SOZIOLINGUISTIK: HANDOUTS ZUR VORLESUNG

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1 SOZIOLINGUISTIK: HANDOUTS ZUR VORLESUNG Grundliteratur zur Soziolinguistik a) Standardwerke Dittmar, Norbert: Grundlagen der Soziolinguistik: Ein Arbeitsbuch mit Aufgaben. Tübingen: Niemeyer, Löffler, Heinrich: Germanistische Soziolinguistik. 4., neu bearb. Aufl. Berlin: Schmidt, Schlieben-Lange, Brigitte: Soziolinguistik. Eine Einführung. 3., überarb. u. erw. Aufl. Stuttgart; Berlin; Köln: Kohlhammer, Veith, Werner H.: Soziolinguistik. Ein Arbeitsbuch mit 100 Abbildungen sowie Kontrollfragen und Antworten. Tübingen: Narr, b) Kurze Einführungen Althaus, Peter / Henne, Helmut / Wiegand, Herbert E. (Hrsg.): Lexikon der germanistischen Linguistik. 2., vollst. neu bearb. u. erw. Aufl. Tübingen: Niemeyer, Kap. Sprache und Gesellschaft, S Clément, Daniele: Linguistisches Grundwissen. Eine Einführung für Deutschlehrer. Opladen: Westdeutscher Verlag, Kap. 6, Sprache und Gesellschaft (Soziolinguistik), S Černý, Jiří: Dějiny lingvistiky. Olomouc: Votobia, Kap. 18, Sociolingvistika a etnolingvistika, S Gross, Harro: Einführung in die germanistische Linguistik. 3., überarb. u. erw. Aufl., neubearb. v. Klaus Fischer. München: Iudizium. Kap. 9, Soziolinguistik, S Helbig, Gerhard: Vývoj jazykovědy po roce Praha: Academia, Kap. 2.6, Sociolingvistika, S Hoffmanová, Jana: Stylistika a... Praha: Trizonia, Kap. Sociolingvistika, S König, Werner: dtv-atlas zur deutschen Sprache. 13., durchges. Aufl. München: Deutscher Taschenbuch Verlag, Kap. Sprachsoziologie, S Linke, Angelika / Nussbaumer, Markus / Portmann, Paul R.: Studienbuch Linguistik. 5., erw. Aufl. Tübingen: Niemeyer, Kap. 8, Soziolinguistik, S Lyons, John: Die Sprache. 4. Aufl. München: Beck, Kap. 9, Sprache und Gesellschaft, S c) Weitere Literatur Ammon, Ulrich / Dittmar, Norbert / Mattheier, Klaus J. (Hrsg.): Soziolinguistik. Ein internationales Handbuch zur Wissenschaft von Sprache und Gesellschaft. 2 Halbbde. Berlin; New York: de Gruyter: 1987 / (= Handbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft; Bd. 3) Ammon, Ulrich: Die deutsche Sprache in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Das Problem der nationalen Varietäten. Berlin; New York: de Gruyter, Švejcer, A. D. / Nikolskij, L. B.: Úvod do sociolingvistiky. Praha: Svoboda,

2 Prüfungsthemen 1. Begriffs- und Gegenstandsbestimmung der Soziolinguistik. 2. Die Entwicklung der Soziolinguistik. 3. Der Begriff der Sprachgemeinschaft. 4. Deutsch als plurizentrische Sprache. Die Sprachsituation in den deutschsprachigen Ländern. 5. Der Einfluss der außersprachlichen Faktoren auf das Sprachverhalten. 6. Der Begriff der Varietät. Klassifizierung der Varietäten. 7. Sprachnormen und Wertungen. 8. Die Standardvarietät. 9. Die Defizit- und die Differenztheorie. 10. Sprachbarrieren. 11. Diglossie. 12. Areale Varietäten. 13. Soziolektale, d.h. gruppen- und schichtsspezifische Varietäten. 14. Geschlechtsspezifische Variation. 15. Altersspezifische Variation. 16. Funktionale Varietäten. 17. Situationale Varietäten. 18. Mediale Varietäten. 19. Sprachkontakte: Kontaktvarietäten. 20. Soziolinguistische Untersuchung. 2

3 (1) BEGRIFFS- UND GEGENSTANDSBESTIMMUNG DER SOZIOLINGUISTIK 1.1. SOZIOLINGUISTIK Wissenschaftsdisziplin im Überschneidungsbereich von Linguistik und Soziologie, die sich mit den wechselseitigen Beziehungen zwischen Sprache und Sozialstrukturen beschäftigt (Brockhaus-Enzyklopädie 22, 1993: 562, zit. nach Löffler 1994: 22). das Studium der Sprache im sozialen Kontext (William Labov, vgl. Dittmar 1997: 20) Wissenschaft von den gesellschaftlichen Bedingungen der Sprache (Dittmar 1973: 389, zit. nach Löffler 1994: 21). Die Soziolinguistik untersucht die Beziehungen zwischen der Sprache und der gesellschaftlichen Gruppenzugehörigkeit von Sprechern/Hörern, man sagt auch: zwischen Sprachstruktur und Sozialstruktur (Gross 1990: 156). Die Soziolinguistik untersucht, welche Formen von Sprachhandeln für welche sozialen Gruppen einer Sprachgemeinschaft typisch sind (vgl. Linke u.a. 1994: 294). Kommunikationsmodell (nach Löffler 1994: 34) S (Sender) KE (Kommunikationsereignis) Informationsübertragung E (Empfänger) K (Kode) Sozialdaten der Sprachbenutzer: (a) individuelle Merkmale (b) Gruppenmerkmale und schichtenkennzeichnende Merkmale Kommunikative Kompetenz der Sprachbenutzer: 1. Sprachliches Wissen 2. Normatives Wissen 3. Handlungswissen Soziolinguistik ist die Untersuchung der Sprache in ihren sozial und funktional verschieden ausgeprägten Spielarten, denen ein sprachliches, normatives und Handlungswissen jeweils entspricht (Dittmar 1997: 2). 3

4 1.2. DER GEGENSTAND DER SOZIOLINGUISTIK Wer spricht was und wie mit wem in welcher Sprache und unter welchen sozialen Umständen mit welchen Absichten und Konsequenzen? (Dittmar 1997: 25). Der Gegenstand der Soziolinguistik ist die soziale Bedeutung (von Varietäten) des Sprachsystems und des Sprachgebrauchs (Dittmar 1997: 21). Dimensionen des Sprachgebrauchs (vgl. Dittmar 1997: 25-26, 98-99): (1) soziale Dimension (2) sprachliche Dimension (3) interaktive Dimension (4) Kontextdimension (5) evaluative Dimension (6) historische Dimension (7) biographische Dimension Soziolinguistik versteht sich als eine empirisch orientierte Disziplin im Zwischenbereich von Soziologie und Linguistik, die strukturelle Eigenschaften sowie Status und Funktion der gesprochenen Sprache beschreibt, die wachsende Distanz zwischen theoretisch und empirisch orientierter Sprachforschung abbauen und der Sprachtheorie neue Erklärungsdimensionen für Sprachvariation und Sprachwandel bieten will (Dittmar 1997: 25). 4

5 (2) ENTWICKLUNG DER SOZIOLINGUISTIK Haver C. Currie 1949 / Southern Speech Journal (1952) Periodisierung der (germanistischen) Soziolinguistik (vgl. Löffler 1994: 13-20) 1. vorsoziolinguistische Phase 2. allgemeine Soziolinguistik 3. germanistische Soziolinguistik 1. Die vorsoziolinguistische Phase Martin Luther: (volksnahe) Alltagssprache in der Bibelübersetzung Martin Opitz: Deutsch als poesiefähige Sprache Justus Georg Schottel: Deutsch als Literatursprache über Dialekten Gottlieb Wilhelm Leibniz: Deutsch als Bildungssprache Johann Bödiker: Idiotismen (1690) Johann Christoph Gottsched: die Sprache des Hofes als Vorbild. Johann Christoph Adelung: Sprache der oberen Klassen als Vorbild Johann Gottfried Herder: Kultursprache und Volkssprache - Jeder Sinn, jede Leidenschaft, jedwedes Alter, jeder Stand, jede Gesellschaft haben ihre Sprache... (Herder 1800: 138, zit. nach Löffler 1994: 28). Wilhelm von Humboldt: Nationalsprache (Sprache, Nation und Kultur, Sprache und Weltansicht) Hermann Paul: Sprachwandeltheorie; Sprachleben; Sprechtätigkeit Georg von der Gabelentz: Gesellschaft und Sprachveränderung, Sprache und Klassen, Männerund Frauensprachen u.a. Dialektgeographie: Sprachatlas des Deutschen Reiches Philipp Wegener: Sprachunterschiede zwischen Stadt und Land, Gebildeten und Ungebildeten, Arten des sprachlichen Umgangs (1880) Ferdinand Wrede: Soziallinguistik vs. Individuallinguistik (1903) Ferdinand de Saussure: Sprache Gesellschaft als Gegenstand der Sozialpsychologie Friedrich Maurer: Volkssprache Adolf Bach: Grundlagen der Sozialdialektologie (30er Jahre des 20. Jhs.) Sprachinselforschung Karl Bühler: Situationsgebundenheit des Sprechens (Darstellung, Ausdruck, Appell) Prager Schule Leo Weisgerber: sprachliche Zwischenwelt Muttersprache als Mittel der Wahrnehmung und der Gestaltung der Welt (Neohumboldtismus) 5

6 2. Anfänge der eigentlichen Soziolinguistik Situation in der Sprachwissenschaft Strukturalismus und Transformationsgrammatik Eugenio Coseriu (1) die Ebene der funktionellen Sprache (2) die Ebene der Architektur der Sprache: (a) diatopische Unterschiede (b) diastratische Unterschiede (c) diaphasische Unterschiede Franz Boas, Edward Sapir; Benjamin Lee Whorf (Sprachdeterminismus / sprachliches Relativitätsprinzip) Kenneth Pike: Sprache als eines der Handlungssysteme John Rupert Firth und die Londoner Schule: Kontextualismus Antoine Meilletts; André Martinet; Marcel Cohen Situation in der deutschen Gesellschaft der Münchner Germanistentag von 1966 (Gegenwartssprache) pragmatische Wende der Linguistik Student aufs Land und Sprachbarrieren 2.1. Defizithypothese / -theorie Basil Bernstein: Sprechen als Teil des Sozialverhaltens ist schichtenspezifisch Der elaborierte und der restringierte Kode (nach Gross 1998: 176) 6

7 Der restringierte Kode + statusorintiertes Kommunikationsverhalten Der elaborierte Kode + personenorientiertes Kommunikationsverhalten Vgl. die Begründung eines Verbots: RK: weil du das nicht sollst / weil ich es dir verbiete,... EK: weil ich Kopfschmerzen habe und Lärm dann besonders schlimm für mich ist Beispiel für den elaborierten und den restringierten Kode: Gespräch zwischen der Mutter und ihrem Kind (vgl. Gross 1998: 177) 7

8 Unterschiede in (a) Explizitheit, (b) grammatischer Korrektheit, (c) logischer bzw. argumentativer Strukturiertheit, (d) Vorhersagbarkeit. Unterschiede als Mängel / Defizite kompensatorische Spracherziehung 2.2. Differenzhypothese / -theorie William Labov Unterschiede als Andersartigkeit funktionale Gleichwertigkeit der Kodes emanzipatorische Spracherziehung: Kode-Wechsel (Code-switching) 3.1. Germanistische Soziolinguistik (1) Verifizierung / Falsifizierung der Defizithypothese Ulrich Oevermann: Sprache und soziale Herkunft (1970) - die schichtenspezifischen Unterschiede weniger ausgeprägt - Halo-Effekt - die Kodes als soziale Auswahlregeln (RK mehr situationsgebunden als EK) Eva Neuland: Zur Entwicklung von Bedeutungen und ihrer sozialen Variation (1976): ein gemeinsames und ein jeweils spezifisches Repertoire 8

9 (2) Dialekt als Sprachbarriere: soziale Dialektologie Ulrich Ammon (1972): Dialekt und Standardsprache als Mittel der Selbstidentifikation, der restringierte Kode und Dialekt im Vergleich u.a. (3) Kommunikativ-pragmatische SL als Rahmen für Pragmatik, Semantik, Textlinguistik, Gesprächsanalyse, Sprachgeschichte (historische Soziolinguistik) (4) Varietätenlinguistik und Kontaktlinguistik 3.2. Internationale Soziolinguistik Themen Westeuropa: Dialekte und Minderheitensprachen Nordamerika: Minderheitensprachen, Black English, Pidgin- und Kreolsprachen; Ethnographie der Kommunikation (Gesprächsanalyse) die ehemalige Sowjetunion: Sprachwandel, Sprachpflege und Sprachnormierung; Nationalitätensprachen Methoden: quantitative Methodologie interpretative / qualitative Methodologie Forschungsrichtungen (vgl. Dittmar 1997: 21ff.): A. Einfluss von Uriel Weinreichs Languages in Contact (1953, dt. 1977) auf zwei quantitative Richtungen (1) Sprachsoziologie Joshua A. Fishman: International Journal of the Sociology of Language Ulrich Ammon, Klaus J. Mattheier, Peter H. Nelde: Sociolinguistica (seit 1987) Themen: Mehrsprachigkeit, Typologie der Sprachgemeinschaften, Statustypen von Sprachsystemen (z.b. Minderheitensprachen), Kommunikationsstile sozialer Schichten, Verhältnis zwischen Zentrum und Peripherie, Sprachplanung (bes. Standardisierung einer Varietät), Englisch als Weltsprache, internationale Stellung des Deutschen bzw. Deutsch als plurizentrische Sprache (vgl. Dittmar 1997: 21-22, 45-46, 70-80). (2) Soziale Dialektologie / Variationslinguistik William Labov: The Social Stratification of English in New York City (1966) Schriftenreihe des Center for Applied Linguistics in Washington Zeitschriften: Language in Society (Dell Hymes; William Bright) Linguistic Variation and Change (William Labov, David Sankoff) Themen: Mehrsprachigkeit in den Städten, Sprachwandel, die Variation der gesprochenen Sprache (vgl. Dittmar 1997: 22, 43-45, 54-70). 9

10 B. Qualitative Richtungen (3) Ethnographie der Kommunikation Themen: kulturelle Verschiedenheit und Sprache (Werte und Normen ethnisch verschiedener Gruppen, Gesprächstaktiken) Harold C. Conklin, Dell Hymes, Frederick Erickson, Werner Kallmeyer Zeitschriften: American Anthropologist; Language in Society (4) Soziale und interaktionale Pragmatik bzw. interaktionale Soziolinguistik Themen: soziale Bedeutung von verbaler Interaktion = sog. Gesprächs- / Diskurs- / Konversationsanalyse (KA) (a) formale KA: Organisation verbaler Interaktion, Typologie von Gesprächen,... Harvey Sachs, Emanuel Schegloff, Gail Jefferson, Jim Schenkein, Klaus Brinker, S. F. Sager; (b) kognitive / interpretativ-ethnomethodologische KA: Prozesse der Bedeutungskonstitution und Interpretation in verbalen Interaktionen Aaron Cicourel, Bud Mehan, Don H. Zimmermann; (c) ethnographische KA: soziale Bedeutung der Wahl sprachlicher Varianten bzw. Varietäten (Kode-Wechsel), Kontextualisierungshinweise John Gumperz Zeitschriften: Language in Society; Journal of Pragmatics; Discourse Processes; Discourse and Society 10

11 (3) SOZIOLINGUISTIK ALS VARIETÄTENLINGUISTIK 3.1. Varietät Verwendungs- / Erscheinungsform der Sprache neutraler Terminus zur Bezeichnung bestimmter mit außersprachlichen Bedingungen variierenden Sprech- und Sprachgebrauchsstile (vgl. Dittmar 1997: 176) jede der verschiedenen Spielarten, in denen eine historisch-natürliche Sprache in Erscheinung tritt, und zwar in Abhängigkeit von spezifischen sozialen Bedingungen wie Sprecher, Umstand, Zeit und Ort (vgl. Berruto 1987: 263) eine Sprach(gebrauchs)form des Deutschen, die sich als Summe spezifischer sprachlicher Charakteristika beschreiben lässt, die an eine durch außersprachliche Faktoren definierbare Gruppe von Sprecherinnen und Sprechern angebunden ist (vgl. Linke u.a. 1994: ) Menge sprachlicher Strukturen (Phonologie, Morphologie, Syntax, Semantik, Lexikon, Pragmatik) [...], die relativ zu außersprachlichen Faktoren (z.b. Alter, Geschlecht, Gruppe, Region, historische Periode, Stil etc.) in einem Varietätenraum geordnet sind (Dittmar 1997: 177)... gewisse Realisierungsformen des Sprachsystems [kookkurrieren] in vorhersehbarer Weise mit gewissen sozialen und funktionalen Merkmalen der Sprachgebrauchssituationen [...]. Wenn eine Menge von gewissen miteinander kongruierenden Werten von bestimmten sprachlichen Variablen (d.h. gewisse Realisierungen gewisser Formen, die in der Gesamtheit der Sprache mehr Realisierungen zulassen) zusammen mit einer gewissen Menge von Merkmalen auftreten, die die Sprecher und/oder die Gebrauchssituation kennzeichnen, dann können wir eine solche Menge von Werten als eine sprachliche Varietät bezeichnen (Berruto 1987: 264). Die Varietäten werden charakterisiert nicht durch An- und Abwesenheit von bestimmten Formen oder Regeln, sondern vielmehr durch die Frequenz ihrer Anwendung (Berruto 1987: 266). 11

12 3.2. Klassifizierung der Varietäten Kirsten Nabrings (1981): Dimensionen des Varietätenraums: (1) diatopische, (2) diastratische, (3) diaphasische, (4) diachrone. Harro Gross (1998: 167): Region: Dialekt/Mundart, soziale Schicht: Schichtensprache/Kode, Beruf: Fachsprache/Berufssprache, Subkultur bzw. Randgruppe: Sondersprache, politische / religiöse Gruppe: ideologische Sprache, Geschlecht: Frauen- und Männersprache, Alter: Jugendsprache, Generationensprache. Heinrich Löffler (1994: 86-88) 1. das Medium Mediolekte: gesprochene Sprache, geschriebene Sprache; 2. die Funktion Funktiolekte / Funktionalstile: 3. die areale Verteilung Dialekte; Alltagssprache, Fach- und Wissenschaftssprache, Sprache des öffentlichen Verkehrs / Instruktionssprache / Direktivstil, Literatursprache, Pressesprache; 4. Sprechergruppen Soziolekte: Schichtensprachen, Gruppensprachen, [nicht berufsbedingte] Sondersprachen; 5. Alter und Geschlecht Alterssprachen: Kindersprache, Sexolekte: Jugendsprache, Erwachsenensprache, Seniorensprache; Männersprache, Frauensprache; 12

13 6. Interaktionstypen bzw. Situationen Situolekte; Stile: monologisch, dialogisch, symmetrisch, asymmetrisch; Textsorten; 7. Idiolekte. Norbert Dittmar (1987: ) Ordnungsdimension (M = charakteristisches Merkmal; V = Varietät): 1. Person M: einmalige individuelle Identität V: individuelles Repertoire (Idiolekt) Lernervarietät (Lernerlekt) 2. Raum M: lokale Identität V: lokal regional (Dialekt) städtisch (Urbanolekt) überregional (Umgangssprache, Regiolekt) 3. Gruppe M: Wertekonflikt (gut / prestigebesetzt vs. schlecht / stigmatisiert) V: schichtspezifisch (Soziolekt) geschlechtsspezifisch (Sexolekt bzw. MW-Lekt) altersspezifisch (Gerontolekt, Jugendsprache) gruppenspezifisch (Argot, Rotwelsch, Slang, Obdachlosensprache...) 4. Kodifizierung M: normative Korrektheit (schriftlicher, mündlicher Gebrauch) V: Standardvarietät standardnahe Umgangssprache 5. Situation M: Kontext- / Musterwissen V: Register Stile Fachsprache (?) 6. Kontakt M: Macht (politische, militärische, wirtschaftliche, kulturelle) V: Pidgin Kreolsprachen 13

14 Repertoire der Sprachgemeinschaft Dialekte prestigebesetzter Weltsprachen außerhalb des Mutterlandes individuelles linguistisches Repertoire (+ kommunikative / panlektale Kompetenz) 14

15 (4) IDIOLEKT individuelle Realisierung eines sprachlichen Systems = Sprachbesitz und sprachliche Verhaltensweisen eines Individuums: Idiolektale Besonderheiten: soziale, professionelle, territoriale, psycho-physische Sprachliche Verhaltensweisen: (a) situationsbedingte: (b) permanente + Fähigkeit zum Kode-Wechsel partnerspezifisch rollenspezifisch themenspezifisch Rolle der Idiolekte in der Soziolinguistik 15

16 (5) AREALE VARIETÄTEN bzw. DIALEKTE 5.1. Definition des Dialekts horizontal und vertikal (vgl. Lewandowski 1994: ); Kriterien für die Bestimmung des Dialektbegriffs (Ammon 1995): (1) linguistische Ähnlichkeit mit der Standardvarietät, (2) Art der Überdachung, (3) Zugehörigkeitsurteil der Sprecher, (4) Kleinräumigkeit, (5) Nichtnormiertheit (fehlende Standardisierung/Kodifizierung). ad (1) linguistische Ähnlichkeit (Übereinstimmungsgrad): große oder mittlere Ä. Heinrich Kloss: Abstandssprachen (z.b. Fremdsprachen) Ausbausprachen (z.b. Dialekt und Standard) ad (2) Art der Überdachung: Binnendialekte Außendialekte: - an die Standardsprachgemeinschaft angrenzend - Sprachinseln ad (4) Größe der Räume: lokale Dialekte (kleinräumig), Stadtdialekte (mittelräumig), regionale Dialekte/ Regiolekte / Umgangssprachen (großräumig). Substandard / Interdialekt Heinrich Löffler: 10 Dimensionen einer Dialektdefinition (vgl. Löffler 1983: , zit. nach Dittmar 1997: 188): (i) (ii) (iii) (iv) (v) (vi) (vii) Vorkommensbereich; Typologische Hierarchie; Linguistischer Status; Benutzerkreis; Verwendungsebene; Kommunikative Leistungsfähigkeit; Kommunikative Reichweite; (viii) Einstellungen; (ix) (x) Standard vs. Nonstandard; Metasprachliche Ebene. 16

17 5.2. Sozio-Dialektologie / kommunikative Dialektologie Wer spricht wo welchen Dialekt / welche dialektale Form in welcher Häufigkeit? (1) soziale Verbreitung der Dialekte und Ausmaß der Dialektalität Dialektalität Sozialschicht (bzw. Beruf), Alter Geschlecht Region Situation (2) kommunikative Funktionen der Dialekte - Informationsübermittlung; - Reichweite; - eingeschränkter vs. differenzierter Wortschatz; - Sprache der Nähe; - dialektale Sprachbarriere. (3) Einstellungen zu Dialekten 1. (a) mit linguistischer Vorinstruktion, (b) ohne diese Vorinstruktion. 2. Selbsteinschätzung Fremdeinschätzung Beliebtheitsskalen 3. Art der Fragestellung: Nennung, Liste zur Auswahl, Sprachproben vorgespielt, z.b.: Dialekt-Erkennungstest matched-guise-verfahren (Technik der Verschleierung durch Montage; Wallace E. Lambert) 5.3. Diatopisch sowie diastratisch bestimmte Varietäten ( Mischsprachen ) Stadtdialekte (Urbanolekte, Stadtsprachen) als Ausgleichsvarietäten (städtische Umgangssprachen) Industriesprachen (Betriebssoziolekte) Umgangssprachen (Regiolekte) 1. Ausgleichsvarietäten zwischen der Standardsprache und den Dialekten, 2. diaphasische (situative) Varietät der gesprochenen Sprache Jürgen Eichhoff : Wortatlas der deutschen Umgangssprachen. Bd. 1: Bern Bd. 2: Bern Bd. 3: München Bd. 4: München (vgl. files/pdf/ prospekt.pdf) 17

18 König, Werner: Atlas zur Aussprache des Schriftdeutschen in der Bundesrepublik Deutschland. Bd Ismaning Heinz Küpper: Wörterbuch der deutschen Umgangssprache. Stuttgart [bzw. Berlin (= Digitale Bibliothek, 36)] Einige Merkmale: Verschmelzungen von Präposition und Artikel; weil + Verbzweitstellung, ausgegliederte Partikeln wie freilich oder also als modale Operatoren zum Satz, Extrapositionen (Links- und Rechtsherausstellung), Ausrahmung, Verbspitzenstellung, Nonstandardmuster wie wem sein Hut ist das? (wessen Hut ist das?, vgl. Dittmar 1997: ). Beispiel (vgl. /umgangssprache1.html): Die Umgangssprache im Freiburger Sprachraum zeichnet sich durch die folgenden drei Merkmale aus: 1) Sie tendiert dazu, Wörter zu verkürzen, also Silben auszusparen. Dies äußert sich in erster Linie im Weglassen von Vokalen, was am häufigsten bei unbestimmten Artikeln (Bsp. eine > 'ne, ein > 'n), vereinzelt aber auch bei anderen Wörtern vorkommt. Darüber hinaus werden auch gerne einzelne Konsonanten beim Aussprechen verschluckt. 2) Sie wandelt häufig den st-laut des Standarddeutschen in einen sch-laut um. Bsp. günstigt > günschtig. 3) Sie läßt gerne das Subjekt weg, sofern ein konjugiertes Verb folgt, was häufig im Zusammenhang mit Merkmal 2) vorkommt. Bsp. Weißt Du? > Weisch?... Und nicht zu vergessen sind typische Floskeln: Bsp. nicht mehr > nimmer, nicht wahr? > gell?, nichts > nix, tatsächlich? > echt? A: Was darf ich Dir denn für 'n Wein zum Essen anbieten? B: I s mir egal, was passt denn dazu? A: Mmh, da wir 'ne kräftige Speise ham, würd ' ich ' n kräftig ' n Wein empfehlen. B: Ach, da gibt 's Regeln? A: Ja, man empfiehlt zum Beispiel bei ' ner leichten Speise ' n fruchtig frischen Wein. Bei 'ner kräftigen Sauce dagegen eher ' n kräftig'n Wein. B: Echt? A: Wie sieht's aus, hasch Luscht auf'n Burgunder? B: Ha sch auch 'n Moscht da, mir i s eher nach Traubensaft. A: Ja klar, hab' ich, aber zum Nachtisch trink sch schon 'n Eiswein mit? B: Is des der Wein, für den man Trauben bei etwa -7 Grad erntet? A: Ja genau. Und der i s sehr teuer. So 'ne günschtige Gelegenheit an Eiswein zu kommen krieg sch nimmer so schnell! B: _Weiß nich! A: Ach komm, na gibt 's nix zu überlegen! Wie sagt ma in Baden? 'Ne Mahlzeit ohne Wein i s wie 'n Tag ohne Regen! 18

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20 (6) ZUM GEBRAUCH VON STANDARDVARIETÄT UND DIALEKTEN IN DEN DEUTSCHSPRACHIGEN LÄNDERN (I) Dialektschwund (II) Dialekt-Standard-Kontinuum (III) Diglossie 6.1. Die Sprachsituation in Deutschland Oberdeutsch, Mitteldeutsch, Niederdeutsch linguistische Distanz zwischen den nördlichen und den südlichen Dialekten (a) Das norddeutsche Gebiet des Dialektschwundes. Vgl. Missingsch - Lang mich mal die Kanne Milch (Lang mi mol de Melkkann) (Gib mir bitte die Milchkanne) - Sitzen gehen schallst du erst, wenn de Vadder da is (Sitten gahn schallst du iers, wenn de Vadder dor is.) (Hinsetzen sollst du dich erst, wenn der Vater da ist.) - Der ist tot geblieben. (He is dood bleven.) (Er ist gestorben.) - Ich tu dich blots ankucken, denn wirst du klar kriegen, was die Klock geslagen hat. (Ik do di blots ankieken, denn schallst du klorkreegen, wat de Klock slaan hett.) (Ich schaue dich nur an, dann weißt du, was die Stunde geschlagen hat.) (Quelle: < (b) Das mittel- und süddeutsche Gebiet des Dialekt-Standard-Kontinuums (Gradualismus) Beispiel: Abstufungsvielfalt zwischen dem schwäbischen Dialekt und der Standardvarietät (vgl. Ammon 1995: 370): (1) Des hao e gmacht. (2) Des han e gmacht. (3) Des hab e gmacht. / Des han i gmacht. (4) Des hab i gmacht. (5) Des hab ich gmacht. / Des hab i gemacht. (6) Des hab ich gemacht. / Das hab ich gmacht. (7) Das hab ich gemacht. (8) Das habe ich gemacht. Sozialsymbole / Schibboleths der Sozialschichten Abb. Varietätenspektren / Varietätenregister der Sozialschichten im Dialekt-Standard Kontinuum im Vergleich zu Diglossie (nach Ammon 1995: 372). 20

21 6.2. Die Sprachsituation in Österreich Dialektgeographische Gliederung: (a) Bairisch-Österreichisch: - Mittelbairisch (Niederösterreich, Wien, Oberösterreich, Burgenland, Teile Salzburgs und der Steiermark), - Südbairisch (Tirol, Kärnten, Teile Salzburgs und der Steiermark); (b) Alemannisch ad (a) (Vorarlberg). Sprachschichten, z.b. im niederösterreichischen Weinviertel (vgl. Wiesinger 1988: 18-22) Heute Abend kommt mein Bruder nach Hause. (1) Basisdialekt: Heint af d Nocht kimmt mei n Bruider hoam. (2) Verkehrsdialekt: Heit auf d Nocht kummt mei n Bruader ham. (3) Umgangssprache: Heit åb nd kommt mei n Bruder z Haus. (4) Standardsprache: Heut åb nd kommt mein Bruder nåch Haus.!!! gesprochene Standardsprache vs. Hochlautung Die Wahl der Varietät ist sozial und situativ bedingt. Symbolwert der Varietät und sein Einfluss auf den Sprachgebrauch ad (b) Diglossie 21

22 6.3. Die Sprachsituation in der Schweiz Diglossie das Repertoire der Sprachgemeinschaft Typologien von Sprachgemeinschaften Charles Ferguson Diglossie bezeichnet eine relativ stabile Sprachsituation mit einem primären regionalen Dialekt, der L-Varietät (Low-Variety, d.h. niedere Varietät), und einer überlagernden Sprachvarietät, der H-Varietät (High-Variety, d.h. gehobene Varietät). Diese zwei sprachlich unterscheidbare Varietäten können auf alternative Situationstypen, Domänen bezogen werden. = funktionale Zweisprachigkeit Unterschiede in (a) Grammatik, (b) Lexikon und (c) Phonologie. Bilinguismus/Bilingualismus und Diglossie: (1) Diglossie und Bilinguismus (z.b. Schweiz) (2) Diglossie ohne Bilinguismus (z.b. herrschende Eliten) (3) Bilinguismus ohne Diglossie (die meisten Gesellschaften) (4) weder Bilinguismus noch Diglossie (?) 22

23 Kode-Wechsel (Code-switching) = angemessener situationsspezifischer Gebrauch von Varietäten / Sprachen John Gumperz (1) situationsabhängiger Wechsel (situational switching) - bedingt durch die Faktoren: (a) Ort bzw. soziales Umfeld (setting, z.b. Marktplatz), (b) Situation (situation, bestimmt durch interagierende Personen, z.b. Einkäufe von Frauen, politische Diskussionen von Männern), (c) Ereignis (event, bestimmt durch Themen, z.b. bei Einkäufen: Verhandlung der Preise, ein privater Schwatz). (2) situationsunabhängiger, stilistischer Wechsel (metaphorical switching, z.b. Dialektformen als Mittel der Vertraulichkeit (vgl. Schlieben-Lange 1991: 44-45). Bsp. für den bilingualen Kodewechsel: Mutter: Na, wie war s beim Fußbalspielen? Sohn: Wir haben gewonnen. Unsere Seite war ganz toll. Ich war der goalie. I stopped eigth goals. They were real hard ones. Was gibt s zu essen? Weiterentwicklung des Begriffs Diglossie (vgl. Dittmar 1997: ): Dinomie / Diethnie (z.b. die türkische Gemeinschaft in deutschen Großstädten) Mikrodiglossie: eine V in wenigen Domänen gebraucht; eine Regionalvarietät fehlt, H und L eindeutig funktional getrennt, L (Dialekte) sozial nicht differenziert. Makrodiglossie: H und L über viele Domänen gleich verteilt, durch eine Regionalvarietät begleitet, in funktional zweideutigen Texten überlappen sich, gemischtsprachliche Äußerungen in der Alltagskommunikation, L (Dialekte) sozial stratifiziert (Soziolekte). Breite Diglossie (vs. enge Diglossie): z.b. (a) hochgeschätzte (prestigebesetzte) Bestandteile des linguistischen Repertoires später im Unterricht erworben und für formale und öffentliche Situationen reserviert; (b) weniger hochgeschätzte Bestandteile als Erstsprache erworben, mit den hochgeschätzten sprachlich verwandt, in eher informellen und privaten Situationen verwendet, die doppelt überlappende Diglossie: (a) die ehemalige Kolonialsprache als offizielle Verkehrssprache, (b) eine einheimische Sprache die doppelt eingebettete Diglossie: (a) eine Prestigesprache (H, z.b. Hindi): (b) der lokale Dialekt (L): (ba) als Regionalsprache, (bb)gegenüber anderen einheimischen Sprachen die übergeordnete nationale Varietät. (aa) formaler akademischer Stil (ab) konversationeller Alltagsstil (ba) eine gehobene, feine Varietät (bb) eine grobe, ungebildete Varietät. 23

24 Stabile Diglossie: L-Varietät für die Kommunikation mit den Einheimischen verwendet, die H-Varietät für die Kommunikation mit den Fremden (z.b. die H- und L-Varietät des Norfolk- Island-Englischen). Instabile Diglossie: in einer Domäne wird z.b. der Gebrauch von L zugunsten von H aufgegeben (z.b. in der Diglossie Gascognisch-Standardfranzösisch). Polyglossie: eine bzw. mehrere H-Varietäten und eine bzw. mehrere L-Varietäten (z.b. das Varietätenrepertoire der einst in englischer Sprache erzogenen Chinesen in Malaysia). Gaetano Berruto (1995, vgl. Dittmar 1997: ): (1) Soziale Zweisprachigkeit: zwei elaborierte Kultursprachen ohne funktionale Unterordnung (z.b. Französisch und Englisch in der Sprachgemeinschaft von Montréal, Kanada) (2 4) mit hierarchischen Beziehungen zwischen den Kodes: (2) Diglossie (s.o.) (3) Dilalie: beträchtliche Unterschiede zwischen H und L, H auch in Alltagssituationen genutzt (z.b. Italien, Deutschland vgl. Bairisch vs. Plattdeutsch) (4) Bi- / Polydialektalität: eine Standardvarietät und diverse regionale und soziale Varietäten, alle V in der Alltagskonversation benutzt, strukturelle Ähnlichkeit von H und L verhindert den Aufstieg von L zu H (z.b. England, Frankreich). Kriterien: (1) Koexistenz von zwei Sprachen (im Sinne von Abstandssprachen und Ausbausprachen, d.h. Varietäten einer Sprache), (2) beträchtliche Unterschiede zwischen H und L, (3) Gebrauch beider Varietäten in Alltagskommunikation, (4) klare funktionale Differenzierung zwischen den beiden Varietäten, (5) Domänenüberlappung zwischen ihnen, (6) Standardisierung der L-Varietät, (7) soziale Markierung und/oder Stratifikation der L-Varietät, (8) Existenz eines Kontinuums von Varietäten zwischen H und L, (9) hohes Prestige der H-Varietät, (10) beide Varietäten sind in der primären Sozialisation einschlägig, (11) Möglichkeit, dass sich L-Varietät zu einer Alternative für H entwickelt, (12) Häufigkeit des Kodewechsels und des gemischtsprachlichen Diskurses, (13) Tradition, die L-Varietät auch literarisch zu nutzen Die Besonderheiten der Diglossie in der deutschsprachigen Schweiz (vgl. Ammon 1995: ): (1) Die verhältnismäßig große linguistische Distanz zwischen Dialekt und Standardvarietät (dem Schweizerhochdeutschen) 24

25 (2) Die verhältnismäßig große Ähnlichkeit der verschiedenen Dialekte untereinander. (3) Das strenge strukturelle Auseinanderhalten von Dialekt und Standardvarietät ( Dialekt- Purismus ) Ausnahme: Papiermundart in vorgefertigten Reden, sog. Großrats- / Bundeshausjuristendeutsch De Bundesrat het geschter in seyner Sitzung beschlosse, De Bundesrat het geschter i synere Sitzig bschlosse, Der Bundesrat hat gestern in seiner Sitzung beschlossen, (Dialekt) (Standard) vo de Ergäbnis vo dere Vernäämlassung vo de Ergäbnis vo dere Vernäämlassig von den Ergebnissen dieser Vernehmlassung in zustimmendem Sinn Kenntnis z nää. i zuestimmendem Sinn Kenntnis z nää. in zustimmendem Sinn Kenntnis zu nehmen. (4) Die ziemlich konsequente funktionale Trennung von Dialekt und Standardvarietät nach ihrem Gebrauch in den Domänen (v.a. monovarietätische Domänen; mediale Diglossie: mündlich/schriftlich) (5) Die durchgängige Verwendung des Dialekts in allen Sozialschichten der Bevölkerung. (6) Die Verwendung des Dialekts auch in gewissen öffentlichen Domänen (Schulunterricht, v.a. in der Sekundarstufe; Seminare an den Hochschulen; Kantonsparlamente, bestimmte Radio- und Fernsehsendungen, Kirchen). (7) Die Verwendung des Dialekts für Gesprächsthemen jeglicher Art (Ausbaudialekt). (8) Die weitgehende Erhaltung der Unterschiede zwischen den verschiedenen Dialekten und das Fehlen eines einheitlichen, überregionalen Schwyzertütsch. (Aber: Züritütsch.) (9) Die Rolle des Dialekts als Nationalsymbol und seine Bewertung als Nationalsprache (vgl. Gegenargumente). (10) Die verbreitete Vorstellung von der Fremdsprachlichkeit oder zumindest Exonormativität der Standardvarietät Zusammenfassung: Dialekte nach ihrer Geltung (vgl. Dittmar 1997: 185): (1) Dialekt als Relikt; (2) Dialekt als soziales Symbol; (3) Dialekt als Hauptvarietät. 25

26 (7) DIE STANDARDVARIETÄT Hauptkriterium: normative Korrektheit 7.1. Sprachnorm (soziale) Normen: Festsetzungen zur Regulierung menschlichen Handelns im gesellschaftlichen Leben. (1) statuierte Normen (Normschöpfung oder Institutionalisierung), (2) subsistente Normen. Sprachnormen = explizite Festsetzungen und normative Erwartungen, die auf die Bildung, Anwendung und Verwendungsabsicht sprachlicher Einheiten bezogen sind (vgl. Gloy 1980: 364). Ein bestimmter... Inhalt und die Form seiner Äußerung sind nach dem Willen einer Instanz A für einen Personenkreis B unter den Situationsbedingungen C in Bezug auf einen Zweck D mit der Begründung E eine Norm, d.h. sie sind erlaubt, geboten oder verboten (vgl. Gloy 1987: 121, zit. nach Dittmar 1997: ). Sprachnormen i.w.s. / situative Normen / soziolinguistische Normen / Kommunikationsnormen = Erwartungshaltung gegenüber bestimmten Formen des Sprachverhaltens, die in einer gegebenen Kommunikationssituation bzw. gegenüber einem bestimmten Gesprächspartner als angemessen gelten (Linke u.a. 1994: 309). Beispiele: (a) die Konversationsmaximen der Quantität, Qualität, Relation und Modalität von H. P. Grice (vgl. Linke u.a. 1994: ), (b) Regelungen des Sprecherwechsels (vgl. Linke u.a. 1994: ), (c) Textsortennormen (Linke u.a. 1994: , vgl. Bsp. in der Deutschen Grammatik von U. Engel). Sprachnormen i.e.s. / linguistische (grammatische und stilistische) Sprachnormen Differenzierung der Normen nach Adressaten (a) nach Alter ( ein altkluges Kind ), (b) nach Geschlecht ( die spricht so maskulin ), (c) nach sozialer Position ( der redet wie n Studierter ), (d) nach Funktionsbereichen (unterschiedliche Fachsprachen), (e) regional verbreitete Normen (Dialekte) (f) Sprachnormierungen auf nationaler Ebene (Schriftreform, Einführung einer offiziellen Mehrsprachigkeit u.a., vgl. Gloy 1980: 366). Institutionalisierung (Legalisierung) Legitimierung der Normen Legitimationskriterien für Sprachnormen (vgl. Gloy 1980: ): (a) der Sprachgebrauch kultureller Autoritäten; (b) historisch gewachsene sprachliche Erscheinungen (sog. genetische Normauffassung); (c) regionale Reichweite; 26

27 (d) die integrierende Leistung sprachlicher Erscheinungen, die zur nationalen Einheit beitragen; (e) Zweckmäßigkeit in Bezug auf Verständlichkeit (sog. funktionale Normauffassung); (f) der tatsächliche Sprachgebrauch jedermanns (Normauffassung des bürgerlichen Liberalismus ); (g) die größere Auftretenshäufigkeit einer Variante gegenüber anderen Varianten; (h) die Strukturgemäßheit einer sprachlichen Erscheinung im Sprachsystem; (i) die soziale (insbesondere Situations-)Angemessenheit; (j) die Adäquatheit der Umsetzung von Kommunikationsintentionen (sog. funktionale Normauffassung); (k) die Angemessenheit des Gegenstandsbezugs, die Sicherung gesellschaftlich etablierter Deutungsschemata; (l) die kognitiven und/oder emotionalen Konsequenzen bestimmter Sprachverwendungen (als Grundlage der Intelligenz und/oder der Sittlichkeit eines Menschen). Soziale Funktionen der Normen (Ursachen, Zwecke, Folgen) Positive und negative Aspekte der Normierung Normen und Wertungen (Internalisierung der Normen / Selbstkontrolle; Selbst- und Fremdeinschätzung: (Über- od. Unterbewertung, covert prestige, Peter Trudgill) 7.2. Die Standardvarietät und der Prozess der Standardisierung Merkmale der Standardvarietät (vgl. Dittmar 1997: 201) Kriterien für die Bestimmung des Standardisierungsgrads (vgl. Garvin 1964: 522, zit. nach Dittmar 1997: ): (1) linguistischen Eigenschaften; (2) Funktionen in der Sprachgemeinschaft (einigende F., separierende F., Prestigefunktion, Korrektheitsnormen; (3) die Einstellungen der Sprachgemeinschaft (Sprachtreue, Sprachstolz, Normbewusstsein). Der Prozess der Standardisierung (vgl. Haugen 1972: 110, zit. nach Dittmar 1997: ): (a) Selektion, (b) Kodifizierung, (c) Ausbau der Funktionen, (d) Übernahme durch die Gemeinschaft (vgl. Haugen 1972: 110, zit. nach Dittmar 1997: ): Soziale Kräfte, die bei der Festlegung der Standardvarietät mitwirken (vgl. Ammon 1995: 73-82): (a) Modellsprecher/Modellschreiber, (b) Kodifizierer, 27

28 (c) Sprachexperten, (d) Normautoritäten. (indirekt:) die ganze Sprachgemeinschaft Rolle der staatlichen Instanzen Die Standard- bzw. Nationalvarietäten des Deutschen Amtssprachregion des Deutschen Deutsch als staatliche Amtssprache: (1) auf nationaler Ebene (a) solo-offiziell: in der BRD, in Österreich und Liechtenstein, (b) ko-offiziell: in der Schweiz, in Luxemburg; (2) auf regionaler Ebene als regionale Amtssprache: in Belgien, in der Provinz Bozen-Südtirol in Italien. Muttersprachregion des Deutschen Sprachinseln (z.b. die Banater Schwaben und Siebenbürger Sachsen in Rumänien, die Mennoniten in Kanada, Mexiko, Paraguay u.a., die Donauschwaben in Ungarn (vgl. Ammon 1995: 13-14, Löffler 1994: 72-76). deutschsprachige Länder (die BRD, Österreich, die Schweiz, Liechtenstein). Zentrum einer Sprache = eine Nation oder ein Staat mit einer spezifisch ausgeformten Standardvarietät dieser Sprache. Deutsch als plurizentrische Sprache (Tschechisch als unizentrische Sprache) sprachliche Variablen (vs. Konstanten) und Varianten onomasiologische Variable: APRIKOSE: Aprikose (in Deutschland und in der Schweiz) Marille (in Österreich). semasiologische Variable: STEIGERUNG: Steigerung (in Deutschland und in Österreich) 1. Steigerung ; 2. Versteigerung (in der Schweiz). Varietät als sprachliches System (1) verfügt über wenigstens eine für sie spezifische Variante oder (2) weist zumindest eine spezifische Kombination von Varianten auf. nationale Varietät / Nationalvarietät = eine Standardvarietät, die mindestens eine der beiden folgenden Bedingungen erfüllt: sie enthält (1) spezifische nationale Varianten oder (2) für eine Nation spezifische Kombinationen von (auch unspezifischen) nationalen Varianten spezifische Varianten = Austriazismen (A), Helvetismen (H), Teutonismen (T) 28

29 österreichische Varietät (Österreich + Südtirol): Kriterium (1) - Marille schweizerische Varietät (Schweiz + Liechtenstein): Kriterium (1) - Versteigerung deutsche Varietät (BRD + Luxemburg + Ostbelgien): Kriterium (2) Aprikose + Steigerung!!! Benennungen für Sachspezifika einer Nation, z.b. Eisbein mit Sauerkraut (Deutschland) oder Powidltascherln (Österreich) = Konstanten. Zentren einer Sprache (1) nach der Art der Kodifizierung: Vollzentren und Halbzentren (2) nach der Herkunft der Modelltexte: endonormative und exonormative Zentren Literatur: Ammon, Ulrich (1995): Die deutsche Sprache in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Das Problem der nationalen Varietäten. Berlin; New York: de Gruyter. Ammon, Ulrich u.a. (2004): Variantenwörterbuch des Deutschen. Die Standardsprache in Österreich, der Schweiz und Deutschland sowie in Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol. Berlin; New York: de Gruyter. Ebner, Jakob (1998): Wie sagt man in Österreich? Wörterbuch des Österreichischen Deutsch. 3., vollst. überarb. Aufl. Mannheim; Leipzig; Wien; Zürich: Dudenverlag. Meyer, Kurt (1989): Wie sagt man in der Schweiz? Wörterbuch der schweizerischen Besonderheiten. Mannheim; Wien; Zürich: Dudenverlag. Österreichisches Wörterbuch. 39., neu bearb. Aufl. Wien: öbv,

30 (8) SOZIOLEKTE Begriffsbestimmung außersprachliche Faktoren der Gruppenbildung Funktion der Gruppensprachen vertikale Bewertungsdimension ( besser/schlechter als ) 1. Soziolekt = Varietät 2. Soziolekt = Varietät sozialer (nicht primär geographisch bestimmter) Gruppen 2.1. Schichtenspezifische Varietät (ggf. mit negativen Konnotationen) 2.2. Varietät anderer sozialer Gruppen als Schicht: Sondersprache Sondersprache i.w.s.: auch geschlechts- und altersspezifische Varietäten Sondersprache i.e.s.: (a) nicht geschlechtsspezifische Varietäten (liegen quer zur diastratischen / diatopischen Variation) (b) nicht altersspezifische Varietäten (wie bei (a)) (c) nicht Fachsprachen (d) verschiedene Kombinationen von (a), (b) (c) Sondersprache im engsten Sinne: Anti- / Kontra-Sprache = Geheimsprache (1) Soziolekt = Varietät z.b. H. Gross: Dialekt, Schichtensprache/Kode, Fachsprache/Berufssprache, Sondersprache, ideologische Sprache, Frauen- und Männersprache, Jugend- und Generationensprache (vgl. Gross 1998: 167). (2) Soziolekt / Gruppensprache = Varietät sozialer (nicht primär geographisch bestimmter) Gruppen. z.b. N. Dittmar: Schichtgruppen Statusgruppen: Standes-, Berufs-, Fach- und Gruppenvarietäten (i. e. S.) als Sondersprachen. (2.1.) Schichtenspezifische Varietät (der elaborierte und restringierte Kode). (2.2.) Varietät einer anderen sozialen Gruppe als Schicht (auch: Sondersprache). Soziolekt (auch: Gruppensprache) = Bezeichnung einer Varietät, die für eine sozial definierte Gruppe charakteristisch ist (vgl. Bußmann 1990: 692). Soziolekt = Gruppensprache. Konventioneller, für eine Gruppe von Individuen einer Sprachgemeinschaft charakteristischer Gebrauch des überindividuellen Sprachsystems (langue); phonetisch die Gesamtheit aller Merkmale, die ein Individuum als zugehörig zu einer sozialen Gruppe erkennen lassen. Vor allem lexikalisch spezifizierter Sprachbesitz einer Gruppe, soweit 30

31 die Gruppenbildung nicht primär geographisch bedingt ist (Schülersprache, Studentensprache, Berufs- und Fachsprachen, Jugendsprache, Sportjargon, Jägersprache usw., vgl. Lewandowski 1994: ). (2.2.1.) Sondersprachen im weiteren Sinne = alle von der Standardsprache abweichenden Sprachvarietäten, wie sie von sozial-, geschlechts-, altersspezifisch bedingten, berufs- und fachwissenschaftlich begründeten Sondergruppierungen herrühren; alle Berufs-, Fach-, Standesund Sondersprachen (vgl. Bußmann 1990: 690). Sondersprachen i.w.s. = alle sprachlichen Sonderformen, die gruppenspezifischen, berufs- und fachspezifischen sowie altersspezifischen Sprachvarietäten (vgl. Lewandowski 1994: 975). Soziolekt = eine grammatisch-lexikalisch-intonatorische Varietät als sprachliches Erkennungssymbol einer nach sozialen, beruflichen, fachlichen, status- und ansehensbedingten Merkmalen gekennzeichneter Gruppe (vgl. Löffler 1994: 126). v.a. Sonderwortschatz (Jäger, Fischer, Bergleute, Weinbauern, Drucker, Studenten, Bettler und Gauner, vgl. Bußmann 1990: 690). Untergliederung der Sondersprachen i.w.s.: (a) sozialgebundene Sondersprachen: Gruppen-, Standes- oder Berufssprachen / -varietäten; (b) sachgebundene Sondersprachen: Fachsprachen (Funktiolekte) Z.B. brünstig in der Gemeinsprache = in der Fachsprache des Bauern: läufig (Kuh), bockig (Ziege, Schaf), rüsslig (Schwein), rossig (Pferd), streichig (Hündin), die Katze rammelt. Fließende Übergänge zwischen Sondersprachen und Fachsprachen: z.b. militärische Fachsprache vs. Soldatensprache(n) (traditionelle Soldatensprachen, Bundessoldatendeutsch), vgl. Blindgänger ursprünglich nicht explodierte Granate, dann: (salopp:) Versager; Gulaschkanone Feldküche (vgl. König 1991: 133). Die Standessprache = die Gesamtheit der technischen Termini und Formeln eines bestimmten Berufs (O. Jespersen); der auf einen bestimmten Sachbereich bezogene Wortschatz, der je nach dem Beruf mit einem bestimmten Kollektiv (einer bestimmten Gruppierung) zusammenhängt (A. Dauzat). z.b. Jägersprache: die Löffel = die Ohren des Hasen, der Spiegel = der hintere weiße Fleck des Rehs, die Läufe = seine Beine, der Schweiß = sein Blut. Handout viz až s. 38 (2.2.2.) Sondersprachen im engeren Sinne = Varietäten der nicht berufsbedingten Gruppen (a) Transitorische Soziolekte = altersspezifische Varietäten (b) Temporäre Soziolekte = Sprachen von Hobby-, Sport-, Freizeitgemeinschaften u.a. (c) Habituelle Soziolekte = Varietäten dauernder gesellschaftlicher Gruppierungen: (ca) geschlechtsspezifische Varietäten: Frauensprache und Männersprache, (cb) Sondersprachen (im engsten Sinne), d.h. Varietäten dauernder Sondergemeinschaften / Außenseitergruppierungen (= ) 31

32 Vgl.: Jargon (fr. unverständliches Gemurmel, vgl. Bußmann 1990: 360) 1) Gesamtheit der Wörter und Wendungen, mit welchen Menschen, die eine gemeinsame berufliche oder außerberufliche Betätigung ausüben, die gewöhnlichen Ausdrücke ersetzen. Funktion: a) das Gefühl der Zugehörigkeit zu einer sozialen Gruppe, b) eine gewisse Absonderung zu den übrigen Teilen der Gesellschaft (nicht Abschließung nach außen, vgl. Domaschnew 1987: 313). 2) Sondersprache bestimmter sozialer Gruppen als Kunst- oder Zwecksprache, die der Abschirmung nach außen ( Eingeweihte ) und der Bindung bzw. Kohäsion nach innen dient. (a) Sonderwortschatz sozialer Gruppen als Ausdruck einer Sonder- oder Subkultur, (b) Fachwortschatz bestimmter Berufe und Berufsgruppen im Sinne eines Fachjargons (vgl. Lewandowski 1994: 502). 3) (a) der Wortschatz einer bestimmten sozialen Gruppe oder einer Berufsgruppe bzw. die Verwendungsweisen des Wortschatzes durch diese Gruppen (vgl. Čermák 1994: 242) (b) durch einen speziellen gruppen- oder fachspezifischen Wortschatz gekennzeichnete Sprachform, der es an Allgemeinverständlichkeit mangelt (vgl. Bußmann 1990: 360). (c) sozial bedingte Sondersprachen, die durch auffällige Bezeichnungen für alltägliche Dinge, bildliche Ausdrucksweise, emotional gefärbte oder spielerische Verwendung des standardsprachlichen Wortschatzes gekennzeichnet sind (vgl. Bußmann 1990: ). Slang = der spezielle und gewöhnlich nicht offizielle Wortschatz v.a. einer Berufs- oder Interessengruppe bzw. die Verwendungsweisen des Wortschatzes, die diese Gruppe charakterisieren (vgl. Čermák 1994: 230). gruppenspezifische Routinesprache (vgl. Dittmar 1997: 221). ein in einer bestimmten sozialen Gruppe gemeinsamer Wortschatz für diejenigen Dinge, zu denen die Gruppe in einem emotionalen Verhältnis steht (vgl. Lewandowski 1994: 973). (i.e.s.:) der spezifische Wortschatz großstädtischer Jugend (i.w.s.:) unkonventionelle Sprache mit neuer, lebendig-vitaler und kraftvoll-farbiger, manchmal exzentrisch-humorvoller Wortprägung bzw. Bedeutungsverleihung und Metaphorik (Lewandowski 1994: 973), Sprache im Entstehen, experimentelle gesprochene Sprache, die instabil und auf semantische, v.a. konnotative Veränderung der lexikalischen Einheiten konzentriert ist (vgl. Dittmar 1997: 220). Vgl. Hubáček (1981: 11-16). (a) berufsspezifische Soziolekte (Funktion des Wortschatzes: Ausdrucksökonomie, Eindeutigkeit) (b) Soziolekte verschiedener Interessengruppen wie der Studenten, Soldaten, Sportler, Kellner, Jäger (Funktion: Sprachspiel) (c) Argot als Soziolekt der gesellschaftlich isolierten Gruppen. Slang 1. = b 2. = a + b + c 32

33 (2.2.2.a) ALTERSSPEZIFISCHE VARIETÄTEN (Gerontolekte, transitorische Soziolekte) soziales Alter (1) Kindersprache (2) Schüler- und Jugendsprache (3) Erwachsenensprache (4) Seniorensprache (Ad 3) Merkmale der Jugendsprache: - Kreativität, - farbige Metaphern, Redensarten, Hyperbolisierung (etw. haut längst keinen Piraten mehr vom Holzbein), - Anglo-Amerikanismen (cooles feeling), - besondere Bezeichnungen für Personen (Tussis, Schnecken), besondere Ausdrücke in jugendlich dominierten Sachbereichen wie Popmusik, - eine Fülle von Partikeln, Empfindungs- und Emphasewörtern, Pausenfüllern (wau, eh), - häufiger Gebrauch von Schablonen (Stereotypen), - besondere Realisierung bestimmter Sprechhandlungen (Grüßen, Ablehnen, Drohen, Bewundern, Staunen u.a., - Stil-Bastelei / Bricolage (vgl. Lewandowski 1994: ; Neuland 2003). Vgl. Slang = der gruppenspezifische, burschikose, über-expressive und zugleich emotional unterkühlte Wortschatz großstädtischer Jugend, in dem die Bereiche Geld, Mädchen, Sexualität, Musik, Polizei, Angst, Drogen und Tod besondere Metaphorik zeigen (vgl. Lewandowski 1994: ). Vgl. Studentensprache: eine Mischung aus Fach-, Wissenschafts-, Berufs- und Jugendsprache; Akü-Sprache (Abkürzungen wie Info, Assi, Prof) Bewertung: Sprachverarmung vs. Sprachvirtuosität Kontrasprache vs. solidarisierende Sprache der sog. Peer-Groups (identitätsstiftende Funktion) Jugendsprache(n) / Sprachstile der Jugendlichen Sprache der Massenmedien (Musik, Mode und Freizeitbeschäftigung) Standardsprache Beispiel (Quelle: Jugend und Schule: Junge Welten, Berliner Zeitung ): ALI & Babsi erklären die Welt HEUTE: Was bedeutet eigentlich Servilität? Babsi: Diese wohl klingende Lautfolge ist ein Begriff, der aus dem Lateinischen stammt - der Sprache des antiken Roms, Sprache der Denker, Sprache, die ich liebe, lingua, qua amo. 33

34 Servilität bezeichnet ein gewisses Verhalten. Benimmt sich eine Person auffallend kriecherisch oder unterwürfig, so bezeichnet man sie als servil. Es ist eine Art Selbsterniedrigung damit verbunden, die der Mensch, der sich servil verhält, freiwillig in Kauf nimmt. Er stellt sich einer anderen Person wie ein Knecht zur Verfügung und gibt viel - wenn nicht alles - von seiner Eigenständigkeit auf. Nicht immer muss er dieses Verhalten jedoch aus einem inneren Drang heraus erfüllen, oftmals kann er auch bewusst so handeln, um etwas Bestimmtes mit seinem Verhalten zu erreichen. Ali: Yo Babsen, hör endlich auf, so rumzunietzschen! Das ist doch alles ganz easy abgecheckt, da gibt's nullinger Probleme beim Erklären: Wenn dieser Honk, der in der Schule neben mir sitzt, einfach keine street-tauglichen Props bekommt, dann kommt er zu mir an und will, dass ich sein Image ein bisschen aufpoliere. Ich soll dann diesen Plastikgangster in einen Turboburner umswitchen. Ey, allein wenn die Pussylette in meiner Nähe ist, braucht er schon keine Angst mehr vor Fameverlust zu haben, denn in meinem Glanz sehen alle gut aus. Aber damit ich halt auf ihn klarkomme, ist der Junge endnett zu mir und labert alles nach, was ich rülpse. Der würde sich sogar meine Popelteppiche, in die ich meinen Schnupfen verfrachte, zu Hause an die Wand hängen. Alder, was geht? So kommt der nie zu ordentlichen Props auf der Straße des Lebens. Mannomann, ich bin ja ein richtiger Philosoph, was meinst du Babsen? (Laura Wurth, 17 Jahre) (Ad 4) Seniorensprache Grundfragen der gerontologischen Linguistik: Kommunikationssituationen im Alter, Modelle altersspezifischer Kommunikation, sprachliche und kommunikative Altersmerkmale (in mündlicher sowie schriftlicher Kommunikation), interaktive Konstruktion vom Alter im Gespräch, Einfluss von Stereotypen auf die Kommunikation mit Älteren, patronisierende Kommunikation in Pflegekontexten, pathologische altersbezogene Veränderungen in Sprache und Kommunikation, Kommunikation über Alte. Vgl. Fiehler, Reinhard / Thimm, Caja (Hrsg.) (2003): Sprache und Kommunikation im Alter. Radolfzell: Verlag für Gesprächsforschung. Zugänglich auch unter WWW: < (2.2.2.c) GESCHLECHTSSPEZIFISCHE VARIETÄTEN (Genderlekte / MW-Lekte / fm- Varietäten) 1. Unterschiede zwischen dem weiblichen und dem männlichen Kommunikations-verhalten (vgl. Linke u.a. 1994: ). (a) Phonetik (Stimme, Aussprache, Intonation) (b) Wortwahl und Lexikon (c) Satzbau (d) Interaktions- und Gesprächsverhalten 2. Interpretation des geschlechtsspezifischen Sprachverhaltens (1) defizitäre Interpretation: Frauensprache als Sprache der Unterprivilegierten (2) geschlechtsspezifisch unterschiedliche Umwelt- bzw. Situationsinterpretation: Frauensprache als Sprache der Nähe (vs. Sprache der Distanz ) 34

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