Theoretische Informatik SS 03 Übung 4

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Theoretische Informatik SS 03 Übung 4"

Transkript

1 Fakten aus Übung 3 Theoretische Informatik SS 03 Übung 4 In Übung 3 wurden einigen Fakten bewiesen, die für diese Übung benötigt werden. Folgende Konstrukte können mit LOOP-Programmen simuliert werden: 1. x : k, k const. LOOP-Programm: x : x l + k, wobei x l eine ungenutzte Variable ist, also nach Definition von LOOP mit 0 belegt.. IF x 0 THEN A END ELSE B END LOOP-Programm: y : 1; z : 1; LOOP x DO y : 0 END; LOOP y DO A; z:0 END; LOOP z DO B END; 3. x + y LOOP-Programm: LOOP y DO x : x + 1 END; 4. x y LOOP-Programm: z : 0; LOOP y DO LOOP x DO z : z + 1 END; END; 1

2 Aufgabe 1 Simulieren Sie eine WHILE-Schleife durch eine GOTO-Konstruktion. WHILE x i 0 DO P END M 1 : IF x i 0 THEN GOTO M ; P; GOTO M 1 ; M :... Aufgabe Simulieren Sie einen GOTO-Befehl durch eine WHILE-Schleife. Wir simulieren das folgende GOTO-Programm durch eine WHILE-Schleife: M 1 : A 1 ; M : A ;... ; M k : A k ; count : 1; WHILE count 0 DO IF count 1 THEN A 1 END; IF count THEN A END; IF count k THEN A k END; END; Hierbei ist A i folgendermaßen definiert: x j : x l ± c; count : count + 1 A i x j : x l ± c count : n A i GOTO M n A i IF x j c THEN count : n IF x j c ELSE count : count + 1 END A i THEN GOTO Mn count : 0 A i HALT

3 Aufgabe 3 Wie lässt sich eine Mehrband-Turing-Maschine durch eine Einband-Turing-Maschine simulieren? Geg.: k-band Turingmaschine M Wir benutzen eine Turingmaschine M mit k + 1 Spuren, die folgende Bedeutung haben: ungerade Spuren 1, 3,..., k 1 enthalten das, was die k Bänder von M enthalten gerade Spuren, 4,..., k enthalten jeweils genau eine Markierung # an der Position, wo der entsprechende Kopf von M steht letzte Spur trägt zwei Markierungen # und ## # gibt erste (am weitesten links) von einem Rechenkopf von M erreichte Position an ## gibt entsprechende letzte (am weitesten rechts) Position an Ablauf der Simulation eines Rechenschritts 1) Kopf von M steht auf der Zelle, die in letzter Spur # enthält Zustand von M entspricht dem, der zu Beginn des aktuellen Rechenschritts von M erreicht wurde ) Rechnerkopf läuft nach rechts bis Markierung ## auf der letzten Spur erreicht Merkt sich in endlichem Speicher, was die k Köpfe von M lesen würden kennt die Information, die M hat, und weiß, was M tun würde 3) Kopf von M läuft nach links Bei Markierungen werden Bandinschriften so verändert, wie es M machen würde Markierungen für die Kopfpositionen werden ggf. nach links oder rechts verschoben Falls nötig, werden auch # und ## um eine Position nach links bzw. rechts verschoben M merkt sich Zustand, in den M wechselt 4) Am Ende steht Kopf von M auf Position, die in letzter Spur # enthält Ausgangssituation für Simulation des nächsten Rechenschrittes gegeben 3

4 Aufgabe 4 a) Zeigen Sie, dass die Funktion c(x, y) ( x+y+1 Idee 1 (unvoreingenommener Ansatz): ) + x ist LOOP-berechenbar ist. c(x, y) ( ) x + y x (x + y + 1)! (x + y 1)! + x (x + y + 1) (x + y) + x Wie zeigen die LOOP-Berechenbarkeit durch Angabe eines LOOP-Programms, was c(x, y) berechnet. 1) z 1 : x + y ) z : z ) z 3 : z 1 z 4) z 4 : z 3 ; 5) c : z 4 + x Für alle Schritte außer für Schritt 4 können die entsprechenden LOOP-Programme den Eingangs genannten Fakten aus Übung 3 entnommen werden. Bleibt lediglich die Angabe eines LOOP-Programms zur Berechnung von Schritt 4. u : 0; z 4 : 0; LOOP z 3 DO IF u 0 THEN u : 1 END; ELSE u : 0 END; z 4 : z 4 + u; END; z 4 wird nur dann inkrementiert, wenn eine gerade Zahl dekrementiert wird. Dies erfolgt unter der Voraussetzung, dass z 3 gerade ist (was aus obiger Argumentation hervorgeht), genau z 3 oft, so dass gilt z 4 z 3. Die im Programm verwendeten Konstruktionen können ausnahmslos durch LOOP-Programme ersetzt werden (vgl. Fakten aus Übung 3). 4

5 Idee : Es gilt ( n+1 ) ( n ) + n, denn ( ) n + n n (n 1) + n n (n 1 + ) n (n + 1) ( ) n + 1 Damit ist c(x, y) primitiv rekursiv, da diese Funktion durch das Schema der primitiven Rekursion, basierend auf der Addition, definiert werden kann. Aus der Vorlesung ist bekannt, dass die Klasse der primitiv rekursiven Funktionen genau mit der Klasse der LOOP-berechenbaren Funktionen übereinstimmt. Mit diesen Kenntnissen ergibt sich übrigens ein wesentlich einfacheres LOOP-Programm als das obige: a : x + y; b : a + 1; c : 0; LOOP a DO b : b 1; c : c + b END c : c + x b) Warum kann man die Funktion c benutzen, um Paare von natürlichen Zahlen in eine einzelne Zahl zu codieren? Zunächst untersuchen wir das Verhalten der Funktion c(x, y) bei kleinen Werten x und y. x 0, y 0 c(x, y) 0 x 0, y 1 c(x, y) 1 x 1, y 0 c(x, y) x 0, y c(x, y) 3 x 1, y 1 c(x, y) 4 x, y 0 c(x, y) 5 Die Funktion c(x, y) stellt offenbar eine Bijektion zwischen und dar. Betrachtet man (x, y) als Punkte in der Ebene, so wird klar, dass c(x, y) den ersten Quadrant systematisch, Diagonale für Diagonale von links oben nach rechts unten, durchläuft. 5

6 (x, y) (0, 0) (0, 1) (1, 0) (0, ) (1, 1) (, 0)... c(x, y) Aus diesem Grunde wird diese Funktion auch als Cauchysche Paarungsfunktion bezeichnet. Dass es sich tatsächlich um eine Bijektion handelt, kann man sich wie folgt klar machen: Db(c), da c(x, y) für alle Paare (x, y) existiert. W b(c) und Eineindeutigkeit überlegt man sich bspw.so: In c(x, y) ( ) x+y+1 + x kann der Term x + y jeden beliebigen Wert z entsprechen, angenommen durch x 0 und y z. Für z 0 ist dann c(x, y) c(0, 0) 0. Bei x + y 0 ist für x und y nur die Belegung (0, 0) möglich. Betrachten wir also den Fall z 1. x + y 1, was neben (0, 1) auch noch für das Paar (1, 0) möglich ist. In diesem Falle nimmt jedoch c(x, y) c(1, 0) den Wert an. Allgemein kann man so vorgehen, dass man für x + y fest, y suzessive dekrementiert, während x inkrementiert wird. Dies hat keine Auswirkung auf ( x+y+1), der Wert von c(x, y) wird jedoch systematisch inkrementiert. Wir lassen unser z von 0 bis laufen, und für jedes z führen wir eben genannte Prozedur (Dekrementierung/ Inkrementierung) durch. Dann liegen für die Teilfolge eines bestimmten z-wertes alle Elemente in der Form (a, a + 1, a +,..., a + z) vor. Es bleibt zu zeigen, dass diese Teilfolgen direkt aneinander anschließen. Wir betrachten dazu die Folge mit x+y z und die mit x+y z +1. Das größte Element der ersten Folge müsste gleich dem kleinsten Element der zweiten Folge minus 1 sein; dies gilt offenbar: z (z + 1) + z z (z + 1) + z z + 3z (z + 1) (z + ) 1 z + z + z + z + 3z Die inversen Funktionen e(n) und f(n), die zu einem gegebenen n wieder die Werte e(n) x und f(n) y ermitteln, so dass c(e(n), f(n)) c(x, y) n gilt, sind übrigens: e(n) max{x n y n : c(x, y) n} f(n) max{y n x n : c(x, y) n} 6

Theoretische Informatik SS 03 Übung 5

Theoretische Informatik SS 03 Übung 5 Theoretische Informatik SS 03 Übung 5 Aufgabe 1 Im Buch von Schöning ist auf S. 106-108 beschrieben, wie eine Turing-Maschine durch ein GOTO-Programm simuliert werden kann. Zeigen Sie, wie dabei die Anweisungen

Mehr

Syntax von LOOP-Programmen

Syntax von LOOP-Programmen LOOP-Berechenbarkeit Syntax von LOOP-Programmen Definition LOOP-Programme bestehen aus: Variablen: x 0, x 1, x 2, x 3,... Konstanten: 0, 1, 2, 3,... Trennsymbolen:; und := Operationen: + und Befehlen:

Mehr

Theoretische Informatik SS 03 Übung 3

Theoretische Informatik SS 03 Übung 3 Theoretische Informatik SS 03 Übung 3 Aufgabe 1 a) Sind die folgenden Funktionen f : partiell oder total: f(x, y) = x + y f(x, y) = x y f(x, y) = x y f(x, y) = x DIV y? Hierbei ist x DIV y = x y der ganzzahlige

Mehr

Theorie der Informatik

Theorie der Informatik Theorie der Informatik 13. LOOP-, WHILE- und GOTO-Berechenbarkeit Malte Helmert Gabriele Röger Universität Basel 9. April 2014 Überblick: Vorlesung Vorlesungsteile I. Logik II. Automatentheorie und formale

Mehr

1.2 LOOP-, WHILE- und GOTO-Berechenbarkeit

1.2 LOOP-, WHILE- und GOTO-Berechenbarkeit Die Programmiersprache LOOP (i) Syntaktische Komponenten: Variable: x 0, x 1, x 2,... Konstanten: 0, 1, 2,... Trennsymbole: ; := Operationszeichen: + Schlüsselwörter: LOOP DO END (ii) LOOP-Programme: Wertzuweisungen:

Mehr

Einführung in die Theoretische Informatik

Einführung in die Theoretische Informatik Einführung in die Theoretische Informatik Johannes Köbler Institut für Informatik Humboldt-Universität zu Berlin WS 2011/12 Die Registermaschine (random access machine, RAM) 0 I 0 1 I 1 2 I 2 m I m Programm

Mehr

LOOP-Programme: Syntaktische Komponenten

LOOP-Programme: Syntaktische Komponenten LOOP-Programme: Syntaktische Komponenten LOOP-Programme bestehen aus folgenden Zeichen (syntaktischen Komponenten): Variablen: x 0 x 1 x 2... Konstanten: 0 1 2... Operationssymbole: + Trennsymbole: ; :=

Mehr

Grundlagen Theoretischer Informatik 2 WiSe 2011/12 in Trier. Henning Fernau Universität Trier

Grundlagen Theoretischer Informatik 2 WiSe 2011/12 in Trier. Henning Fernau Universität Trier Grundlagen Theoretischer Informatik 2 WiSe 2011/12 in Trier Henning Fernau Universität Trier fernau@uni-trier.de 1 Grundlagen Theoretischer Informatik 2 Gesamtübersicht Organisatorisches; Einführung Ersetzungsverfahren:

Mehr

LOOP-Programme: Syntaktische Komponenten

LOOP-Programme: Syntaktische Komponenten LOOP-Programme: Syntaktische Komponenten LOOP-Programme bestehen aus folgenden Zeichen (syntaktischen Komponenten): Variablen: x 0 x 1 x 2... Konstanten: 0 1 2... Operationssymbole: + Trennsymbole: ; :=

Mehr

Einführung in die Theoretische Informatik

Einführung in die Theoretische Informatik Technische Universität München Fakultät für Informatik Prof. Tobias Nipkow, Ph.D. Sascha Böhme, Lars Noschinski Sommersemester 2011 Lösungsblatt 9 25. Juli 2011 Einführung in die Theoretische Informatik

Mehr

Einführung in die Theoretische Informatik

Einführung in die Theoretische Informatik Technische Universität München Fakultät für Informatik Prof. Tobias Nipkow, Ph.D. Sascha Böhme, Lars Noschinski Sommersemester 2011 Lösungsblatt 8 18. Juli 2011 Einführung in die Theoretische Informatik

Mehr

Primitiv rekursive und µ-rekursive Funktionen

Primitiv rekursive und µ-rekursive Funktionen Primitiv rekursive und µ-rekursive Funktionen Loop-, While- und Goto-Programme sind vereinfachte imperative Programme und stehen für imperative Programmiersprachen, bei denen Programme als Folgen von Befehlen

Mehr

Theoretische Informatik 1

Theoretische Informatik 1 Theoretische Informatik 1 Die Komplexitätsklasse P David Kappel Institut für Grundlagen der Informationsverarbeitung TU Graz SS 2012 Übersicht Äquivalenz von RM und TM Äquivalenz, Sätze Simulation DTM

Mehr

(Prüfungs-)Aufgaben zur Berechenbarkeits- und Komplexitätstheorie

(Prüfungs-)Aufgaben zur Berechenbarkeits- und Komplexitätstheorie (Prüfungs-)Aufgaben zur Berechenbarkeits- und Komplexitätstheorie 1) Schreiben Sie ein LOOP-Programm, das die Funktion f: N \ {0} N, f (n) = n n berechnet. Sie dürfen in Ihrem Programm die Multiplikation

Mehr

GOTO simuliert Turingmaschinen

GOTO simuliert Turingmaschinen GOTO simuliert Turingmaschinen Wir wissen bisher: LOOP ( GOTO = WHILE TM Jetzt zeigen wir, dass auch WHILE = TM gilt: Die Turingmaschine M =(Z,,,,z 1,, E) berechne f. Wir simulieren M mit einem GOTO-Programm

Mehr

Mitschrift BFS WS 13/14

Mitschrift BFS WS 13/14 Mitschrift BFS WS 13/14 Stand: 4. Juni 2014 Dieses Skript zum Teil Primitive und µ-rekursion der Vorlesung Berechenbarkeit und Formale Sprachen im Wintersemester 2013/14 bei Prof. Wanka wurde von untenstehenden

Mehr

VL-11: LOOP und WHILE Programme I. (Berechenbarkeit und Komplexität, WS 2017) Gerhard Woeginger

VL-11: LOOP und WHILE Programme I. (Berechenbarkeit und Komplexität, WS 2017) Gerhard Woeginger VL-11: LOOP und WHILE Programme I (Berechenbarkeit und Komplexität, WS 2017) Gerhard Woeginger WS 2017, RWTH BuK/WS 2017 VL-11: LOOP und WHILE Programme I 1/46 Organisatorisches Nächste Vorlesung: Mittwoch,

Mehr

Mächtigkeit von WHILE-Programmen

Mächtigkeit von WHILE-Programmen Mächtigkeit von WHILE-Programmen Prof. Dr. Berthold Vöcking Lehrstuhl Informatik 1 Algorithmen und Komplexität RWTH Aachen 1 / 23 Turingmaschine (TM) M = (Q, Σ, Γ, B, q 0, q, δ) Unendliches Band... 0 c

Mehr

Wiederholung. Organisatorisches. VL-11: LOOP und WHILE Programme I. (Berechenbarkeit und Komplexität, WS 2017) Gerhard Woeginger

Wiederholung. Organisatorisches. VL-11: LOOP und WHILE Programme I. (Berechenbarkeit und Komplexität, WS 2017) Gerhard Woeginger Organisatorisches VL-11: LOOP und WHILE Programme I (Berechenbarkeit und Komplexität, WS 2017) Gerhard Woeginger Nächste Vorlesung: Mittwoch, November 29, 14:15 15:45 Uhr, Roter Hörsaal Webseite: http://algo.rwth-aachen.de/lehre/ws1718/buk.php

Mehr

Mächtigkeit von WHILE-Programmen

Mächtigkeit von WHILE-Programmen Mächtigkeit von WHILE-Programmen und rekursive Funktionen Prof. Dr. Berthold Vöcking Lehrstuhl Informatik 1 Algorithmen und Komplexität RWTH Aachen 16. November 2010 Berthold Vöcking, Informatik 1 () Vorlesung

Mehr

Mehrband-Turingmaschinen

Mehrband-Turingmaschinen Mehrband-Turingmaschinen Definition wie bei 1-Band-TM, nur mehrere Bänder. Dann natürlich pro Band ein Schreib-/Lesekopf. Übergangsfunktion von Z k nach Z k {L, R, N} k. Satz: Zu jeder Mehrband-Turingmaschine

Mehr

Einführung in die Theoretische Informatik

Einführung in die Theoretische Informatik Technische Universität München Fakultät für Informatik Prof. Tobias Nipkow, Ph.D. Dr. Werner Meixner, Dr. Alexander Krauss Sommersemester 2010 Lösungsblatt 9 2. Juli 2010 Einführung in die Theoretische

Mehr

Theoretische Informatik 1

Theoretische Informatik 1 Theoretische Informatik 1 Teil 4 Bernhard Nessler Institut für Grundlagen der Informationsverabeitung TU Graz SS 2007 Übersicht 1 Turingmaschinen Mehrband-TM Kostenmaße Komplexität 2 Mehrband-TM Kostenmaße

Mehr

Weitere universelle Berechnungsmodelle

Weitere universelle Berechnungsmodelle Weitere universelle Berechnungsmodelle Mehrband Turingmaschine Nichtdeterministische Turingmaschine RAM-Modell Vektoradditionssysteme λ-kalkül µ-rekursive Funktionen 1 Varianten der dtm Mehrkopf dtm Kontrolle

Mehr

Berechenbarkeit und Komplexität Vorlesung 10

Berechenbarkeit und Komplexität Vorlesung 10 Berechenbarkeit und Komplexität Vorlesung 10 Prof. Dr. Wolfgang Thomas Lehrstuhl Informatik 7 RWTH Aachen 27. November 2014 Wolfgang Thomas, Informatik 7 () Vorlesung Berechenbarkeit und Komplexität 27.

Mehr

Nachklausur zur Vorlesung

Nachklausur zur Vorlesung Lehrstuhl für Theoretische Informatik Prof. Dr. Markus Lohrey Grundlagen der Theoretischen Informatik Nachklausur Nachklausur zur Vorlesung Grundlagen der Theoretischen Informatik WS 2016/17 / 27. Februar

Mehr

Theoretische Informatik II

Theoretische Informatik II Vorlesung Theoretische Informatik II Bernhard Beckert Institut für Informatik Wintersemester 2007/2008 B. Beckert Theoretischen Informatik II: WS 2007/08 1 / 175 Dank Diese Vorlesungsmaterialien basieren

Mehr

Proseminar Theoretische Informatik - WS07/08 - Prof. Helmut Alt. I. Einleitung Berechnungsmodelle LOOP, WHILE, GOTO, rekursive Funktionen

Proseminar Theoretische Informatik - WS07/08 - Prof. Helmut Alt. I. Einleitung Berechnungsmodelle LOOP, WHILE, GOTO, rekursive Funktionen Proseminar Theoretische Informatik - WS07/08 - Prof. Helmut Alt I. Einleitung Berechnungsmodelle LOOP, WHILE, GOTO, rekursive Funktionen Berechenbarkeitsmodelle Welchen Sinn haben diese? Wie kann man effizient

Mehr

Primitiv rekursive und µ-rekursive Funktionen

Primitiv rekursive und µ-rekursive Funktionen Primitiv rekursive und µ-rekursive Funktionen Slide 1 Primitiv rekursive und µ-rekursive Funktionen Hans U. Simon (RUB) Email: simon@lmi.rub.de Homepage: http://www.ruhr-uni-bochum.de/lmi Primitiv rekursive

Mehr

Berechenbarkeits- und Komplexitätstheorie

Berechenbarkeits- und Komplexitätstheorie Berechenbarkeits- und Komplexitätstheorie Verschiedene Berechenbarkeitsbegriffe, Entscheidbarkeit von Sprachen, Wachstumsordnungen und Komplexitätsklassen Inhaltsübersicht und Literatur Verschiedene Berechenbarkeitsbegriffe:

Mehr

Berechenbarkeit und Komplexität: Erläuterungen zur Turingmaschine

Berechenbarkeit und Komplexität: Erläuterungen zur Turingmaschine Berechenbarkeit und Komplexität: Erläuterungen zur Turingmaschine Prof. Dr. Berthold Vöcking Lehrstuhl Informatik Algorithmen und Komplexität 24. Oktober 26 Programmierung der TM am Beispiel Beispiel:

Mehr

Primitiv rekursive Codier- und Decodierfunktionen

Primitiv rekursive Codier- und Decodierfunktionen Primitiv rekursive Codier- und Decodierfunktionen Paarungsfunktionen, Codierung von Zahlenfolgen 6.26 Definition Die Cauchysche Paarungsfunktion, : N 2 N wird definiert durch x, y = ((x + y)(x + y + 1)

Mehr

Mächtigkeit von WHILE-Programmen

Mächtigkeit von WHILE-Programmen Mächtigkeit von WHILE-Programmen Prof. Dr. Berthold Vöcking Lehrstuhl Informatik 1 Algorithmen und Komplexität RWTH Aachen 26. November 2009 Berthold Vöcking, Informatik 1 () Vorlesung Berechenbarkeit

Mehr

1.5 Turing-Berechenbarkeit

1.5 Turing-Berechenbarkeit A.M. Turing (1937): Maschinenmodell zur exakten Beschreibung des Begriffs effektiv berechenbar Stift Mensch a c b b Rechenblatt a b b c Lese-/Schreibkopf endliche Kontrolle Turingmaschine Eine Turingmaschine

Mehr

Theoretische Informatik II. WS 2007/2008 Jun.-Prof. Dr. Bernhard Beckert Ulrich Koch. 1. Teilklausur Vorname:... Nachname:...

Theoretische Informatik II. WS 2007/2008 Jun.-Prof. Dr. Bernhard Beckert Ulrich Koch. 1. Teilklausur Vorname:... Nachname:... Theoretische Informatik II WS 2007/2008 Jun.-Prof. Dr. Bernhard Beckert Ulrich Koch 1. Teilklausur 11. 12. 2007 Persönliche Daten bitte gut leserlich ausfüllen! Vorname:... Nachname:... Matrikelnummer:...

Mehr

Übung zur Vorlesung Berechenbarkeit und Komplexität

Übung zur Vorlesung Berechenbarkeit und Komplexität RWTH Aachen Lehrgebiet Theoretische Informatik Reidl Ries Rossmanith Sanchez Tönnis WS 2012/13 Übungsblatt 7 26.11.2012 Übung zur Vorlesung Berechenbarkeit und Komplexität Aufgabe T15 Entwickeln Sie ein

Mehr

1.5 Turing-Berechenbarkeit

1.5 Turing-Berechenbarkeit A.M. Turing (1937): Maschinenmodell zur exakten Beschreibung des Begriffs effektiv berechenbar Stift Mensch a c b b Rechenblatt a b b c Lese-/Schreibkopf endliche Kontrolle Turingmaschine Eine Turingmaschine

Mehr

Dank. Theoretische Informatik II. Teil II. Registermaschinen. Vorlesung

Dank. Theoretische Informatik II. Teil II. Registermaschinen. Vorlesung Dank Vorlesung Theoretische Informatik II Bernhard Beckert Institut für Informatik Diese Vorlesungsmaterialien basieren zum Teil auf den Folien zu den Vorlesungen von Katrin Erk (gehalten an der Universität

Mehr

GTI. Hannes Diener. 18. Juni. ENC B-0123,

GTI. Hannes Diener. 18. Juni. ENC B-0123, GTI Hannes Diener ENC B-0123, diener@math.uni-siegen.de 18. Juni 1 / 32 Als Literatur zu diesem Thema empfiehlt sich das Buch Theoretische Informatik kurzgefasst von Uwe Schöning (mittlerweile in der 5.

Mehr

ALP I Primitiv-Rekursive Funktionen

ALP I Primitiv-Rekursive Funktionen ALP I Primitiv-Rekursive Funktionen WS 2012/2013 Äquivalenz vieler Berechnungsmodelle Effektiv Berechenbare Funktionen Mathematische Modelle Maschinelle Modelle λ-kalkül Kombinatorische Logik Allgemein

Mehr

VL-03: Turing Maschinen II. (Berechenbarkeit und Komplexität, WS 2017) Gerhard Woeginger

VL-03: Turing Maschinen II. (Berechenbarkeit und Komplexität, WS 2017) Gerhard Woeginger VL-03: Turing Maschinen II (Berechenbarkeit und Komplexität, WS 2017) Gerhard Woeginger WS 2017, RWTH BuK/WS 2017 VL-03: Turing Maschinen II 1/27 Organisatorisches Nächste Vorlesung: Mittwoch, Oktober

Mehr

Turing Maschinen II Wiederholung

Turing Maschinen II Wiederholung Organisatorisches VL-03: Turing Maschinen II (Berechenbarkeit und Komplexität, WS 2017) Gerhard Woeginger Nächste Vorlesung: Mittwoch, Oktober 25, 14:15 15:45 Uhr, Roter Hörsaal Webseite: http://algo.rwth-aachen.de/lehre/ws1718/buk.php

Mehr

Einführung in die Informatik I

Einführung in die Informatik I Einführung in die Informatik I LOOP Programme, rekursive Funktionen und der Turm von Hanoi Prof. Dr. Nikolaus Wulff Berechenbarkeit Mitte des 20. Jahrhunderts beantworteten Pioniere, wie Alan M. Turing

Mehr

Berechenbarkeit. Serie 4. Die Seminaraufgaben werden in den Übungen vom bis besprochen.

Berechenbarkeit. Serie 4. Die Seminaraufgaben werden in den Übungen vom bis besprochen. Universität Leipzig Institut für Informatik Sommersemester 2018 Prof. Dr. Andreas Maletti Gustav Grabolle Mirko Schulze Aufgaben zur Lehrveranstaltung Berechenbarkeit Serie 4 Hinweise: Abgabeschluss für

Mehr

Grundlagen der Theoretischen Informatik: Übung 10

Grundlagen der Theoretischen Informatik: Übung 10 Grundlagen der Theoretischen Informatik: Übung 10 Joachim Selke Fachgebiet Theoretische Informatik Universität Hannover 20. Januar 2005 Turing-Maschinen als Rechenmaschinen gegeben sei eine Funktion f

Mehr

Grundlagen Theoretischer Informatik 2 WiSe 2011/12 in Trier. Henning Fernau Universität Trier

Grundlagen Theoretischer Informatik 2 WiSe 2011/12 in Trier. Henning Fernau Universität Trier Grundlagen Theoretischer Informatik 2 WiSe 2011/12 in Trier Henning Fernau Universität Trier fernau@uni-trier.de 1 Grundlagen Theoretischer Informatik 2 Gesamtübersicht Organisatorisches; Einführung Ersetzungsverfahren:

Mehr

Einführung in die Informatik I

Einführung in die Informatik I Einführung in die Informatik I Berechenbarkeit und Komplexität Prof. Dr. Nikolaus Wulff Berechenbarkeit Im Rahmen der Turingmaschine fiel zum ersten Mal der Begriff Berechenbarkeit. Ein Funktion f heißt

Mehr

Theorie der Informatik

Theorie der Informatik Theorie der Informatik 15. Ackermannfunktion Malte Helmert Gabriele Röger Universität Basel 28. April 2014 Überblick: Vorlesung Vorlesungsteile I. Logik II. Automatentheorie und formale Sprachen III. Berechenbarkeitstheorie

Mehr

Def.: Die Menge der LOOP-Programme ist induktiv wie folgt definiert:

Def.: Die Menge der LOOP-Programme ist induktiv wie folgt definiert: 3. LOOP-, WHILE- und GOTO-Berechenbarkeit 3.1 LOOP-Programme Komponenten: Variablen: x 0, x 1, x 2,, y, z, Konstanten: 0, 1, 2, Trennsymbole: ; := Operationszeichen: +, - Schlüsselwörter: LOOP, DO, END

Mehr

Berechenbarkeit und Komplexität: Mächtigkeit von Programmiersprachen: WHILE- und LOOP-Programme

Berechenbarkeit und Komplexität: Mächtigkeit von Programmiersprachen: WHILE- und LOOP-Programme Berechenbarkeit und Komplexität: Mächtigkeit von Programmiersprachen: WHILE- und LOOP-Programme Prof. Dr. Berthold Vöcking Lehrstuhl Informatik 1 Algorithmen und Komplexität 29. November 2007 Turing-mächtige

Mehr

Registermaschine (RAM), Church-Turing-These

Registermaschine (RAM), Church-Turing-These Registermaschine (RAM), Church-Turing-These Prof. Dr. Berthold Vöcking Lehrstuhl Informatik 1 Algorithmen und Komplexität RWTH Aachen 21. Oktober 2010 Berthold Vöcking, Informatik 1 () Vorlesung Berechenbarkeit

Mehr

WS 2008/09. Diskrete Strukturen

WS 2008/09. Diskrete Strukturen WS 2008/09 Diskrete Strukturen Prof. Dr. J. Esparza Lehrstuhl für Grundlagen der Softwarezuverlässigkeit und theoretische Informatik Fakultät für Informatik Technische Universität München http://www7.in.tum.de/um/courses/ds/ws0809

Mehr

Berechenbarkeits- und Komplexitätstheorie

Berechenbarkeits- und Komplexitätstheorie Berechenbarkeits- und Komplexitätstheorie Verschiedene Berechenbarkeitsbegriffe, Entscheidbarkeit von Sprachen, Wachstumsordnungen und Komplexitätsklassen Inhaltsübersicht und Literatur Verschiedene Berechenbarkeitsbegriffe:

Mehr

Mehrband-Turingmaschinen und die universelle Turingmaschine

Mehrband-Turingmaschinen und die universelle Turingmaschine Mehrband-Turingmaschinen und die universelle Turingmaschine Prof. Dr. Berthold Vöcking Lehrstuhl Informatik 1 Algorithmen und Komplexität RWTH Aachen 1 / 15 Turingmaschinen mit mehreren Bändern k-band

Mehr

1.4 Die Ackermannfunktion

1.4 Die Ackermannfunktion a : N 2 N : Beispiele: a(0, y) = y + 1, a(x, 0) = a(x 1, 1), x > 0, a(x, y) = a(x 1, a(x, y 1)), x, y > 0. Beh.: a(1, y) = y + 2 Bew. durch Induktion über y: a(1, 0) = a(0, 1) = 2 = 0+2. a(1, y + 1) =

Mehr

2. Imperative Programmierung und Berechenbarkeit - Registermaschinen -

2. Imperative Programmierung und Berechenbarkeit - Registermaschinen - 2. Imperative Programmierung und Berechenbarkeit - Registermaschinen - 2.1 Definition 2.2 Loop-Programme 2.3 While Programme 2.4 While Programme und rekursive Funktionen Im Wesentlichen: Tafel! Maschinenmodell

Mehr

Grundlagen der Theoretischen Informatik Musterlösungen zu ausgewählten Übungsaufgaben

Grundlagen der Theoretischen Informatik Musterlösungen zu ausgewählten Übungsaufgaben Dieses Dokument soll mehr dazu dienen, Beispiele für die formal korrekt mathematische Bearbeitung von Aufgaben zu liefern, als konkrete Hinweise auf typische Klausuraufgaben zu liefern. Die hier gezeigten

Mehr

Einführung in die Theoretische Informatik

Einführung in die Theoretische Informatik Technische Universität München Fakultät für Informatik Prof. Tobias Nipkow, Ph.D. Dr. Werner Meixner, Dr. Alexander Krauss Sommersemester 2010 Lösungsblatt 11 15. Juli 2010 Einführung in die Theoretische

Mehr

Turing-Maschinen: Ein abstrakes Maschinenmodell

Turing-Maschinen: Ein abstrakes Maschinenmodell Wann ist eine Funktion (über den natürlichen Zahlen) berechenbar? Intuitiv: Wenn es einen Algorithmus gibt, der sie berechnet! Was heißt, eine Elementaroperation ist maschinell ausführbar? Was verstehen

Mehr

1.3 Primitiv rekursive und µ-rekursive Funktionen

1.3 Primitiv rekursive und µ-rekursive Funktionen Definition 1.11 Die Klasse der primitiv rekursiven Funktionen (a) Basisfunktionen: (1.) die konstanten Funktionen c (c N) (2.) die Projektionen Π m i (x 1,...,x m ) = x i (1 i m) (3.) die Nachfolgerfunktion

Mehr

2.4 Kontextsensitive und Typ 0-Sprachen

2.4 Kontextsensitive und Typ 0-Sprachen Definition 2.43 Eine Typ 1 Grammatik ist in Kuroda Normalform, falls alle Regeln eine der folgenden 4 Formen haben: Dabei: A, B, C, D V und a Σ. Satz 2.44 A a, A B, A BC, AB CD. Für jede Typ 1 Grammatik

Mehr

Halteproblem/Kodierung von Turing-Maschinen

Halteproblem/Kodierung von Turing-Maschinen Halteproblem/Kodierung von Turing-Maschinen Unser Ziel ist es nun zu zeigen, dass das sogenannte Halteproblem unentscheidbar ist. Halteproblem (informell) Eingabe: Turing-Maschine M mit Eingabe w. Frage:

Mehr

Berechenbarkeit und Komplexität Vorlesung 11

Berechenbarkeit und Komplexität Vorlesung 11 Berechenbarkeit und Komplexität Vorlesung 11 Prof. Dr. Wolfgang Thomas Lehrstuhl Informatik 7 RWTH Aachen 7. Dezember 2014 Wolfgang Thomas, Informatik 7 () Vorlesung Berechenbarkeit und Komplexität 7.

Mehr

Registermaschine (RAM), Church-Turing-These. Prof. Dr. Berthold Vöcking Lehrstuhl Informatik 1 Algorithmen und Komplexität RWTH Aachen

Registermaschine (RAM), Church-Turing-These. Prof. Dr. Berthold Vöcking Lehrstuhl Informatik 1 Algorithmen und Komplexität RWTH Aachen Registermaschine (RAM), Church-Turing-These Prof. Dr. Berthold Vöcking Lehrstuhl Informatik 1 Algorithmen und Komplexität RWTH Aachen 1 / 22 Registermaschinen (RAM) Programm b c(0) c(1) c(2) c(3) c(4)...

Mehr

Grundlagen der Theoretischen Informatik

Grundlagen der Theoretischen Informatik Grundlagen der Theoretischen Informatik 4. Kellerautomaten und kontextfreie Sprachen (II) 11.06.2015 Viorica Sofronie-Stokkermans e-mail: sofronie@uni-koblenz.de 1 Übersicht 1. Motivation 2. Terminologie

Mehr

Berechenbarkeit. Script, Kapitel 2

Berechenbarkeit. Script, Kapitel 2 Berechenbarkeit Script, Kapitel 2 Intuitiver Berechenbarkeitsbegriff Turing-Berechenbarkeit WHILE-Berechenbarkeit Church sche These Entscheidungsprobleme Unentscheidbarkeit des Halteproblems für Turingmaschinen

Mehr

Theoretische Informatik

Theoretische Informatik Theoretische Informatik Prof. Meer, Dr. Gengler Aufgabenblatt 12 Besprechung in KW 03 / Abgabe in KW 04 Heften Sie unbedingt alle Blätter Ihrer Lösung zusammen und geben Sie oben auf dem ersten Blatt Ihren

Mehr

Grundlagen Theoretischer Informatik 2 WiSe 2009/10 in Trier. Henning Fernau Universität Trier

Grundlagen Theoretischer Informatik 2 WiSe 2009/10 in Trier. Henning Fernau Universität Trier Grundlagen Theoretischer Informatik 2 WiSe 2009/10 in Trier Henning Fernau Universität Trier fernau@uni-trier.de 1 Grundlagen Theoretischer Informatik 2 Gesamtübersicht Organisatorisches; Einführung Ersetzungsverfahren:

Mehr

WS 2009/10. Diskrete Strukturen

WS 2009/10. Diskrete Strukturen WS 2009/10 Diskrete Strukturen Prof. Dr. J. Esparza Lehrstuhl für Grundlagen der Softwarezuverlässigkeit und theoretische Informatik Fakultät für Informatik Technische Universität München http://www7.in.tum.de/um/courses/ds/ws0910

Mehr

ALP I Rekursive Funktionen

ALP I Rekursive Funktionen ALP I Rekursive Funktionen SS 2011 Äquivalenz vieler Berechnungsmodelle Effektiv Berechenbare Funktionen Mathematische Modelle Maschinelle Modelle Text λ-kalkül Kombinatorische Logik Allgemein rekursive

Mehr

Algorithmen in Zellularautomaten

Algorithmen in Zellularautomaten Algorithmen in Zellularautomaten Algorithmen in Zellularautomaten 2. Berechnungsmächtigkeit von Zellularautomaten Thomas Worsch Fakultät für Informatik Karlsruher Institut für Technologie Sommersemester

Mehr

Rekursiv aufzählbare Sprachen

Rekursiv aufzählbare Sprachen Kapitel 4 Rekursiv aufzählbare Sprachen 4.1 Grammatiken und die Chomsky-Hierarchie Durch Zulassung komplexer Ableitungsregeln können mit Grammatiken größere Klassen als die kontextfreien Sprachen beschrieben

Mehr

THEORETISCHE INFORMATIK UND LOGIK

THEORETISCHE INFORMATIK UND LOGIK Was bisher geschah... Grundbegriffe, die wir verstehen und erklären können: DTM, NTM, Entscheider, Aufzähler, berechenbar/entscheidbar, semi-entscheidbar, unentscheidbar, Church-Turing-These THEORETISCHE

Mehr

Ein formales Berechnungsmodell: Turingmaschinen. Turingmaschinen 26 / 62

Ein formales Berechnungsmodell: Turingmaschinen. Turingmaschinen 26 / 62 Ein formales Berechnungsmodell: Turingmaschinen Turingmaschinen 26 / 62 Ein formales Rechnermodell Bisher haben wir abstrakt von Algorithmen bzw. Programmen gesprochen und uns dabei JAVA- oder C++-Programme

Mehr

Kapitel 5. Entscheidbarkeit und Berechenbarkeit. 5.1 Entscheidbarkeit

Kapitel 5. Entscheidbarkeit und Berechenbarkeit. 5.1 Entscheidbarkeit Kapitel 5 Entscheidbareit und Berechenbareit Wir wenden uns nun grundsätzlichen Fragen zu, nämlich den Fragen nach der prinzipiellen Lösbareit von Problemen. Dazu stellen wir auch einen Zusammenhang zwischen

Mehr

Semantik von Programmiersprachen SS 2017

Semantik von Programmiersprachen SS 2017 Lehrstuhl für Programmierparadigmen Denis Lohner Sebastian Ullrich denis.lohner@kit.edu sebastian.ullrich@kit.edu Semantik von Programmiersprachen SS 2017 http://pp.ipd.kit.edu/lehre/ss2017/semantik Lösungen

Mehr

THEORETISCHE INFORMATIK UND LOGIK

THEORETISCHE INFORMATIK UND LOGIK THEORETISCHE INFORMATIK UND LOGIK 3. Vorlesung: WHILE und LOOP Markus Krötzsch Lehrstuhl Wissensbasierte Systeme TU Dresden, 12. April 2017 Was bisher geschah... Grundbegriffe, die wir verstehen und erklären

Mehr

Der Satz von Rice. Dann ist C(S) eine unentscheidbare Menge.

Der Satz von Rice. Dann ist C(S) eine unentscheidbare Menge. Der Satz von Rice Satz: Sei R die Klasse der (Turing-) berechenbaren Funktionen, S eine nichttriviale Teilmenge von R und C(S) ={w Mw berechnet eine Funktion aus S}. Dann ist C(S) eine unentscheidbare

Mehr

Informatik III. Christian Schindelhauer Wintersemester 2006/ Vorlesung

Informatik III. Christian Schindelhauer Wintersemester 2006/ Vorlesung Informatik III Christian Schindelhauer Wintersemester 2006/07 18. Vorlesung 22.12.2006 1 Komplexitätstheorie - Zeitklassen Komplexitätsmaße Wiederholung: O,o,ω,Θ,Ω Laufzeitanalyse Die Komplexitätsklassen

Mehr

Berechenbarkeit und Komplexität: Mächtigkeit von Programmiersprachen: WHILE- und LOOP Programme

Berechenbarkeit und Komplexität: Mächtigkeit von Programmiersprachen: WHILE- und LOOP Programme Berechenbarkeit und Komplexität: Mächtigkeit von Programmiersprachen: WHILE- und LOOP Programme Prof. Dr. Berthold Vöcking Lehrstuhl Informatik 1 Algorithmen und Komplexität 13. November 2006 Turing-mächtige

Mehr

Theoretische Grundlagen der Informatik

Theoretische Grundlagen der Informatik Theoretische Grundlagen der Informatik Vorlesung am 17.November 2011 INSTITUT FÜR THEORETISCHE 0 KIT 17.11.2011 Universität des Dorothea Landes Baden-Württemberg Wagner - Theoretische und Grundlagen der

Mehr

Primitive Rekursion. Basisfunktionen: Konstante Funktion: const 3 3 (1,1, pr 1,3(g,h) (1,1)) Projektion: proj 3 (1,1, pr. Komposition: comp 3,2

Primitive Rekursion. Basisfunktionen: Konstante Funktion: const 3 3 (1,1, pr 1,3(g,h) (1,1)) Projektion: proj 3 (1,1, pr. Komposition: comp 3,2 Primitive Rekursion Basisfunktionen: Konstante Funktion: const Stelligkeit. Wert des Ergebnisses. Unabhängig von den Parametern. const (,, pr,(g,h) (,)) Stelligkeit. Projektion: proj Gibt die Komponente

Mehr

1 Einführung. 2 Typ-0- und Typ-1-Sprachen. 3 Berechnungsmodelle. 4 Unentscheidbarkeit. 5 Unentscheidbare Probleme. 6 Komplexitätstheorie

1 Einführung. 2 Typ-0- und Typ-1-Sprachen. 3 Berechnungsmodelle. 4 Unentscheidbarkeit. 5 Unentscheidbare Probleme. 6 Komplexitätstheorie 1 Einführung 2 Typ-0- und Typ-1-Sprachen 3 Berechnungsmodelle 4 Unentscheidbarkeit 5 Unentscheidbare Probleme 6 Komplexitätstheorie 139 Unentscheidbarkeit Überblick Zunächst einmal definieren wir formal

Mehr

Algorithmen II Vorlesung am

Algorithmen II Vorlesung am Algorithmen II Vorlesung am 03.12.2013 Algorithmische Geometrie: Schnitte von Strecken Sweep-Line INSTITUT FÜR THEORETISCHE INFORMATIK PROF. DR. DOROTHEA WAGNER KIT Universität des Landes Baden-Württemberg

Mehr

Einführung in die Theoretische Informatik

Einführung in die Theoretische Informatik Technische Universität München Fakultät für Informatik Prof. Tobias Nipkow, Ph.D. Sascha Böhme, Lars Noschinski Sommersemester 2011 Lösungsblatt Endklausur 26. August 2011 Einführung in die Theoretische

Mehr

Informatik III. Arne Vater Wintersemester 2006/ Vorlesung

Informatik III. Arne Vater Wintersemester 2006/ Vorlesung Informatik III Arne Vater Wintersemester 2006/07 11. Vorlesung 30.11.2006 1 Beziehungen zwischen den Sprachen Jede reguläre Sprache ist eine kontextfreie Sprache. Jede kontextfreie Sprache ist eine entscheidbare

Mehr

Die primitiv rekursiven Funktionen

Die primitiv rekursiven Funktionen Priv.-Doz. Dr.rer.nat.habil. Karl-Heinz Niggl Technische Universität Ilmenau Fakultät für Informatik und Automatisierung Institut für Theoretische Informatik Fachgebiet Komplexitätstheorie und Effiziente

Mehr

Abgabe: (vor der Vorlesung) Aufgabe 2.1 (P) O-Notation Beweisen Sie die folgenden Aussagen für positive Funktionen f und g:

Abgabe: (vor der Vorlesung) Aufgabe 2.1 (P) O-Notation Beweisen Sie die folgenden Aussagen für positive Funktionen f und g: TECHNISCHE UNIVERSITÄT MÜNCHEN FAKULTÄT FÜR INFORMATIK Lehrstuhl für Sprachen und Beschreibungsstrukturen SS 2009 Grundlagen: Algorithmen und Datenstrukturen Übungsblatt 2 Prof. Dr. Helmut Seidl, S. Pott,

Mehr

Berechenbarkeit und Komplexität: Probleme, Sprachen, Maschinen

Berechenbarkeit und Komplexität: Probleme, Sprachen, Maschinen Berechenbarkeit und Komplexität: Probleme, Sprachen, Maschinen Prof. Dr. Berthold Vöcking Lehrstuhl Informatik 1 Algorithmen und Komplexität 25. Oktober 2006 Was ist ein Problem? Informelle Umschreibung

Mehr

Random Access Machine (RAM) Berechenbarkeit und Komplexität Random Access Machines

Random Access Machine (RAM) Berechenbarkeit und Komplexität Random Access Machines Random Access Machine (RAM) Berechenbarkeit und Komplexität Random Access Machines Wolfgang Schreiner Wolfgang.Schreiner@risc.jku.at Research Institute for Symbolic Computation (RISC) Johannes Kepler University,

Mehr

Grundlagen Theoretischer Informatik 2 WiSe 2011/12 in Trier. Henning Fernau Universität Trier

Grundlagen Theoretischer Informatik 2 WiSe 2011/12 in Trier. Henning Fernau Universität Trier Grundlagen Theoretischer Informatik 2 WiSe 2011/12 in Trier Henning Fernau Universität Trier fernau@uni-trier.de 1 Grundlagen Theoretischer Informatik 2 Gesamtübersicht Organisatorisches; Einführung Ersetzungsverfahren:

Mehr

Theoretische Informatik 1

Theoretische Informatik 1 heoretische Informatik 1 eil 2 Bernhard Nessler Institut für Grundlagen der Informationsverabeitung U Graz SS 2009 Übersicht 1 uring Maschinen uring-berechenbarkeit 2 Kostenmaße Komplexität 3 Mehrband-M

Mehr

2. Algorithmische Methoden 2.1 Rekursion. 18. April 2017

2. Algorithmische Methoden 2.1 Rekursion. 18. April 2017 2. Algorithmische Methoden 2.1 Rekursion 18. April 2017 Rekursiver Algorithmus Ein rekursiver Algorithmus löst ein Problem, indem er eine oder mehrere kleinere Instanzen des gleichen Problems löst. Beispiel

Mehr

3AA. Prozeduren und Rekursion Prof. Dr. Wolfgang P. Kowalk Universität Oldenburg WS 2005/2006

3AA. Prozeduren und Rekursion Prof. Dr. Wolfgang P. Kowalk Universität Oldenburg WS 2005/2006 3AA Prozeduren und Rekursion 29.11.05 Prof. Dr. Wolfgang P. Kowalk Universität Oldenburg WS 2005/2006 3AA Prozeduren Berechnete Sprungadresse Ausführung bestimmter Anweisungen durch Schleifen Stattdessen:

Mehr

Kontextfreie Sprachen. Automaten und Formale Sprachen alias Theoretische Informatik. Sommersemester Kontextfreie Sprachen

Kontextfreie Sprachen. Automaten und Formale Sprachen alias Theoretische Informatik. Sommersemester Kontextfreie Sprachen Automaten und Formale Sprachen alias Theoretische Informatik Sommersemester 2012 Dr. Sander Bruggink Übungsleitung: Jan Stückrath Wortproblem: der CYK-Algorithmus Pumping Lemma für kontextfreie Sprachen

Mehr

Kapitel 5: Abstrakte Algorithmen und Sprachkonzepte. Elementare Schritte

Kapitel 5: Abstrakte Algorithmen und Sprachkonzepte. Elementare Schritte Elementare Schritte Ein elementarer Berechnungsschritt eines Algorithmus ändert im Allgemeinen den Wert von Variablen Zuweisungsoperation von fundamentaler Bedeutung Zuweisungsoperator In Pascal := In

Mehr

6.4 Entscheidbarkeit. nein sein müssen, ist klar. THEO 6.4 Entscheidbarkeit 205/307 c Ernst W. Mayr

6.4 Entscheidbarkeit. nein sein müssen, ist klar. THEO 6.4 Entscheidbarkeit 205/307 c Ernst W. Mayr 6.4 Entscheidbarkeit Wortproblem Leerheit Äquivalenz Schnittproblem Typ 3 ja ja ja ja DCFL ja ja ja nein (*) Typ 2 ja ja nein (*) nein Typ 1 ja nein (*) nein nein Typ 0 nein (*) nein nein nein (*) Diese

Mehr