Meeresgebiet der östlichen Kieler Bucht

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1 Ostsee, FFH Meeresgebiet der östlichen Kieler Bucht! 1 Meeresgebiet der östlichen Kieler Bucht In Kürze: Typ: FFH Gebiet DE (Zusammenlegung der Gebiete DE , , , und ) Andere Ausweisungen: HELCOM BSPA 176, IBA DE287, EU VS Gebiet DE Lage: östliche Kieler Bucht, westliche Ostsee Größe: ha Meldung durch: S-H Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume SCI seit: Die Landesregierung gibt an Schutzgüter: Steinriffe (1170), Muschelbänke und weitläufige Sandbänke (1110), Flachwasser-zonen und Seegrasswiesen, Schweinswal Managementplan: Nein Abb. 1: Die Riffe westlich von Fehmarn sind ein Schatz! Foto: Sven Gust 2004 ( Gebietsbeschreibung Das FFH-Gebiet ist ha groß und umfasst die Meeresflächen der Hohwachter Bucht, den Westteil des Fehmarnsundes, die Orther Bucht, die Fehmarn-Schorre, den Flügger Sand sowie den Westteil des Fehmarnbeltes. Es handelt sich um das größte zusammenhängende Flachwassergebiet der westlichen Ostsee mit großen Riff- und Sandbankvorkommen. Im nördlichen Teil des Gebiets, im Anschluß an das FFH Gebiet Fehmarnbelt in der AWZ, erstreckt sich eine für die Ostsee sehr seltene und in deutschen Gewässern einmalige Landschaft sublittoraler Dünen mit strömungsinduzierten Megarippeln und Schillgründen (5 km 2 ). Insbesondere die "Fehmarn-Schorre" repräsentiert dagegen die typische Flora und Fauna der östlichen Kieler Bucht mit vorherrschenden Steinriffen (1170), Muschelbänken und weitläufigen Sandbänken (1110) in mosaikartiger Verteilung. Von den 280 benthischen Arten stehen 37 Arten auf der Roten Liste. Tauchende Meeresenten, wie Trauer-, Eider- und Eisenten, finden hier ebenso großflächig günstige Nahrungsverhältnisse wie eine relativ große Schweinswalpopulation und die regelmäßig gesichteten Seehunde mit ihren Jungen. Übergreifendes Schutzziel ist die Erhaltung des zusammenhängenden Flachwasser- und Riffgebietes mit Vorkommen des Schweinswales. Hierzu ist insbesondere die Erhaltung einer natürlichen, störungsfreien Dynamik erforderlich. FFH Schutzgüter Das Flachwassergebiet weist am Meeresboden die typischen, mosaikartig sich abwechselnden Lebensraumtypen Steinriff (1170), Muschelbänke und weitläufige Sandbänke (1110) auf. Daneben gibt es eine geringe Fläche Vegetationsfreies Schlick-, Sand- und Mischwatt (1140). 1

2 Ostsee, FFH Meeresgebiet der östlichen Kieler Bucht! 2 Riffe 1, Makrophyten 2 und Miesmuschelbänke 3 1 Rote Liste, FFH LRT 1170, HELCOM, Bern Konvention, BNatschG 30 2 Rote Liste, FFH LRT 1130, 1140, 1150, 1160, 1170, HELCOM, Bern Konvention, BNatschG 30 3 Rote Liste, FFH LRT 1140, 1170, HELCOM, OSPAR, BNatschG 30 Nahezu 40 % des Gebietes sind als FFH Lebensraumtyp Riff (1170) ausgewiesen (s. Karte Anhang 4B). Insbesondere der Ufer- und Flachwasserbereich ist durch ausgedehnte Geröllflächen gekennzeichnet die durch die typische Großalgenflora, insbesondere Fucusarten, bewachsen ist. Unterhalb befinden sich küstenparallel in 2-4 m Tiefe Seegrasbestände. Je höher der Sandanteil der Flächen, desto höher auch die Seegrasbedeckung (Fürhaupter et al., 2008). Unterhalb von 5 m Tiefe bedecken insbesondere Miesmuschelbänke große Areale und bieten Fisch- und Wirbellosenarten ein strukturell vielfältiges Revier. Sandbänke (Rote Liste, FFH LRT 1110, HELCOM, Bern Konvention, BNatschG 30) Die an der Westküste der Insel Fehmarn gelegenen Flächen des Flügger Sandes zeichnen sich durch einen vielgestaltigen Meeresboden, z.b. mit Geröll-, Kies- und Sandfeldern aus. Entsprechend vielfältig ist das Vorkommen der dort lebenden Organismen. Der westliche Bereich des Flügger Sandes ist mit überwiegend freiliegenden Sanden extremen Umlagerungen ausgesetzt und insbesondere als Rastgebiet für Meeresenten von großer Bedeutung. Seegraswiesen (Rote Liste, FFH LRT 1110,1130,1140,1150, 1160, OSPAR, HELCOM, Bern Konvention, BNatschG 30) Der gesamte Küstenstreifen des FFH Gebietes bis zum Leuchtturm Flügge ist durch einen Streifen Seegras (meist Zostera marina, im Bereich vom Grasswarder und in der Orther Bucht in m Tiefe auch die Salde Ruppia spp. und das Zwergseegras Z. noltii) eingerahmt (Fürhaupter et al., 2008, vgl. Karte Anhang 4B)). Die Orther Bucht zeichnet sich durch eine hohe Diversität von Seegräsern (Z. marina unterhalb von 0.75 m und Z. noltii), Ruppia spp., und div. Characeen aus (Fürhaupter et al., 2008). Schweinswale (Phocoena phocoena) (Rote Liste, FFH 1351, Anhang II, IV, OSPAR, HELCOM, Bern Konvention, Bonn Konvention, CITES) Der Bereich um Fehmarn wird sehr häufig von Schweinswalen frequentiert, wie akustische Überwachung mit PODs, Flugzählungen und andere Sichtungen ergaben (Gilles et al., 2010; Loos et al., 2011; Siebert et al., 2006). In der Howachter Bucht wurden insbesondere auch größere Gruppen von Schweinswalen gesichtet (s. Abb. 2). Im Bereich Fehmarn Belt wurde ein ganzjähriger Dichteschwerpunkt festgestellt (Teilmann et al., 2008). Die östliche Kieler Bucht- Howachter Bucht ist in etwa die östlichste Verbreitung der Schweinswale im Winter, und ist vom Frühjahr bis insbesondere im Herbst einer der Dichteschwerpunkte in der westlichen Ostsee (Herr, 2009). Flache, große Meeresarme und -buchten (Rote Liste, FFH LRT 1160, HELCOM) Der Gebietsteil "Fehmarn-Schorre" im Westen und Norden Fehmarns ist das größte zusammenhängende Flachwassergebiet (1160) der westlichen Ostsee. Der Meeresboden weist die typischen, mosaikartig sich abwechselnden Lebensraumtypen Steinriff (1170), Muschelbänke und weitläufige Sandbänke (1110) auf. Abb. 2: Sichtungen von Schweinswalen in der westlichen Ostsee durch Wassersportler im Sommer Ausschnitt aus Karte von DMM/

3 Ostsee, FFH Meeresgebiet der östlichen Kieler Bucht! 3 GSM 2. Einzeltiere (rotes Dreieck), 2-5 Tiere (gelber Punkt), 6-10 Tiere (grünes Viereck), Tiere (blaues Fünfeck). Das FFH-Gebiet östliche Kieler Bucht, sowie das angrenzende FFH-Gebiet Fehmarn Belt hat eine bedeutende Funktion für die Sicherung der Lebensräume des Schweinswals und der Wiederherstellung einer gesunden Population (ASCOBANS MOP, 2012), s. Abb. 3. Abb. 3: Beitrag der für Schweinswalschutz in der westlichen Ostsee ausgewiesenen FFH-Gebiete zur Erholung der Schweinswalbestände (ASCOBANS MOP, 2012). Seehunde (Phoca vitulina) (Rote Liste, FFH 1355, Anhang II, V, HELCOM, Bern Konvention, Bonn Konvention) Seehunde, möglicherweise von Wurfplätzen in Schweden oder Dänemark (hier wahrscheinlich aus dem Seehundsschutzgebiet westlich von Gedser mit 100 Individuen) werden zunehmend häufiger vor der Küste Fehmarns und Heiligenhafens gesichtet, letztens auch ein neugeborenes Jungtier 3. Andere Schutzgüter Islandmuschel (Arctica islandica) (Rote Liste des deutschen Meeres- und Küstenbereichs der Ostsee, OSPAR) Islandmuscheln kommen im gesamten FFH Gebiet in Wassertiefen von mehr als 10 m auf sandig-schlickigem Grund vor (Hiebenthal et al., 2012a). Dieser Bereich liegt außerhalb der 3 Seemeilenzone in der laut Schleswig- Hosteinischer Küstenfischerei-verordnung (2008) nicht mit Grundschleppnetzen gefischt werden darf und wurde zumindest früher intensiv befischt (Krost et al., 1990). Mortalität von Arctica islandica durch Schleppnetze sind belegt (Rumohr and Krost, 1991). Schillgründe Rote Liste, HELCOM, BNatschG 30 Im FFH-Gebiet kommt dieser Lebensraumtyp küstenfern im Bereich der Megarippelstrukturen im Fehmarn Belt vor (s. Abb. 4). Schillgründe sind häufig kleine Areale mit Grobsanden in strömungsreichen Gebieten, in denen sich Molluskenschalen und andere oft sehr kleine Fragmente anreichern (Hiebenthal et al., 2012b). Infolge des reichhaltigen Lückenlebensraums zwischen den Schalen ist dieser Lebensraum sehr artenreich. Abb. 4: Schillgründe in der Kieler Bucht und Fehmarnbelt (Darr and Zettler, 2011). Seevögel S. EU Vogelschutzgebiet Östliche Kieler Bucht

4 Ostsee, FFH Meeresgebiet der östlichen Kieler Bucht! 4 Kiesgründe mit Ophelia Arten (Rote Liste DE Biotoptypen (gefährdet), Rote Liste DE Ostsee (Ophelia rathkei, pot. gefährdet), HELCOM, BNatschG 30) Kiesgründe mit Ophelia-Arten sind vom Flügge Sand bekannt (Hiebenthal et al., 2012b), vgl. Auch Abb. 5. Man findet diese Grobsand- und Kiesgründe fleckenhaft entweder auf Abtragungszonen oder auf strömungsexponierten Sandbänken der Ostsee. Sie sind lagestabil und vergleichsweise struktur- und artenreich mit den Ophelia-Arten Ophelia limacina, O. rathkei und Travisia forbesi als Indikatorarten (Hiebenthal et al., 2012b). Kiesgründe sind bevorzugtes Siedlungssubstrat für Miesmuscheln, und in deren Gefolge auch von Seesternen. Abb. 5: Kiesgründe mit Ophelia-Arten in der Kieler Bucht und Fehmarnbelt (Darr and Zettler, 2011). Küstenfernes Tiefenwasser unterhalb der Haloklinen Rote Liste, HELCOM In Wassertiefen ab etwa 15 m kann im FFH- Gebiet Sauerstoffmangel auftreten. Die Salzgehaltssprungschicht tritt in der westlichen Ostsee nur saisonal im Sommer auf. Dennoch gibt es häufiger ausgedehnter Sauerstoffmangel im Bodenwasser (vgl. (Petenati, 2009). Insbesondere die Frequenz großer Einbrüche salz- und sauerstoffreichen Wassers in die westiche Ostsee hat in den letzten Jahrzehnten ab- und die Perioden mit Sauerstoffmangel im Tiefenwasser zugenommen (Hiebenthal et al., 2012b). Das küstenferne Tiefenwasser unterhalb der Haloklinen bildet einen speziellen Lebenraum der Ostsee, der unter anderem wichtig ist für die erfolgreiche Fortpflanzung von Dorsch. (z. B. Hiebenthal et al., 2012b). Anhaltender Sauerstoffmangel im Bodenwasser tötet die Epiund Infauna und nur die großen Individuen von z. B. Arctica islandica überleben (Zettler et al., 2000). Die Wiederbesiedlung erfolgt relativ schnell, der Bestand an alten Individuen geht jedoch dabei zurück. Deshalb sind die in der tiefen Howachter Bucht noch vorhandenen Restbestände von langlebigen Molluskenpopulationen (z.b. Arctica islandica), sowie Miesmuschelbänke, von großer Bedeutung für die Fauna der Kieler Bucht. Schutzstatus des Gebietes Das Vorschlagsgebiet Meeresgebiet der östlichen Kieler Bucht (DE ) wurde 2007 erstmals als Gebiet gemeinschaftlicher Bedeutung (SCI) anerkannt (2008/25/EG). Für die Landesregierung ist das Gebiet aber erst seit unter gesetzlichem FFH Gebietsschutz (s. Fußnote 1). Gemäß FFH Richtlinie (1992) muss das Gebiet bis 2016 als Europäisches FFH Schutzgebiet in nationales Recht umgesetzt werden. Die FFH-Ausweisung erfordert die Festlegung und das Wirksamwerden von Maßnahmen nach Artikel 6 FFH (1992). Ein in großen Teilen überlappendes EU Vogelschutzgebiet Östliche Kieler Bucht zum Schutz der durch die FFH Schutzgüter im Wasser und an Land angelockte Stand- und Rastvogelfauna besteht seit Auch der gesamte Küstenstreifen an Fehmarns West- bis Nordküsten wurde als FFH Gebiet (ohne Meereslebensräume) ausgewiesen, die einige kleinere Naturschutzgebiete einschließen. Es gibt bislang keine gebietsspezifischen Schutzmaßnahmen für die marinen Schutzgüter. Schleswig-Holstein strebt an, Maßnahmen über Managementpläne zu konkretisieren (Landesregierung Schleswig- Holstein, 2012). Allgemein besteht der nach EU FFH-Richtlinie (1992, Ar. 6) vorgesehene Schutz (umgesetzt nach 33 des Bundesnaturschutz-gesetzes in Verbindung mit 24 Abs. 1 LNatschG). Vorhaben, Maßnahmen, Veränderungen oder Störungen sind unzulässig, wenn sie zu erheblichen Beeinträchtigungen des Gebietes in seinen für die Erhaltungsziele maßgeblichen Bestandteilen führen können ( 28 und 29 LNatSchG). Die erforderliche Prüfung der Verträglichkeit von Plänen und Projekten mit

5 Ostsee, FFH Meeresgebiet der östlichen Kieler Bucht! 5 den Erhaltungszielen erfolgt nach 25 LNatschG (2010). Die o. g. allgemeinen Bestimmungen des gesetzlichen Schutzes gelten nicht, soweit ein sonstiger gleichwertiger Schutz besteht ( 29 Abs. 2 Satz 7 LNatSchG). Die fischereiwirtschaftliche Bodennutzung im Rahmen der guten fachlichen Praxis gilt in der Regel nicht als Verstoß gegen das Verbot des 33 Abs. 1 Satz 1 BNatSchG ( 24 Abs. 1 LNatschG). Erhaltungsziele Das übergreifende Erhaltungsziel für die Schutzgüter des FFH Gebietes ist die Erhaltung des bedeutendsten Teils des größten zusammenhängenden Flachwassergebietes der westlichen Ostsee um Fehmarn mit Vorkommen des Schweinswales und unter Einschluß des größten Ostseeriffs Schleswig-Holsteins mit artenreichen strömungsexponierten Steinriffen, die sich bis in die AWZ erstrecken in seiner störungsfreien, natürlichen, dynamischen Entwicklung. Ebenfalls zu erhalten sind die extremen Umlagerungen und überwiegend freiliegenden Sande des Flügger Sandes mit vielgestaltigem Benthal u.a. als Rastgebiet von Meeresenten 4. Dazu sollen die ausgewiesenen Lebensraumtypen morphologisch und physikalisch/ chemisch mit ihren Biotopkomplexen, charakteristischen Strukturen und Funktionen, und Lebensgemeinschaften in weitgehend natürlichem Zustand erhalten werden. Für den Schweinswal sollen naturnahe, gering belastete Küstengewässer einen guten Nahrungsgrund, und störungsarme Bereiche mit geringer Unterwasserschallbelastung Ruheräume schaffen. Derzeitiger ökologischer Zustand Der Gesamtzustand der Küstengewässer im FFH Gebiet gemäß den Kriterien der Wasserrahmenrichtlinie wurde als aktuell mäßig, in der Orther Bucht sogar als gut bewertet (Voß et al., 2010). Die Einzelwertungen für Makrozoobenthos und Phytoplankton sind gut, für Großalgen und Seegräser mäßig. Im Rahmen der Berichtspflichten nach FFH RL Artikel 17 an die Europäische Kommission erheben die Bundesländer und der Bund (BfN, in der AWZ) den Erhaltungszustand der Natura 2000 Schutzgüter in ihren Zuständigkeitsbereichen. Die Bewertung erfolgt nach (Krause et al., 2008). Demnach haben alle Lebensraumtypen des FFH Gebietes einen günstigen Erhaltungszustand (Gemperlein, 2008). Der Erhaltungszustand des Schweinswals in Schleswig-Holstein ist ungünstig (U2, Gemperlein, 2008), wie auch national (BfN, 2007), dort infolge eines ungünstigen Zustands der Population (U2), aber auch des Habitats (U1). Empfindlichkeit der Schutzgüter gegenüber Belastungen Die im FFH Gebiet ausgewiesenen Schutzgüter sind allgemein besonders empfindlich bezüglich der Eingriffe durch Fischerei (hier allgemein) und der Eutrophierung der Küstengewässer (vgl. Anhang 2). Jeder Lebensraumtyp und jede Tier und Pflanzenart hat jedoch ein spezifisches Empfindlichkeitsmuster welches sich nicht quantifizieren oder miteinander vergleichen lässt. Riffe und assoziierte Flora und Fauna Die Steingründe rund um Fehmarn waren Ziel der Steinfischerei, die Menge der entnommenen Steine ist jedoch unbekannt (Bock, 2003). Dadurch könnte das Substrat für Epifauna verknappt worden sein. Man muß die heute vorhandenen Steine als Relikte bezeichnen, da ihre Vorkommen in den vergangenen 100 Jahren bis 1974 zunächst im Flachwasser, dann bis in 20 m Tiefe massiv ausgebeutet wurden (Bock et al., 2003). Möglicherweise erklärt die starke Verkleinerung des für festsitzende Makroalgen zur Verfügung stehenden Substrats auch einen Teil der zwischen 1950 und 1988 um 90 % verringerten Fucus Biomasse in der Kieler Bucht (Vogt and Schramm, 1991). Die Hauptursache ist jedoch die eutrophierungsbedingte Verkleinerung des Lebensraums: heute kommt Fucus nur noch in 3 m statt wie bis in die 1950er Jahre bis in 10 m Tiefe vor (Fürhaupter et al., 2009). Mangel an Hartsubstrat könnte auch die zukünftige Regeneration der Algengürtel limitieren (Karez and Schories, 2005), obwohl eine infolge der Steinentnahme erhöhte Erosion tiefer liegende 4

6 Ostsee, FFH Meeresgebiet der östlichen Kieler Bucht! 6 Steine an die Oberfläche bringt (Bock et al., 2003; Bohling et al., 2009). Auch Miesmuschelbänk könnten durch Substratverfügbarkeit limitiert sein (Zander, 1991, zitiert in Bock et al. 2003). Schweinswale Die häufigste messbare Todesursache von Schweinswalen ist Ersticken in Stellnetzen (Siebert et al., 2012). Die beste verfügbare Schätzung der fischereilichen Mortalität von Schweinswalen in der westlichen Ostsee liegt bei 2-18 % der Population (Gilles, 2008). Die modernen Monofilamentnetze stehen am Grund und sind für Schweinswale nicht oder nur schwer zu orten. Die Nahrungsgründe für Schweinswale und die besten Fangplätze für Grundfische überlappen sich naturgemäß, so daß es auf produktiven flachen Bänken zu den höchsten Beifangereignissen kommt (vgl. Konflikt-regionen von (Herr, 2009)). Zusätzlich konkurrieren Schweinswale und Fischer um dieselbe Resource (Herr, 2009; Siebert et al., 2012). Akustische Vergrämer (Pinger) können entweder zu Gewöhnung und damit Wirkungslosigkeit, oder zu Biotopverlust und auch Hörschäden führen (Siebert et al., 2012). Akustische Belastungen durch Schallemissionen (sowohl Dauerlärm zum Beispiel durch Schiffe Sonar und seismische Exploration wie auch Einzelereignisse durch Explosionen) können Schweinswale je nach Entfernung von der Schallquelle beeinträchtigen bis körperlich verletzen und in jedem Fall in ihrem Orientierungssinn beeinträchtigen (Siebert et al., 2012). Es wird noch nach einer akzeptablen Belastungsobergrenze, bzw. Verfahren zur Minimierung der Schallemissionen gesucht. Die chemische Belastung der Meere und damit der Nahrungsorganismen für Schweinswale kann zu einer Leistungsminderung des Immunsystems und damit höherer Krankheitsanfälligkeit der Schweinswale führen und ist damit eine weitere schwer quantifizierbare Belastung für die Schweinswalpopulation (Siebert et al., 1999). Seegraswiesen Seegraswiesen profitieren mit erhöhten Wa c h s t u m s r a t e n v o n e r h ö h t e n Nährstoffkonzentrationen im Wasser, sind aber andererseit sehr empfindlich gegenüber verminderter Lichteindringtiefe und vermehrtem Aufwuchs auf ihren Blättern. Dies kann zu verminderter Dichte und Bedeckung und letztendlich in einer verminderten Lebensraumqualität für assoziierte Artengemeinschaften führen. Regelungen zur verminderung der Eutrophierung werden im Rahmen der WRRL getroffen. Grundfischerei, Sedimententnahmen, Fahrrinnenanpassungen und andere Baumaßnahmen können mechanische Schäden an Seegraswiesen hervorrufen und Flächen stückeln. Im FFH- Gebiet Östliche Kieler Bucht liegt der die Küste umgebende Seegrasgürtel jedoch innerhalb der Verbotszone für Bodenfischerei (3 sm). Islandmuschel Sehr viele Muschelarten, darunter insbesondere die älteren Islandmuscheln, Arctica islandica, mit mehr als 35 cm Schalenlänge werden durch Grundschleppnetze beschädigt, bzw. getötet. (Rumohr and Krost, 1991) ermittelten eine Mortalitätsrate von 50 % der Arctica islandica Population > 35 mm pro Jahr in der tiefen Kieler Bucht. Schillgründe Wegen ihrer Seltenheit, geringen Ausdehnung und der losen Schilloberfläche sind sie insbesondere durch Grundschleppnetz-fischerei, Sand- und Kiesabbau, und andere direkte Eingriffe gefährdet. Sauerstoffdefizitsituationen können die assoziierte Fauna ersticken (Hiebenthal et al., 2012b). Kiesgründe mit Ophelia Arten Der Kiesabbau stellt eine erhebliche und wahrscheinlich auch nachhaltige Beeinträchtigung des Makrozoobenthos dar. Die Wiederbesiedlung gestörter Gebiete ist von der Methode des Abbaus abhängig. Eurytope Arten werden Abbaugebiete wiederbesiedeln, wenn Sand zurückbleibt. Inwieweit stenotope Sandbodenarten wie die Zielarten Ophelia rathkei und Travisia forbesii beeinträchtigte Böden rekolonisieren, ist nicht untersucht worden. Aus (Gosselck et al., 1998). Küstenfernes Tiefenwasser unterhalb der Haloklinen Die größten Gefährdungen des Lebensraumes gehen von der durch Eutrophierung verstärkten Sauerstoffzehrung, der gezielten Entnahme

7 Ostsee, FFH Meeresgebiet der östlichen Kieler Bucht! 7 lebensraumtypischer Organismen (Fischerei auf Dorsch) und der Neubesiedlung durch invasive Arten aus (Hiebenthal et al., 2012b). Die Lage und Permanenz der Salzgehaltsschichtung sind abhängig von klimatischen Entwicklungen. Nutzungen/Belastungen/Gefährdungen/ Die am weitesten verbreitete, nicht auf Wasseroder Luftverschmutzung zurückzuführende Belastung im FFH Gebiet ist die Schifffahrt, deren negative Auswirkungen 98 % des Gebietes erreichen (s. Standarddatenbogen 5, Anhang 3). Wassersport dagegen wird als belastungsneutral gewertetet. Militärübungen und diverse Fischereimethoden belasten 30 % oder weniger des FFH Gebietes. Berufsschifffahrt Die Berufsschifffahrt gehört zu den massivsten Beeinträchtigungen, denn sie nutzt den Großteil der Fläche. Quer durch das Gebiet verläuft der Kiel-Fehmarnsund-Weg. Nördlich verläuft der Kiel-Ostsee-Weg. Östlich an das Schutzgebietsende nördlich Fehmarn schließt sich der Fährverkehr Puttgarden-Rødby an (vgl. Abb. 6). Hornhecht, Makrele, Lachs, Meerforelle, Flunder, Scholle, Hering und Wittling befischt. Direkt vom Kutter erhält man Fisch in Lippe und Heiligenhafen. Die Hafenstadt Heiligenhafen ist bis heute ein wichtiger Fischereistandort. Der Fischereihafen beherbergt zehn Hochseeangelbetriebe und elf große und kleine Kutter. Der Ort besitzt einen der größten Fischanlandehäfen an Deutschlands Ostseeküste: jährlich werden hier circa 2000 Tonnen Frischfisch angelandet. Die Fischereigenossenschaft Küstenfischer Nord eg, Heiligenhafen betreiben außerhalb der 3 sm Zone nur pelagische Schleppnetzfischerei mit Booten > 12m. Die Boote der Flotte zwischen 8 und 40 m lang. Die Boote kleiner 12m betreiben Stellnetzfischerei. Außerdem werden Angel- Köder gesammelt. Stellnetzfischerei findet in den Flachwasserbereichen des gesamten FFH-Gebietes statt. Abb. 7 gibt eine Momentaufnahme der Aktivitäten zwischen Januar und September 2005 wieder. An 15 Monitoring-Flugtagen wurden insgesamt in der deutsch-dänischen Ostsee 516 Stellnetze und 308 Bundgarne, diese vorwiegend an der dänischen Küste gesichtet (Gilles et al., 2006) Im Bereich des FFH-Gebietes werden Bundgarne demnach nicht mehr eingesetzt. Abb. 6: Schiffssichtungen in der Ostsee in 2005 ( aus Gilles at al. 2006). Das grüne Rechteck zeigt den Bereich des FFH und Vogelschutzgebietes Östliche Kieler Bucht. Handelsschifffahrt rot, Fähren hellblau, Polizei pink, Fischereifahrzeuge blau, Motorboote grünes Dreieck, Segler gelb. Fischerei Die Berufsfischerei hat im Gebiet ebenfalls hohen negativen Einfluss. Gefischt wird stationär, mit Bodenschleppnetzen und Langleinen. Vor der deutschen Außenküste der Ostsee werden vorwiegend Arten wie Dorsch, Abb 7: Sichtungen von Stellnetzen, Bundgarnen und treibenden Netzteilen in der Ostsee Jan-Sept 2005 (Ausschnitt aus Gilles et al., 2006). Grünes Rechteck: Bereich des FFH Östliche Kieler Bucht (s. Text). 5

8 Ostsee, FFH Meeresgebiet der östlichen Kieler Bucht! 8 Die Abb. 8 zeigt eine intensive Grundschleppnetzfischerei mit Scherbrettern im westlichen Teil des Schutzgebietes (Krost et al., 1990). Die Häufigkeit von Schleppspuren ist unterhalb einer Wassertiefe von 20m und in schlickigen Bereichen am größten. Das Sediment wird in einigen Bereichen mehrmals pro Jahr umgelagert. Diese Gebiete werden auch heute noch für die Schleppnetzfischerei genutzt, wie die von (Fock, 2008) aus VMS Daten ermittelten Fischereigebiete zeigen (s. Anhang 4 E). Abb. 8 Das FFH-Gebiet Östliche Kieler Bucht über einer Grundschleppnetzspurkartierung von (Krost et al., 1990). Je dunkler die Schattierung desto dichter die Schleppnetzspuren. Man sieht, daß die Fischerei auf die Gebiete > 20 m beschränkt ist. (Nach Informationen von Sturm, pers. Mitt. an EK, brauchen die lokalen Fischer ihre Quoten nicht auf. Daher kommen Ende des Winters Kutter von der Nordsee, um auf die Quoten zu fischen. Größe und Gewicht der Grundschleppnetze sowie Ort des Fanges sind nicht bekannt). Küstenschutz Der Großteil der Küste ist mit Landeschutzdeichen eingedeicht. Freigeblieben als eine der wenigen Stellen ist das Nehrungsgebiet Graswarder vor Heiligenhafen (Generalplan Küstenschutz, 2012). Von Todendorf bis zur Marina Lippe sind Buhnen als Sedimentfänger installiert. Die Marina besitzt zwei Hafenmolen. In Hohwacht prägen wieder Buhnen den Ufersaum. Der folgende Strandabschnitt ist unbebaut. Lediglich eine Seebrücke bei Weißenhaus unterbricht den naturnahen Charakter. Vor Blank Eck gibt es erst wieder einige wenige Buhnen und eine weitere am Eck zum Nehrungshaken vor Heiligenhafen. Eine weitere Buhnenreihe folgt bis kurz den Häusern auf dem Graswarder. Die Strategie setzt sich fort. Vor Campinplätzen und Badeorten sind auch auf der Insel Fehmarn Buhenreihen zu finden. Militär Im Gebiet befinden sich mehrere Übungs- und Schießgebiete und ein Minenleger Übungsgebiet, westlich von Fehmarn (s. Abb. Nutzungen). Auch bei Wassersportlern gut bekannt ist das Warngebiet Todendorf-Putlos in der Hohwachter Bucht, das während der Schießübungen gesperrt wird. Militärübungen finden regelmäßig in der östlichen Kieler Bucht statt. Neben den Schießübungen fanden im gesamten Bereich der Kieler Bucht im Juni 2012 intensivere militärische Übungen (BALTOPS 2012) statt (WSV, 2012). Munition Die östliche Kieler Bucht gilt als Munitionsverdachtsfläche (Böttcher et al., 2011). In der Seekarte ist bei Westermarkelsdorf ein Gebiet als unrein mit Munition belastet gekennzeichnet. Tourismus Mit über 30 Segelvereinen in der Region (Freiwillige Vereinbarung (5)) sowie dem Motorbootsport haben der Wassersport Störungs- und Gefährdungspotential für Habitate und Arten dieses Meeresgebietes. Wassersportliche Aktivitäten sind Surfen, Katamaransegeln und Kitesurfen an Spots in der Hohwachter Bucht und rund um Fehmarn, Tauchen, Kanufahren und Kajaken, tägliche Angelfahrten mit Kuttern von Februar bis November, Rudersport mit Ostseeküstenwanderweg und Abzweigung Umfahrung Fehmarn (siehe freiwillige Vereinbarung (5)). Im Gebiet liegen die Häfen bei Heiligenhafen mit ca. 1000, Orth mit 150 Liegeplätzen, im Nahbereich Burgstaaken (mind. 300 Liegepl.), Burgtiefe (600 Liegepl.) und die Großenbroder Häfen (an die 1000 Liegeplätze). Es gibt desweiteren mindestens 7 Segel- und diverse Surfschulen.

9 Ostsee, FFH Meeresgebiet der östlichen Kieler Bucht! 9 Andere Nutzungen Einfluss auf die Strömungsverhältnisse hat die Fehmarnsundbrücke. Der Bau des Fehmarnbelt- Tunnels wird erhebliche Eingriffe in den Wasser- und Sedimenthaushalt des Gebietes verursachen. Für das Einbringen der Senktunnel-Segmente muss in großen Mengen Sediment abgegraben, zwischengelagert, bzw. deponiert werden. Dies kann zeitweilig zu Trübungsfahnen, sowie zu längerfristigen Änderungen der Sediment-struktur und damit der benthischen Lebensräume führen. Prozessbedingt wird ein Teil des abgebaggerten Sediments zur Verfüllung des Grabens oberhalb des Tunnels nach Einbau verwendet, große Sedimentmengen müssen umweltverträglich deponiert werden. Dadurch können lichtempfindliche Makroalgen geschädigt werden, der baubedingte Lärmeintrag kann auch die Schweinswale in ihrem Verhalten beeinträchtigen. Geplant ist der Bau eines Landesschutzdeiches bei Westermarkelsdorf (Generalplan Küstenschutz). Konflikte mit Schutzgütern Das Beifangrisiko für Schweinswale in der Stellnetzfischerei scheint derzeit das größte Konfliktpotential zu haben. Aber auch mechanische und akustische Störungen durch Militär, Schifffahrt und Tourismus, sowie Kollisionsgefahr mit der Schifffahrt setzen dem Schweinswal und der marinen Lebewelt zu. Das Konfliktpotential zwischen Schweinswalen und der lokalen Stellnetzfischerei besteht ganzjährig (Herr, 2009, vgl. Anhang 5). Strandfunde entlang der gesamten Küste des FFH Gebiets deuten auf Ersticken in Stellnetzen als relativ häufige Todesursache, insbesondere auch in den Wintermonaten (Herr, 2009). Insbesondere langlebige Muschelarten der tieferen Weichböden wie z. B. die Islandmuschel (Arctica islandica) werden durch Grundschleppnetzfischerei in der tiefen Howachter Bucht stark beeinträchtigt. Eine Mortalitätsrate von 50 % der Arctica islandica Population > 35 mm pro Jahr ist zu erwarten (Rumohr and Krost, 1991). Ein großer Teil des FFH Gebietes ist militärisches Übungs- und Schießgebiet. Die mit der militärischen Nutzung einhergehende Belastung (Lärm, Schiffsbewegungen, u.a.) beeinträchtigen wahrscheinlich die Habitatqualität des Gebietes für Schweinswale (und andere Fauna wie Seevögel, möglicherweise auch Fische). Bei einem Schweinswal aus der Nordsee wurde bereits die Dekompressionskrankheit, verursacht durch Schall, diagnostiziert (MLUR, 2010). Es gibt zur Zeit keine Hinweise darauf, daß militärische Aktivitäten eine direkt erhöhte Mortalität (festgestellt in den Strandfunden) verursacht (MLUR, 2010). Insbesondere zwischen Kieler Förde/Nord- Ostsee-Kanal und Fehmarn Belt ist der Schiffsverkehr sehr intensiv. Erste Hinweise in der Literatur berichten von Schiffskollisionen mit Kleinwalen und Schweinswalen (Evans et al. 2011). Mit dem Schiffsverkehr ergibt sich zudem die Gefahr von Einschleppung invasiver Arten. Durch intensive Freizeitschifffahrt und deren Nutzung von Flachwasserarealen als Ankerplätze dann diese eine lokale Bedrohung für Seegraswiesen und Makrophyten darstellen. Bestehende nicht-gebietsspezifische Maßnahmen Das gesamte FFH Gebiet Eckernförder Bucht unterliegt den Anforderungen an einen guten Umweltzustand der Wasserrahmenrichtlinie (2000). Chemische und biologische Maßnahmen zur Verbesserung der Wasserqualität erfolgen in diesem Rahmen. Die Schleswig-Holsteinische Küstenfischereiverordnung (2008) sieht folgende Maßnahmen in den Ostseegewässern/im FFH Gebiet vor: - Verbot der Industriefischerei jeglicher Art 6 - Anzeigepflicht Walbeifang 9 - Schleppnetzfischerei mit max. 221 kw, 13 - Schleppnetze und Snurrewaden nicht dichter als 3 sm von der Uferlinie, 13 - Stellnetzfischerei nicht dichter als 200 m vom Ufer, 14 Laut EU Ostseeverordnung 2187/2005 dürfen Fahrzeuge unter 12 m Länge 9 km Stellnetze und Fahrzeuge über 12 m Länge 21 km Stellnetze ausbringen. An der schleswigholsteinischen Ostseeküste gilt nach VO (EG) Nr. 814/2004 keine Pingerpflicht in der Stellnetzfischerei. Hobbyfischer dürfen nach Landesfischereigesetz in SH ab 2013 keine Langleine mehr verwenden

10 Ostsee, FFH Meeresgebiet der östlichen Kieler Bucht! 10 (LFischG, 2011). Andere Geräte als die Handangel können nach 4 bei der oberen Fischereibehörde beantragt und unter Nebenbestimmungen genehmigt werden. Nach 16 KüFischVO dürfen Bundgarne mit einer Gesamtlänge von über 30 m, oder Pfahlreusen nur mit Genehmigung der oberen Fischereibehörde errichtet werden. Aufgegebene Fangplätze sind verloren und müssen erst wieder rechtmäßig beim Land erworben werden (lt. Verordnung über die gemeinsame Fischerei in der Flensburger Innenförde, ). Im NSG Krummsteert in der Orther Bucht gilt eine Zonierung für Freizeitaktivitäten, sowie ein Verbot von Freizeitfischerei. Die ordnungsgemäß ausgeübte Fischerei wird nicht eingeschränkt (KrummNatSchV SH, 1980). Im Gebiet gilt die Freiwillige Vereinbarung Nr. 5 zwischen dem Landessportverband Schleswig- Holstein e. V ( und dem Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig- Holstein. Ziel ist es, die Sportler über naturverträgliches Verhalten zu unterrichten, beispielsweise die Vermeidung von Rast- und Mausergebieten von Wasservögeln. Diesem angeschlossen sind u.a. Landes-Segler-Verband und Landes-Tauchsport-Verband. Erste Maßnahmenvorschläge Das FFH-Gebiet Östliche Kieler Bucht ist sowohl als FFH- als auch als Vogelschutzgebiet mit internationaler Bedeutung ausgewiesen worden. Die für die deutsche Ostsee einmaligen großflächigen Flachwasserriffe und ihre Flora und Fauna sind von essentieller Bedeutung für Schweinswale und überwinternde Meeresenten. Die Erhaltung bzw. Wiederherstellung eines guten Erhaltungszustandes der Schutzgüter sollte hohe Priorität haben und zügig in Maßnahmen umgesetzt werden. Die Erhaltungsziele der Schutzgüter in den Schutzgebieten werden aus Sicht des WWF am ehesten durch die Einschränkung extraktiver Nutzung, sowie die Minimierung von Störungen und die Verbesserung der Wasserqualität erreicht. Mindestens etwa die Hälfte der Schutzgebietsfläche sollte Null- Extraktions-gebiet sein, auf der verbleibenden Fläche dürfen nur solche Extraktionsaktivitäten stattfinden, welche die Schutzgüter nicht beeinträchtigen. Das bedeutet u.a., Fischerei muß beifangfrei arbeiten, Sand- und Kiesgewinnung darf in Schutzgebieten nicht stattfinden. Die Lage der Nullnutzungszonen soll in einer Gesamtschau aller Meeresschutzgebiete ermittelt werden und sollte aufgrund der naturschutzfachlichen Notwendigkeit aber auch in Aushandlungsprozessen mit den Nutzern ermittelt werden. Wichtig ist ein finanziell gut ausgestattetes und abgesichertes Begleitprogramm zur Umstellung der Fischerei auf beifangfreie Fangtechniken und insbesondere die Entwicklung einer langfristigen Perspektive für die kleine Küstenfischerei in Anbetracht der Notwendigkeit zum Wiederaufbau der Nutzfischpopulationen, und zur Renaturierung der Lebensräume. In den verbliebenen 50 % der Gebiete (falls nicht anders vorgeschlagen) werden folgende Maßnahmen vorgeschlagen: Beifang - Höchste Priorität hat die Minimierung der Beifänge von Schweinswalen im Gebiet. Hauptkonfliktzeit mit Schweinswalen sind die Sommer- und Herbstmonate (vgl. Anhang 4), die Hauptkonfliktzeit mit überwinternden Seevögeln reicht von Oktober bis April (vgl. Anhang 3). Beide Gruppen halten sich bevorzugt im Bereich der Flachwasserriffe im Fehmarn Sund-Flüggesand auf, die auch für die lokale Fischerei essentiell sind. - Wegen der überlappenden Konfliktzeiträume mit Schweinswalen und Seevögeln sollte die Stellnetzfischerei möglichst ganzjährig in Wassertiefen unter 15 m (kritischer Bereich lt. ICES 2008 bis 20 m), insbesondere dort wo das Vogelschutzgebiet auch FFH-Gebiet ist, durch Fangtechniken ersetzt werden, die weder Schweinswal- noch Seevogelbeifang versursachen. Beide Gruppen halten sich bevorzugt im Bereich der Flachwasserriffe auf, die auch für die lokale Fischerei essentiell sind. - Sofortige Einrichtung und Förderung von langfristigen, finanziell gut ausgestatteten 6

11 Ostsee, FFH Meeresgebiet der östlichen Kieler Bucht! 11 Begleitprojekten zur Erprobung und Einführung alternativer Fangtechniken: Langleinen, Fallen und evtl. Trandwaden und Bundgarne (Programm zur Wiedereinführung Bundgarne im Küstenbereich statt Stellnetze?) (vgl. Diskussion in Koschinsky and Strempel, 2011; Mentjes and Gabriel, 1999; MRAG et al., 2011). Hierzu gibt es bereits ein Projekt Fisch vom Kutter der Aktivregion Probstei welches im FFH-Gebiet Bottsand-Marzkamp die Direktvermarktung der Fischer vor Ort fördert und alternative Fischereigeräte wie Fischfallen, Pinger an den Stellnetzen und die Wiedereinführung der traditionell gebräuchlichen Strandwade testet. Störungen Lebensräume und Arten - Verbot der Grundschleppnetzfischerei im FFH-Gebiet. Ein solches Rückzugsgebiet hilft, beim langfristigen Erhalt der Islandmuschelbestände, insbesondere durch Schutz der fortpflanzungsfähigen älteren Individuen in tieferen Gewässern von denen nach Sauerstoffmangelereignissen die Rekrutierung abhängt. - Verminderung der Lärmbelastung durch Schifffahrt und Wassersportarten mit großer Lärmentwicklung wie Motorsport oder Jetski für die Meeressäuger durch bessere Verkehrslenkung entsprechend einer zuvor unternommenen Lärmkartierung. Zwar sind tiefgehende Schiffe auf den Kiel-Ostsee-Weg beschränkt, kleinere Feeder und Passagierverkehr sind daran jedoch nicht gebunden und nutzen entsprechend mehr Raum innerhalb des VGS-Gebietes. - Schießübungen des Militärs sollten während der Kalbungs- und Jungenaufzucht der Schweinswale vermieden werden (ggf. Erweiterung der Schießpause im Sommer). Außerdem ist der Einfluß der militärischen Aktivitäten auf das Verhalten von Schweinswalen zu untersuchen, um gezielte Vermeidungsmaßnahmen ergreifen zu können (Belastungskartierung Verkehr, Lärm, ggf. Verschmutzung). - Folgende neue Nutzungen sollten ausgeschlossen werden: Einbringen von Baggergut, mariner Bergbau (einschl. seismische Erkundung), Windparks. - Ggf. notwendige Küstenschutzmaßnahmen dürfen nicht die Eigenschaften des Gebietes, die zur Ausweisung geführt haben beeinträchtigen. - Die Wiederauffüllung von Steinfeldern außerhalb natürlicher Abrasionszonen könnte als Renaturierungsmaßnahme in Betracht gezogen werden. Wasserqualität - Die Verbesserung der Wasserqualität und die Reduktion der Eutrophierung ist eine wichtige Grundlage für die Verbesserung der Wachstumsbedingungen für Seegraswiesen und Makroalgen, sowie der Nahrungsgrundlagen für Tauchenten. - Sämtliche militärischen und industriellen Altlasten müssen nicht nur registriert und kartiert sondern auch soweit möglich fachgerecht geborgen und entsorgt werden, einschließlich Begleitmonitoring der Wasserqualität und -ausbreitung im Einzugsbereich der Lagerstätten. Allgemeine Maßnahmen - Managementplan für FFH-Gebiet erstellen, (HELCOM, ), Monitoring und Maßnahmen umsetzen - vorzugsweise ein integrierter Managementplan für FFH- und Vogelschutzgebiet. - Natura 2000 Gebiete und ggf. Zonierung und Befahrensregelungen in Seekarten ausweisen. - Weiterentwicklung der Pinger-Technologie (z. B. PAL Signale) und Handhabung bis zum Nachweis der Effektivität. Bis dahin individuelle Anpassung der Stärke der bisherigen Pingersignale an befahrenes Seegebiet, um bessere Effektivität zu gewährleisten - Bis Ende 2013 Einführung der Pingerpflicht (als kurzfristige Übergangsmaßnahme bis 2020) für alle an der Stellnetzfischerei beteiligten Fahrzeuge in allen Teilgebieten der Ostsee, ggf. Unterstützung der Einführung durch Bereitstellung der Geräte (wie im 7

12 Ostsee, FFH Meeresgebiet der östlichen Kieler Bucht! 12 Projekt von Müller 2012 geschehen). (vgl. ASCOBANS 2012 Empfehlung 4 und 9). - Erhebung der räumlichen und zeitlichen Verteilung von Schweinswal Beifang: Verbesserte Umsetzung der bestehenden Meldepflicht für Walbeifänge durch z.b. Fortführen des anonymen Abholdienstes, wie im Projekt von Müller (2012) erprobt. - Sicherstellung der tierärztlichen Untersuchung von Schweinswaltotfunden. - Meldepflicht für mitgefangene Seevögel (sollte in die Küstenfischerei Verordnung aufgenommen werden) - Zusammenarbeit mit den betroffenen Fischern/Fischereigenossenschaften stärken: Probleme vermitteln, Alternativen aufzeigen, Erprobungen und Umstellungen cofinanzieren, Beratung und Vernetzung bereitstellen - Kopplung der Vergabe von Subventionen an eine progressive Verminderung von Beifang und Teilnahme an Monitoring-programmen - Zertifizierung von Fischereien nur bei Nachweis der Beifangvermeidung, d.h. nicht für Stellnetzfischerei in der heutigen Form - Bessere regionale Vermarktung beifangfreigefangenen Fisches aus z. B. aus Angel- oder Fallenfischerei - EC Aktionsplan zur Verminderung von Beifang von Schweinswalen entwickeln, einschließlich Beobachterprogramm, Beifangberichtspflicht, Totfundmonitoring und Unterstützung für Vermeidungsmaßnahmen. - Regionales Projekt zur Umstellung der Fischerei auf beifang-reduzierte, alternative Fangmethoden (z. B. InterReg oder andere EU Mittel). - Zusammenarbeit mit Nachbarländern - Schweinswalschutz im Fehmarn Belt - koordiniertes Monitoring und Assessment der Bestände, Schutzmaßnahmen Deutschland- Dänemark. - Einstellung der Jagd auf Meeresenten- Erhebung des Einflusses auf die Populationen von z. B. Eider- und Bergente. Verminderung des Jagddrucks. - Fischerei in der 12 sm Zone für alle Teilnehmer der Stellnetzfischerei regeln (EC Beschluss bewirken).

13 Ostsee, FFH Meeresgebiet der östlichen Kieler Bucht! 13 Literatur Council Directive 92/43/EEC on the conservation of natural habitats and of wild flora and fauna. OJ No L 389, , p.l Entscheidung der Kommission vom 13. November 2007 gemäß der Richtlinie 92/43/ EWG des Rates zur Verabschiedung einer ersten aktualisierten Liste von Gebieten von gemeinschaftlicher Bedeutung in der kontinentalen biogeografischen Region (2008/25/ EG) Schleswig-Holstein: Landesverordnung für die Ausübung der Fischerei in den Küstengewässern (Küstenfischereiordnung - KüFO), vom 1. November Gesetz zum Schutz der Natur (Landesnaturschutzgesetz - LNatSchG) vom 24. Februar GVOBl. 2010, 301 ASCOBANS MOP, Draft Resolution: Conservation of Harbour Porpoises and Adoption of a conservation Plan for the Western Baltic. MOP7/Doc.7-01 (AC), Brighton, United Kingdom, October BfN, Erhaltungszustände der Arten in der kontinentalen Region - Nationaler Bericht 2007 gemäß FFH-Richtlinie Bock, G., Quantifizierung und Lokalisation der entnommenen Hartsubstrate vonr der Ostseeküste Schleswig-Holsteins. Eine historische Aufarbeitung der Steinfischerei. p. 33. Bock, G., Thiermann, F., Rumohr, H., Karez, R., Ausmaß der Steinfischerei an der schleswighosteinischen Ostseeküste. Jahresbericht Landesamt für Natur und Umwelt des Landes Schleswig-Holstein. pp Bohling, B., May, H., Mosch, h., Schwarzer, K. (Eds.), Regeneration of submarine hard-bottom substrate by natural abrasion in the western Baltic Sea. Selbstverl. der Marburger Geograph.Ges., Marburg, Lahn. Darr, A., Zettler, M.L., Monitoring der benthischen Lebensgemeinschaften in den FFH- Lebensraumtypen als Grundlage für die Erfüllung der Natura und HELCOM-Berichtspflichten in der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone, Seegebiet Ostsee (Berichtsperiode ). Leibniz - Institut für Ostseeforschung Warnemünde und Biologische Meereskunde, Seestr. 15, Rostock, Warnemünde/Rostock, p Fock, H.O., Fisheries in the context of marine spatial planning: Defining principal areas for fisheries in the German EEZ. Marine Policy 32 (4), Fürhaupter, K., Grage, A., Wilken, H., Meyer, T., Kartierung mariner Pflanzenbestände im Flachwasser der Ostseeküste Schwerpunkt Fucus und Zostera. Außenküste der schleswigholsteinischen Ostsee und Schlei. Landesamt für Natur und Umwelt des Landes Schleswig- Holstein Flintbek, p Fürhaupter, K., Pehlke, C., Wilken, H., Meyer, T., WRRL-Monitoring in Schleswig-Holstein (2009) Teil B: Makrophyten, Äußere Küstengewässer. Landesamt für Natur und Umwelt des Landes Schleswig-Holstein Flintbek, p. 40. Gemperlein, J., Natura 2000 erster nationaler Bericht zum Zustand der Arten und Lebensräume. Jahresbericht des Landesamtes für Natur und Umwelt des Landes Schleswig- Holstein 2007/08, pp Gilles, A., Characterisation of harbour porpoise (Phocoena phocoena) habitat in German waters Dissertation, Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Christian-Albrechts- Universität zu Kiel Kiel, 151 pp. Gilles, A., Risch, D., Scheidat, M., Siebert, U., Erfassung von Meeressäugetieren und Seevögeln in der deutschen AWZ von Nord- und Ostsee (EMSON). Teilvorhaben: Erfassung von Meeressäugetieren. Endbericht für das Bundesamt für Naturschutz. F+E Vorhaben FKZ: p. 92. Gilles, A., Siebert, U., Gallus, A., Dähne, M., Benke, H., Monitoringbericht Marine Säugetiere und Seevögel in der deutschen AWZ der Nord- und Ostsee - Teilbericht marine Säugetiere. Forschungs- und Technologiezentrum Westküste, FTZ, Büsum, Christian-Albrechts- Universität zu Kiel, und Deutsches Meeresmuseu Stralsund, pp Gosselck, F., Bönsch, R., Kreuzberg, M., Wissenschaftliche Grundlagen zur Ausweisung und zum Management mariner offshore- Schutzgebiete im Bereich der Hoheitsgewässer und der Ausschließlichen Wirtschaftszone Deutschlands in der Ostsee und deren Integration in das System von Baltic Sea Protected Areas (BSPAs)Band I (Text). IfAÖ, p Herr, H., Vorkommen von Schweinswalen (Phocoena phocoena) in Nord- und Ostsee - im Konflikt mit Schifffahrt und Fischerei?. Dissertation, Universität Hamburg, p Hiebenthal, C., Blöcher, N., Krause, J., 2012a. Kapitel V: Artensteckbriefe Wirbellose. In: Bedrohte Biodiversität in der deutschen Nord- und Ostsee - Empfindlichkeiten gegenüber anthropogenen Nutzungen und den Effekten des Klimawandels. Narberhaus, I., Krause, J., Bernitt, U. (Eds.)Bundesamt für Naturschutz, Bonn pp Hiebenthal, C., Blöcher, N., Krause, J., Rumohr, H., 2012b. Kapitel IV: Steckbriefe Lebensraumtypen/ Biotope. In: Bedrohte Biodiversität in der deutschen Nord- und Ostsee - Empfindlichkeiten gegenüber anthropogenen Nutzungen und den Effekten des Klimawandels. Narberhaus, I., Krause, J., Bernitt, U. (Eds.)Bundesamt für Naturschutz, Bonn pp

14 Ostsee, FFH Meeresgebiet der östlichen Kieler Bucht! 14 Karez, R., Schories, D., Die Steinfischerei und ihre Bedeutung für die Wiederansiedlung von Fucus vesiculosus in der Tiefe. Rostocker Meeresbiologische Beiträge 14, Koschinsky, S., Strempel, R., Strategien zur Vermeidung von Beifang von Seevögeln und Meeressäugetieren in der Ostseefischerei. Hintergrundinformationen zur Kampagne von NABU Schleswig-Holstein, Gesellschaft zur Rettung der Delphine GRD und Gesellschaft zum Schutz der Meeressäugetiere GSM. NABU, p. 76. Krause, J., von Drachenfels, O., G., E., Farke, H., Fleet, D.M., Gemperlein, J., Heinicke, K., Herrmann, C., Klugkist, H., Lenschow, U., Michalczyk, C., Narberhaus, I., Schröder, E., Stock, M., Zscheile, K., Bewertungsschemata für die Meeresund Küstenlebensraumtypen der FFH-Richtlinie. Bundesamt für Naturschutz. Krost, P., Bernhard, M., Werner, F., Hukriede, W., Otter trawl tracks in Kiel Bay (Western Baltic) mapped by side scan sonar. Meeresforschung 32, Landesregierung Schleswig-Holstein, L., Schutzmaßnahmen in Vogelschutz- und FFH- GebietenDrucksache 17/26. Bericht der Landesregierung. Drucksache 17/165. Schleswig- Holsteinischer Landtag, p. 31. Loos, P., Deimer-Schütte, P., Schütte, H.-J., Sichtungssurveys von Schweinswalen. Das GSM Projekt "Wassersportler sichten Schweinswale". Meer und Museum 23, Mentjes, T., Gabriel, O., Fangtechnische Möglichkeiten zur Reduzierung des Beifangs von Meeresenten in der Dorschfischerei mit stationären Fanggeräten (Technical possibilities to reduce duck bycatches in winter cod fishery with static gear). Informationen für die Fischwirtschaft aus der Fischereiforschung 46, MLUR, Jagd und Artenschutz. Jahresbericht Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig- Hostein, Kiel, p MRAG, Lamans s.a., Poseidon Aquatic Resource Management, European Commission Contribution to the preparation of a Plan of Action for Seabirds. Final Report. MRAG Ltd., London, pp Petenati, T., Sauerstoffmangel im bodennahen Wasser der westlichen Ostsee. Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein, Dezernat Küstengewässer, Flintbek. Rumohr, H., Krost, P., Experimental evidence of damage to benthos by bottom trawling with special reference to Arctica islandica. Meeresforschungen 33 (4), Siebert, U., Gilles, A., Lucke, K., Ludwig, M., Benke, H., Kock, K.-H., Scheidat, M., A decade of harbour porpoise occurrence in German waters-- Analyses of aerial surveys, incidental sightings and strandings. Journal of Sea Research 56 (1), Siebert, U., Joiris, C., Holsbeek, L., Benke, H., Failing, K., Frese, K., Petzinger, E., Potential relation between mercury concentrations and necropsy findings in cetaceans from German waters of the North and Baltic Seas. Marine Pollution Bulletin 38 (4), Siebert, U., Müller, S., Gilles, A., Sundermeier, J., Narberhaus, I., Kapitel VI: Artensteckbriefe Marine Säugetiere. In: Bedrohte Biodiversität in der deutschen Nord- und Ostsee - Empfindlichkeiten gegenüber anthropogenen Nutzungen und den Effekten des Klimawandels. Narberhaus, I., Krause, J., Bernitt, U. (Eds.)Bundesamt für Naturschutz, Bonn pp Teilmann, J., Sveegaard, S., Dietz, R., Krag Petersen, I., Berggren, P., Desportes, G., High density areas for harbour porpoises in Danish waters. NERI Technical Report 45. p. 45. Vogt, H., Schramm, W., Conspicious decline of Fucus in Kiel Bay (Western Baltic): what are the causes? Marine Ecology Progress Series 69, Voß, J., Knaak, J., Weber, M.v., Ökologische Zustandsbewertung der deutschen Übergangsund Küstengewässer Meeresumwelt Aktuell Nord- und Ostsee 2010/2. Zander, C.D., Die biologische Bedeutung der Lebensgemeinschaft Miesmuschelgürtel in der Ostsee. Seevögel 12 (1), Zettler, M.L., Bönsch, R., Gosselck, F., Verbreitung des Makrozoobenthos in der Mecklenburger Bucht (südliche Ostsee) - rezent und im historischen Vergleich. Institut für Ostseeforschung Warnemünde, p. 144.

15 Ostsee, FFH Meeresgebiet der östlichen Kieler Bucht! 15 Anhang 1 Tab. 1: Schutzstatus und Schutzgüter im FFH Gebiet Meeresgebiet der östlichen Kieler Bucht. Instrument Nr. Datum Name Größe (ha) Schutzgüter EU FFH RL DE Meeresgebiet der östlichen Kieler Bucht (61335 marine) Steinriffe (1170), Muschelbänke und weitläufige Sandbänke (1110), Flachwasser-zonen und Seegrasswiesen, Schweinswal EU VS RL DE Östliche Kieler Bucht (71199 marine) International bedeutsames Rast- und Überwinterungsgebiet für mehrere Wasservogel-arten, insbes. Meeresenten, sowie wichtiges Brutgebiet für Strand- und Küstenvögel EU FFH RL DE Fehmarnbelt Riffe und sandbankähnliche unterseeische Dünenlandschaft mit Megarippeln; wichtiger Korridor für Schweinswale, Nahrungshabitat für Seehunde EU FFH RL De Küstenstreifen West- und Nordfehmarn 1,459 vielfältig ausgeprägte Strandwall- und Strandseenlandschaft mit Lagunen, Strandwällen und großflächigen Dünenlandschaften EU FFH RL DE Küstenlandschaft Nordseite der Wagrischen Halbinsel 315 ha (112 ha marin) Vielfältige, für S-H typische Küstenlandschaft mit Steilküste und Strandwall- und Dünenbereichen. Brut- und Rastgebiet für Küstenvögel LNatschG S-H 229 Nehrungshaken, Wattflächen, Brutgebiet für Graswarder/ Heiligenhafen 2 Vogelarten, Überwinterungsgebiet für Strandläufer und Meerenten LNatschG S-H Krummsteert Sulsdorfer Wiek / Fehmarn (86% im Gebiet) Nehrungshalbinsel und Flachwasserbereiche, Windwatt; Brutgebiet Zwergseeschwalbe, Sandregenpfeiffer, Austernfischer, Brandgänse, Mittelsäger. Zugvögel/insbes. Limikolen HELCOM BSPA Küstenlandschaft Bottsand - Marzkamp u. vorgelagerte Flachgründe; Meeresgebiet der östlichen Kieler Bucht ( marine) Geologische Werte, wichtiges Brutgebiet, sowie Vogelzugroute und Rastgebiet Important Bird Area IBA 287 Östliche Kieler Bucht 5 (88% Überlap pung) Vogelansammlungen globaler (A4i, A4iii), und Europäischer (B1) Bedeutung, EU (C3, C4), und andere Kriterien (C7) RAMSAR (Vorschlag* *) 2003 West- und Nordküste der Insel Fehmarn (100% Überlap pung) Ausgeprägte Strandwallsysteme mit Salz-/ Strandwiesen, Nehrungshaken und Lagunen sowie Sandbänken und Windwatten mit typischer Flora und Fauna

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