Die postmenopausale Osteoporose. Entstehung, Diagnostik und Therapie
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- Rudolph Bieber
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1 Die postmenopausale Osteoporose Entstehung, Diagnostik und Therapie
2 Agenda Definition Epidemiologie, Kosten und Folgen Risikofaktoren und Symptome Diagnostik Therapie Adhärenz
3 Agenda Definition Epidemiologie, Kosten und Folgen Risikofaktoren und Symptome Diagnostik Therapie Adhärenz
4 Definition der Osteoporose Systemische Skeletterkrankung, charakterisiert durch niedrige Knochenmasse mikroarchitektonische Verschlechterung des Knochengewebes konsekutiver Anstieg der Knochenfragilität Neigung zu Frakturen Manifeste Osteoporose Es sind bereits eine oder mehrere Frakturen als Folge der Osteoporose aufgetreten Modifiziert nach DVO Leitlinie 2014;
5 Das menschliche Skelett besteht aus kortikalem und trabekulärem Knochen Das menschliche Skelett ist ein dynamisches Organ bestehend aus über 200 Knochen mit mechanischen, protektiven und metabolischen Funktionen Es besteht aus zwei Knochentypen: - Kortikaler Knochen: Dichte äußere Hülle (~ 80% der gesamten Skelettmasse) - Trabekulärer Knochen: Netzwerk von Knochenbälkchen innerhalb der kortikalen Schale (~ 20% der gesamten Skelettmasse) Wirbelkörper Havers sches System Femur Trabekulärer Knochen Kortikaler Knochen Periosteum Adaptiert nach Dempster DW. Primer on the Metabolic Bone Diseases and Disorders of Mineral Metabolism. 6.Auflage 2006:7-11.
6 Kortikaler Knochen Dichte, äußere Hülle des Knochens; bestimmt die Knochenform 80% der Skelettmasse Hauptfunktionen - Verleiht biomechanische Stärke - Ansatzstelle für Sehnen und Muskeln - Schutz vor größeren Traumen Umsatzrate: 2-3% pro Jahr Dempster DW. Primer on the Metabolic Bone Diseases and Disorders of Mineral Metabolism. 6.Auflage 2006:7-11.
7 Trabekulärer Knochen Ein schwammartiges Netzwerk zarter Knochenbälkchen (Trabekel) 20% der Skelettmasse Hauptfunktionen - Mineralstoffwechsel - Stärke und Elastizität Höhere Umsatzrate als beim kortikalen Knochen Dempster DW. Primer on the Metabolic Bone Diseases and Disorders of Mineral Metabolism. 6.Auflage 2006: 7-11; Bild mit freundlicher Genehmigung von A. Boyde
8 Agenda Definition Epidemiologie, Kosten und Folgen Risikofaktoren und Symptome Diagnostik Therapie Adhärenz
9 Osteoporose eine unterschätzte und zunehmende Volkskrankheit 6,3 Millionen Osteoporose-Patienten 2009 in Deutschland 1 24% (5,2 Millionen) aller Frauen über 50 und 6% (1,1 Millionen) aller Männer über 50 sind betroffen 1 1 von 3 postmenopausalen Frauen und 1 von 5 Männern über 50 Jahre werden im Verlauf ihres restlichen Lebens eine Osteoporoseassoziierte Fraktur erleiden 2 Innerhalb von vier Jahre wird mehr als die Hälfte der betroffenen Personen eine Fraktur erleiden 1 1. Hadji P et al. Dtsch Arztebl Int 2013; 110(4): DOI: /arztebl Pollähne W, et al. Wien Med Wochenschr 2007; 157/23-24:
10 Osteoporose eine unterschätzte und zunehmende Volkskrankheit Krebserkrankungen 2 (2002) 18,1 Ischämische Herzerkrankungen 2 (2002) 6,2 Typ-2-Diabetes 2 (2002) 6,3 Osteoporose 1 (2003) 4,5 5,4 (incl. Langzeitpflege) 1. Häussler B, et al. Osteoporos Int 2007;18: Epub 2006 Sep Statistisches Bundesamt 2008
11 Kosten der Osteoporose in Deutschland: 5,4 Milliarden (2003) Millionen % aller Kosten stationär % Rehabilitation 233 4% ambulant 232 4% Medikamente % physikalische Therapie 169 3% Hilfsmittel 73 1% Pflege % % Häussler B, et al. Osteoporos Int 2007;18: Epub 2006 Sep 19
12 Hüftfrakturen haben die höchste klinische, soziale und ökonomische Relevanz aller osteoporotischen Frakturen 1,2 Jeder 5. Patient > 75 Jahren stirbt laut DVO im 1. Jahr nach einem schweren Hüftbruch an den Folgen 4 > 50% der vorher mobilen Patienten mit Z.n. Hüftfraktur können nach 1 Jahr noch nicht ohne Hilfe gehen 3 1. Cole ZA et al. Current Rheumatology Reports 2008;10: Burge R et al. J Bone Min Res 2007;22: Keene GS et al. BMJ 1993;307: Siggelkow H; Osteoporose: Die zu selten erkannte Volkskrankheit: Pharmazeutische Zeitung , Zugriff September 2015
13 Patienten haben nach einer Hüftfraktur eine geringere Lebensqualität % der Patienten Patienten Erfahrungswerte 1 Jahr nach der Hüftfraktur 0 Schwierigkeiten bei Alltagstätigkeiten* * z.b. Einkaufen, Autofahren Unfähigkeit zum Selbstständigem Gehen Pflegeheim Cooper C. Am J Med 1997;103:12S-19S
14 Mortalitätsrate bei 78-jährigen Frauen nach Wirbelkörper- oder Hüft-Fraktur Mortalität (Rate/1000) Population Hüftfraktur Wirbelsäulenfraktur Zeit nach der Fraktur (Jahre) Kanis JA, et al. Osteoporos Int 2004; 15:
15 Mortalitätsrate bei 78-jährigen Frauen nach Wirbelkörper- oder Hüft-Fraktur 10-Jahres Risiko einer Hüftfraktur (%) 10-Jahres Risiko einer Hüftfraktur bei Frauen unter Berücksichtigung von BMD und Alter 20 Alter (Jahre) Oberschenkelhals T-score (SD) Kanis JA, et al. Osteoporos Int 2001;12: Kanis JA, et al. Osteoporos Int 2001;12: Kanis JA, et al. Osteoporos Int 2005;16:
16 Agenda Definition Epidemiologie, Kosten und Folgen Risikofaktoren und Symptome Diagnostik Therapie Adhärenz
17 Risikofaktoren für osteoporotische Frakturen I Allgemein Lebensalter Geschlecht Wirbelkörperfrakturen Nichtvertebrale Frakturen nach dem 50. Lebensjahr Proximale Femurfraktur bei Vater oder Mutter Multiple intrinsische Stürze Immobilität Verminderte Handgriffstärke Nikotinkonsum und chronisch obstruktive Atemwegserkrankung Untergewicht Kalzium-/Vitamin D Mangel Homozystein, Folsäure und Vitamin B12 Mangel hs-crp Hyponatriämie Kadmium Modifiziert nach DVO Leitlinie 2014;
18 Risikofaktoren für osteoporotische Frakturen II Risiken durch spezielle Grunderkrankungen Cushing Syndrom Primärer Hyperparathyreoidismus Wachstumshormonmangel bei Hypophyseninsuffizienz Subklinische und manifeste Hyperthyreose Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2 Rheumatoide Arthritis Spondylitis ankylosans Billroth II Magenresektion oder Gastrektomie Epilepsie und Antiepileptika Herzinsuffizienz Zöliakie Monoklonale Gammopathie unklarer Signifikanz Modifiziert nach DVO Leitlinie 2014;
19 Risikofaktoren für osteoporotische Frakturen III Risiken durch eine medikamentöse Therapie Antiandrogene Therapie, männlicher Hypogonadismus anderer Ursache Aromatasehemmer Glukokortikoide Therapie mit Thiazolidindionen Medikamente, die Stürze begünstigen Depression/Antidepressiva Protonenpumpenhemmer Schleifendiuretika Modifiziert nach DVO Leitlinie 2014;
20 Symptome und Folgen der Osteoporose Osteoporose ist eine stille Erkrankung. Sie bleibt oft lange unentdeckt und unbehandelt. Symptome bei fortgeschrittener Erkrankung Knochenbrüche bei normaler Alltagsbelastung Beim Bücken oder Heben Bei Stürzen aus Standhöhe Akute, später chronische Rückenschmerzen Kyphosierung ( Witwenbuckel ) Osteoporosebauch Abnahme der Körpergröße Hautfalten am Rücken ( Tannenbaumphänomen )
21 Tannenbaumphänomen
22 Agenda Definition Epidemiologie, Kosten und Folgen Risikofaktoren und Symptome Diagnostik Therapie Adhärenz
23 DVO Leitlinie Neuerungen Primärprophylaxe: Calciumzufuhr: maximal mg/tag (früher 1500 mg/tag), mit Ausnahmen wie etwa bei primärem Hyperparathyreoidismus, Nierensteinen und aktiven granulomatösen Erkrankungen wie Sarkoidose. Sonnenlichtexposition: optimale Dauer "unklar" (früher: mind. 30 min täglich). Vitamin D: bei hohem Sturz-/Frakturrisiko tägl. orale IE. Indikation zur Basisdiagnostik: Weiterhin ein 10-Jahres-Frakturrisiko über 20% für Wk- und Hüftfrakturen. Zusätzlich weitere Risikofaktoren wie Diabetes mellitus Typ 2, COPD, Herzinsuffizienz, Zöliakie, monoklonale Gammopathie unklarer Signifikanz und Spondylosis ankylosans. Indikation für medikamentöse Therapie: Weiterhin abhängig von Alter, Geschlecht, BMD T-Score und klinischen Frakturrisikofaktoren. Neu: bei oraler höherdosierter Glukokortikoidtherapie länger als 3 Monate, individuell auch bei T-Score > -1,5. Spezifische Therapie der postmenopausalen Osteoporose: Neu: Denosumab und Bazedoxifen in Deutschland nicht mehr im Handel; Modifiziert nach DVO Leitlinie 2014;
24 Empfehlung für Basisdiagnostik (Übersicht) Geschätztes 10-Jahres-Risiko für radiographische WK-Frakturen und proximale Femurfrakturen >20% oder bei unmittelbaren therapeutischen oder diagnostischen Konsequenzen, sofern Risiko aktuell bestehend oder vor weniger als Monaten beendet WK: Wirbelkörper Basisdiagnostik Risikofaktoren oder WK-Fraktur Nichtvertebrale Fraktur Postmenopausale Frauen Männer 60 Jahre Risikofaktoren Frauen 60 Jahre Männer 70 Jahre generell Frauen 70 Jahre Männer 80 Jahre Modifiziert nach DVO Leitlinie 2014;
25 Basisdiagnostik bei erhöhtem Frakturrisiko I 1. Anamnese und klinischer Befund Welche Risikofaktoren liegen vor? Leidet der Patient unter Schmerzen? Untersuchung von Muskelkraft und Koordination (z.b. durch Timed up and go - oder chair rising -Test in Kombination mit dem Tandemstand-Test) Messung der Körpergröße und des Gewichts 2. Messung der Knochendichte (Osteodensitometrie) 3. Trabecular Bone Score 4. ggf. Röntgenaufnahme der Wirbelsäule Modifiziert nach DVO Leitlinie 2014;
26 Basisdiagnostik bei erhöhtem Frakturrisiko II 5. Laboruntersuchungen: BSG/CRP, Blutbild, TSH, Calcium, Phosphat, alkalische Phosphatase, Gamma-GT, Serum-Eiweiß-Elektrophorese, Kreatinin-Clearance ggf. Testosteron bei Männern, ggf. 25-OH-Vitamin D in Einzelfällen, ggf. Knochenumbaumarker in Einzelfällen) 6. Ggf. andere bildgebende Verfahren (CT, MRT, Szintigraphie), Knochenbiopsie WICHTIG: Abklärung und Therapie sekundärer Ursachen! Modifiziert nach DVO Leitlinie 2014;
27 Basisdiagnostik bei erhöhtem Frakturrisiko III Anamnese, klinischer Befund WK-Frakturen? Lokalisation und Intensität Fraktur-bedingter Schmerzen/funktioneller Einschränkungen Sekundäre Osteoporose oder Malignom? Beurteilung von Muskelkraft/ Koordination bei Patienten 70 Jahre bzw. mit Anhaltspunkten für Einschränkung, ggf. geriatrisches Assessment Osteodensitometrie Optimierung der Frakturrisikobeurteilung/ Prüfung der Indikation für medikamentöse Therapie Standardverfahren DXA (LWS, Gesamtfemur, Femurhals) Labor Risikofaktoren/ sekundärer Osteoporosen? differentialdiagnostisch in Frage kommende andere Osteopathien? Kontraindikationen für medikamentöse Therapie? Ggf. Röntgen/andere Bildgebung WK-Frakturen (bei klinischen Hinweisen)? Cave: Frische WK-Einbrüche in Frühphase oft röntgenologisch nicht eindeutig nachweisbar (B). Modifiziert nach DVO Leitlinie 2014;
28 Diagnose der Osteoporose über eine DXA-Messung: WHO Definition T-score DXA: Dual Energy X-ray Absorptiometry Messung der Knochendichte (BMD) von typischerweise Hüfte und LWS T-score vergleicht die Knochendichte des Patienten mit der einer jungen gesunden Referenzpopulation Normale Knochendichte Osteopenie Osteoporose World Health Organization. Technical Report Series 921. Prevention and Management of Osteoporosis: Report of a WHO Scientific Group
29 Agenda Definition Epidemiologie, Kosten und Folgen Risikofaktoren und Symptome Diagnostik Therapie Adhärenz
30 Indikation für eine spezifische medikamentöse Therapie I Niedrigtraumatische WK-Fraktur 2. oder 3. Grades singulär oder 1. bis 3. Grades multipel (wenn andere Ursachen nicht wahrscheinlicher sind) Niedrigtraumatische proximale Femurfraktur DXA T-Score < -2,0 an LWS* oder Schenkelhals oder Gesamtfemur (individuell auch bei T-Score > -2,0**) *Mittlerer T-Score der messbaren Wirbel L1-L4 **Verwendung geschlechtsspezifischer T-Scores Modifiziert nach DVO Leitlinie 2014;
31 Indikation für eine spezifische medikamentöse Therapie II Bei typischen osteoporotischen radiologischen und/oder klinischen Aspekten von WK-Frakturen bzw. proximalen Femurfrakturen: ggf. Verzicht auf Knochendichtemessung (in Abhängigkeit von klinischer Gesamtsituation) Bestehende oder geplante Therapie mit oralen Glukokortikoiden 7,5 mg Prednisolonäquivalent tgl. für >3 Monate, wenn T-Score -1,5 an LWS* oder Schenkelhals oder Gesamtfemur (individuell auch wenn T-Score > -1,5**) Niedrigtraumatische WK-Frakturen oder multiple periphere Frakturen (T-Score unabhängig) Endogenes Cushing-Syndrom ist äquivalent zu bewerten. Modifiziert nach DVO Leitlinie 2014; *Mittlerer T-Score der messbaren Wirbel L1-L4 **Verwendung geschlechtsspezifischer T-Scores
32 Indikation für spezifische Arzneimitteltherapie nach Risikoprofil Lebensalter [Jahre] T-Score (nur auf DXA-Werte anwendbar; Wirksamkeit einer medikamentösen Therapie für periphere Frakturen bei T-Score >-2,0 nicht sicher belegt) Frau -2,0 bis -2,5-2,5 bis -3,0-3,0 bis -3,5-3,5 bis -4,0 <-4, Nein Nein Nein Nein Ja Nein Nein Nein Ja Ja Nein Nein Ja Ja Ja Nein Ja Ja Ja Ja >75 Ja Ja Ja Ja Ja Modifiziert nach DVO Leitlinie 2014;
33 Einfluss weiterer Risikofaktoren auf die Therapieindikation Anhebung der Therapiegrenze um +1,0* Glukokortikoide oral 2,5 mg und <7,5 mg Prednisolonäquivalent tgl. (außer bei rheumatoider Arthritis: +0,5) Diabetes mellitus Typ 1 3 niedrigtraumatische Frakturen in den letzten 10 Jahren im Einzelfall (mit Ausnahme von Finger-, Zehen, Schädel- und Knöchelfrakturen) pro Risikofaktor (RF); i.d.r. nicht mehr als zwei RF additiv bei Anhebung berücksichtigen; Anhebung (allein oder in Kombination) sollte nur bis max. T-Score von -2,0 erfolgen Modifiziert nach DVO Leitlinie 2014;
34 Einfluss weiterer Risikofaktoren auf die Therapieindikation Anhebung der Therapiegrenze um +0,5* - Singuläre Wirbelkörperfraktur 1.Grades - Rheumatoide Arthritis - Nichtvertebrale Frakturen > 50. LJ** (Ausnahmen: Finger-, Zehen, Schädel-, und Knöchelfrakturen) - Hormonablative Therapie oder Hypogonadismus beim Mann** - Proximale Femurfraktur bei Vater o. Mutter - Primärer Hyperparathyreoidismus** - Multiple intrinsische Stürze** - Spondylitis ankylosans - Immobilität** - Aromatasehemmer** - Rauchen, COPD, und/oder hohe Dosen inhalativer Glukokortikoide** - Hyperthyreose oder subklinische Hyperthyreose, sofern persistent** - Herzinsuffizienz** - Wachstumshormonmangel** - Chronische Einnahme von Protonenpumpeninhibitoren** - Epilepsie/Antiepileptika** - Glitazone** - Depression/Antidepressiva** - hscrp Erhöhung** - Knochenumbaumarker im 4. Quartil als Einzelfallentscheidung** - Zöliakie - Subklinischer Hyperkortisolismus** Optional Trabecular Bone Score: Anhebung um +0,5 pro 1,75 SD Z-Score pro Risikofaktor (RF); i.d.r. nicht mehr als zwei RF additiv bei Anhebung berücksichtigen; Anhebung (allein oder in Kombination) sollte nur bis max. T-Score von -2,0 erfolgen; ** sofern Risiko aktuell bestehend oder vor weniger als Monaten beendet Modifiziert nach DVO Leitlinie 2014;
35 Präparate zur Therapie der PMO mit fraktursenkender Wirkung Substanz WK-Frakturen periphere Frakturen proximale Femurfrakturen Alendronat A A A Bazedoxifen A B - Denosumab A A A Ibandronat A B - Raloxifen A - - Risedronat A A A Zoledronat A A A Teriparatid* A B - Östrogene** A A A Strontiumranelat*** A A B Zulassungsbeschränkungen: *maximal 24 Monate; **nur bei Therapie wegen Menopausebeschwerden oder bei Unverträglichkeiten oder Kontraindikationen gegenüber anderen Osteoporosetherapeutika; ***nur Patienten mit hohem Frakturrisiko, für die eine Therapie mit anderen Osteoporosetherapeutika nicht möglich ist; in Deutschland nicht mehr im Handel Modifiziert nach: DVO Leitlinie Osteoporose 2014,
36 Allgemeine Maßnahmen - Basistherapie Umsetzung der generellen Maßnahmen zur Prophylaxe von Frakturen, psychosoziale Betreuung Körperliche Aktivität mit der Zielsetzung der Förderung von Muskelkraft und Koordination Kein Nikotinkonsum Versuch der Reduktion der Dosis bei einer Glukokortikoid-Therapie Empfehlung zur Therapieumstellung bei Frauen unter Glitazon-Therapie Überprüfung der Notwendigkeit der Medikation z.b. von Sturz- und Osteoporose-begünstigender Medikation wie Antiepileptika, Antidepressiva, sedierende oder Orthostase auslösende Medikamente Kalzium und Vitamin D ohne spezifische Osteoporosetherapie Max mg Kalzium täglich mit der Nahrung Supplementierung mit IE Vitamin D 3 pro Tag Modifiziert nach: DVO Leitlinie Osteoporose 2014,
37 Agenda Definition Epidemiologie, Kosten und Folgen Risikofaktoren und Symptome Diagnostik Therapie Adhärenz
38 Adhärenz umfasst Persistenz als auch Compliance Adhärenz Persistenz Zeitspanne zwischen Beginn und Ende/ Abbruch der Therapie + Compliance Konsistenz und Genauigkeit, mit der eine verschriebene Therapie befolgt wird Payer J, et al. Biomed Pharmacother 2007; 61:
39 Osteoporose-Therapien und Patienten- Adhärenz Weniger als 50% der Patienten führen ihre Osteoporose-Therapie länger als 1 Jahr fort Patienten beginnen eine Therapie Nebenwirkungen Sicherheitsbedenken Gesundheitliche Probleme Mangelnde Wirksamkeit Adhärenz Patienten setzten die Therapie fort Motivationsmangel Kosten Unpraktische Dosierung Abbruch durch andere Payer J, et al. Biomed Pharmacother 2007; 61:
40 Eine geringe Adhärenz ist mit einem erhöhten Frakturrisiko assoziiert Erhöhtes Frakturrisiko gering Frakturrisiko nach Adhärenz Level hoch p < 0,0001 1,4 1,2 1,0 1 p = 0,12 1,09 p = 0,0002 1,18 1,21 0,8 0,6 0,4 0,2 0,0 >90% 80 bis 90% 50 bis <80% <50% hoch Adhärenz Level gering Huybrechts KF, et al. Bone 2006; 38: Daten von Frauen aus einer managed care Datenbank
41 Schlechte Adhärenz bei Behandlung mit oralen Bisphosphonaten in Deutschland: GRAND Studie Patienten (%) Therapie-Compliance definiert als MPR > 80% (medical possession rate, Verhältnis zwischen verschriebener und eingenommener Anzahl an Therapieeinheiten) MPR der persistenten Patienten unterschiedlich je nach Behandlungsregime: 61% bei täglicher, 83 % bei wöchentlicher und 84% bei monatlicher Gabe Schlechte Gesamt-Compliance: nur 51% der Patientinnen hatten eine MPR von 80% Persistenz je nach oralem Bisphosphonat-Behandlungsregime* Täglich (N = 139) Wöchentlich (3.824) Monatlich (N = 184) * Nichteinlösen der Verordnung innerhalb von 30 Tagen nach Ausstellungsdatum definiert als Nicht-Persistenz Hadji P. et al. Osteoporos Int. 2010; 21(Suppl 1):P604 Zeit (Monate)
42 Retrospektive Persistenz-Analyse von Frauen mit Denosumab-Therapie: GRAND-3 Studie Patientenanteil mit Persistenz (%) Ergebnisse: Die 12-Monats-Persistenz unter Denosumab war im Vergleich zu einer Behandlung mit Bisphosphonaten (i.v. oder oral) deutlich höher. 12-Monats-Persistenz 30 Tage Refill-Gap Denosumab (GRAND 3-Studie) Biphosphonat, i.v. (GRAND 2-Studie) Biphosphonat, oral (GRAND-Studie) GRAND: Hadji P, et al. Osteoporos Int. 2012; 23(1): GRAND2: Hadji P, et al. Osteologie-Kongress. 2012: Abstract P55 und Poster. GRAND3: Hadji P, et al. ECCEO-Kongress. 2013: Abstract P471 und Poster.
43 Höhere Therapiezufriedenheit mit Denosumab im Vergleich zu oralen Bisphosphonaten PMO Patientinnen mit einer unzureichenden Adhärenz gegenüber täglich oder wöchentlich eingenommenen Bisphosphonaten berichteten von einer signifikant höheren Therapiezufriedenheit, wenn sie auf Denosumab umgestellt wurden, als nach Umstellung auf ein monatlich eingenommenes Bisphosphonat. Adaptiert nach Palacios S et al. J Clin Endocrinol Metab. 2015; 100(3):E487-E492
44 10 Jahre Denosumab-Behandlung: Ergebnisse der FREEDOM-Verlängerung Prozentuale Veränderung im Vergleich zum Ausgangswert Die BMD der Lendenwirbel stieg kumuliert um 21,6% in der Langzeit-Gruppe und um 16,3% in der Crossover-Gruppe (jeweils im Vergleich zum FREEDOM-Ausgangswert) FREEDOM Verlängerung Langzeit- Gruppe 16 Crossover- Gruppe Jahre Adaptiert nach Bone et al. 2015; J Bone Miner Res; 30(Suppl 1):S471.
45 10 Jahre Denosumab-Behandlung: Ergebnisse der FREEDOM-Verlängerung Prozentuale Veränderung Im Vergleich zum Ausgangswert Die BMD der Gesamthüfte stieg kumuliert um 9,1% in der Langzeit-Gruppe und um 7,3% in der Crossover-Gruppe (jeweils im Vergleich zum FREEDOM-Ausgangswert) FREEDOM Verlängerung Langzeit- Gruppe 6 Crossover- Gruppe Jahre Adaptiert nach Bone et al. 2015; J Bone Miner Res; 30(Suppl 1):S471.
46 Änderung der Knochenmineraldichte Denosumab vs. Alendronat: DECIDE-Studie Änderung der BMD vs. Ausgangswert (%) 6 5,3%* Alendronat Denosumab 5 4,2% 4 3,5%* 3 2,6% 2 1,1%* 1 0,6% *p 0, Gesamthüfte LWS Distaler 1/3 Radius Adaptiert nach Brown JP et al. J Bone Miner Res Jan;24(1):153-61
47 Änderung der Knochenmineraldichte Denosumab vs. Alendronat: STAND-Studie Änderung der BMD vs. Ausgangswert (%) 4 Alendronat Denosumab 3,03%* 3 2 1,90%* 1,85% 1 1,05% 0,90% 0,20% *p < 0,0001 p 0, Gesamthüfte LWS Distaler 1/3 Radius Adaptiert nach Kendler DL et al. J Bone Miner Res Jan;25(1):72-81
48 Änderung der Knochenmineraldichte Denosumab vs. Risedronat: TTR Änderung der BMD vs. Ausgangswert (%) 5 4 3,4%* 3 2,0%* Risedronat 2 1,4%* 1,1% Denosumab 1 0,5% 0 0% * p < 0, Gesamthüfte Schenkelhals LWS Adaptiert nach Roux C et al. Bone 2014:58;48 54.
49 Änderung der Knochenmineraldichte Denosumab vs. Ibandronat: TTI Änderung der BMD vs. Ausgangswert (%) 5 4 4,1% * Risedronat Denosumab 3 2 2,3% * 1,7% * 2,0% 1 1,1% 0,7% * p < 0, Gesamthüfte Schenkelhals LWS Adaptiert nach Recknor C et al. Obstet Gynecol Jun;121(6):
50 Änderung der Knochenmineraldichte Denosumab vs. Zoledronat: TTZ Änderung der BMD vs. Ausgangswert (%) Denosumab * * * Zoledronat *p < 0,0001 p < 0, LWS Gesamthüfte Oberschenkelhals 1/3 Radius Adaptiert nach Miller et al. 2015; J Bone Miner Res; 30(Suppl 1):SU0340.
51 Änderung der Knochenmineraldichte Zusammenfassung Änderung der BMD vs. Ausgangswert (%) STAND 1 DECIDE 2 TTR 3 TTI 4 Dmab Alendronat Dmab Alendronat Dmab Risedronat Dmab Ibandronat Gesamthüfte 1,90% 1,05% 3,50% 2,60% 2,00% 0,50% 2,30% 1,10% LWS 3,03% 1,85% 5,30% 4,20% 3,40% 1,10% 4,10% 2,00% 1/3- Radius Schenkelhals Je p<0,0001 bzw. p 0,0121 0,09% 0,20% 1,10% 0,60% 1,40% 0,00% 1,70% 0,70% 1. Kendler DL et al. J Bone Miner Res Jan;25(1): Brown JP et al. J Bone Miner Res Jan;24(1): Roux C et al. Bone 2014:58; Recknor C et al. Obstet Gynecol Jun;121(6):
52 Zusammenfassung Osteoporose ist eine Volkskrankheit mit sowohl persönlicher Betroffenheit als auch mit zunehmender gesundheitspolitischer Relevanz Die DVO-Leitlinie gibt aktuelle Empfehlungen zur Diagnose und Therapie der Osteoporose Aufgrund schlechter Adhärenz und damit erhöhtem Frakturrisiko 1 besteht weiterhin ein deutlicher Handlungsbedarf zur Verbesserung des Behandlungserfolgs Die Denosumab-Behandlung 10 Jahren ist mit einer anhaltenden Reduktion des Knochenumbaus sowie mit einem kontinuierlichen Anstieg der BMD ohne therapeutisches Plateau und einer niedrigen Frakturinzidenz assoziiert.
53 Fachinformationen Die aktuellen Fachinformationen zu unseren Produkten erhalten Sie zum Download auf amgen.de im Bereich Medizinische Fachkreise unter Der Fachkreisbereich ist aus rechtlichen Gründen (HWG) zugangsgeschützt. Wir bitten Sie, sich zunächst mit Ihren Zugangsdaten über DocCheck einzuloggen. Falls Sie noch kein Passwort bei DocCheck haben, so bitten wir Sie, sich hier zu registrieren. DE-P
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55 Langzeitwirkung von Denosumab: FREEDOM-Verlängerungsstudie Denosumab-Behandlung 8 Jahre war verbunden mit: anhaltender Reduktion des Knochenumsatzes kontinuierlicher Zunahme der Knochenmineraldichte anhaltend niedriger Frakturinzidenz konsistentem Sicherheitsprofil Adaptiert nach Papapoulos S et al. Osteroporos Int 2015;26:
56 Langzeitwirkung von Denosumab: FREEDOM-Verlängerungsstudie Denosumab-Behandlung 8 Jahre war verbunden mit: anhaltender Reduktion des Knochenumsatzes kontinuierlicher Zunahme der Knochenmineraldichte anhaltend niedriger Frakturinzidenz konsistentem Sicherheitsprofil Adaptiert nach Papapoulos S et al. Osteroporos Int 2015;26:
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