Elektronische Märkte. Intermediation in elektronischen Märkte
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- Nicolas Weber
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1 Elektronische Märkte Elektronische Märkte: B2C vs. B2B Intermediation in elektronischen Märkten Mechanismusdesign und Auktionstheorie Verhandlungen, Auktionen und Handelsplattformen Globalisierung durch elektronische Märkte K. Morasch 2006 Ökonomie der Informationsgesellschaft 129 Intermediation in elektronischen Märkte Themen in 4.2: Intermediäre und Intermediationstheorie Erläuterung der Grundidee am Beispiel Gebrauchtwagenmarkt Wirtschaftskreislauf mit Intermediation Market taker und market maker, Intermediationsrenten als Anreize Preissetzung durch Intermediäre Bid-ask-spread, Anpassung bei Schocks, Monopol vs. Wettbewerb Such- und Verhandlungskosten als Intermediationsanreiz Welche Funktionen erfüllen Intermediäre? Wann ist Intermediation vorteilhaft? E-Commerce: Intermediation oder Disintermediation? Chancen für Direktvertrieb und Intermediäre im E-Commerce K. Morasch 2006 Ökonomie der Informationsgesellschaft 130
2 Intermediation und Intermediationstheorie Wie kaufen bzw. verkaufen Sie einen Gebrauchtwagen? direkter Tausch (z.b. über Kleinanzeige institutionalisierter Gebrauchtwagenmarkt (im Internet oder lokale Gebrauchtwagenmärkte beim (Gebrauchtwagen- Händler Welche Faktoren determinieren Ihre Wahl? Such- und Verhandlungskosten Informationsasymmetrie Bid-ask-spread (Differenz Ankauf-/Verkaufspreis und Gebühren Mit was beschäftigt sich die Intermediationstheorie? relatives Gewicht der Faktoren + wann ist Intermediation vorteilhaft? K. Morasch 2006 Ökonomie der Informationsgesellschaft 131 Wirtschaftskreislauf mit Intermediation Konsumausgaben Haushalte (Konsumenten Güter und Dienstleistungen Market Maker (Intermediäre Güter und Dienstleistungen Konsumausgaben Intermediationsrenten (= Erträge Market Taker ( klassische Unternehmen Faktoreinkommen Produktionsfaktoren Produktionsfaktoren Faktoreinkommen + Intermediationsrenten (= Faktorkosten K. Morasch 2006 Ökonomie der Informationsgesellschaft 132
3 Preissetzung durch Intermediäre (I Ask-price p* (Verkaufsgebot Bid-price (Kaufgebot p W w* Intermediations rente A(w Angebotspreis (w für wage Nachfragepreis (p für price N(p * W K. Morasch 2006 Ökonomie der Informationsgesellschaft 133 Preissetzung durch Intermediäre (II langfristig: simultane Anpassung von Bid- und Ask-price A 1 (w A 2 (w p 1 p 2 eogene Änderung: positiver Angebotsschock w 1 w 2 1 kurzfristig: Lageraufbau oder Rationierung der Anbieter (w 1 N(p K. Morasch 2006 Ökonomie der Informationsgesellschaft 134
4 Preissetzung durch Intermediäre (III p 2 kurzfristig: Lagerabbau A(w oder Rationierung der Nachfrager p 1 w 2 eogene Änderung: positiver Nachfrageschock w 1 1 langfristig: simultane Anpassung von Bid- und Ask-Preis (p 1 N 1 (p N 2 (p K. Morasch 2006 Ökonomie der Informationsgesellschaft 135 Preissetzung durch Intermediäre (IV Wettbewerb zwischen Intermediären A(w p IW p M p i A i (w i w IW w i w M N(p N i (p i i M IW K. Morasch 2006 Ökonomie der Informationsgesellschaft 136
5 Preissetzung durch Intermediäre (V In Märkten mit atomistischer Struktur auf Anbieter und Nachfragerseite bieten Intermediäre einen endogenen Preissetzungsmechanismus und nehmen somit auf diesen Märkten die Allokationsfunktion war. Ein monopolistischer Intermediär sorgt durch den Bid-ask-spread zwar für einen Effizienzrückgang gegenüber dem Ergebnis im idealen Markt, erfüllt jedoch durch die Gewährleistung der Preissetzung und der kurzund langfristigen Anpassung bei Angebots- und Nachfrageänderung eine für das Funktionieren des Marktes unabdingbare Aufgabe. Wettbewerb zwischen Intermediären verringert den Bid-ask-spread und erhöht somit die Effizienz von Märkten mit Intermediation. K. Morasch 2006 Ökonomie der Informationsgesellschaft 137 Welche Funktionen erfüllen Intermediäre? Als Intermediäre tätige Unternehmen schaffen und betreiben Märkte, indem sie Preise setzen (endogener Preissetzungsmechanismus, für die Allokation von Gütern und Dienstleistungen sorgen und zur Koordination von Transaktionen Lager halten oder rationieren. Intermediäre sind für Käufer und Verkäufer attraktiv, da sie als zentrale Tauschplätze Suchkosten reduzieren, durch verbindliche Preise Verhandlungskosten vermeiden, Ineffizienzen aufgrund von Informationsasymmetrien verringern, durch Delegation auf Intermediär Selbstbindung realisiert werden kann. Intermediäre werden eingesetzt, wenn diese Vorteile der Intermediation die Intermediationskosten (den Bid-ask-spread übersteigen. K. Morasch 2006 Ökonomie der Informationsgesellschaft 138
6 Such- u. Verhandlungskst. als Intermediationsanreiz Modellannahmen (ein einfaches Beispiel Käufer: Zahlungsbereitschaft v L oder v H, jeweils mit Wsk. ½ und v L < v H Verkäufer: Opportunitätskosten c L oder c H, jeweils mit Wsk. ½ und c L < c H Dezentraler Tausch: Typ des Handelspartners vor Markteintritt unbekannt treffen sich zwei Parteien, so erfahren sie den Typ des Partners Intermediaton: Intermediär mit Transaktionskosten K legt bindende Preise p M und w M fest Fragen: Unter welchen Voraussetzungen ist Intermediation vorteilhaft? Welches Ergebnis stellt sich jeweils als Gleichgewicht ein? K. Morasch 2006 Ökonomie der Informationsgesellschaft 139 E-Commerce: Intermediation oder Disintermediation? Tendenz zur Disintermediation: Direktvertriebsmodelle mit mass customization (z.b. Dell physische Bevorratung zur Produktpräsentation kann entfallen (z.b. Leseproben, MP3-Hörproben bei Amazon keine Lager- und Distributionsprobleme bei digitalisierten Gütern Neue Chancen für Intermediation: Bereitstellung zentraler Tauschplätze (z.b. E-Bay Unterstützung bei der Suche im Internet (Google, ShopBots auch die Transaktionskosten für Intermediäre sinken asymmetrische Information bei Internethandel (z.b. PayPal K. Morasch 2006 Ökonomie der Informationsgesellschaft 140
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