Studie zu sexueller Gesundheit mit Migrant/innen aus Subsahara-Afrika (MiSSA) im Rhein-Ruhr-Gebiet

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1 Studie zu sexueller Gesundheit mit Migrant/innen aus Subsahara-Afrika (MiSSA) im Rhein-Ruhr-Gebiet ABSCHLUSSBERICHT Robert Koch-Institut Abteilung für Infektionsepidemiologie (Abt. 3) Fachgebiet 34: HIV/AIDS und andere sexuell oder durch Blut übertragbare Infektionen Claudia Santos-Hövener, Adama Thorlie, Carmen Koschollek, und Viviane Bremer Seestr Berlin

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3 I. Inhaltsverzeichnis I. Inhaltsverzeichnis... III I. Tabellenverzeichnis... V II. Abbildungsverzeichnis... V III. Danksagung... VII 1 Zusammenfassung Hintergrund Projektziele Studienablauf und -durchführung Ergebnisse der Studienregion Rhein-Ruhr-Gebiet (Essen, Düsseldorf, Duisburg, Mülheim an der Ruhr und Oberhausen) Beschreibung der Studienpopulation Gesundheitsversorgung Beschneidung bei Männern und Frauen Wissen zum Thema weibliche Beschneidung Wissen zu Hepatitiden, HIV und STI HCV-, HIV- und STI-Testverhalten Verhalten und Risikosituationen Verhalten gegenüber HIV-Positiven Informationswünsche der Befragten Unterschiede in der Beantwortung der Fragen nach Ausfüllmodus Inanspruchnahme des Testangebots beim Gesundheitsamt Diskussion Kommunikation der Ergebnisse und Entwicklung von Empfehlungen Welche Präventionsbotschaften benötigen wir für die afrikanische Community in der Rhein-Ruhr-Region? Wie können die Informationen spezifisch für die afrikanische Community vermittelt werden? Welche Ansprechpartner/innen (Einrichtungen, Community-Organisationen, lokale Netzwerke usw.) müssen eingebunden werden? Tabellenanhang Literaturverzeichnis III

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5 I. Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Gründe, bisher keinen HIV-Test gemacht zu haben, n= Tabelle 2: Zeitpunkt der letzten STI-Diagnose der jemals Getesteten, n= Tabelle 3: Sexualverhalten der Studienpopulation innerhalb der letzten 12 Monate, Vergleich nach Geschlecht Tabelle 4: Von der Studienpopulation angegebene Gründe für Kondomverzicht, n= Tabelle 5: Anzahl der jährlich durchgeführten Testungen von Afrikaner/innen im Gesundheitsamt Essen Tabelle A 1: Wissen der Studienpopulation zum Thema weibliche Beschneidung; Vergleich nach Geschlecht, Altersgruppen, Schulbildung, Aufenthaltszeit in Deutschland, Deutschkenntnissen, monatlichem Nettoeinkommen, Versicherungsstatus, Religion, Partnerschaft, Ausfüllmodus, Beschneidungsstatus bei Frauen und Herkunftsregion (West- vs. Ostafrika) der Frauen (nur signifikante Werte) Tabelle A 2: Wissen der Studienpopulation zu Hepatitis; Vergleich nach Geschlecht, Altersgruppen, Schulbildung, Aufenthaltszeit in Deutschland, Deutschkenntnissen, monatlichem Nettoeinkommen, Versicherungsstatus, Religion, Partnerschaft und Ausfüllmodus (nur signifikante Werte) Tabelle A 3: Wissen der Studienpopulation zu HIV (allgemein); Vergleich nach Geschlecht, Altersgruppen, Schulbildung, Aufenthaltszeit in Deutschland, Deutschkenntnissen, monatlichem Nettoeinkommen, Versicherungsstatus, Religion, Partnerschaft und Ausfüllmodus (nur signifikante Werte) Tabelle A 4: Wissen der Studienpopulation zu HIV (spezifisch); Vergleich nach Geschlecht, Altersgruppen, Schulbildung, Aufenthaltszeit in Deutschland, Deutschkenntnissen, monatlichem Nettoeinkommen, Versicherungsstatus, Religion, Partnerschaft und Ausfüllmodus (nur signifikante Werte) Tabelle A 5: Bekanntheit von STIs in der Studienpopulation; Vergleich nach Geschlecht, Altersgruppen, Schulbildung, Aufenthaltszeit in Deutschland, Deutschkenntnissen, monatlichem Nettoeinkommen, Versicherungsstatus, Religion, Partnerschaft und Ausfüllmodus (nur signifikante Werte) II. Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Schematische Darstellung des Studienablaufes vor Ort... 6 Abbildung 2: Studienpopulation nach Altersgruppen und Geschlecht, n= Abbildung 3: Studienpopulation nach Bildungsabschluss und Geschlecht, n= Abbildung 4: Studienpopulation nach Zeit in Deutschland und Geschlecht, n= Abbildung 5: Studienpopulation nach Deutschkenntnissen und Geschlecht, n= Abbildung 6: Häufigste Geburtsländer der im Rhein-Ruhr-Gebiet Befragten, n= V

6 Abbildung 7: Studienpopulation nach Art des Lebensunterhalts, n= Abbildung 8: Studienpopulation nach Höhe des monatlichen Nettoeinkommens, n= Abbildung 9: Studienpopulation nach Religionszugehörigkeit, n= Abbildung 10: Teilnahme am Gemeindeleben, Christen (n=422) und Muslime (n=175) im Vergleich 14 Abbildung 11: Studienpopulation nach Krankenversicherungsstatus und Geschlecht, n= Abbildung 12: Genutzte Hilfsangebote bei gesundheitlichen Problemen nach Geschlecht, n= Abbildung 13: Beschneidung bei Männern, n= Abbildung 14: Beschneidung bei Frauen, n= Abbildung 15: Beschneidung bei Frauen nach Altersgruppen, n= Abbildung 16: Wissen der Studienpopulation zu weiblicher Beschneidung Abbildung 17: Wissen der Studienpopulation zu Hepatitis Abbildung 18: Wissen der Studienpopulation zu HIV (allgemein) Abbildung 19: Wissen der Studienpopulation zu HIV (spezifisch) Abbildung 20: Bekanntheit von STIs in der Studienpopulation nach Geschlecht, n= Abbildung 21: Studienpopulation nach HCV-Testung und Geschlecht, n= Abbildung 22: Studienpopulation nach HIV-Testung und Geschlecht, n= Abbildung 23: Situationen der Testung auf HIV ohne Einverständnis nach Geschlecht, n= Abbildung 24: Studienpopulation nach STI-Testung und Geschlecht, n= Abbildung 25: Kondomgebrauch der Studienpopulation mit nicht-festen Partner/innen, n= Abbildung 26: Studienpopulation nach erlebter sexueller Gewalt, n= Abbildung 27: Verhalten gegenüber HIV-positiven Personen nach Geschlecht, n= Abbildung 28: Informationswünsche der Studienpopulation, n= Abbildung 29: Gewünschte Informationswege der Studienpopulation, n= Abbildung 30: Anzahl der quartalsweisen Kontakte mit Afrikaner/innen im Gesundheitsamt Essen.. 38 Abbildung 31: Anzahl der quartalsweisen Kontakte mit Afrikaner/innen im Gesundheitsamt Düsseldorf VI

7 III. Danksagung Die Planung, Vorbereitung und Durchführung dieser Studie wurde gemeinschaftlich mit vielen Akteuren durchgeführt. Zunächst einmal gilt unser Dank den Mitgliedern der Arbeitsgruppe und des Advisory Boards (in alphabetischer Reihenfolge): Robert Akpabli, Alphonsine Bakambamba, Tanja Gangarova, Line Göttke, Silke Gräser, Holger Hanck, Hans Hengelein, Silke Klumb, Gesa Kupfer, Elizabeth Lolo, Clement Matweta, Pierre Mayamba, Rosaline M bayo, Brigitte Menze, Hapsatou Oudini, Omer Idrissa Ouedraogo, Gerhard Peters, Katja Römer, Antje Sanogo, Ute Schwartz, Nozomi Spennemann, Ursula von Rüden, Hella von Unger, Mara Wiebe und Michael Wright. Die Durchführung dieser Studie war nur mit Hilfe einer lokalen Partnerorganisation möglich. Daher möchten wir uns bei der AIDS-Hilfe Essen e.v. insbesondere bei Pierre Mayamba und Daniela Flötgen, die als Studienkoordinator bzw. Ansprechpartnerin vor Ort hervorragende Arbeit geleistet haben, ganz herzlich bedanken. Ein ganz besonderer Dank geht an die Peer Researcher für ihr Engagement und ihr Feedback im Rahmen der Vorbereitung, der Rekrutierung und der Diskussion der Ergebnisse: Lucky Usiosefe Agborokpolor, Oscar Ampofo, Eric Belinga, Akosua Fosuaah Boateng, Philomina Boateng, Mamadou Moussa Conde, Mamadou Kalidu Diallo, George Duncan, Ayamba Faustin, Espey- Fotsing Genevieve, Diallo Ibrahim, Nomsa Madzorera, Dzikamai Mapanda, Comfort Matthew, Okwuarrey Mbaku, Alex Ndjeng, Mariam Ngaba, Louise Niyonzima, Lucy Njongo, Wiliam Ogunjiofor, Denise Onambele, Barry Rahim, Ramat Oremyi Sanni und Eric Tshimbalanga. Die Arbeit mit euch war sehr erfahrungsreich, eure Expertise und Einblicke in das Thema haben dazu beigetragen der Studie einen Blickwinkel der Community zu verleihen und so die Prinzipien des partizipativen Ansatzes auf den Punkt treffen können. Es hat uns sehr viel Freude gemacht euch kennenzulernen und mit euch arbeiten zu dürfen. Ebenfalls möchten wir uns bei Hapsatou Oudini bedanken, die uns bei der Schulung der Peer Researcher in Essen mit wertvollem Input versorgt hat. Des Weiteren möchten wir uns bei den Gesundheitsämtern im Rhein-Ruhr-Gebiet, vornehmlich bei Brigitte Menze für die Unterstützung bedanken. Unser Dank gilt außerdem erneut Daniela Flötgen, Pierre Mayamba, Andrea Wenner und anderen Mitarbeiter/innen der AIDS-Hilfe Essen e.v., Laura Boldorini und des Gesundheitsamt Essen, Brigitte Menze und Christa Bietau (Gesundheitsamt Essen), Iris Kreitz (Leiterin Caritas Aidsberatung Essen) für die Moderation, Clement Matweta (Caritas Aidsberatung Essen, HIV-Prävention), Rufin Kenfack Sofack (Aids Hilfe Düsseldorf), Natalia Heckt (Caritasverband Essen, Projekt Nachtfalter) für euer Engagement und Input bei dem Abschlusstreffen. Einigen Kolleg/-innen vom RKI gebührt für die konzeptionelle, organisatorische und wissenschaftliche Unterstützung unser besonderer Dank: Claudia Santos-Hövener, Carmen Koschollek, Viviane Bremer, Uli Marcus, Osamah Hamouda, Marleen Bug, Lina Kraft, Elken Schlüfter, Andrea Sailer und Johanna Müllerschön. Ein weiteres großes Dankeschön geht für die konzeptionelle Unterstützung und die Förderung dieses Projektes an das Bundesministerium für Gesundheit VII

8 1 Zusammenfassung Das Projekt KABP-Studie mit HIV- und STI-Testangebot bei und mit in Deutschland lebenden Migrant/innen aus Subsahara-Afrika (MiSSA) wird vom bis zum vom Bundesministerium für Gesundheit gefördert. Diese Befragung zu Wissen, Einstellungen, Verhalten und Praktiken (KABP) in Bezug auf HIV, Hepatitiden (HEP) und andere sexuell übertragbare Infektionen (STI) unter Migrant/innen aus Subsahara-Afrika (MiSSA) mit optionalem HIV- und STI- Testangebot wird in fünf urbanen Zentren Deutschlands durchgeführt. Ziele des Vorhabens sind die Ermittlung von Infektionsrisiken und Präventionsbedarfen hinsichtlich HIV, HEP und STI von in Deutschland lebenden Afrikaner/innen. Der Forschungsprozess wurde und wird partizipativ gestaltet. Somit ist die kontinuierliche Einbindung von Vertreter/innen der afrikanischen Community und anderen Expert/innen in den Planungsverlauf und die Studiendurchführung vorgesehen. Hierdurch soll nicht nur sichergestellt werden, dass der Forschungsprozess relevante und nutzbare Ergebnisse liefert, sondern auch, dass Maßnahmen zur Prävention und Unterstützung dieser Gruppe über den Aufbau bzw. die Stärkung lokaler Kooperationen und Netzwerke umsetzbar sind und nachhaltig gestaltet werden können. Von Juni bis August 2016 wurde eine standardisierte Befragung von Migrantinnen und Migranten aus Subsahara-Afrika (MiSSA) im Rhein-Ruhr-Gebiet (Essen, Düsseldorf, Duisburg, Mülheim a. d. Ruhr und Oberhausen) zu Wissen, Verhalten und Einstellungen bezüglich HIV, HEP und STI sowie sexualisierter Gewalt durchgeführt. Die Rekrutierung wurde durch geschulte Afrikaner/innen an Orten durchgeführt, die vorher in einem Community-Mapping identifiziert wurden. Fragebögen von insgesamt 697 Befragungsteilnehmer/innen sind am Robert Koch-Institut (RKI) eingegangen, 657 konnten in die Auswertung einbezogen werden. Hinsichtlich soziodemographischer Merkmale wie Geschlecht, Alter, Geburtsland, Schulbildung oder Krankenversicherungsstatus wurde eine sehr diverse Gruppe von Afrikaner/innen erreicht, die die offiziell gemeldete Community gut widerspiegelt. Über ein Viertel der Befragten gab einen Grund- oder Hauptschulabschluss, ein Drittel ein Studium als höchsten Schulabschluss an. Es wurden Präventions- und Informationsbedarfe in den Bereichen Hepatitis, HIV und STI identifiziert. Wissenslücken gab es vor allem in Bezug auf Virushepatitiden, aber auch hinsichtlich speziellen Wissens zu HIV (kostenlose und anonyme Testangebote im Rhein-Ruhr-Gebiet, keine Ausweisung nur aufgrund von HIV, Ko-Infektionen mit STI oder Tuberkulose) sowie zu anderen sexuell übertragbaren Infektionen (STI). Es gab einige Unterschiede in Subgruppen, und vor allem Menschen, die entweder noch nicht lange in Deutschland waren (unter fünf Jahren), keine reguläre Krankenversicherung odergeringe Deutschkenntnisse hatten, sowie Personen mit geringerem sozioökonomischem Status (geringeres Einkommen und Schulbildung), sowie teilweise Personen muslimischen Glaubens hatten höhere Informationsbedarfe. In Bezug auf sexuelles Risikoverhalten hatten Männer häufiger Sex mit nicht-festen Sexpartner/innen und eine höhere Anzahl von Sexpartner/innen. Inkonsistenter Kondomgebrauch mit nicht-festen 1

9 Sexpartner/innen wurde von mehr als der Hälfte der Befragten angegeben und häufiger von Männern. Als ebenso relevante Themen (für die Prävention) wurden sexuelle Gewalt und Beschneidung identifiziert. Nahezu drei Viertel der Befragten äußerten den Wunsch nach mehr Informationen, insbesondere zu Virushepatitiden sowie zu HIV und STI. Sie äußerten den Wunsch, diese Informationen vorwiegend durch Beratungsstellen oder medizinisches Personal zu erhalten. 2

10 2 Hintergrund Migrant/innen aus Subsahara-Afrika (MiSSA) sind hinsichtlich der HIV-Übertragung eine in Deutschland epidemiologisch relevante Gruppe, auf die in den letzten Jahren ca % (also pro Jahr etwa 300 bis 400 Personen) aller HIV-Erstdiagnosen entfielen [1]. Von diesen neudiagnostizierten HIV-Infektionen sind etwa 20-30% nicht im Herkunftsland, sondern vermutlich in Deutschland erworben worden [2]. Häufig erfolgt die Diagnose einer HIV-Infektion bei MiSSA in einem späteren klinischen Stadium [1] als bei anderen Personen. Dies könnte auf einen erschwerten Zugang zum HIV-Testangebot und zur Gesundheitsversorgung generell hinweisen. Es ist daher nicht auszuschließen, dass auch der Anteil nicht-diagnostizierter HIV- und STI-Infektionen unter MiSSA höher ist als in anderen Gruppen. Gleichzeitig gibt es bisher nur punktuelle Informationen zu Wissen, Einstellungen und Verhalten in Bezug auf HIV, Hepatitis (HEP) und STIs von in Deutschland lebenden Afrikaner/innen. Repräsentative Studien für die heterosexuelle Allgemeinbevölkerung, wie AIDS im öffentlichen Bewusstsein erreichen diese Gruppe nicht ausreichend. Für Präventionsmaßnahmen ist der Zugang zu dieser Gruppe ebenso erschwert. Allerdings gibt es vielversprechende Beispiele für die Erreichbarkeit dieser Gruppe aus lokalen Studien, die partizipativ konzipiert und durchgeführt wurden [3-6]. So hat sich der Einsatz von Peer Researchern, also geschulten Afrikaner/innen mit gutem Zugang zur Community bewährt, die in den Forschungsprozess vor Ort eingebunden sind und die Rekrutierung von Studienteilnehmer/innen übernehmen. Seit 2011 hat das RKI in Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und der Deutschen Aids-Hilfe e.v. (DAH) einen Forschungsprozess begonnen, der ein verbessertes Verständnis der Präventionsbedürfnisse und - bedarfe von Afrikaner/innen zum Ziel hat. Um Forschungsbedarfe zu definieren und potentielle Zugangswege zu MiSSA zu diskutieren wurde 2011 ein Expertengremium einberufen, das folgende Grundsätze festgelegt hatte: Ein Forschungsprozess für und mit diese/r Zielgruppe soll partizipativ gestaltet werden, d.h. Afrikaner/innen werden in alle Schritte der Studienplanung und -durchführung mit einbezogen. Es wird eine Arbeitsgruppe gebildet, die stellvertretend Vorschläge erarbeitet, die durch andere Gremien validiert werden (Advisory Board, Fokusgruppen). Die spezifische Lebenssituation von Afrikaner/innen in Deutschland sollte auf allen Ebenen des Forschungsprozesses berücksichtigt werden. Der Nutzen des Forschungsprozesses und der Befragung für die afrikanischen Communities sollte sichergestellt werden. In der Arbeitsgruppe wurde ein Studiendesign erarbeitet, das dem Advisory Board vorgelegt und durch Fokusgruppendiskussionen mit Afrikaner/innen angepasst und validiert wurde. Es wurde ein standardisierter Fragebogen zu Wissen, Einstellungen, Verhalten und Praktiken (KABP) von 3

11 Afrikaner/innen in Bezug auf HIV, HEP und STIs entwickelt, der die vom ECDC empfohlenen Indikatoren zur Verhaltenssurveillance bei Migrantenpopulationen [7] beinhaltete. Als Grundlage wurde ein Fragebogen genutzt, der in der Bass Line-Studie in Großbritannien in einer Studie mit dort lebenden Afrikaner/innen erfolgreich eingesetzt und von den beteiligten Wissenschaftler/innen zur Verfügung gestellt wurde [8, 9]. Aufgrund dieser Empfehlungen wurden Präventionsbedarfe als Wissenslücken (in Bezug auf HIV, HEP, STI), Risikoverhalten (Anzahl der Sexpartner/innen), Vulnerabilitätsfaktoren (wie z.b. sexuelle Gewalt und Krankenversicherungsstatus), Inanspruchnahme von Testung und Einstellung zu HIV (z.b. Umgang mit HIV-Infizierten) operationalisiert. Neben der KABP-Befragung wird im Fragebogen jeweils an ein lokal bestehendes anonymes und kostenloses HIV-/STI-Beratungs- und Testangebot verwiesen. Die Arbeitsgruppe entschied frühzeitig zur Abfrage des Wissens zu HIV, HEP und STIs informierende Fragen zu nutzen, d.h. dass eine korrekte Aussage präsentiert wird und Studienteilnehmer/innen berichten sollen, ob ihnen diese Informationen schon vorher bekannt waren. Studien aus anderen Ländern zeigen, dass diese Operationalisierung besser akzeptiert wird als die direkte Abfrage von Wissen [9]; zudem kann so durch die Studie Wissen vermittelt werden (Interventionsaspekt). Der erste Fragebogenentwurf wurde auf einem Arbeitsgruppentreffen im Mai 2013 wesentlich gekürzt und umformuliert und anschließend dem Advisory Board zur Begutachtung vorgelegt. Darauf folgte im Juli 2013 die Durchführung von fünf kognitiven Interviews mit afrikanischen Community- Mitgliedern aus Berlin durch einen Mitarbeiter des RKI. Er selbst hatte ebenfalls einen afrikanischen Migrationshintergrund, um die Interviewsituation nah am Studiendesign zu halten. Durch kognitive Interviews kann das Verständnis des Fragebogens, die Abrufbarkeit von Informationen, die Antwortkategorien sowie wie und warum geantwortet wird, ermittelt werden. Das Feedback aus diesen Interviews war generell positiv, wobei einige Fragen als sehr intim empfunden wurden. Es wurden keine grundlegenden Änderungen am Fragebogen vorgenommen. Anschließend wurde ein Pre-Test des Fragebogens mit 35 Afrikaner/innen durchgeführt und dieser daraufhin leicht angepasst wurde die Machbarkeit des Studiendesigns in Hamburg erfolgreich pilotiert und evaluiert. Daraufhin gab es erneute leichte Anpassungen am Fragebogen, die partizipativ in der Arbeitsgruppe entschieden und daraufhin erneut einem Pre-Test unterzogen wurden. Bis Ende 2016 wird die Studie nun in mehreren deutschen Städten und Regionen durchgeführt, Essen stellte nach München den zweiten Studienstandort dar. Der Studiendurchführung stimmte die Ethikkommission der Charité Berlin mit Datum vom zu. In der datenschutzrechtlichen Prüfung durch den Datenschutzbeauftragten des RKI wurden keine Bedenken erhoben. 4

12 3 Projektziele Folgende Ziele sollten mit der Durchführung des Projekts erreicht werden: Identifikation von Infektionsrisiken durch HIV, Hepatitis B (HBV), Hepatitis C (HCV) und STIs bei in Deutschland lebenden Migrant/innen aus Subsahara-Afrika, Abschätzung der Inanspruchnahme der vorhandenen HIV-, HEP- und STI-Testangebote, Ermittlung der Präventionsbedürfnisse sowie Entwicklung praxisrelevanter Empfehlungen für kultursensible Interventionen. 4 Studienablauf und -durchführung Das Studiendesign wurde in der oben genannten Arbeitsgruppe gemeinschaftlich entwickelt und diskutiert, wie in Abbildung 1schematisch dargestellt. Partnerorganisationen vor Ort war die Aids- Hilfe Essen e.v. Die Einrichtung arbeitet schon seit einigen Jahren eng mit verschiedenen afrikanischen Communities und ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen innerhalb der Community zusammen. Im Rahmen des Projektes übernahm sie die lokale Studienbetreuung und machte uns mit Peer Researchern, also MiSSA, bekannt, die in ihren Communities aktiv und gut vernetzt sind. Diese wurden von Partnerorganisation, dem RKI und Peer Researchern aus Vorgängerstädten geschult. Themen der Schulung waren HIV, HEP und STI, Studienziele und -design, Rekrutierungsstrategien, Mapping potentieller Rekrutierungsorte sowie Grundsätze zur Forschungsethik. Insgesamt wurden 25 Peer Researcher (15 Männer und 10 Frauen) sowie ein Studienkoordinator ausgebildet, die aufgrund ihres Geschlechts, ihres Alters, ihrer Herkunft (verschiedene afrikanische Herkunftsländer, aus denen MiSSA in Essen, Düsseldorf, Duisburg, Mülheim a.d. Ruhr und Oberhausen stammen) und ihrer gesprochenen Sprachen eine sehr diverse Gruppe darstellten. Die aufsuchende Rekrutierung der Befragungssteilnehmer/innen erfolgte durch die Peer Researcher innerhalb ihrer jeweiligen Communities im Rahmen eines Convenience Sampling. Zeitgleich gab es wöchentlich Feedback vom RKI über eingegangene Fragebögen und soziodemographische Merkmale der Befragungsteilnehmer/innen. Hierdurch ließ sich die Rekrutierung steuern, um eine möglichst diverse Gruppe Befragter zu erhalten sowie die Communities im Rhein-Ruhr-Gebiet gut abzubilden. Fragebögen konnten entweder durch die Befragten selbst oder im Rahmen eines persönlichen oder telefonischen Interviews durch den Peer Researcher ausgefüllt werden. Hierdurch konnte einerseits möglicher Analphabetismus berücksichtigt werden, andererseits konnten die Peer Researcher, wenn nötig, einige Fragen in verschiedene afrikanische Sprachen übersetzen und dadurch die Verständlichkeit der Fragen erhöhen. Um die Anonymität der Befragten zu gewährleisten, konnten diese die ausgefüllten Fragebögen mit Hilfe eines frankierten Rückumschlages direkt an das RKI schicken. Personen, die den Fragebogen im Interview ausgefüllt hatten, konnten diesen auch an die Peer Researcher zurückgeben, die die Fragebögen dann ebenfalls zeitnah an das RKI schickten. Jede/r Teilnehmer/in wurde im Rahmen der Studie auf das anonyme und kostenlose Testangebote in der 5

13 Beratungsstelle zu sexuell übertragbaren Infektionen einschließlich Aids an den verschiedenen Gesundheitsämtern der fünf Städte aufmerksam gemacht und bei Wunsch vermittelt. Befragte erhielten als Dankeschön einen Kugelschreiber mit RKI -Aufdruck, einen Einkaufswagenchip mit dem Logo der Studie und einer Afrikakarte als Aufdruck, ein Kondom und Informationsmaterialien zum Beratungsangebot bei der Aids-Hilfe Essen e.v. sowie zu den Testangeboten der verschiedenen Gesundheitsämter. Die Dateneingabe erfolgte am RKI mit Hilfe der Software Voxco. Ein direkter Datentransfer in SPSS war möglich. Nach der ersten Dateneingabe wurden alle Eingaben von einer Person kontrolliert und korrigiert. Plausibilitätsprüfungen wurden durchgeführt. Abbildung 1: Schematische Darstellung des Studienablaufes vor Ort Analyse der Präventions- und Versorgungsstruktur vor Ort Identifizierung von Partner- Einrichtung vor Ort Bestimmung von Studienleitung und Peer Researchern Identifizierung von potentiellen Rekrutierungsorten (Mapping) Training von Peer Researchern Identifizierung und Sensibilisierung von Schlüsselpersonen Aufsuchende Rekrutierung durch Peer Researcher Fragebogenadministration Interview oder selbstausgefüllt Beidseitige Vermittlung Test-und Beratungsangebot (aggregierte Daten) Ggf. Vermittlung ins Hilfesystem Information und Einbeziehung von Einrichtungen für Flüchtlinge, HIV- Schwerpunktärzten und HIV/STI- Testanbietern vor Ort Schulung durch RKI und bereits ausgebildete Peer Researcher aus anderen Städten Regelmäßige Prozessevaluation: Unterstützung durch RKI Dateneingabe, Plausibilitätsprüfungen und Auswertung durch RKI Gemeinsame Diskussion und Interpretation der Ergebnisse mit Peer Researchern Gemeinsame Entwicklung von Empfehlungen und Publikation dieser (verschiedene Ebenen) 6

14 5 Ergebnisse der Studienregion Rhein-Ruhr-Gebiet (Essen, Düsseldorf, Duisburg, Mülheim an der Ruhr und Oberhausen) Insgesamt sind von Juni bis August Fragebögen am RKI eingegangen, von denen die meisten (n=657) in die Analyse eingeschlossen werden konnten. Gründe für den Ausschluss von Fragebögen waren fehlende Angaben zum Geschlecht (n=10), dass Befragte bzw. deren Eltern nicht aus einem Land Subsahara-Afrikas kamen (n=5), das unvollständige Ausfüllen von Fragebögen ( 60% des Fragebogens ausgefüllt) (n=8), dass Befragte jünger als 18 Jahre alt waren (n=10), Befragte nicht in Deutschland oder dem Rhein-Ruhr-Gebiet lebten (n=6) oder außerhalb der Studienregion rekrutiert wurden (n=1). Ursprünglich nach Essen versandt wurden je 410 englisch- und französischsprachige sowie 350 Fragebögen auf Deutsch. Die Mehrheit der Fragebögen wurde in einem Face-to-Face Interview ausgefüllt (70%), etwa ein Viertel wurden von den Befragten selbst (23%) und 7% wurden im Rahmen eines telefonischen Interviews ausgefüllt. Knapp die Hälfte der ausgefüllten Fragebögen war auf Französisch (42%), mehr als ein Drittel auf Englisch (38%) und jeder fünfte ausgefüllte Fragebögen deutschsprachig (20%). Die Mehrheit der Befragten wurde in der Stadt Essen rekrutiert (54%, n=357), gefolgt von Mülheim an der Ruhr (14%, n=90), Düsseldorf (11%, n=70), Duisburg (12%, n= 79) und Oberhausen (5%, n=32). Einzelne Befragte konnten in Dortmund, Herne, Wuppertal und Bochum für die Befragung gewonnen werden (1%, n=6). Bei 23 Personen wurde zum Rekrutierungsort keine oder eine eineindeutige Angabe gemacht. Die meisten Befragten lebten in Essen (39%, n=254), Mülheim an der Ruhr (18%, n=118), Duisburg (15%, n=101), Düsseldorf (10%, n=65) und Oberhausen (9%, n=59). Die übrigen Befragungsteilnehmer/innen lebten in anderen Städten oder Gemeinden des Rhein-Ruhr-Gebietes (9%). 5.1 Beschreibung der Studienpopulation Von den 657 Fragebögen sind 396 von Männern und 261 von Frauen ausgefüllt worden, was einem Geschlechterverhältnis von 60% zu 40% entspricht; 50% der offiziell im Rhein-Ruhr-Gebiet (Essen, Düsseldorf, Duisburg, Mülheim a. d. Ruhr und Oberhausen) gemeldeten MiSSA sind männlich (Stand ). Männliche Peer Researcher erreichten 69% der männlichen Befragte und 49% der weiblichen Befragten. Weibliche Peer Researcher konnten Männer und Frauen gleich gut erreichen. Der Altersmedian bei beiden Geschlechtern war ähnlich (31 Jahren bei den Männer und 30 Jahre bei den Frauen). Insgesamt wurden vorwiegend Menschen im reproduktiven Alter erreicht. Die Alterspanne reichte bei Frauen von 18 bis 62 Jahren, bei Männern von 18 bis 74 Jahren (Abbildung 2). Auch hinsichtlich des Alters haben Peer Researcher, die bis einschließlich 30 Jahre alt waren, eher Befragte im selben Alter erreicht (52% vs. 24%; OR=3,5; 95%-KI: 2,4-5,0). 7

15 Abbildung 2: Studienpopulation nach Altersgruppen und Geschlecht, n= Anzahl der Antworten Jahre Jahre Jahre 46 Jahre und älter Männer Frauen Die Diversität der Befragten offenbart sich in der Altersstruktur, aber vor allem im Bereich der Bildung (Abbildung 3) gab es große Unterschiede. So gaben 28% der Befragten Grund/- Hauptschule, 31% Mittlere Reife/Abitur, 32% Studium und 9% keinen Abschluss als höchsten Schulabschluss an. Bei beiden Geschlechtern wurden alle Bildungsgruppen gut erreicht und es gab keine geschlechterspezifischen Unterschiede in Bezug auf den Bildungsstand. Abbildung 3: Studienpopulation nach Bildungsabschluss und Geschlecht, n=653 35% Männer 1% 9% 26% 29% Grundschule/ Hauptschule Mittlere Reife/ Abitur Studium Kein Abschluss Sonstiger Abschluss 27% Frauen 1% 9% 30% 33% Nahezu ein Drittel der Befragten (30%) gab an, zwischen einem und fünf Jahren in Deutschland zu leben. Die zweithäufigste Nennung war zwischen zehn bis unter 20 Jahren, was mehr als jede/r Vierte angab (26%). Unter einem Jahr lebten in Deutschland 13% der Männer und 9% der Frauen. In Deutschland geboren waren 5% der Frauen und 3% der Männer (Abbildung 4). Im Median lebten Männer 60 Monate und Frauen 84 Monate in Deutschland. Jeder zweite Befragte hatte sein/ihr Herkunftsland besucht, seit er bzw. sie in Deutschland lebte (49%), die Häufigkeit erstreckte sich von einer bis zu 66 Reisen. 14 Personen, die angegeben hatten seit der Geburt in Deutschland zu leben, waren ebenfalls ins Herkunftsland der Eltern bzw. eines 8

16 Elternteils gereist. Am häufigsten ins Herkunftsland gereist waren Befragte, die zwischen zehn bis unter 20 Jahren in Deutschland lebten (41%). Abbildung 4: Studienpopulation nach Zeit in Deutschland und Geschlecht, n= Anzahl der Antworten unter 1 Jahr 1 bis unter 5 Jahre bis unter 10 Jahre Männer bis unter 20 Jahre Frauen Jahre und mehr seit Geburt Die Hälfte der Studienteilnehmer/innen (51%) schätzte ihre Deutschkenntnisse als gut oder mittelmäßig ein. Frauen und Männer schätzten ihre Deutschkenntnisse gleich gut ein, jeweils die Hälfte gab gute Deutschkenntnisse (Muttersprache /sehr gut /gut) an. Verglichen mit der Aufenthaltszeit in Deutschland, sprachen 89% der Befragten, die seit fünf Jahren oder länger in Deutschland lebten, sehr gut Deutsch. Gar kein Deutsch zu sprechen, wurde von 39% der Befragten, die unter einem Jahr in Deutschland lebten angegeben. Dies wurde jedoch von keinem der Befragten die zehn Jahre und länger in Deutschland lebten angegeben. Abbildung 5: Studienpopulation nach Deutschkenntnissen und Geschlecht, n= Anzahl der Antworten Muttersprache sehr gut gut mittelmäßig Männer Frauen wenig gar nicht Ähnlich wie beim Geschlecht finden sich auch in Bezug auf die Geburtsregionen Parallelen zu der Herkunft der offiziell gemeldeten Migrant/innen (Stichtag ) (Abbildung 6). Unter den 9

17 Befragten gaben 64% der Männer und 46% der Frauen an aus einem westafrikanischen Land zu stammen. Gemäß Daten des Ausländerzentralregisters hatten 61% der im Großraum Essen 1 lebenden MiSSA eine Staatsangehörigkeit eines westafrikanischen Staates. Etwa ein Viertel der Befragten (24% der Männer und 32% der Frauen) gab an, in einem zentralafrikanischen Staat geboren worden zu sein; gemäß der offiziellen Daten hatten 20% der im Großraum Essen lebenden MiSSA eine zentralafrikanische Staatsangehörigkeit. Aus ostafrikanischen Ländern kamen 5% der männlichen und 11% der weiblichen Befragten; nach den Daten des Ausländerzentralregisters haben im Großraum Essen 12% der MiSSA eine ostafrikanische Staatsbürgerschaft. 54 Befragte machten keine Angabe zum Geburtsland. Abbildung 6: Vergleich Staatsangehörigkeiten vs. Geburtsländer - Mapping vs. Studienpopulation Häufigste Staatsangehörigkeiten der MiSSA Großraum Essen* am (n 200) Ghana Nigeria Kamerun Guinea Kongo, DR Angola Togo Eritrea Kenia Gambia Sierra Leone Somalia Elfenbeinküste Äthopien Südafrika Westafrika Zentralafrika Ostafrika Südliches Afrika Geburtsländer der in Essen Befragten Ghana 97 Nigeria 75 Kamerun 103 Guinea 96 Kongo, DR 28 Angola 9 Togo 10 Eritrea 8 Kenia 13 Gambia 8 Sierra Leone 4 Somalia 1 Elfenbeinküste 11 Äthopien 4 Südafrika Westafrika Zentralafrika Ostafrika Südliches Afrika Südliches Afrika wurde von jeweils 4% der Frauen und Männer als Geburtsregion angegeben. Nach den offiziellen Daten haben 8% der im Großraum Essen lebenden MiSSA eine Staatsangehörigkeit aus einem südafrikanischen Land. 6% der rekrutierten Frauen und 4% der Männer waren in Deutschland und vier Befragte im europäischen Ausland geboren. Von den Befragten, die in Deutschland geboren wurden, hatten 9 einen einseitigen Migrationshintergrund. 1 Großraum Essen umfasst die Landkreise: Düsseldorf, Duisburg, Essen, Mülheim a.d. Ruhr, Oberhausen, Mettmann, Bottrop, Gelsenkirchen, Recklinghausen, Bochum, Dortmund und Ennepe- Ruhr-Kreis. 10

18 Im Vergleich zu den Daten des Ausländerzentralregisters waren somit westafrikanische und zentralafrikanische Länder als Geburtsländer in der Stichprobe etwas häufiger vertreten. Länder des südlichen Afrikas waren hingegen eher unterrepräsentiert. Die häufigsten Geburtsländer der im Rhein-Ruhr-Gebiet Befragten in absteigender Reihenfolge zeigt Abbildung 7. Es zeigt sich, dass Menschen die in Guinea und Kamerun geboren wurden, vergleichsweisen häufig in der Stichprobe vertreten sind. Peer Researcher rekrutierten vorwiegend unter Personen, die aus den gleichen Regionen bzw. Ländern Subsahara-Afrikas kamen, wie sie selbst. Peer Researcher aus westafrikanischen Staaten erreichten zu 73% Personen, die ebenfalls in westafrikanischen Ländern geboren wurden; analog gilt dies für Peer Researcher sowie Befragte aus Zentralafrika (54%) sowie Ostafrika (33%). Abbildung 7: Häufigste Geburtsländer der im Rhein-Ruhr-Gebiet Befragten, n=602 Häufigste Geburtsländer der Befragten (n 10) Kamerun Ghana Guinea Nigeria Kongo, DR Deutschland Senegal Kenia Kongo Elfenbeinküste Togo Burundi Westafrika Zentralafrika So rekrutierten Peer Researcher aus Ghana 59% aller Befragten aus diesem Land, und 55% der Befragten aus Guinea wurden von guineischen Peer Researchern angesprochen. Allerdings gab es auch Ausnahmen: So rekrutierten Peer Researcher aus Kenia vor allem Menschen, die in Ghana geboren worden waren, aber keine Person aus ihrem Geburtsland. Ihren Lebensunterhalt bestritten 41% der Befragten durch Arbeit, am zweithäufigsten wurde staatliche Unterstützung angegeben (32%) (Abbildung 8). Männer berichteten häufiger zu arbeiten 11

19 als Frauen (48% vs. 32%; OR=1,9; 95%-KI: 1,4-2,7), Frauen hingegen bezogen häufiger staatliche Unterstützung (39% vs. 28%; OR=1,7; 95%-KI: 1,2-2,3) und erhielten häufiger Unterstützung von der Familie als Männer (12% vs. 7%; OR=1,8; 95%-KI: 1,4-3,1). Insgesamt spielten Einkommensquellen wie Ausbildung, Stipendium und andere Unterstützungen eine eher untergeordnete Rolle. Abbildung 8: Studienpopulation nach Art des Lebensunterhalts, n=649 Anzahl der Antworten Ausbildung Ich arbeite Studentische Tätigkeit Stipendium Familie Staatl. Andere Unterstützung Unterstützung 9 12 Männer Frauen 135 Frauen gaben an, Kinder zu haben(57%). Diese Frauen berichteten häufiger zu arbeiten, als diejenigen, die keine Kinder hatten (40% vs. 21%; OR=2,5; 95%-KI: 1,4-4,6), gleichzeitig bezogen Frauen mit Kindern häufiger staatliche Unterstützung als diejenigen ohne Kinder (47% vs. 31%; OR=2,0; 95%-KI:1,2-3,4). Frauen ohne Kinder übten demgegenüber häufiger eine studentische Tätigkeit aus (24% vs. 7%; OR=4,4; 95%-KI: 1,9-9,9) oder erhielten Unterstützung von der Familie (21% vs. 5%; OR=4,8; 95%-KI: 2,0-11,8). Die Geschlechterverteilung hinsichtlich des verfügbaren monatlichen Nettoeinkommens zeigt Abbildung 9. Mit knapp ein Drittel, die häufigste Antwort bei den Männern, war zwischen und Euro monatlich zu verdienen (31%), während bei den Frauen am häufigsten Euro monatlich genannt wurden (29%).Männer hatten häufiger ein Einkommen von über 1000 monatlich zur Verfügung als Frauen (43% vs. 23%; OR=2,5; 95%-KI: 1,7-3, % der Frauen und 14% der Männer beantworteten die Frage nach der Höhe des Nettoeinkommens nicht. 2 Ohne die Antwortkategorien Ich habe kein eigenes Einkommen und Ich möchte nicht antworten. 12

20 Abbildung 9: Studienpopulation nach Höhe des monatlichen Nettoeinkommens, n= Anzahl der Antworten Kein eigenes Einkommen < < < > Keine Antwort Männer Frauen Hinsichtlich der Religionszugehörigkeit gab der Großteil der Befragten an, dem Christentum anzugehören (66%), nur etwas mehr als ein Viertel war muslimischen Glaubens (28%). 6% der Befragten gaben keine Religionszugehörigkeit an und fünf Personen gaben an, anderen Religionen anzugehören (Abbildung 10). Frauen gaben häufiger an dem Christentum anzugehören als Männer (73% vs. 61%; OR=1,7; 95%KI:1,2-2,4) und Männer waren häufiger Muslime (32% vs. 22%; OR=1,7; 95%KI: 1,2-2,4). Es wurde deutlich, dass Personen christlichen Glaubens häufiger oft am Gemeindeleben teilnahmen (45%) als Muslime (31%). Muslime gaben häufiger, gar nicht am Gemeindeleben teilzunehmen (21% vs. 7%) (Abbildung 11). Abbildung 10: Studienpopulation nach Religionszugehörigkeit, n=649 66% 5% 28% Christentum Islam keine Religion Andere 13

21 Abbildung 11: Teilnahme am Gemeindeleben, Christen (n=422) und Muslime (n=175) im Vergleich 50% 40% 30% 20% 10% 0% Christen 45% 30% 15% 7% oft manchmal selten gar nicht 40% 30% 20% 10% 0% Muslime 31% 34% 21% 13% oft manchmal selten gar nicht 5.2 Gesundheitsversorgung Der Anteil der Männer, die regulär in das Gesundheitssystem eingebunden und über eine Krankenversicherungskarte versichert waren, lag bei 82%, bei den Frauen bei 87%. Unter den Männern benötigte etwa jeder Achte (12%) einen Behandlungsschein vom Sozialamt, wenn er einen Arzt aufsuchen wollte. 3% der Männer gaben an, nicht krankenversichert zu sein. Von den Frauen benötigten 8% einen Behandlungsschein vom Amt und etwa jede Zwanzigste (5%) gab an, gar nicht versichert zu sein. Elf Männer gaben an nicht zu wissen, ob sie krankenversichert sind. Keine der Frauen war sich über ihren Versicherungsstatus im Unklaren (Abbildung 12). Abbildung 12: Studienpopulation nach Krankenversicherungsstatus und Geschlecht, n=646 Männer Frauen % 71 18% 48 12% 12 3% 11 3% Ja, über die Krankenkassenkarte Ja, über einen Behandlungsschein vom Amt Nein Weiß nicht % 33 13% 21 8% 12 5% 0 0% 14

22 Die Mehrheit der Studienteilnehmer/innen gab an, bei gesundheitlichen Beschwerden zuerst zum Arzt zu gehen (83%), die am zweithäufigsten genannte Anlaufstelle stellte das Krankenhaus dar (37%). An dritter Stelle folgte die Apotheke (17%). Die übrigen in Abbildung 13 aufgeführten Kategorien spielten eine untergeordnete Rolle. Lediglich fünf Personen gaben an, im Falle gesundheitlicher Beschwerden nicht zu wissen, wohin sie sich wenden könnten. Menschen, die über die Krankenversicherungskarte regulär in das Versicherungssystem eingebunden sind, nannten häufiger den Arzt als diejenigen, die einen Behandlungsschein benötigen, nicht versichert sind oder dies nicht wussten (88% vs. 62%; OR=4,5; 95% -KI: 2,8-7,2). Demgegenüber gab letztgenannte Gruppe häufiger an, im Falle gesundheitlicher Beschwerden Bekannte zu fragen, ob sie ihnen helfen könnten (8% vs. 3%; OR=2,7; 95%-KI: 1,1-6,5). Alle Personen, die angaben, nicht zu wissen wohin sie sich im Falle gesundheitlicher Beschwerden wenden könnten, waren nicht ins reguläre Krankenversicherungssystem eingebunden. Ein Arzt und/oder ein Krankenhaus wurden von der Mehrheit der Befragten innerhalb der letzten zwölf Monate aufgesucht (79%). Sich an den letzten Arzt- oder Krankenhausbesuch nicht zu erinnern gab jede/r zehnte Befragt an, wobei dies eher auf Männer zutraf als auf Frauen (12% vs. 6%). Ebenso gaben Personen, die nicht über die Krankenversicherungskarte in die Regelversorgung eingebunden waren häufiger an, sich nicht an den letzten Arzt-/Krankenhausbesuch zu erinnern (22% vs. 7%; OR=3,7; 95%KI: 2,1-6,5). Abbildung 13: Genutzte Hilfsangebote bei gesundheitlichen Problemen nach Geschlecht, n=652 3 Anzahl der Antworten Arzt Krankenhaus Apotheke afr. Heiler Ich frage Bekannte Ich weiß nicht wohin Männer Frauen Sonstiges 3 Da Mehrfachangaben möglich waren, ergeben sich in der Summe mehr als 100%. 15

23 5.3 Beschneidung bei Männern und Frauen Ein Großteil der Befragten (n=612) machte Angaben zur Frage nach Beschneidung. Etwa neun von zehn Männern gaben an beschnitten zu sein (n=327) (Abbildung 14). Abbildung 14: Beschneidung bei Männern, n=368 89% beschnitten nicht beschnitten Unter den Frauen gab jede Vierte an, beschnitten zu sein (Abbildung 15). Am häufigsten verbreitet war Beschneidung unter den 18- bis 25-Jährigen, von denen nahezu die Hälfte beschnitten war (45%) (Abbildung 16). Am seltensten kam Beschneidung hingegen bei Frauen ab 46 Jahren vor, von denen nur nahezu jede Zehnte beschnitten war (hierbei sollte jedoch beachtet werden, dass nur insgesamt elf Frauen dieser Altersgruppe angehörten). 70% der beschnittenen Frauen kam aus Westafrika insbesondere aus Guinea. Am zweithäufigsten beschnitten waren Frauen aus Zentralafrika (14%). Muslimische Frauen waren häufiger beschnitten als Christinnen (56% vs. 16%; OR=6,7; 95%-KI: 3, 4-13,2). Abbildung 15: Beschneidung bei Frauen, n=244 Abbildung 16: Beschneidung bei Frauen nach Altersgruppen, n=223 beschnitten 26% nicht beschnitten 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 45% 18 bis 25 Jahre 22% 19% 26 bis 35 Jahre 36 bis 45 Jahre 9% 46 Jahre und älter 16

24 5.4 Wissen zum Thema weibliche Beschneidung Auf Wunsch unserer Projektpartner/innen in Essen wurden zwei Wissensfragen zum Thema weibliche Beschneidung/Genitalverstümmelung in den Fragebogen integriert und auch in den folgenden Studienstädten abgefragt. Bei den in Abbildung 17 präsentierten Aussagen handelt es sich um wahre Informationen und die Befragten sollten angeben, ob ihnen diese bereits bekannt waren. Mehr als die Hälfte der Befragten wusste nicht, dass die Rekonstruktion der weiblichen Genitalien nach Beschneidung möglich ist (n=362). Frauen wussten dies seltener als Männer (22% vs. 31%; OR=0,6; 95%KI: 0,4-0,9). Mehr als zwei Dritteln aller Befragten war darüber hinaus unbekannt, dass die gesetzliche Krankenversicherung in Deutschland hierfür die Kosten übernimmt (n=413). Abbildung 17: Wissen der Studienpopulation zu weiblicher Beschneidung Nach Beschneidung ist die Rekonstruktion der weiblichen Genitalien möglich. (n=615) 27% 11% 59% In Deutschland übernimmt die gesetzliche Krankenkasse hierfür die Kosten. (n=609) 18% 12% 68% Das wusste ich schon vorher. Das wusste ich nicht. 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90%100% Ich war mir nicht sicher, ob das stimmt. Ich verstehe diese Aussage nicht. Faktoren, die das Wissen zu weiblicher Beschneidung positiv beeinflussten, waren Alter über 30 Jahre, höhere Schulbildung (mindestens Realschule), mehr als fünf Jahre Aufenthaltszeit in Deutschland, gute/sehr gute Deutschkenntnisse, Einkommen über Euro im Monat und Krankenversicherung über die Versichertenkarte. Beim Wissen zu weiblicher Beschneidung gab es keinen signifikanten Unterschied zwischen beschnittenen Frauen und unbeschnittenen Frauen. Vergleicht man Frauen der zwei häufigsten Herkunftsregionen der beschnittenen Frauen, West- und Zentralafrika, war Frauen aus westafrikanischen Ländern häufiger bekannt, dass eine Rekonstruktion der weiblichen Genitalien nach Beschneidung möglich ist (28% vs. 12%; OR=2,9; 95%KI:1,9-7,7). Auch wussten dies Frauen mit Krankenversicherungskarte häufiger (18% vs. 8%; OR=2,7; 95%KI: 1,5-5,1). Frauen mit Krankenversicherung, sowie Frauen, die schon seit über fünf Jahren in Deutschland lebten, wussten häufiger, dass die gesetzliche Krankenkasse die Kosten für die Rekonstruktion übernimmt (17% vs. 6%; OR=3,4; 95%KI: 1,5-8,1; 23% vs. 10%; OR=2,7; 95%KI: 1,6-4,3). Eine detaillierte Ausführung dieser Ergebnisse ist in Tabelle A 1 im Tabellenanhang zu finden. 17

25 5.5 Wissen zu Hepatitiden, HIV und STI Bei den Wissensfragen sollten die Befragten angeben, ob ihnen die präsentierten, wahren Informationen schon bekannt waren oder nicht. In Bezug auf Virushepatitiden konnten einige Präventionsbedarfe festgestellt werden. Insgesamt hatten 35% bis 65% der Befragten kein Wissen hinsichtlich der präsentierten Aussagen zu Virushepatitiden. Jeweils 7% bis 20% waren unsicher, ob die Aussagen stimmen (Abbildung 18). Am wenigsten bekannt waren die Aussagen, dass eine unbehandelte Hepatitis zu Krebs führen kann (30% wussten dies) dass eine chronische Hepatitis häufig unbemerkt verläuft (27%) und dass es gegen Hepatitis C keine Impfung gibt (24%). Über die Möglichkeit, sich durch eine Impfung vor Hepatitis B schützen zu können, wussten 59% der Befragten Bescheid, was hiermit die bekannteste Information im Bereich Hepatitis war. Tatsächlich auch geimpft waren allerdings nur 41% der Studienpopulation; 40% waren nicht geimpft und 19% wusste dies nicht. Generell gibt es kaum geschlechterspezifische Unterscheide beim Wissen zu Hepatitis. Lediglich die Aussage, dass eine unbehandelte Hepatitis zu Krebs führen kann war Männern häufiger bekannt als Frauen (32% vs. 27%; OR=0,2; 95%KI: 0,1-0,5). Nur drei der neun Aussagen wurden von den über 30-Jährigen häufiger richtig beantwortet als von bis 30 Jahre alten Befragten. Diese Aussagen waren: - Hepatitis ist eine Erkrankung der Leber (61% vs. 50%; OR= 1,6; 95%-KI: 1,2-2,2) - Hepatitis B und C können durch Blut sowie wieder benutzte Nadeln und Spritzen übertragen werden (52% vs. 42%; OR = 1,5; 95%-KI: 1,1-2,1) - Hepatitis B kann auch beim Sex übertragen werden. (50% vs. 39%; OR = 1,5; 95% -KI: 1,1-2,1) Bei allen anderen Fragen gab es keinen Unterschied zwischen Menschen bis einschließlich 30 Jahren und älteren Befragten. Befragte die über fünf Jahre in Deutschland lebten (einschließlich der in Deutschland Geborenen) waren die Aussagen zu Hepatitis häufiger bekannt als denjenigen die unter fünf Jahren in Deutschland lebten. Befragten mit besseren Deutschkenntnissen (Muttersprache / sehr gut/ gut) waren alle präsentierten Aussagen häufiger bekannt als denjenigen, die ihre Deutschkenntnisse als mittelmäßig, wenig oder gar nicht vorhanden einschätzten. 18

26 Abbildung 18: Wissen der Studienpopulation zu Hepatitis Hepatitis ist eine Erkrankung der Leber. (n=638) 56% 7% 35% Hepatitis B und C können durch Blut sowie wiederbenutzte Nadeln und Spritzen übertragen werden. (n=637) 48% 12% 38% Hepatitis B kann auch beim Sex übertragen werden. (n=636) 45% 12% 41% Hepatitis B kann auch von der Mutter auf das Kind übertragen werden. (n=638) 40% 13% 46% Eine chronische Hepatitis verläuft häufig so, dass man nichts davon bemerkt. (n=638) 27% 16% 54% Eine unbehandelte Hepatitis kann zu Krebs führen. (n=637) 30% 13% 56% Eine chronische Hepatitis kann wirksam behandelt werden. (n=638) 33% 20% 46% Gegen Hepatitis B kann man sich durch eine Impfung schützen. (n=636) 59% 6% 33% Gegen Hepatitis C gibt es keine Impfung. (n=640) 24% 10% 65% Das wusste ich schon vorher. 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Ich war mir nicht sicher, ob das stimmt. Das wusste ich nicht. Ich verstehe diese Aussage nicht. Bei sieben von neun der präsentierten Aussagen waren diese Christ/innen häufiger bekannt als für Muslimen/Muslimas. Christ/innen die oft am Gemeindeleben teilnehmen, wussten häufiger, dass Hepatitis eine Erkrankung der Leber ist, im Vergleich zu denjenigen, die nur manchmal, selten oder gar nicht daran teilnahmen (68% vs. 53%; OR=2,0; 95%-KI:1,3-3,0). Bei Muslim/innen gab es keinen signifikanten Unterschied zwischen denen die oft am Gemeindeleben teilnehmen verglichen mit denjenigen die angaben manchmal, selten, oder gar nicht daran teilzunehmen. Befragten mit einem höheren Einkommen (1.000 und mehr) waren die Aussagen zu Hepatitis häufiger bekannt als mit einem Einkommen unter (weitere Unterschiede in den Subgruppen sind dem Tabellenanhang zu entnehmen). 19

27 Unterschiede im Wissenstand bezogen auf den Ausfüllmodus gab es bei zwei der neun Aussagen. So waren Befragten, die den Fragebogen selbst ausgefüllt hatten die folgenden Informationen häufiger bekannt: Hepatitis ist eine Erkrankung der Leber (66% vs. 53%; OR=1,7; 95%-KI: 1,1-2,4) und Gegen Hepatitis B kann man sich durch eine Impfung schützen (71% vs. 56%; OR=2,0; 95%-KI: 1,3-2,8). Das Wissen zu HIV ist im Vergleich zu Hepatitis besser, wobei auch hier einige Unsicherheiten bestehen. Die meisten eher allgemeinen Aussagen, wie beispielsweise zu den Übertragungswegen von HIV, waren jeweils mehr als 90% der Befragten bekannt (Abbildung 19). Allerdings wussten je nur 80% der Befragten, dass HIV nicht durch Händeschütteln oder Küssen übertragen wird, und dass man nicht sieht ob jemand eine HIV-Infektion hat. Die Informationen, dass es HIV und Aids auch in Deutschland gibt (90%), dass Aids durch ein Virus verursacht wird, das HIV heißt (91%), sowie dass es einen Test gibt, der zeigen kann, ob jemand HIV hat oder nicht (95%) waren nahezu allen Studienteilnehmer/innen bekannt. Abbildung 19: Wissen der Studienpopulation zu HIV (allgemein) HIV und Aids gibt es auch in Deutschland. (n=650) 90% 5% 5% Aids wird durch ein Virus verursacht, das HIV heißt. (n=652) 91% 1% 7% Man sieht nicht, ob jemand HIV hat. (n=647) 80% 5% 9% Es gibt einen Test, der zeigen kann, ob jemand HIV hat oder nicht. (n=651) 95% 1% 3% HIV wird NICHT durch Handschütteln oder Küssen übertragen. (n=644) 80% 9% 10% HIV kann beim Sex übertragen werden. (n=643) 97% 1% 2% HIV ist nicht heilbar. (n=639) 80% 9% 9% Es gibt Medikamente, die Menschen mit HIV helfen gesund zu bleiben. (n=644) 84% 5% 10% Das wusste ich schon vorher. Ich war mir nicht sicher, ob das stimmt. Das wusste ich nicht. Ich verstehe diese Aussage nicht. 0% 20% 40% 60% 80% 100% 20

28 Frauen wussten häufiger, dass es HIV und Aids auch in Deutschland gibt und dass Aids durch HIV verursacht wird (94% vs. 87%: 2,1; 95%KI: 1,2-3,8 bzw. 94% vs. 89%; OR=1,9; 95%KI: 1,1-3,52). Menschen über 30 wussten drei Statements häufiger als diejenigen bis einschließlich 30 Jahre ( HIV und AIDS gibt es auch in Deutschland., HIV ist nicht heilbar und Es gibt Medikamente, die Menschen mit HIV helfen gesund zu bleiben. ). Menschen mit höheren Bildungsabschlüssen (Mittlere Reife, Abitur oder Studium) waren alle Aussagen in diesem Abschnitt besser bekannt. Personen, die weniger als fünf Jahre in Deutschland lebten wussten vier der präsentierten Aussagen seltener: HIV gibt es auch in Deutschland, Aids wird durch ein Virus verursacht, dass HIV heißt, HIV ist nicht heilbar und Es gibt Medikamente, die Menschen mit HIV helfen gesund zu bleiben (siehe Tabellenanhang). Personen, die angaben gute oder sehr gute Deutschkenntnisse (einschließlich Muttersprache) zu haben, wussten häufiger als jene mit geringen Deutschkenntnissen, dass es HIV und Aids auch in Deutschland gibt (94% vs. 85%; OR=2,8; 95%KI: 1,6-4,9), dass Aids durch HIV verursacht wird (95% vs. 87%; OR=2,8; 95%KI: 1,6-5,0), dass man nicht sieht ob jemand HIV hat (86% vs. 75%; OR 2,1; 95%KI: 1,4-3,1) und dass es Medikamente gibt, die Menschen mit HIV helfen gesund zu bleiben (89% vs. 78%; OR=2,1; 95%KI: 1,4-3-3). Befragte mit einem Nettoeinkommen über Euro kannten vier Aussagen häufiger (siehe Tabelle A3 im Tabellenanhang). Bis auf die Aussage, dass HIV beim Sex übertragen werden kann, waren Personen mit einer Krankenversicherungskarte alle Statements öfter bekannt. Ebenso kannten Personen, die Christentum als Religion angaben, sieben der acht Aussagen häufiger als Muslime/Muslimas. Hier gab es keinen Unterschied bei dem Statement Es gibt einen Test, der zeigen kann, ob jemand HIV hat oder nicht. Einige Unterschiede gab es ebenso hinsichtlich des Ausfüllmodus. So kannten Teilnehmer/innen, die den Fragebogen selbst ausgefüllt hatten vier Aussagen häufiger als Personen, die im Interview befragt wurden ( HIV gibt es auch in Deutschland., Aids wird durch ein Virus verursacht, das HIV heißt., HIV ist nicht heilbar. und Es gibt Medikamente, die Menschen mit HIV helfen gesund zu bleiben. ). Eine neunfach erhöhte Chance zu wissen, dass man nicht sieht, dass jemand HIV hat, hatten Interviewte verglichen mit Selbstausfüllern (87% vs. 59%; OR=9,1; 95%KI: 3,0-6,9). Eine detaillierte tabellarische Aufstellung aller signifikanten Ergebnisse findet sich in Tabelle A3 im Tabellenanhang. Neben diesen allgemeinen Aussagen zu HIV wurde auch spezifisches Wissen zu diesem Thema erhoben zur Situation in Deutschland sowie Koinfektionen mit STI und Tuberkulose. Über diese Informationen verfügten ein Fünftel bis ein Drittel nicht und weitere 10-15% waren sich unsicher bezüglich der präsentierten Informationen (Abbildung 20). Es gab hier keine geschlechterspezifischen Unterschiede hinsichtlich des Wissens. Personen über 30 wussten allerdings häufiger, dass HIV kein Ausweisungsgrund ist, und dass es ein lokales kostenloses und anonymes HIV-Testangebot gibt. 21

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