8. Gewinnmaximierung und Wettbewerbsangebot
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- Julia Sylvia Hummel
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1 8. Gewinnmaximierung und Wettbewerbsangebot Literatur: Pindyck und Rubinfeld, Kapitel 8 Varian, Kapitel 22, 23 Frambach, Kapitel Prof. Dr. Kerstin Schneider Lehrstuhl für Finanzwissenschaft und Steuerlehre VWL II Kap 8 Folie 1
2 Themen in diesem Kapitel Vollkommene Wettbewerbsmärkte Die Gewinnmaximierung Grenzerlös, Grenzkosten und die Gewinnmaximierung Die kurzfristige Outputentscheidung Prof. Dr. Kerstin Schneider Lehrstuhl für Finanzwissenschaft und Steuerlehre VWL II Kap 8 Folie 2
3 Themen in diesem Kapitel Die kurzfristige Angebotskurve eines Wettbewerbsunternehmens Die kurzfristige Marktangebotskurve Die langfristige Angebotskurve Die langfristige Branchenangebotskurve Prof. Dr. Kerstin Schneider Lehrstuhl für Finanzwissenschaft und Steuerlehre VWL II Kap 8 Folie 3
4 Vollkommene Wettbewerbsmärkte Eigenschaften vollkommener Wettbewerbsmärkte 1) Preisnehmerverhalten 2) Produkthomogenität 3) Freier Markteintritt und -austritt Prof. Dr. Kerstin Schneider Lehrstuhl für Finanzwissenschaft und Steuerlehre VWL II Kap 8 Folie 4
5 Vollkommene Wettbewerbsmärkte Preisnehmerverhalten Ein einzelnes Unternehmen verkauft nur einen sehr geringen Anteil der Gesamtgütermenge des Marktes und kann folglich den Marktpreis nicht beeinflussen. Der einzelnen Konsument kauft einen so geringen Anteil des Branchenoutputs, dass er keinen Einfluss auf den Marktpreis hat Prof. Dr. Kerstin Schneider Lehrstuhl für Finanzwissenschaft und Steuerlehre VWL II Kap 8 Folie 5
6 Vollkommene Wettbewerbsmärkte Produkthomogenität Die Produkte aller Unternehmen sind vollkommene Substitutionsgüter. Beispiele landwirtschaftliche Erzeugnisse, Öl, Kupfer, Eisen, Holz Freier Markteintritt und -austritt Die Käufer können leicht von einem Anbieter zu einem anderen wechseln. Die Anbieter können leicht in einen Markt eintreten bzw. diesen verlassen Prof. Dr. Kerstin Schneider Lehrstuhl für Finanzwissenschaft und Steuerlehre VWL II Kap 8 Folie 6
7 Die Gewinnmaximierung Maximieren Unternehmen ihre Gewinne? Möglichkeit anderer Ziele Maximierung des Erlöses Maximierung der Dividenden Kurzfristige Gewinnmaximierung Auswirkungen anderer Ziele als die Maximierung der Gewinne Langfristig würden die Investoren das Unternehmen nicht unterstützen. Ohne Gewinne ist das Überleben des Unternehmens unwahrscheinlich Prof. Dr. Kerstin Schneider Lehrstuhl für Finanzwissenschaft und Steuerlehre VWL II Kap 8 Folie 7
8 Grenzerlös, Grenzkosten und die Gewinnmaximierung Die Bestimmung des gewinnmaximierenden Produktionsniveaus. Gewinn ( ) = Gesamterlös - Gesamtkosten Gesamterlös (E) = P * q Gesamtkosten (C) = C * q Folglich gilt: ( q) E( q) C( q) Prof. Dr. Kerstin Schneider Lehrstuhl für Finanzwissenschaft und Steuerlehre VWL II Kap 8 Folie 8
9 Die kurzfristige Gewinnmaximierung Kosten, Erlös, Gewinn ( pro Jahr) Gesamterlös E(q) Steigung von E(q) = GE 0 Output (Einheiten pro Jahr) Prof. Dr. Kerstin Schneider Lehrstuhl für Finanzwissenschaft und Steuerlehre VWL II Kap 8 Folie 9
10 Die kurzfristige Gewinnmaximierung Kosten, Erlös, Gewinn ( pro Jahr) Gesamtkosten C(q) Steigung von C(q) = GK Warum ist die Kostenkurve positiv, wenn q null beträgt? 0 Output (Einheiten pro Jahr) Prof. Dr. Kerstin Schneider Lehrstuhl für Finanzwissenschaft und Steuerlehre VWL II Kap 8 Folie 10
11 Grenzerlös, Grenzkosten und die Gewinnmaximierung Der Grenzerlös ist der aus der Produktion einer weiteren Einheit der Gütermenge erzielte, zusätzliche Erlös. Die Grenzkosten sind die aus der Produktion einer weiteren Einheit der Gütermenge entstehenden, zusätzlichen Kosten Prof. Dr. Kerstin Schneider Lehrstuhl für Finanzwissenschaft und Steuerlehre VWL II Kap 8 Folie 11
12 Grenzerlös, Grenzkosten und die Gewinnmaximierung Vergleich von E(q) und C(q) Produktionsniveaus: 0- q 0 : C(q)> E(q) negativer Gewinn FK + VK > E(q) GE > GK signalisiert höhere Gewinne bei höherem Output. Kosten, Erlös, Gewinn ( pro Jahr) 0 A B C(q) q 0 q * (q) E(q) Output (Einheiten pro Jahr) Prof. Dr. Kerstin Schneider Lehrstuhl für Finanzwissenschaft und Steuerlehre VWL II Kap 8 Folie 12
13 Grenzerlös, Grenzkosten und die Gewinnmaximierung Vergleich von E(q) und C(q) Produktionsniveaus: q 0 - q * E(q)> C(q) GE > GK signalisiert höhere Gewinne bei höherem Output. Die Gewinne steigen. Kosten, Erlös, Gewinn ( pro Jahr) 0 A B C(q) q 0 q * (q) E(q) Output (Einheiten pro Jahr) Prof. Dr. Kerstin Schneider Lehrstuhl für Finanzwissenschaft und Steuerlehre VWL II Kap 8 Folie 13
14 Grenzerlös, Grenzkosten und die Gewinnmaximierung Vergleich von E(q) und C(q) Produktionsniveaus: q * E(q)= C(q) GE = GK Kosten, Erlös, Gewinn ( pro Jahr) A C(q) E(q) Der Gewinn wird maximiert. B 0 q 0 q * (q) Output (Einheiten pro Jahr) Prof. Dr. Kerstin Schneider Lehrstuhl für Finanzwissenschaft und Steuerlehre VWL II Kap 8 Folie 14
15 Grenzerlös, Grenzkosten und die Gewinnmaximierung Frage Warum sinkt der Gewinn, wenn mehr bzw. weniger als q* produziert wird? Kosten, Erlös, Gewinn ( pro Jahr) A C(q) E(q) B 0 q 0 q * (q) Output (Einheiten pro Jahr) Prof. Dr. Kerstin Schneider Lehrstuhl für Finanzwissenschaft und Steuerlehre VWL II Kap 8 Folie 15
16 Grenzerlös, Grenzkosten und die Gewinnmaximierung Vergleich von E(q) und C(q) Produktionsniveaus über q * : E(q)> C(q) GK > GE Kosten, Erlös, Gewinn ( pro Jahr) A C(q) E(q) Der Gewinn sinkt. B 0 q 0 q * (q) Output (Einheiten pro Jahr) Prof. Dr. Kerstin Schneider Lehrstuhl für Finanzwissenschaft und Steuerlehre VWL II Kap 8 Folie 16
17 Grenzerlös, Grenzkosten und die Gewinnmaximierung Folglich können wir formulieren: Die Gewinne werden maximiert, wenn GK = GE. Kosten, Erlös, Gewinn ( pro Jahr) A C(q) E(q) B 0 q 0 q * (q) Output (Einheiten pro Jahr) Prof. Dr. Kerstin Schneider Lehrstuhl für Finanzwissenschaft und Steuerlehre VWL II Kap 8 Folie 17
18 Grenzerlös, Grenzkosten und die Gewinnmaximierung E - C GE GK E q C q de oder GE= dq dc oder GK= dq Prof. Dr. Kerstin Schneider Lehrstuhl für Finanzwissenschaft und Steuerlehre VWL II Kap 8 Folie 18
19 Grenzerlös, Grenzkosten und die Gewinnmaximierung Die Gewinne werden maximiert, wenn: d de dc 0 bzw. dq dq dq GE GK 0, so dass gilt GE(q) GK(q) Prof. Dr. Kerstin Schneider Lehrstuhl für Finanzwissenschaft und Steuerlehre VWL II Kap 8 Folie 19
20 Grenzerlös, Grenzkosten und die Gewinnmaximierung Das Wettbewerbsunternehmen Preisnehmer Marktoutput (Q) und Output des Unternehmens (q) Marktnachfrage (D) und Nachfrage des Unternehmens (d) E(q) bildet eine Gerade, da p konstant ist Prof. Dr. Kerstin Schneider Lehrstuhl für Finanzwissenschaft und Steuerlehre VWL II Kap 8 Folie 20
21 Die Nachfrage und der Grenzerlös bei einem Wettbewerbsunternehmen Preis Unternehmen Preis Branche 4 d 4 D Output q Output Q Prof. Dr. Kerstin Schneider Lehrstuhl für Finanzwissenschaft und Steuerlehre VWL II Kap 8 Folie 21
22 Grenzerlös, Grenzkosten und die Gewinnmaximierung Das Wettbewerbsunternehmen Die Nachfrage des Wettbewerbsunternehmens Der einzelne Produzent verkauft, unabhängig von seinem Produktionsniveau, alle Einheiten zu einem Preis von 4. Versucht der Produzent, den Preis zu erhöhen, sinken die Verkäufe auf null. Versucht der Produzent, den Preis zu senken, kann er seine Verkäufe dadurch nicht erhöhen. P = D = GE = DE Prof. Dr. Kerstin Schneider Lehrstuhl für Finanzwissenschaft und Steuerlehre VWL II Kap 8 Folie 22
23 Grenzerlös, Grenzkosten und die Gewinnmaximierung Das Wettbewerbsunternehmen Gewinnmaximierung GK(q) = GE = P Im Gewinnmaximum gilt also Preis=Grenzkosten Prof. Dr. Kerstin Schneider Lehrstuhl für Finanzwissenschaft und Steuerlehre VWL II Kap 8 Folie 23
24 Ein Wettbewerbsunternehmen mit positivem Gewinn Preis ( pro Einheit) q 1 : GE > GK und 20 q 2 : GK > GE und q 0 : GK = GE aber GK sinken 10 D C Entgangener Gewinn bei q 1 < q * A B GK Entgangener Gewinn bei q 2 > q * TDK DE=GE=P VDK Bei q * : GE = GK und P > TDK * (P - TDK) * q oder ABCD q 0 q 1 q * q 2 Output Prof. Dr. Kerstin Schneider Lehrstuhl für Finanzwissenschaft und Steuerlehre VWL II Kap 8 Folie 24
25 Ein Wettbewerbsunternehmen, dem Verluste entstehen Preis ( pro Einheit) C B GK TDK D Bei q * : GE = GK und P < TDK Verluste = (P- TDK) * q * bzw. ABCD F q * A E P = GE VDK Würde dieser Produzent trotz eines Verlustes weiterproduzieren? Output Prof. Dr. Kerstin Schneider Lehrstuhl für Finanzwissenschaft und Steuerlehre VWL II Kap 8 Folie 25
26 Die kurzfristige Outputentscheidung Zusammenfassung der Produktionsentscheidung Der Gewinn wird maximiert, wenn gilt GK = GE. Wenn P > TDK, erzielt das Unternehmen Gewinne. Wenn VDK < P < TDK, sollte das Unternehmen trotz eines Verlustes weiterproduzieren. Wenn P < VDK < TDK, sollte das Unternehmen schließen Prof. Dr. Kerstin Schneider Lehrstuhl für Finanzwissenschaft und Steuerlehre VWL II Kap 8 Folie 26
27 Die kurzfristige Angebotskurve eines Wettbewerbsunternehmens Preis ( pro Einheit) Das Unternehmen wählt das Produktionsniveau, bei dem gilt GE = GK, solange es seine variablen Produktionskosten abdecken kann. P 2 P 1 GK TDK VDK P = VDK Was geschieht, wenn P < VDK? q 1 q 2 Output Prof. Dr. Kerstin Schneider Lehrstuhl für Finanzwissenschaft und Steuerlehre VWL II Kap 8 Folie 27
28 Die kurzfristige Angebotskurve eines Wettbewerbsunternehmens Bemerkungen: P = GE GE = GK P = GK Die Angebotskurve des Unternehmens gibt die Gütermenge zu jedem möglichen Preis an. Folglich gilt: Wenn P = P 1, dann q = q 1 Wenn P = P 2, dann q = q Prof. Dr. Kerstin Schneider Lehrstuhl für Finanzwissenschaft und Steuerlehre VWL II Kap 8 Folie 28
29 Die kurzfristige Angebotskurve eines Wettbewerbsunternehmens Preis ( pro Einheit) P 2 P 1 S = GK oberhalb der VDK GK TDK VDK P = AVC Schließung q 1 q 2 Output Prof. Dr. Kerstin Schneider Lehrstuhl für Finanzwissenschaft und Steuerlehre VWL II Kap 8 Folie 29
30 Die kurzfristige Angebotskurve eines Wettbewerbsunternehmens Die Reaktion eines Unternehmens auf eine Änderung des Preises eines Produktionsfaktors Ändert sich der Preis eines Produktionsfaktors eines Unternehmens, ändert das Unternehmen sein Produktionsniveau, so dass wieder gilt Grenzkosten der Produktion gleich Preis Prof. Dr. Kerstin Schneider Lehrstuhl für Finanzwissenschaft und Steuerlehre VWL II Kap 8 Folie 30
31 Die Reaktion des Unternehmens auf die Änderung eines Inputpreises Preis ( pro Einheit) Einsparungen für das Unternehmen aus der Reduzierung der Gütermenge GK 2 GK 1 Die Kosten des Produktionsfaktors steigen, und GK verschiebt sich auf GK 2, q sinkt auf q 2. P q 2 q 1 Output Prof. Dr. Kerstin Schneider Lehrstuhl für Finanzwissenschaft und Steuerlehre VWL II Kap 8 Folie 31
32 Das kurzfristige Angebot einer Branche pro Einheit GK 1 GK 2 GK 3 Die kurzfristige Angebotskurve der Branche ist gleich der horizontalen Addierung der Angebotskurven der Unternehmen. S P 3 P 2 P 1 Frage: Die Inputkosten steigen durch eine Erhöhung der Gütermenge. Welche Folgen hätte dies für das Marktangebot? Menge Prof. Dr. Kerstin Schneider Lehrstuhl für Finanzwissenschaft und Steuerlehre VWL II Kap 8 Folie 32
33 Die kurzfristige Marktangebotskurve Die kurzfristige Produzentenrente Die Unternehmen erzielen auf alle Einheiten der Gütermenge, außer auf die letzte, einen Überschuss. Die Produzentenrente ist gleich der Summe der Differenz zwischen dem Marktpreis eines Gutes und den Grenzkosten der Produktion über alle produzierten Einheiten Prof. Dr. Kerstin Schneider Lehrstuhl für Finanzwissenschaft und Steuerlehre VWL II Kap 8 Folie 33
34 Die Produzentenrente eines Unternehmens Preis ( pro Outputeinheit) Produzentenrente GK In q * GK = GE. Zwischen 0 und q GE > GK bei allen Einheiten. VDK A B P D C Alternativ ist VK gleich der Summe von GK bzw. ODCq *. E ist gleich P x q * bzw. OABq *. Produzentenrente = E VK bzw. ABCD. 0 q * Output Prof. Dr. Kerstin Schneider Lehrstuhl für Finanzwissenschaft und Steuerlehre VWL II Kap 8 Folie 34
35 Die kurzfristige Marktangebotskurve Die kurzfristige Produzentenrente Produzentenrente PS E - VK Gewinn E - VK - FK Prof. Dr. Kerstin Schneider Lehrstuhl für Finanzwissenschaft und Steuerlehre VWL II Kap 8 Folie 35
36 Die Produzentenrente eines Marktes Preis ( pro Outputeinheit) S P * Die Produzentenrente eines Marktes ist gleich der Differenz zwischen P* und S von 0 zu Q *. Produzentenrente D Q * Output Prof. Dr. Kerstin Schneider Lehrstuhl für Finanzwissenschaft und Steuerlehre VWL II Kap 8 Folie 36
37 Die langfristige Outputentscheidung Langfristig kann ein Unternehmen alle seine Inputs, einschließlich der Betriebsgröße, ändern. Wir nehmen an, dass freier Markteintritt und austritt besteht Prof. Dr. Kerstin Schneider Lehrstuhl für Finanzwissenschaft und Steuerlehre VWL II Kap 8 Folie 37
38 Die langfristige Outputentscheidung Preis ( pro Outputeinheit) 40 C G 30 D Langfristig wird die Größe der Produktionsstätte erweitert und der Output auf q 3. erhöht. Langfristiger Gewinn, EFGD > kurzfristiger Gewinn ABCD. SGK A B SDK F E LGK LDK P = GK q 1 q 2 q 3 Output Prof. Dr. Kerstin Schneider Lehrstuhl für Finanzwissenschaft und Steuerlehre VWL II Kap 8 Folie 38
39 Die langfristige Outputentscheidung Preis ( pro Outputeinheit) 40 Sinkt der Preis auf 30, ist der Gewinn gleich Null SGK D A SDK E LGK LDK P = GK C G 30 B F q 1 q 2 q 3 Output Prof. Dr. Kerstin Schneider Lehrstuhl für Finanzwissenschaft und Steuerlehre VWL II Kap 8 Folie 39
40 Die langfristige Outputentscheidung Das langfristige Wettbewerbsgleichgewicht Nullgewinn Wenn E > wl + rk, sind die ökonomischen Gewinne positiv. Wenn E = wl + rk, bestehen ökonomische Nullgewinne, aber das Unternehmen erzielt eine normale Ertragsrate, wodurch angegeben wird, dass die Branche kompetitiv ist. Wenn E < wl + rk, sollte erwogen werden, das Geschäft aufzugeben Prof. Dr. Kerstin Schneider Lehrstuhl für Finanzwissenschaft und Steuerlehre VWL II Kap 8 Folie 40
41 Die langfristige Outputentscheidung Das langfristige Wettbewerbsgleichgewicht Markteintritt und Marktaustritt Die langfristige Reaktion auf kurzfristige Gewinne besteht in einer Erhöhung der Gütermenge und der Gewinne. Die Gewinne bilden einen Anreiz für andere Produzenten. Durch mehr Produzenten steigt das Branchenangebot, wodurch der Marktpreis sinkt Prof. Dr. Kerstin Schneider Lehrstuhl für Finanzwissenschaft und Steuerlehre VWL II Kap 8 Folie 41
42 Das langfristige Wettbewerbsgleichgewicht Gewinne ziehen Unternehmen an. Das Angebot steigt, bis der Gewinn = 0 pro Outputeinheit Unternehmen pro Outputeinheit Branche S 1 LGK $40 LDK P 1 S 2 $30 P 2 D q 2 Output Q 1 Q 2 Output Prof. Dr. Kerstin Schneider Lehrstuhl für Finanzwissenschaft und Steuerlehre VWL II Kap 8 Folie 42
43 Die langfristige Outputentscheidung Das langfristige Wettbewerbsgleichgewicht 1) GK = GE 2) P = LDK Es besteht kein Anreiz, in den Markt einzutreten oder diesen zu verlassen. Gewinne = 0 3) Marktgleichgewichtspreis Prof. Dr. Kerstin Schneider Lehrstuhl für Finanzwissenschaft und Steuerlehre VWL II Kap 8 Folie 43
44 Die langfristige Outputentscheidung Ökonomische Renten Die ökonomische Rente ist die Differenz zwischen dem Betrag, den die Unternehmen für einen Produktionsfaktor zu zahlen bereit sind, und dem für diesen Kauf benötigten minimalen Betrag Prof. Dr. Kerstin Schneider Lehrstuhl für Finanzwissenschaft und Steuerlehre VWL II Kap 8 Folie 44
45 Die langfristige Outputentscheidung Ein Beispiel Zwei Unternehmen A & B Beiden gehören ihre Grundstücke. A befindet sich an einem Fluss, wodurch die Versandkosten von A im Vergleich zu B um gesenkt werden. Durch die Nachfrage nach dem Standort von A an dem Fluss steigt der Preis des Grundstücks von A um Prof. Dr. Kerstin Schneider Lehrstuhl für Finanzwissenschaft und Steuerlehre VWL II Kap 8 Folie 45
46 Die langfristige Outputentscheidung Ein Beispiel Ökonomische Rente = keine Kosten für das Grundstück Die ökonomische Rente steigt. Ökonomische Gewinne sinken auf Prof. Dr. Kerstin Schneider Lehrstuhl für Finanzwissenschaft und Steuerlehre VWL II Kap 8 Folie 46
47 Unternehmen erzielen im langfristigen Gleichgewicht einen Nullgewinn Kartenpreis Eine Fußballmannschaft in einer Stadt mittlerer Größe verkauft ausreichend Karten, so dass der Preis gleich den Grenz- und Durchschnittskosten ist (Gewinn = 0). LGK LDK 7 1,0 Verkäufe von Karten pro Saison (in ) Prof. Dr. Kerstin Schneider Lehrstuhl für Finanzwissenschaft und Steuerlehre VWL II Kap 8 Folie 47
48 Unternehmen erzielen im langfristigen Gleichgewicht einen Nullgewinn Kartenpreis Eine Mannschaft mit den gleichen Kosten verkauft in einer größeren Stadt Karten zu 10. Ökonomische Rente LGK LDK ,3 Verkäufe von Karten pro Saison ( ) Prof. Dr. Kerstin Schneider Lehrstuhl für Finanzwissenschaft und Steuerlehre VWL II Kap 8 Folie 48
49 Unternehmen erzielen im langfristigen Gleichgewicht einen Nullgewinn Bei einem fixen Input, wie z.b. dem einzigartigen Standort, entspricht die Differenz zwischen den Produktionskosten (LDK = 7) und dem Preis ( 10) dem Wert der Opportunitätskosten des Inputs (des Standorts) und stellt die ökonomische Rente aus dem Input dar. Ökonomischer Gewinn = null Prof. Dr. Kerstin Schneider Lehrstuhl für Finanzwissenschaft und Steuerlehre VWL II Kap 8 Folie 49
50 Die Auswirkungen einer Produktionssteuer t auf den Output eines Wettbewerbsunternehmens Preis ( pro Outputeinheit) P 1 GK 2 = GK 1 + tax t GK 1 Das Unternehmen reduziert seinen Output bis auf den Punkt, in dem die Grenzkosten plus der Steuer gleich dem Preis des Produkts sind. VDK 2 Durch eine Produktionssteuer wird die Grenzkostenkurve des Unternehmens um den Betrag der Steuer erhöht. VDK 1 q 2 q 1 Output Prof. Dr. Kerstin Schneider Lehrstuhl für Finanzwissenschaft und Steuerlehre VWL II Kap 8 Folie 50
51 Die Auswirkungen einer Produktionssteuer auf den Output einer Branche Preis ( pro Outputeinheit) S 2 = S 1 + t S 1 P 2 t P 1 Durch die Steuer wird S 1 auf S 2 verschoben, und der Output sinkt auf Q 2. Der Preis steigt auf P 2. D Q 2 Q 1 Output Prof. Dr. Kerstin Schneider Lehrstuhl für Finanzwissenschaft und Steuerlehre VWL II Kap 8 Folie 51
52 Zur Diskussion Ergo: Stellenabbau trotz Rekordgewinne (ver.di online) 12. März 2013 ver.di kritisiert den geplanten und bereits begonnenen Stellenabbau bei der Versicherungsgruppe Ergo, trotz Rekordgewinne. Ergo gehört zur Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Munich Re, die im letzten Jahr Gewinne in Höhe von 3,2 Milliarden Euro verzeichnete. Ein Stellenabbau bei Ergo sei angesichts der Gewinne der Munich Re in keiner Weise gerechtfertigt, sagte ver.di-bundesvorstandsmitglied Beate Mensch. Ein Unternehmen mit solcher Ertragskraft habe keine Berechtigung, die Existenz der Menschen zu gefährden. Die Gewerkschafterin forderte den Ergo-Vorstand auf, in den laufenden Verhandlungen mit den Betriebsräten für die rund vom Stellenabbau betroffenen Beschäftigten eine Kehrtwende zu vollziehen. Auch eine Erhöhung der Dividende von 6,25 auf 7,00 Euro lehnt ver.di ab. Alleine die Hälfte der Gelder, die dadurch zusätzlich an die Aktionäre gezahlt würden, könnte den Personalabbau stoppen oder zumindest so lange strecken, bis der Abbau durch den Übergang vieler Beschäftigter in die Rente vollzogen sei. Beate Mensch kritisierte außerdem, dass die Vergütung der Aufsichtsräte erhöht werden soll. Dies sei vor allem auch vor dem Hintergrund eines Stellenabbaus nicht zu verstehen Prof. Dr. Kerstin Schneider Lehrstuhl für Finanzwissenschaft und Steuerlehre VWL II Kap 8 Folie 52
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