotenzials noch einmal zusammen. Aufgrund eines relativ höheren Anteils an stationär Versorgten bei den Hochbetagten würde sich die Alterung der Bevölkerung unter Status-Quo-Bedingungen im stationären Bereich überdurchschnittlich stark bemerkbar machen. Während die Zahl der stationär Versorgten bei stabilen Bedarfs- und Versorgungsstrukturen um etwa 120 Prozent zunehmen würde (von knapp in 2009 auf 3 Da die Pflegestatistik von 2011 einen nicht zu quantifizierenden Erhebungsfehler bei den Pflegegeldempfängern aufweist, wird bei den Prognosen auf die Daten von 2009 zurückgegriffen. 4 In 2011 lag die Anzahl der Pflegebedürftigen in Brandenburg bereits bei knapp Basisszenario zukünftiger Fachkräftebedarf in der Brandenburger Pflege 13

16 Abbildung 2: Pflegebedürftigkeit und Erwerbspersonenpotenzial in Brandenburg bis 2030 (Indexwert 2009 = 100) 220,0 200,0 180,0 160,0 140,0 120,0 100,0 104,5 111,6 119,7 128,8 137,2 147,9 156,4 165,8 174,1 181,5 188,6 98,9 97,3 80,0 60,0 95,1 92,2 89,5 86,7 84,2 81,4 78,0 74,4 71,1 40,0 20,0 0, Pflegebedürftige Erwerspersonenpotenzial Quelle: Sonderauswertungen der Bevölkerungsstatistik des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg und Pflegestatistik des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg; eigene Berechnungen etwa in 2030), würde die Zahl der Pflegebedürftigen in ambulanter Versorgung um 95 Prozent (von ca in 2009 auf fast in 2030) und die Zahl der Pflegegeldempfängerinnen und -empfänger um 65 Prozent (von gut in 2009 auf über in 2030) steigen. Da während der letzten 12 Jahre die Betreuungsquoten (das zahlenmäßige Verhältnis von Pflegepersonal und Pflegebedürftigen) in der ambulanten und stationären Versorgung weitgehend stabil geblieben sind, erscheint eine Prognose unter Status-Quo-Bedingungen auch in diesem Bereich legitim. Die Zunahme des eingesetzten Personals je Pflegebedürftigen erklärt sich im Wesentlichen durch den voranschreitenden Bedeutungsgewinn der Teilzeitbeschäftigung in der Pflege. 5 Der Personalbedarf der ambulanten Dienste würde bei stabiler Betreuungsquote und Beschäftigungsstruktur von etwa Personen im Jahr 2009 auf fast Personen in 2030 steigen. Das entspricht nahezu einer Verdopplung (+ 95 Prozent). In der stationären Versorgung würde unter diesen Bedingungen der Personalbedarf von gut Beschäftigten im Jahr 2009 auf über Beschäftigte in 2030 steigen. Das entspräche analog der Prognose der Zahl an Pflegebedürftigen in der stationären Versorgung einer Zunahme um ca. 120 Prozent. Tätigkeitsspezifische Fachkräftebedarfsprognosen geben einen genaueren Eindruck von 5 In der stationären Versorgung liegt die Vollzeitquote (Anteil aller Beschäftigten, die eine Vollzeitstelle besetzen) bei knapp über 30 Prozent. In der ambulanten Versorgung beläuft sich die Vollzeitquote auf etwa 36 Prozent. 14 Basisszenario zukünftiger Fachkräftebedarf in der Brandenburger Pflege

17 Abbildung 3: Personalbedarf in der ambulanten und stationären Pflege in Brandenburg bis Beschäftigte stationär Beschäftigte ambulant Quelle: Sonderauswertungen der Bevölkerungsstatistik des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg und Pflegestatistik des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg; eigene Berechnungen möglichen Herausforderungen künftiger Personalpolitik in Pflegeunternehmen. Die Pflegestatistik weist neben der Zahl der Gesamtbeschäftigten in ambulanten und stationären Einrichtungen auch tätigkeitsspezifische Personalstrukturen aus: Bei stabilen Pflege- und Versorgungsstrukturen würde die Zahl der in der ambulanten Grundpflege tätigen Personen von etwa im Jahr 2009 auf fast im Jahr 2030 steigen, was einem Wachstum von annähernd 100 Prozent entspricht. Der Mehrbedarf in den einzelnen Jahren würde zwischen etwa 300 und 440 Personen schwanken. Unter Status-Quo-Bedingungen würde der Personalbedarf im Bereich Pflege und Betreuung in den Pflegeheimen von knapp Personen in 2009 auf über Personen in 2030 steigen. Das entspricht einer Zunahme des benötigten Personals um ca. 120 Prozent in den nächsten 20 Jahren. Der Mehrbedarf in den einzelnen Jahren würde sich zwischen gut 400 und ca. 800 Personen bewegen. Insgesamt würde damit der Personalbedarf in der pflegerischen Versorgung zwischen 2009 und 2030 von ca Personen auf über Personen, also um gut 110 Prozent, steigen (s. Abbildung 4, S.16). Es wäre mit einem jährlichen Mehrbedarf zwischen 700 und Personen zu rechnen. Hierbei handelt es sich ausschließlich um Erweiterungsbedarfe. Ersatzbedarfe infolge von Berufsaussteigern wurden in dieser Rechnung nicht berücksichtigt. Neben dem zusätzlichen Ersatzbedarf ist auch zu berücksichtigen, dass es sich bei den ermittelten Kenngrößen ausschließlich um den Personalbedarf im Bereich der Pflege nach SGB XI handelt. Pflegepersonal wird aber auch in der Gesundheits- Basisszenario zukünftiger Fachkräftebedarf in der Brandenburger Pflege 15

18 Abbildung 4: Personalbedarf und jährlicher Personalmehrbedarf im Bereich Pflege in Brandenburg bis Entwicklung zum Vorjahr Personalbedarf in der Grundpflege Quelle: Sonderauswertungen der Bevölkerungsstatistik des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg und Pflegestatistik des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg; eigene Berechnungen versorgung und hier im Besonderen in den Krankenhäusern benötigt. Die Einrichtungen der ambulanten und stationären Pflege werden zukünftig mit hoher Wahrscheinlichkeit in einem sich zunehmend verschärfenden Konkurrenzkampf um Pflege(fach)kräfte stehen, welcher nach innovativen Personalentwicklungskonzepten und Beschäftigungsmodellen verlangen wird. Der Anstieg der Anzahl pflegebedürftiger Menschen wird auch erhebliche fiskalische Auswirkungen haben. Für das Land Brandenburg entstehen im Bereich Pflege Kosten durch Sozialhilfeleistungen für die Hilfe zur Pflege (HzP). In Brandenburg wurden 2011 über 38 Millionen Euro Nettokosten Hilfe zur Pflege geleistet. In der stationären Versorgung nahmen 2011 fast Pflegebedürftige solche Sozialleistungen in Anspruch, das entspricht über 28 Prozent aller stationär betreuten Pflegebedürftigen. Für diese knapp Empfängerinnen und Empfänger von Leistungen der Hilfe zur Pflege wurden knapp 27,8 Millionen Euro Sozialhilfeleistungen von Land und Kommunen gezahlt. Auf jede betroffene Personen entfielen damit durchschnittlich Netto- Sozialhilfe-Kosten in Höhe von über Euro im Jahr. Von den etwa in der Häuslichkeit versorgten Pflegebedürftigen ( Personen, die die Leistungen eines ambulanten Dienstes in Anspruch nehmen und Pflegegeldempfängerinnen und Pflegegeldempfänger) nahmen Personen Leistungen der Hilfe zur Pflege in Anspruch, was 4 Prozent aller in der Häuslichkeit Versorgten entspricht. Für diese Personen mussten im Jahr 2011 ca. 10,7 Millionen Euro Hilfe zur Pflege aufgebracht werden. Auf jede betroffene Person entfielen damit durch- 16 Basisszenario zukünftiger Fachkräftebedarf in der Brandenburger Pflege

19 schnittlich Netto-Sozialhilfe-Kosten in Höhe von über Euro. Mit dem Übergang aus der ambulanten in die stationäre Versorgung steigt das Risiko, Leistungen der Hilfe zur Pflege beantragen zu müssen, um ein Vielfaches. Gleichzeitig liegen die durchschnittlichen Kosten der Hilfe zur Pflege je betroffene Person im stationären Bereich gut 20 Prozent über den Sozialhilfekosten in der ambulanten Versorgung. Unterstützungssysteme, die einen Beitrag zur Stabilisierung von häuslichen Versorgungsarrangements leisten, entlasten dementsprechend die Sozialhilfe. Allein aufgrund der Zunahme der Zahl an Pflegebedürftigen und des demografisch bedingten relativen Bedeutungsgewinns der stationären Versorgung wird es in Brandenburg einen relevanten Aufwuchs der Kosten für die Hilfe zur Pflege bis zum Jahr 2030 geben. Würden der Anteil an Hilfeempfängerinnen bzw. Hilfeempfängern in den einzelnen Versorgungsformen stabil bleiben und die jährlichen Kosten je Hilfeempfängerin bzw. Hilfeempfänger auch zukünftig auf dem Niveau von 2011 verharren und würde sich darüber hinaus die Zahl an Pflegebedürftigen wie berechnet auf über erhöhen, dann würden sich die Nettokosten für Leistungen der Hilfe zur Pflege im Jahr 2030 auf fast 76 Millionen Euro belaufen. Hiervon würden fast 60 Millionen Euro in der stationären und gut 16 Millionen Euro in der ambulanten Versorgung anfallen. Im Vergleich zu 2011 entspricht das einer Kostensteigerung von etwa 97 Prozent. Hierbei dürfte es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um eine deutliche Unterschätzung der real zu erwartenden Entwicklungen handeln. Die bisher in Brandenburg im Bundesvergleich sehr niedrigen Kosten im Bereich Hilfe zur Pflege sind u.a. durch die stark unterdurchschnittlichen Aufwendungen je Hilfeempfängerin bzw. Hilfeempfänger begründet wurden für jede Hilfeempfängerin bzw. jeden Hilfeempfänger außerhalb einer Einrichtung jährlich Euro Bruttosozialhilfekosten 6 in Brandenburg geleistet. In Einrichtungen beliefen sich die Bruttosozialhilfekosten je Empfängerin bzw. Empfänger auf knapp Euro. Im bundesdeutschen Durchschnitt wurden hingegen außerhalb von Einrichtungen etwa Euro und in Einrichtungen fast Euro aufgewandt. Die relativ geringen Kosten in Brandenburg dürften vor allem dadurch begründet sein, dass die aktuell Pflegebedürftigen (dies sind vor allem Menschen über 85 Jahren) in der Mehrzahl eine langjährige und weitgehend unterbrechungsfreie DDR-Berufsbiografie hinter sich haben und daher verhältnismäßig gute Renten beziehen. Die Einkommenssituation im Alter wird sich in Brandenburg (wie in ganz Ostdeutschland) in den nächsten Jahren jedoch deutlich verändern. Je höher der Anteil der Pflegebedürftigen, die im Zuge der Wiedervereinigung Brüche in ihrer Erwerbsbiografie erlebt haben, desto höher die Zahl an Empfängerinnen und Empfängern von Leistungen der Hilfe zur Pflege und desto höher die Kosten der Hilfe zur Pflege je pflegebedürftige Person. Wenn sich die Kostenstruktur in Brandenburg bis zum Jahr 2030 dem bundesdeutschen Durchschnitt nähert was nicht unrealistisch erscheint fielen im Jahr 2030 Bruttosozialhilfekosten im Bereich Hilfe für Pflege in Höhe von knapp 195 Millionen Euro an. Neben einer Annäherung der Kosten im Bereich Hilfe zur Pflege an den bundesdeutschen Durchschnitt ist darüber hinaus mit einer Erhöhung des Anteils der Hilfeempfängerinnen und Hilfeempfänger an den Pflegebedürftigen zu rechnen. Von allen Pflegebedürftigen außerhalb von Einrichtungen nehmen in Brandenburg knapp 4 Prozent Leistungen der Hilfe zur Pflege in Anspruch; im bundesdeut- 6 Aufgrund der Datenlage muss für den Ländervergleich auf die Bruttosozialhilfekosten zurückgegriffen werden. Die Nettokosten im Bereich Hilfe zur Pflege werden vom Statistischen Bundesamt nicht öffentlich zugänglich vorgehalten. Basisszenario zukünftiger Fachkräftebedarf in der Brandenburger Pflege 17

20 schen Durchschnitt greifen fast 7 Prozent der in der Häuslichkeit Versorgten auf solche Leistungen zurück. In Einrichtungen beziehen gut 28 Prozent der Brandenburger Pflegebedürftigen derartige Sozialhilfeleistungen (destatis 2013). Im Bundesdurchschnitt sind es hingegen über 41 Prozent. Wenn man bei der Kostenschätzung für die Hilfe zur Pflege auch noch eine Annäherung des Anteils an Hilfeempfängerinnen bzw. Hilfeempfängern an allen Pflegebedürftigen an den bundesdeutschen Durchschnitt berücksichtigt, dann wären in Brandenburg im Jahr 2030 Bruttosozialhilfekosten der Hilfe zur Pflege in Höhe von über 295 Millionen Euro zu leisten. Hiervon würden fast 224 Millionen Euro in der stationären und annähernd 72 Millionen Euro in der ambulanten Versorgung anfallen. Im Vergleich zu 2011 entspricht das einer Kostensteigerung auf das Siebenfache. Eine solche Entwicklung stellt die Pflegeakteure im Land Brandenburg vor nur schwer zu bewältigende Herausforderungen. Entsprechend lautet die Kernfrage der Brandenburger Fachkräftestudie Pflege, mit welchen Strategien und Maßnahmen einer Entwicklung auf Status-Quo-Niveau entgegengewirkt werden kann. Hierbei sollen auch die qualitativen Spielräume einer verbesserten Versorgungsstruktur genutzt werden. Die Sicherung der pflegerischen Versorgung soll und darf nicht auf Kosten der Qualität von Pflege gehen. Ziel muss es sein, die Selbstbestimmung und Teilhabe der Pflegebedürftigen weiter auszubauen, die Arbeitsbedingungen in der Pflege zu verbessern und pflegende Angehörige zu entlasten und damit im Lebensabschnitt Pflege zu unterstützen. Die Pflegestatistik gibt keinen Hinweis darauf, dass sich die Brandenburger Pflegelandschaft in den letzten Jahren wesentlich verändert hätte. Weder ist die altersspezifische Pflegeprävalenz zurückgegangen, noch ist die Zahl an Beschäftigten je Pflegebedürftigen in der ambulanten und stationären Pflege signifikant gestiegen oder gesunken. Eine Status-Quo- Berechnung zur Zukunft der Brandenburger Pflege ist in vielen Bereichen durchaus plausibel. Die Entwicklung zwischen 2009 und 2030 lässt sich auf der Bedarfsseite grob als Verdopplungsprozess beschreiben: Es ist mit fast doppelt so vielen Pflegebedürftigen zu rechnen, was allein eine Verdopplung des Bedarfs an Personal in der Pflege mit sich bringen wird. Versorgungsseitig wird sich die Situation ebenfalls zuspitzen: Das familiale Pflegepotenzial wird vermutlich zurückgehen, so dass mehr professionelle Pflege nötig wird. Zugleich reduziert sich das Arbeitskraftangebot um fast ein Drittel und die branchenübergreifende Konkurrenz um Fachkräfte wird weiter zunehmen. 18 Basisszenario zukünftiger Fachkräftebedarf in der Brandenburger Pflege

21 Regionale Pflegestrukturen in den drei Untersuchungsregionen Potenziale integrierter Versorgungsstrukturen im Wohnquartier das Beispiel Hennigsdorf Prof. Dr. Rolf G. Heinze Neue Anforderungen an die Versorgung und Pflege im Alter: vom Altenheim zum Wohnquartier Zuhause alt werden so lautet der Wunsch der meisten Menschen. Ihm entspricht die politische Zielsetzung ambulant vor stationär, wenn es um eine notwendig gewordene pflegerische Versorgung geht. Der gesellschaftliche Wandel stellt diesen Anspruch allerdings vor Herausforderungen: Angesichts größerer räumlicher Distanzen zwischen den familialen Generationen und steigender Erwerbsquoten von Frauen wird es zukünftig schwieriger werden, eingespielte Konstellationen familialer Unterstützungsleistungen aufrechtzuerhalten., heißt es im Alterssurvey des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), So werden in Zukunft voraussichtlich andere Lösungen gefragt sein, um dem verbreiteten Wunsch älterer Menschen entgegenzukommen, auch bei eingeschränkter Gesundheit und zunehmendem Hilfebedarf in der eigenen Wohnung zu leben. Bislang werden die Pflege und die alltägliche Unterstützung älterer Familienmitglieder zum Großteil von Verwandten, insbesondere den Töchtern und Schwiegertöchtern, geleistet. Gerade die Frage, wie die steigende Zahl der weniger stark in Familien eingebundenen Älteren zukünftig integriert werden kann, ist eine der größten gesellschaftlichen Herausforderungen (Motel-Klingebiel/Wurm/ Tesch-Römer 2010). Um einen Verbleib im vertrauten Umfeld also auch weiterhin zu ermöglichen, bedarf es einer Umorientierung, die manche Experten mit der Formel Vom Altenheim zur Quartiersarbeit beschreiben. Im Zentrum dieses Ansatzes steht der Wohnbereich. Denn je älter ein Mensch wird, desto mehr Zeit verbringt er in der eigenen Wohnung. Hier wird Kommunikation, soziales Leben und Freizeit erlebt, aber auch Versorgung bei Hilfe- und Pflegebedarf, die insbesondere in sehr hohem Alter häufig steigen. Die Wohnung wird zunehmend zum Lebensmittelpunkt, in sehr hohem Alter sowie bei chronischer Krankheit und Pflegebedürftigkeit oftmals zum alleinigen Lebensort. Damit verbunden steigen die Anforderungen und Ansprüche an die eigene Wohnqualität, vor allem in den Bereichen Sicherheit, Komfort, Bedienbarkeit und nicht zuletzt Bezahlbarkeit. Eine Wohnungsgestaltung, die Selbständigkeit erhält und fördert, gilt heute als zentrales Merkmal von Wohnqualität. Eine so gestaltete Wohnung kann auch durch Technik- und Dienstleistungseinsatz dazu beitragen, Hilfe- und Pflegebedürftigkeit zu vermeiden oder zumindest aufzuschieben. Allerdings gibt es derzeit in Deutschland noch erheblichen Nachholbedarf im Bereich altengerechten Wohnens. Schätzungen gehen davon aus, dass derzeit noch unter zwei Prozent des gesamten Wohnungsbestands altersgerecht sind. Eine genaue Quantifizierung sowohl des Bestands als auch des Bedarfs an barrierefreien bzw. -armen Wohnungen ist allerdings schwierig. Im Folgenden wird an einem Fallbeispiel aus Hennigsdorf gezeigt, wie eine Wohnungsgenossenschaft alternsgerechten Wohnraum schafft und welchen Schwierigkeiten sie dabei begegnet Vernetztes Wohnen: Das Beispiel Hennigsdorfer Wohnungsbaugesellschaft mbh (HWB) Hennigsdorf In Hennigsdorf, einem Mittelzentrum mit guter Verkehrsanbindung nördlich von Berlin, leben derzeit rund Einwohnerinnen und Einwohner. Gut ein Viertel der Bevölkerung ist 7 Die Hennigsdorfer Wohnungsbaugesellschaft mbh (HWB) bewirtschaftet als kommunales Unternehmen ca Wohnungen. Vgl. zur HWB Regionale Pflegestrukturen in den drei Untersuchungsregionen 19

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