IK Ökonomische Entscheidungen & Märkte
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- Beate Böhler
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1 IK Ökonomische Entscheidungen & Märkte Mario Lackner JKU Linz Einheit 11, SoSe 2017 Monopolistische Konkurrenz und Oligopol (Kap. 12) M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E11, SoSe / 17
2 Monopolistische Konkurrenz I Diese Marktform hat sowohl Elemente des Wettbewerbmarktes als auch des Monopolmarktes: Freier Markteintritt und -austritt = viele Anbieter am Markt Differenzierte Produkte: Differenzierung durch Qualität, Erscheinung, Image, etc. = Markenbildung! Werbung um Kaufkraft der KonsumentInnen Unternehmen ist alleiniger Hersteller seiner Marke = viele kleine Monopolisten Beispiele: Textilien, Möbel, Zahnpasta, Waschmittel, Kaffee M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E11, SoSe / 17
3 Monopolistische Konkurrenz II Gemeinsamkeiten mit vollständigem Wettbewerb: viele Anbieter freier Markteintritt und -austritt langfristig keine Gewinne Gemeinsamkeiten mit dem Monopol: Preissetzungsspielraum (einzelne Anbieter sehen sich einer fallenden Nachfragekurve gegenüber) Preis liegt über den Grenzkosten M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E11, SoSe / 17
4 Monopolistische Konkurrenz III Kurzfristig: Aufgrund der Produktdifferenzierung kann sich ein Unternehmen bei monopolistischer Konkurrenz wie ein Monopolist verhalten (vgl. Gewinnmaximierung im Monopol): GR = GC mit P > GC und π > 0. Langfristig: Gewinne ziehen aufgrund des freien Markteintritts neue Unternehmen an die Nachfrage, der sich die einzelnen Unternehmen gegenüber sehen, verringert sich (Verschiebung nach links). Im Gleichgewicht stimmen Preis und Durchschnittskosten überein und der Gewinn ist null. GR = GC mit P = GC und π = 0. trotzdem ineffizient da P > GC. M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E11, SoSe / 17
5 Monopolistische Konkurrenz kurzfristig Figure 1: Monopolistische Konkurrenz (kurzfristig: π > 0) M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E11, SoSe / 17
6 Monopolistische Konkurrenz langfristig Figure 2: Monopolistische Konkurrenz (langfristig: π = 0) M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E11, SoSe / 17
7 Oligopol Beschränkter Marteintritt und -austritt aufgrund hoher Barrieren (Infrastruktur, Patente,... ) Wenige Anbieter am Markt (Überschaubarkeit) Eigene Entscheidungen beeinflussen die Konkurrenz Interaktion der Unternehmen ist entscheidend Strategisches Verhalten (Kooperation vs. Konkurrenzkampf) Beispiele: Autos, Computer, Stahl M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E11, SoSe / 17
8 Oligopol und Kartell Alle Unternehmen zusammen können den höchsten Profit erzielen, wenn sie sich gemeinsam wie ein Monopolist verhalten. Bildung von Kartellen: ausdrückliche oder geheime Absprachen über Preise und Mengen zur gemeinsamen Gewinnmaximierung! Meist instabil, da jeder einzelne Anbieter einen Anreiz hat die Produktion auszuweiten und den eigenen Gewinn zu erhöhen. Ein funktionierendes Kartell agiert wie ein Monopolist (gesellschaftlich ineffizient) = Kartellgesetze Beispiel: OPEC M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E11, SoSe / 17
9 Cournot-Modell I Definition: Im Cournot-Modell treffen die Unternehmen ihre Output-Entscheidungen gleichzeitig, wobei jedes Unternehmen den Output der Konkurrenten in die Entscheidung mit einbezieht: Jedes Unternehmen maximiert den eigenen Gewinn, für gegebene Outputmengen der Konkurrenz. Im Cournot-Nash-Gleichgewicht besteht für kein Unternehmen ein Anreiz die Outputmenge zu verändern. Die Gewinne sind höher als bei vollkommener Konkurrenz, jedoch geringer als im Monopol (Kartell). M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E11, SoSe / 17
10 Cournot-Modell II Auf dem Markt für Heavy Metal Musikmagazine gibt es zwei Anbieter, Beavis und Butthead. Die Kostenfunktionen von Beavis und Butthead lauten: Beavis: C 1 (Q 1 ) = 5 + 6Q 1 Butthead: C 2 (Q 2 ) = Q 2. Die Marktnachfrage lautet Q = 60 P, wobei Q = Q 1 + Q 2. Die inverse Nachfragefunktion ist somit P = 60 Q 1 Q 2. Nun wählt jeder Anbieter sein gewinnmaximierendes Produktionsniveau aus, in der Annahme, dass die Produktionsmenge der Konkurrenz eine feststehende Größe ist. M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E11, SoSe / 17
11 Cournot-Modell III Gewinnfunktion von Beavis: π 1 (Q 1 ) = R(Q 1 ) C(Q 1 ) π1 (Q 1 ) = P Q 1 5 6Q 1 Einsetzen der inversen Nachfrage: π 1 (Q 1 ) = (60 Q 1 Q 2 )Q 1 5 6Q 1 π1 (Q 1 ) = 54Q 1 Q 2 1 Q 1 Q 2 5 Gewinnmaximierung: π1(q1) Q 1 = 54 2Q 1 Q 2 = 0 Q 1 = 27 Q2 2 Reaktionsfunktion von Beavis: Q 1 (Q 2 ) = 27 Q2 2 Gibt die optimale Outputmenge in Abhängigkeit von Q 2 M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E11, SoSe / 17
12 Cournot-Modell IV Gewinnfunktion von Butthead: π 2 (Q 2 ) = R(Q 2 ) C(Q 2 ) π2 (Q 2 ) = P Q Q 2 Einsetzen der inversen Nachfrage: π 2 (Q 2 ) = (60 Q 1 Q 2 )Q Q 2 π2 (Q 2 ) = 57Q 2 Q 2 2 Q 1 Q 2 10 Gewinnmaximierung: π2(q2) Q 2 = 57 Q 1 2Q 2 = 0 Q 2 = 28, 5 Q1 2 Reaktionsfunktion von Butthead: Q 2 (Q 1 ) = 28, 5 Q1 2 Gibt die optimale Outputmenge in Abhängigkeit von Q 1 M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E11, SoSe / 17
13 Cournot-Modell V Das Cournot-Nash-Gleichgewicht (d.h. die Werte für Q 1 und Q 2, bei denen beide Unternehmen ihre Entscheidungen optimieren) lautet: Reaktionsfunktion von Beavis: Q 1 (Q 2 ) = 27 0, 5Q 2 Reaktionsfunktion von Butthead: Q 2 (Q 1 ) = 28, 5 0, 5Q 1 Q 2 = 28, 5 13, 5 + 0, 25Q 2 0, 75Q 2 = 15 Q 2 = 20 Q 1 (20) = 27 0, 5 20 = Q 1 = 17 Butthead produziert etwas mehr, da er geringere Grenzkosten hat! M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E11, SoSe / 17
14 Cournot-Modell VI Figure 3: Die Reaktionsfunktionen schneiden sich im Cournot-Nash-Gleichgewicht. M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E11, SoSe / 17
15 Cournot-Modell VII Cournot-Nash-Gleichgewicht: Q 2 = 20 Q = Q 1 + Q 2 = 37 Q 1 = 17 P = 60 Q 1 Q 2 = 23 Gewinn von Beavis: π 1 (Q 1) = P Q 1 5 6Q 1 π 1(17) = = 284 Gewinn von Butthead: π 2 (Q 2) = P Q Q 2 π 2 (20) = = 390 M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E11, SoSe / 17
16 Cournot-Modell - Beispiel Beispiel C 1 (Q 1 ) = Q 1 C 2 (Q 2 ) = Q 2 Q = Q 1 + Q 2 Q D (P ) = 360 4P Cournot-Nash-Gleichgewicht (Q 1, Q 2, Q, P, π1, π 2 )??? M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E11, SoSe / 17
17 Oligopole Das Marktergebnis lautet: Q K > Q O > Q M und P K < P O < P M πk < π O < π M und NW K > NW O > NW M Wenn sich das Oligopol gemeinsam wie ein Monopolist verhält, so erzielt es den größten Gewinn = Kartell Kartell ist instabil = Gefangenendilemma Insgesamt können die beiden Unternehmen den größten Gewinn erzielen, wenn Sie sich an die Kartellvereinbarung halten. Anreiz abzuweichen und den eigenen Gewinn zu maximieren. Führt zum Nash-Gleichgewicht (beide sind schlechtergestellt als in der Kartellsituation) M. Lackner (JKU Linz) IK ÖE&M E11, SoSe / 17
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